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Weihnachten a la Draco Malfoy

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Weihnachten a la Draco Malfoy - Kapitel 4
 

Der Hogwartsexpress fuhr langsam in King's Cross ein.

Draco schluckte. Der Moment, in dem er seinem Vater gegenübertreten musste, rückte immer näher. Nervös knetete er die Hände in seinem Schoß.

Pansy, die neben ihm saß, betrachtete ihn einen Moment lang, dann ergriff sie seine Hände und hielt sie fest.

"Mach dich nicht verrückt, Draco. Jetzt kannst du auch nichts mehr an deinen Noten ändern. Und ich bin sicher, dein Vater wird dich nicht enterben. Durchschnitt hin oder her, du hast gewaltige Fortschritte gemacht, das wird ihm reichen."
 

Draco riss sich missmutig von ihr los.

"Du kennst ihn nicht so gut wie ich", gab er zurück. "Er kann verdammt gemein sein, wenn er will."

"Was ist mit deiner Mutter? Sie ist mit Sicherheit nicht so gemein."

Draco schnaubte. "Ja, aber Vater hört nicht auf sie."
 

Pansy seufzte auf. "Okay, okay. Dann lass mich bei dir bleiben, bis ihr geht. Dann musst du sie nicht alleine begrüßen."

Draco sah sie verblüfft an. "Das - das wäre lieb von dir."

Pansy lächelte und küsste ihn.
 

***** ***** *****
 

Ein paar Minuten später hievte Draco seinen und Pansys Koffer auf den Bahnsteig und die beiden machten sich auf die Suche nach den Malfoys. Sie fanden sie früher, als es Draco lieb war, doch Pansy, die sich bei ihm eingehakt hatte, gab ihn ein wenig Zuversicht.

Er schluckte und trat auf seine Eltern zu.

"Tag, Vater, Mutter."

Er nickte ihnen zu.
 

Lucius erwiderte das Nicken mit einem ernsten, undurchschaubaren Gesichtsausdruck. Narcissa jedoch umarmte Draco.

"Draco! Ich bin ja so froh, dass du wieder da bist!" Sie musterte Pansy interessiert. "Und du bist Pansy Parkinson, nicht wahr?"

Pansy nickte. "Eine Freude, Sie zu treffen."
 

"Ist sie deine Freundin?", ertönte Lucius' kalte Stimme.

Draco schluckte, dann nickte er. "Ja, Vater."

Lucius hob eine Augenbraue. "Wenigstens eine Reinblüterin. Die Freude ist ganz meinerseits, Miss Parkinson."

Pansy neigte leicht den Kopf.
 

"Nun", fuhr Lucius fort. "Verabschiedet euch, wir wollen aufbrechen."

Draco schluckte nervös und wandte sich zu Pansy um.

Sie lächelte. "Keine Angst, es wird alles gut gehen, das verspreche ich dir."

"Woher willst du das denn wissen?", knurrte Draco missgelaunt.

Sie zwinkerte. "Du erfährst es spätestens zu Weihnachten."
 

Draco warf ihr einen finsteren Blick zu, konnte jedoch nicht böse auf sie sein. Er seufzte.

"Gut, wie du meinst. Auf Wiedersehen."

Er umarmte sie. Sie klammerte sich an ihn und flüsterte in sein Ohr: "Ich werde dich vermissen."

"Ich dich auch", murmelte Draco zurück.

Er gab ihr einen schnellen Kuss, dann lösten sie sich voneinander.
 

Pansy nickte Dracos Eltern zum Abschied zu.

"Es war mir eine Freude, Sie getroffen zu haben. Auf Wiedersehen."

Lucius nickte bloß. Narcissa lächelte warm.

"Wiedersehen, Pansy."

Pansy erwiderte das Lächeln, lächelte auch Draco noch einmal zu, dann nahm sie ihren Koffer und verschwand in der Menge.
 

Lucius zog eine Zeitung aus seinem Umhang.

"Kommt, lasst uns gehen."

Narcissa und Draco ergriffen beide die Zeitung, Draco packte seinen Koffer fester.

Im nächsten Moment flogen sie durch einen bunten Wirbel aus Formen und Farben. Als der Wirbel nachließ, spannte Draco die Beine an und konzentrierte sich auf den Aufprall. Er wollte um jeden Preis stehen bleiben. Vor seinem Vater am Boden zu liegen, wollte er um jeden Preis vermeiden.
 

Und er blieb tatsächlich stehen. Er schwankte zwar etwas, doch er stand und holte erst einmal tief Luft, um sich zu beruhigen.

Jetzt war er mit seinen Eltern alleine. Er sah auf. Seine Mutter hatte gerade ein paar Hauselfen gerufen und gab ihnen Befehle, sein Vater musterte ihn kritisch. Er musste erneut schlucken.
 

