Zum Inhalt der Seite

Little Brother + Big Brother =Chaos

Der ganz normale Wahnsinn!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Alte Feinde, Neue Freunde?

Hallo Kim!“ rief ein blondhaariges Mädchen, mit rosa Gesicht und wild winkenden Händen. Ein anders Mädchen drängelte sich an ihr vorbei um an Kim ranzukommen, und ihn auf die Wangen zu küssen. Das Mädchen mit den blonden Haaren funkelte sie mordlustig an.

„Hey Teresa“ sagte Kim mit einem Engelsgleichen lächelnd auf dem bildschönen Gesicht und hauchte dem Mädchen, was kichernd an seinen Hals hing, einen sehr leichten Kuss auf die Backe. So leicht, dass sich Marcel sicher war, das seine Lippen ihre Haut nicht einmal berührt hatten. Doch das Mädchen flippte total aus und verfiel in einen hysterischen Kicheranfall.

Kim ging vorsichtig auf Abstand; er mochte es nicht sonderlich wenn ihn jemand fremdes anfasste, und so berührte er auch keinen wenn es nicht dringend erforderlich war.

Nur Daimon, oder engere Freunde konnten ihn ohne Bedenken anfassen und sich anrühren lassen. Marcel wusste das Daimon Kims verhalten diesbezüglich auf die Nerven ging, aber er sprach seinen Zwillingsbruder nicht darauf an. Er tat nichts, was ihre gute Beziehung auch nur geringfügig gefährdend könnte.

So fasste Daimon seinen Zwilling an den Schulten, wimmelte kurzerhand das lässige Mädchen ab und drückte Kim zu einem zweier Sitz, in der Mitte des Busses.

Bevor er sich setze, ließ er seine grünen Augen durch den Bus wandern, und begrüßte flüchtig noch andere Leute die er kannte.

Sein Blick blieb schließlich auf Marcels Gesicht kleben, und er schaute ihn ein paar Sekunden schweigend an. Sein Mundwinkel zuckte leicht, kurz konnte Marcel zwei sehr spitze Eckzähne erkennen, die dann jedoch wieder unter seiner Lippe verschwanden.

Konnte ein Mensch so lange Zähne haben, war das normal?

Mit einer stolzen Kopfbewegung warf Daimon seine Haare zurück die ihm vor den Augen hingen, und ließ sich neben Kim in den Sitz fallen.

Die Busfahrt über sprach Marcel nicht mit mehr Connor, und konzentrierte sich darauf Daimon Löcher in den Rücken zu starren. Doch sein Bruder drehte sich nicht mehr um.

Nur einmal, ganz rasch, als der Bus anhielt und alle Jugendlichen ausstiegen spürte Marcel noch mal diesen stechenden Blick im Nacken. Als er sich jedoch zu Daimon drehte, stieg dieser grade mit Kim, den Blondenmädchen, Teresa und zwei stämmigen Jungen aus.

„He Marcel! Träum nicht rum!“ rief Connor der auch schon draußen stand. „Wenn du noch lange rum pennst, fährt der Bus weiter“

„Ist ja schon gut!“ rief Marcel und sprang aus der Tür.

„Warum hast du Daimon die ganze Zeit beobachtet? Du sahst dabei aus, wie ein Stalker… Hast du an diesem Morgen überhaupt etwas anderes mitbekommen als ihn?“ wollte Connor wissen als sie grade denn Weg zum Schultor hinauf gingen.

„Wieso?“ sagte Marcel und starrte seinen Freund ärgerlich an.

„Die alte Villa am Höllenberg ist nicht mehr Unbewohnt. Ich habe einen Umzugswagen vor dem Haus gesehen“ sagte Connor.

„Die armen Irren werden nicht lange bleiben. In diesem Haus spukt es“ meinte Marcel und rümpfte trotzig seine Nase. Er war sich sicher, dass Wesen wie Geister, Dämonen und Engel wahrhaftig existierten. Auch wenn ihn gewisse Leute deshalb hänselten…

Zwar wusste es kaum jemand, aber Marcel hatte vor sieben Jahren einen echten Dämon gesehen. In ihrem Haus.

Es war Mitternacht gewesen und Marcel wurde von einem sonderbaren Geräusch aus der Diele aufgeweckt. Er hatte von Unten ein Kratzen gehört, ganz so, als ob eine Katze mit ihren Krallen über sehr feinen Laminatboden ging.

Vielleicht hatte einer von ihnen ein Fenster aufgelassen und auf versehen eine Katze im Haus eingesperrt, die jetzt verzweifelt an den Holztüren Kratze. Marcel entschloss sich dazu aufzustehen und dem armen Tier zu helfen.

Draußen auf dem Flur war es Mucksmäusen still. Es war doch Mitternacht, da schliefen ja alle Leute. Außer die, die grade unterwegs waren um eine Katze zu retten.

Leise schlich er sich die Treppe runter.

Von einer Katze war noch nichts zusehen. Im Gegensatz zu den Kratzen, das immer lauter und wilder wurde.

Vielleicht ist es doch keine Katze, dachte Marcel mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend. Möglicherweise war es auch Einbrecher, der da versuchte ins Haus einzudringen. Er glaubte eine Bewegung in der Küche zu sehen, fremde Geräusche zuhöre.

