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Ein Inselabenteuer

von

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Diese kleine Geschichte ist eines meiner älteren Werke. Ich habe leider momentan gar keine Zeit (wegen ein paar Klausuren) um meine anderen Geschichten fortzusetzen, deswegen soll sie als eine kleine Entschädigung für all meine Leser dienen. Und bitte seid nicht zu streng, wie schon erwähnt die Geschichte ist nicht gerade die Neueste.

Ach und bevor ich es vergesse, ich möchte hiermit Safira und Pep ganz lieb danke sagen, denn ohne euch gäbe es wahrscheinlich keine Geschichten mehr für eine sehr lange Zeit.
 

Ein Inselabenteuer - Tamara
 

Die Einführung
 

Wunderschön! Ich liebe den Sommer, vor allem den Monat Juni. Ich weiß eigentlich beginnt der Sommer richtig am 21 Juni. Aber für mich beginnt er dann, wenn die Kirschen zu vollem Glanz erstrahlen.

Ich selbst wohne in einem kleinen Örtchen, etwa zwanzig Kilometer entfernt vom Meer. Hier haben meine Eltern eine große Plantage. Eigentlich bauen wir Feigen an, aber wir haben auch zwei große Kirschbäume, und die gehören mir. Mein Großvater hatte sie gepflanzt als meine Mutter zur Welt gekommen ist, und da ich dann bei meiner Mutter das erstgeborne Kind war, habe ich sie sozusagen vererbt bekommen. Ich habe noch eine kleine Schwester, und da ich nicht wollte das sie benachteiligt wird, habe ich mit ihr zusammen einen weiteren Kirschbaum gepflanzt.

Aber der eigentliche Grund warum ich den Sommer mochte und vor allem die Sommerferien, war der für mich immer typische Ausflug hinaus aufs Meer mit dem Boot meiner Kusine Lara. Seit meinem vierzehnten Geburtstag war es so üblich das Lara und ich die Yacht ihrer Eltern bekamen, ein Paar von unseren Freunden mitnahmen und dann hinaus auf eine ganz bestimmte Insel fuhren. Dort verbrachten wir dann etwa drei Tage und fuhren zurück.

Und da, das Telefon klingelte, das war bestimmt Lara die sich mit mir über die Einzelheiten unterhalten wollte.

"Ja Hallo!" Meldete ich mich, wobei meine Mutter mich etwas merkwürdig ansah, da ich ihr den Telefonhörer förmlich aus der Hand riss.

"Hi Tam, na schon aufgeregt. Diesmal sind wir zu sechst." Bestätigte Lara fröhlich.

"Wie bitte zu sechst, woher weißt du dass Angie auch mitkommen will?"

"Ich wusste gar nicht das deine Schwester mitkommt, nein, bei dem sechsten Mitreißenden handelt es sich um Damian."

"Nein das ist doch nicht dein ernst." Damian war genau wie ich siebzehn, meine Kusine war ein Jahr älter. Aber das war nicht der Grund weswegen ich nicht wollte das er mitkommt. Ich mochte diesen Kerl viel zu gerne, und ich wusste doch ganz genau das er das ohne Probleme herausfinden würde, so schusslig wie ich mich immer anstelle. Dabei konnte man die Verachtung die er mir gegenüber brachte sogar auf tausend Meter Entfernung riechen.

"Ich weiß das du ihn nicht magst, aber wir brauchen einen dritten Mann, Kevin und Christian schaffen das nicht alles alleine, und Damian ist genau der richtige, er kennt sich super mit allem aus. Aber ich weiß nicht ob es gut ist, wenn Angie mitkommt."

"Sie ist schon fünfzehn, und wenn Damian mitkommt, dann wäre es mir sehr lieb, wenn ich sie auch mitnehmen könnte. Ach, sag ja Lara, bitte."

"Na schön Tam, wir sehen uns dann am Freitag um sechs auf dem Pier, und schleppt nicht zu viel mit, dabei meine ich vor allem Angie."

