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Luzifers Fall

vor der Zeit der Unterwelt
von

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der zweite Fall

Die Sonne strahlte hell und von draußen konnte man einen Hahn den Anbruch des Tages verkünden hören.

Luzifer öffnete die Augen, blieb jedoch reglos liegen. Irgendetwas hatte sich in dem Dorf verändert, in dem er nun seit vier Jahren zu leben versuchte. Er analysierte es und kam zu dem Schluss, dass jemand Neues eingezogen ist. Jemand mit magischem Blut in den Venen.

Er streckte sich und stand dann endlich auf. Beim Anziehen entrang ihm ein Seufzer. Diese Priesterrobe war so unbequem! Aber Priester sein war so ziemlich alles, was er in der Welt der Menschen machen konnte. Er streifte mit der Hand über das Gewand, um es zu glätten und ging raus, um mit den Menschen den anbrechenden Tag zu feiern. Dies war der Tag der Sommersonnenwende, der Tag, an dem Luzifers Kräfte ihren niedrigsten Punkt erreicht hatten. Er hatte sich schon an diese Unannehmlichkeit gewöhnt, denn unter den Menschen gab es auch an diesem Tag niemanden, der es hätte mit ihm aufnehmen können. Jedoch hatte er nicht an die Macht gedacht, die eine Frau an einem Mann ausüben konnte. Als seine Augen sich an das grelle Licht der Morgensonne gewöhnt hatten, sah er sie sofort. Sie hatte zwar das gleiche an, wie die anderen Menschen, jedoch strahlte sie etwas aus, was er in diesem Dorf noch nie gespürt hatte. Lebenslust, starken Willen und die Überzeugung, zu sein, wo sie hingehört. Er starrte sie an, ohne seinen Augen zu glauben.

"Shiah..." flüsterte er. Das Mädchen drehte sich in seine Richtung und schaute ihn mit großen blauen Augen an. Dann färbten sich ihre Wangen rot und sie schaute weg, aber in dem kurzen Augenblick, als ihre Blicke sich trafen, wusste Luzifer, dass es nicht Shiah Razard war, die nun vor ihm stand. Sie sah ihr ähnlich, ja, aber sie war nicht seine Tochter, die er im Himmelreich zurücklassen musste. Er unterdrückte die Erinnerungen, bevor sie ihn in ihren Bann ziehen konnten und lächelte das Mädchen an. "Es ist schön, ein neues Gesicht hier zu sehen, mein Kind. Es kommt nicht oft vor, dass jemand sich hierher verirrt." Er hob seine Hand zum Gruß. Das Mädchen lächelte verlegen und erwiderte den Gruß. "Was führt dich hierher, Kind?" er versuchte, höflich zu sein und verbannte die Gedanken aus seinem Kopf, die nicht nur einem Priester die Schämesröte ins Gesicht treiben würden. "Ich dachte, ich könnte hier ein neues Leben beginnen.." sagte das Mädchen leise. "Es war so langweilig in meinem Dorf, ich hätte es da nicht mehr ausgehalten. Da bin ich einfach weggelaufen." Sie schaute ihn hoffnungsvoll an und Luzifer wusste, dass er sie nicht fortschicken würde. Er lächelte, beugte sich zu ihr vor und sagte leise, so dass ihn keiner außer ihr hören konnte: "weisst du, was mit Kindern passiert, die einfach von zuhause weglaufen..?" Sie wich zurück und ihre Augen wurden noch größer. Luzifer lachte. "Wenn du eine sinnvolle Arbeit verrichten kannst, bist du hier willkommen, Kind". Er drehte sich weg und konnte nun endlich seiner eigenen Arbeit nachgehen. Er lief umher und versicherte den Menschen, dass Gott sie liebt und sie nicht vergessen hat, obwohl er wusste, dass dem nicht so war. Danach kehrte er in sein Haus zurück und legte sich aufs Bett, um das Ende des Tages abzuwarten und dann endlich ein Bad nehmen zu können, ohne sich die lästige Arbeit zu machen, zum Fluss zu gehen und den schweren Eimer dann zurückschleppen zu müssen.