Bitte lass es eine kleine Katze sein, dachte Marcel und streckte den Arm aus um den Lichtschalten an der Treppe zu erreichen.

In dieser Sekunde brach die schwarze Wolkendecke auf und ein bleicher Mond erschien am Himmel. Ein greller Lichtstrahl fiel durch das Küchenfenster und tauchte den Raum in gespenstisches Zwielicht. Aus dem Spalt heraus stieg ein Monstrum mit schwindelerregender Höhe.

Das Wesen war schneeweiß mit schwarzen Flecken auf der glatten Haut. Sie sah aus, wie die teurere Marmorplatte die Jeremy schon immer haben wollte. Zwei große Fledermausschwingen schossen aus seinem Rücken empor. Wo eigentlich Fingen hätten seine sollen, hingen Fünf paar Säbelartige klauen herab, die wie zum Töten gemacht waren. Ganz zu schweigen von den Beinen – diese Beine waren dreimal so lange wie normale, und die länglichen Füße besaßen keine normalen Nägel sondern waren ebenfalls mit scharfen Pranken besetzt.

Vom dem Kopf war nichts zusehen, dafür war das Wesen zu Groß.

Noch im selben Moment schlug Marcel die Hände vor sein Gesicht und schrie.

Bruder Jeremy, der im ersten Stockwerk schlief, riss seine Türe auf und kam vor der Treppe zum stehen. Er schaltete das Licht an.

Da hörte Marcel auf zu schreien, schweißgebadet hockte er auf der Treppe und starrte zu ihm hinunter.

„Was ist los? Warum schreist du?“ fragte Jeremy und ging langsam die Treppenstufen hoch.

„Ein Monster war hier…“ berichtete Marcel mit zittriger Stimme. „Es stand in der Küche. Ich bin von dem Lärm das es gemacht hat aufgewacht, ich dachte es wäre bloß eine Katze, die wir eingesperrt haben“

„Hör mir mal zu“ sagte Jeremy sanft, setzte sich zu ihm auf die Treppe und nahm ihn in den Arm. „So etwas wie Monster und Geister und Dämonen gibt es nicht. Du hast nur geträumt und dir dann diese Geräusche eingebildet“

„Stimmt, es gibt keine Monster“ sagte der zehnjährige Kim kühl der grade am Treppenansatz erschienen war. Schon damals sah er aus wie ein kleiner Engel, doch diesen Ruf behielt er nur, solange sein vorlautes Mundwerk geschlossen blieb. „Du bist langsam zu alt für solche dämlichen Schauergesichten. Leg dich wieder hin, ich schreibe morgen eine Klausur für die Schule und brauche meinen Schlaf!“

Damit ging Kim in sein Zimmer zurück. Er hatte für so etwas kein Verständnis. In Wahrheit hatte er für nichts Verständnis, was Marcel anging.

Marcel schien ihn nicht gehört zu haben, entsetzt starrte er in die Küche.

„Aber ich habe es doch gesehen“ beharrte er ernst, „Es war weiß und schwarz und…“

„Wenn du unbedingt etwas sehen willst, siehst du es auch“ sagte Jeremy.
 

„Horch nur mal: Überall raschelt es, hier knistern, dort rappeln. Das ist ganz normal in so einer stürmischen Herbstnacht wie diese. Es war kein Monster, wahrscheinlich hast du nur den Schatten der Bäume vor dem Haus gesehen. Und jetzt geh wieder Schlafen. Es ist nichts passiert“

„Ich geh nicht alleine hoch!“ rief Marcel und stand auf. „Und schlafen tue ich da erst recht nicht“

„Dann schläfst du halt bei mir... Ist das Okay?“ brummte Jeremy und gähnte herzhaft.

„Ja“ Marcel nickte.

Sie gingen in Jeremys Doppelzimmer und Jeremy holte ein zweites Paar Kissen und Decken aus dem Schrank.

„Glaubst du echt nicht an Geister?“ fragte Marcel und guckte beschämt auf seine nackten Füße. „Viele Menschen glauben an Geister und Dämonen. Manche sprechen sogar mit ihnen…!“

„Alles Unsinn“ meinte Jeremy barsch. „Blöde Gruselgeschichten um Kindern Angst einzujagen. So etwas sollte man verbieten“

„Ich bin aber kein Kind mehr, ich bin schon sieben Jahre alt!“ rief Marcel während er seinen Bruder einen wütenden Blick in den Rücken rammte.

„Jetzt ist aber Schluss damit“ sagte Jeremy und legte das Schlafzeug auf seinem Bett ab. „Wenn du kein Kind mehr bist, kannst du jetzt sofort hoch gehen und in deinem eigenen Bett schlafen“

„Dann bin ich doch noch ein Kind!“

Marcel zog einen Schmollmund. Bei diesem Anblick konnte Jeremy nicht länger Böse bleiben und verwuschelte liebevoll Marcels blondes Haar.

„Zeit zum Schlafen gehen, du Geisterjäger!“

Jeremy legte sich ins Bett und Marcel krabbelte rasch zu ihm. Er ließ sich einen Gutenachtkuss auf die Wange drücken, ehe Jeremy ihm seine hinhielt und er ihm ebenfalls einen Kuss gab.

