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Special Family

Reita x Ruki [Cousin x Cousin]
von

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I wanna dance with somebody who loves me

Vorwort:

Das erste, von hoffentlich mehreren, Zusatzkapiteln :3

e____xD hat sich die Discoszene auf dem 14. Kapitel (New Family) aus Reitas Sicht gewünscht und darum geht es nun in diesem Kapitel.

Ich hoffe, ich hab Reita einigermaßen zu Papier bringen können, weil es mir nicht leicht fiel, plötzlich von Ruki auf Reita zu wechseln >__<

Ich wünsche viel Spaß!!
 


 

Special Chapter I
 

I wanna dance with somebody who loves me
 

Oh I wanna dance with somebody

I wanna feel the heat with somebody

Yeah I wanna dance with somebody

With somebody who loves me
 


 

„Jetzt zieh doch nicht so ein Gesicht“, beschwerte sich Aoi, als wir gerade die U-Bahn betraten.

„Mach ich doch gar nicht“, grummelte ich und folgte den anderen die Treppenstufen runter.

„Oh nein gar nicht“, erwiderte Aoi ironisch, „und das hat natürlich auch rein gar nichts damit zu tun, dass du Ruki für vielleicht ganze zwei oder drei Stunden nicht um dich herum hast“.

„Ich hatte ihn heute schon den ganzen Tag nicht um mich herum“, äffte ich ihn nach, „weil dein Freund ihn verschleppt hat“. Aoi zog eine Augenbraue hoch und schaute mich verblüfft an.

„Was?“, wollte ich wissen. Ich mochte es nicht, wenn er mich so ansah und nichts dazu sagte, weil ich dann nie wusste, was er genau meinte und ob er sich lustig über mich machte oder nicht. Schnell vergrub ich meine Hände tiefer in meinen Hosentaschen und stieg mit in die Bahn ein. Kai steuerte sofort eine der Ecken im Abteil an. Über sein Verhalten schüttelte ich nur kurz den Kopf, ehe ich mich zu ihm gesellte, auch wenn ich eher die Mitte bevorzugte. Hier hinten kam sich irgendwie so klein vor.

„Tanzen wir heute zusammen?“, fragte Miyavi Kai und grinste ihn dabei breit an.

„Wenn du willst“, antwortet Kai und drückte seinem Freund einen schnellen Kuss auf. Als ob sie jemand hier hinten sehen würde, dachte ich mir.

„Kannst du eigentlich tanzen?“, wollte ich von Miyavi wissen und hatte prompt von Aoi einen Ellenbogen zwischen den Rippen, weswegen ich kurz die Luft einzog, ehe ich zurück boxte.

„Ein wenig“, meinte Miyavi, „vom Label musste ich mal ein paar Tanzstunden nehmen. Die hatten wohl Angst, ich würde mich sonst auf der Bühne und im PV zum Affen machen“.

„Du nimmt schon ein PV auf?“, fragte Aoi direkt verwundert.

„Nee noch nicht“, winkte Miyavi ab, „erst brauch ich das okay vom Label von den Aufnahmen für das Album. Und die sind auch noch nicht alle fertig. Also das dauert noch ein Weilchen“.

Irgendwo beneidete ich Miyavi für sein Leben. Er musste nicht jeden Morgen zur Uni fahren, sich da hinsetzen und lernen und nicht wissen, ob einen das im Leben zu Geld verschaffen würde. Auf der anderen Seite konnte man ja auch nicht wissen, wie lange sich Miyavi halten konnte. Ich schüttelte kurz meinen Kopf um auf andere Gedanken zu kommen.

„Weißt du, wer sonst noch heute Abend da sein wird?“, fragte ich deswegen Aoi und schaute mich weiter in der Bahn um.

„Nur die Üblichen“, war die knappe Antwort und ich nickte.

„Und die anderen werden drei Stunden brauchen zum Nachkommen, ne?“

„Schätze ich mal. So wie ich Uru kenne, braucht er mehr als ne Stunde zum fertig machen und er wollte Ruki glaube ich auch noch herrichten. Und am Abend ist die Schlange draußen auch länger“, meinte er noch. Ich nickte und trat etwas zurück, als sich die Bahn weiter füllte.

„Du wirst schon nicht vor lauter Nervosität in den drei Stunden sterben“, lachte Aoi und piekte mich in die Seite.

„Ich bin nicht nervös“, log ich und schupste ihn etwas von mir weg. Ich war nie nervös!
 

