Zum Inhalt der Seite

Wenn die Wölfe heulen

und der Schnee schmilzt
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 4: Die Reise beginnt

Kapitel 4: Die Reise beginnt
 

Murtagh eilte aus dem Thronsaal und begab sich sogleich in sein Schlafgemach.

Schnell suchte er die wichtigsten Dinge für die Reise und verstaute sie in einem ledernen Beutel. Ein frisches Leinenhemd, ein neues Wams und eine schwarze robuste Lederhose fanden in ihm Platz, sowie einen Pfund Trockenfleisch, grobes Brot und ein Stück jungen Käse, welches er sich in der großen Küche in einem der unterm Stockwerke besorgte.

Dann trat er auf den großen steinernen Balkon, von dem er eine Aussicht über ganz Urû'baen hatte, und richtete seinen Blick auf seinen rotem Freund, welcher zusammengerollt auf einem großem flauschigen Kissen lag. Dorn Schuppen funkelten im eisigen Mondlicht wie tausende Rubine. Der Koloss setzte sich mit einer Eleganz, welche man ihm nie zugetraut hätte auf, und ließ sich von seinem Reiter den dunklen Sattel aufsetzten. Wortlos zurrte Murtagh die verschiedenen Riemen und Schnallen fest, welche er alle noch einmal überprüfte, um nicht Gefahr zu laufen herunter zu fallen. Zwar wusste er Dorn würde ihn auffangen, dennoch wollte er lieber auf diese Erfahrung verzichten. Den Beutel mit seinen Dingen für die Reise band er seitlich an den Sattel, damit dieser Dorn nicht beim fliegen behindern würde. Dann machte er kehrt und nahm den großen Langbogen auf Kiefernholz und den Köcher mit den dazu gehörigen weißen Federn aus einem Regal. Kurz stoppte er als er auch Zar'roc greifen wollte. Wie viel Leid dieses Schwert angerichtet hatte. Es machte seinem Namen alle Ehre. Energisch schüttelte Murtagh den Kopf und band sich Zar'roc an den Gürtel.

Dann zog er sich in den Sattel seines Drachens , welcher sich von der Plattform abstieß und in den Hof hinein glitt.

Murtagh sah Ylva, bekleidet mit einem schwarzen Hemd unter dem ein feines Kettenhemd hervor blitzte und einem Umhang an einer Wand gelehnt stehen. Neben ihm stand ein schneeweißer Bogen und auf seinem Rücken war neben einem Köcher ein langes dünnes Schwert gebunden. Das Schwert war ähnlich dünn wie das des Schatten Durzas mit den Unterschied das dieses leicht gebogen und kürzer war. Der Griff war schlicht mit einem weißen Band umwickelt und es steckte in einer ebenfalls weißen glatten Scheide. Als Ylva Murtagh und Dorn erblickte stieß er sich von dem Stein ab und lief auf sie zu. „Seid ihr bereit, damit wir los können?“, fragte er sie mit schief gelegtem Kopf. „Wir ja, aber bist du es? Worauf willst du reiten?“ Murtagh konnte niemanden in dem dunklem Hof ausmachen. Plötzlich ertönte aus den Schatten der Nacht ein dunkles grollendes Knurren und gelb glühende Augen blitzten im Mondlicht auf. Murtagh hörte eine Bewegung und langsam herabsinkende Krallen auf dem nassen Steinboden. Aus dem Schwarzen trat ein riesiger weißer Wolf. Niemals hatte der junge Drachenreiter solch ein prächtiges Tier gesehen. Das Fell funkelte wie Millionen Sterne, die Augen furchterregend gelb glühend, die Pranken mit weißen messerscharfen Krallen besetzt und die Größe! Der Wolf war fast genauso groß wie Dorn. Wenn er sich bewegte raschelte leise das Fell. Mit seinen klugen allwissenden Augen betrachtete er Dorn und Murtagh. Dann wand der Wolf sich Ylva zu und stupste ihn sanft mit der Schnauze an, was diesen dazu veranlasste ihn sanft den Kopf zu kraulen. „Darf ich vorstellen? Dies ist Nemesis, eine Schneewölfin aus dem Beor-Gebirge.“,sagte Ylva zu Murtagh und Dorn gewandt „Ich fand sie als Welpe als ich noch ein Kind war.“