„Schlaf schön“

„Du auch“

„…Jeremy…“

„Hmm?“

„Es gibt wirklich keine bösen Monster…?“

„Nö, aber wenn du nicht gleich die Augen zumachst, werde ich zu einem…“

Marcel kicherte und schloss die Augen während er sein Gesicht in das Kopfkissen kuschelte.

Und wenn es doch Monster gäbe, würden sie mit Sicherheit nicht hier rein kommen.

Denn Jeremy besaß den bösen Blick. Den konnten alle Soldaten. Tag ein, tag aus üben sie den Blick vor dem Spiegel. Und das solange, bis sogar der Spiegel erzitterte.
 

„Herr Sandojé, würden Sie endlich mal mit den Tag-träume-Reihen aufhören!“

Marcel riss die Augen auf und starrte Connor perplex an.

„Was ist denn los?“ fragte er leicht benommen.

„Wir sind in der Klasse. Und unsere Lehrerin ist auch schon da“

Ihre Lehrerin war eine ängstlich, kleine Person mit einem nervösen Augenzucken.

Sobald Frau Garcia eine Klasse betrat wurde es unruhig, sehr unruhig und so schlimm dass kein einziger Schüler mehr auf seinen Platz saß und alle durch die Klasse wuselten. Niemand Respektierte die Lehrerin.

Besonders Grausam war es, wenn sie in den elften Klassen Unterrichten musste.

Die Halberwachsenen ignorieren sie oder legten ihr Reißzwecken auf den Stuhl. Und ein paar Sekunden später sah man, wie Frau Gracia schreiend aus der Klasse rannte.

Aber am aller schrecklichsten war es, wenn sie in Daimons oder Felix’ Klasse ging.

Die beiden lachten sie nach jedem Satz aus (Kein Wunder, denn die arme Frau stotterte die Hälfte der Zeit) und störten den Unterricht mit aller Kraft.
 

Einmal hatte Frau Garcia die Beherrschung verloren und Daimon ihr Klassenbuch auf den Kopf geschlagen. Natürlich stand sie danach unter Schock, aber Daimon war so dermaßen explodiert das er der Lehrerin im Handumdrehen 3 Finger brach.

Das hatte zu folgen, das er eine Anzeige wegen Körperverletzung bekam und dazu eine saftige Ohrfeige von Jeremy. Und Frau Garcia erhielt eine Verwarnung vom Schulamt und, wie konnte es anders sein, ein sehr wütenden Brief von Jeremy. Auch wenn er Daimons Ausraster keineswegs tolerierte, ließ er es trotzdem nicht zu, der jemand Fremdes seinen kleinen Bruder anpackte.

Von diesem Moment an, unterrichtet Frau Garcia nicht mehr in Daimons Klasse.

Sie weigerte sich strikt dagegen diesen verdorben, brutalen, respektlosen Flegel noch weiter erdulden zu müssen. Und sie bekam vom Schulleiter recht.

Doch Marcel empfand trotz alledem Mitleid für Frau Garcia. Warum mussten den auch alle Schüler ständig auf ihr herum hacken? Das ist doch echt das letzte.

Die zwei Freunde setzten sich an ihrem Fensterplatz in der letzten Reihe. Sie hatte jetzt mit Frau Gracia Deutsch.
 

Es klingelte und die Stühle wurden laut ächzend nach hinten geschoben.

Marcel und Connor hatten nicht viel vom Unterricht mitbekommen, da sie sich im geheimen

Briefchen schickten oder „Schiffe versenkten“ auf dem Rand ihrer Deutschehäfte spielten.

Nur so konnte man den langweiligen Stoff der Frau aushalten, ohne einzuschlafen.

Die Hälfte der Schule ging nun in die Cafeteria, bis auf die wenigen die sich ihr Essen am Kiosk kauften, um draußen auf dem Schulhof zubleiben und eine Zigarette zu Rauchen.

Wieder suchten sich Marcel und Connor einen Platz hinten am Fenster. Wenn sie so weit weg von den anderen Typen saßen, wurde man nicht so schnell aufmerksam auf sie.

War alles schon eintrainieret.

Doch heute hatte Marcel ja eh einen schlechten Tag erwischt und zufällig bekam Macho Felix Lust darauf ihn und seinen Freund ein bisschen zu quälen.

Der große, athletische, dunkelhaarige Felix, mit dem kleinen Zopf ihm Nacken schlenderte gelassen zu ihrem Tisch.

Sie bemerkten den großgewachsenen Jungen erst, als er direkt vor der Platte stand.

Marcels Augenbrauche zuckte leicht. Ein schlechtes Zeichen. Sie zuckte nur, wenn Ärger in der Luft lag…

„Was ist?“ fragte Marcel und blickte tapfer in Felix’ erwachsenes Gesicht; tatsächlich war dieser halbe Elefant erst Siebenzehn Jahre alt, obwohl man ihn mindestens auf zwanzig schätzen würde.

Felix ignorierte ihn und zog einen Stuhl zurück und setzte sich genauso hin wie Connor: Angezogene Beine, die Hände in seinen riesen Pulloverärmeln versteckt und herunter hängenden Schultern.

Connors Ohren färbend sich schneller um, als eine Verkehrsampel von Rot nach Grün sprang.

