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Pretty Love

Nagisa auf Liebesmission
von

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Nagisa’s rettender Prinz

Kaum eine Woche war vergangen. Nagisa hatte, zusammen mit Mai und Saki, einen neuen Plan geschmiedet, um das Herz von Honoka im Sturm zu erobern. Nähen! Das sollte helfen. Die Lacrosse-Spielerin hatte sich auf den Weg zum Elektrofachhandel, der in der Nähe der Schule lag, gemacht und lief mit einem breiten Grinsen durch die Straßen. Sie tagträumte aufgeregt. Sie dachte an wunderschöne Kleider und edle Gewänder, die sie mithilfe einer Nähmaschine nähen können würde. Frohen Gemütes betrat sie das Geschäft.
 

Es war recht klein und überschaubar. In den Schaufenstern standen nagelneue Fernseher, die schon fast größer als ein Fenster waren. „Wie gern hätte ich solch ein Gerät!“, dachte die orangehaarige Schülerin, als sie einen Schritt nach vorne setzte. An den Wänden des Fachmarktes tickten einige dutzend Uhren, die völlig aus dem Takt geraten waren. Nagisa versuchte die Geräusche zu ignorieren und ging weiter auf den Tresen zu. Eine etwas ältere und korpulente Dame stand hinter der Kasse und kümmert sich um ihren Kunden. Es war ein junger Herr, der anscheinend eine Spielkonsole kaufen wollte. Wieder geriet Nagisa ins Träumen. Sie stellte sich vor, wie sie die neusten Titel von One Piece und Dragon Ball Z spielen könnte. Ihr Grinsen wurde breiter, da ihre Gedanken weiter abdrifteten und Sekunde für Sekunde schöner wurden. Sie merkte nicht, dass der junge Herr bereits das Geschäft verlassen hatte und sie nun allein mit der Ladeninhaberin war. Eine freundliche Stimme riss Nagisa aus ihrem Tagtraum. Sie erschrak. Die ältere, korpulente Dame stand vor ihr und lächelte freudig in ihr Gesicht. „Kann ich dir helfen, junge Dame?“, fragte sie höflich und deutete mit ihrer rechten Hand auf die Technik, die hinter ihr lag. Aufgeregt und etwas eingeschüchtert nickte Nagisa und entgegnete: „Ich suche eine bestimmte Nähmaschine. Ich habe sie…“
 

Plötzlich fuhr ihr die Dame ins Wort und packte ihren Arm. Wenige Augenblicke später fand sich die Schülerin vor einer riesigen, glänzenden Nähmaschine wieder. Die Inhaberin deutete lächelnd auf das riesige Monster von Maschine. „Das ist unser neustes Modell! Es ist mit allen technischen Raffinessen ausgestattet, die es in unserem Zeitalter zu bieten gibt! Es ist nur zu empfehlen!“, verkündete die Dame und grinste. Nagisa gefiel die Nähmaschine sehr, doch es gab ein Problem: Der Preis! Soviel Geld hatte die Schülerin, die nebenbei auch für ihre Wohnung zahlen musste, nicht zur Verfügung. Leise und auch ein bisschen eingeschüchtert meinte sie: „Danke fürs Zeigen, aber ich wollte eigentlich ein anderes Modell.“ Schnell kramte Nagisa eine Zeitung aus ihrer Tasche und zeigte sie der Inhaberin. Diese beäugte die aufgeschlagene Seite mit ihren Glubschaugen und krallte sich dann den Arm der Schülerin. Wieder schleppte sie Nagisa durch den Laden und blieb dann vor der gewünschten Maschine stehen. Zufrieden grinste das orangehaarige Mädchen und packte das Gerät. Sie stemmte es und nahm es aus den Regal. Plötzlich spürte sie wie schwer die Maschine war und torkelte durch den Gang. Sie knallte mit dem Ellbogen gegen einen Kühlschrank und schrie vor Schmerz auf. Schnell eilte die korpulente Dame zu der Schülerin und nahm ihr das Gerät ab. Mit großen Augen staunte Nagisa über die Inhaberin, da sie die Nähmaschine mit nur einer Hand hielt. „Als Cure Black könnte ich das auch!“, dachte sie und ging zur Kasse. Eine große Maschine und ein fast doppelt so großer Haufen Münzen wechselte den Besitzer. Während Nagisa Schwierigkeiten mit dem Halten des Gerätes hatte, zählte die Inhaberin die Münzen. Nachdem das Geld gezählt war, machte sich die orangehaarige Schülerin auf den Heimweg.
 

