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Hinter den Liedern

Die Flöte des Rattenfängers
von

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Hinter den Liedern

Hinter den Liedern
 

Inna rannte.

In ihren Seiten stach es, pochte es, aber sie musste weiter. Ihre Füße kratzten um die Ecken, ihre Hände streiften die kalten Steinwände. Sie hörte, wie ihr Herzschlag in den Ohren hallte, ihr Atem verfing sich stoßweise in der kalten Luft.

Hin und wieder huschte eine Ratte an ihr vorbei, verschwand in einer Ritze, aber Inna beachtete sie nicht. Ausnahmsweise hatte sie anderes im Sinn als die Pestplagen.

Immer schwerer wurden ihre Beine und endlich glaubte sie, allein zu sein. Sie wurde langsam, ein nervöses Zittern fuhr durch ihre Arme, als sie sich keuchend an einer dunklen Wand abstützte. Sie wusste nicht, wie weit sie gelaufen war, oder wohin, aber sie musste ihn einfach abgehängt haben.

Erschöpft ließ sie sich auf das feuchte Pflaster sinken, die Stille um sie herum war wunderbar. Nichts war wunderbarer als die Stille des Sieges.

Inna griff in ihre Tasche und befühlte mit stolzen, langen Fingern ihre Beute. Sie glaubte, die Töne noch zu spüren, die der Flöte entlockt worden waren. Eigentlich sah sie gar nicht so besonders aus.

Aber Inna wusste es besser.

Sie hatte es gehört. Die Melodie, aus der Farben entstanden waren. Schimmernd schwebten sie über dem Fluss und selbst die Fische und Katzen lauschten andächtig. Sie sah noch vor sich, wie seine Finger über das Holz getanzt waren.

Zauberhaft.

Der Junge trug bunte Kleider, nicht so braun und grau wie Innas alte Sachen, sondern fröhlich und gelb, blau, rot. Ein Spielmann, ein Gaukler.

Inna träumte weiter vor sich hin. Träumte von wunderbaren Weisen und magischen Melodien, allein für sie gespielt. Allein für sie.

Sie träumte davon, so viel Geld für die Flöte zu bekommen, dass sie sich ein Zimmer in einer anderen Stadt mieten konnte. Endlich hier weg kam. Sie würde Jasper mitnehmen, nie wieder Magd sein und Haus und Hof hüten müssen. Vielleicht würde sie in einem Gasthaus arbeiten, wo man unter Menschen kam. Wo niemand sie kannte.

Alles würde besser werden. Alles würde…

Schritte auf dem Pflaster. Leichte Schritte traten fest und schnell in den Stein.

Rannten auf sie zu.

Inna packte die Flöte und stopfte sie zurück in ihre Tasche. Die Realität holte sie schnell ein, viel zu schnell. Denn da stand er wieder.

Haare, dunkel und zerzaust, ein Blitzen in den Augen und einen wütenden Zug um den Mund. Er starrte sie atemlos an, schien lange durch die Straßen gerannt zu sein. So außerhalb des Sonnenlichts, in den Schatten der Häuser war sein Kostüm nicht mehr so bunt. Das Gelb war schmutzig Grau an einigen Stellen und das Rot schien verblasst und geflickt.

Inna starrte nur zurück.

„Ich gebe sie dir nicht wieder“, meinte Inna trotzig, schob das Kinn vor. Schadenfreude breitete sich in ihr aus, als ihr klar wurde, dass er noch nicht antworten konnte. Ihm fehlte die Luft dazu.

„Ich brauch sie viel dringender als du“, sagte sie und richtete sich auf, versuchte größer zu wirken, als sie wirklich war. Furchteinflößend. „Du hast sicher noch andere.“

Der Blick des Gauklers ging fließend über von Wut in Fassungslosigkeit. Er schüttelte den Kopf, trat ein paar Schritte vor und blieb wieder stehen, als Inna ein Stück zurückging.

„Es ist… meine!“, sagte er. Sein Atem bildete die gleichen Wolken, wie der Innas. Der Gedanke, dass ihr Atem sich mit seinem vermischte, irritierte sie.

„Meine!“

Sie sagten es beide gleichzeitig, starrten sich weiter an, eine Herausforderung. Ein Kampf. Keiner hatte mehr genug Kraft für noch eine Verfolgungsjagd.

„Du brauchst sie nicht.“, wiederholte Inna ihre Worte nachdrücklich. „Bestimmt nicht.“

Sie fühlte sich größer durch diesen Glauben, fühlte sich sicher.

Warum sollte er etwas haben wollen, was er eigentlich nicht brauchte? Warum sollte er das haben wollen, was ihre Zukunft sichern würde.

Der Junge schüttelte den Kopf. Er konnte nicht viel älter sein als sie, vielleicht zwei Jahre. Aber seine Züge waren viel weicher, Innas Gesicht bestach nur durch ihre Kantigkeit, durch scharfe Schnitte, eckig und schmal.

Er kam näher, Inna wich wieder zurück bis sie die Wand im Rücken spürte. Sie schloss die Augen.

Verflucht!

Erst spürte sie eine Hand in ihrer Tasche, dann kurz auf ihrem Gesicht. Und dann hörte sie. Wilde, feine Töne. Schillernd in all ihrer Farblosigkeit, die Straße verblasste.

Da war nur noch Inna. Nur noch Inna.

Und der Junge mit der Flöte. Tanzend, er lächelte über die Flöte hinweg, grinste sie an aus hellen Augen.