So das war also das Gespräch und die Fahrt auf die ich mich so gefreut hatte. Wenn doch Damian nur nicht mitkommen würde. Also, da wären Lara, meine achtzehnjährige Kusine, ihr Freund Kevin, Anna, meine beste Freundin, Christian unser bester Kumpel und heimlich in Anna verliebt, und Damian, der Typ den ich mochte, der aber dachte wie all die anderen auch ich würde ihn hassen. Dabei stehen sich Liebe und Hass so nah, jedenfalls bei mir ist es so. Und da wäre noch ich Tamara, siebzehn Jahre alt und meine kleine Schwester Angela, ich habe ihr aber den Spitznamen Angie gegeben, finde ich viel süßer vor allem da sie wirklich wie ein Engel aussieht mit ihren blonden Löckchen.
 

Tag 1
 

Um genau vier Uhr klingelte mein Wecker an diesem verhängnisvollem Freitagmorgen. Ich hasse dieses Geräusch, wenn es anfängt zu piepen, deswegen fällt es mir auch nicht schwer mich ganz schnell aus dem Bett zu pellen und es auszumachen. So ich hatte noch zwei Stunden bis zum Treffpunkt, und die eine Stunde plante ich als Anfahrt zum Meer. So lange brauchte der Bus normalerweise.

Während ich noch die Sachen zusammenpackte und versuchte meine Schwester zu wecken wurde ich immer aufgeregter.

"Was ist los Tam, du bist doch sonst nicht so? Dabei sollte ich eigentlich die sein, die nervös ist." Fragte mich Angie.

"Ach es ist einfach nur die Vorfreude." Bestätigte ich ihr und ging ihr schnell aus dem Weg. Warum mussten jüngere Geschwister auch so neugierig sein? Jetzt war ich mir sicher das es doch ein Fehler war, dass ich Angie mitnehmen wollte. Denn sie war die Einzige die mich so gut kannte, dass sie herausfinden würde, dass ich Damian nicht hasste.

Nach einem feuchtfröhlichen Abschied durch unsere Eltern, stiegen wir letztendlich in den Bus und fuhren los in Richtung Meer.

Die Fahrt verlief unspektakulär, ohne Staus und ohne Unfälle und ohne jegliche längeren Aufenthalte. So war es dann auch das wir zwanzig Minuten früher an dem besagten Treffpunkt ankamen.

Der Sonnenaufgang war wunderschön und so vertieft vor dem Boot wartend, betrachtete ich es und lächelte leise vor mich hin. Angie saß müde auf ihrer viel zu großen Tasche.

"Wunderschön, nicht?" Gänsehaut, überall verspürte ich sie. Ich wusste ganz genau wer jetzt hinter mir stand. Warum musste auch Damian der Erste sein der hier ankam, warum war Lara nicht früher gekommen.

"Ja es geht." Sagte ich und drehte mich um. Doch ich hatte mich getäuscht. Damian war nicht alleine. Anna hing wie eine Klette an ihm und daneben stand auch noch ein wütend dreinblickender Christian.

"Super ihr seid ja schon alle da." Ertönte die fröhliche Stimme von Lara. Hinter ihr sah man Kevin, vollbeladen mit etwa vier Taschen.

"Hi Kevin." Oh nein ich hatte ja ganz vergessen, meine Schwester war ja total in Kevin vernarrt, deswegen musste ich ihr vorher noch eine Lektion erteilen.

"Na dann, kommt mal alle an Bord, machen wir uns an die Arbeit, damit wir so schnell wie möglich ablegen können." Lara führte uns an wie ein kleiner Kapitän.

Anna und ich waren für die Küche und für das Essen zuständig, wobei ich ganz genau wusste das alles mal wieder an mir hängen bleiben würde. Anna war leider ein ganz besonderes Schmuckstück, sie machte nichts was nicht nötig war.

Nachdem ich ausgepackt hatte ging ich ans Deck. Lara und Kevin steuerten das Boot, wobei sie eher miteinander schmusten und der Autopilot den Rest machte. Christian saß in einer schattigen Ecke und las ein Buch. Und Anna, ja die hing an Damian, der sich gerade Nocheinmahl versicherte ob alles funktionierte. Aber wo war Angie.

Und plötzlich erblickte ich das kleine Teufelchen. Wenn man sie sah würde keiner vermuten wie hinterlistig sie sein konnte. Sie sah wirklich wie ein kleiner unschuldiger Engel aus.

Ganz vorne lag sie in einem superkleinen Bikini und sonnte sich. Natürlich war es ohne Probleme möglich das Kevin sie sehen konnte.

