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Der Weg in die Zukunft

von

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Der Besuch

Kapitel 1: Der Besuch
 

Als ich das nächste Mal die Augen öffnete, war es um mich herum wunderbar warm.

Ich fühlte mich irgendwie geborgen, doch ich wusste nicht wieso.

Ich spürte auf meiner Stirn etwas Kaltes.

Auf einmal vernahm ich eine Stimme: „Ist wieder alles in Ordnung mit dir?“

Schwarzblaue, kurze Haare tanzten vor meinem Gesicht herum. Wie seltsam. Diese Stimme kannte ich doch... bis ich sie endlich erkannte, diese blauen Augen, die in die meinen schauten.

„Amy? Wo bin ich?“, fragte ich verwirrt und wollte mich aufsetzen.

„Langsam Bunny! Ganz langsam!“, warnte mich meine Freundin vor und half mir. Ich lag in einem Bett, plötzlich errötete ich leicht, als ich merkte, dass es das von Mamoru war.

Auf einmal rutschte mir etwas von der Stirn, Amy fing es geschickt auf.

„Du hast Fieber. Du musst liegen bleiben“, sagte sie und tauchte den Lappen in kaltes Wasser.

„Was ist passiert?“, fragte ich verwirrt.

„Du bist bewusstlos geworden und Mamoru hat dich gerettet, sonst wärst du ertrunken. Und da ich doch schon ein bisschen Erfahrung mit Medizin habe, hat er mich angerufen, als du immer noch bewusstlos warst. Weißt du die ganzen Krankenhäuser sind total überlastet, es sind viele Menschen durch Galaxia zu Schaden gekommen, deswegen hat auch meine Mutter überhaupt gar keine Zeit. Da bin ich gekommen und habe dich versorgt“, sagte Amy und lächelte.

Neben ihr lag ein Buch über Krankheiten. Typisch Amy.

Ich sah, dass sie einen Verband um mein verletztes Bein gewickelt hatte und dass ich den Schlafanzug trug, den Mamoru mir erst vorhin geschenkt hatte.

„Hast du mich angezogen und versorgt?“

„Ja. Ich war gerade dabei, dir die Haare zu trocknen, damit du dich nicht erkältest. Du solltest dich wirklich ausruhen Bunny. Dir geht es gar nicht gut. Du musst die Ereignisse erst einmal verarbeiten können und brauchst viel Schlaf. Ruh dich aus, Bunny. Bitte tu mir den Gefallen“, bat mich Amy und sah mich ernst an.

Ich lächelte.

„Ja du hast Recht, das werde ich machen. Das wird wohl das Beste sein!“, versprach ich ihr.

„Du hast sehr unruhig geschlafen und dich fest in die Decke gekrallt, als ob du Halt suchen würdest. Ich glaube, die Ereignisse der letzten Tage haben dir sehr zugesetzt. Versuche, diesen Halt zu finden, vielleicht bei Mamoru, obwohl du mit ihm wohl auch noch Einiges zu besprechen hast.“

Ich nickte und schluckte einen dicken Kloß herunter. Sie hatte so Recht...

Meine blonden Haare fielen mir schwer von den Schultern.

Plötzlich hörte ich eine Stimme aus der Küche: „Ist sie wieder aufgewacht, Amy?“

Mamoru kam in sein Schlafzimmer, nachdem Amy noch zu mir gesagt hatte: „Er ist die ganze Zeit nicht von deiner Seite gewichen.“

Durch diese Aussage schluckte ich meine Worte herunter, die mir verlockend auf der Zunge lagen, um mich über die Tatsache zu beschweren, dass Amy und Mamoru alleine gewesen waren. Doch ich merkte meiner Freundin an, dass sie sich beide schreckliche Sorgen um mich gemacht hatten.

„Ja, sie ist wieder aufgewacht“, sagte Amy glücklich und drehte sich zu Mamoru herum, dessen Gesichtsausdruck sich entspannte, als er mich aufrecht in seinem Bett sitzen sah.

Amy nahm ein Handtuch und rieb mir damit über meine blonden Haare.

„Schaffst du es, mit mir ins Bad zu gehen, damit ich dir deine Haare trocknen kann?“, fragte sie, ich nickte und stand vorsichtig auf.

Auf einmal spürte ich die grauenhaften Kopfschmerzen.

Irritiert wanderte meine Hand an den Hinterkopf, wo ich eine große Beule ausmachte, an meinen Fingern klebte Blut.

„Keine Angst, das ist nur eine kleine Beule, sie hat schon aufgehört zu bluten, ich habe mich darum gekümmert“, sagte Amy und hielt mich an den Schultern fest.

„Hier.“

Mamoru hielt mir ein Glas Wasser hin. Ich dankte ihm und trank es in einem Zug leer, bevor ich ins Badezimmer wankte.