Triumphierte über sie.

Inna lächelte zurück, konnte nicht anders. Schneller schlug ihr Herz, trommelte in ihrer Brust, im Rhythmus der taktlosen Melodie. Das war schlimmer als die schlimmste, längste Flucht.

„Du machst nur Ärger“, meinte Inna leise, als die Musik zitternd in der Luft verklang und er die Flöte von den Lippen nahm.

Er zuckte mit den Schultern, sein Blick sagte „Nichts Neues.“

Seine Gleichgültigkeit brachte Inna irgendwohin, zwischen Rage und Verwirrtheit.

Wie konnte er nur so sein? So gelassen?

„Gib sie mir zurück“, verlangte sie. „Ich hab sie rechtmäßig gestohlen.“

Er hob die Brauen.

Inna ließ ein ironisches Lächeln über ihr Gesicht huschen, dann sagte sie es wieder: „Gib sie mir zurück.“ Dieses Mal klang es flehender.

Sie wollte zurück. Zurück in ihre Traumwelt voller Reichtum und Geborgenheit, die jetzt so weit entfernt schien. Unberührbar.

„Warum?“, fragte er, die Stimme weich und rau verzerrt zur gleichen Zeit. Kratzte über Inna, durch sie hindurch.

Die Frage klang so normal aus seinem Mund. Inna wurde nicht gern nach dem Warum gefragt, es brachte nur Scherereien.

Aber bei ihm… es war nur eine Frage, nicht wahr?

Erst zuckte sie mit den Schultern, ließ sie kraftlos hängen und spürte die Müdigkeit in ihren Knochen. Stehlen strengte an, Fliehen machte schwach. Sie zuckte mit den Schultern und versuchte, seinem Blick auszuweichen.

„Ich… ich…“ Die Worte verstummten noch in ihrem Mund. „Das Geld… weg von hier…“

Er starrte sie an, seine Augen funkelten, irgendwie sah es wahnsinnig aus. Irgendwie sah er wahnsinnig aus.

Als er die Hand hob, zuckte Inna zurück, kniff die Augen reflexartig zusammen. Wünschte sich, die Wand hinter ihr würde mit ihr verschmelzen. Wünschte sich zu Stein, wünschte sich gefühllos.

Inna kannte Schläge. Sie kannte es, wenn Wut und Verachtung ihr ins Gesicht krachten und die Anstrengung, nicht zu schreien. Diese Genugtuung gab sie niemandem, nicht einmal als Diebin, als Pestmädchen.

Aber sein Schlag war ganz anders. Sein Lächeln ergriff ihre Hand, drückte und schüttelte sie leicht.

Langsam öffnete Inna die Augen wieder, musterte das herausfordernde Grinsen, dann ihre Hände, ineinander verschlungen. Etwas Kaltes drückte zwischen ihren Handflächen, kalt und rundlich.

Inna ließ nicht los, sah nur weiter ihre Hände an, sah durch sie hindurch auf die silbergrauen Münzen, schwer und glänzend und Hoffnung auf Leben. Ein neues, besseres Leben.

„Ich bin Tillo“, sagte der Spielmann, der Junge, der jetzt einen Namen hatte, und grinste in Innas verstörtes Lächeln, das ihr Gesicht heller machte in der Art, wie es nur ein echtes Lächeln konnte.

„Inna“, meinte sie und zog vorsichtig ihre Hand zurück, ballte die Faust um die Münzen. Fest. Er konnte seine Meinung immer noch ändern, seine Tat bereuen.

Viele bereuten es, sich mit Inna eingelassen zu haben.

Tillo grinste nur weiter, befestigte seine Flöte am Gürtel wie ein Schwert und vermutlich war dieses Stück Holz das auch. Sein Schwert, seine Waffe. Niemals hatte Inna eine schönere gesehen.

„Du zahlst es mir zurück“, meinte Tillo und kehrte ihr den Rücken zu. „Irgendwann.“

Inna nickte, ihr Lächeln wurde so breit, dass es ihr Gesicht teilte, zwei Hälften daraus machte wie ein Schnitt.

Irgendwann.

Er winkte ihr über die Schulter zu, pfiff dabei leise vor sich hin.

Hoffentlich bald.
 

Um Tillo ragten die Häuser aus dem Boden, Schatten pressten sich wie Häute an die Steine, dunkel und still.

Nicht ganz still, ein Trippeln über dem Pflaster, hastig und flink wie auf der Flucht.

Schon vor langer Zeit hatte Tillo gelernt, die Geräusche zu deuten, die Melodie in ihnen zu erkennen und zu verfolgen. Nach nur wenigen Minuten sah er den ersten bleichen, langen Schwanz, die erste kalte Nase, umkränzt von langen Haaren.

Ratte.

Tillo lächelte. Hier würde er viel Geld verdienen.

Die Nager wichen vor seinen Schritten zurück, versteckten sich so schnell sie konnten in den unendlichen Ritzen und Spalten der Stadt. Sie waren viele. Tillo konnte sie hören, selbst als Menschenschritte an Überhand gewannen, die schwer und dunkel auf die Straße schlugen, Wagenräder krachend die Steine überrollten.

Misstrauische Blicke zogen an ihm vorüber, blieben einige Augenblicke auf der bunten Kleidung liegen. Tillo kannte das. Noch trauten sie dem Spielmann nicht, der in ihre Stadt marschierte, leise pfeifend und mit nichts außer einem Beutel und über der Schulter.

