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No Clue(do)?!

[Alles nur ein Spiel]
von

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No Clue

13. Oktober, 20:33 Uhr

Larry Butz' Wohnung

Wohnzimmer
 

"Moment! Warum muss ich das Opfer sein?!", rief ein Mann mittleren Alters aus und schlug dabei die Hände auf den Tisch.

Neben ihm seufzte ein weiterer, junger Mann, welcher einen magenta - farbenen Rollkragenpullover trug und seine Arme verschränkt hielt. Sein gräulich braunes Haar fiel ihm vor die Augen, während er erschöpft auf den Tisch vor sich blickte.

"Inspektor..."

"Nennen Sie mich Dick!", unterbrach ihn der Mann. Genervt fuhr der andere fort:

"Ja... Hören Sie, das ist ein Spiel! Und Sie sind dabei durch Zufall nun einmal ausgeschieden!"

Vehement schüttelte Dick den Kopf.

"Was heißt ausgeschieden?! Ich bin TOT!"

Stöhnen machte die Runde, dann ein schneidendes Geräusch.

"Autsch!"

"Nur ein dummer Dummkopf macht sich über solch dumme Details so dumme Gedanken!! Sei endlich ruhig!"

"J- Ja, Ma'am!"

Die eisblauen Augen der Frau mit der Peitsche in der Hand machte allen Anwesenden angst.

Ein junges Mädchen schaute zu der Frau, dann in die Runde.

"Können wir weiterspielen?", fragte es vorsichtig.

Ein weiteres, älteres Mädchen nickte.

"Pearly hat Recht. Also, wo waren wir, Nick?"

"Er ist dran!"

"Larry! Seit wann heißt du Nick?"

"Gibt mir jetzt mal jemand den Würfel?!"
 

xXx
 

20:39 Uhr

Villa Cluedo

Salon
 

Sieben Minuten waren vergangen, seit Phoenix Mayas Schrei gehört hatte und dann die schreckliche Entdeckung von Dick Gumshoe's Tod hatte feststellen müssen.

Unruhig lief er im Salon auf und ab. Alle Anwesenden hatten sich nach dem Entdecken der Leiche zurückgezogen um nachzudenken, die Polizei war unterwegs und die Tat musste so schnell wie möglich aufgeklärt werden.

Wo wurde der Mord wirklich verübt, womit wurde Gumshoe umgebracht und wer war der Mörder?

Phoenix' Gedanken überschlugen sich. Er musste logisch an die Sache herangehen. Für gewöhnlich war zuallererst der Finder der Leiche verdächtig. Den Gedanken jedoch hasste Phoenix. Maya hatte Gumshoe gefunden und Maya konnte niemandem auch nur ein Haar krümmen... Abgesehen von den armen Burgern, denn die vernichtete sie am Fließband. Apropos Burger - Maya hatte zuvor gesagt, dass sie sich in die Küche hatte zurückziehen wollen um sich und ihrer Cousine Pearl einen "kleinen" Imbiss zuzubereiten. Wurde Gumshoe in der Küche umgebracht und wenn ja, wie? Vielleicht mit Gift? Angenommen Maya wäre schuldig; sie hätte Gumshoe in die Küche bestellen können und ihm dann etwas Vergiftetes zu Essen anbieten können.

Phoenix schüttelte den Kopf.

Nein. Ihm waren keinerlei Verfärbungen im Lippenbereich aufgefallen. Gift fiel also weg. Was dann? Phoenix war sonst nichts aufgefallen, da er nur auf das Gesicht geachtet hatte.

Es blitzte und kurz darauf rollte das dröhnende Grollen des Donners über ihn hinweg.

Er musste wohl jemand anderes Fragen, schließlich hatte jeder die Leiche gesehen; da war es nur natürlich, wenn mindestens einem etwas aufgefallen wäre. Wer würde ihm helfen? Phoenix entschied sich für seinen alten Schulfreund Larry.

Er öffnete die Tür zur großen Halle, sein Ziel, das Billiardzimmer, vor Augen. Im Vorbeigehen sah der junge Strafverteidiger auf den glänzenden Marmorboden. Weiße Klebestreifen und getrocknetes Blut markierten ihn durch Umrisse eines Körpers dort, wo zuvor die Leiche von Dick Gumshoe gelegen hatte, die er und Edgeworth, nachdem sie die Stelle abgeklebt hatten, anschließend in den Wintergarten davongetragen hatten, um die anderen vor diesem Schreckensbild zu schonen. Phoenix schien einen Kloß im Hals zu haben. Es schnürte ihm förmlich die Kehle zu.

