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DMC OneShot Productions

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III. Draus vom Walde komm ich her

DMC OneShot Productions
 

OneShot III: Draus’ vom Walde komm ich her

Pair: DantexNero

Disclaimer: Bekannte Charaktere und Orte gehören CapCom und stammen aus ihrer Reihe „Devil May Cry“. Ich habe keinerlei Rechte an ihnen, allein unbekanntes gehört mir. Ähnlichkeiten mit anderen Geschichten sind nicht beabsichtigt und ich verdiene kein Geld mit dieser OneShot Reihe.

Genre: Humor, hinted Shôunen-Ai

Thema: Weihnachten, Schnee, Kälte

Warning: None

Wörter: 3026

Autor: xKhaosprinzx

Beta: _Shizu-Chan_

A/N: Wer diese Geschichten liest, hinterlässt bitte ein Kommentar. Konstruktive Kritik ist erwünscht, Flames werden im gerechten Maße wiedergegeben. Kommentare, die aus zwei Sätzen bestehen, sind nicht gerne gesehen und werden ignoriert. Viel Spaß beim Lesen.

B/N: [Dein Einsatz, Herzchen.]
 

~~~~~~~~~~*~~~~~~~~~~
 

Nero war nun schon seit acht langen Monaten im Devil May Cry und dachte, er hätte nun schon alle erlebt, doch er sollte sich geirrt haben. Er hatte nicht mit einem Fest namens Weihnachten gerechnet, in Fortuna hatte es dieses Fest nicht gegeben. Die ganze Stadt war schließlich eine Art Sekte gewesen, und daher hatten sie ihre ganz eigenen Feiertage gehabt. Ihm war die ganze Sache natürlich am Allerwertesten vorbei gegangen, schließlich war er dem Orden auch nur deshalb beigetreten, um sich bei Kyries und Credos Eltern zu bedanken, dass sie ihn aufgenommen hatten, als er als Vollwaise bei ihnen angekommen war. Auch sie waren schon von Dämonen angegriffen worden, und da hatte er gedacht, das Mindeste, was er für ihre Güte und Barmherzigkeit hatte tun können, war, sich eben diesem Ausgeburten der Hölle zu stellen und sie zu vernichten.
 

Doch das war nicht das einzige, was ihn so sehr faszinierte, es war viel mehr der Schnee. Klar, er hatte schon welchen gesehen, doch der war immer nur durch Dämonen wie Frosts oder diesen schleimigen Kröten heraufbeschworen worden. Und er war ganz anders als die Flocken, die nun vom Himmel fielen und die ganze Umgebung mit ihrer weißen Pracht wie ein Gemälde erscheinen ließ.

Als er Dante diese Sache erzählt hatte, hatte der nur ungläubig geschaut und dann aber gelacht und gesagt, dass sie dann wohl dafür Sorgen würden, dass Nero dieses Weihnachten niemals vergessen würde. Schließlich war er einundzwanzig und hatte noch nie einen Weihnachtsbaum gesehen!
 

Heute war der vierte Dezember und Nero war vor Vorfreude total hibbelig. Sein Freund hatte gesagt, sie würden heute mal einen Tag blau machen, damit der Jüngere etwas mehr von dem Schnee kennen lernte, als ihn nur durch das Fenster zu beobachten, und er stand nun schon seit einer Viertelstunde im Büro des Ladens und wartete darauf, dass der Ältere endlich erschien.

Kaum jedoch hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, da tauchte der auch schon auf dem Treppenabsatz auf und sah ihn kurz an, ehe er den Kopf schüttelte.

„Kid, was denkst du eigentlich hast du vor? Es ist schweinekalt draußen“, begann er, doch dann schlug er sich gegen die Stirn. Natürlich, dämonischer Schnee war zwar kalt, aber nur, wenn man ihn berührte, und die Umgebung hatte noch immer ihre normale Temperatur.

Er selbst hatte sich in seinem bekannten, roten Mantel eingepackt, dazu jedoch ein Schal, der fast die Hälfte seines Gesichts bedeckte und statt der dünnen, halboffenen Handschuhe die er sonst trug, hatte er dicke, lederne an.
 