Bald würden sie ihn feiern. Als Helden verehren. Geschichten schreiben und Lieder singen über die Wundertaten, die er vollbracht hatte.

Er, Tillo.

Die Häuser wurden größer und prächtiger, als die Straße sich plötzlich öffnete und einem Platz frei machte. Die Dunkelheit verschwand, blauer Himmel glänzte jetzt auf die spitzen Dächer hinab.

Ein perfekter Tag.

Tillo kurvte weiter über den Platz, nickte den Fremden um ihn herum zu – aus Höflichkeit, nicht mehr. Noch vor dem Abendessen würden sie alle seine Arbeitgeber sein.

Herzhaft und derb zogen Gerüche in seine Nase, die Mittagszeit breitete sich auf dem Marktplatz aus, als Tillo vorüberschlenderte. Ein Gasthaus, die dunkle, schwere Holztür einladend geöffnet, schickte klirrende Geräusche nach draußen.

Pünktlich wie ein Uhrwerk.

Er trat mit einem Lächeln über die Schwelle, sah mit einem Lächeln in den schummrigen Raum mit den gelben Fenstern. In dem kurzen Moment, in dem helles Sonnenlicht durch die geöffnete Tür fiel, war für Tillos Augen erst alles leer.

Verschwommene Dunkelheit, die langsam wich, die Menschen um ihn herum sichtbar machte. Kaum ein Tisch war noch frei, nur weit hinten in einer Ecke ergatterte Tillo einen Stuhl, der ein bisschen wackelte.

Am anderen Ende des Lokals grölten einige Männer, die der Feiertag in die Kneipe gelockt hatte, berauscht von Bier und schlechtem Wein. Dazwischen immer wieder zwei laute Frauenstimmen, mal lachend, öfter fluchend.

„Was warmes, der Herr?“

Tillo spürte den Blick auf sich, hörte die weiche Stimme, die auch herrische Töne gewohnt war, und er erkannte sie. Nicht sofort, sieben Jahre waren eine lange Zeit, aber Innas Augen, die Farbe von dunklem Moos.

Das Mädchen.

Sieben Jahre später.

Tillo riss sich los von ihr, starrte auf die raue Tischplatte. Klopfendes Herz, er brachte nur ein leises, heiseres „Ja“ zustande.

Das Mädchen, die Frau, die sie geworden war, verschwand schnell wieder, eilte davon, um ihren Gast zu bedienen. Sie sah nicht zurück, sah nicht, wen sie da vor sich hatte.

Inna.

Erkannte ihn nicht.

„Danke“, murmelte Tillo deshalb nur, als sie sein Essen auf den Tisch knallte.

Er atmete schwer, für einen winzigen Augenblicken war sie ihm nahe, so furchtbar nahe, dass er sich fragte, wie er jahrelang ohne diese Nähe hatte leben können.

Unmöglich.

„Inna.“ Ihr Name schmeckte seltsam süßlich, gab dem sehnigen Fleisch auf dem Teller einen ganz eigenen Duft. Wieder: „Inna.“

Sie hatte sich nur wenige Schritte von ihm entfernt, jetzt stand sie. Still. Wie in Trance, langsam, drehte Inna sich um und ihr Blick zeigte so ganz offensichtlich, dass es Inna war. Irrtum ausgeschlossen.

Verwirrt sah sie ihn an, brachte Tillos Herz zum Trommeln. Ihr Lächeln war schön.

„Tillo“, sagte sie, ihr Mund formte das Wort, wurde dann plötzlich noch breiter und ihre Augen leuchteten wie Sonne durch das Blätterdach des Waldes. „Du bist da.“

Er war da. Nur aus Zufall, vielleicht war es Schicksal, sie mussten sich wiedersehen. Weil sie sich schon geliebt hatten, schon damals.

„Du schuldest mir noch was“, sagte Tillo mit rauer Stimme, sie verwirrte ihn. Inna nickte nur, er war sich nicht sicher, ob sie ihn wirklich verstanden hatte. War vielleicht auch besser so, warum sagte er so etwas?

Es gab viel wichtigere Dinge zu sagen.

„Warum bist du hier?“, fragte sie. Besorgnis schwang in ihrer Stimme mit. „Es ist nicht gut hier.“

„Warum bist du hier?“, meinte Tillo nur. „Wenn’s hier nicht gut ist.“

Inna wich seinem Blick aus, schüttelte sacht den Kopf. „Ich hab Familie.“

Drei kleine Wörter, die ihn tot machten. Mehr brauchte es anscheinend wirklich nicht.

Ein bisschen Kälte schlich sich ungefragt in seine Stimme.

„Ihr habt hier viele Ratten“, sagte er. Inna nickte, verzog das Gesicht.

„Sie haben das ganze Brot aufgefressen.“ Sie nickte auf seinen Teller. „Tut mir leid.“

„Macht nichts.“

Er hatte keinen Hunger mehr, schob den Teller von sich und versuchte, sein Lächeln zu wahren. Schief und krumm, aber vorhanden, wenigstens etwas.

Sie sah aus, als täte es ihr leid. Vielleicht war es ja tatsächlich so.

„Die Ratten seid ihr bald los“, meinte Tillo und stützte die Arme auf den Tisch, starrte die Platte an, besser als ihr Gesicht. Er wollte die Reue dort nicht sehen, die gleichzeitig Anklage war.

Er war nicht da gewesen, also war da jetzt ein anderer.