Schrecklich...

Wie konnte sowas geschehen?
 

xXx
 

20:40 Uhr

Villa Cluedo

Billardzimmer
 

Er klopfte drei Mal, dann öffnete sich die Tür.

"Nick!" Ein blonder, junger und aufgeweckter Mann begrüßte ihn herzlich.

"Larry... Ich muss dich etwas fragen.", begann Phoenix ernst. Larry nickte und trat dann zur Seite um ihm Einlass zu gewähren.

Der Raum war mehr schlecht als recht beleuchtet. Lediglich eine Deckenlampe mitten über dem Billardtisch spendete einen offenen Kegel Licht und ab und zu beleuchtete ein Blitz durch die Fenster den Raum.

Der Billardtisch schien erst vor kurzem benutzt worden zu sein. Einige Kugeln lagen willkürlich auf dem Tisch verteilt, der Queue an der Seite angelehnt.
 

Stimmt ja...
 

Larry hatte sich abends verabschiedet mit den Worten, er wolle seine Billard- Fähigkeiten verfeinern.
 

"Verfeinern", um dann doch von der ruhigen Hand Edgeworths geschlagen zu werden. Gib's auf Larry, dafür hast du einfach kein Talent!
 

Phoenix lachte leise in sich hinein bei dem Gedanken. Edgeworth hatte ihn mit Leichtigkeit besiegt und Larry war daraufhin so beleidigt gewesen, dass er alle aus dem Zimmer gescheucht hatte.

"Also? Was gibt's, Nick?", fragte Larry während er sich an den Billardtisch lehnte.

Nachdenklich fasste sich Phoenix ans Kinn.

"Nun, Larry... Es geht um den Mord und da-"

"Ich bin unschuldig, Nick!", rief Larry sofort, ohne Phoenix seinen Satz beenden zu lassen. Schützend hob er die Hände vor die Brust und schüttelte mit dem Kopf.

"D- das wollte ich auch nicht behaupten!"

Erleichtert sanken Larrys Schultern, dann drehte er sich zum Billardtisch und begann zu spielen.

"Was möchtest du dann?"

"Nun...ähm... Ist dir etwas aufgefallen?"

Der Queue verpasste sein Ziel.

"Wie?! Nick! Heute geschah ein Mord! Natürlich ist mir das aufgefallen! Dir etwa nicht??"

Phoenix fasste sich an die Stirn.
 

Keine Sorge, Phoenix. Dummheit ist nicht ansteckend...
 

"Ich meine doch an dem Mord! Ist dir zum Beispiel aufgefallen wie Gumshoe umgebracht wurde?"

Larry schüttelte nur den Kopf.

"Nö."

Phoenix seufzte. War das sein Ernst? Zu was war Larry überhaupt gut?!

"Na, wurde er vielleicht mit einem Seil erdrosselt oder sowas?!"

Wieder schüttelte Larry den Kopf.
 

Wie jetzt?
 

"Das einzige, brauchbare Seil habe ich mir vorhin geliehen."

Nun hob Phoenix eine Augenbraue.
 

Was zum...?
 

"Wofür?!"

Peinlich berührt schaute sein Gegenüber zum Billardtisch.

"Ich... Habe eine Bande mit dem Seil gebildet, so dass die Kugeln auch ins Loch rollten..."

Das konnte ja nichts werden.

Zumindest wusste Phoenix jetzt zwei Dinge:

Erstens, dass das Seil nicht die Mordwaffe sein konnte und zweitens, dass Larry wohl die ganze Zeit das Billiardzimmer belegt hatte. Hier hatte eindeutig kein Mord stattgefunden.

Außerdem war ihm wieder eingefallen, dass die Leiche in einer Blutlache gelegen hatte, dementsprechend musste die Mordwaffe nach diesem Kriterium gesucht werden.
 

xXx
 

20:51 Uhr

Larry Butz' Wohnung

Wohnzimmer
 

Na toll! Über den Mörder weiß ich immer noch nichts. Selbst Larry hätte es sein können!
 

Genervt sah Phoenix quer über den Tisch zu Larry, welcher seine Karten sortierte.

Drei Karten hatte jeder, Maya und Pearl, welche zusammen spielten, vier. Gar nicht so schlecht! Zwei hatte er von Larry ja schon gesehen, dazu hatte er seine eigenen drei Karten, dessen gezeigte Motive auch ausschieden:
 

Die Mordswaffe „Gift“, der Raum „Salon“ und der Verdächtige…
 

Dann würde er als nächstes... Ja, wen würde er als nächstes befragen?