Sie wackelte hin und her und hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten. Trotzdem lächelte sie. Sie war ihrem Ziel einen Schritt nähergekommen. Doch dann stolperte sie plötzlich über einen Stein, der auf dem Fußgängerweg lag. Sie spürte, wie sie den Boden unter ihren Füßen verlor. Sie schloss ihre Augen und hoffte, dass ein Wunder geschehen würde. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrem Bauch und krallte sich fest an die Nähmaschine, damit sie nicht kaputtgehen würde. Langsam richtete sie sich wieder auf und die Hand der Person fuhr unter das schwere Gerät. Nagisa sah an dem großen Menschen hoch. Es war ein Junge, dass merkte sie schnell. Dann erschrak sie und lief rot an. Es war Fuji P., der Junge mit dem sie gegangen war. Er lächelte und nahm ihr die Nähmaschine aus der Hand. Seine braunen Haare fielen über seine Augen. Er pustete sie mit einem Hauch weg und meinte dann: „Der gleiche Tollpatsch wie früher!“ Nagisa machte einen Schmollmund, als sie die Worte von Fuji hörte. Sie drehte sich zur Hälfte von ihm weg und meinte eingeschnappt: „Ich hätte es auch ohne Hilfe auf die Beine geschafft!“ Fuji begann herzlich zu lachen und bedankte sich für das Danke, welches er noch nicht gehört hatte. Die Schülerin drehte sich wieder zu ihm und fragte mit leicht genervter Stimme: „Kannst du mir beim Tragen helfen?“ Fuji lächelte und nickte ihr zu.
 

Er begleitete sie auf ihren Weg. Es war noch ziemlich weit und die Sonne stand hoch am Firmament, da es schon Mittag geworden war. Fuji und Nagisa schwiegen. Der orangehaarigen Lacrosse-Spielerin war es leicht unangenehm neben einem Jungen zu laufen, den sie verlassen hatte. Doch dem braunhaarigen Knaben schien die Gesellschaft des quirligen Tollpatsches zu gefallen. Er war leicht rot und schielte unbemerkt zu der erwachsengewordenen Nagisa. Sein Blick bewegte sich von ihren rosigen Wangen abwärts. Als er bei ihrer Brust angekommen war, hustete er und blickte wieder auf den Weg, der vor ihm lag. Hätte Nagisa das Verhalten mitbekommen, wäre sie sicherlich sauer geworden. Doch sie hatte es ja nicht gemerkt. Zögerlich fragte Fuji, nachdem schon eine halbe Stunde Schweigen vorbeigezogen war: „Was hast du eigentlich mit der Nähmaschine vor?“ Die Schülerin begann sich am Hinterkopf zu kratzen und meinte verlegen: „Die brauche ich um Honoka ein Geschenk zu machen!“ Sie wurde rot, was sie nicht merkte. Fuji stutze und ahnte, was geschehen war. Sein Herz begann aufgeregt zu klopfen. Er blieb stehen und zögerte einen Moment. Nagisa begann sich zu wundern. Dann begann der braunhaarige Schüler zu sprechen: „Du hast dich verliebt, oder? Du schaust immer so, wenn du jemanden liebst und es ihm nicht sagen kannst. Ich kenne dich sehr gut, glaube mir…“ Augenblicklich erschrak das orangehaarige Mädchen und stammelte vor sich her. Sie konnte nicht fassen, dass der Junge, in den sie verliebt gewesen war, so schnell hinter ihr Geheimnis gekommen sein konnte. Sie versuchte abzulenken, doch für Fuji wurde es dadurch nur eindeutiger und auch schmerzhafter. Er schüttelte mit dem Kopf und meinte leicht eingeschnappt: „Du brauchst es mir nicht zu sagen!“ Kaum hatte er seinen Satz gesprochen, begann er weiterzugehen. Nagisa blieb noch einen Moment stehen und lief ihm dann hinterher. Fuji begleitete sie noch die letzten Meter und brachte die Nähmaschine in die Wohnung des Tollpatsches. Er schaute sich alles genau an und schien erfreut über den Duft, der in der Wohnung zu verspüren war. Nagisa bedankte sich herzlich und brachte wenig später den Jungen zur Tür.
 