"Nun, Draco. Wie sieht es mit deinen Noten aus? Hast du getan, was ich dir befohlen habe?"

Draco nickte schnell. "Pansy hat mir Nachhilfe in Runen gegeben. Sie hat alles von ihren Eltern gelernt und ist richtig gut."

Er zog seinen Notenbogen hervor und reichte ihn seinem Vater.

"Ich fürchte", fuhr er zögerlich fort. "Ich fürchte, es reicht nicht ganz für einen E-Durchschnitt, aber ich habe Fortschritte gemacht und werde mich auch nach den Ferien weiter anstrengen."
 

Sein Vater studierte das Pergament sorgfältig. Die Stille, die plötzlich auf dem Salon lastete, dröhnte in Dracos Ohren. Sein Herz pochte viel zu schnell. Er schloss die Augen und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Hier wurde sein ganzes weiteres Leben entschieden.

Bitte, lass ihn heute gute Laune haben, flehte Draco stumm.
 

Schließlich räusperte sich Lucius. "Gut, gut. Du hast dich verbessert. Das reicht mir fürs Erste. Zu Schuljahresende erwarte ich jedoch einen E-Durchschnitt, hast du verstanden?"

Draco nickte schnell. "Natürlich, Vater. Ich... Danke."
 

Lucius musterte ihn stumm, doch sein Blick schien ein wenig weicher zu werden. War das dort der Hauch eines Lächelns? Draco wurde warm. Er hatte es geschafft! Sein Vater war zufrieden!

Lucius nickte kurz.

"Gut. Ich sehe dich beim Abendessen."

"Natürlich, Vater."
 

***** ***** *****
 

Draco konnte nicht glauben, was er gehört hatte. Sein Vater hatte ihm seine zukünftige Frau ausgesucht. Und dieses Mädchen würde mit seiner Familie über Weihnachten zu ihnen kommen. Womit hatte er das nur verdient? Gerade jetzt, wo er dachte, sein Vater wäre zufrieden mit ihm...
 

Missmutig trank er seinen Kaffee. Er hatte sich in die Küche verzogen, statt mit seinen Eltern im Salon zu frühstücken. Das würde noch Ärger geben, aber das war Draco egal. Er brauchte jetzt Ruhe.

Die Hauselfen wuselten gewissenhaft um ihn herum und versuchten, so leise wie möglich zu sein, um ihn nicht zu stören.
 

Dass sein Vater ihm seine Frau aussuchen würde und er nicht aus Liebe heiraten würde, war ihm schon klar gewesen - doch warum musste es bereits jetzt sein? Er war schließlich erst vierzehn! Und warum, zur Hölle, musste er Weihnachten mit ihr und ihrer Familie verbringen? Warum hatte sein Vater nicht bis Ostern oder zum Sommer warten können?
 

Weihnachten war die einzige Zeit im Jahr, wo Draco seinen Vater gern hatte. Weihnachten war die einzige Zeit im Jahr, wo die Malfoys nicht anders waren als jede andere Familie. Sie hatten wie jeder einen Weihnachtsbaum, sie schenkten sich gegenseitig etwas wie alle anderen, sie verbrachten viel Zeit zusammen...
 

Draco seufzte und erhob sich.

"Bring meinen Festumhang auf mein Zimmer", befahl er Mara, einer der Hauselfen. Sie nickte und verbeugte sich.

"Natürlich. Wie Master Malfoy es wünscht." Mit einem Plopp war sie verschwunden.
 

Draco straffte die Schultern und verließ die Küche. Er hatte den kältesten und abweisendsten Blick aufgesetzt, den er beherrschte. Heute würden das Mädchen und seine Eltern ankommen. Und zwar pünktlich zum Mittagessen.
 

Es war bereits elf Uhr morgens. Draco hatte ausnahmsweise einmal lange geschlafen. Er hatte seine Mutter im Verdacht, den Hauselfen befohlen zu haben, ihn heute nicht zu wecken. Er konnte es ihr nicht verübeln - er hatte den Schlaf gebraucht.

Seit er von seiner Verlobung erfahren hatte, hatte er sich jeden Abend ewig im Bett gewälzt und nicht einschlafen können.
 

Auf seinem Zimmer angekommen, fand er bereits Mara, die seinen schwarzen Festumhang auf einen Ständer gehängt hatte und ihn mit leichten Magiestößen in die richtige Form brachte.

"Das reicht, Mara. Du kannst gehen."

Sie nickte, verbeugte sich und verschwand.
 

Draco seufzte und zog sich den Umhang an. Er hatte ihn ursprünglich für den Weihnachtsball in Hogwarts gekauft. Beim Gedanken an den Ball schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Es war ein wundervoller Abend mit Pansy gewesen. Sie hatte dafür gesorgt, dass er seinen Vater für ein paar Stunden vergessen konnte und wirklich glücklich war.