„So ist es gut Bunny, du musst viel trinken, damit dein Kreislauf wieder auf die Beine kommt“, meinte Amy, dann setzte ich mich auf den Badewannenrand, meine Freundin zückte den Fön und blies mir meine Haare trocken.

Ich betrachtete mich währenddessen im Spiegel. Ich sah müde und erschöpft aus, einige Schrammen zierten immer noch meinen Körper, doch Amy hatte sie alle mit einer Wundsalbe eingecremt. Sie war wirklich ein Schatz. Ich realisierte, dass ich einfach wunderbare Freunde hatte.

„Amy?“, fragte ich nachdenklich.

„Ja, Usagi?“, fragte sie zurück.

„Versprichst du mir, den anderen nichts von diesem Abend zu erzählen?“, fragte ich sie.

Ich wollte nicht, dass sie sich unnötig Sorgen machten, zumal sie sich bestimmt schon genügend Probleme und Sorgen um ihre Familien machten.

„Ja, ist okay“, sagte Amy.

„Wie geht es deiner Mutter und deinem Vater?“, fragte ich weiter.

„Gut, sie haben alles heil überstanden. Vater hat mich vorhin angerufen und Mutter ist in die Klinik gerast, als ich nach Hause kam“, erzählte Amy. „So, jetzt sind deine Haare trocken. Ich denke, so kann ich dich an Mamoru übergeben!“ Sie zwinkerte mir zu, ich umarmte sie, dann verabschiedeten wir uns.

Mamoru dankte Amy ebenfalls und sie verließ mit einer kleinen Verbeugung die Wohnung.

Ich stand vor ihm und wir blickten uns in die Augen.

„Jage mir niemals mehr so einen Schrecken ein, ja?

Vorhin dachte ich, ich hätte dich verloren“, sagte Mamoru.

„Dann kannst du dir vielleicht annährend vorstellen, was ich in den letzten Tagen durchgemacht habe, als ich dachte, ich hätte euch alle verloren“, antwortete ich, ich wollte ihn damit nicht verletzen, aber es war eine Feststellung.

Mamoru sah mich bestürzt an, in meinen Augen standen Tränen.

Er zog mich nah an sich heran und wir lagen uns eine ganze Weile in den Armen, bevor wir uns küssten.

Als wir uns wieder voneinander gelöst hatten, seufzte ich niedergeschlagen.

„Ich wüsste so gerne, wie es Mama, Papa und Shingo geht. Ich hoffe, sie sind noch am Leben“, sagte ich und schaute aus dem Fenster.

„Wie wär’s du setzt dich schon mal ins Bett und wenn ich zu dir komme rufen wir sie an?“, fragte mich Mamoru und ich nickte zustimmend, das war wirklich eine gute Idee.

Also ging ich ins Schlafzimmer und sah zum Fenster hinaus und betrachtete meinen Planeten: Den Mond.

Ich hatte die Beine angewinkelt und die Arme darum gelegt. Die Haare hatte ich offen gelassen, es war so angenehmer, außerdem wärmten sie mich noch ein bisschen.

Der Mond funkelte mir hell entgegen, Vollmond.

Ich dachte nach. Wie könnte ich auch anders?

Ein Geräusch an der Tür riss mich aus meinen Gedanken.

Mamoru kam nur mit langen Boxershorts bekleidet ins Zimmer.

Etwas schüchtern und mit leicht geröteten Wangen sah ich weg, wieder aus dem Fenster.

Mamoru, dem dieser schüchterne Blick nicht entgangen war, hielt mir das Telefon entgegen.

Ich sah auf die Uhr.

„Glaubst du, ich kann noch anrufen? Es ist schon halb zwölf.“

„Aber ja doch. Schließlich sind sie deine Eltern und machen sich auch Sorgen um dich, da ist es egal, ob es halb zwölf oder drei Uhr morgens ist“, sagte Mamoru und übergab mir das Telefon.

Ich hatte mir gar keine Gedanken gemacht, was ich meinen Eltern eigentlich sagen sollte.

Dann entschied ich mich schlussendlich für die Wahrheit. Es war so viel passiert in den letzten Tagen, dass ein Schock mehr oder weniger daran auch nicht mehr viel änderte.

„Tsukino?“

Ich war erleichtert, die Stimme meiner Mutter zu hören.

„Mama? Ich bin’s, Bunny!“, sagte ich, erfreut ihre Stimme zu hören.

Für einen langen Augenblick war Stille am anderen Ende.

Dann brach ein wahrer Wirbelsturm los, ich konnte meine Mutter schon förmlich mit dem Kochlöffel am Telefon rotieren sehen.

