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Innermost - Bis(s) zu deinem Schutz

The Bella & Edward Story geht weiter !
von

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Ankunft in der Ewigkeit

So.

"Ende."

Das ist das letzte Kapitel von Innermost abgesehen von dem Epilog (der aber sehr wichtig sein wird, wie bei Infinite, quasi die Einleitung/ der Aufhänger für den dritten Teil "Incomplete" => der "Nachsatz" fehlt noch ^^).

Ich hab aber auch noch etwas "Bonusmaterial", sprich Outtakes :)
 

@ Yue-No-Yo

Bella verwandelt sich nicht zurück, weil sie, wie damals immer noch ein Vampir werden will und bei ihr ja das gegenteil eintritt, wird aber in dem Kap auch noch mal angesprochen
 

Songtipp(s):

Patrick Park: Life is a song http://www.youtube.com/watch?v=tt4REiGB_-w&feature=PlayList&p=70166798703AC309&playnext=1&playnext_from=PL&index=6

Vega 4: Life is beautiful http://www.youtube.com/watch?v=KVrwcG3PV1w&feature=PlayList&p=4D6FC49EEED883A4&playnext=1&playnext_from=PL&index=38

und, ich liebe dieses Instrumental ^^^^^^

Immediate Music: Serena Immortale http://www.youtube.com/watch?v=1HtCquBppTc&feature=PlayList&p=65AB5973A58925CD&playnext=1&playnext_from=PL&index=37

... und es passt vom titel her auch so super :)
 

Viel Spaß dabei... ^^
 

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„Wo landen wir?“, fragte Nela von sich aus nach einer Weile mit einem matten Gesicht.

„Sei nicht so neugierig“, sagte Edward lächelnd und zwinkerte ihr zu. Sie presste die Lippen aneinander und sah wieder aus dem Fenster.

Ich lag mit dem Kopf auf Edwards Schoß. Mein übriger Körper erstreckte sich über drei umgeklappte Sitze. Ich grinste ihn wissend an. Nela würde Hawaii sicherlich genauso gut gefallen wie mir damals. Edward gluckste leise und schüttelte den Kopf. Ich kniff verwirrt die Augenbrauen zusammen und stütze mich auf. Ich öffnete den Mund, um danach zu fragen, doch Edward wisperte nur: „Nein“, er grinste mich an und fügte schelmisch hinzu: „Planänderung.“

Ich legte mich wieder hin und seufzte. Nicht Hawaii? Typisch.

Edward neigte den Kopf zu mir herunter und berührte meine Lippen mit den seinigen. Rasch griff ich nach seinem Gesicht, bevor er es wegziehen konnte, fuhr mit den Fingern durch sein weiches Haar und küsste ihn leidenschaftlich. Plötzlich verharrten seine Lippen und er sah, nur mit den Augen, nach links. Nela saß in derselben Reihe wie wir, nur auf der gegenüberliegenden Seite. Ich folgte seinem Blick und sah gerade noch, wie sie den Kopf rasch von uns wegdrehte. Ich zog die Augenbrauen hoch. Es musste ein komisches Bild für sie sein… eine ungewohnte Situation.

Edward grinste und küsste mich wieder. Ich erwiderte ohne zu zögern beides.
 

Nach wenigen Minuten, ich lag immer noch bei Edward, stand Nela auf und stellte sich zögerlich, unglaublich zögerlich eigentlich, wie mir bewusst wurde, vor unsere Sitzreihe. Sie blickte Edward mit zusammengepressten Lippen an.

„Fliegen wir nach Hause?“, fragte sie direkt.

„Nein“, antwortete Edward schlicht.

Nela nickte tief ein und aus atmend und sagte dann, es wirkte als müsse sie ihren ganzen Mut zusammen nehmen: „Bitte, ich möchte zuerst nach Hause. Geht das bitte?“

Ich ließ mir nichts anmerken, aber irgendwie wirkte alles an ihr, ihr Tonfall, ihr Gesichtsausdruck, ihre Haltung, merkwürdig, aufgesetzt und falsch. Edward schien gleichermaßen perplex von ihrem Auftreten und ihrer Bitte zu sein wie ich, denn ich hatte ihn selten mit Worten kämpfen müssen hören.

„Ja… ja, ich meine ja, klar, in Ordnung. Wenn dir das so wichtig ist…“

Nela nickte und setzte sich wieder auf die andere Seite. Edward warf mir einen viel sagenden Blick, aus dem ich bestätigt bekam, dass er nicht minder überrascht war wie ich, und ging nach vorne ins Cockpit, nachdem ich mich aufgerichtet hatte. Ich wollte nicht zu viel über alles nachdenken, da ich glaubte, dass sich das mit Nela im Laufe der Zeit ergeben würde, und doch tat ich es trotzdem… Jetzt begann die Zeit auf die ich so lange gewartet hatte und ich durfte es mir mit ihr nun nicht mehr verscherzen. Ich hatte zu viel versäumt und wollte versuchen es teilweise wieder gut zu machen.

Als Edward wieder kam und sich gesetzt hatte, deutete ich stumm auf meine Augen bzw. meinen Augapfel und nickte in Nelas Richtung.

Edward verstand was ich meinte, zuckte allerdings mit den Schultern. Nela hatte bisher keine großartigen Anzeichen einer Neugeborenen gemacht. Zum Glück?
 

Alice setzte das Flugzeug sanft auf die Landebahn auf und wir verließen das Flugzeug.

Wir warteten im Schatten der Maschine. Erst als Edward Nela an Ärmel fasste, als sie dem Fahrzeug, das uns abholen sollte, entgegen lief, verstand ich das ganze Theater: Die Sonne. Es war morgens und die Sonne war in diesen kalten Gefilden längst aufgegangen. Ich hatte keinen Gedanken an die Abnormalitäten eines Vampirs verschwendet – Nela scheinbar auch nicht.