Er schlug ein Bein über das andere, und kreuzte die Arme vor der dünnen Brust. Zugleich äffte Felix seine Bewegung nach.

Inzwischen hatten sich ein paar Schüler zu ihnen umgedreht die leise und verhalten Kicherten. Sie empfanden Felix Pöbelleien nicht als Mobbing, sondern eher als abwechslungsreiche Unterhaltung.

Connor wurde noch nervöser und griff nach seinen Schokoriegel. In seiner hasst flutschte das Päckchen jedoch durch seine zitternden Finger und landete genau in Felix´ Händen.

Das Lachen um sie herum wurde lauter, mehr Schüler waren auf sie aufmerksam geworden. Langsam wurde die Sache Marcel dann doch zu bunt und er schnaubte hörbar auf.

as dämliche feixen Rundherum schwoll rasch ab. Zwar war Marcel ein sehr ruhiger und freundlicher Schüler, mit dem man viel machen konnte, aber manchmal platze selbst ihm der Kragen.

Da war auch so ein Riese wie Felix es nun mal war nicht mehr sicher. Bis jetzt hatte Marcel sich nur einmal im Leben geprügelt, und das war die härteste Klobberei seit Zehnjahren auf diesen Schulhof gewesen, meint die Schülerzeitung.

Er hatte so ein bescheuerten Zehntklässler zwei Rippen gebrochen und die Kniescheibe zertrümmert als dieser ihn eine leere Bierflasche auf den Kopf hauten wollte.

Kurz darauf kam Jeremy in die Schule marschiert (Als der Typ aus dem Krankenhaus entlassen worden war) und machte den Kerl wortwörtlich so Platt, dass der Typ noch über Nacht die Schule wechselte.

Jeremy war also auch schon bekannt. Auch seine Berufung als Elitesoldat hatte sich in Windeseile herum gesprochen. Und da die wenigstens seinen wahren Charakter kannten, hatten sie alle Angst vor Jeremy Sandjoé…

Ein Adrenalinkick rauschte durch Marcels Adern und er sprang energisch auf die Beine.

Erst schenkte Felix ihm nur ein mitleidiges Lächeln, dann stand er auch auf und taxierte Marcel mit hartem Blick. Er wusste, dass der Kleine im Notfall heftig zuschlagen konnte; das hätte er von seinen herzallerliebsten Brüdern geerbt, die Felix ja so gerne in Stücke reißen würde.

„Willst du Zwerg dich mit mir prügeln?“ fragte Felix. Sein Mund war eine einzigen Line, die sich quer über seinem Gesicht zu einem hässlichen grinsen verzogen hatte.

„Eigentlich wollte ich das nicht“ knurrte Marcel sauer. „Aber du verarschst meinen Freund. Und das kann ich nicht zulassen“

„Bitte“ flehte Connor leise und packte Marcel an den Handgelenken. „Lass ihn einfach reden. Das ist es nicht Wert, außerdem bricht der Kerl dir sämtliche Knochen im Leib! Und wahrscheinlich sind da auch ein paar Stück bei, von denen du gar nicht wusstest, das du sie hast!“

„Lass mich los! Sofort“ zischte Marcel und starrte Connor entsetzt an. „Ich habe keine Lust mir jeden Tag dieses scheiß Theater von diesen Möchtegern Macho anzuhören! Das muss ich schon zuhause ertragen!“

Schnell riss er sich aus Connors Hand los und blickte Felix herausfordernd ins Gesicht. Auch wenn es dumm war, sagte er grimmig: „Na los, Schlag schon zu oder hast du Angst weil ihr so viele Zeugen sind!“

Die Neugierig geworden Schüler in der Cafeteria kamen näher und bildeten allmählich einen Halbkreis um die zwei Streitenden.

Marcel musste sich schwer zusammenreißen, damit er sich nicht hysterisch schreien auf Felix’ grinsendes Gesicht stürzte.

Eine leise, aber eindringliche Stimme in seinem Kopf erinnerte ihn schmerzlich daran, dass Felix drei Jahre älter war und dazu noch hunderttausend Mal stärker wie er.

Was konnte er denn diesem Riesen schon entgegenbringen? Vielleicht sollte er sich einfach Connor schnappen und Hals über Kopf aus der Cafeteria flüchten. Aber damit war es noch nicht vorbei, erstens war er dann das Gespött der Schule, und zweites würde Felix ihn irgendwann sowieso in die Finger kriegen und Krankenhaftreif prügeln.

Nein, Nein, NEIN.

Marcel schüttelte innerlich den Kopf; So weit würde es nicht kommen. Immerhin gab es da noch Jeremy, und auch wenn es wenig Hoffnung brachte, Kiley und Daimon würden es auch nicht zulassen dass ein Halbriese ihren kleinen Bruder Tot schlug. Auch wenn es nur darum ging, ihre Familienehre aufrecht zu erhalten.

„Du hast es so gewollt!“ rief Felix plötzlich glockenhell. Geistesabwesend riss Marcel sich aus seiner Gedankenwelt, und sah dass Felix just in diesen Moment seinen langen Arm hochriss und grade auf ihn ein dreschen wollte, als er auf einmal in seiner Bewegung innehielt.

