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Die weiße Lilie

~Dating/Simulation Game~
von

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Kapitel 6: Ending 1

Kapitel 6: Ending 1
 

„Und wenn die Götter es so wollen, so werden wir uns nicht wieder trennen müssen.“

Okay, dass hatte sie noch nie gesagt.

Ich seufzte unzufrieden und streckte meine Glieder. Ich betete das die Götter gnädig seien mögen, und mir für immer meine Mayu geben würden. Ich betete, obwohl ich nie geglaubt hatte.

„Geh jetzt.“, drängte sie mich.

Doch an der Tür, die zum jetzt erhellten Wald führte, hielt ich inne und drehte mich noch einmal zu ihr um. Ich war mutiger geworden, seit letzte Nacht.

Ich lächelte sie sehnsüchtig an: „Darf ich dich, zum Abschied, noch einmal küssen?“

Keine Frage die man einem jungen Mädchen stellen sollte, aber ich hätte es bestimmt bereut, wenn ich nicht gefragt hätte.

Mayu antwortete nicht, rührte sich nicht. Ihre Augen blickten mich forschend an, bis ich mich in ihnen verlor und mir selbst die Antwort gab.

Ich trat auf sie zu, nahm ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie zärtlich auf die Lippen.

Ich will jetzt nicht diesen furchtbar klischeehaften Spruch „die Welt blieb stehen“ hier anbringen, denn ganz so war es nicht, aber den Wunsch danach hegte ich schon.

Ob es ihr auch so erging?

Als ich den Kuss wieder löste, blickten mich ihre blauen Augen immer noch an.

„Auf Wiedersehen, Masaru-kun.“

„Bis bald, Mayu.“

Bis bald, meine weiße Lilie.

Ich atmete tief ein, drehte mich um und öffnete die Tür.

Ich blickte nicht zurück, als ich sie durchschritt und mein Herz hinter mir zurück ließ. Die Stelle in meiner Brust schmerzte unnatürlich stark. Ich blickte auch nicht zurück, als ich die zwei Treppenstufen hinab stieg und dann bis zu den Rand der Bäume lief.

Ich drehte mich erst wieder um, als ich den verzauberten Tempel im Wald schon längst nicht mehr hätte sehen können. Denn ich hatte Angst davor, dass, wenn ich mich früher umdrehte, er nicht mehr hinter mir wäre. Das er wie mein Herz im Licht des Tages verschwand, und auch zur Dämmerung nicht wieder zurückkehrte, wenn nicht die Zeit erreicht war.

Ich seufzte schwer und zwang mich, die letzten Meter zurück zu meinem Elternhaus zu gehen, wo ich den beiden Menschen, die dort auf mich warten würden, wieder irgendeine Geschichte erzählen würde. Sie würden mir nicht glauben, aber sie würden es so aussehen lassen, denn sie vertrauten mir.

„Bin wieder da.“, rief ich, als ich in der Eingangstür meine Schuhe auszog und meine Jacke an einen der Harken hängte.

„Masaru!“ Meine Mutter, wer sonst, rannte aus dem Wohnzimmer auf mich zu und umarmte mich stürmisch. „Wo warst du?! Wir haben uns Sorgen gemacht!“

„Ich hab bei Ken übernachtet. Wir hatten gestern Abend zu viel getrunken…“

Zunächst beäugte sie mich misstrauisch, lächelte dann aber doch.

„Achso…Ruf das nächste Mal doch bitte an. Übrigens haben wir Besuch.“

Wie können Frauen nur immer so schnell das Thema wechseln?

„Besuch? Wen denn?“

„Meine alte Schulfreundin Hiromi-chan! Sie und ihre Tochter ziehen bald hier her und sie wollte sich schon mal nach einem Haus umsehen. Ein sehr süßes Mädchen, sie wird dir bestimmt gefallen.“

Wohl kaum.

Trotz meines Widerwillens folgte ich ihr ins Wohnzimmer und erstarrte noch im Türrahmen.

„Mayu…“ Meine Stimme war nur ein leises Flehen.

Das konnte nicht sein.

Das Mädchen auf unserem Sofa drehte den Kopf und lächelte mich an.

„Die Götter waren gnädig, Masaru-kun.“, meinte sie mit ihrer glockenhellen Stimme.

„Ja, das sind sie.“

Ich trat auf sie zu, setze mich neben sie und schlang dann meine Arme um ihren schmalen Körper. Ich vergrub mein Gesicht in ihren Haaren, atmete ihren unverwechselbaren Duft ein, während sie mir leicht über den Rücken strich. Ich fragte nicht, ob sie schon immer die Tochter von der Freundin meiner Mutter war, oder ob sie das jetzt für mich geworden war. Ich fragte nicht ob wir uns deswegen nur einmal im Jahr sehen konnten, oder ob sie nicht doch ein Geist gewesen war, der in dem Tempel eingesperrt war und nur einmal im Jahr die Grenze zur realen Welt überschreiten konnte.

„Geh nie wieder weg.“, flehte ich sie nur an.

Sie sagte nichts, denn ihr Kuss war antwort genug.

Oh, wie sehr ich sie doch liebte.

Meine weiße Lilie.
 

~ Owari ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -Yui_Hirasawa-
2010-01-18T20:00:46+00:00 18.01.2010 21:00
Ich mag die Idee und finds schade das du nicht mehr Kommis bekommst.
Ich liebe so Dating Kram auch...
Mein Ende gefällt mir<3.
Von:  Wolkenfee
2009-11-13T15:49:14+00:00 13.11.2009 16:49
Keine Kommentare? *umguck*
Ich bin durch Zufall (und wegen des Titels- ich liebe weiße Lilien <3) hier gelandet und ich finde die Idee ganz großartig!
Ich hab sowas immer gerne gelesen früher, nur ich kann mich immer so schwer entscheiden. XD
Ich glaub, ich les es nochmal und mach dann was anderes. *g*
Aber dieses Ende gefällt mir, auch wenn es natürlich alles noch sehr mysteriös ist.
Hat mir jedenfalls gefallen, ich hatte Spaß! ^__^
LG, Fee


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