Wir stiegen in den verdunkelten Jeep ein und wurden erst von der Landebahn gefahren und dann durch die Tiefgarage nach draußen. Jasper gab dem Fahrer mehrere große Scheine und übernahm das Steuer.

Ich warf einen verstohlenen Blick zu Emmett. Er hatte sich den ganzen Flug über zurückgezogen. Elisabeth hatte das ebenfalls getan, doch Emmett ging es richtig dreckig.

Elisabeth hatte, als sie kurz vor der Landung zu uns kam, fröhlich gewirkt, sich zum Schluss noch angeregt mit Esme über dies und das unterhalten und sogar das eine oder andere Wort mit Nela gewechselt.

Emmett nicht. Ich hatte seine Stimme seit wir bei den Volturi gewesen waren nicht ein einziges mal vernommen (und das lag nicht an meinen menschlichen Ohren). Er saß mit glasigem Blick in der Ecke und wimmelte jede Art von Kontakt ab. Ich neigte verschämt den Kopf herab. Wie durfte ich jetzt Freude auf die kommende Zeit empfinden?
 

Zu Hause. Es war mein wirkliches zu Hause. Jetzt endlich, kam es mir in den Sinn, als Jasper vor dem Haus hielt und wir ausstiegen. Ich seufzte lautlos mit einer ungewollten Nostalgie und ließ die Autotür ins Schloss fallen.

Ich blieb vor dem Haus stehen und atmete tief ein, während ich beobachtete, wie meine Familie ins Haus ging, nach und nach das Licht angeschaltet und Türen geöffnet wurden.

Edward strich mir über den Arm, lächelte sanft und ging dann hinter Nela auch rein. Er hatte mittlerweile ein gutes Gespür dafür, was ich brauchte und in diesem Augenblick brauchte ich einen kurzen Moment für mich. Ich bemerkte, wie Elisabeth sich neben mich stellte und ebenfalls aufs Haus blickte. Sie schwieg.

Ich wand den Kopf zu ihr. „Ich habe mich noch gar nicht bei dir bedankt“, begann ich leise, „Danke. Wirklich. Du hast dein Leben riskiert um meine Familie und mich zu retten. Danke.“ Ich lächelte sanft.

„Es tat gut ihn mal wieder zu sehen“, sagte sie mit einem Seufzer in der Stimme, „obwohl ich ihn immer noch verachte. Na ja und Jane und Alec zu sehen…“

Ich nickte mit Blick aufs Haus.

„Nun geh schon“, sagte Elisabeth.

Ich blickte sie irritiert an. Sie gluckste leise.

„Geh zu Nela, du musstest so lange warten, du brauchst jetzt nicht hier bei mir zu stehen-“

„Nein, nein“, unterbrach ich sie rasch. „Können wir später reden? Ich meine… woanders?“

„Sehr gerne Bella. Darf ich eines eurer Autos nehmen? Ich muss ein Bedürfnis befriedigen“, sagte sie und ich erkannte den dunklen Glanz ihrer Augen.

„Natürlich. Der Schlüssel steckt“, wies ich hin und ging langsam ins Haus, während hinter mir ein Motor gestartet wurde, dessen Auto sich rasch entfernte.

Ich ging ins Wohnzimmer, wo ich die Cullens vorfand.

„Ist sie oben?“, fragte ich Edward direkt.

Er nickte. Esme und Carlisle hatten sich auf die Couch gesetzt, Alice und Jasper räumten das Chaos auf, welches wir unserer Abreise zurück gelassen hatten – ich erschauderte.

Ich machte mir Sorgen. Seit wir die Volturi verlassen hatten, hatte sie kaum ein Wort gesprochen und wirkte in sich gekehrt und verschlossen.

„Sie ist total eingeschüchtert, findest du nicht auch?“, offenbarte ich ihm meine Sorgen, bewegte allerdings nur die Lippen.

„Soll ich mal mit ihr reden?“, bot Edward an.

Ich überlegte kurz und streckte ihm dann meine Hand entgegen. „Komm wir gehen zusammen hoch“, konnte er meinen Lippen ablesen.

Er nahm sie breitwillig und wir stiefelten die Treppen gemeinsam hoch.

„Ist Emmett draußen?“, wollte ich wissen, bevor wir bei Nela ankamen, denn ich hatte ihn nach der Autofahrt nicht mehr gesehen.

„Ja“, antwortete Edward tonlos und öffnete Nelas Tür, nachdem er geklopft hatte und wir kein Wort von drinnen vernehmen konnte.

Nela saß gegen die Wand gelehnt neben ihrem Kleiderschrank. Sie hatten den Kopf daran gelehnt und das Gesicht zu einem vom Schmerz verzerrt. In der Hand hielt sie eine CD. Scheinbar war diese CD der Grund gewesen, weshalb sie vorerst nach Hause wollte, überlegte ich.

Sie hatte die Lider aufeinander gepresst. Es war als weinte sie ohne Tränen. Die Tränen, ihre Tränen, schossen mir in die Augen und ich hatte Mühe die Haltung zu wahren. Ich wollte nicht, dass sie nun noch litt. Edward zog mich an der Hand zu ihr, nachdem ich nur passiv da gestanden und sie angestarrt hatte, und wir hockten uns vor sie.

Edward sah mich erwartungsvoll an. Ich wandte den Kopf zu Nela und öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder. Ich traute mich nicht etwas zu sagen, aus Angst, es könnte falsch und unangemessen sein, und sah Edward bittend an.

„Nela Liebes, was ist mit dir?“, fragte er sanft.

Nela schluchzte merkwürdig tief (Konnte man als Vampir richtig schluchzen?, ging es mir durch den Kopf), die Augen hielt sie geschlossen. Kaum vernehmbar wisperte sie: „Er hat mich nie geliebt. Es war alles nur gespielt. Er hat mich ausgenutzt.“

Es zerriss mir das Herz, sie so leidend zu sehen und doch blieb ich regungslos neben ihr sitzen.