Kurzerhand packte er Nero und schleifte den etwas überraschten jungen Mann in sein Schlafzimmer, der sich etwas verwundert darin umblickte. Sie hatten sich gleich zu Beginn geeinigt, dass die persönlichen Zimmer des jeweils anderes Tabu waren, und nur mit ausdrücklicher Genehmigung betreten werden durften.

Alles in allem sah das Schlafzimmer genau so aus, wie es sich der Fortuner vorgestellt hatte. Ein großes Bett an der Wand, aus schwerem Eichenholz gefertigt, und wahrscheinlich den kompletten Inhalt seines Schranks auf dem Boden verteilt. Hie und da lagen einige Magazine, Pizzaschachteln und Waffen, die er nicht kannte, und wenn er sie sich so ansah, gar nicht besser kennen lernen wollte. Diese zwei Schwerter mit den Köpfen waren irgendwie gruselig.
 

Dante währenddessen durchwühlte seine Kommode nach einem weiteren Schal, er wusste doch, er hatte irgendwo noch einen. Als er den Blick bemerkte, den der Kleinere Agni&Rudra zuwarf, konnte er sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen.

„Der rote heißt Agni und der blaue Rudra. Sind Zwillingsschwerter, die Feuer und Wind beherrschen. Sie sind eine der ersten Teufelswaffen, die ich bekommen habe. Leider haben sie die Angewohnheit, dass wenn sie erst einmal angefangen haben zu reden, sie auch nicht mehr aufhören können, und damit sie mir nicht dauernd auf den Geist gehen, habe ich sie hier oben gebunkert. Hält sie leider immer noch nicht davon ab, mich jeden Abend zu fragen, wie mein Tag war“, fügte er hinzu, während er noch immer den Inhalt seiner Kommode auf dem Boden verteilte.
 

„Sie…können sprechen?“

„Ja, aber ich hab’s ihnen verboten. Mich wundert’s ehrlich gesagt, dass sie jetzt die Klappe halten, schließlich haben sie tagelang nicht den Mund gehalten, als Trish neu war, und dich haben sie schließlich auch noch nie gesehen, Kid. Ah, na endlich. Hier.“

Er hatte einen blauen Schal aus seiner Kommode gezogen und warf ihn nun dem Jüngeren zu, der sich darin einwickelte.

„Dann können wir jetzt?“

Von einem Moment auf den anderen war die Verwunderung verblasst und seine kindliche Vorfreude auf das kommende war wieder hervorgebrochen.

Dante kicherte leise und nickte.
 

Als sie die Tür nach draußen öffneten, wehte ihnen ein Schwall eiskalte Luft entgegen und Nero blinzelte überrascht.

„Woah.“

Dante hatte nicht untertrieben, es war wirklich rattenkalt. Er zog seinen Mantel ebenfalls enger an sich und schon marschierten sie los. Zu zweit stapften sie durch den Schnee, bald schon eher weiß durch die fallenden Flocken als irgendwie farbig, doch Nero fand die ganze Sache immer noch klasse.

Er zertrat kleine Schneehaufen, die wild auseinander stoben und schien einen Heidenspaß daran zu haben, Schneeflocken mit seiner Zunge zu fangen, nur um dann jedes Mal von einem kleinen Zittern durchgangen zu werden, falls sich doch eines dieser einzigartigen Gebilde in seine Klamotten verirrte.
 

Der ältere Dämonenjäger konnte darüber nur lächelnd den Kopf schütteln, auch wenn er ein wenig Bedauern spürte. Er fand es wirklich Schade, dass Nero dank seines Lebens in Fortuna selbst solch schöne Sachen nie erleben durfte. Er war zwar nicht der Familienmensch in Person, aber dennoch fand er, dass gerade Kinder mindestens einmal in ihrem Leben richtig ausgelassen im Schnee gespielt haben sollten.

