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Schatten in der Dunkelheit

eine epische Vincent/Yazoo Vampir-Geschichte
von

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Kapitel 20

Hallo! Tut mir sehr leid, dass es so lange gedauert hat mit dem neuen Kapitel, ich war furchtbar im Uni-Stress! Jetzt habe ich aber 2 Wochen Ferien und nichts zu tun außer mich vollzufressen, also werde ich hoffentlich viele neue Kapitel übersetzen können^__^ Vielen Dank für die Geduld, und viel Spass beim lesen!!
 

21
 

Yazoos Wunsch sollte sich schon bald erfüllen, allerdings war die Erfahrung nicht halb so erfreulich, wie er sich das gedacht hatte.
 

Alles begann damit, dass er eines morgens aufwachte. Müde rollte er sich auf die Seite, um noch eine Runde zu schlafen, denn die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen, aber sein Vorhaben scheiterte an einem schweren Gewicht, das ihm auf der Schulter lag. Unwirsch knurrend versuchte er, was auch immer es war, von seinem müden Körper zu schieben, allerdings erfolglos. Letztendlich sah er keine andere Möglichkeit als entnervt die Augen zu öffnen, und sich bei vollem Bewusstsein um die Sache zu kümmern und war auch relativ wach, als er endlich eines roten Stoffes gewahr wurde, der da eigentlich nicht hätte sein sollen. Zumindest nicht mehr um diese Zeit.
 

Irgendwo begrüßte ein Hahn mit seinem heißeren Geschrei den neuen Morgen, der sich unbarmherzig über den Horizont schob.
 

„Vincent?“ Yazoo stützte sich auf einen Ellbogen, schob sich das lange Haar aus dem Gesicht und zog die Augenbrauen zusammen. „Es ist schon morgen, du musst gehen...“
 

Als er keine Reaktion bekam, rüttelte er seinen Meister an der Schulter, zuerst sanft, doch dann immer kräftiger und dringender, da der Vampir sich weder bewegte, noch sprach oder sonst irgendwie reagierte.
 

Die wachsende Sorge vertrieb zumindest den letzten Schlaf aus Yazoos trägen Gliedern und er setzte sich voll auf, um zu sehen was eigentlich los war, warum Vincent keinen Mucks von sich gab, aber es verstärkte sein ungutes Gefühl nur noch zusätzlich.
 

Vincent lag vollkommen versteift auf dem Rücken, mit weit geöffneten Augen, sah bleich aus wie ein Leichentuch und war mit Sicherheit auch genauso tot.
 

„Na toll.“
 

Yazoo ließ seinen ausdruckslosen Blick noch einmal über den reglosen Körper seines Meisters schweifen, biss sich auf die Unterlippe, kaute unschlüssig darauf herum und sah dann zum Fenster. Die ersten Vögel begannen in der großen Eiche im Garten ihre Lieder zu zwitschern und der Horizont färbte sich an den Rändern zu einem unschönen pastellblau. Die Schatten zogen sich langsam aber sicher zurück.
 

Mit unsicherem Gesichtsausdruck sah Yazoo wieder zu seinem Mentor. Vincent hatte ihn noch immer nicht über seinen ‚speziellen’ Zustand aufgeklärt, und Yazoo hatte nicht gefragt, da er ihn erstens nicht verschrecken wollte und es ihm zweitens überhaupt nicht zustand, seinen Herrn und Meister mit neugierigen Fragen zu löchern. Das stellte sich nun natürlich als ungünstig heraus, denn Yazoo hatte keine Ahnung, was er machen sollte und alles, was ihm als Anhaltspunkt blieb waren die Geschichten die er studiert hatte, nachdem er von Vincents wahrer Gestalt erfahren hatte (er hatte das mehr oder weniger heimlich getan; aber er vermutete, dass Vincent sowieso Bescheid wusste und es wohl still schweigend tolerierte, so lange er sich nicht selbst zu dem Thema äußern musste).
 

Jedenfalls waren diese Legenden sehr inkonsistent, aber worin sie sich alle einig waren war, dass Upire absolut kein Sonnenlicht vertrugen. Und wahrscheinlich verzog sich Vincent tagsüber auch nicht zum Spaß...
 