Edward strich ihr mit der Hand eine Haarsträhne hinters Ohr und streichelte ihr über die Wange. Nela legte an ihrer Wange eine Hand auf seine.

Nach ein paar Wimpernschlägen öffnete sie die Augen und neigte den Kopf zu Edward. Sie sah mich nicht an. Ihre roten Augen glitzerten gefährlich. Es passte nicht. Es war alles absurd und durcheinander, fand ich.

„Hier. Du kannst es dir ansehen“, murmelte sie und deutete auf die CD in ihrer Hand, „da ist alles drauf, was er mir geschrieben hat. Ich konnte-“, sie atmete stockend ein und aus, „ich konnte es nicht löschen, aber ich kann es mir auch nicht mehr ansehen. Du kannst es dir ansehen“, wiederholte sie mit zitternder Stimme und legte Edward die CD in die Hand, die nicht immer noch an ihrer Wange lag. Sie sah Edward kurz innig an und stürzte sich dann in seine Arme, das Gesicht gegen seine Schulter gedrückt. Edward legte sie Arme erst zögerlich, dann fester um sie.

Ich fühlte mich wie das dritte Rad am Wagen – überflüssig. Ich senkte den Blick kurz, sah dann jedoch wieder auf, als Edward Nela etwas von sich weg schob und sagte: „Dein Mutter würde gerne mit dir reden.“

Nelas Blick haftete an Edward. „Nicht jetzt“, sagte sie nur, entglitt der Umarmung und stand auf. Sie hatte es zwar nur aufgeschoben, aber ich war ihr nicht so wichtig, als dass-

Ich atmete durch. Nein, das durfte ich nicht denken. Es ging ihr einfach schlecht momentan. Ich durfte das nicht persönlich nehmen.

„Bist du durstig?“, wollte Edward wissen. Es schwang ein Hauch Verwirrung mit.

„Nein. Ich habe meinen Durst schon gestillt gehabt“, erklärte sie, während sie bedacht langsam aus dem Zimmer schritt, „Tierblut“, ihre Stimme stotterte, „er ist sogar meinem Wunsch“, sie japste kurz, „entgegen gekommen und hat selbst-“

Nun rannte sie raus und war nicht mehr in Sichtweite. Ich stand schnell, um ihr hinterher zu laufen, doch Edward hielt mich am Arm fest.

„Sie hat noch ‚Lasst mich bitte allein, ich bin bis zum Abend wieder da’ gesagt“, teilte Edward meinen menschlichen Ohren mit.

Ich sah geknickt zur Seite. Sie hatte mich gänzlich ignoriert…

„Bella-“

„Nein ist schon okay. Sie braucht Zeit. Ist klar, dass sie mir nicht gleich in die Arme fällt und wir beste Freunde sind“, erwiderte ich tonlos, doch mein Herz war sich dessen nicht bewusst. Es fühlte sich verletzt an.
 

Wir gesellten uns zu den Cullens im Wohnzimmer, wo es merkwürdig still war. Stiller als sonst. Emmett war nicht da, Nela ebenso nicht und gleiches galt für Elisabeth. Es war als platzten wir alle vor Redebedarf, doch niemand sagte ein Wort. Niemand wollte ein Gespräch beginnen.

Nelas Auto stand noch verpackt in der Garage, die Reise traten wir vorerst nicht an und die Stimmung war bedrückend. Wie konnten wir auch an Alltag geschweige denn feiern, das Wort allein in Gedanken zu hören machte mir Bauchschmerzen, denken?

Ich lag in Edwards Armen und horchte unfreiwillig in mich hinein. Es pocherte unter meiner Haut. Ich spürte wie jegliches Vampirische in mir abnahm und versiegte.

Edward beugte sich runter und küsste mein Lied.

„Braun?“, riet ich.

„Ja, so schokobraun, warm, fließend und tiefgehend wie immer“, flüsterte er und strich mit seiner Nasenspitze an meinem Nasenrücken entlang. Wie wir es erwartet hatten. Ich hatte mich wie damals zurückverwandelt, weil sich – tief in meinem Inneren – nichts an meinem Wunsch, ein Vampir zu werden, verändert hatte.

„Tja, meine Tochter hat mir jetzt einiges voraus“, seufzte ich sehr leise.

Edward schmunzelte.

Es war schon irgendwie komisch. Sie war kaum jünger als ich, menschlich gesehen, aber wesentlich stärker und kräftiger. Es war alles irgendwie… bizarr.

„Elisabeth kommt wieder“, sagte Edward dann. Ich richtete mich auf der Couch auf und blickte aus dem Fenster. Es dämmerte bereits leicht. Das Auto hielt und Elisabeth war wenige Augenblicke später bei uns. Sie stand in der Tür und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Ohne etwas zu sagen oder mimisch oder gestisch darzustellen setzte sie sich an den Esstisch und wir folgten ihrem Beispiel automatisiert.

„Ihr fragt euch sicher, wie ich davon erfahren habe und… wie ich Aro davon überzeugen konnte kein Massaker anzurichten“, begann Elisabeth von sich aus und sah in die Runde. Unsere Blicke verrieten genau diese Fragen.