Wie befürchtet war jetzt schon eine beachtliche Schlange vor dem Eingang des Clubs. Ich seufzte einmal laut. Wie ich das Anstehen doch hasste. Der einzige Vorteil war, dass man die Leute sichtbar mustern konnte, einfach weil das jeder tat der an der Schlange auf dem Weg zum Ende lang lief. Hier und da nickte ich lässig ein paar vertrauten Gesichtern zu. Da Kai und Miyavi zum ersten Mal als Paar hier auftraten, hatten sie auch die ein oder anderen Blicke sicher. Wir kannten vielleicht nicht ganz Toyko, aber vom Sehen schon so einige. Und spätestens beim Feiern oder auf Konzerten sah man sich wieder.

Auch jetzt mussten wir nicht lange warten bis uns wer zu sich heran winkte, um uns mit in die Schlange einzugliedern. „Da seid ihr ja. Hab schon auf euch gewartet“, log er laut um klar zu machen, dass wir uns eigentlich nicht vordrängelten, was wir eigentlich doch taten. Aber so was das nun mal hier. Wer die richtigen Leute kannte, musste weniger warten. Das Gesetz der Straße, wenn man so wollte.

„Sorry, hat etwas länger gedauert“, stieg Aoi direkt mit ein und fing etwas Small-talk an, während ich mich weiter umsah.

Obwohl wir nicht ganz hinten standen, mussten wir trotzdem fast eine Stunde draußen warten, ehe wir rein konnten. Ich war in dem Moment nur froh, dass es nicht regnete. Denn außer der dreckigen Hauswand hatte man hier keinen wirklichen Schutz vor der Witterung.

Während draußen die Luft noch frisch gewesen war, schlug mir jetzt eine warme Luft entgegen, welche von den Nebelmaschinen und tanzenden Menschen kam. Irgendwo hatte sie was Bedrückendes, aber sie machte unmissverständlich klar, was uns noch erwarten würde. Nebel, Musik und tanzende und erhitzte Körper.

Gemeinsam schlängelten wir uns durch die warme Masse in Richtung des Bistros, wo wir einen Tisch reservieret hatten. Auch das konnte nicht jeder. Wie gesagt, wer die richtigen Leute kannte...

Erleichtert ließ ich mich in das weiche Polster fallen und lehnte mich kurz genüsslich zurück. Es zwar lange her, als wir das letzte Mal hier gewesen waren. Nachdem Ruki bei der letzten Feier von diesem Kerl angemacht worden war, hatte ich eine erneute Feier immer weiter nach hinten hinauszögert, wenn die anderen es vorgeschlagen hatten. Aber nachdem Uruha so am Boden gewesen war, war mir ja nichts anderes übrig geblieben. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich gar nicht wusste, was sich Ruki Neues gekauft hatte. Nervös biss ich mir unbewusst auf die Unterlippe. Ich hatte es ihm nie gesagt, aber die neue Frisur und vor allem seine neue Haarfarbe standen ihm mehr als gut. Vielleicht war ich auch gerade deswegen damals so ausgerastet, als er mir mit seiner neuen Erscheinung von jetzt auf gleich den Boden unter den Füßen weggerissen hatte.

Ich würde es nie zugeben, aber ich hatte irgendwo Angst. Angst, weil ich wusste wie viel Potenzial in Ruki steckte. Er war jung und vielleicht auch naiv, aber er befand sich gerade erst am Anfang seiner Festigung. Warum ich das dachte wusste ich nicht einmal wirklich, es war vielmehr ein Gefühl. Ein Gefühl, dass er uns alle noch übertrumpfen würde und das machte mir Angst. Der Gedanke daran, dass er mich vielleicht nicht mehr brauchen würde, versetzte mich in Panik.

Eine Hand, welche vor meine Gesicht hin und her wedelte, brachte mich zum Blinzeln und unterbrach meinen Gedankengang.

Fragend schaute ich Aoi an.

„Wie immer was mit Wodka?“, fragte er erneut und war schon kurz davor zur Bar zu verschwinden.

„Ich will nur ne Cola“, meinte ich noch schnell und bekam einen verwunderten Blick zugeworfen.

„Mir ist heute nicht nach Alkohol“, verteidigte ich mich, „zumindest jetzt noch nicht“.

verstehend nickend machte sich Aoi auf den Weg zur Bar. Für einen kurzen Moment überlegte ich ihm zu folgen und beim Tragen zu helfen, aber die Couch war gerade so bequem. Auch wenn ich den ganzen Tag kaum etwas gemacht hatte, weil ich mich zu nichts außer Bass spielen und Essen motivieren konnte, war ich irgendwie träge.