"Angie?"

"Ja Tam." Sie setzte sich auf, so anmutig wie sie es schaffte.

"Bitte halte dich zurück, ich habe total vergessen das du in Kevin vernarrt bist. Bitte führe dich nicht so auf, hätte ich das gewusst hätte ich dich nicht mitgenommen." Sagte ich, ohne sie anzusehen, was aber ein großer Fehler war.

"Was weißt du schon. Du sagst mir schon tausend Sachen, aber ich bin nicht du, so verklemmt. Lass mich endlich das machen, was ich will." Angie sprang wütend auf und lief unter Deck. Oh da hatte ich wohl einen großen Fehler gemacht.

Und schon wollte ich ihr nachlaufen als mich ein etwas belustigtes Lachen von Damian daran hinderte. Er stand in einer Ecke des Bootes und konnte nicht mehr aufhören zu lachen.

"Was ist daran so witzig?" Fragte ich wütend. Wie kommt der Kerl bloß dazu uns zu belauschen.

Langsam erhob er sich aus seinem Stuhl und spazierte auf mich zu, dabei setzte er sich neben mich auf die Liege. Ich wollte mich erheben, in seiner Nähe fühlte ich mich nicht wohl. Dabei kam mir immer zu Bewusstsein wie er auf mich wirkte. Männlich und erregend.

"Sie hat recht, eigentlich solltest du dir zuerst eingestehen, wen du magst, bevor du dich in andere Angelegenheiten mischst." Flüsterte er mir ins Ohr und hielt dabei eine meiner Hände fest umklammert, so das jede Flucht sinnlos war.

"Dich aber mag ich bestimmt nicht." Zischte ich wütend. Urplötzlich ließ er mich los, lachte aber noch lauter als vorher.

"Wer würde dich auch mögen. Ich mag dich auch nicht, du bist mir viel zu langweilig." Sagte er und ging davon. Ich aber blieb dort sitzen und betrachtete jetzt das Meer. Das mir die Tränen nur so herunter flossen merkte ich nicht. Voll verweint, möglichst den anderen aus dem Weg gehend ging ich unter Deck.
 

Drei Stunden später kamen wir an unserer kleinen Insel an. Nachdem wir geankert hatten, fuhren wir mit dem kleinen Beiboot zur Insel.

Diese Insel hatten wir mal vor Jahren entdeckt, sie war etwas ganz besonderes. Genau in der Mitte hatte sie einen kleinen Süßwassersee mit einem sehr großen Wasserfall. Es war wie im Paradies. Dort an diesem See hatten wir zwei Hütten aufgebaut in den vielen Jahren in denen wir immer hergekommen waren.

Aber die Stimmung war bei den wenigsten von uns gerade berauschend. Meine Schwester machte ein bekümmertes Gesicht und das war nur meine Schuld. Christian war etwas neidisch auf Damian, und zeigte ihm auch seine Ablehnung. Und ich, ja mich hatten die Worte von Damian mehr getroffen als mir lieb war. Vor allem jetzt als ich sah, wie gut er und Anna sich verstanden.

"Okay, Kevin und ich werden heute auf dem Boot schlafen, wenn ihr nichts dagegen habt, aber den Rest des Tages verbringen wir hier bei euch. Es ist einfach nur eine Vorsichtsmassnahme. Und morgen können wir dann auslosen wer als nächstes dran ist." Wir nickten alle, mir war es außerdem sowieso egal, wo ich schlief, aber es war einfach nötig das jede Nacht jemand auf dem Boot blieb.

Nachdem wir alles ausgepackt hatten, machten wir uns auf eine Erkundungsreise der Insel, sie war klein, und deswegen ganz leicht zu erforschen. Währen die Jungs in das Innere vordrangen gingen wir Mädchen am Strand spazieren. Und ich selbst nützte die Zeit um mich mit Angie noch mal zu unterhalten.

"Tut mir leid wegen heute, ich wollte das nicht sagen, ist mir einfach so rausgerutscht. Ich hätte eigentlich mehr Vertrauen in dich setzten sollen."

"Schon okay, aber eigentlich hattest du recht. Ich hatte mich extra für einen Jungen so schick gemacht." Ich blickte sie verwundert an und sie grinste mich schelmisch an.