Er und Vergil hatten als sie noch klein waren so viel Spaß zusammen gehabt, vorallem im Winter. Sie hatten sich erbitterte Schneeballschlachten geliefert, sich gegenseitig eingeseift und all das, und auch wenn ihm die Erinnerung nur ein bitteres Lächeln entlockte, er hatte sie wirklich genossen. Und ganz besonders die Zeiten, in denen ihr Vater zusammen mit ihnen im Schnee getobt hatte. Da hatten er und sein Bruder sich gegen ihn verbündet und ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle heiß gemacht, zu zweit waren sie unbesiegbar gewesen. Und wenn es dann nach Hause ging, alle drei vollkommen durchnässt, durchgefroren aber vollends glücklich und zufrieden, hatte ihre Mutter Eva zu Hause mit einer Tasse heißer Schokolade auf sie gewartet und den Kamin bereits entzündet, damit sie sich wieder aufwärmen konnten.
 

„Hey, was ist das denn?“

Dante wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er die Stimme seines jüngeren Partners hörte, der auf ein Schaufenster deutete, das vollkommen von Eiskristallen bedeckt war.

„Das sind Schneekristalle, Kid.“

„Ehrlich? Aber das sieht aus wie ein Bild.“

„Tja, warum das so ist, kann ich dir auch nicht erklären. Aber der Schnee hat sich am Glas festgesetzt. Und das sieht dann halt so aus.“

Völlig von diesen Figuren in den Bann gezogen, zückte Nero seine Brille um sie sich genauer anzusehen, doch er hatte die Rechnung ohne die Reaktion seines warmen Atmens auf die eiskalte Luft gemacht. Denn fast direkt nachdem er sie aufgesetzt hatte, war sie auch schon beschlagen, und irritiert blinzelnd nahm er sie wieder ab und blickte sie an.

Der Ältere kicherte ein wenig und trat neben seinen jüngeren Partner, nahm ihm die Sehhilfe aus der Hand und wischte sie an der Innenseite seines Mantels ab. Dann zog er den Schal, den Nero sich fast bis über die Nase gezogen hatte, ein Stück herunter, und setzte sie ihm wieder auf.
 

Schweigend hatte Nero diese Prozedur über sich ergehen lassen, sich wundernd, was die Sache sollte, doch als er nun ausatmete, ohne den Stoff vor dem Mund zu haben, bemerkte er erstaunt, dass sich vor seinem Gesicht ein kleiner Nebel bildete. Doch noch bevor er etwas sagen konnte, hatte sein Gehirn die Information ausgespuckt.

Wenn kalte Luft auf warme, feuchte Luft stößt, kondensiert sie. Klar. Deswegen ist auch meine Brille beschlagen, das ist nichts anderes als damals mit den Nudeln.

Nachdem er diese Erkenntnis erlangt und verwertet hatte, wandte er sich wieder den Eiskristallen vor ihm an der Scheibe zu, und nun konnte er sie auch richtig erkennen. Er musterte sie alle ganz genau, und jetzt fiel ihm auch auf, dass, obwohl sie eine Einheit bildeten, sie alle unterschiedlich aussahen. Doch noch bevor er diese Frage laut stellen konnte, hatte sein älterer Freund sie ihm schon beantwortet.
 

„Schneeflocken sind eigentlich nichts anderes, als gefrorenes Wasser, aber trotzdem sehen sie alle unterschiedlich aus. Egal, wie viele du dir anschaust, du wirst feststellen, dass sie sich alle unterscheiden, und sei es nur in der Art ihrer Enden. Das ist genau wie bei uns Menschen, Kid. Wir mögen uns noch so ähnlich sein, aber irgendeinen Unterschied gibt es immer. Merk dir das.“

Nero nickte, doch er hatte diesen leisen Hauch Verbitterung durchaus wahrgenommen, allerdings wagte er es nicht, nachzufragen. Wann immer es um Dantes Vergangenheit ging, er weigerte sich, dazu irgendetwas zu sagen. Entweder schwieg er, bis man das Thema wechselte, oder er fing plötzlich selber an, von etwas ganz anderem zu reden.