Eine lange, lange Weile hörte er nur die Gespräche der Menschen um ihn herum, dann hielt Tillo das Schweigen nicht mehr aus und hob den Blick.

Inna starrte ihn an, Falten auf ihrer Stirn – erst jetzt bemerkte er, dass sie älter geworden war, nicht mehr das kleine Mädchen von damals, nicht mehr die Diebin – und überrascht verzogen sich ihre Mundwinkel, als ihr klar wurde, was er gesagt hatte.

„Du willst die Ratten vertreiben?“, fragte sie, die Stimme war höher als normal, fast kreischend knirschend.

„Ja“, meinte Tillo nur, so reagierten alle, warum sollte es bei ihr anders sein? „Alle.“

„Wie willst du das anstellen?“ Sie klang hoffnungslos, aber er hörte auch den Spott im Unterton, zwischen all den Zweifeln.

Tillo ließ ein breites Grinsen in seinem Gesicht aufflammen, wollte es nicht mehr verschwinden lassen. Wenn es sie nur glücklicher machte. Wenn es das Strahlen in ihr Gesicht zurückbrachte.

„Du wirst es sehen. Ihr alle werdet es sehen.“

Und hören, aber das verschwieg er. Tillo stand nur auf, klopfte sich unsichtbaren Staub von den Kleidern, Inna sah ihn immer noch an.

Da war etwas, da, in ihrem Blick, das ihn hoffen ließ.

„Du bezahlst das Essen“, sagte er.

„Ich schulde es dir“, sagte Inna, aber ihr Blick, er ließ ihn zögern.

„Du schuldest mir…“ Er verstummte. Kam sich plötzlich dumm vor, weil diese drei Silbermünzen noch zwischen ihnen standen, obwohl er inzwischen tausendmal so viele verdient und wieder ausgegeben hatte.

„Bringst du mich zu eurem Bürgermeister?“, fragte er, wich ihr aus.

Sie zuckte mit den Schultern. „Komm…“

Draußen glänzte ihr Haar in der Sonne. Das Bild brannte sich in Tillos Gedächtnis, dunkles Leuchten.

„Warum musst du zum Bürgermeister?“

„Wegen der Bezahlung.“

Mitten auf dem Platz blieb Inna stehen, starrte ihn an, lachte nervös auf. „Das wird nichts, Tillo. Die Stadt hat kein Geld.“

„Sie wird Geld haben.“ Jetzt war es an ihm, zu lachen. Er kannte die Zweifel. „Weil man immer Geld hat, wenn man will.“

Inna sah sich um, umklammerte mit ihren Armen sich selbst, als müsse sie sich Halt geben und schüttelte den Kopf. „Du spinnst, Tillo.“

„Ich werde ein Angebot machen, dass man nicht abschlagen kann. Man kann einfach nicht.“ Er grinste, legte zuversichtlich eine Hand auf ihre Schulter. Die Berührung tat so gut.

„Du spinnst, Tillo“, sagte Inna wieder, doch jetzt klang es samtig weich.

„Ich weiß“, flüsterte er. Ließ seine Hand zu ihrem Gesicht wandern. Der Kuss geschah so schnell, so hastig und zart, dass Tillo erst gar nicht begriff.

„Du hast Familie“, hauchte er nur in ihr Gesicht.

„Mein Sohn, Kalle“, sagte Inna, drückte seine Hand. „Und mein kleiner Bruder.“

Vielleicht du, beendete Tillo in Gedanken und drückte zurück.

Er hielt ihre kleine, von harter Arbeit raue Hand in seiner großen, weichen. Sie fühlte sich stark an und gleichzeitig so verletzlich, zerbrechlich. Nie würde er es sich verzeihen können, sie noch einmal zu verlassen, ihr weh zu tun.

Er hielt ihre Hand bis sie vor dem Rathaus standen.
 

In Gedanken war Tillo immer noch bei Inna, als er vor dem versammelten Stadtrat stand. Er konnte den Argwohn in ihren Gesichtern lesen, sah die Fragen hinter ihren hohen Stirnen.

„Ich bin der Spielmann“, sagte Tillo, hörte die Verachtung, die seinen Worten folgte.

„Was willst du?“, fragte der Bürgermeister, ein Mann mit schweren Lidern und strengen Augen.

„Ich bin der Rattenfänger“, sagte Tillo, hörte jetzt die Stille, jetzt die Überraschung. „Und ich werde euch befreien von der Rattenplage, von der Pest, wie es tausend Katzen nicht besser könnten.“

Tillo lächelte den Bürgermeister an. Die buschigen, dunkelgrauen Augenbrauen verzogen sich misstrauisch, bildeten eine strenge Grenze zwischen Nase und Stirn.

„Warum solltest du das tun, Spielmann?“

Es war immer die gleiche Frage. Überall.

Warum.

„Ich mache das nicht umsonst“, meinte Tillo nur. Ein Raunen huschte durch den Raum, die Männer im Stadtrat flüsterten. Tillo näherte sich dem Bürgermeister, sein Lächeln brannte. Die Summe, die er nannte, war fast unverschämt hoch.

Fand zumindest der Mann, der blass wurde wie ein Blatt Papier.

„Ich beherrsche eine hohe Kunst.“ Tillo leckte sich über die spröden Lippen, seine Augen leuchteten verführerisch. „Sie fordert ihren Preis.“

Er rang mit sich, Tillo sah es. Sah, wie etwas in seinem Inneren sich dagegen sträubte, einem einfachen Spielmann derart viel Silber zu geben. Aber da war die Notwendigkeit, da war die Pest, die schon seine eigene Tochter auf dem Gewissen hatte.