Leise rollte ein Würfel über das Spielbrett.

Phoenix begutachtete seinen Nachbarn Miles Edgeworth. Mit ernstem Blick studierte dieser seine Karten, notierte sich dann ein, zwei Dinge um anschließend seine Stiefschwester Franziska von Karma zu befragen. Edgeworth ging wohl selbst dieses Spielchen mit klarem Verstand und höchster Sorgfalt an. Bewundernd folgten Phoenix Augen den Händen Edgeworths, welche erneut fleißig Notizen schrieben.
 

Schreiben... Notizen! Das habe ich ja komplett vergessen!
 

Sofort zückte Phoenix seinen Bleistift und schrieb nieder, was er bisher herausgefunden hatte.
 

xXx
 

21:08 Uhr

Larry Butz' Wohnung

Wohnzimmer
 

Eine Runde war um und nur Larry hatte von ihm wissen wollen, ob der Salon in Frage hätte kommen können. Dies war jedoch nicht der Fall, da Phoenix die zugehörige Karte in Händen hielt.

Über den Mörder wusste er immer noch nicht mehr. Jeder hatte nach jedem gefragt - da war wohl allen noch einiges unklar.

Selbstbewusst nahm Phoenix den Würfel in die Hand und rollte ihn über das Spielfeld.
 

Eine vier... Das reicht um ihn befragen zu können.
 

xXx
 

21:09 Uhr

Villa Cluedo

Große Halle
 

Mayas Schuld stand wie jede Andere noch im Raum und es lag an ihm Beweise für ihre Unschuld zu finden und dieses Mal würde er diese Beweise aus kompetenterer Quelle besorgen.

Vorsichtig klopfte Phoenix an die Tür zur Bibliothek. Ein leises "Herein" kam von innen und wies ihn an die Tür zu öffnen.

Die Bibliothek war nicht riesig, aber in den wenigen Regalen, die rechts und links standen, waren Unmengen an Büchern aneinander gereiht. Auch strahlte die Bibliothek nicht im Licht. Nur eine kleine Tischlampe spendete solches, um genau dort lesen zu können. Und das schien dort auch passiert zu sein. Einige Bücher standen aufeinander gestapelt auf dem Tisch, eines lag aufgeschlagen in der Mitte. Phoenix konnte aber nicht erkennen um was für ein Buch es sich handelte.

Am Fenster stand ein junger Mann, welcher gedankenversunken hinausschaute.

Natürlich musste es Miles Edgeworth sein.

Als dieser hörte, wie jemand eingetreten war, wand er sich demjenigen zu.

"Ah, Wright. Was wollen Sie?", fragte er ernst.
 

xXx
 

21:10 Uhr

Larry Butz' Wohnung

Wohnzimmer
 

"Boah, Miles! Wir sind außerhalb des Gerichts! Ist es da zu viel verlangt, dass du mich auch mal bei meinem Vornamen ansprichst?!"

Erschrocken riss der Angesprochene die Augen auf, dann schaute er zu Boden.
 

xXx
 

21:10 Uhr

Villa Cluedo

Bibliothek
 

"Ah, Phoenix. Was willst du?", fragte er ernst.

Lächelnd hob Phoenix die Hand zum Gruß, dann verschwand das Lächeln.

"Es geht um den Mord, habe ich recht?"

Er nickte.

Miles senkte den Blick. Das musste ja kommen, das hatte er geahnt. Nachdenklich setzte er sich in einen großen, schönen Stuhl vor dem Lesetisch. Hinter ihm zuckten Unheil bringend die Blitze des noch immer tobenden Gewitters.

"Du... glaubst doch nicht... dass ich...", begann er vorsichtig. Phoenix schüttelte sofort den Kopf, sein Gesichtsausdruck wechselte von ernst zu wütend.

"Nein, du warst es nicht, das weiß ich genau!", sprach er voller Überzeugung.

Überrascht hob Miles den Blick wieder auf Phoenix. Das erleichterte ihn. Phoenix vertraute ihm wie eh und je. Hoffentlich hatte er auch Beweise, denn Vertrauen allein mochte ihn nicht gegen Anklagen verteidigen.

"Ich bin nicht wegen dir hier... Ich... Naja... Maya, sie..."

Miles schüttelte überrascht den Kopf, erhob sich wieder und kam auf Phoenix zu.