„BUNNY! WO WARST DU? WARUM HAST DU DICH NICHT GEMELDET?!“

„Mama, der Strom ist ausgefallen, ich bin bei meinem Freund“, sagte ich.

„Bei deinem - ?“ Meine Mutter verlor ihre Sprache, ein seltenes Ereignis.

„Ja, bei Mamoru, du weißt doch, der gutaussehende Junge, auf den Papa mal eifersüchtig war? Ich konnte mich gerade noch zu ihm retten, als das Erdbeben kam und alles zerstört wurde. Ich war quasi in seiner Straße“, log ich schnell daher.

„Ich werde in den nächsten Tagen bei euch vorbeikommen“, versprach ich.

„Wie geht es Papa und Shingo? Ist Luna auch bei euch?“, fragte ich weiter.

„Ja, es ist alles okay, alle sind wohlauf, Luna scheint dich zu vermissen, Bunny.“

„Sag ihr, dass es mir gut geht und ich bei Mamoru bin“

Ich merkte zu spät, dass ich mich verplappert hatte.

„Aber Luna wird mich doch nicht verstehen, warum sollte ich einer Katze so etwas sagen?“

„Ach, ich denke schon, dass sie dich versteht, Tiere verstehen manchmal mehr, als man glaubt“, sagte ich, schließlich entsprach es in Lunas Fall ja auch der Wahrheit.

„Also gut, aber bitte komme die nächsten Tage vorbei! Ich bin froh, dass du in Sicherheit bist! Und sage deinem Freund schöne Grüße!“

„Mach ich! Mach’s gut!! Tschüss!“ Ich legte auf, Mamoru brachte das Telefon wieder auf die Station und kam dann ins Schlafzimmer und setzte sich neben mich.

„Bist du auch sicher, dass es dir gut geht?“, fragte er mich liebevoll und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Es geht mir nicht wirklich gut, aber besser. Vielleicht muss ich einfach ein bisschen schlafen?“, spekulierte ich, ich war wirklich sehr müde und erschöpft.

Mamoru lächelte zurück, zog mich fest an sich und küsste mich.

Ich bekam gar nicht mit, wie wir in die Kissen sanken und aneinandergekuschelt dalagen.

Mamoru atmete so wunderbar ruhig, dass es mich ganz in seinen Bann zog. Ich spürte ihn neben mir liegen, seine Wärme ging auf mich über, sein Geruch beruhigte mich und sein regelmäßiger Atem schläferte mich ein.
 

Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert!



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ami_Mercury
2012-02-21T19:56:07+00:00 21.02.2012 20:56
Wohoo!^^ Meine Namenspatronin im Einsatz! *jubel*
Ich finde die Art, wie du die Geschichte schreibst, sehr angenehm zum Lesen. Es ist nicht ... ich sag mal, schwer dem Handlungsstrang zu folgen.
*weiterles*
Von:  CharleyQueens
2012-02-07T16:40:03+00:00 07.02.2012 17:40
Hey,
wieder einmal ein schönes kapitel. du hast usagis gefühle nach dem großen kampf wirklich gut beschrieben und auch, wie es den menschen tokios geht. hoffe, es wird alles wieder gut.
amy ist echt eine tolle freundin. so lieb, wie sie sich um usagi gekümmert hat. und mamo-chan auch.
hehe, was mir aufgefallen ist: du hast einmal "usagi" verwendet, obwohl du sonst immer "bunny" geschrieben hast. ^^
Mach weiter so!
LG, Lilim
Von: abgemeldet
2011-03-14T23:04:45+00:00 15.03.2011 00:04
Auf einen Schock mehr oder weniger kommt es nicht an hat sie doch gesagt...
wird bunny ihren Eltern je die Wahrheit sagen?
Die Ausrede warum es nicht ins Krankenhaus geht gefällt mir ^^
Von:  MamoChan
2010-08-24T20:34:08+00:00 24.08.2010 22:34
Sehr schön geschrieben. Arme Usagi, nach all dem, was sie hatte durchstehen müssen, scheint sie so zerbrechlich zu sein. Das hast Du wirklich wunderbar beschrieben.
Sehr shcön ist es auch, dass sich alle so rührend um sie kümmern. Was sie dort braucht ist die Nähe ihrer Freunde, Fürsorge und Geborgenheit, die sie auch von Mamoru bekommt.
Von:  Dragonohzora
2010-05-17T15:25:10+00:00 17.05.2010 17:25
Ein schönes Kapitel.
Zum Glück ist Usagi nichts passiert, nun ist sie ja in guten Händen. Mamoru wird sich schon um sie kümmern.

Find ich aber aiuch gut, das Usagi ihrer Mutter alles so offen gesagt hat^^

Freu mich gleich weiter lesen zu können.

Lg




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