Sie hatten getanzt, geredet, sich geküsst und gekuschelt und wieder getanzt, bis tief in die Nacht hinein.
 

Jetzt musterte er den fließenden schwarzen Stoff an seinem Körper stirnrunzelnd. Er erinnerte ihn an Pansy - das konnte er wirklich nicht gebrauchen, wenn er seiner Zukünftigen vorgestellt wurde.
 

Er hatte bereits für sich beschlossen, dass nichts Pansy und ihn auseinander bekommen würde - Verlobung hin oder her. Sein Vater hatte ihm bereits zu verstehen gegeben, dass er erst nach seinem Schulabschluss heiraten würde - bis dahin konnte er noch mit Pansy glücklich sein, basta.
 

Dennoch musste er nicht jede Sekunde an sie erinnert werden, wenn er mit seiner Verlobten zusammen war. Das würde die ganze Sache nur verkomplizieren. Doch es war zu spät, sich noch einmal umzuzuziehen. Es war bereits halb zwölf - sie würden bald kommen.
 

Mit einem tiefen Seufzer lief Draco ins Bad, richtete seine Haare mit ein paar Zaubersprüchen und machte sich dann auf den Weg in die Eingangshalle hinunter. Seine Eltern standen bereits dort, ebenfalls in vornehmer Kleidung. Draco nickte ihnen beiden zu und stellte sich zwischen sie, auf seinen Platz.

Sein Vater nickte ihm ebenfalls zu. Seine Mutter legte ihm eine Hand auf die Schulter.
 

"Du warst nicht beim Frühstück", meinte Lucius leise, aber scharf.

"Die Hauselfen haben mich nicht geweckt, Vater. Ich bin erst um zehn Uhr aufgestanden."

Narcissa seufzte. "Das ist meine Schuld. Er sah die letzten paar Tage so müde aus, da dachte ich, er sollte zumindest heute ausgeschlafen sein."

Lucius nickte, erwiderte jedoch nichts.
 

Ein paar Minuten standen sie schweigend nebeneinander, dann ploppte es und ein paar Personen erschienen in der Eingangshalle. Draco klappte der Mund auf, als er sie erkannte.

Es waren die Parkinsons. Mr und Mrs Parkinson, der bereits erwachsene Sohn Mael mit seiner Frau - und Pansy.

Pansy strahlte ihn an.
 

Lucius trat einen Schritt vor.

"Es ist mir ein Vergnügen, Sie hier auf Malfoy Manor willkommen zu heißen. Draco, darf ich dir deine Verlobte vorstellen? Das ist Pansy Parkinson."

Draco funkelte seinen Vater an. Die Freude darüber, dass es Pansy war, von allen Mädchen, die sein Vater hatte wählen können, vermischte sich mit Wut, darüber, dass er es ihm nicht gesagt hatte, obwohl er wusste, wie sehr Draco an ihr hing.
 

Er ignorierte das Protokoll und erwiderte kalt: "Wir kennen uns schon, Vater. Warum hast du mir nicht gesagt, wer meine Verlobte ist?"

Lucius musterte ihn missbilligend. "Das ist Tradition. Das Paar soll sich ohne Vorbehalte, was die Familie des anderen angeht, kennen lernen."

"Du hast nur vergessen, dass Pansy und ich uns bereits kennen, Vater."

Draco funkelte ihn immer noch an.
 

Lucius' Gesichtsausdruck wurde hart. "Das reicht jetzt. Du wirst mich nicht mehr in Frage stellen. Begrüße deine Verlobte, wie es sich gehört."

Draco jedoch ließ sich nicht mehr einschüchtern. "Darf ich sie auch so begrüßen, wie es sich für meine Freundin gehört?"
 

Narcissa war es, die antwortete, während Lucius Draco immer noch missbilligend anfunkelte.

"Aber natürlich, mein Schatz."

Draco lächelte ihr zu. "Danke, Mutter."
 

Mit wenigen Schritten war er bei Pansy und umarmte sie.

"Du wusstest es", zischte er ihr zu. "Du wusstest es, als du mir versprochen hast, dass alles gut wird."

Sie klammerte sich nur noch fester an ihn.

"Natürlich wusste ich es", erwiderte sie, löste sich ein Stück von ihm und lächelte ihn breit an.
 

Draco schnaubte. "Du hast es mir auch nicht gesagt!"

Sie zwinkerte. "Es war mein Weihnachtsgeschenk für dich. Sowas verrät man nicht vorher."

Draco konnte nicht anders, er musste lächeln.

"Danke", murmelte er und küsste sie mitten auf den Mund.



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