Dann sprang er auf den Rücken der stolzen Wölfin und hielt sich in dem langen Fell fest. Als Murtagh fragte warum sie keinem Sattel trage, antwortete Ylva, sie seien ohne schneller. Ylva legte sich eine Tasche um die Schulter und schon sprintete Nemesis los. Die riesigen Pfoten glitten sanft über das Pflaster. Nur ab und zu hörte man das scharren ihrer Krallen über dem Boden. Dorn, welcher der schönen Wölfin etwas Vorsprung gelassen hatte, da diese ja erst einmal durch die gesamte Stadt laufen musste und nicht wie er über die Häuser fliegen konnte, stieß sich mit seinen kräftigen Hinterbeinen ab und glitt in die kalte Nachtluft. Unter sich konnte er einen weiße schimmernden Punkt ausmachen, der sich schnell durch die Gassen wand.

Als sie Gassen und Straßen und damit auch die Stadt hinter sich gelassen hatten, flog der rote Drache direkt über der Schneewölfin. Sie war schnell, sehr schnell. Ein würdiger Gegner für ein Wettrennen mit einem Drachen, dachte Dorn sich. Langsam tastete er nach dem Geist der Wölfin um ihr klar zu machen, was er vor hatte. Als er ihren Geist berührte erschrak er. Eine ruhige Frauenstimme ertönte in seinem Kopf: Es ist unhöflich einfach so in den Geist eines anderen einzudringen! Dorn blinzelte verwirrt. Dieser Geist strahlte eine unglaubliche Ruhe und Intelligenz aus. Die war nicht der Geist eines normalen Tieres! Ein leises kichern ertönte. Sehe ich den aus wie ein gewöhnliches Tier?, fragte die Stimme. N-Nein!, stotterte Dorn in Gedanken. Aber du bist ein Wolf!, gab er entrüstet von sich. Ja! Und du bist ein Drache. Warum sollten andere Lebewesen nicht auch mit der Macht der Intelligenz gesegnet sein?, fragte Nemesis. Dorn brummte eine Entschuldigung und zog sich dann zurück. Sein neues herausgefundenes musste er gleich Murtagh mitteilen. Murtagh, Nemesis ist intelligent! Murtagh zog verwundert die Braue hoch, warum teilte Dorn ihm das bitte schön mit? Dem bin ich mir bewusst, ich denke nicht das sie ein dummes Schoßhündchen ist. Schließlich wurde sie zum Reittier erzogen. Sie muss doch schon eine gewisse Intelligenz mitbringen um auf die Befehle des Reiters zu hören. Dorn schnaubte. Nein ich meine so richtig intelligent, ich habe mit ihr geredet. Sie ist kein einfaches Tier! Dorn spürte Murtaghs Verwirrung als dieser verstand. Aber wie ist das möglich?- Ich weiß es nicht! Nachdenklich flog Dorn weiter. Und auch sein Reiter schien im Gedanken versunken zu sein. Nach einiger Weile fiel dem Rotem wieder ein, warum er eigentlich Nemesis Geist berührt hatte. Erneut schickte er sein Gedanken aus, aber dieses mal tastete er erst einmal vorsichtig nach Nemesis Geist, damit diese wusste das er mit ihr reden wollte. Oh, der Drache lernt Manieren!, erklang eine sarkastische Stimme. Ja, Entschuldigung, bekundete Dorn reumütig. Schon in Ordnung,in verschmitztes Lachen folgte Was willst du Feuerechse? Dorn zischte empört. Dann sprach er: Ich suche eigentlich einen Gegner für ein Wettrennen, aber ich glaube nicht das du kleiner Welpe dafür geeignet bist!Der junge Drache spürte förmlich die Empörung der weißen Wölfin. Willst du mich herausfordern Riesenreptil?, knurrte die stolze Schneewölfin. Vielleicht!, erwiderte Dorn Wir sehen uns im Ziel! Damit machte der Drache einen Satz nach vorne,was seinen Reiter überrascht aufschreien ließ, und flog in doppelter Geschwindigkeit weiter. Unten auf der weiten Ebene sah er im Augenwinkel wie auch die Wölfin ihr Tempo erhöhte. Schnell flog er in Richtung Norden, während am Horizont ein silberner Streifen erschien, welcher die baldige Dämmerung verkündete. Murtagh schloss tränend die Augen, als der rot glühende Feuerball zwischen den Bergen am Horizont brach. Das Licht tauchte alles in einen warmen orangen Farbton und ließ das Wasser in einem kleinen Bach unter ihnen funkeln. Das rote Sonnenlicht ließ alles um sie herum so unwirklich erscheinen. Murtagh nahm alles um sich herum durch eine warme Brille wahr und es war als befände er sich an einen längst vergessenen Traum. Der warme Wind peitschte ihm ins Gesicht und zerwühlte seine Haare. Kleine Wassertropfen flogen ihm entgegen , wurden aber gleich wieder von der warmen Morgensonne vertrieben. Er schloss genießerisch die Augen und hörte wie Dorn wollig brüllte. In diesem Moment spürte er, was fliegen wirklich bedeutete. Abheben, seine Gedanken einfach abschalten und genießen.