"Sie war es definitiv nicht. Sie hat in der Küche gekocht und das Essen hätte keine Sekunde allein stehen können."

"Weißt du das sicher?!"

"Ganz sicher. Keine fünf Minuten vor dem Mord war ich noch in der Küche und hatte mir ein Glas Wein besorgt. Dort war Maya und briet ein paar Burger, die hätten jede Minute anbrennen können. Schau doch nach, ob sie angebrannt sind, gegessen haben wird sie jetzt wohl keiner mehr."
 

Was für eine Erleichterung!
 

Phoenix spürte regelrecht, wie ihm eine große Last genommen wurde, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde.

"Hey ihr zwei! Was wisst ihr noch?"

Die beiden Männer im Raum schauten den Störenfried mit großen Augen an.
 

xXx
 

21:13 Uhr

Larry Butz' Wohnung

Wohnzimmer
 

"Larry, du Trottel!"

Sowohl Phoenix als auch Miles waren verärgert. Larry stand dicht hinter ihnen und versuchte einen Blick auf die jeweiligen Karten der beiden Spieler zu gucken.

"Butz! Bei anderen gucken ist gegen die Regeln!", fauchte Edgeworth.

"Warte, bis du dran bist!", meckerte Phoenix.

"Aber ich bin doch nicht so klug wie ihr! Lasst mich gucken!"

"NEIN!!", schnauzten die beiden Männer im Chor, dann schubsten sie ihn weg.

"Oooch! Ihr seid gemein!", jammerte Larry, sich seinen Hintern, auf dem er zwangsläufig gelandet war, reibend.

Dann schnellte eine Peitsche zu ihm rüber.

"Du dummer Dummkopf! Setzt dich jetzt gefälligst auf deinen dummen Platz!!", fuhr Franziska den armen Schummler an. Auf dessen anschließenden Schmollmund reagierten Maya und Pearl mit Lachen und Phoenix und Miles mit zufriedenem Schnauben. Gumshoe war bereits eingeschlafen und lag mit dem Kopf auf der Tischplatte.
 

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21:15 Uhr

Villa Cluedo

Bibliothek
 

Die Tür schloss sich wieder und Phoenix seufzte, dann wand er sich erneut Edgeworth zu.

„Und ist dir noch etwas aufgefallen? Die Mordwaffe zum Beispiel?“

Edgeworth sah Phoenix nur verständnislos an und hob dann eine Augenbraue.

„Denkst du nicht, ich habe dir schon zu viel gesagt, zumal die Staatsanwaltschaft mit Verteidigern nicht zusammenarbeiten darf?“
 

xXx
 

21:16 Uhr

Larry Butz' Wohnung

Wohnzimmer
 

Phoenix lachte verschmitzt.
 

Heute nicht, Edgeworth!
 

Neckend hob er einen Zeigefinger und wedelte mit ihm vor Edgeworths Nase.

„Du MUSST es mir sagen! So sind die Regeln.“

„Aber nur, wenn du nach etwas bestimmten fragst!“
 

Er hat Recht! Shit!
 

xXx
 

21:16 Uhr

Villa Cluedo

Bibliothek
 

„Sind dir vielleicht Schusswunden aufgefallen?“, fragte der junge Verteidiger wissbegierig. Er stand nun, was seine Verdächtigen anging, wieder am Anfang, doch könnten die Mordwaffen auf den Mörder schließen lassen.

Edgeworth schüttelte aber zu Phoenix’ Unmut verneinend mit dem Kopf.

„Da kann ich leider weder zustimmen noch verneinen. Diesbezüglich ist mir rein gar nichts aufgefallen.“

Etwas in seiner Euphorie von zuvor zurückgeworfen ließ Phoenix die Schultern hängen.
 

Nun gut, dann vielleicht…
 

„Phoenix, ich muss dich bitten mich nun wieder allein zu lassen. Ich muss nachdenken.“

Aus seinen Gedanken gerissen wand sich der Angesprochene fast automatisch ab und verließ die Bibliothek, die Tür im Einklang mit dem nächsten Donnergrollen schließend, was dem ganzen einen unheimlich beklemmenden Schluss bescherte.
 

Als wäre nicht die gesamte Situation beklemmend. Aber genug davon; Was weiß ich? Maya in der Küche mit Gift ist ausgeschlossen.
 

Phoenix seufzte erleichtert.
 

Edgeworth war es definitiv auch nicht…

Bleiben noch alle anderen als Verdächtige… Und schon bin ich wieder so gut wie am Anfang der Ermittlungen.



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