Also erhob sich Yazoo vom Bett und lief rasch zum Fenster, um die Läden zu schließen, die sie im Sommer üblicherweise offen ließen. Unglücklicherweise waren sie aber nicht besonders dicht und ein gleichmäßiges Strichmuster bildete sich auf dem blanken Holzfußboden da, wo die ersten trüben Sonnenstrahlen durch die Ritzen fielen. Yazoo betrachtete die hellen Streifen mit schief gelegtem Kopf für einen Moment, bevor er sich auf dem Absatz umdrehte und mit nackten Füßen zum Bett zurück lief . Er hatte keine Ahnung, wie viel Sonnenlicht Vincent vertrug, aber er wollte lieber keine unnötigen Risiken eingehen...
 

Bevor sich irgendwas am Fenster machen ließ, musste er allerdings seinen Mentor von der Bettdecke herunter bekommen, was ihm unter einiger Anstrengung und Fluchen schließlich auch gelang. Nach ein paar Minuten hatte er den toten Körper zur Seite gerollt und tappte mit der Decke zurück, um sie gegen das Fenster zu pressen, bis kein Licht mehr in den nun stockdunklen Raum eindrang. Allerdings hielt die Konstruktion nur, solange er die Decke auch fest hielt, und Yazoo bezweifelte, dass er das einen ganzen Tag lang durchhalten würde, selbst wenn es sich um Vincent und dessen Tod und Verderben handelte, das wohl jetzt von ihm abhing.
 

Frustriert, lehnte der junge Mann seine Stirn gegen die gepolsterten Fensterläden und überlegte fieberhaft, wie er das Problem lösen konnte, als ihm das sprichwörtliche Licht aufging. Nachdem er sich innerlich darauf vorbereitet hatte, holte er tief Luft und flitzte zum Bett zurück, um die Decke über Vincents Körper zu ziehen wie ein überdickes Leichentuch.
 

Zum Glück sah es aus, als ob es heute wieder regnen würde; zumindest war der Himmel mit dicken Wolken bedeckt die sich schwül aneinander vorbei schoben...
 

Trotzdem war Yazoo noch immer nicht zufrieden und beschloss, den Tag an der Seite seines Herrn zu verbringen und ihn genau zu beobachten, damit er im Notfall eingreifen konnte. Das hieß natürlich, dass er kein Bad nehmen konnte, und die Morgentoilette fiel wohl auch flach, aber schließlich war es für Vincent. Er würde sich damit schon irgendwie arrangieren können.
 

Er setzte sich wieder aufs Bett und richtete kritisch die Decke erneut aus, damit auch ja kein Fleckchen des Körpers seines Meisters unbedeckt blieb. Ein paar mal versuchte er, Vincents Augen zu schließen, da er vermutete dass es sehr unangenehm sein musste, wenn einem Fussel in den Augäpfeln rieben, aber Vincents Lider schnappten immer wieder störrisch zurück, so dass er es schließlich aufgab.
 

Mit zurück gelehntem Kopf saß Yazoo neben der Leiche in seinem Bett und hoffte, dass alles gut ging.
 

Es war irgendwie seltsam, seinen schönen, starken Herrn in so einem verletzlichen und hilflosen Zustand zu sehen, wo er doch eigentlich die mächtigste, gefährlichste Kreatur der Welt war...
 

Jetzt sah er nur so leblos und tot aus, dass sich Yazoo ernsthaft und mit Sorge fragte ob er jemals wieder aufwachen würde oder nun für immer so blieb, da er ja nicht rechtzeitig dort hin gekommen war, wo er tagsüber normalerweise hinging.
 

Der Gedanke brachte ihn fast an den Rand einer Panikattacke und so schob er ihn unwillig beiseite. Es brachte Vincent rein gar nichts, wenn er jetzt den Kopf verlor. Yazoo musste ruhig bleiben und sie irgendwie hier durchbringen.
 

Nachdem die erste Aufregung nachgelassen hatte, döste er schließlich langsam wieder ein und driftete in seine Traumwelt ab, in der Vincent sicher war und er selbst unbesorgt Aeris´ Apfelkuchen verdrücken konnte.
 

Innerlich ging er unterbewusst aber immer wieder die letzte Nacht durch. War irgendetwas anders gewesen?
 

Eigentlich nicht...
 

