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Die Sinne eines Jägers

Wer hat Angst vorm Haifischmann?
von

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Lieben heißt loslassen können

„Lass mich vorbei.“ knurrte Kisame kalt, und schritt durch den Türrahmen.

Doch Tilya trat nicht zur Seite, und so versuchte Kisame, sie sanft, aber bestimmt, mit seinem Körper fortzuschieben.

Das Mädchen jedoch schlang daraufhin einfach ihre Arme um den großen Haifischmann, und Kisame spürte ihre Wärme durch seinen schweren Akatsukimantel hindurch dringen.

Tief aufseufzend schmiegte sie ihr Gesicht an seine Brust.

Der Nuke-nin hoffte, dass sein aufgeregt schlagendes Herz der jungen Frau nicht verriet, dass ihn diese hingebungsvolle Umarmung alles andere als kalt ließ.
 

Er hatte nicht damit gerechnet, mit einer derart zärtlichen Geste von der Alverliekin empfangen zu werden.

Schließlich hatte er erst dem unverschämten Jashinisten vor ihren Augen ein Kunai zwischen die Rippen geschleudert, und die Kleine dann einfach im Hauptquartier zurückgelassen, weil ihm ihre vorwurfsvollen Kommentare auf diese blutige, aber verhältnismäßig harmlose Tat nicht in den Kram gepasst hatten.

Warum hieß sie ihn dann nur so liebevoll willkommen, und brachte ihn damit völlig aus dem Konzept?

Lag es daran, dass die Kleine, die er zur nachtschlafender Zeit aus den Federn gescheucht hatte, vor lauter Müdigkeit unzurechnungsfähig war, oder freute sie sich einfach tatsächlich und wahrhaftig über seine Rückkehr – weil sie ihn vielleicht doch ein wenig mochte?
 

So ein Quatsch!

Und selbst wenn dem so wäre - Kisame durfte es sich nicht erlauben, weich zu werden!

Gut, eine letzte gemeinsame Nacht würde er sich noch mit seiner kleinen Alverliekin gönnen,- aber morgen würde er sie fortschicken!

Für immer!

Da konnte sie ihn mit ihren blauen Augen noch so treu anschauen,- er würde hart bleiben!

Kisame stieß grimmig die Luft zwischen seinen scharfen Zähnen hervor.

Er würde hart bleiben…Pah! Als ob Tilya ihn auch schon darum anbetteln würde, weiterhin seine Sklavin bleiben zu dürfen…

Natürlich würde sie überglücklich sein, wenn er ihr endlich die Freiheit zurückschenkte!
 

Tilya hielt ihren Meister noch immer fest umschlungen. „Kisame-Sempai…“ flüsterte sie in den harten Stoff seines Mantels.

Sie konnte es kaum glauben, dass er wieder da war!

„Geht es Ihnen gut? Wo waren Sie nur so lange? Warum haben Sie mir nichts davon gesagt, dass Sie fort gehen? Hätten Sie mich denn nicht mitnehmen können?“

Kisame schwieg.

Die Alverliekin blickte zu ihm auf, und ihre Augen reflektierten das spärliche Licht des fernen Morgens.

„Sind Sie noch böse auf mich, Sempai?“ fragte sie schüchtern.

Kisame wandte den Blick von ihr ab.

Allein ihre Körperwärme, ihre Nähe, der Duft ihrer Federn brachte ihn um den Verstand.

Er hatte sich so sehr nach ihr gesehnt, wie er sie auch in seinen einsamen Nächten verflucht hatte!

Und nun schrie alles in ihm danach, sie endlich wieder in seine Arme zu ziehen, ihre Haut zu berühren, sie nie wieder los zu lassen…

„Ich bin müde.“ knurrte er kurz angebunden. „Stell keine dummen Fragen, und leg dich wieder ins Bett.“
 

Tilya drückte sich noch einmal ganz fest an ihn, ließ dann aber gehorsam von ihm ab, und tapste rückwärts Schritt für Schritt zum Bett zurück, ohne ihn dabei aus ihren leuchtenden Augen zu lassen.

„Und Sie sind sich sicher, dass Ihnen nichts fehlt, Sempai? Soll ich Ihnen vielleicht ein Glas Wasser bringen, oder,-…“

„Schnabel zu, und hinlegen!“ herrschte sie der Haifischmann ruppig an. „Mehr will ich nicht von dir!“

Sein rasendes Herz strafte seine Worte Lügen, doch das ahnte das Mädchen nicht.

Das einzige, was der Haifischmann jetzt wollte; was er die ganze Zeit gewollt hatte, war sie!
 

Die kleine Alverliekin kuschelte sich in die weichen Decken und beobachtete ihren Meister dabei, wie er Samehada ablegte und seinen Mantel auszog, dann schloss sie die Augen, und wartete ab, bis sie spüren konnte, wie sich die Matratze unter seinem Gewicht senkte, bevor sie sie wieder öffnete.

Kisame hatte sein Gesicht von ihr abgewandt, um ja nicht in Versuchung zu kommen, sie anzustarren, und dann erst recht keinen Schlaf mehr finden zu können.

„Ich bin so froh, dass Sie wieder da sind…“ flüsterte Tilya mit brüchigem Stimmchen.