Es interessierte ihn wirklich, was damals geschehen war, doch er würde seinen älteren Freund nicht drängen. Er war sich sicher, dass er ihm genug vertraute, um es ihm irgendwann von selbst zu erzählen. Genauso wie er selbst ihm seine Vergangenheit offenbaren würde, sobald er sich bereit dazu fühlte.
 

„Hey, Kid. Wie wär’s wenn wir uns irgendwo hinsetzen und was Warmes trinken? Ich frier mir gleich sonst was ab.“

Nero nickte und folgte dem Größeren, der bestimmt eine Richtung eingeschlagen hatte. Nur wenige Minute später kamen sie an einem kleinen Café an, das weihnachtlich geschmückt war und sehr einladend wirkte. Er nahm diese Tatsache etwas erstaunt zur Kenntnis, er hatte gedacht, außer Pizzabuden und Kneipen würde sich Dante für kaum andere Läden interessieren. Sie traten nacheinander ein und wurden von einem Schwall warme Luft begrüßt, die herrlich nach Kaffee roch. Doch seine Brille beschlug abermals, und etwas das Gesicht verziehend nahm er sie ab und steckte sie in das Etui, das er wiederum in seiner Manteltasche verstaute.

Sie ließen sich an einem kleinen Tisch etwas weiter hinten nieder, und kaum hatten die beiden Dämonenjäger sich hingesetzt, kam auch schon eine hübsche Kellnerin auf Rollschuhen an, um ihre Bestellung aufzunehmen.
 

„Hey, Dante! Dich hab ich ja ewig nicht mehr gesehen!“

„Tja, Cindy, nicht nur du musst arbeiten.“

Angesprochener grinste die junge Frau verschmitzt an, die kurz lachend den Kopf schüttelte und sich dann dem etwas irritierten Nero zuwandte.

„Und wer ist dieser hübsche Mann hier? Erzähl mir nicht, du hast so ’nen schnuckeligen Bruder und hast das nie erwähnt!“ Sie tadelte Dante und stemmte die Hände in die Hüften, doch das Funkeln in ihren Augen bewies, dass sie es gar nicht so ernst meinte.

„Keine Sorge, soweit wir beide wissen, sind wir nicht verwandt. Haben beide einfach die selben, seltsamen Gene geerbt.“

„Ich bin Nero. Und du heißt Cindy?“, mischte sich der junge Fortuner nun ein. Er war es zwar gewohnt, dass man über ihn sprach, aber mögen tat er es dennoch nicht. Aber trotzdem war er etwas verwundert. Er hatte beide Hände auf dem Tisch, und das leuchten seines dämonischen Arms fiel immer und überall auf.
 

„Schlauer Bursche. Ich hab dich hier noch nie gesehen, seit wann wohnst du bei dieser treulosen Tomate?“ Auf diese Bezeichnung hin verschränkte Dante schmollend die Arme vor der Brust, was Nero ein kleines Grinsen auf die Lippen zauberte.

„Etwas über acht Monate. Wir führen seinen Laden jetzt zusammen, bin also quasi sein Partner.“

„Schade. Da hab’ ich gedacht, ich bekomm endlich mal einen schnuckeligen Kerl ab und der hat genauso einen mörderischen Beruf wie Dante selbst.“

Sie lehnte sich plötzlich vor und flüsterte in das Ohr des Fortuners:

„Mal unter uns, Dante sieht schon ziemlich heiß aus, aber mir ist er ein bisschen zu alt.“

Daraufhin musste sich der junge Mann vor Lachen in die Hand beißen, was ihm einen seltsamen Blick des älteren Dämonenjägers einhandelte, Cindy jedoch fing ebenfalls an zu lachen. Sie wurde ihm gleich sympathisch.
 

„Tut mir Leid, euch unterbrechen zu müssen, ihr zwei Turteltäubchen, aber wenn ihr dann damit fertig seid, über mich armen Mann abzulästern, könnten wir bitte bestellen?“

Die beiden Angesprochenen unterdrückten ihre Belustigung und grinsten sich noch einmal an, doch dann erinnerte sich Cindy wieder daran, dass sie hier arbeitete und hielt den beiden urplötzlich zwei Menükarten hin. Weiß der Teufel, wo sie die plötzlich her hatte.