Er schloss die Augen und bereitete sich drauf vor, die Traumlandschaft zu betreten, als Jemand an seine Tür klopfte. Er seufzte und stand auf. Natürlich wusste er, wer ihn jetzt störte, denn die Dorfbewohner wussten, dass er um die Zeit zu ruhen pflegte. Luzifer machte die Tür auf, blieb aber auf der Schwelle stehen, damit sie nicht in sein Haus reinkommen konnte. Sie schaute ihn an, als hätte er sie bei etwas Unsittlichem erwischt. Er lächelte. "Entschuldigt, Priester, dass ich Euch jetzt störe, aber ich möchte noch wissen, ob es nicht falsch war, wegzulaufen... und vielleicht sagt ihr mir, wo ich die Nacht verbringen kann..."."wie ist dein Name, Kind?" fragte Luzifer und lachte in Gedanken, da sie seine Warnung anscheinend verstanden, jedoch ignoriert hatte. "Ich heiße Shira" sagte das Mädchen unsicher. Luzifer lachte. "wahrhaftig, er quält mich nur zu gern". Shira schaute ihn fragend an, aber Luzifer schüttelte den Kopf und sagte ihr, wo das Gasthaus zu finden ist. Dann machte er die Tür zu und riss sich die Robe vom Leib. "Du willst mich leiden sehen, Jehova?" rief er in Gedanken zum Himmel." Darauf wirst du lange warten müssen, denn ich werde sie nehmen und alles tun, was ich schon immer tun wollte und die Tatsache, dass sie mich an Shiah erinnern soll, wird mich nicht aufhalten!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  kleine_muraene
2010-04-26T19:37:02+00:00 26.04.2010 21:37
Bis jetzt ist die FF sehr gut geschrieben würde mich freuen wenn du mehr schreibst sie ist nämlich spannend, habe auch deinen doji gelesen, da interessiert mich die vorgeschichte luzifers besonders. X3 viel spaß noch beim weiteren schreiben.

LG Yami-93
Von:  leckomio1
2010-04-06T12:22:13+00:00 06.04.2010 14:22
Hallo Shirazu, ich finde deine Gechichte echt interessant und würde mich freuen, wenn du sie weiter schreiben würdest.

Ach ja Miyu-Moon du hattest in deinem ersten Kommentar, im ersten Kapitel geschrieben, das Luzifer vor seinem Fall als Abenstern bezeichnet wurde aber das Stimmt nicht ganz. Er wurde der Morgenstern genannt, das hast du betimmt nur verwechselt.


Von:  Miyu-Moon
2009-09-15T07:52:07+00:00 15.09.2009 09:52
Aus Langeweile abgehauen? Hat die den keine Familie um die sie sich kümmern müsste? Das wäre weder im Alterum noch im Mittelalter jemals für eine Frau möglich gewesen.
Wenn dieses Dorf in der Nähe zu ihrem Heimatdorf liegt, war das keine sehr kluge Flucht. Wenn man sie nämlich suchte, würde man doch als Nächstes hier alles auf den Kopf stellen. Wenn es weiter weg wäre, wundert es mich wie sie als Frau so eine Reise unbeschadet überstanden haben soll. Da wären ein paar Erklärungen zum richtigen Zeitpunkt schon angebracht.
Zum Beruf des Priester gehört aber ein bißchen mehr, als nur die Leute an Gott zu erinnern.
Hat Luzifer gerade niemanden zu verheiraten, Kinder zu taufen oder ne Messe zu halten? Mich wundert es auch, dass das Dorf in dem er ankam scheinbar entweder vor seinem Kommen keinen Priester hatte oder der eigentliche Priester scheinbar nichts gegen den fremden Wanderpriester hat.


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