„Durch Bellas Besuch bei mir im letzten Jahr wusste ich von Nelas datierten Verwandlung an ihrem Geburtstag. Ich wollte euch besuchen und Nela kennen lernen. Als ich ankam fand ich nur ein Durcheinander vor und den geknüllten Zettel mit dem Wappen…“, sie hielt kurz inne. „Durch eure Gerüche gelangte ich zu dem kleinen Flughafen. Es war kein Problem ein Flugzeug zu bekommen. Ich ahnte, dass Aro seine Finger im Spiel hatte und nutzte die Gelegenheit – verzeiht mir – um ein klein wenig Vergeltung zu üben und die Situation – verzeiht mir–“, sagte sie wieder, „für meine Zwecke mit zu nutzen. Ich bin zwar nicht mehr verletzt, die Sache ist zu lange her, aber ich konnte nicht dulden, dass er Leben zerstörte, wo er es schon bei dem von Victoria, Jane und Alec, mir und meiner Schwester Adriana getan hatte, geschweige denn von den vielen vielen anderen, von denen ich nichts weiß.“

Ich konnte sie gut verstehen. Elisabeth war eigentlich eine besonnene Person, doch die Impulsivität bei den Volturi hatte gezeigt, wie nahe ihr das letztendlich doch gegangen war.

Mit ruhiger Stimme fuhr sie fort, wir lauschten neugierig: „Ich muss zugeben, dass es riskant war, was ich getan habe. Es hätte eure Situation auch verschlimmern können, denn ich habe Aro eine sehr lange Zeit nicht gesehen und durfte eigentlich nicht prinzipiell davon ausgehen, dass er noch derselbe war. Zum Glück oder leider ist er das aber“, sie schnaubte, „Aro hat einen Schwachpunkt-“

„Welchen?“, entglitt es mehreren Mündern, unter anderem auch meinem.

Elisabeth lächelte schmal. „Sein Stolz. Aro ist ein unheimlich stolzes Wesen. Es hat ihn sehr gekränkt, dass ich vor so vielen aus dem Nähkästchen geplaudert habe. Er hatte Angst ich könnte mehr sagen und das habe ich ausgenutzt. Allerdings hätte auch das schief gehen können, denn Nela musste mitspielen…“ Elisabeth blickte mich fast entschuldigend an. Ich wollte etwas einwenden, doch sie sprach weiter: „Es waren glückliche Fügungen und ich bin nicht gerade stolz darauf, dass mein Plan auch ganz leicht wie ein Kartenhaus hätte zusammenfallen können und ich es trotzdem probiert habe.“

„Mit Erfolg“, wand ich ein. Elisabeth entgegnete nichts, sondern zuckte nur leicht mit den Schultern.

„Dann hast du Aro mit weiteren Details gedroht? Als du zu ihm gegangen bist und ihn berührt hast?“, ging Edward auf etwas anderes ein und kannte die Antwort schon bevor sie es ausgesprochen hatte und nickte zu sich selbst.

„Ja. Ich glaubte genug zu haben, um ihn weiter vorführen zu können und scheinbar hat ihm das auch gereicht. Scheinbar war es ihm diese Schmach wert gewesen, Nela und euch laufen zu lassen“, sie machte ein bitteres Gesicht, sah dann jedoch auf. „Aber bitte erzählt mir, was es mit dieser blonden Frau und dem anderen Vampir auf sich hatte…“

Carlisle und Edward fühlten sich eindeutig angesprochen. Sie erzählten. Ich hörte nicht wirklich hin, genau genommen versuchte ich wegzuhören, und hielt Edwards Hand einfach nur in meiner. Durch die Aussprache und Zusammenfassung dessen, was geschehen war, wurde es uns allen bewusst und realer als vorher. Ich wollte gar nicht darüber nachdenken.

„Armer Kerl“, resümierte Elisabeth, als Carlisle schließlich geendet hatte.

Ich sah Elisabeth mit einem Drängeln im Blick in die Augen. Es war gespenstisch, wie sie meinen Blick fast zu lesen schien. Sie erhob sich, stellte den Stuhl ran und fragte in meine Richtung: „Möchtest du einen Spaziergang machen?“

Ich nickte knapp und folgte ihr raus.
 

Wir liefen ein ganzes Stück, bis Elisabeth meinte, dass wir für Vampirohren weit genug weg waren (bis dahin hatte ich mich gefragt, ob sie nachdachte oder wollte, dass ich begann).

„Ich fühle mich total hilflos“, sagte ich, als sie mich erwartungsvoll ansah und mir damit bedeutete, mein Herz auszuschütten. „Ich möchte so gern auf sie zu gehen, aber ich traue mich nicht, weil ich sie in ihrem jetzigen Zustand nicht verletzten will, aber wenn ich ihr jetzt nicht näher kommen glaubt sie vielleicht, dass ich kein Interesse habe-“, sprudelte es aus mir heraus.

„Bella, Bella, stopp“, fiel mir Elisabeth rasch ins Wort, „du setzt viel zu hohe Ansprüche an eure Beziehung. Du darfst nicht zu viel erwarten. Sie kriegt eine Mutter vorgesetzt, verzeih meinen Ausdruck“, wand sie ein, „und hat eben erst erfahren, dass ihre erste große Liebe nur mit ihr gespielt hat. Sie kann sich jetzt erst mal nicht auf dich einlassen, weil sie kein Vertrauen zu jemand neuem schöpfen will und vielleicht auch momentan gar nicht kann.“

Ich nickte mit gesenktem Blick, während wir sehr langsam, fast Fuß an Fuß, über das Dickicht liefen. Das Unterholz knirschte geräuschvoll unter meinem Gewicht.

„Ich weiß nicht wie ich es machen soll, ohne etwas falsch zu machen. Ich weiß gar nicht, was ich zu ihr sagen soll… sie hat mich total ignoriert…“, setzte ich mit schwacher Stimme hinzu.

„Hör’ auf dein Herz. Du bist ihre Mutter und hast bislang keinen Fehler gemacht, glaub mir. Das versteht sie vielleicht jetzt noch nicht, aber wenn sie erst einmal ihre Trauer überwunden hat, wird sie sich ganz dir öffnen können. Ich bin mir sicher. Sie hat dich sehr vermisst, glaub mir“, versuchte sie mich zu ermutigen und strich mit der Hand über meinen Rücken.