„Denkt nur“, sagte Tillo, breitete die Arme aus, „an ein Leben ohne die Ratten. An ein Leben ohne Angst vor dem Schwarzen Tod.“

Nur ganz kurz flammte in Tillo Innas Stimme auf, leise in seinem Hinterkopf.

Du spinnst, Tillo.

Dabei tat er doch Gutes, nur Gutes. Er rettete die Menschen, er machte sie frei.

„Was ist dieses Silber schon, verglichen mit dem Leben Eurer Kinder, Eurer Frau.“ Er lachte, sein Mund verzog sich breit, seine Augen wurden groß. „Ihr werdet Euch nicht mehr fürchten müssen.“

Tillo war ein guter Redner, er wusste es. Er war ein noch besserer Flötenspieler und der beste Rattenfänger, den diese Welt je gesehen hatte.

Er gewann dieses Spiel immer.

„Wir werden uns beraten“, sagte der Bürgermeister, versuchte die Verwirrung aus seiner Stimme zu tilgen, aber da war dieses Zittern, das ihn verriet.

Tillo gewann immer. Auch dieses Mal.
 

Es war so einfach. Er ließ die Finger über die Flöte tanzen, er ließ sie Geschichten erzählen, die kleine runde Ohren verhexten und süchtig machten.

Angreifbar.

Tillo genoss das Gefühl, als er die Macht spürte. Die Macht, alles tun zu können. Was immer er wollte.

Er genoss den Gedanken, Inna zu helfen, wenn er spielte. Deshalb spielte er nur für sie. Er zeigte ihr, was er vermochte, dass sie sicher war, wenn sie nur bei ihm war.

Er zeigte es allen. Vertrieb die Ratten aus der Stadt, versprach es. Alle. Bestrafte.

Sie krochen aus ihren Ritzen, sie kletterten aus den dunkelsten Winkeln, streckten ihre spitzen Köpfe ins Licht. Lange Schwänze zuckten, unerträgliches Fiepen erfüllte die Straßen.

Ratten.

Musik floss aus Tillo heraus wie Wasser aus einer Quelle, fand den Weg in die aufmerksam lauschenden Ohren der Nagetiere. Tat, was getan werden musste.

Tillo spürte die Blicke der Menschen auf sich, er spürte, wie sich alles veränderte, wie er zum Helden wurde. Zur Legende. Er lächelte in die Töne hinein.

Immer mehr Nager scharrten sich um den Spielmann, zerrten an seiner Kleidung, rissen die Lieder entzwei, die Tillo wieder flicken musste. Er spann sich die Melodien zusammen, umgarnte die Pestviecher.

Sie konnten nicht entkommen.

Und dann trat er seinen Weg an. Die Musik veränderte sich, die Ratten folgten ihm, und mit ihnen kam ein Publikum, das sie begleitete.

Er würde ihr Held sein. Unvergessen.

Sie folgten ihm, eine nach der anderen, waren verzaubert von den Tönen der Flöte. Jetzt würde Inna wissen, warum er ihr das Instrument unmöglich hatte überlassen können.

Damals.

Sicher besah sie sich das Spektakel auch, sicher bewunderte sie ihn jetzt genauso. Sicher hoffte sie, wie die anderen hofften. Und vielleicht noch etwas mehr. Vielleicht sah sie jetzt, dass sie Familie nicht brauchte, wenn sie ihn hatte.

Tillo führte die Ratten an. Die Straße war erfüllt vom Trampeln der winzigen Pfoten, den Schritten der Menschen. Und der Musik.

Außerhalb der Stadt floss die Weser, ein Fluss, breit und mit starken Strömungen.

Das Wasser war kalt und riss ihn fast um, doch er hielt sich, spielte und spielte, lockte die Tiere, erzählte ihnen vom Paradies. Wenn sie ihm nur folgten.

Tillo hörte, wie den Menschen der Atem stockte. Die Ratten, sie sprangen in den Fluss, eine nach der anderen, als wäre es das natürlichste in ihrem Rattenleben. Sie waren fort, so schnell. Die Ratten sprangen und sprangen und waren fort.

Und als die letzte untergegangen war in den Fluten, nahm er die Flöte von den Lippen. Lächelnd.

Mit einer Verbeugung trat Tillo vor den Bürgermeister, der ihn beobachtet hatte wie all die anderen Bürger der Stadt. Fast höhnisch erschien er, wie er da stand, der einzige Akteur in seinem Schauspiel.

„Habe ich zu viel versprochen?“

Stumm schüttelte der alte Mann den Kopf, Sprachlosigkeit auf den Lippen, irgendwo zwischendrin die Worte.

In der Menge suchte Tillo Inna stolze Gestalt, fing ihre Blicke auf, ihr verhaltenes Lächeln. Ganz anders als das, das Tillos Gesicht gerade leuchten ließ, heller als die Sonne. Selbst in seinem Lächeln lag noch die Herausforderung.

„Und jetzt mein Lohn“, wandte er sich wieder dem Bürgermeister zu.

Es dauerte Sekunden, Minuten. Es war nicht viel Zeit, die sich da in die Länge zog. Für Tillo aber war es genug, um Verrat zu riechen.

Er sah, wie der Bürgermeister schluckte, seine Brauen wild tanzten.

Es dauerte, bis er sprach.

