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Die Sinne eines Jägers

Wer hat Angst vorm Haifischmann?
von

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Der Anti-Gentleman

„Naaaaa, du?“ schnarrte Hidan, als Tilya zu ihm in die Küche stieß.

Er tippte sich auf die eigene Schläfe. „Wie ist das denn passiert, du Früchtchen? War der Abschiedsfick mit der Fischfresse zu wild, oder was?“

Schnell zog sich Tilya einige Federn ins Gesicht, um den Bluterguss zu verdecken.
 

Vor Hidan stand eine fast völlig geleerte Flasche mit einer klaren Flüssigkeit.

Er goss ein wenig von dem Zeug in ein Taschentuch, und putzte damit einen rostroten Fleck von der Klinge seiner Sense.

Den Rest des Flascheninhalts stürzte er sich dann die Kehle hinunter.

Als Tilya an dem Jashinisten vorbeiging, um in der Spüle einen Eimer mit warmem Wasser zu füllen, nahm sie den alkoholischen Geruch wahr, den Hidans Mund, die Sense und die leere Flasche verströmten.

Na toll, dieser Kerl war ja schon in nüchternem Zustand kaum zu ertragen!

Und jetzt so etwas!

Am liebsten hätte Tilya den Typen sofort aus der Küche hinaus geschmissen.

Sie wollte jetzt allein sein, und sich nicht mit angeheiterten Männern herumärgern!
 

Die verdrossene Alverliekin kippte etwas Spülmittel in den Eimer, schnappte sich einige Putzlappen und kniete sich auf den Küchenboden, um das geronnene Blut des Jashinisten aufzuwischen, welcher die junge Frau dabei keine Sekunde aus den Augen ließ.

„Ja, bück dich tief hinunter, du kleine Hexe!“ schnurrte er. „Schööön machst du das! Immer nur tüchtig schrubben, ich will die Möpse hüpfen sehen!“

Tilya hielt kurz inne, und zog wütend den Reißverschluss ihres Pullovers bis zum Kinn hoch, obwohl ihr bereits schon ziemlich warm war.

„Komm schon, Spätzchen, das Bisschen brauchst du doch nicht vor mir zu verstecken!“ schnurrte Hidan.

Böse funkelte Tilya den beschwipsten Akatsuki an.

Der lachte nur, schlurfte zum Küchenschrank und beförderte eine weitere Flasche des alkoholischen Getränks ans Tageslicht.
 

„Zum Wohl, Baby!“ grölte er, als er einen kräftigen Zug aus der Pulle nahm. „Willst du auch ´nen Schluck?“

„Nein, danke!“ knurrte Tilya genervt, die ihre Entjungferung einem ethanolischen Aufguss zu verdanken hatte, und dementsprechend abgeneigt war. „Alkohol macht unberechenbar und senkt die Hemmschwelle!“

„Na, das täte dir doch nur gut!“ säuselte Hidan.

„Und außerdem ist Alkohol ungesund! Sie sollten nicht so viel saufen…auch nicht, wenn Sie unsterblich sind.“ belehrte ihn die Alverliekin altklug, und wrang den blutgetränkten Putzlappen über dem Eimer aus.

Immerhin hatte sich der Jashinist über zu süßen Kaffee und zu fettiges Rührei mokiert.

Aber das hochprozentige Gesöff trank er, als ob es Wasser sei!
 

„Ich hab aber ´nen guten Grund zum Saufen!“ rechtfertigte sich Hidan, und warf Tilya einen schiefen Blick zu. „Dieser Wichser von deinem Meister hat mir nämlich ganz spontan meinen Auftrag vor der Nase weggeschnappt! Nicht nur, dass Kakuzu deswegen im Dreieck springt, und beschissenere Laune hat als ohnehin;- jetzt muss ich mir auch noch auf Teufel komm raus ein neues Opfer für Jashin suchen! Ich sollte DICH opfern, schließlich bist du verantwortlich für den ganzen Scheiß!“

„Ich?“ rief Tilya. „Wieso ich?“

„Na, wenn du etwas… NETTER…und …DANKBARER… zum lieben Onkel Kisame gewesen wärst, hätte es ihn ja wohl kaum so schnell von dir fortgetrieben, oder? Aber jetzt sucht er sich sicher während seiner Mission eine neue Nutte;- nämlich eine, die sich brav vögeln lässt, keine nervtötenden Fragen stellt, nicht alles und jeden kritisiert, und für jeden Kack zu heulen anfängt, wie ein zimperliches Prinzesschen…“

Und schon wieder war die Alverliekin den Tränen nahe.

Sie biss sich auf die Lippe, während sie auch den Tisch und einige Stuhlbeine vom getrockneten Blut befreite.
 

Stimmte das tatsächlich?

