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Der Malar

Die Jagd nach der Kreatur der Untiefen
von

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Roonenzapfen - Tag 18

Als wir uns am nächsten Morgen aus den Ruinen unseres Lagers befreiten, waren die Baerelk verschwunden.

Hastig bereitete Vilthon eine doppelte Portion des heiß ersehnten Nolmengrieses zu. Wir schlangen ihn hungrig hinunter, ohne ihn vorher zu würzen.

Greyan gönnte uns ein wenig Zeit für ein Bad im Fluss, dann scheuchte er uns allerdings gnadenlos weiter.

Heute Abend wollten wir uns bis zur Küste durchgekämpft haben, um am Waldrand die letzte Nacht auf der Insel zu verbringen, bevor uns am nächsten Morgen das Boot zum Kontinent bringen würde.

Mir war jetzt schon speiübel vor Aufregung.

Unsere Rucksäcke hatten wir zwar noch im Bergdorf reich gefüllt mit Proviant und nützlichem Kleinkram wie Saponsiskrauttrockenextrakt, Schlegelsand und Funkensteinen, doch ich hatte Angst vor dem Unerwarteten.

Auch Vilthon fuhr sich ums ein oder andere Mal nervös über sein Kinn.
 

Die Anspannung wuchs mit dem Weg der Sonne vom Zenit zu den Weiten des Horizontes.

Versehentlich verpasste ich meinem alwischen Freund einen elektrischen Schlag, als er mir an die Schulter tippen wollte, um mir einige frisch aus dem Zapfen gepellte Roonenkerne anzubieten.

Greyan hetzte uns unerbittlich weiter durch die Wälder, ließ uns keine Pause, aber eigentlich kam mir das sogar ziemlich gelegen.

So lenkten mich die Strapazen, das Schwitzen und die Wadenkrämpfe wenigstens etwas von meiner Aufregung ab.
 

Als sich der Tag dem Ende neigte, begann sich der dichte Wald langsam zu lichten. Einige große Flugechsen kreisten über unseren Köpfen.

Mirlien meinte sogar, ein Tier mit einer gut verheilten Wundnaht in ihrer Flughaut gesichtet zu haben.

Mein Herz klopfte.

Flugechsen bedeuteten die unmittelbare Nähe zum Ozean.

Die Landschaft ebnete sich.

Die Nadelbäume wichen knorrigen, tiefen Sträuchern.

Das Rauschen des Flusses mischte sich mit dem Klang der aufschäumenden Gischt des nahen Sandstrandes.

Weich war der Boden unter unseren Schuhen, beinahe lehmig mutete der Untergrund an, sein Sand war fast so feinkörnig und hell wie Xeraatmehl.

Greyan ließ seinen Rucksack auf die Wurzeln der letzten Roone fallen, die auf dem Gelände wuchs und verschränkte die Arme vor der Brust.

Endlos weit und wunderschön zeigte sich das tiefblaue, ruhige Wasser des Meeres unseren ehrfurchtsvollen Augen.

Unwillkürlich langte ich nach den Händen von Vilthon und Mirlien, die links und rechts neben mir verharrten und drückte sie fest, während die Sonne ein letztes Mal hinter alverliekischen Bergen versank.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-10-01T19:55:07+00:00 01.10.2009 21:55
Wow. Der Übergang der Landschaft ist wirklich schön beschrieben.



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