"Aber es ist nicht Kevin." Sagte sie noch und rannte davon. Was, ich hätte dieses Wort fast laut ausgeschrieen. Meine Schwester hatte sich doch tatsächlich Kevin aus dem Kopf gestrichen, Wahnsinn. Aber wer war nun der geheimnisvolle Unbekannt Neue, da waren nur noch Damian und Christian.

Später saßen wir alle beim Abendessen beisammen. Und danach gab es eine gelungene Wasserschlacht, anders gesagt wir gingen in dem kleinen See schwimmen. Und kurz, bevor es dunkel wurde gingen Lara und Kevin aufs Boot zurück. Ich übernahm die Aufgabe sie zum Strand zu begleiten. Aber als sie mit dem Boot weg waren, wollte ich noch nicht zurück zu den anderen. Nein ich lief erst ein bisschen den Strand entlang und setzte mich dann in den warmen Sand um den Sonnenuntergang zu betrachten. Wie schön es doch gewesen wäre, wenn ich doch auch so jemanden wie Kevin hätte. Lara hatte doch solch ein Glück. Jetzt sich an jemanden heranschmiegen, das wäre das Größte.

"Darf ich mich zu dir setzen." Anna stand vor mir und lächelte mich an.

"Ja natürlich."

"Ich habe mich verliebt."

"Wirklich, ich freue mich für dich."

"Glaube ich nicht." Sagte Anna und sah mich abschätzend an. Was war denn mit der los, fragte ich mich.

"Es ist Damian, und ich weiß das es dir nicht gefallen kann. Deswegen würde ich dich bitten dich nicht einzumischen, ich bin ein schwerer Gegner." Wartet mal, war das nicht meine beste Freundin, das hatte sie doch nicht ernst gemeint.

"Warum sollte es mir nicht gefallen, ich mag..."

"Oh leugne es nicht Tamara du bist so sehr in ihn verknallt, dass es jeder hier sieht außer dir. Zum Glück will Damian nichts von dir wissen und hat mich mehr gern als dich. Deswegen lass deine Finger von ihm sonst könnte es unangenehm für dich werden." Ich saß wie betäubt da, ich wusste nicht was ich sagen sollte. Eigentlich war ich immer auf solche Situationen vorbereitet, aber das hier überstieg alles. So ging Anna, ohne das ich ihr auch noch etwas gemeines sagen konnte. Meine beste Freundin hatte mich wegen eines Typen aufgegeben und zur Feindin erklärt, voll verrückt sagte ich mir nur.

Noch etwa fünf Minuten saß ich so da und versuchte gerade zu verdauen was passiert war, bevor ich mich auf dem Rückweg machte.

An unserem Lager saßen Angie und Christian und unterhielten sich gerade über den Mond. Ach ja, das war also dein Auserwählter meine liebe Schwester, aber warum hast du dir bloß wieder so eine schwere Beute ausgesucht? Er ist doch in Anna so sehr verliebt, dass er Damian am liebsten sofort die Kehle umdrehen würde. Trotzdem wünsche ich dir viel Glück, hoffentlich schaffst du es.

Damian lag in einer der Hängematte und schlief, und Anna, ja Anna hatte sich in der Hütte hingelegt und schlief ebenfalls. Ich merkte sofort, das es ein kleines Problem gab. Die Hütte die uns Mädchen zugefallen war, war sauberer und schöner, aber sie war auch zu klein. Und so hatte ich keine Wahl als in meinem Schlafsack draußen zu schlafen.

Während ich so dasaß und das Wasser beobachtete, fühlte ich mich selbst von jemandem beobachtet. Aber jedes Mal, wenn ich mich in irgendeine Richtung drehte, sah ich niemanden. Angie und Christian unterhielten sich königlich, Damian schlief immer noch in der Hängematte tief und fest, und von Anna war nichts zu sehen. War wohl doch nur Einbildung und die Angst vor der Dunkelheit die ich hatte.

"Okay ich gehe jetzt ins Bett." Rief mir Angie zu und verschwand fröhlich in der Hütte. Christian aber rückte zu mir rüber.

"Willst du auch nicht schlafen gehen und warum hast du deinen Schlafsack nach draußen geholt?"

"Es ist nicht genügend Platz. Und draußen ist es doch schön."

"Du weißt das du auch bei uns in der Hütte schlafen kannst, wir beißen nicht, jedenfalls ich nicht."