Hatte sie Kisame enttäuscht?

Ihn verärgert?

Oder vielleicht sogar verletzt?

Und war er deshalb gegangen,- weil er sie nicht mehr länger ertragen konnte?

Hatte er sich gar aus reinem Frust über ihre Unzulänglichkeit für einen gefährlichen Auftrag gemeldet?

Dann war sie allein schuld daran, wenn ihm etwas zustieß!

Am liebsten hätte sie jetzt das ganze dumme Putzzeug in die Ecke gepfeffert, und wäre einfach hinausgerannt, um sich auf die Suche nach ihrem Sempai zu machen!

Aber sie wusste doch noch nicht einmal, in welche Himmelsrichtung es ihren Meister verschlagen hatte!
 

Tilya versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, und wischte schniefend und schwitzend den gereinigten Boden trocken.

Hidan beobachtete sie grinsend dabei.

„Keine Sorge, du wirst nicht geopfert. Dazu bist du viel zu unterhaltsam! Sag mal, ist dir vielleicht heiß, Küken? Komm, zieh doch diesen dicken, hässlichen Fummel aus,- so lässt es sich viel leichter putzen! Und ich hätte auch meinen Spaß!“

Der Jashinist stolzierte gemächlich in Richtung Spüle, und lehnte sich so ungünstig an einen Küchenschrank, dass er Tilya, die dort gerade am Wischen war, genau im Weg stand.

„Komm, ich helfe dir auch beim Ausziehen!“ bot er großzügig an.

„Hidan! Warum lassen Sie mich nicht einfach in Ruhe meine Arbeit erledigen?“ murrte Tilya betont gelangweilt.

Tatsächlich jedoch wurde es ihr langsam zu brenzlig in Gegenwart des angetrunkenen Akatsuki, und sie versuchte, ihre Angst mit vorgetäuschter Gelassenheit zu überspielen;- schließlich musste sie gleich noch das Geschirr spülen, und hatte keine Lust, sich dabei von Hidan schikanieren zu lassen!

Wenn der nämlich erst mal gemerkt hatte, dass sie sich vor ihm fürchtete, würde er das Spiel sicher bis zum Äußersten treiben.
 

Der Jashinist grinste spöttisch. „Weißt du;- wenn dich Kisame nun tatsächlich gegen eine andere Nutte austauscht, dann übernehme ich dich, Spätzchen! Wir beide kommen doch wunderbar miteinander aus, oder etwa nicht? Ich müsste dich nur noch ein wenig füttern, damit du mehr Arsch und Titten kriegst. Ansonsten bist du ja eigentlich gar nicht mal so hässlich;- wenn man mal von diesen komischen Echsenhautflecken absieht!“

Empört verpasste Tilya dem unverschämten Jashinisten eine Ohrfeige.

Und die hatte gesessen.

Ungläubig rieb sich der Weißhaarige die Wange, und auch Tilya war ein weiteres Mal zutiefst erschrocken von ihrer eigenen Kühnheit.

So aggressiv kannte sie sich ja gar nicht!

Das musste am ganzen Stress liegen…!

Und am schlechten Einfluss der Akatsuki!

„Verzeihung!“ piepste sie kleinlaut.

Schnell kehrte jedoch das arrogante Grinsen auf das Gesicht des Jashinisten zurück.

„Sieh mal einer an!“ lallte er. „Ich wusste gar nicht, dass du ein so feuriges Temperament an den Tag legen kannst, du kleiner Backfisch! Jetzt musst du dich aber ins Zeug legen, wenn du das wieder gut machen willst!“
 

„Hallooooo!“ Tobi kam vom Wohnzimmer herein gepoltert. „Tobi freut sich tierisch, gleich mit dir zu kochen, Tilya! Bist du bereit?“

Die Angesprochene atmete erleichtert auf.

Der Maskenträger war ihr zwar nach wie vor ein wenig unheimlich, aber wenigstens war sie nun nicht mehr allein mit diesem besoffenen Sensenmann in der Küche.

„Ich zeig dir gleich, wer hier wozu bereit ist… Verpiss dich, du kleiner Idiot. Hier unterhalten sich gerade zwei Erwachsene!“ maulte Hidan.

„Hallo Tobi!“ begrüßte ihn Tilya jedoch strahlend. „Schön, dass du schon da bist! Ich muss noch den Abwasch machen, aber danach kann es sofort losgehen!“

„Super! Tobi hilft dir auch beim Abtrocknen!“ ereiferte sich der maskierte Akatsuki.

„Denn Tobi ist ein guter Junge…“ äffte Hidan den Tonfall seines kleineren Kollegen nach.