Der junge Sportlehrer, der erst kürzlich auf dieses Schule gewechselt hatte, betrat den Raum und blickte mit hochgezogenen Augenbrauchen auf die Menschenmasse vor ihm.

„Was in drei Teufels Namen ist den hier los…?“ murmelte er.

Der Lehrer bahnte sich mit schnellen Schritten durch den Schülerkreis und stemmte die Hände in die schmalen Hüften.

„Wolltet ihr zwei euch grade prügeln?“ fragte er mit kräftiger, doch leicht amüsierter Stimme. Marcel schüttelt rasch seinen blonden Kopf; Er wollte Antworten, doch er konnte sich nicht mehr an den Namen dieses Lehrers erinnern.

Er hatte noch nie Unterricht mit ihm gehabt.

Doch Felix anscheinen schon, denn er fuhr sich mit der gebräunten Hand durch seine Haare und grinsten den Lehrer etwas dümmlich an.

„Wir wollten uns nicht Schlagen, nein! Ich würde doch keinem kleinen Jungen wehtun, das tut man nicht. Echt jetzt!“

Als Felix das Wort Kleiner benutze, erwachte in Marcels Magengrube ein brüllendes Monster das Felix am liebsten in Stücke gerissen hätte. Doch als er grade zum Gegenschlag ausholen wollte, sprach ihn der Lehrer an.

„Ist das Wahr? Ihr habt euch nicht geschlagen und hattet es auch nicht vor? Aber warum stehen den hier alle rum, und warten so gespannt?“

Lüg jetzt nicht zischte die Stimme in Marcels Kopf eindringlich. Das ist ein Lehrer, ihm kannst du vertrauen! Sag den Kerl dass Felix dich und Connor provoziert hat und eine Schlägerei anzettelten wollte.

„Ja, das ist wahr…“ sagte Marcel kraftlos. Wenn er die Wahrheit sagte, würde der Schulleiter Jeremy anrufen und der bekam dann einen Herzinfarkt weil sich jetzt auch noch sein blonder Engel prügelte.

Das wollte Marcel Jeremy nicht antun, er tat ja schon jetzt zu viel für ihn.

Jedoch schien der Lehrer wenig beeindruckt und legte Marcel Väterlich einen Arm über die zierlichen Schultern. Das passte dem Jungen gar nicht, und er trat einen kleinen Schritt zu Seite.

Marcel wollte vor seinen Mitschülern nicht den Eindruck eines Hilflosen Schwächlings erwecken… Sonst würden sie ihn doch nie Respektieren und obendrein als Leherer-liebling abtun.

„Was ist denn mit deiner Nase passiert? Sie ist ja ganz rot und sieht auch irgendwie schief aus“

„Es ist nichts…“ sagte Marcel steif. Er merkte dass jetzt fast alle Augenpaare der Schule auf ihn gerichteten waren. Hoffentlich waren die Zwillinge nicht hier, dachte Marcel verbittert, und überschlug rasch die Möglichkeiten die die beiden hatten, um ihn dann aufs Neue zu hänseln.

„Wie wäre es, wenn du mit in mein Büro kommst? Da können wir dann in Ruhe Reden. “ fragte der Lehrer und lächelte freundlich.

Stumm nickte Marcel und schaute hoch, direkt in Felix´ braunes Gesicht. Seine kleinen Augen loderten förmlich. Wenn du ein Wort sagst bringe ich dich um. Schien dieser zornige Blick zusagen.

Der Lehrer führte Marcel aus der Cafeteria und verließ mit ihm das Schulgebäude. Inzwischen hatte er ihn losgelassen und zog ein Schlüsselbund aus seiner Hosentasche um die Sporthalle aufzuschließen.

„Wie heißt du denn?“ fragte der Lehrer.

„Marcel Sandojé, ich gehe in die achte Klasse“

Der Lehrer nahm es Wortlos zu Kenntnis und betrat die Sporthalle. Zielstrebig steuerte er sein Büro an und klopfte leicht an die massive Holztür.

Das Verwirrte Marcel ein wenig; warum musste der Lehrer bei seinem eignen Büro anklopfen? Waren sie etwa nicht alleine da drinnen?

Prompt bekam er eine Antwort als die Türe aufschwang und ihnen eine kleine, elfenhafte Person gegenüber saß. Sie hatten ihnen Rücken zugewandt und saß auf einen Stuhl.

Augenblicklich drehte sich die Person – ein Junge – zu ihnen um und lächelte den Lehrer ein wenig schüchtern an.

„Schön das du gewartet hast“ sagte der Marcel immer noch unbekannte Lehrer und erwiderte das Lächeln des Jungen.

„Das war doch kein Problem“ erwiderte der Junge mit samtweicher Stimme.

Inzwischen war sein Blick zu Marcel gewandert und schaute ihn neugierig ins Gesicht. Panik durchzuckte Marcel als er in die Augen dieses Jungen guckte.

Sie waren groß, tief, Caramelfarbenen und absolut unnatürlich.

Dieser Junge war anders.

Er unterschied sich bizarr von allem was Marcel bis jetzt gesehen hatte.

Doch der Junge war nichts besonders; er war weder groß, noch vortrefflich hübsch - aber er hatte etwas an sich, das jedes Wesen im Radius von Zehn Metern in seinen Bann zog, und gefangen hielt.