"Nein, es ist okay." Bestätigte ich, drückte ihm noch einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange und verabschiedete ihn so.

Eine halbe Stunde saß ich noch so da und entschied mich dann schlafen zu gehen. Damian fühlte sich offensichtlich in der Hängematte sehr wohl, also wollte ich ihn nicht stören. So schlief ich dann letztendlich ein.
 

Tag 2
 

Tropf, Tropf, Tropf........ ich fühlte etwas Nasses auf meiner Stirn. Vorsichtig schlug ich die Augen auf. Es war noch dunkel, aber es bahnte sich ein Sturm an. Das konnte ich an dem starken Wind spüren. Mist vor allem jetzt kam dieser blöde Regen so unerwartet.

"Sag mal wie lange willst du noch so selbstlos sein, los komm endlich her unter. Christian hat Recht, wir fressen dich schon nicht auf." Damian stand über mir und blickte mich wütend an. Zuerst wollte ich erwidern, er solle sich doch sonst wohin scheren, aber er hatte leider Recht. Deswegen erhob ich mich und nahm meinen Schlafsack mit und folgte ihm in deren Hütte.

Genau in der Mitte gab es genügend Platz, also legte ich mich dorthin. Allmählich war der Regen immer stärker geworden. Aber Christian wachte davon nicht auf, er schlief wie ein Baby.

"Verstehe ich nicht wie jemand so fest schlafen kann." Sagte Damian. Ich drehte mich um und sah ihm jetzt direkt in die Augen. Ein Fehler wie ich bald herausfand, nachher konnte ich ziemlich lange nicht einschlafen deswegen.

"So ist er immer." Ich lächelte, es war unbewusst und ich weiß auch nicht wieso, aber es zauberte auch ein wunderschönes Lächeln auf seine Lippen. Ich glaube genau das war der Moment gewesen, wo ich merkte das ich mich in Damian verliebt hatte. Schnell drehte ich mich um, murmelte noch ein "Gute Nacht Damian" und versuchte zu schlafen. Was mir aber erst nach drei Stunden endlich gelang.

Der Morgen war nicht so berauschend. Ich hatte schon viel zu wenig geschlafen und jetzt auch noch so früh geweckt zu werden war die Hölle.

"Das Boot ist weg, das Boot ist weg!" Rief meine Schwester aus vollem Hals. Ich machte langsam meine Augen auf und sah Damian wie er sich ein T-Shirt überzog.

"Schlaf noch, ich werde sehen was los ist." Mist er hatte bemerkt das ich wach geworden bin und ihn auch noch so angesehen habe.

Doch jetzt konnte auch ich nicht länger schlafen und ging hinaus. Hätte ich aber lieber nicht getan, da mich Anna gerade ziemlich böse anguckte. Na klar was sie sich dachte. Zuerst kam Damian und dann ich hinaus. Noch ein Fettnäpfchen und der Tag würde perfekt beginnen.

"Sie hat recht, das Boot ist nicht mehr da, wir haben die ganze Insel umrundet."

Christian und Damian kamen gerade angerannt zurück.

"Was! Oh nein wir werden sterben!" Rief Anna laut und rannte auf Damian zu und umarmte ihn. Eine schlechtere Schauspielerin hatte ich nicht gesehen.

"Nein." Meine Schwester fing an zu weinen und ich verfluchte gerade Anna für ihre Drama Aufführung, die sie nur hingelegt hatte um sich Damian an den Hals zu werfen.

"Nein werden wir nicht." Christian kam mir zuvor und tröstete meine Schwester. Irgendwie war ich froh deswegen, eine Hürde wurde mir gerade abgenommen. Vielleicht hätte Angie doch noch Glück mit ihrem Typen.

"Christian hat recht. Heute Nacht hat es ein wenig gestürmt, wahrscheinlich wurden sie nur hinausgetrieben, die kommen schon zurück, oder habt ihr vergessen, dass Lara und Kevin auf dem Boot sind? Es wird dauern, aber ich bin der festen Überzeugung die kommen zurück. Außerdem wissen doch unsere Eltern doch ganz genau, wo wir sind, also keine Sorge. Genießen wir wenigstens unseren schönen Ausflug." Anscheinend hatte ich das Richtige gesagt, denn Angie lächelte wieder. Den Rest des Tages versuchten wir nicht mehr daran zu denken das die Yacht nicht da war. Nein wir benahmen uns völlig normal. Ich zum Beispiel sonnte mich, schwamm im Meer, spazierte lange am Strand, beobachtete wie sich langsam eine zarte Beziehung zwischen meiner Schwester und Christian entwickelte... eben all das was man im Urlaub machte.