Grinsend bedankte sich Nero und musste abermals ein lachen unterdrücken, als er sah, dass Dante immer noch schmollte. Er vergrub sein Gesicht in der Karte und überlegt gar nicht erst, er setzte seine Brille wieder auf und studierte die Karte.

Der Ältere ihm gegenüber tat es ihm gleich und studierte das Menü ebenfalls.
 

„Sagt Bescheid, wenn ihr soweit seid, Jungs, ich hab auch noch andere Kunden! Auch wenn eure Gesellschaft mir bei Weitem lieber ist.“ Sie winkte noch einmal und strich sich ihre roten Haare aus den Augen, ehe sie zu einigen ungeduldig wirkenden Kerlen rüberrollte, die bereits mehrfach nach ihr gerufen hatten. Aus dem Augenwinkel beobachtete Nero, wie die Kerle sie deswegen anmachen wollten, doch sie schien diese Sache gewöhnt zu sein, motzte die Herren an und arbeitete ganz normal weiter.

Schien, als ob sich Dante wirklich nur mit Frauen umgab, die allesamt sehr, sehr charakterstark waren.
 

„Woher kennst du sie?“, fragte er unvermittelt und sein älterer Partner brauchte einen Moment, ehe er begriff, dass er gemeint war.

„Wen? Cindy?“

Der Jüngere, der ihn über den Rand seiner Brille hinweg musterte, nickte.

„Ich bin seit der Laden eröffnet hat hier Stammkunde und Cindy arbeitet schon genauso lange hier. Ich war praktisch ihr erster Job.“

„Lass mich raten, Strawberry Sundae?“

Er hatte dieses Eis gerade auf der Karte entdeckt, und des Rätsels Lösung, wieso der Größere dieses Café kannte war damit aufgedeckt.

Schelmisch grinsend nickte Dante und wandte sich dann wieder der Karte zu, doch nur einen Moment später schien er sich entschieden zu haben und legte das Heft weg.

„Was nimmst du?“

„Mokkacino. Der ist hier wirklich gut.“

„Hmm… Wie ist der Latte Macchiato?“

„Für meinen Geschmack etwas zu süß, aber der Caramelicino ist wirklich gut hier“

„Mhhhkay.“
 

Als ob Cindy die Unterhaltung mitbekommen hätte, erschien sie nur Sekunden später neben ihrem Tisch und ihr entnervter Gesichtsausdruck wich einem breiten Grinsen.

„Schon entschieden?“

„Ein Mokkacino und ein Caramelicino.“

„Kommt sofort.“

Und schon war sie wieder weg, nur um wenige Momente später mit einem Tablett und den gewünschten Getränken wiederzukommen. Sie stellte die dampfenden Tassen vor den beiden Männern ab und mit einem letzten Winken rollte sie wieder davon, um die ungemütlichen Herren von vorhin zu bedienen.

Über Gott und die Welt redend schlürften die zwei Halbdämonen ihre Getränke, als die traute Zweisamkeit durch einen lauten Schrei und anfolgendes Scheppern durchbrochen wurde. Synchron hoben die zwei Dämonenjäger ihre Köpfe und blickten zum Ursprung der Störung.

Cindy hatte einem der Kerle das Tablett über den Kopf gezogen, da der ihr wohl anscheinend an Stellen gefasst hatte, an denen er und seine Finger eigentlich nichts zu suchen hatten. Doch er schien nicht aufgeben zu wollen, ganz im Gegenteil. Er wurde anscheinend nun richtig wütend und versuchte sie zu packen und auf seinen Schoß zu ziehen, doch er hatte die Rechnung ohne die beiden Dämonenjäger im Raume gemacht.
 

Eben diese standen nun gleichzeitig auf und gingen hinüber zu der Stelle, an der sich ein kleiner Tumult gebildet hatte. Der Ältere tippte einem der Schaulustigen auf die Schulter und wies ihn mit einer unwirschen Kopfbewegung an, zu verschwinden und nicht rumzugaffen. Das machte er mit dem ganzen Publikum, während sich sein Partner direkt um die Schuldigen kümmerte.

Der junge Fortuner befreite Cindy auf dem Griff dieses Kerls, und zog sie hinter sich, woraufhin sich der Typ nun zu ihm umwandte und ohne groß fragen zu stellen direkt zuschlug. Nero duckte sich unter dem schlecht gezielten Kinnhaken weg und hielt die Faust mitten in der Luft mit seiner eigenen Hand auf.
 