Plötzlich spürte er wie etwas versuchte in seinen Geist einzudringen und er verkrampfte sich. Schnell zog er eine Mauer um seine Gedanken und versuchte den Angreifer abzuwehren. Der Fremde zog sich zurück, nur um dann erneut mit unglaublicher Kraft gegen seine Mauer zu rennen. Murtagh kniff die Augen zusammen, als er spürte wie eine mächtige Kraft versuchte in seinen Geist einzudringen. Langsam begann seine Mauer zu bröckeln, bis der Angreifer sie ganz einriss. Die Muskeln gespannt wartete Murtagh auf eine magischen Angriff, als eine wütende Stimme erklang: Du elender Hornochse! Weißt du eigentlich wie schwer es ist dich nur zu erreichen? Was fällt dir ein mich abzuwehren? - Ylva?, fragte Murtagh überrascht. Wer den sonst?! Meilenweit ist hier keiner außer uns beiden. Komm runter ich würde sagen, wir machen eine Pause und Frühstücken.

Dorn landete neben Nemesis, die zusammengerollt im vom Tau nassen Gras lag. An ihren Bauch gelehnt saß Ylva, Murtagh wütend an funkelnd. „Tut mir leid. Ich wusste nicht das du es bist!“

Ylva brummte etwas und öffnete dann seine Tasche um eine Stück Brot heraus zu holen, in welches er herzhaft rein biss. Nemesis, welche mittlerweile aufgestanden war, jagte über die Wiese, ein Kaninchen im Visier. Als sie den kleinen Nager dann schließlich fing legte sie sich auf den Boden, den Kadaver zwischen den Pfoten. Ein Morgenschauer jagte über die Ebene und ließ alle Pflanzen in der roten Sonne funkeln. Dorn und Nemesis tollten über die Wiese. Genüsslich rollte Dorn über die Wiese und sog den frischen würzigen Geruch der Erde ein. Auch Nemesis hüpfte wie ein Welpe über die Ebene und Murtagh konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Als er zu Ylva sah, hatte auch dieser ein Lächeln im Gesicht, und es war das erste Mal, das aus seinen Augen die Finsternis verschwand um einem warmen liebevollen Ausdruck platz zu machen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  chatterbox
2010-05-16T10:01:29+00:00 16.05.2010 12:01
O.o *den wolf ahben will*
die unterhaltung zwischen ihm und dorn ist genial!!!
aber am besten ist Dorns flauschiges Kissen *grinnnns*
die idee ist super...
weietschreiben BITTE!!!


Zurück