Später am Nachmittag saß ich mit den anderen beim Mittagessen, wobei Damian und Anna fehlten. Die anderen beschlossen, dass ich sie suchen sollte, und bald stieß ich auch auf sie am Strand, vertieft in eine hitzige Diskussion.

"Was soll das heißen, ich nerve."

"Ganz einfach, du bist zu aufdringlich Anna."

"Ich dachte du magst mich, du hast mich doch geküsst, was soll das Ganze jetzt, ist sie der Grund. Oh ich wusste es, du hast mich nur ausgenutzt."

"Ich habe niemanden ausgenutzt, außerdem warst du diejenige die mich geküsst hat." Anna rannte weg, und Damian sah ihr nur nach ohne auch nur etwas zu unternehmen. Erst jetzt merkte er, dass ich das Ganze mitbekommen hatte.

"Essen ist fertig."

"Danke, ich habe keinen Hunger." Sagte er und ging den Strand in die andere Richtung weg.

Irgendetwas muss mich in diesem Moment geritten haben, den etwa fünf Minuten später ging ich in die gleiche Richtung wie Damian.

Er saß am Strand und blickte hinaus aufs Meer. Irgendwie kam er mir traurig vor, aber ich konnte mich auch irren.

"Wunderschön, nicht?" Diesmal war ich es die diese Frage stellte. Es war wie ein Dejavu.

"Ja, sehr schön." Ich setzte mich neben ihn und folgte seinem Blick.

"Manchmal aber nur manchmal fühle ich mich so nutzlos und gemein. Ich wollte sie nicht verärgern, aber sie war diejenige die sich an mich rangemacht hat. Ach hör einfach nicht hin was ich sage, ich rede doch sowieso wieder Quatsch."

"Warum habt ihr euch gestritten?"

"Sie wollte heute Nacht bei mir und Christian in der Hütte schlafen."

"Wenn das so ist, dann..."

"Nein lass es, ich werde heute im Freien schlafen." Damian stand auf und forderte mich auch auf aufzustehen. Zusammen kehrten wir zurück zum Lager. Anna war noch nicht da, sie kehrte erst sehr spät am Abend zurück, dass sie wütend war, konnte ihr jeder ansehen.

So verlief dieser Abend dann im stillen Schweigen. Keiner sagte was, jeder war leise. Na ja da gab es noch ein Gespräch und das zwischen mir und Christian. Hahahaha, er fragte mich um Erlaubnis ob ich den etwas dagegen hätte, dass er meine Schwester eben gern hat. Natürlich hatte ich nichts dagegen, schließlich fand ich, dass Angie alt genug war, um Selbst zu entscheiden, was gut für sie ist und was nicht.

So schlief ich zusammen mit Christian in dieser Nacht, alleine in der Hütte der Jungs, eigentlich wollte Angie meine Rolle übernehmen aber das ging dann doch zu weit, Christian fand das auch. Damian hatte es sich draußen auf der Hängematte gemütlich gemacht.
 

Tag 3
 

Da ich am vorigen Tag viel zu schlecht geschlafen hatte, hatte ich mich am Abend sehr früh ins Bett gelegt. Deswegen wachte ich auch am nächsten Morgen sehr früh auf. Meiner Armbanduhr zu urteilen war es kurz nach sechs. Alle anderen schliefen, nur die Hängematte von Damian war leer. Aber das war egal, wahrscheinlich war er nur mal kurz in den Busch gegangen. Ich aber entschied mich ein erfrischendes Bad an diesem so wunderschönem Morgen zu nehmen. Hier war es schön, aber wenn die Anderen aufwachten, dann wollte ich nicht das sie mich sehen. Deswegen ging ich etwas weiter weg, zu dem Wasserfall, dort konnte man sogar duschen und das Wasser war schön tief genug.