„Ja, ist er auch.“ bestätigte Tilya, während sie warmes Wasser in die Spüle laufen ließ. „Er weiß wenigstens, wie man eine Dame behandelt.“

Hidan grinste breit. „Ich weiß auch, wie man Damen behandelt, Schnuckelchen… Das kann ich dir auch jederzeit beweisen, wenn du mir nicht glaubst. Am besten, du kommst mich heute Nacht auf meinem Zimmer besuchen!“

„Danke, kein Bedarf.“ schnarrte Tilya mit hochrotem Kopf, und begann, das dreckige Geschirr, welches ihr Tobi freundlicherweise auf die Arbeitsfläche stapelte, gewalttätig mit dem spülmittelgetränkten Schwamm zu bearbeiten.
 

Hidan amüsierte sich prächtig.

Was machte es doch Spaß, das verklemmte, spröde Liebchen vom Fischkopf, mit dem er ja noch ein Hühnchen zu rupfen hatte, aus dem Konzept zu bringen!

„Aber ICH habe Bedarf, Spatzi! Vergiss nicht, für die Backpfeife ist noch eine Entschuldigung fällig!“

„Ich habe mich schon bei Ihnen entschuldigt!“ zischte Tilya gereizt.

Diese ganzen zweideutigen Anspielungen gingen ihr gehörig auf den Senkel.

Dieser Säufer sollte bloß nicht glauben, dass er sie damit einschüchtern konnte! „Oder hören Sie vielleicht schlecht, Hidan? Alkohol verzerrt bekanntlich die Sinneswahrnehmungen! Dann lesen sie es eben von meinen Lippen ab: ES TUT MIR LEID! Wenn Sie dennoch eine Revanche wollen, dann bitte sehr!“ Sie hielt ihm die linke Wange hin. „Los, knallen Sie mir jetzt einfach eine, und dann sollte das Thema gegessen sein!“

Hidan wurde von einem hysterischen Lachanfall überwältigt. „Muhahahahaharrr! Wie geil! Jetzt wird mir allmählich klar, worauf du stehst, Spätzchen! Magst es wohl lieber hart als zart, was? Das schreib ich mir hinter die Ohren,- knallen werde ich dich ja noch früh genug!“

Mit der Sakeflasche in der Hand schlenderte der Jashinist unter wahnsinnigem Gelächter ins Wohnzimmer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kleinod
2010-08-03T19:16:06+00:00 03.08.2010 21:16
Diese Vorwürfe und Selbstzweifel machen mir Tilya noch sympathischer als sie es bisher ohnehin schon war. Eine für mich äußerst gut nachempfindbare Reaktion auf Kisames plötzliches Verschwinden, ebenso wie der kleine Wutausbruch auf das ganze Choas und die Verrückten um sie herum.

Im Übrigen ist mir wahrlich ein Felsbrocken vom Herzen gefallen, als Tobi in die Küche kam. Ich hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet...

Liebe Grüße
Kleinod
Von: abgemeldet
2010-08-03T15:22:11+00:00 03.08.2010 17:22
-.- Typisch Hidan, ist mal wieder nur auf das eine aus (aber das mag ich so^^)
Und Tilya will oder kann nicht drauf eingehen^^
oh, Jashin schreib schnell weiter^^
Von:  Judi-goes-RawR
2010-08-03T12:16:29+00:00 03.08.2010 14:16
Whuhuhuuu :D Das Judi hüpft klatschend durch sein Zimmer :D
Endlich wieder HIIIIDAAAAAN :D Und dann auch noch besoffen :D Besser geht's echt nicht :D (Das werden immer mehr ':D')
Ich finde es so niedlich, dass Tilya auch noch auf Hidan eingeht... Ich hätte ihn einfach ignoriert xD
Und dann der Spruch, von wegen, Tobi weiß wenigstens wie man mit einer Dame umgeht... Ich wette, Madara hat sich unter der Maske einen abgelacht. Ich konnte mich auf jeden Fall nicht mehr halten.
Das hat Tilya nun davon. Hidan glaubt, sie wäre masochistisch veranlagt und ich würde mich super freuen, wenn die jetzt beim Kochen von Tobi genervt wird :P
Nein, das Judi ist nicht sadistisch oO *kopfschüttel* Außerdem mag ich Tilya doch! *herftig nick*
Was Kisa sich dabei denkt, sie so alleine zu lassen... In einer Bude voller geldsüchtiger (Kakuzu), durchgeknallter (geknallt xD - Deidara - klar oder?), unbefriedigter (Hidan), obszöner (Hidan), gewalttätiger (Hidan - wobei... eigentlich alle, oder?), "ich könnte jetzt Jahre so weiter machen"der Massenmörder...
Ouuu! Ich hab nervtötend vergessen :D
WEIIIIITAAAA!
LG, Judi
PS: Der Satz mit den Massenmördern war zu lang... Ist der sinnvoll?


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