Zum Inhalt der Seite

One-Thousand Words...

... I wanted to say [Nagisa/Honoka]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

... I wanted to say

Der Sommer verging nur langsam und wirklich besser ging es Nagisa nicht. Ihr kamen die Briefe, die sie mit Honoka wechselte langsam inhaltslos vor, doch sie wusste nichts besseres zu schreiben. Honoka und sie waren doch beste Freundinnen? Aber langsam fühlte sie sich noch weiter von ihr entfernt als 10 000 Kilometer. Sie wünschte sich kaum etwas so sehr, wie ihre Freundin endlich einmal wieder zu sehen.

Aber vielleicht ging es nur ihr so. Vielleicht war Honoka ja glücklich in Frankreich.

Vielleicht würde sie sie nie wieder sehen…
 

Doch dann geschah etwas, mit denen niemand von ihnen gerechnet hatte. Honokas Großmutter starb am Ende des Sommers im Krankenhaus. Sie hatte eine Sommergrippe gehabt.

Nagisa war bei ihr gewesen.

Sie hatte die alte Frau in den letzten Jahren wirklich ins Herz geschlossen. Fast, wie eine eigene Oma.

Und ihre Familie war nicht bei ihr gewesen.

Die Karte, die sie daraufhin an Honoka schrieb, war kurz. Doch mehr wusste sie nicht zu schreiben - wie so oft. Sie weinte, auch wenn eine neue Hoffnung in ihr aufgekeimt war…
 

Ich nehme an, dass deine Eltern es dir schon gesagt haben.

Es tut mir leid. Ich war bei ihr.

Du wirst doch mit auf die Beerdigung kommen, nicht?
 

Nagisa
 

Nagisa mochte keine Beerdigungen, es war einfach ein seltsamen Gefühl.

Obwohl es nicht einmal eine eigene Verwandte war, waren ihre Eltern mitbekommen. Gegenüber der Beerdigung ihrer eigenen Großmutter waren ohnehin nicht viele Leute hier. Honoka, ihre Eltern und noch zwölf Leute, die Nagisa nicht wirklich kannte. Vielleicht machte gerade das die Beerdigung noch trauriger.

Und trotzdem konnte Nagisa nicht umher während der Zeremonie immer wieder zu Honoka, die erst am Morgen angekommen war, herüber zu sehen. Sie wollte mit ihr sprechen, wagte es jedoch nicht während den Feierlichkeiten.

Dabei wusste sie nicht einmal was sie sagen sollte.

Honoka sah fürchterlich aus. Sie sah unausgeschlafen aus und ihre Augen waren verweint. Natürlich, sie war ihrer Großmutter sehr nahe gestanden.

Vielleicht war es besser, würde Nagisa gar nicht mit ihr reden.

Aber sie war ihre beste Freundin.

Trotzdem wusste sie nicht, was sie ihr sagen sollte, so dass sie letzten Endes auch nach der Feier nichts sagte.

Auch Honoka sprach sie nicht an. Zwar trafen sich ihre Blicke, doch niemand sprach.

Es war ein heißer Tag gewesen. Wie so viele letzte Sommertage heiß sind. Einer jener Tage, an denen man an einem Baum, Park oder auch nur Blumenbeet vorbei kam und sich Insektenschutz gegen die Zikaden wünschte.

„Wieso hast du denn nicht mit ihr gesprochen?“, fragte ihre Mutter, als sie zu hause ankamen.

„Ich weiß es nicht“, murmelte Nagisa und stürmte zu ihrem Zimmer hoch. Sie verstand ja selbst nicht, wieso sie so feige war nicht mit ihr gesprochen hatte. Wieso überhaupt feige? Wieso brauchte man denn Mut, um mit seiner besten Freundin zu sprechen?

Und wieso spürte sie Tränen in ihren Augen brennen?

Wo waren überhaupt Mipple und Mepple gewesen? Waren sie überhaupt mitgekommen? Sicher hatte Mepple sie doch sehen wollen - immerhin waren sie Partner.

„Jetzt bist du also wirklich eine Heulsuse geworden, Mepo!“

Es war beinahe, als könnte sie seine Stimme hören. Wie oft hatte sie das kleine gelbliche Tier schon an die Wand werfen wollen, obwohl seine Aussagen nicht selten treffend waren.