Ein ganz anderer Gedanken geisterte seid Beginn dieses Gesprächs in meinem Hinterkopf herum. Die Sterilisation bzw. das Rückgängigmachen dessen. Hatte sie daran gedacht? Wusste Edward das? Konnte ich sie darauf ansprechen, dass ich nur deswegen versucht hatte Medizin zu studieren?

Ich sah sie von der Seite an und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann wieder und besann mich eines Besseren.

„Wir haben nur über mich geredet“, ich hob die Mundwinkel zu einem schwachen Lächeln, „wie geht es dir? Wie kommst du mit allem klar? Ich meine-“

Elisabeth schnaubte belustigt auf und sah gerade aus, weshalb ich abbrach.

„Ich weiß nicht, ob Edward es in meinen Gedanken gesehen hat, denn ich habe leider das ein oder andere Mal unabsichtlich daran denken müssen. Es tut mir leid, ich bin nicht sonderlich geübt darin.“ Sie lächelte entschuldigen zu mir herab.

„Wo- Woher-“, formten meine Lippen stotternd, während ich sie fragend ansah.

Elisabeth kicherte verhalten. „Manchmal, liebe Bella, sagen deine Augen mehr als deine Lippen.“ Nein, man konnte ihr nichts vormachen, ich zumindest nicht. (War Empathie vielleicht eine weitere Gabe von ihr?, fragte ich mich kurz.)

„Dann weiß er es also“, resümierte ich niedergeschlagen. Das sollte er nicht wissen... nicht jetzt, nein gerade nicht jetzt und eigentlich gar nicht… vorerst nicht…

„Nein, ich weiß es nicht. In dem ganzen Durcheinander kann er auch vielleicht nicht darauf geachtet haben“, wand Elisabeth ein.

„Hmmm“, machte ich nachdenklich. Ich hoffte einfach darauf.

„Komm wir gehen zurück“, schlug sie vor, nachdem wir eine Weile lang noch schweigend im stillen Wald herumgelaufen waren, „es wird dunkel. Hast du etwas dagegen wenn ich dich trage?“

Ich grinste unfreiwillig und ließ mich von ihr hochheben.
 

Elisabeth setzte mich vor dem Haus ab, sodass wir zusammen das Haus und dann das Wohnzimmer betraten.

„Ist Nela noch nicht zurück?“, fragte ich prompt in Edwards Richtung, welcher auf mich zu kaum und mir einen Kuss auf die Lippen drückte.

„Carmen hat angerufen, obwohl Alice es schon gesehen hatte, Nela ist zu ihnen gelaufen. Esme hat mir ihr telefoniert. Es geht Nela soweit gut. Sie hat bislang nicht viel gesagt und um etwas Ruhe gebeten“, erzählte mir Edward ohne Umschweife.

„Sie ist den ganzen Weg- ach ja“, unterbrach ich mich selbst. Ach ja, meine Tochter… ein Vampir.

„Bist du auch der Meinung sie alsbald dort zu besuchen?“, holte Edward meine Meinung ein.

„Ja“, stimmte ich zu, „aber besser du alleine. Mich will sie bestimmt nicht sehen-“

„Ach Bella“, Edward drückte mich an sich und küsste mich aufs Haar, „natürlich wird sich dich sehen wollen, auch wenn sie es nicht zeigt oder zeigen kann.“

„Hm“, machte ich nur. Ich wollte ihr meine Gegenwart nicht künstlich aufdrücken.

Edward grinste. „Das kann ja nichts werde mit euch.“

„Ist Emmett aufgetaucht?“, erkundige ich mich und überging seine Anspielung, denn im Wohnzimmer waren nur Esme und Carlisle. „Suchen Alice und Jasper ihn?“

„Nein, sie sind jagen. Es hat keinen Sinn nach Emmett zu suchen. Wir müssen ihn jetzt in Ruhe lassen-“

„Aber er braucht uns doch!“, entgegnete ich einen Hauch zu energisch. „Er frisst doch alles in sich rein“, sagte ich und doch wusste, dass ich es genauso getan hätte. Edward beugte sich zu mir runter und legte an meine Schulteraußenseiten jeweils eine seiner großen starken Hände. „Bella, Nela braucht uns jetzt erstmal. Emmett schafft das alleine und muss das auch alleine schaffen. Er wird auch nichts anderes zulassen. Nela kann das viel schlechter verarbeiten als er, obwohl das nicht heißt, dass es weniger schlimm für ihn ist. Bitte denk nicht, dass ich egoistisch bin und nur an uns denke, aber das letzte was Emmett jetzt braucht ist aufgezwungenes Mitleid, dessen sind wir uns alle einig.“ Er nickte in Esmes und Carlisles Richtung. „Was er erlebt hat ist schrecklich und doch würden unsere Worte nichts nützen. Durch unser Mitleid würde Emmett sich nur noch angegriffener fühlen“, argumentierte er wie immer ohne doppelten Boden.

„Wann willst du los?“, resignierte ich.

„Wir“, verbesserte er mich, obgleich ich diese Wortwahl nicht beabsichtigt hatte, da er das wusste, grinste er. „Ich denke wir sollten morgen früh aufbrechen. Dann kannst du schlafen und ich kann ein paar Sachen aus Edmonton holen, was hältst du davon?“

Bei dem Wort „schlafen“ war ich abgelenkt worden. Ich fühlte mich merkwürdig. Wie nichts Halbes und nichts Ganzes. Konnte ich schlafen? War ich bereits wieder ein verletzlicher Mensch? Meine Hand war gut verheilt und wieder sehr beweglich, doch das war früher auch so gewesen: Meine Haut war zwar verletzbar, hatte aber ein paar vampirische Heilungsprozesse behalten.

„Woran denkst du?“, wollte Edward wissen.

