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The Voyage of Mamoru Chiba

von

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In Tokio II


 

In Tokio II
 

Endlich war er alleine. Unruhig sah Mamoru sich um, doch er war tatsächlich alleine. Keine Mädchen die er verteidigen musste und auch keine Jungen, die ihn herausforderten. Wie er manchmal sein tun hasste, aber er konnte es einfach nicht mit ansehen, wenn schwächere gedemütigt oder geärgert wurden und schon garnicht wenn Akira dieser gewisse Junge war. Natürlich kannte er viele Jungen die Mädchen schikanierten, aber er selber hatte noch nie zu diesen Jungen gehört. Es machte ihm weder Spaß noch sah er irgendeinen bestimmten Sinn darin. Nun hatte er zwar seinen Schokoriegel nicht mehr, aber zumindest konnte er sicher sein, dass dieses blonde Mädchen mit der merkwürdigen Frisur wieder lachte und keine Schmerzen dabei empfand. Seufzend setzte er sich an den kleinen Bach am Rande des Spielplatzes. Hungrig durchstöberte Mamoru seinen Rucksack und holte seine Lunchbox heraus. Glücklich schnupperte er an den kleinen Reisbällchen. Zwar keine Schokolade, aber verhungern musste er auch nicht. Auch Akira konnte ihm den heutigen Tag nicht vermiesen. Die Sonne schien und endlich hatte er seine Ruhe. Er mochte es ruhig und still, zumindest so still wie es auf einem Spielplatz eben sein konnte. Seufzend und kauend sah er ins Wasser, auf die klein glänzenden und feuchten Steine. Mit einem Ruck hatte er sich von seinen Schuhen und Socken befreit und tauchte seine Zehen ins kühle nass hinein. Glucksend stopfte er sich den Rest des Reisballs in den Mund. Das kühle Wasser tat seinen Füßen gut. Spielerisch plätscherte er im Wasser, schob seine Füße durch den Boden und wirbelte kleine Steinchen empor. Fasziniert betrachtete Mamoru die Veränderungen des Wassers.
 

„Hier.....willst du?“
 

Erschrocken blickte Mamoru sich um, da stand doch tatsächlich wieder dieses Mädchen mit der seltsamen Frisur und hielt ihm eine Tüte hin. „Du?“
 

Grinsend setzte sich das Mädchen einfach neben ihm hin. „Hier“, erneut hielt sie Mamoru fordernd eine Tüte entgegen.
 

„Verwirrt starrte Mamoru zu der Tüte hin. „Was ist das?“
 

„Hab ich von meinem Taschengeld am Kiosk gekauft,. Das sind furchtbar leckere Schokokugeln.“
 

„Für mich?“
 

„Na klar, immerhin hast du mir vorhin geholfen und mir auch etwas leckeres gegeben!“
 

„Mhh.“ Sollte er? Die Kugeln sahen verdammt lecker aus. Schließlich nahm er sich eine der Kugeln aus der Tüte und steckte sie sich in den Mund.
 

„Und?“, ganz aufgeregt strahlte das Mädchen ihren neuen Helden an.
 

Sorgsam lutsche Mamoru an der Kugel herum und lächelte. „Furchtbar lecker!“
 

„Sag ich doch“, grinste das blonde Mädchen voller Stolz. „Kommst du hier aus der Gegend? Ich habe dich hier noch nie gesehen?“
 

Lutschend schüttelte Mamoru seinen Kopf. „Und du?“
 

„Ja, ich bin in Tokio geboren worden.“
 

„Gefällt es dir hier?“
 

„Oh ja, hier leben so viele tolle Menschen, die meisten sich fürchterlich lustig.“
 

„Lustig?“
 

„Ja“, eifrig nickte das kleine blonde Mädchen und strahlte über ihr ganzes Gesicht. „Oh, bevor ich es vergesse. Raschelnd kramte sie in ihrem Kindergartentäschchen und holte eine lange goldenfarbene Kette mit einem sternförmigen Anhänger heraus. „Hier...ich habe noch etwas für dich!“
 

„Für mich?“ Neugierig nahm Mamoru ihr diesen Gegenstand aus der Hand. „Ein Geschenk?“
 

Verlegen lächelte das Mädchen. „Ja, weil du so furchtbar nett zu mir warst und nicht so doof wie die anderen Jungs!“
 

„Das...das kann ich nicht annehmen!“
 

„Oh doch bitte...es....ist nichts besonders, aber...“ Unruhig schaute sie zu dem Jungen hin. „Glaubst du an das Schicksal?“
 

„Nein!“
 

„Oh“, bedrückt knabberte sie an ihrer Unterlippe. „Ach so.“
 

„Wieso fragst du?“
 

„Hier...“, sachte klickte sie an dem Anhänger an einem zierlichen Verschluss bis der Deckel des Anhängers aufsprang und eine sanfte wohlklingende Melodie ertönte.
 

Wie in Trance schaute Mamoru zu dem Anhänger, auf den im kreisdrehenden Halbmond. Die Melodie kam ihm vertraut vor. Seufzend schloss er seine Augen. “Vor langer langer Zeit....“
 

„Wie?“
 

Überrascht öffnete Mamoru seine Augen wieder und errötete. „Nichts“, nuschelnd schloss er den feinverarbeiteten Deckel. Die Musik verschwand.
 

„Bitte behalte sie, es ist nichts tolles...aber....ich habe sie gefunden und will, das du sie bekommst. Sie ist so schön, so wie du!“
 

„Ich?“, verblüfft öffnete Mamoru seinen Mund. Wovon sprach dieses seltsame kleine Mädchen.
 