„Ich liebe dich“, hörte ich Miyavi zu Kai sagen, was mich aufsehen ließ. Kai lächelte glücklich und küsste seinen Freund sanft. Miyavi stieg direkt mit ein und zog ihn ein wenig näher zu sich ran. Und dann konnte ich gar nicht so schnell gucken, wie Kai plötzlich auf dem Schoß von dem Clown saß und ihn anscheinend erfolgreich um den Verstand küssen wollte. Ihre Körper drückten sich so fest aneinander, als wollten sie sich gegenseitig die Luft aus den Lungen drücken. Ich muss in dem Moment ein wirklich dummes Gesicht gemacht haben, was jedoch zum Glück keiner mitbekommen hatte.

Erst als Aoi mit den Getränken auf dem kleinen Metalltablett wieder kam, lösten sich die zwei wieder schwer atmend voneinander und setzten sich wieder unschuldig nebeneinander. Nur ihre Augen verrieten sie.

Schnell schnappte ich mir meine Cola, als ich bemerkte, was mir für komische Gedanken kamen. Vielleicht hätte ich doch etwas mit Wodka nehmen sollen, schoss es mir durch den Kopf. Ich würde es nie offen zugeben, aber bei dem Gedanken wie Ruki sich plötzlich so auf meinen Schoß setzen würde, ließ mir die Ohren warm werden. Ein Glück konnte das keiner bei den vielen Lichteffekten sehen.

„Auf einen unvergesslichen Abend“, rief Aoi laut und hielt sein Glas hoch. Schnell tat ich es ihm mit einem merkwürdigen Gefühl in der Magengegend gleich.

„Jo auf uns“, meinte ich und nahm einen großzügigen Schluck von meiner kalten Cola, ehe ich mich wieder zurück lehnte. Meine Arme konnte ich jetzt leider nicht mehr lässig auf die Lehne legen, weil Aoi nun neben mir saß. Ich hatte schon immer peinlich darauf geachtet, dass es nicht so aussah, dass ich mit einen meiner besten Freunde was am Laufen hatte. Dass meine One-Night-Stands von den meisten als einer von vielen angesehen wurden, war mir natürlich nicht entgangen und war mir auch an sich egal. Weil für mich waren sie ebenfalls nur einer von vielen. Und dieses Image wollte ich meinen Freunden mit kleinen Andeutungen nicht aufdrücken. Denn sie waren alles andere als eine von vielen. Nach meiner Mutter hatte schon immer Uruha und die anderen gestanden. Hörte sich vielleicht kitschig an, aber für sie würde ich auch bewusst mein Leben geben. Grinsend erinnerte ich mich an die eine oder andere Schlägerei, welche ich für Uruha ausgetragen hatte. Von vielen wusste er nicht einmal etwas. Auch das war für mich immer ein Gesetz der Straße gewesen. Jeder der meinte, was gegen meinen besten Freund zu sagen, bekam erst eine Verwarnung und wenn die ignoriert wurde, dezent eine auf die Fresse. Ich bewundere Uruha heute noch für sein plötzliches Outing. Und von dem Tag an, wo er es mir als Erstes gesagt hatte, wesentlich unsicher als bei den anderen, hatte ich mir geschworen ihm den Rücken frei zu halten.

„Alles okay bei dir?“, fragte Aoi und stupste mich wiederholt an. Er hatte damals auch von mir eine verpasst bekommen, aber es hatte wirklich Wunder verbracht. Manchmal war Gewalt halt doch die Lösung.

„Ja ja“, meinte ich grinsend und nahm ein Schluck von seinem Barcardi, „war nur in Gedanken an früher“. Für einen Moment schaute mich Aoi komisch an, ehe er den Boden fixierte. Unbeholfen knuffte ich ihm kurz in die Seite.

„Zieh nicht so ein Gesicht“, meinte ich grinsend, „hast dir den Schlag doch zu Herzen genommen und es wieder gut gemacht“

„Das war aber auch nen Schlag gewesen“, grinste er nun zurück und boxte mich freundschaftlich.

„Halbe Sachen waren noch nie mein Ding“, sagte ich schulterzuckend und trank den größten Teil meiner Cola leer.

„Du hast dich früher geprügelt?“, fragte Miyavi mit großen Augen.