Ich bemerkte erst jetzt, dass er meinen Gesichtsausdruck die ganze Zeit beobachtet hatte. „Ich schau mal ob ich schlafen kann…“, sagte ich lediglich und insgeheim hoffte ich, dass ich es nicht konnte – ich wollte nicht schwach sein… und schlafen empfand ich eindeutlich als solches. Schlaf machte mich unterlegen und verletzlich.
 

Edward stieg noch kurz zu mir ins Bett, bevor er sich auf den Weg machte. Ich wusste gar nicht, warum mich das Thema „Schlafen“ so sehr beschäftigte, auch vor dem Einschlafen noch. Ich glaubte im Nachhinein, dass es mich nur noch mehr daran erinnerte, wie schwierig es mit Nela werden würde, wenn wir so unterschiedlich waren, wenn die Rahmenbedingungen von vornherein nicht harmonierten.
 

Als ich aufstand, sah ich bereits viele Kisten in unserem Schlafzimmer liegen. Ich ging zur ersten und sah einige Bücher darin liegen. In der Nächsten waren meine vielen kleineren Kisten mit den Unimaterialien. Ich zuckte unwillkürlich zusammen. Schlagartig wühlte ich darin herum und stellte erleichtert fest, dass es nur die unteren Kisten im Regal in Edmonton gewesen waren. Nicht die oberen – wo das Skript lag. Daran hatte ich nicht gedacht und ich seufzte erleichtert auf.

Ich wollte gerade aus dem Zimmer gehen, um mich waschen und umziehen zu gehen, als mein Blick auf eine Kiste neben der Tür fiel. Oben auf lagen die Tagebücher, sowohl das Schwarze, als auch das Goldene.

Schwach lächelnd hob ich sie heraus und blätterte durch. Ich erinnerte mich an jede Zeile genau, als wäre es gestern gewesen und als hätte ich die Situation, in der ich die Zeile verfasst hatte, eben erst erlebt.

Ich atmete tief ein und aus und schritt zu dem schmalen Bücherregal. Ich nahm die Hälfte der Bücher heraus, stellte die beiden Tagebücher quer an die Wand und die anderen Bücher davor. Das war alles Geschichte.
 

Wir verabschiedeten uns von Elisabeth, die sich wieder nach ihrem gewohnten Umfeld sehnte, nicht aber, ohne uns zu versprechen in Kontakt zu bleiben. Ich war ihr immer noch unendlich dankbar – für so vieles.

„Hat Esme oder jemand anderes noch mal mit den Denalis telefoniert?“, fragte ich nach, als wir in Edwards Volvo saßen und bereits einige Kilometer zurückgelegt hatten.

„Carmen hat vorhin kurz angerufen und nachgefragt, wann wir kämen. Tanya wollte nicht unbedingt zugegen sein“, schob er den Grund nach, „allerdings ist Eleazar auch nicht da, irgendwo zu Besuch.“

„Was wollen wir ihr eigentlich sagen?“, wechselte ich das Thema. Natürlich meinte ich Nela.

„Was würdest du ihr sagen wollen?“, drehte Edward meine Frage um.

Ich zuckte mit den Schultern und sah aus dem Fenster. Meine Augen verfolgten die Bäume, die dich am Fahrbahnrand standen. Ich wusste nicht viel über sie und

„Hast du dir eigentlich mal die CD von ihr angesehen?“, fragte ich betont beiläufig, während mein Blick immer noch der Umgebung außerhalb des Autos galt.

„Ja habe ich. Du kannst es dir auch ansehen.“ Er machte eine Bewegung, die ich nur im Augenwinkel sah, mich aber neugierig machte. Ich wandte mich um und sah, dass er mit der Hand nach hinten langte und den Laptop von dem Sitz hinter mir nahm. Er legte ihn mir auf den Schoß.

„Sie hat es dir erlaubt“, erinnerte ich ihn und schob den Laptop symbolisch ein wenig von mir weg.

„Bella.“ Edward verdrehte die Augen, doch ich nahm so etwas sehr ernst. Sie hatte Edward angesprochen – nicht mich.

„Warum hast du den überhaupt mit?“, lenkte ich ab.

„Na ja, ich war mir nicht sicher, ob wir das nicht vielleicht gebrauchen können, wenn wir mit ihr reden. Vielleicht wäre es gut, wenn sie nicht vor dem wegläuft, sondern-“

Ich seufzte ein wenig zu laut, sodass Edward abbrach und mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. „Das wird sie nicht wollen“, sagte ich, während ich den Laptop stur auf die Rückbank zurücklegte. „Steht was… besonderes drin?“, fragte ich trotzdem.

„Na ja, Rosalie hatte in diesem Punkt recht. Sie hat das bekommen, was sie gesucht hat: Bestätigung und Aufmerksamkeit. Sie war ein leichtes Opfer für ihn“, meinte Edward leise.

„Ich mache ihr nicht den geringsten Vorwurf“, murmelte ich und blickte hinab auf meine Hände.

„Das war mir klar“, sagte Edward ebenso leise nach ein paar Atemzüge. Ich spürte das Grinsen in seiner Stimme und konnte es nicht länger verkneifen.
 

Wir kamen gegen Abend in Denali an, eine Strecke dauerte selbst bei Edwards Tempo einen halben Tag und wurden prompt von Carmen und Kate empfangen. Sie entschuldigten sich auch sofort für Tanya und Irina, die nicht da wären. Warum, war mir mehr als einleuchtend: Tanya… na ja, es war nur verständlich. Irina hatte eigentlich nichts gegen mich oder Nela oder uns überhaupt, zumindest hatte Edward mir das gesagt, aber sie hatte eine enge Beziehung zu Tanya und unterstütze sie in allem, weshalb sie vermutlich auch nun zu ihr hielt und mit ihr für kurze Zeit wegging. Eleazar besuchte einen Freund im Süden, war aber, als er hörte, was geschehen war, sofort dort abreist.