„Es sind deine Augen“, fröhliche lachte sie. Sie sind wunderschön. Hast du schon einmal gehört, dass die Augen das Fenster zur Seele sind? Das hat meine Mama mir mal gesagt!“ Grinsend beugt sie sich zu ihm und starrte in Mamorus Augen. Zufrieden nickte sie. „Ja ich hab recht.“ Kichernd kniff sie ihm in die Wange. „Ich kann in deine Seele sehen und weißt du was? Lachend sprang sie auf und hüpfte von einem Bein auf das andere. „Deine Seele verkörpert Licht, Schönheit, Heilung...wie deine Hände!“
 

„Du bist ein komisches Mädchen“, verwirrt rieb Mamoru sich seine Wange. Die war doch bekloppt. Wobei die Spieluhr gefiel ihm, die Melodie berührte etwas ins seinem inneren. Etwas was er nicht greifen konnte. Intuitiv spürte er, das es wichtig war, das er sie behielt.
 

„Garnicht“, beleidigt streckte sie ihm die Zunge heraus, lächelte denn aber verschmitzt, „ach du machst ja nur Spaß.“ Lachend drehte sie sich im Kreis. „Es ist ein Geschenk!“ Grinsend blieb sie stehen und verbeugte sich tief vor ihm. „Danke, das du mich geheilt hast.“
 

Noch nie war er um Worte verlegen gewesen. Unruhig musterte er seine Hände. Bisher hatte er diese Gabe nie gewollt. Er wollte nichts, was ihn von anderen Jungen unterschied. Er wollte ganz normal sein. Er wollte ein normales Kind sein, genauso normal wie das Mädchen vor ihm. Allerdings bei genauerer Betrachtung war sie vielleicht doch nicht ganz so normal. Er hoffte nur inständig das sie niemandem verriet wie er ihr Knie geheilt hatte. „Da...danke“, brachte er schließlich hervor. „Ich werde sie in Ehren halten!“ Mit sanften Griff umschloss er die Spieluhr mit beiden Händen und lächelte. Erst die Schokoladenkugeln und dann so was wunderschönes. Noch nie in seinem leben hatte er so wertvolle Geschenke erhalten. War es Glück was er vernahm? Fühlte sich so Glück an? Er wusste es nicht.
 

„Ich muss jetzt nach Hause sonst schimpfen meine Mama und mein Papa mit mir!“
 

„Aber...so warte doch!“
 

Grinsend drehte sich das Mädchen noch einmal zu ihm um.
 

„Wie...wie heißt du?“
 

„Lass uns ein Rätselspiel spielen“, feixend rieb sie sich ihre Nase. „Wer lebt auf dem Mond?“
 

„Ähm...“
 

„Antworte jetzt noch nicht...überlege, rate und sag mir meinen Namen, wenn wir uns das nächste mal sehen!“ Grienend winkte sie ihm zum Abschied zu, ehe sie sich umdrehte und weg lief.
 

„Na so was!“ Der Hase lebte auf dem Mond, aber Was hatte das mit ihrem Namen zu tun? Verwirrt schüttelte Mamoru seinen Kopf und lächelte. Egal, er würde dieses seltsame Mädchen sowieso nie wieder sehen. Glücklich schaute er auf seine Geschenke. Ja, so musste sich Glück anfühlen. Wärme befiel sein Herz. Er wollte alleine sein, aber nun? Er wusste es nicht, aber er wusste, das heute ein schöner Tag gewesen war. Vielleicht der schönste Tag in seinem bisherigen Leben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yinyin24
2019-10-04T12:57:12+00:00 04.10.2019 14:57
Usagi Tsukino Mondhase
Von:  Lillith80
2012-06-12T16:18:15+00:00 12.06.2012 18:18
hallöle, wann geht deine geschichte weiter?
Von:  Lillith80
2012-02-19T01:32:12+00:00 19.02.2012 02:32
Hallo,
ich habe mich komplett durch deine Geschichte gelesen und ich muss sagen dein Schreibstiel ist sehr gut. So als würde ich von einem perfekten Autoren einen richtigen Roman lesen. Sehr gut. Nicht wie viele andere. "Und dann, und dann, und dann" Viele Geschichten dümpeln an der Oberfläche vor sich hin. Du gehst in die Tiefe. Ich meine ein nicht sailor moon kenner wird deine geschichte verstehen und was du sagen willst. Ich mag deine Geschichte sehr gern. Ich finde es super wie du Handlungsstränge von Anime, Manga und fiction zusammenbringst. MamoChan hat recht mit ihrer Behauptung, dass du Mamorus Gefühle sehr gut rüber bringst. Nicht jeder kann Gefühle rüber bringen.
Ich bin gespannt wie es weiter geht.

gruß Lillith80
Von:  MamoChan
2012-02-15T19:15:42+00:00 15.02.2012 20:15
Ein wirklich schönes Kapitel, Du hast einen wunderbaren Schreibstil und Mamorus Gefühlswelt sehr gut beschrieben. Es ist schon erstaunlich, wie oft sich die beiden in ihrem Leben bereits begegnet sind ohne sich daran zu erinnern. Wenn die wüssten, dass sie für einander noch sehr wichtig werden. Die Stelle mit der SPieluhr finde ich sehr schön. :)
Von:  EL-CK
2012-02-15T14:42:44+00:00 15.02.2012 15:42
schönes Kapi.. bin schon gespannt wann sich die beiden wieder treffen und natürlich auch Mamoru veränderung im allgemeinen... ^^

BTW Ersteeeeee


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