„Nicht nur ich“, antwortete ich und linste über mein Glas zu Kai rüber, welcher schnell meinem Blick auswich.

Miyavis Kopf riss quasi zu seinem Freund rüber, welcher sich in einem unschuldigen Blick vergeblich übte.

Du hast dich früher auch geprügelt?“, wollte er schon beinahe geschockt wissen. Kai warf mir einen bösen Blick zu, welchen ich jedoch mit einem Luftkuss abtat.

„Manchmal“, murmelte Kai und man sah ihm an, dass ihm das peinlich war. Wobei manchmal auch noch recht untertrieben war.

„Naja wenn du früher schon solche Arme hattest“, sagte Miyavi und drückte die Oberarme seines Freundes, „dann will ich dir nicht in einer Schlägerei über den Weg gelaufen sein“.

„Du stehst doch auf meine Arme“, grinste Kai plötzlich schon fast dreckig, weswegen Aoi und ich uns fast an unseren Getränken verschluckten. Wir hatten schon fast vergessen, dass Kai auch anders sein konnte. Jetzt konnte ich mir ein debiles Grinsen auch nicht mehr verkneifen. Sex konnte wirklich wahre Wunder bewirken. Und Guter anscheinend erst recht. Bevor ich jedoch in ein Kopfkino verfallen konnte, lief ich zur überfüllten Bar, um mir nun doch was mit Wodka zu besorgen.

„Wie immer?“, fragte mich Mika, welche ich gar nicht hinter der Theke auf die Schnelle erkannt hatte.

„Wie immer“, grinste ich ihr zurück und hatte wenig später meinen doppelten Drink vor mir stehen.

„Alles klar bei dir?“, wollte sie wissen und signalisierte der anderen Barbedienung, dass sie kurz Pause machen würde.

„Alles bestens und bei dir?“, fragte ich zurück und nahm einen Schluck von meinem perfekt dosierten Drink.

„Könnte nicht besser sein“, sagte sie und machte eine kurze Pause, „sag mal stimmt es, was man sich so erzählt?“

Fragend zog ich eine Augenbraue hoch.

„Na dass du anscheinend in festen Händen bist“, antwortete sie und sah mich mit großen Augen an.

Ohne etwas dagegen machen zu können, lief ich ein klein wenig rot an und nickte mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Keine zwei Sekunden später hatte ich Mika an mir kleben. Ihre gepiercte Augenbraue drückte sich dabei gegen meine Schläfe.

„Das freut mich ja so für dich“, meinte sie und strahlte mich regelrecht an, „wie heißt er denn? Ist doch ein er oder? Ist er süß?“

Jetzt musste ich schon selbst lachen.

„Er ist ein er und heißt Ruki und ja er ist süß“. Obwohl geil auch eine gute Beschreibung gewesen wäre, schoss es mir durch den Kopf.

„Ist er hier?“, wollte Mika direkt wissen und schaute sich suchend um.

„Er kommt noch“, sagte ich ihr und erkundete mich, wie es bei ihr und ihrer Freundin aussah.

Verlegen aber glücklich lächelnd streckte sie mir ihre Hand entgegen, an welcher sich ein silberner Ring am Ringfinger befand. Mit großen Augen sah ich sie an.

„Nicht dein Ernst“, meinte ich und zog ihre Hand noch ein Stück näher ran, um mir den Ring genauer zu beschauen, „und das ist doch Deal Design oder?“.

Nickend biss sie sich auf ihre Unterlippe und strahlte immer noch über das ganze Gesicht.

„Also es ist jetzt nichts Amtliches. Geht ja hier auch gar nicht. Ist vielmehr eine Verlobung, bis es geht oder wir in die USA kommen“, sagte sie schon fast schüchtern, was ich so gar nicht von ihr kannte, „und ja es ist Deal Design. Yuki hat den gleichen. Wir wollten etwas was wirklich zu uns passt und haben deswegen keine typischen Ringe genommen.“

„Krass“, gab ich zu, „einfach nur krass.“ Damit hatte ich alles andere als gerechnet. Mika hatte ich vor einem guten halben Jahr vielleicht das letzte Mal gesehen. Nachdem ihre Mutter so krank geworden war, war sie immer seltener im Crystal als Barfrau gewesen, da sie den Job noch zusätzlich spaßeshalber gemacht hatte. Normalerweise arbeitete sie irgendwo in einem Büro. Und jetzt hörte ich so etwas.