Bis auf einmal, da fiel es Marcel wie Schuppen von den Augen – es waren genaugenommen drei Sachen, seine Honiggelben Augen mitgezählt, die ihn so merkwürdig machten; Seine Haare und seine Haut. Beides war schneeweiß. Vor allem seine Haare stachen einem sofort ins Auge, selbst frisch gefallener Schnee würde neben ihnen Grau und Langweilig erscheinen. Das schöne Haar, funkelte leicht in der Mittagssonne die durch das große Fenster hinter ihm fiel. Und was seine Hautfarbe anging, da konnte er sich sofort neben Jeremy oder Daimon stellen und würde nicht sonderlich auffallen.

Marcel konnte gar nicht anders als diese sonderbare Typ schockiert anzuglotzen. Und der Junge schaute ihn immer noch an, nicht böse oder feindselig. Nein, ganz normal: freundlich und vielleicht sogar ein bisschen verschämt. Nichtsdestotrotz lächelte er unbeirrt weiter.

„Könntest du bitte draußen warten, Dylan? Ich hole dich später wieder rein“ sagte der Lehrer höfflich. Anscheinen konnte er ihn gut leiden.

Der Junge mit den Namen Dylan nickte wortlos und erhob sich mit einer fließenden Bewegung von dem Stuhl. Er ging rasch zu Türe und streifte im Vorbeigehen vorsichtig Marcels Arm. Es bedeutet wohl so etwas wie ein unsicheres: `Hallo, schön dich kennenzulernen`.

Dann war der Neue auch schon verschwunden. Erleichtert seufzte Marcel auf und seine Lunge füllte sich mit neuem Sauerstoff, in Dylans Gegenwart hatte sein Gehirn vergessen wie man Atmete.

Der Sportlehrer setzte sich hinter den Schreibtisch und forderte Marcel mit einem Kopfnicken auf sich ebenfalls zu setzten. Rasch ging Marcel seiner stummen Bitte nach und setzte sich ihm gegenüber.

„Also…“ sagte der Lehrer. „Ich bin Herr Maclynn, ich glaube wir hatten noch keinen Unterricht zusammen, oder?“

„Ja. Richtig“ sagte Marcel.

Herr Maclynn schaute in seinen Unterlangen und runzelte plötzlich die Stirn.

„Oh!“ sagte er in einem milde überraschten Ton. „Kann es sein, das du noch zwei Brüder auf dieser Schule hast?“

Kurz stocke Marcel der Atem weil ihm ein Stein in den Margen gefallen war. Ob die Zwillinge schon wussten dass er bei einem Lehrer im Büro saß? Und ob sie es auch schon an Jeremy weiter gegeben hatten?

„Wenn Sie Daimon und Kiley Sandojé meinen, dann sind es meine Brüder“

Plötzlich lächelte Herr Maclynn. „Ich bin ihr Sportlehrer. Und ich bin von ihnen begeistert, egal was die andern Lehrer über die zwei sagen. Es sind erstklassige Sportler.

Daimon könnte es weit bringen, ich habe noch nie einen Jungen in seinem alter gesehen, der so einen Ehrgeiz und Talent hat. Er ist unverkennbar der Kapitän der Karate Mannschaft“

Schweigend nickte Marcel, er hatte am eigenen Leib Daimons Talent erfahren und ertragen. Ob Daimon ihm jetzt wohl öfters mit Schlägen drohen würde? Daran wollte Marcel gar nicht erst denken. Wenn sein Bruder wirklich so Stark war und ihn so hasste, sah Marcel sich in Zukunft nur noch mit Verbänden und Schienen durch die Gegend laufen.

„Hat Felix dir auf die Nase geschlagen?“ fragte der Herr Maclynn auf einmal, und sein Gesicht bekam einen ernsten Ausdruck.

„Nein“ sagte Marcel rasch und wurde bleich. Er wollte Daimon nicht verraten, soviel stand fest, oder er würde spätestens Zuhause noch eine vors Gesicht bekommen. Ganz egal ob Jeremy da war oder nicht, soviel Rebell war Daimon dann doch.

„Willst du es mir sagen?“

Nein, eher gefriert die Hölle. Marcel schüttelte den Kopf.

„Na gut, dann vielleicht einander Mal. Könntest du mir trotzdem einen kleinen Gefallen tun?“

Der Lehrer schaute Marcel fragend an.

Marcel schaute fragend zurück, ob es wohl einen Hacken an der Sache gab? Jedoch nickte er.

Der Sportlehrer war ein netter Kerl, auch wenn er Daimon und Kim mochte was an sich ein Ding der Unmöglichkeit war.

„Der Junge von eben, Dylan, er ist seit heute auf dieser Schule. Er kommt von weit her. Könntest du ihm ein bisschen Gesellschaft leisten und die Schule zeigen. Er wird sich sicher freuen nicht alleine zu sein, an seinem ersten Tag“

„Wenn es weiter nichts ist“ Marcel lächelte dasselbe Lächeln was Jeremy benutzte, wenn ihm etwas gegen die Stirn schlug, er es aber nicht sagen konnte.

Dieser Dylan war ein ganz komischer Vogel.

Vielleicht war er ein Albino, das würde zumindest seine Haut - und Haarfarbe erklären.