„Nela ist ganz hinten durch im Wohnzimmer. In der runden Essecke.“

„Danke Carmen“, sagte ich zu beiden, „für immer und für alles.“

Sie nickte. „Gerne“, formten ihre Lippen.

„Bella ich denke, dass es an der Zeit ist, dass du dich mit Nela von Grund auf aussprichst“, sagte Edward zu mir, als wir an der Tür zum Wohnzimmer angekommen waren. Ich wusste was das übersetzt hieß: Ich sollte alleine gehen. Ich nickte tief einatmend.

„Du schaffst das, ihr schafft das beide, glaube mir.“ Er machte einen Schritt auf mich zu und küsste meine Stirn. Sein Lächeln war ermunternd, doch ich hatte trotzdem Angst. Langsam, wie auf dem Weg zum Henker (welch absurder Vergleich, seufzte ich innerlich), schritt ich das lange Wohnzimmer hindurch. Nela saß mit angezogenen Beinen auf der sehr niedrigen Fensterbank und blickte hinaus in die trübe Dunkelheit. Ich ging zu ihr und war einen kurzen Augenblick ratlos, was ich tun sollte, doch dann setzte ich mich neben ihre Füße, ebenso auf den kleinen Vorsprung, und blickte durch die breite Glasfront. Verstohlen sah ich im Augenwinkel zu Nela hinüber und konnte es mir nicht verkneifen sie ausgiebig zu mustern und „mein Kind… meine Tochter“ zu denken.

Ich traute mich nicht etwas zu sagen. Wie vorhin auch, doch das konnte nicht so weiter gehen. Irgendjemand würde den Anfang machen und das würde ich sein.

„Nela, ich würde gerne mit dir reden. Über alles was in den letzten Tagen geschehen ist und was du erfahren hast“, begann ich.

Nela wand ganz langsam den Kopf zu mir und sagte, mit kaum einer Lippenbewegung, aber umso mehr Wehmut darin: „Warum hast du dich nie gemeldet? Warum hast zugelassen, dass ich bis jetzt nichts von dir wusste?“

„Nela ich durfte nicht zu dir. Wir wussten nicht, dass du dich vor dem gestrigen Tag nicht hättest verwandeln können und sind von mir ausgegangen. Wir haben von mir auf dich geschlossen, was ein Fehler war… aber wir ich hatten Angst. Ich hatte Angst um dich“, sagte ich nachdrücklich.

„Erzähl mir alles bitte. Erzähl mir alles von Anfang an. So viel du willst, ich werde keine Fragen stellen.“
 

Mit in die Ferne gerichteten Blick schwieg sie von dort an und lauschte nur meinem endlos erscheinenden Bericht. Ich versuchte nichts auszulassen, zu beschönigen oder zu verfälschen. Ich berichtete ihr ausnahmslos alles – abgesehen von meiner zermürbten, geschädigten Seele. Das brauchte sie nicht zu wissen, fand ich.

Sie sah mich mit einem tiefer gehenden Gesichtsausdruck an, als ich geendet hatte.

„Das war ziemlich schlimm für dich, oder?“, fragte sie leise.

Ja. Es war schlimm. Es war teilweise die Hölle. Vor allem am Anfang. Aber ja, eigentlich die kompletten siebzehn Jahre waren eine Zeit mit wenigen Lichtblicken.

„Nein. Es war gut zu wissen, dass es dir gut ging und dass du lebtest“, entgegnete ich wider meinen vorherigen ersten Reaktionen.

Denn jetzt wo die Jahre vorbei waren konnte ich nicht mehr so finster daran zurück denken, je länger ich zurückblickte, da es bereits durchlebt war. Ich hatte keinen Tag, den ich nicht bei Nela war, bereut. Im Nachhinein sah man ja oft vieles anders und jetzt denke ich, dass es sich gelohnt hatte und es die richtige Entscheidung war, obgleich unnötig, wenn ich an Rosalies-

Nein, daran durfte ich denken. Ich hatte die Informationen nicht gehabt und vor diesem Hintergrund, war es richtig gewesen.

Wenn ich die Jahre Revue passieren ließ, erschienen mir die schwarzen Stunden auch irgendwie nichtiger, da ich an die schönen Erlebnisse dachte und mich an sie mehr erinnerte.

Doch ich schränkte mein konsequentes „Nein“ etwas ein: „Es war genauso schlimm für dich. Es tut mir leid. Wenn ich gewusst hätte, dass dir nie Gefahr gedroht hätte, dann hätte ich niemals so ein Lügengebäude um dich aufgebaut.“

Mir schossen die Tränen in die Augen. Ich versuchte zu widerstehen. Es musste ihr so schlecht ergangen sein… so schlecht, dass sie leichtsinnig wurde – äußerst leichtsinnig – und sie sich Alec hingab. Ich hatte sie genau genommen da erst reingetrieben-

„Es tut mir leid, dass ich so undankbar war und auch noch mit Rosalie mitgegangen bin“, sagte sie einem Zittern in der Stimme und solch einschneidender Melancholie, wie sie nur ein Vampir aufbringen konnte, dass ich fast zusammen gezuckt wäre.

Mein erster Impuls war es, ihre Hand zu nehmen, über ihre Wange zu streicheln, sie in den Arm zu nehmen und nie wieder los zu lassen – doch ich tat es nicht.

Sie tat es.

Sie legte beide Arme um meinen Hals. Ich spürte wie vorsichtig sie war. Wie zaghaft, als wäre ich eine Porzellanpuppe.

Die Tränen perlten von meinen Wimpern ab. „Es wird alles gut“, flüsterte ich mit stockender Stimme und schloss die Augen, um den innigen – ersten – Moment mit meinem Kind genießen zu können.

„Ja, bestimmt… Mama.“

Ich war da angekommen, wo ich hingehörte. Wo wir alle hingehörten. Edward, Nela und ich.