„Find ich geil und ich freu mich richtig für euch“, sagte ich grinsend und nahm sie noch einmal freundschaftlich in den Arm, „und wenn es richtig los geht, erwarte ich eine Einladung von euch beiden“.

„Aber natürlich doch“, sagte sie sofort, „und wer weiß, vielleicht können wir dann ja eine Doppelhochzeit machen“. Jetzt grinste sie mich breit an.

„Ja, wer weiß“, räumte ich ein und grinste ebenfalls, weswegen sie mich mit großen Augen ansah.

„Jetzt im Ernst?“, fragte sie schon fast geschockt, „oh mein Gott! Ich muss den Kerl kennenlernen, wenn er dir so den Kopf verdreht hat. Der muss ja die Sahneschnitte vom Dienst sein. Beschreib ihn mal“. Entweder lag es an der gerade beginnenden Lasershow, oder aber ihre Augen leuchteten wirklich.

Ich wusste gar nicht wo ich anfangen sollte.

„Also er ist nen Stück kleiner als ich“, fing ich an, „im Ausweis steht was von 1,62. Hat jetzt schwarz-rote Haare, also vorher waren sie blond. Und... keine Ahnung, kann ich irgendwie nicht mit wem vergleichen. Ruki ist einfach... Ruki“.

„Wie lange seid ihr denn schon zusammen?“, wollte sie begeistert wissen.

„Zwei Monate und dreizehn Tage“, kam es wie aus der Pistole geschossen von mir.

„Du liebst ihn sehr oder?“, es war eher eine Feststellung, als eine Frage.

„Ja“, sagte ich leise, „weißt du, nur wenn er zum Beispiel beim Frühstück neben mir sitzt, macht mich das irgendwo glücklich. Einfach, dass er da ist und ich ihn ansehen kann, mit dem Gewissen, dass er zu mir gehört“.

„Das Gefühl kommt von innen, ne?“, meinte sie leise.

„Ja, so ähnlich wie richtig warmer Kakao in einem richtig kaltem Winter, wenn man gerade aus dem Schnee kommt“, murmelte ich, „und wenn ich morgens aufwache und er friedlich neben mir im Arm liegt, durchströmt mich ein so warmes Gefühl und es kribbelt bis auf die Kopfhaut. Dann könnte ich ihn stundenlang beobachten und nur ansehen“.

„Und du willst nicht mehr ohne ihn sein, ne?“, kam es wieder von ihr.

„Nein“, sagte ich wieder sofort, „immer, wenn er nicht da ist, dann werde ich schon fast nervös. Das ist irgendwie komisch, weißt du. Ich war nie jemand, der jemanden gern immer um sich herum hatte. Mir hat es immer völlig gereicht zu wissen, dass Uru oder die andern in der Nähe waren und ich mich bei ihnen melden konnte wenn ich es wollte, um was mit ihnen zu machen. Aber wenn er nicht da ist, dann... fehlt irgendwo etwas“.

Für eine kurze Weile sagte keiner von uns etwas und ich spielte abwesend mit meinem Glas, welches schon fast leer war, was ich gar nicht mitbekommen hatte.

„Das ist richtig tiefe Liebe“, sagte Mika und sie hatte einen so zufriedenen Gesichtsausdruck, dass ich mich gleich noch ein wenig besser in ihrer Gesellschaft fühlte, „so war und ist es bei mir mit Yuki immer noch und du siehst ja wo wir jetzt stehen“.

„Ich find das so toll“, meinte ich noch einmal.

Wenn ihre Pause nicht irgendwann zu Ende gewesen wäre, hätten wir wahrscheinlich noch den gesamten Abend geredet. So verabschiedeten wir uns mit dem Versprechen, dass wir allerspätestens bei ihrer offiziellen Hochzeit wiedersehen würden.

„Wo warst du denn so lange“, fragte Aoi und machte mir Platz, als ich mit meinem mittlerweile wieder vollen Glas zurück kam.

„Ich hab noch mit Mika geredet“, erklärte ich.

„Ach, sie ist wieder da“, sagte Aoi erfreut, „wie geht es ihr denn?“

„Sie und Yuki sind verlobt“, meinte ich und blickte in erstaunte Gesichter.

„Jetzt ohne scheiß?“, fragte Kai direkt.

Ich nickte und erzählte ihnen das was Mika mir erzählt hatte.

„Wow, das ist echt... krass“, meinte Kai und nahm erst einmal einen Schluck von seinem Drink, „aber ich freue mich für die zwei auch total. Sie waren schon immer für mich eines der perfekten Paare“.