Aber Marcel war sich sicher das er irgendwo gelesen hatte das Albions normalerweise rötliche Augen hatten, und keine Caramelfarbenen.

„Vielen Dank“ das schien Herr Maclynn aufrichtig zu meinen. „Du hast bei mir ein Stein im Brett!“

Marcel verabschiedete sich schnell und verließ das Zimmer.

Draußen auf den Flur, unübersehbar dank seinen Haaren, saß Dylan auf einen Stuhl. Er schaute auf und starrte Marcel an.

„Hallo, ich bin Marcel Sandojé. Soll ich dich mal in der Schule rumführen?“ sagte Marcel vorsichtig. Seine Stimme zitterte ein wenig vor Aufregung. Er hatte Probleme einen klaren Gedanken zufassen, wenn in Dylan so direkt anschaute, wie er es jetzt tat. Irgendwie erinnerte sich Marcel grade an Jeremy… dieser Junge besaß eine ähnliche Ausstrahlung wie er.

Da zog sich auch schon ein breites grinsen über Dylans weißes Gesicht. Seine Haut war wirklich Makellos und könnte sogar schön sein, wenn sie ein wenig Farbe hätte.

„Das wäre sehr nett von dir. Ich kenne mich hier noch nicht aus, du könntest mir zum Beispiel mein Klassenzimmer zeigen“ sagte Dylan mit seiner leisen, charmanten Stimme. Schnell zog er einen kleinen, gelben Zettel aus seiner Hosentasche und schaute kurz darauf.

„Ich gehe in die achte Klasse“ ergänzte er.

Einen Moment überlegte Marcel wie er dem Neuen alles erklären konnte, immerhin war das Gymnasium riesengroß und ziemlich verzweigt. Als er nach der Grundschule hier her wechselte hatte er sich oft verlaufen oder seinen Klassenraum nicht gefunden.

Er verließ mit Dylan die Sporthalle, und schaute flüchtig auf die Uhr. Die Pause dauerte noch 10 Minuten. Wenn er es heute nicht schaffte alles zu zeigen, musste er es morgen zu Ende bringen… Bitte Nicht… Ihm wurde bewusst, das Dylan ihn anstarrte und er beschleunigte seine Schritte.

Der Himmel war dunkelblau und die Sonne brannte unerbittlich herab, also beeilte Marcel sich um so mehr um in das Schulgebäude zukommen.

Dylan konnte seinen Schritt mühelos mithalten und war sogar einpaar Sekunden eher an der Eingangstüre und öffnete sie für Marcel.

Er schenkte dem Albino ein mattes Lächeln, und zeigte ihm als erstes Sekretariat, auf der rechten Seite.

Jetzt hatte Marcel Gelegenheit diesen Dylan mal genauer unter die Lupe zunehmen, und auf kleine Details zu achten. Der weißhaarige Albino hatte ein rundes Kinn mit noch kindlichen Zügen, die Augen waren verhältnismäßig groß und glänzend. Da hob Dylan den Blick und schaute Marcel verblüfft an.

„Ist etwas?“ fragte er trocken.

Natürlich lief Marcel sofort Knallrot an und schlug beschämt die Augenlieder nieder. Er hörte ein sanftes Glucksen neben sich, wagte aber nicht in Dylans Richtung zugucken.

Umso näher Marcel und Dylan der Cafeteria kamen, umso voller wurde es im Flur.

Die Schüler gafften sie neugierig an, was Marcel ihnen nicht verübelte. Mit den skurrilen Dylan an der Seite fielen sie aus der Norm.

Kein Wunder das einige sogar stehen blieben und ihnen verdutzt hinterher guckten. Sicher fragte sie sich, was der Sandojé Winzling mit dem Weißhaarigen Zombie zu schaffen hatte.

„Das bin ich gewohnt“ sagte Dylan zu Marcel Gewand und starrte mit harter Mine geradeaus. „Lass dich nicht ablenken, und rede einfach weiter. Ich höre dir die ganze Zeit zu“

Mit einem Mal wirkte er sehr viel älter als zuvor.

„Okay… also, das da hinten ist die Cafeteria. Und gleich da hinten, neben den Toiletten, sind die Klassenzimmer der achten Klassen“ sagte Marcel. „In welche Klasse gehst du eigentlich?“

Dylan brauchte nicht noch mal seinen Zettel raus zu holen und sagte sicher; „ In die 8 B“

Oh. Kurz setzten Marcels Gedankengänge aus.

„Dann sind wir ja Klassenkameraden!“ er lächelte Dylan vielversprechenden an, und erwartete das sein Lächeln sofort erwidert wurde, aber das geschah nicht.

Dylans Augen waren Wachsam auf Marcel gerichtet. Nicht die leiseste Spur eines Lächelns umrahmte seine Schmalen Lippen.

Dylans Augen strahlten eine solche Intensität aus, dass es für Marcel unmöglich war den Blick abzuwenden. Seine Hände begannen zu Zittern. Sein Herz raste vor Aufregung und pochte schmerzhaft gegen die Rippen.