Yazoo war relativ spät aufgestanden, wie immer, und in die Küche gekommen, wo ihm Aeris ein Glas Milch und ein Stück Kuchen hingestellt hatte, während sie auf dem Markt frische Zutaten für das Abendessen besorgte. Er hatte sich wie immer Zeit gelassen mit seiner Morgentoilette und dann in Ruhe gefrühstückt. Aeris war zurück gekommen und er hatte ihr beim verstauen der Lebensmittel geholfen. Außerdem hatte sie einen Termin beim Schneider für ihn gemacht, da er schon wieder ein ganzes Stück gewachsen war. Während Aeris das Abendessen zubereitete, hatte er sich am Küchentisch in seine Studien vertieft. Später hatte sie ihn noch etwas Latein abgefragt, aber das taten sie eher, um Aeris´ Wissen zu prüfen. Sie hatte viel aufgeschnappt mittlerweile, und es schien ihr Spaß zu machen, also hatte Yazoo nichts dagegen.
 

Nach dem Abendessen hatten sie sich in die Bibliothek zurück gezogen, weil es dort am wärmsten war (es war ein ziemlich kühler Sommer gewesen und der Herbst stand schon vor der Tür). Während Aeris stickte, hatte er so getan als würde er die griechische Büste studieren, die Vincent von irgendwoher besorgt hatte, und die jetzt ihren Schreibtisch dominierte. Gedanklich hatte er sich allerdings die Frage gestellt, was sein Meister wohl gerade machte, und wer sein nächstes Opfer war... Es störte ihn ungemein, dass Vincent ihn im Unklaren ließ über seine wahre Natur. Erst hatte er Yazoo Wissbegierigkeit gelehrt, und nun verwehrte er ihm dieses Wissen... Aber zumindest hatte er Yazoo nicht weg geschickt, oder getötet. Und sie schliefen immer noch miteinander, auch wenn sich Vincent emotional etwas zurück gezogen zu haben schien, zumindest anfänglich. Nach drei Monaten, die der Vorfall nun schon her war, hatte sich das aber zum Glück gelegt.
 

Aeris war schließlich mit einem Gähnen aufgestanden, und hatte die Bibliothek verlassen. Yazoo hatte ein paar Minuten gewartet bis alle Geräusche verstummten und war dann zur Vorratskammer geschlichen, um sich mit einem süffisanten Lächeln am Schlagsahnetopf bedient, bis ihn eine dunkle Stimme von hinten zusammenzucken ließ.
 

„Mir deucht, wir haben endlich diesen äußerst listigen und durchtrieben Dieb gefunden, der des Nachts unserer Speisekammer heimsucht...“
 

Yazoo hatte sich mit gespielt schuldbewusstem Blick umgedreht, den Sahnefinger noch im Mund. Vincent hatte mit dem Rücken an die offene Tür gelehnt gestanden, und ihn mit amüsiertem Blick beobachtet, obwohl sein Gesicht völlig ausdruckslos, fast streng war. Das spöttische Funkeln in seinen glühenden Augen hatte ihn allerdings verraten, was sich noch verstärkte, als ihm Yazoo wortlos den Sahnetopf anbot. Mit hochgezogener Augenbraue hatte sich Vincent vom Türrahmen abgestoßen und war wortlos zur Bibliothek gegangen, während Yazoo seinen Topf wieder so ordentlich verstaute, dass Aeris erst merken würde das etwas fehlte, wenn sie den fast leeren Topf aus dem Regal nahm.
 

Als Yazoo in die Bibliothek gekommen war, hatte sich Vincent schon seines Umhangs entledigt, und sah sich die ‚Hausaufgaben’ an die Yazoo ihm bereit gelegt hatte. Offensichtlich schien er zufrieden gewesen zu sein, denn er hatte sie wortlos beiseite gelegt und, nachdem sich Yazoo gesetzt hatte, hatte den jungen Mann aufgefordert ihm zu berichten, was seine Studien des griechischen Kopfes ergeben hätten. Yazoo hatte sich mehr oder weniger gut durch seine Erklärungen gewunden und die Diskussion geschickt auf das Thema ‚Knabenliebe’ gelenkt, indem er eine hanebüchende Geschichte um den Kopf herum erfunden hatte.
 

Vincent hatte ausdruckslos zugehört, aber seine Augenbraue war immer weiter nach oben gerutscht, je mehr ihm Yazoo hatte weismachen wollen, wie es sich bei diesem Portrait um einen jungen Athener handeln musste, der sich der unsterblichen Liebe eines älteren Gelehrten erwehren musste. Er hatte das in seiner gewohnt stoischen, leicht gelangweilten Art herunter gebetet, aber schließlich sein Ziel, wie meistens, erreicht. Spätestens als er sich an die Ausschmückungen der intimeren Art der Beziehung seiner imaginären Protagonisten gemacht hatte, hatte Vincent die Hände erhoben um ihm Einhalt zu gebieten, geseufzt, den Kopf geschüttelt, und einen innerlich triumphierenden Yazoo nach oben ins Bett getragen.
 