„Erzähl nicht so einen Müll!“ zischte Kisame wütend. „Es gibt keinen Grund zur Freude.“

„Doch. Weil Sie mir gefehlt haben…“

Kisame drehte seinen Kopf in Richtung der Alverliekin, und merkte gerade noch, wie sie schnell ihre Hand zurückzog, die eben noch dicht über seiner Brust geschwebt hatte.

Ihre Iriden glühten wie blaugrüne Sterne in der Finsternis.

„Verdammt, mach die Augen zu, Tilya!“ befahl der Akatsuki schroff. „Wenn ich es nicht bevorzugen würde, in der Dunkelheit zu schlafen, hätte ich mir schon längst eine Kerze angezündet.“

„Oh, Entschuldigung…“ Tilya schloss ihre Augen, und kuschelte sich zutraulich an Kisames rechten Arm.

Der Haifischmann zuckte unwillkürlich zusammen.

Seit wann war sie nur so anschmiegsam?

Gerade jetzt, wo er sich gegen sie entschieden hatte!

Warum machte diese kleine Hexe es ihm nur so schwer?
 

„Hast du etwas getrunken?“ fragte er misstrauisch.

„Ja, aber natürlich!“

„Aha! Wusste ich´s doch! Etwa den Sake aus meinem Schrank?!“

„Was? Nein! Nur Wasser und Orangensaft! Ich rühr doch freiwillig keinen Alkohol an, Sempai!“

„Ach so… Na, dann hast du etwas angestellt; etwas, was mich sehr wütend machen wird, nicht wahr?“

„Ähm… Nein…Wieso?“

„Du verhältst dich auffallend merkwürdig! Los! Rück schon raus mit der Sprache!“

„Ich habe nichts Schlimmes gemacht! Wirklich nicht! Jedenfalls bin ich mir keiner Schuld bewusst.“ maulte Tilya beleidigt.
 

Dann kam ihr der ´Kuss´ von Deidara in den Sinn…

Aber… davon wusste Kisame ganz sicher nichts.

Woher auch?

Und selbst wenn…

Deidara hatte ihr doch eigentlich nur den Mund mit seiner Hand zugehalten.

Was konnte der Künstler – und sie selbst - dafür, dass diese Hände eben Münder besaßen?

Und ansonsten war zwischen ihnen ja auch nichts weiter passiert.

Sie waren befreundet.

Die Beziehung zu dem jungen blonden Mann war also rein platonischer Natur, und -...

Moment mal – was rechtfertigte sie sich eigentlich vor sich selbst?

Sie und Kisame waren doch kein Liebespaar!

Wahrscheinlich hätte es ihm sowieso nicht einmal etwas ausgemacht, wenn Tilya ihm jetzt gebeichtet hätte, eine wilde Affäre mit dem Künstler eingegangen zu sein – was natürlich nicht der Fall war.

Deidara war zwar hübsch, verständnisvoll, feinfühlig… und so viel mehr, was Kisame nicht war… aber irgendwie… nein – Tilya konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, mehr für Deidara zu empfinden, als freundschaftliche Gefühle.

Und was empfand sie für den rüden Haifischmann?

Sie hatte sich bisher erfolgreich davor gedrückt, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen…
 

„Ich habe mir einfach nur Sorgen um Sie gemacht, Sempai.“ versuchte sich Tilya zu erklären.

Kisame entzog sich Tilyas Armen mit einem unwilligen Knurren, drehte sich auf die andere Seite, und versuchte die Bedeutung ihrer Worte zu ignorieren, die nun in seinem Kopf herumgeisterten.

Schließlich wollte er noch zu seinem wohlverdienten Schlaf kommen.

Doch nur ein paar Minuten später spürte der Haifischmann allmählich, dass Tilya den Abstand zwischen ihnen unbemerkt mehr und mehr verringert haben musste.

Die Wärme ihres Körpers brachte seinen Rücken förmlich zum Glühen.

Was rückte ihm die Kleine denn so dicht auf die Pelle?

Konnte sie sich nicht denken, dass es ihn nervös machte, wenn sie sich so heimlich an ihn heranpirschte?

Er war hier das Raubtier, verdammt noch mal!

Unwirsch wirbelte der Haifischmann herum, schnappte sich die zierliche Alverliekin, und schlang seine Arme um sie.

„Das hast du nun davon!“ brummte er gereizt in ihre Federn. „Und jetzt gib endlich Ruhe!“
 

Überrascht registrierte er noch, kurz bevor er einschlief, wie auch Tilya ihrerseits ihren Arm um seinen Körper legte.

Ganz sanft.

Ganz vorsichtig.

Ihre kleine, heiße Hand schien seine Haut geradezu zu verbrennen, als sie mit einer hauchzarten Berührung sein empfindliches Seitenlinienorgan streifte, und dann auf seinem Schulterblatt verweilte.

Es tat so unglaublich gut, sie zu spüren, sie so nah bei sich zu wissen…
 

Dann hauchte sie einen Kuss auf seine Schulterkiemen, so behutsam und sacht, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-08-06T14:01:39+00:00 06.08.2010 16:01
-.- Und nach dieser NAcht will Kisame Tilya wegschicken???
Kaum!
Schreib weiter, bitte^^
Von:  Judi-goes-RawR
2010-08-06T12:43:20+00:00 06.08.2010 14:43
Ich hab ja so meine Befürchtungen. Ich glaube nicht wirklich, dass Kisame es schafft, sich von Tilya zu trennen. Vor allem nicht nachdem sie ihn geküsst hat...


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