Doch ankommen hieß auch, dass ein weiter Weg vor uns lag. Es hieß, dass wir alle am Anfang waren – und der Weg hieß Ewigkeit.
 

--------------------
 

*verbeug*

Vielen Dank für die Kommis, den Support, euer Interesse und die ENS' ab und zu.

Bin total gespannt, was ihr zu diesem Kapitel sagt... schreibt :)
 

kuss fane :):)
 

noch was:

Was sagt ihr zu diesem PHÄNOMENALEN cover!??!?!?! Ich finde es super!!!! Es passt total gut, findet ihr nicht auch??

thx tokam



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  jennalynn
2011-10-17T23:13:53+00:00 18.10.2011 01:13
WOW wunderschön.
Bei Nelas letzen Satz hab ich voll geheult *grins*
Gott was für eine schönes Geschichte.
Doch der Gedanke das die 17 Jahre umsonst waren, der muss allen doch fertig machen.
Vorallem Bella, ich hoffe sie bekommt ihre Rache.
Und ich hoffe sie wird wirklich eines Tages ein richtiger Vampir.

Wunderschöne Geschichte, ich kann es kaum erwarten deine Vortsetzung zu lesen.

LG jennalynn

Von: abgemeldet
2009-12-03T11:34:47+00:00 03.12.2009 12:34
Schönes Kapitel!!

Bin schon gespannt, was es im Epilog zu lesen gibt.

lg schpinnchen
Von: abgemeldet
2009-12-01T21:37:26+00:00 01.12.2009 22:37
Das Cover sieht super aus. Da hat sich einer aber ganz viel Mühe gegeben!! ;)

Ich könnte grad heulen...ein echt schönes Ende. Naja, noch nicht ganz Ende aber so gut wie. Und dass sie "Mama" gesagt hat - WOW - das lässt doch die Strapazen etwas milder aussehen.
Elisabeth hat das alles echt gut hingekriegt. Hätte nicht gedacht, dass diese Frau mal alles drehen kann. Aber gut! Was macht jetzt der arme Emmett?! Hoffentlich zieht er sich jetzt nicht zurück.

Schade, echt, dass es jetzt zu Ende sein soll. Aber die Fortsetzung kommt ja!! ;))

Freu mich noch auf den Epilog.
LG
Von: abgemeldet
2009-12-01T19:58:37+00:00 01.12.2009 20:58
endlich haben sich bella und nela vertragen
und wie schön die versönung und das aussprechen ist.
fanden ich ganz toll, rüherend und schön.

ich fand es richtig toll von edward das er bella unter die arme gegriffen hat und ihr dabei geholfen hat.
alo jetzt nicht in dem sinne das er es selber gemacht hat und alles erklährt hat, sondern das er bella und nela selber die chance gegeben hat sichh auszusprechen und es zu regeln.
ich fand es klasse das er bella unterstützt hat und ihr mut gemacht hat uf nela zuzugehen.

emmette tut mir leid. ich hoffe dem geht es bald wieder gut.
aber das ist echt krass was ihm passiert ist.
ich es echt nicht verstehen wie rose so etwas nur tuen konnte.
die bösewichte denken ja nie an andere, es seiden sie wollen die verletzen.

ich bin schon auf das epilog gespannt.
und ich würde zu gerne wissen wohin die fahren wollen, da edward es schon wieder geheim hält.

worüber ich mir noch gedanken mache ist es, ob edward mitnekommen hat warum bella medizin gewält hat oder nicht.
wenn ja werden sie darüber reden und sich noch auf eine rügengung einigen oder auf ein weiteres kind.

freue mich schon aufs epilog
mach weiter so
lg
Von: abgemeldet
2009-11-30T05:16:24+00:00 30.11.2009 06:16
Wooooooooooooow!
ich hab geheult... sehr einfühlsam & intensiv...

Emmett tut mir sehr leid... hoffentlich wird es mit ihm alles wieder gut... schreib bitte noch mehr als den Epilog!

liebe grüße
Maike
Von: abgemeldet
2009-11-29T21:05:19+00:00 29.11.2009 22:05
wider ein super kap. könnte heulen so einfühlsam war es. ich bin gespannt auf den epilog und werde auch die fortsetzung gespannt verfolgen. lg casey32
Von: abgemeldet
2009-11-29T21:04:07+00:00 29.11.2009 22:04
Hey,
wunderschönes Kapitel und ein gelungener Abschluss nur ich finde es nicht so toll das nela so viel reifer als bella rüber kommt, denn immerhin bleibt sie die mutter!
Bin gespannt wie der 3. teil wird!?
ach und cooles cover sieht echt gut aus
lg
Von: abgemeldet
2009-11-29T20:35:38+00:00 29.11.2009 21:35
bin kurz vorm weinen so herzergreifend hast du geschrieben
einfach nur toll lg kleine
Von: abgemeldet
2009-11-29T19:50:02+00:00 29.11.2009 20:50
Wow ... wie... schön. QQ

Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich schreiben soll, nur dass es unglaublich toll ist.

<3
Von:  Yuki_Salvatore
2009-11-29T14:23:07+00:00 29.11.2009 15:23
das war wieder ein spitzenklasse kapi ^^
das du bei all dem nicht durcheinander kommst beim schreiben und dir überhaupt so eine story mit so vielen einzelheiten ausgedacht hast is bewundernswert <3
ich finds echt schön das bella und nela wieder einen schritt weiter gekommen sind *_* und sie hat sogar mama gesagt v.v das is echt schön ^^

und ich hoffe auch das es emmett bald wieder besser geht v.v ich mag ihn voll und das er so verletzt wurde tut mir auch voll weh x.x
dafür könnte ich rosalie *piep* ich sollte aufhören darüber nachzudenken...

uhh und es is so toll dassu noch eine fortsezung schreibt *__* werde ich auf jeden fall weiter verfolgen ^^
aber jetzt binsch dann erstma auf den epilog gespannt.


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