Er zog sie ein wenig auf und sagte dann: „Ok, ich bin dann weg!“ Die Schülerin nickte ein wenig schüchtern und verabschiedete sich ebenfalls. Doch plötzlich stoppte Fuji und sprach liebevoll: „Ich liebe dich, Nagisa! Ich wünschte du würdest es auch tun. Mach es gut, mein Stern!“ Ohne auf eine Antwort zu warten, stürmte der Schüler los. Regungslos stand Nagisa an ihrer Haustür und versuchte die letzten Sekunden Revue passieren zu lassen. Sie wusste, dass sie Honoka liebte und spürte, dass Fuji‘s Worte nichts in ihr geregt hatten. Sie lief hinterher und sah, wie er am Ende der Straße stand und zu ihr sah. Sie sah ihn in die Augen und rief: „Es tut mir Leid! Ich liebe schon jemand anderen, du hattest recht! Bitte sei mir nicht böse!“ Fuji drehte sich um und es schien als wolle er gehen. Der orangehaarige Tollpatsch ließ seinen Kopf hängen, da sie es hasste anderen Leuten weh zu tun. Doch was sie nicht wusste war, dass der braunhaarige Junge seine Tränen aus dem Gesicht wusch. Er wollte keine Träne vor seiner Liebe zeigen und drehte sich dann wieder um. Man sah ihm an, dass er geweint hatte, aber dennoch sah er ihr tief in die Augen und schrie: „Es ist nicht deine Schuld und ich hoffe, dass sie dich auch so liebt, wie ich dich! Mach es gut!“ Die Worte des jungen Mannes prallten auf Nagisa, die regungslos vor am anderen Ende der Straße stand. Fuji versuchte ein Lächeln und drehte sich dann um. Mit Tränen in den Augen lief er um die nächste Ecke, um mit dem Sprinten zu beginnen. „Er weiß, dass ich Honoka liebe?“, dachte die Lacrosse-Spielerin, während sie in Gedanken versunken zurück nach Hause ging.
 

Sie schloss die Tür ab und schnappte sich die Nähmaschine. Sie stellte sie auf ihren Schreibtisch und zeigte Akonoh das neue Gerät. Der kleine Hase schaute mit seinen Knopfaugen auf den Korpus, bis er von Nagisa geknuddelt wurde. „Schon ein verrückter Tag!“, sagte sie leise und begab sich ins Bad, um sich zu waschen. Sie dachte an die Worte von Fuji und bemerkte, wie stark er sein musste. Er hatte sich überwunden seine Liebe erneut zu gestehen, sich Hoffnung gemacht und dann trotzdem viel Glück gewünscht. Die Lacrosse-Spielerin begann wieder zu schmollen und dachte: „Würde sich bloß Honoka so anstrengen, wie Fuji!“ Nachdem sie sich gewaschen hatte, aß sie eine Kleinigkeit und setzte sich an die Nähmaschine. Sie hörte die Worte von Saki und Mai in ihrem Kopf und startete das Gerät. Sie legte den Stoff ein, fädelte den Faden hindurch und begann zu nähen. In ihren Gedanken bei diesem Tag und bei ihrer Honoka.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Jitsch
2012-01-12T20:35:59+00:00 12.01.2012 21:35
Also, ich kenne keinen Elektroladen, der verschiedene Modelle von dem gleichen Gerät in verschiedenen Ecken des Ladens aufstellt. Normalerweise müssten die Nähmaschinen alle in einer Ecke stehen. Ich finde die Szene auch deshalb befremdlich (aber das liegt nicht unbedingt am Stil), weil die Verkäuferin quasi nicht redet. Im Übrigen sind gerade günstige Nähmaschinen meiner Erfahrung nach nicht sehr schwer - das ist n Getriebe und n Plastikgehäuse, was soll daran schwer sein?
Noch dazu ist Fuji auch nicht unbedingt ein Muskelprotz - wenn Nagisa ins Schwanken kommt, kann ich mir auch nur schwer vorstellen, dass er das Ding so locker hochhebt.
Und sie sind eine halbe Stunde zu Fuß unterwegs? Also, ich denke doch, dass der Nahverkehr da entsprechend gut ist, gerade mit was Schwerem würde ich also Bus oder Bahn fahren...

In der Abschiedsszene finde ich irgendwie unlogisch, dass sie sich gegenseitig etwas zurufen müssen (was Japaner übrigens in der Regel nicht machen), er ihr aber trotzdem "tief in die Augen" schauen kann. Das widerspricht sich. Wenn da "tief in die Augen schauen" steht, suggeriert das, dass sie nah aneinander stehen und es klingt noch komischer, dass er ihr zuschreien muss, was er sagen will.

„Würde sich bloß Honoka so anstrengen, wie Fuji!“
Kommt auch irgendwie komisch, immerhin ist Fuji der, der verliebt ist und Honoka weiß im Zweifel nichtmal was davon XD Aber das wird Nagisa wohl auch noch merken, dass sie sich eher so anstrengen müsste wie Fuji.

Dass Nagisa einfach so los nähen kann, ohne sich überhaupt zu überlegen, was sie überhaupt machen will und ohne dass sie Stoff gekauft hat, finde ich übrigens auch sehr mysteriös.
Von:  CruelEve
2010-09-18T11:40:42+00:00 18.09.2010 13:40
echt toll, aber denkst du genauseo wie nagisa, das nähen mit der machine so einfach is?
sie würd noch probleme bekommen^^
aber sonst ist das kapi echt toll

freu mich schon auf das nächste

deine Treue leserin Bones


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