Langsam zog ich mich aus und stieg noch langsamer in das sehr kalte Wasser. Es war einfach atemberaubend. Eigentlich hatte ich gedacht, nicht die Möglichkeit zu haben hier mal nackt zu baden, aber ich habe mich geirrt. Ich schwamm so etwa ein paar Minuten und nährte mich immer mehr den fallenden Massen des Wasserfalls.

Ich streckte meine Hand und fühlte die Kraft wie schnell und stark das Wasser nach unten aufschlug. Immer noch in Gedanken versunken, merkte ich nicht wie sich jemand hinter dem Wasserfall befand. Irgendetwas ergriff meine Hand und zog mich dahinter. Ich spürte nur noch das Prasseln des Wassers, das schön auf der Haut prickelte.

Als ich meine Augen aufmachte sah ich Damian vor mir. Hinter dem Wasserfall schwamm er meine Hand noch haltend und ziemlich schelmisch grinsend.

"Oh!" Ich glaube ich bin noch nie so rot geworden, wie in dem Moment, aber als ich noch etwas sagen wollte, deutete mir Damian an das ich leise sein soll.

Durch das Wasser sah ich meine Schwester, die offensichtlich auf der Suche nach mir war. Angie war schon lange weg, aber ich sagte immer noch nicht.

"Ich wusste nicht das du so sexy bist." Ich folgte Damians Blick und sah das er direkt auf meine Brüste gerichtet war. Ich hatte vollkommen vergessen das ich nackt war. Schon wollte ich abhauen, als er mich zu sich zog.

"Nein, jetzt noch nicht." Es war ein Fehler, und ich schämte mich auch so, dennoch schaute ich ihm in die Augen. Ich gewährte ihm so das er mir einen Kuss geben konnte. Wehren, das kam für mich überhaupt nicht in Frage. Eigentlich war ich sehr leidenschaftlich, und der Wunsch ihn zu küssen, der seit Tagen in mir immer größer geworden war, lud sich in dem selben Moment aus.

Ich ließ ihn gewähren und schmiegte mich an ihn heran. Als er seinen Kopf hob und denn Kuss unterbrach, merkte ich was ich da tat. Ich schob ihn zurück und schwamm hinaus, es war ein Fehler, und ich hatte ihn getan.

Schnell zog ich mich an und rannte zurück zu den anderen. Angie wartete schon, und ich erklärte ihr das ich nur etwas schwimmen war. Anna beobachtete mich misstrauisch und als Damian ein wenig später ebenfalls mit nassen Haaren ankam, verschwand sie in der Hütte. Wir anderen saßen da und grübelten nach, wann wohl Lara und Kevin wieder kommen würden. Unsere Vorräte reichten nur noch für zwei Tage.

Ein wenig später ließen Angie und Christian mich, Anna und Damian alleine. Da ich nicht die bedrückende Stimmung ertragen konnte erhob ich mich und ging weg. Außerdem konnte ich Damian nicht in die Augen schauen. Es war mir einfach zu peinlich was passiert war, sogar ein Blinder hätte da merken müssen das ich etwas für ihn empfand. Aber ich wollte nicht verletzlich sein, nein das wollte ich nicht. Vor allem nicht bei jemanden, bei dem ich die ganze Zeit vorgegeben habe das ich ihn hasste.

Meine Schwester hatte dagegen mehr Glück. Sie und Christian amüsierten sich super. Und ich freute mich auch ein wenig, aber ich hatte auch etwas Angst, sie hatten hier einfach zu viel Freizeit und mein kleines Engelchen war ja eigentlich wie ein Teufelchen.

Trotzdem ließ ich mir die Laune nicht ganz verderben. Ich amüsierte mich ein wenig, entweder las ich ein Buch, ging Damian aus dem weg, schwamm ein wenig, unterhielt mich mit Angie, das hätte ich besser nicht getan aber ich konnte es nicht lassen.

Der Abend war ruhig, wir hatten uns über das Fehlen von Lara unterhalten, legten uns dann aber doch schlafen. Es war schon merkwürdig das sie nicht kamen, den der Sturm war nicht so stark gewesen, dass sie viel zu weit weggeweht werden konnten.
 

Tag 4
 

Es war wieder sehr früh am Morgen, als mich jemand wachrüttelte. Plötzlich erblickte ich Damian über mir, der mir signalisierte ruhig zu sein und ihm zu folgen. Ich tat es eher wiederwillig, aber einmal mussten wir miteinander reden und warum nicht jetzt.