Dort hatten sie sich dann wieder mal mit ‚Anatomie-Studien’ beschäftigt, was mehr oder weniger hieß, das Vincent jedes Körperteil Yazoos mit seiner Zunge erforschte. Nachdem sie ihre ausführlichen Studien betrieben hatten, hatte Vincent ihn über die griechische Büste aufgeklärt, und Yazoo hatte so getan, als ob es ihn interessierte, bis er schließlich zum Klang von Vincents dunkler, monotoner Stimme eingeschlafen war.
 

Alles war wie immer gewesen, nichts war ihm seltsam vorgekommen oder aufgefallen...
 

Während Yazoo noch einmal die letzte Nacht durchspielte, strich seine Hand beruhigend über Vincents toten, steifen Arm.
 

Ein lautes Klopfen an der Tür ließ ihn wieder hochschrecken.
 

Tbc
 

Aurinia: Naja, Yazoo hat schon ein paar schlechte Erfahrungen gemacht; so viele Familienmitglieder verloren, da wird man wohl etwas besitzergreifend... Aber du hast recht, so einfach ist das alles natürlich nicht ;) Ooooh- magst du mal von dieser langen Kette von Ereignissen erzählen? Natürlich nur, wenn du nicht auf Dinge zurück griefen musst, die später noch in deinem Doji erklärt werden *zu neugierig*
 

Lokalistenhasser:: Haha, ja, Yazoo ist etwas verwöhnt, aber wenn man schon so viele Familienmitglieder verloren hat, wird man vielleicht etwas seltsam XD Andererseits hast du natürlich recht: wenn Aeris weg ist, dann können die beiden wirklich machen was sie wollen *hüstel* Wir werden sehen ;)
 

mynonA: Hm, Aeris hat keine Privatssphäre zu haben, wenn es nach Yazoo geht, aber Vincent ist da zum Glück verständnisvoller XD Und sie sind ja auch ein bisschen selber schuld, dass sie Yazoo so verwöhnt haben ;)
 

Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Aurinia
2009-12-21T15:09:25+00:00 21.12.2009 16:09
Ok Ruhezustand eines Vampirs... denke ich mir mal...
Mein Gott mir würde das Herz stehen bleiben, würde mein Liebster/Liebste so da liegen O.o
Armes Yazoo...
Und jetzt auch noch das Klopfen... ich ahne es schon... das wird noch ein desaster XDD
ich freu mich immer wieder auf das nächste Kapitel und warte gedultig auch wenn ich jetzt bis zu diesem Kapitel ebstimmt genauso kurz vorm verzweifeln satnd wie Yazoo wegen Vincent XDD
Aber es ist alles gut geworden. Ich durfte das nächste kapitel elsen XDD
*Aufatme*

Nya~
ich kann doch jetzt noch nicht irgendwas verraten XDD Muss man im Doji lesen XDD
Na mal sehen... später..
ich muss noch ein wneig was arbeiten ^.^
Denn ich bin mal wieder auf arbeit on und hab dein Kapitel gelesen XDD
*Pfeif*

Freu mich immer wie einkleines kind wenn ich ein neues Kapitel von dir on sehe XDDD
Von: abgemeldet
2009-12-20T20:08:00+00:00 20.12.2009 21:08
Wie kannst du nur einfach mal so aufhören? Das ist nicht fair...
Aber du zerstörst mein Idealbild von Vincent ganz schön.. ihn einfach steif werden zu lassen =)
Ich bin echt gespannt drauf, was Yazoo jetzt wieder einfällt ^^
Von: abgemeldet
2009-12-19T16:56:36+00:00 19.12.2009 17:56
Was is denn jetzt mit Vincent los??
Hab ich i-was verpasst?
Hoffentlich kommt der wieder in seinen Normalzustand.
Wenn jetzt auch noch Aeris reinplatzt, muss Yazoo sich
eine verdammt gute Ausrede einfallen lassen^^

Du hast ganz schön lang fürs Kappi gebraucht;
aber wie heißt es so schön? Schule geht vor (jedenfalls bei mir XD)
Dir auch frohe Weihnachten!! *freu*
Freu mich schon aufs nächste Kappi

Lg Lokihasser


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