„Nein.“

Stille zischelte in Tillos Ohren. Leise Worte, präzise platziert. Da war sie, aufbrausend, die Wut. Wischte das Lächeln aus seinen Zügen, nicht einmal Innas leise Stimme – woher, woher? – brachte es zurück.

„Ich verlange meinen Lohn.“ Nicht mehr als ein Flüstern, fast harmlos. Vielleicht, vielleicht war alles nur ein sehr schlechter Scherz. Doch die Brauen des Bürgermeisters blieben unerbittlich still.

Bis Tillos Zorn sich ihren Weg bahnte. Heraus.

Mein Lohn!

Er schrie.

Die Schaulustigen waren zurückgezuckt, Schrecken in den herben Gesichtern.

„Gebt mir mein Silber! Ihr habt es versprochen, ihr habt es mir zugesagt!“ Tillo zitterte. Die zierliche Hand, die sich auf seinen Arm legte, spürte er kaum.

„Mein Silber!“, rief er wieder, dann zerrte etwas heftig an ihm, zog ihn mit sich. Tillo stolperte rückwärts, brüllte wutentbrannt auf, fluchte und schickte dem Bürgermeister letzte Warnungen entgegen.

„Das werdet ihr bereuen, Bürger dieser Stadt! Merkt es…!“

Inna presste ihm ihre Hand auf den Mund, brachte ihn zum Schweigen, er schmeckte die Salzige Haut, roch und spürte.

Brachte ihn zum Schweigen.

Inna trieb ihn weiter voran, führte ihn durch die Straßen, er hörte nur ihren schweren Atem und die Stille, die die Stadt bedeckte.

Es war ihm egal, wohin sie ihn brachte. Nur fort von hier, weit weg von den Verrätern, den Verlogenen. Tillo spürte so viel Wut in sich, spürte den Hass, kalt und aufflammend. So deutlich.

Irgendwann blieb Inna stehen, holte tief Luft, doch Tillo ging weiter, rammte seine Schuhe in die Straße.

„Tillo!“ Sie lief ihm hinterher, musste sich beeilen, um mit seinen langen Beinen Schritt halten zu können. „Beruhige dich! Du musst…“

„Ja? Was muss ich?“, knurrte Tillo. „Gar nichts muss ich. Nicht spielen und nicht gehorchen. Ich muss mich nicht beruhigen!“

„Verstehen. Du musst verstehen“, sagte Inna. Ein kläglicher Versuch, zu ihm vorzudringen.

Gar nichts muss ich!“, schrie er wieder. „Betrogen habt ihr mich. Büßen sollt ihr dafür.“

Innas Schritte neben ihm verstummten.

Das leise „Ach“ überhörte er fast. Tillo drehte sich um, sah Inna an. Sie hatte die Arme um ihre Brust geschlungen, sah ihn an. Verständnislos.

Wie sollte er sie verstehen, wenn sie ihn nicht verstand?

„Verrat“, sagte Tillo.

Sie starrte nur.

„Ich habe Gutes getan. Will Gutes tun. Und ihr, ihr betrügt mich.“

Er kümmerte sich nicht darum, dass für Inna jedes Wort einem Schlag gleichkam. Schmerzhaft und schnell. Kleine Narben zurücklassend.

„Warum sollte ich Gutes tun, wenn ihr mir nur Böses wünscht?“, fragte Tillo.

Innas Augen wurden dunkel, schimmerten in Tillos Feuer auf.

„Ich habe Ratten aus dieser Stadt vertrieben“, meinte er, redete einfach weiter. Wie ihm die Worte in den Sinn kamen, wie sich das Drängen nach Rache in sein Herz schob. „Aber Ratten sind zurückgeblieben. Es gibt nicht nur Ratten mit vier Beinen.“

Er keuchte. Seine Augen leuchteten grell. Und da waren Bilder, Bilder und Melodien, die Flöte flüsterte sie ihm zu.

Rache.

„Sie müssen bestraft werden“, wisperte er. Es war so still, dass die Laute sich mit Innas leisem Schluchzen vermengten. Eins wurden.

„Tillo“, sagte sie. „Tillo.“ Sie machte einen Schritt, noch einen. Dann war sie bei ihm, hielt ihn, presste sich an ihn, ihn an sich. Tillo spürte ihren Herzschlag, ihre Atem so nah, dass ihm die Luft wegblieb.

Sie war ihm so nah. Da war das Gefühl, zu zerreißen. Tausend Schnipsel.

Aber nur kurz.

„Das darfst du nicht“, flüsterte sie, sehr, sehr leise.

Tillo riss sich los, stemmte sich aus der Umarmung, obwohl sich so vieles in ihm dagegen sträubte. Seine Finger zitterten.

„Du hältst zu ihnen“, schnaufte er. Atemlos.

„Es ist meine Stadt, Tillo“, meinte Inna. Kein weiterer Versuch, ihn zu halten. So fest, dass ihm die Luft wegblieb. „Das ist unser Zuhause.“

Er schüttelte den Kopf, blinzelte. Wollte sie nicht mehr sehen. Wich zurück.

„Verzeih mir, Inna.“

Sie bebte, Tränen auf ihren Wangen. Er wollte sie wegwischen, wollte sie wieder zum Lachen bringen. Und er wusste, dass er sich entscheiden musste.

Tillo spürte ihre Augen in seinem Rücken, als er sich umdrehte und rannte. Vielleicht war irgendwo in ihm der Gedanke an sie, doch alles wurde überschattet von den Melodien in seinem Kopf.