„Was willst du, du Brillengesicht?!“, machte ihn der Typ an und versuchte, seinen Arm aus dem eisernen Griff zu befreien.

Nero blickte ihn nur kalt an und nahm seine Brille ab, klappte sie sorgfältig zusammen und legte sie auf den Tisch neben ihm. Er hatte währenddessen den Arm des Kerls losgelassen, der ihn aufmüpfig anstarrte und bereits zum nächsten Schlag ausholte. Doch noch bevor er wirklich Schwung geholt hatte, hatte der Silberhaarige bereits mit seiner linken Hand zugeschlagen, das Kinn des Typen getroffen und ihn meterweit nach hinten an die Wand fliegen lassen. Während Dante und Cindy ihn nur grinsend ansahen, richtete er sich wieder richtig auf und wandte seinen Blick dem nächsten Unruhestifter zu. Die jedoch starrten ihn mit offenen Mündern an und sprangen plötzlich auf, um möglichst schnell den Laden und diesen Kerl loszuwerden. Sie packten ihren Kumpel unter die Schultern und zerrten ihn mit sich aus dem Laden.
 

„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Nero und wandte sich nun Cindy zu, nun wieder völlig normal und wirkte nicht mehr so, als ob er dem nächsten, der ihm zu nahe trat, das Genick brechen würde.

„Ja. Dank dir. Warte, dafür überred ich den Boss, dass eure Sachen aufs Haus gehen!“

Und noch bevor auch nur einer der beiden Halbdämonen etwas erwiedern konnte, war sie davon und zur Theke gerollt, wo sie sich kurz mit Fredi unterhielt und dann grinsend zurückkehrte,

„Alles klar, eure Getränke gehen aufs Haus.“

„Das war doch nicht nötig. Das war doch selbstverständlich.“

Nero winkte die Sache schon wieder ab, für ihn war es einfach selbstverständlich gewesen, Cindy zu helfen. Dazu war er erzogen worden. Doch da die junge Frau darauf bestand, gaben die beiden Halbdämonen nach und setzten sich wieder an ihren Tisch, um sich ganz in Ruhe weiterhin ihren Getränken zu widmen.
 

Sie unterhielten sich weiter, als ob das ganze gerade nie geschehen wäre, und auch Nero hatte seine Brille wieder auf. Er hätte sie natürlich nicht abnehmen müssen, aber irgendwie hatte ihm sein Gefühl gesagt, dass er es hatte tun sollen. Vielleicht war es einfach eine unsichtbare Macht gewesen, die ihm das befohlen hatte.

Oder er hatte auch einfach nur das Bedürfnis gehabt, eine Runde zu markieren und es dem Typen zu zeigen, dass er trotz der Brille jemand war, den er sich nicht mal zum schlimmsten Albtraum wünschte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LadyAllan
2010-02-21T16:21:19+00:00 21.02.2010 17:21
So letzter Kommentar für heute.
War mal wieder ein sehr schöner OS. Wie Nero den Schnee kennenlernt und sich dabei freut wie ein kleines Kind ist einfach zu süß.
Und wie Cindy und er sich gegen Dante verbünden ist auch toll. Allerdings wundert mich, dass sich Dante von der Kälte tatsächlich davon abschrecken lässt einen Strawberrysandea zu essen^^

lg Allan
Von:  KleinReno
2010-02-20T20:15:20+00:00 20.02.2010 21:15
Wie immer super geschrieben. Ich liebe deinen Stil.
Das mit dem Schnee ist eine richtig süße Idee. Kann ich mir richtig gut vorstellen, wie Nero da herumspringt.
Und Dantes Erinnerungen sind einfach nur topp. Da war ich voll gerührt. So wenige bringen Vergil noch mit rein, find ich voll schade.
Rechtschreibfehler sind mir keine aufgefallen ^^
Freu mich schon auf den nächsten OS

Liebe Grüße


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