Endlich öffnete Dylan den Mund, er schien seine Worte genau abzuwiegen und sprach mit warmer, fließender Stimme; „Das ist ja ein angenehmer Zufall. Ich dachte schon, ich müsste mich alleine mit ein paar Pubertierenden Kinder rum schlagen. Hoffentlich Schreckt mein Aussehen sie nicht allzu sehr ab…“

Dann ging er mit einer schier unmöglichen Geschwindigkeit zur Türe der 8 B und öffnete sie, ohne vorher anzuklopfen. Marcel hörte wie jähes Gemurmel erstarb, und seine Klassenkameraden Dylan wahrscheinlich genauso verblüfft anschauten wie er es vor wenigen Minuten selbst gemacht hatte.
 

„Wie war es in der Schule?“ fragte Jeremy als Marcel nachmittags die Haustüre aufschloss. Er lehnte sich aus der Küchentüre und lächelte Marcel freundlich an.

„Normal“ sprach Marcel kühl und setzte sich an den Essenstisch zu seinem Bruder.

Ihm war nicht nach reden zumute, dafür saß der Schock der nahen Prügelei und Dylans Hypnoseblick noch zu tief in den Knochen. Doch Jeremy wollte schon Reden und bohrte hartnäckig weiter.
 

„Denn sag mir, was heute dein schönest Erlebnis war“ Jeremy goldene Augen funkelten begierig auf.

„Ich habe einen netten Sportlehrer kennengelernt“ sagte Marcel schließlich.

„Und was war dein schlechtestes Erlebnis?“

Marcel überlegte einen Moment, dann sagte er leise: „Dylan….“

Jetzt ändere sich Jeremys weicher Blick Schlagartig; Seine weißen Lippen kräuselten sich vor Ekstase und die goldenen Augen bekamen einen roten, animalischen Glanz.

„Dylan - ist das ein Jungennamen?“ fragte Jeremy mit einem zischenden Unterton in der Samtstimme. Marcel schaute vorsichtig in sein ernstes Gesicht und war so sehr eingeschüchtert von ihm, das er nur mit den Kopf nickten konnte.

„Marcel, hat er dir etwas getan? Hat er dich geschlagen oder so etwas in die Richtung?“ Jeremy kniff gefährlich seine funkelten Augen zusammen.

„Um Gottes willen, wo denkst du hin? Dylan ist nur ein Neuer an der Schule, aber er ist irgendwie…. Anders“

„Ach so ist das“ sagte Jeremy ruhig. Sein Gesicht entspannte sich wieder und die Augen verloren diesen angsteinflößenden Rot-Ton.„Dann bin ich ja beruhig“

Wo jetzt Jeremys kleine Welt wieder heil war, holte er die Schinken – Peperoni – Lasagne aus dem Backofen und stellte sie auf den Küchentisch.

„Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt, Liebling“ säuselte er sanft und schnitt das Mittagessen zurecht.

„Und du erst!“ sagte Marcel lachend. „Plötzlich hast ausgesehen du wie ein Ungeheuer, das jemanden Umbringen wollte“

„Wirklich….?“ sagte Jeremy so leise ob er mit sich selber sprach. Er warf Marcel einen so schnellen Blick zu, dass dieser es nicht sehen konnte. Sein Blick war hart und unergründlich.

Wie recht er doch hat, dachte Jeremy bitter und setzte sich auf seinen Stuhl.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Witch-Morgana
2014-11-13T14:46:37+00:00 13.11.2014 15:46
Irgendwie war das mit dem Dämon voll in der Küche total unheimlich. Und ich werde das Gefühl nicht los, das darauf noch was kommt. -__-

Außerdem scheinen Marcels Geschwister auch nicht ganz >normal< zu sein, habe ich recht? Wechselnde Augenfarbe und so. Das ist nicht grade ein natürliches Merkmal für Menschen! :D
Vielleicht haben sie etwas damit zu sein... >__<

Hmm!

Sind die ersten Kapitel übrigens überarbeitet? Dort sind weniger Rechtschreibfehler zu finden und auch das Format lässt sich besser lesen. Aber das hier ist auch noch erträglich... *_*

also bis dann!

HDL Morgana
Von:  Ai-an
2010-09-14T15:18:11+00:00 14.09.2010 17:18
Deine FF ist wirklich richtig geil.
ich mag die einzehlenden person voll.
Manchmal haben die aber echt ne brutale brüderbeziehung.
Bin gespannd ob marcel irgendwann erfährt was seine brüder wirklich sind.
werd deine story aufjedenfall weiter verfolgen, hoffe du schreibst bald weiter, damit es noch viel von dir hier zu lesen gibt.
Von: abgemeldet
2010-05-08T07:31:38+00:00 08.05.2010 09:31
es wird immer spannender O.o
er hat einfach ne kaputte nase -schock- >.<
anfangs dachte ich dass der sportlehrer son ekelpacket ist :D und nur 'nett' drumherum säuselt...
&' dylan ist cool x)
ich mag ihn <3
schreib schnell weiter! <3
Von: abgemeldet
2010-05-06T20:34:11+00:00 06.05.2010 22:34
1. wieder richtig schön formuliert und die einzelnen Übergange sind klar und toll strukturiert.
2. O_O ich war total platt, als ich das von Morsi gelesen hab. Kann ich mir garnicht vorstellen, dass der so gewaltätig war. ~3~
3. freu ich mich schon ganz wild darauf, endlich weiter lesen zu können!! : D
ein Hoch auf Gouda-kun!!


Zurück