Plötzlich war Inna weg.
 

Nächtelang brachte Inna kein Auge zu, schlief nicht. Immer sah sie Tillo vor sich, Tillos Wut und Tillos verblasstes Lächeln. Noch nie hatte sie einen Menschen so zornig gesehen. So rasend.

Manchmal hoffte sie, zwang sich zu hoffen, dass er seine Rache vergaß. Dass er wiederkommen, bei ihr sein würde.

Aber sie wusste es besser.

Tillo hatte beschlossen. Er würde wiederkommen, aber nicht wegen ihr. Das war es, was am meisten weh tat.

Inna hatte Angst. Angst um Tillo, um sich, um die ganze Stadt. Sie fragte sich, was er plante, wann es passieren würde. Ob sie ihn nicht doch aufhalten konnte.

Dann sah sie Jasper und Kalle und wusste, dass sie nichts würde tun können. Weil sie hier bleiben musste, was auch geschah, um ihre Familie zu beschützen.

Inna schlief nicht.

Auch nicht in dieser warmen Nacht am 26. Juni. Sie lag im Bett, Kalle neben ihr. Sie konnte nichts dagegen tun, als er aufstand, wacklig auf den dünnen Beinen und zur Tür tapste.

„Kalle?“ Inna flüsterte, wollte Jasper nicht wecken, doch der Junge hörte nicht.

Oder hörte etwas anderes.

Inna huschte hinter Kalle her, spürte den kalten Boden nicht, sah nicht den schmalen Mond am Himmel. Sie sah nur Kalle, wie er rannte, so schnell wie noch nie, sie konnte ihm kaum folgen.

Und bald verstand Inna.

Plötzlich waren da viele Kinder, viele liefen mit Kalle, schienen genau den Weg zu kennen, der Inna verborgen blieb.

Bis sie die Musik hörte. Weit entfernt. Schwer und träumerisch schwebte sie über Inna hinweg, es war eine andere Melodie, aber sie erkannte ihn. Tillo stand am Stadtrand, das Gesicht zum Fluss gewandt. Die Kinder liefen auf ihn zu, scharrten sich um ihn.

Wie die Ratten.

Inna lief los, wie eine kalte Hand schloss sich Angst um ihre Brust, machte das Atmen so schwer. Sie sah Kalles hellen Haarschopf vor sich, immer mehr Kinderköpfe drängten sich um ihn und sie konnte ihn nicht erreichen, sie konnte nicht.

„Tillo!“ Der Name schien mit einem Mal so fremd. „Was tust du?“

Kalle verschwand in der Menge der größeren Kinder, sie scharrten sich immer enger um den Spielmann in den bunten Kleidern, hoch aufragend und unaufhaltsam spielend.

Das Wasser der Weser glänzte im Nachtlicht. Gefährlich nahe.

Bilder kamen Inna in den Kopf, Bilder von Ratten, die in den Fluss sprangen, die Tillo folgten und den Tod fanden und ihre Angst wurde so groß, dass sie erstarrte.

Wie die Ratten.

Sie sah nur noch Tillos düstere Gestalt, sie wünschte sich, ihn hassen zu können bis ihr das Herz davon zerriss, aber in ihr war nur dumme Sehnsucht.

Tillo würde ihr alles nehmen. Würde ihr nehmen, was am wichtigsten war, nur um seine Rache zu bekommen. Er würde es ohne Rücksicht tun, tat es gerade jetzt.

Inna würde Kalle nie wieder sehen.

Sie achtete nicht auf die Tränen auf ihrem Gesicht, achtete nicht auf die Kälte an ihren Füßen, ihren Armen. Inna stand nur da und betrachtete den Mann, den sie schon immer geliebt hatte. Um ihn versammelten sich die Kinder der Stadt, die sterben würden.

Sterben.

„Tillo!“, schrie sie. Es riss aus ihr heraus, durchzuckte die Nacht.

Er drehte sich um. Leere Blicke streiften Inna, nur die Musik keuchte mit ihr, eisig unbarmherzig.

Schritte. Tillo setzte sich in Bewegung und für einen schrecklichen, kurzen Moment war die Hoffnung wieder da, dass Tillo zur Besinnung kam, dass Kalle nach ihr rief, weil die Dunkelheit ihm Angst machte.

Die Kinder folgten ihm. Weg von der Stadt. Weg von Inna.

Was sie fühlte, war unwichtig. Sie fühlte nichts. Nur Schwärze in ihrem Inneren, die alles dämpfte, kaputt machte.

Kalle war weg.

Tillo war weg.

Inna war allein. Sie stand auf der Straße, die Weser floss unruhig ihren Weg, in der Ferne sah sie die Silhouetten der Kinder – wie die Ratten – und sie hörte die Musik, die erzählte. Von Wunderbarkeiten und Wundern. Nur Tillo nach!

Da war die Geschichte von der Diebin, die sich in den Flötenspieler verliebte, für den sie zu gut war. Denn der Gaukler konnte es sich nie verzeihen, dass er ihr das Wichtigste nahm.

Die Musik erzählte von den Kindern, die dem verlorenen Gaukler nachliefen und nie wieder gesehen waren in der Stadt, die sich Hameln nannte.
 