„Und ignorieren tust du mich auch schon, Mepo?“

Sie wurde langsam verrückt.

„NAGISA!“, rief etwas kleines auf dem Balkon vor ihrem Zimmer und verwandelte sich mit einem Poffen in einen Gegenstand.

„Mepple?“, fragte sie, als sie nun endlich aufsah.

„Weißt du wie lange ich schon auf dich warte?“, beschwerte sich der vermeidliche Ritter. „Du ahnst gar nicht wie anstrengend das ist, Mepo!“

Doch das Mädchen antwortete nicht, sondern nahm Mepple in seiner an ein Handy erinnernden Form und drückte sich - so gut es mit dieser Form ging - an sich. „Ich hab dich so vermisst, Mepple!“

„Nagisa“, wimmerte das Handy nun ebenfalls mit so etwas wie Tränen in den Augen.

„Warum hast du Honoka nicht angesprochen, Mepo?“, fragte das kleine Wesen schließlich. „Bist du etwa sauer auf sie oder so?“ Dabei sah es sie mit einer Mischung aus forschendem und verwirrtem Blick an, so dass sie unschlüssig zu Boden sah.

„Nein, dass ist es nicht“, murmelte sie.

„Sondern, Mepo?“

„Ich weiß nicht…“ Nagisa sah aus dem Fenster, wo sich der Himmel langsam ins rötliche verfärbte. „Seid ihr nicht mehr hier seid, weiß ich erst, wie wichtig ihr für mich seid. Wie wichtig Honoka für mich ist. Ich vermisse euch, ich vermisse sie… Seid sie weg ist, fühl ich mich so allein. Ich mein, wir sind doch ein Team. Wir waren doch Pretty Cure. Ich würde so gerne wieder mit ihr reden, anstatt immer nur diese dämlichen Briefe zu schreiben. Ich will ihr so viel sagen. Aber wenn ich jetzt mit ihr reden, vermisse ich sie doch umso mehr, wenn sie wieder geht.“ Für einen Moment schwieg sie. „Und du wirst doch auch gehen…“

„Oh, Nagisa, Mepo…“ Mepple sah sie besorgt an, ehe er zum Fenster hüpfte. „Aber weißt du, Honoka ist traurig, weil du nicht mit ihr geredet hast. Und sie hat sich auch nicht getraut, dich anzusprechen, Mepo.“

„Wirklich?“, fragte das Mädchen leise, woraufhin sich das Handy ihr mit wütendem Gesichtsausdruck zuwandte.

„Natürlich, Mepo! Ihr seid doch die besten Freundinnen! Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass dem nicht so sein könnte, Mepo!“

Und mit schuldbewusstem Gesicht nickte sie. „Danke, Mepple…“
 

Und so stellte Nagisa ihr Fahrrad etwas später vor dem Haus Honokas Großmutter ab und trat vorsichtig durch die offene Tür in den Garten, wo sie Honoka auf der Veranda sitzen fand. Ihre Eltern waren wahrscheinlich im Haus oder im Schuppen, um sich die Hinterlassenschaften der Verstorbenen anzusehen. Zumindest sah Nagisa nichts von ihnen, während sie ein paar Schritte auf das andere Mädchen zumachte, das nun zu ihr aufsah.

„Nagisa?“, flüsterte sie mit dünner Stimme, doch da stürzte die andere schon auf sie zu und warf die Arme um sie, während Chuutaro, der den Kopf zuvor auf Honokas Schoß gebettet hatte, gerade noch rechtzeitig zurückweichen konnte.

„Nagisa“, wiederholte Honoka und erwiderte ihre Umarmung.

„Wieso bist du nicht früher gekommen?“, fragte Nagisa schließlich mit etwas brüchiger Stimme.

„Es ging einfach nicht - es tut mir leid… Ich wollte ja kommen, aber ich… Es tut mir wirklich leid.“

„Ich hab dich vermisst“, flüsterte Nagisa und löste sich etwas von ihr.

„Ich dich auch“, erwiderte Honoka.