Er führte mich zu dem gleichen Platz, wo wir am Tag zuvor zusammen schwimmen waren.

"Ich habe gedacht du würdest mich hassen, aber das gestern sprach eindeutig dagegen." Er sah mich nicht an und machte es mir so leichter zu antworten. Ich setzte mich auf einen Stein und betrachtete das Wasser.

"Ich weiß nicht wovon du sprichst." Ihm wollte ich nicht mein Innerstes verraten, gerade von ihm wollte ich nicht verletzt werden.

"Von dem hier." Ich drehte mich um, um zu sehen um was es sich handelte. Dabei zog er mich zu sich und gab mir einen Kuss, den ich automatisch erwiderte, wahrscheinlich noch leidenschaftlicher als den Letzten.

Bald lag ich auf ihm und er unter mir, immer wieder küssten wir uns und konnten gar nicht mehr genug voneinander kriegen. Er war wie ein Feuer das in mir loderte und ich hatte nicht die Kraft aufzuhören, und dabei habe ich mir um Angie Sorgen gemacht.

Weiß nicht wie, aber ich löste mich trotzdem von ihm und setzte mich auf. Auch er kam sehr langsam zu Atem, offensichtlich hatte ihn das Ganze auch nicht so locker gelassen.

"Scheiße, sag was Tam?" Es war wie eine Bitte ihm doch zu bestätigen das ich ihn gern hatte.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ja ich mag dich, ja ich liebe dich, war es das was er hören wollte. Wenn ja, so sollte er es haben.

Jetzt war ich es die die Initiative ergriff. Ich zog ihn zu mir und gab ihm einen Kuss, diesmal lag er über mir.

"Ich liebe dich Tamara." Flüsterte er an meinem Ohr, während er sanft meinen Hals mit Küssen bedeckte

"Ich liebe dich auch." Bestätigte ich ihm das was er hören wollte und was die volle Wahrheit war.

Okay irgendwann hatten wir uns wieder unter Kontrolle und konnten so auch zu den anderen zurückgehen, aber diesmal händchenhaltend. Meine Schwester und Christian freuten sich, Anna war sehr deprimiert, aber ich hatte keine Lust sie aufzubauen, war ja ihre eigene Schuld. Irgendwann so nahm ich mir vor, würde ich ihr verzeihen können.

Kevin und Lara kamen gegen Mittag an und nahmen uns mit. Irgendetwas war kaputt gegangen, weswegen sie länger gebraucht hatten. Aber uns war das egal, wir waren nur froh darüber das sie angekommen waren, obwohl Damian und ich schon gerne noch ein wenig auf dieser Insel geblieben wären. Wo sie uns doch schließlich zusammengebracht hat. Später erfuhr ich, dass Damian sich sogar in dem ersten Moment in mich verliebt hatte, als er mich gesehen hatte. Ich muss sagen, bei mir war es genauso. Aber ich wollte es eigentlich nicht wahrhaben und auch nicht glauben, dass sich so ein gutaussehender Kerl in mich verlieben könnte. Aber Wunder werden doch wahr.
 

E n d e



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  stefanie22
2011-04-06T20:36:59+00:00 06.04.2011 22:36
diese geschichte ist auch mal wieder sehr sehr schon

lg stefanie22
Von:  capricious
2004-12-03T22:51:50+00:00 03.12.2004 23:51
ich hatte soclhes herzklopfen du kanst gefühle udn handlungen so toll beschreiben
da kommt man voll isn träumen udn schwärmen
das war eine wunderschönes geschichte
irgendwie bekomm ich net genug von deinen geschichten;)
Von:  uteki-chan
2003-08-17T09:59:18+00:00 17.08.2003 11:59
ich schließe mich cathy02 an! ^^ einfach wunderbar! klasse° ich liebe romantik!!!!

kiss aqualight
Von: abgemeldet
2003-07-12T11:34:42+00:00 12.07.2003 13:34
ich finde die geschichte toll,aber sie war zu kurz ich lese sooooooooo gerene deine geschichten^-^
Von: abgemeldet
2003-06-07T16:32:28+00:00 07.06.2003 18:32
Wie alle deine geschichten einfach wunderbar!


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