„ANNO 1284, AM TAGE JOHANNES ET PAULI, DER 26. JUNI DORCH EIN PFEIFER IN ALLERLEY FARBE BEKLEIDET GEWESEN, CXXX KINDER VERLEDET, BINNEN HAMELN GEBORN, ZU KALVERIE BI DEN KOPPEN VERLOREN.“
 

Inschrift am Rattenfängerhaus in Hameln



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  Tali
2009-12-31T14:12:57+00:00 31.12.2009 15:12
Gut geschrieben! Du hast eine fast vergessene Legende wieder zu neuesm Leben erwäckt. Alle Achtung!
Von:  dead_rabbit
2009-09-27T14:38:04+00:00 27.09.2009 16:38
traurig
und
sehr schön geschrieben.
es wirkt greifbar, du hast mich in die Geschichte gezogen, mich die Musik beinahe hören und sehen lassen
am Ende sind sie eben doch zu weit auseinandergedriftet
und Inna konnte ihn nicht mehr halten, ihn nicht mehr erreichen
viel zu kurz
um alles zu begreifen
viel zu mitreissend
um Distanz zu halten
und dann ist die Geschichte auf einmal fertig
Von:  Mismar
2009-09-26T18:27:32+00:00 26.09.2009 20:27
Superschöne Geschichte.
Ja, sowas habe ich bereits gesucht, eine Liebesstory über den Spielmann und deine ist besonders gut gelungen.
Besonders wegen dem Schreibstil, habe so einen zuvor noch nie gesehen.
Den solltest du wirklich beibehalten, er ist wirklich anders. (im positiven Sinne)

"Was warmes, der Herr?"

<-- Was Warmes <-- wegen dem "was" wird das "warmes" groß geschrieben.

"Salzige Haut, roch und spürte."

<-- "salzige" hast du groß geschrieben (ist auch kein Satzanfang gewesen).

Ich wollte nur die Flüchtigkeitsfehler erwähnen, weil diese Geschichte fast perfekt ist ;D wirklich schönes Yual~
*kicher*
Von:  Pigeon
2009-09-24T18:05:13+00:00 24.09.2009 20:05
Ich bin ganz ehrlich beeindruckt.
Du hast einen wirklich außergewöhnlichen Stil, der für sich selbst spricht und viel mehr als dass ich eine Geschichte gelesen habe, habe ich vielmehr eine gesehen. Mir gefällt diese bildhafte Sprache sehr gut, speziell wie du die Musik des Rattenfängers darstellst, sie zu etwas Greifbaren machst, so dass man nachvollziehen kann, warum es so wichtig, so zwanghaft ist ihr zu folgen.
Was mich aber ein wenig stört ist das du Tillo so oft 'lächeln' lässt. Also die Wiederholung des Wortes meine ich damit, nicht die Tatsache, dass er es tut. Außerdem hätte ich es interessant gefunden, wenn du ein wenig mehr auf den Aspekt der Seuche eingegangen wärst (Warum wird Inna anfangs als 'Pestmädchen' bezeichnet? Leidet sie selbst daran? Und Tillo, der ja ständig von den kleinen Seuchenüberträgern umgeben ist?). Insgesamt gesehen aber gefällt mir die Geschichte sowie die Erzählweise unglaublich gut! Großes Kompliment!

Pidgeon
Von:  EyeXcatcher
2009-09-21T10:08:19+00:00 21.09.2009 12:08
ô_ô schön, traurig und wortgewand.
Von:  LittleMy
2009-09-20T20:47:37+00:00 20.09.2009 22:47
w.u.n.d.e.r.v.o.l.l. :D
wirklich schön ><
Die Geschichte wär es echt wert sie auszudrucken und irgendwo zu verwahren *O*
Oder am besten gleich binden zu lassen ><
Von:  NeunMephistopheles
2009-09-17T15:35:52+00:00 17.09.2009 17:35
Ich bin sprachlos... echt sprachlos, so genial ist die Story....
Deine Geschichte ist echt fesselnd. Ich finde deinen Stil wunderbar spannend. Du hast wirklich eine gelungene Version des Rattenfängers von Hameln geschrieben.
Ich gratuliere ebenfalls zu einem wirklich wunderbaren YUAL.
Liebe Grüße Mephisto =)
Von:  RedRidingHoodie
2009-09-11T21:03:51+00:00 11.09.2009 23:03
Wow. Ich liebe deinen Stil total! *.*
Sehr packend.
Und ich mag die Geschichte, auch wenn sie traurig ist... Naja, hast es jedenfalls total gut umgesetzt, kannst stolz auf dich sein x3
Von:  -Moonshine-
2009-09-09T15:50:54+00:00 09.09.2009 17:50
Hallo,

ich habe die Story schon vor ein paar Tagen gelesen, aber es noch nicht geschafft, einen Kommentar zu verfassen. Das hole ich hiermit nach, wie man unschwer erkennen kann.
Eigentlich habe ich auch nicht viel zu sagen, nur eben, dass ich den OS sehr unterhaltsam fand. Es war schön, mal "hinter die Kulissen" zu schauen und ein (erdachtes) Einzelschicksal zu betrachten. Dein Schreibstil war angenehm zu lesen, alles in einem also 'ne runde Sache. Ein verdientes YUAL, wie ich finde. ^^

Liebe Grüße,
Eli
Von:  koennte-sein
2009-09-07T17:02:30+00:00 07.09.2009 19:02
OH! Dein Stil..und einfach nja..alles eben: die Geschichte ist so traurig-schön.....ein bisschen wie Titanic. Man weiß i-wie schon die ganze Zeit das es ein trauiges Ende hat...und trotzdem ist es so...einfach gut....0.o ich geh Taschentücher wegwerfen. Bin immer noch am heulen...


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