Schließlich setzte sich Nagisa neben sie. „Ich hab dir so viel sagen wollen.“

„Wieso hast du es nicht geschrieben?“

„Du weißt, dass ich im Schreiben nicht gut bin“, flüsterte sie. „Außerdem…“ Sie legte ihre Hand auf die ihrer Freundin. „Außerdem gibt es Dinge, die man einfach nicht in einem Brief schreiben kann.“ Ihre Blicke trafen sich und blieben aneinander haften. Nagisa wusste, dass Honoka sie verstand. Wenn sie beieinander waren, brauchten sie keine Worte.

„Bitte“, flüsterte sie dann. „Bitte, bleib von jetzt an bei mir…“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  PrettyCure1
2010-04-05T18:22:09+00:00 05.04.2010 20:22
Ahhhh, des is so eine spannende Geschichte. Gibts bitte bitte bitte MEHR MEHR MEHR?!?! Ich würd zu gerne einfach weiterlesen, weil du was vom Schreiben verstehst :) Mir gefällt dein Stil, wie du schreibst und du verstehst es Spannung aufzubauen :) Ich bin ehrlich gesagt gespannt, wie es weitergehen könnte und hfofe, dass sie weitergeht
Von:  rikku1987
2010-04-05T09:01:48+00:00 05.04.2010 11:01
süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüs

Von:  Jitsch
2010-02-28T21:13:32+00:00 28.02.2010 22:13
Ah, ein schönes Happy End, auch wenn es natürlich durch den Tod der Oma herbeigeführt wurde, das ist schon traurig. Aber sehr realistisch, so ist das Leben.

Eine kleine Ungereimtheit ist mir so aufgefallen: Wie kommt Mepple in Nagisas Zimmer? War das Fenster auf? Durch Wände gehen kann er ja nicht...

Jitsch*
Von:  CruelEve
2010-02-22T19:36:18+00:00 22.02.2010 20:36
diese ff treibt mir die tränen in die augen
und ich hör im hintergrund titel musik von pretty cure^^
ich finde sie voll gut
aber warum hast du die oma sterben lassen?

Bones
Von: abgemeldet
2010-02-13T20:01:12+00:00 13.02.2010 21:01
wow ich finde diese FF hat sehr viel gefühl und es war echt toll sie zu lesen, man konnte sich sehr gut hinein versetzten....
manchmal hat sie mir schon fast leid getan...*schnief* aber naja das ende ist dafür sehr süß
vor allem bin ich bei FF lesen immer so ungeduldig kp warum aber bei diese war es anders....*nickt*

Von: abgemeldet
2010-01-15T14:56:11+00:00 15.01.2010 15:56
Eine wunderschöne Geschichte. Jedes einzelne Wort, jede Szene, alles kann man sich so schön bildlich vorstellen und man kann sich auch so schön daran festhaften. Es ist zwar etwas traurig, wenn man bedenkt wie sich die zwei wiedergesehen haben, aber dafür ist es auch lgeich noch viel rührender.

Kurz um gesagt. Ich liebe deine FF *____*
Von: abgemeldet
2010-01-11T17:11:15+00:00 11.01.2010 18:11
echt eine sehr rührende geschichte....das geht einen richtig nahe bei jedem einzelnen wort das man liest....das ende ist echt total süß *__*
Von:  sanae
2010-01-09T11:25:18+00:00 09.01.2010 12:25
Ich finde disses FF auch ser schün und super geschrieben.Man kann sehen wie auch in der serie das die beiden ein starges Band zueinander haben.Und sollche Freundschaften findet mann ser selten.
Von: Rizumu
2010-01-08T22:25:57+00:00 08.01.2010 23:25
Wie gesagt, ich liebe diese FF und ich muss bemerken das es meine ist +diabolisch zu lachen beginnt+
+ins supperschurken kostüm schlüpft+
Die FF hat mich richtig bewegt und sie äusserst süß, wie schon im Therad gesagt x3333
Ich liebe die FF *_*
Von:  Ditsch
2010-01-08T17:27:30+00:00 08.01.2010 18:27
Traurig >___< Ausgerechnet die Oma... Ich habe ja fast damit gerechnet, dass Honoka nicht zur Beerdigung kommt o.O
Es war schön, dass die beiden am Ende doch noch irgendwie zueinander gefunden haben. Auch wenn man natürlich im Hinterkopf hat, dass Honoka auch bald wieder zurück muss. Oder macht sie jetzt spontan ein Auslandssemester in Japan? xD

Ditsch


Zurück