„Ja, das waren sie wirklich“, sagte Aoi direkt, „auf Mika und Yuki“.

Und noch einmal klirrten die Gläser an dem Abend.
 

„Ach komm, Reita“, quengelte Aoi seit einer guten halben Stunde, „ich will tanzen“.

„Dann geh doch“, meinte ich sachlich, „lauf Kai und Miyavi hinterher“.

„Du bist so unromantisch“, beschwerte sich Aoi und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Wieso dass denn jetzt?“, motzte ich leicht zurück.

„Man, die wollen unter sich sein“, erklärte Aoi, „da wäre ich doch total fehl am Platz“.

Für einen Moment schaute ich ihn fragend an.

„Die werden doch nicht auf der Tanzfläche ficken“, meinte ich, worauf Aoi eine Augenbraue hochzog und zur Tanzfläche deutete. Ich folgte seinem Blick und mir stockte der Atem, als ich die beiden erblickte.

„Okay“, räumte ich ein, „vielleicht würdest du doch stören“.

„Siehst du“, sagte er und sah mich vielsagend an.

„Ist ja gut, ist ja gut“, stöhnte ich und stand auf, „du gibst ja sonst keine Ruhe. Also dann lass uns tanzen gehen“.

Von jetzt auf gleich war Aoi auf den Beinen und steuerte freudig die Tanzfläche an.

Ich seufzte einmal. Eigentlich war mir nicht nach tanzen, aber besser scheiße tanzen, als dumm rumstehen. Immerhin war die Musik heute gut, sodass man sich wenigstens einigermaßen dazu bewegen konnte.

Zumindest Aoi war völlig in seinem Element und bewegte sich so gezielt, als wolle er den ganzen Club abschleppen. Er war eindeutig Uruhas Freund. Sie liebten es einfach die Blicke auf sich zu ziehen. Vor allem zusammen.

Es dauerte ein wenig, aber nach und nach schien ich aufzutauen, da ich mich irgendwann automatisch zur Musik bewegte und mit meinen Gedanken wieder bei Mika und Yuki war. Irgendwie warf mich das ein wenig aus der Bahn. Ich konnte es einfach nicht realisieren.

Dass mich jemand von hinten antanzte bekam ich trotz aller Gedanken mit und versteifte mich deswegen automatisch. Früher wäre ich vielleicht, nach einem kurzen Blickkontakt darauf angesprungen. Aber jetzt fühlte es sich irgendwie falsch an.

Als ich dann auch noch eine Hand an meinem Schenkel und kurz danach an meinem Arsch spürte, platzte mir der Kragen und drehte mich abrupt um, um ein eigentliches „Pfoten weg!“ zu knurren. Jedoch blieb mir der Satz buchstäblich im Hals stecken.

„Ruki?“, fragte ich und fragte mich innerlich, wie es schon wieder geschafft hatte, mir den Boden unter den Füßen zu entreißen. Als er dann auch noch ein „Hey Schatz“ säuselte und mich begann, leidenschaftlich zu küssen, war mein Kopf wie leer gefegt. Trotzdem schaffte ich es irgendwie den Kuss zu erwidern und meine Gedanken zu ordnen.

Besitzergreifend zog ich Ruki näher zu mir heran und versuchte meine Dominanz wieder zu bekommen, indem ich meine Zunge gegen seine Lippen drückte. Mit Erfolg, denn wenig später konnte ich seine warme Mundhöhle und seine kleinen Hände spüren, welche sich in mein Shirt krallten, da er anscheinend den Halt zu verlieren drohte.

Ich unterbrach den Kuss, behielt die knappe Entfernung jedoch bei. Ich spürte seinen zittrigen Atem, trotz der Wärme hier im Club.

„Du siehst geil aus“, raunte ich ihm direkt ins Ohr und bewegte mich wieder ein wenig zur Musik, damit er nicht mitbekam, wie unruhig ich eigentlich gerade war.

„Und du bist geil“, meinte er plötzlich und grinste mich an. Verwundert schaute ich ihn einen Moment an, um in seinen Augen vergeblich zu lesen, ob er wusste, wie es gerade in mir aussah. Um der Situation zu entfliehen tat ich das, was ich am besten konnte. Ruki angrinsen und dann küssen. Als er seine Augen, wie üblich, nicht schloss konnte ich nicht anders, als ihn in eben diese zu starren. Was um uns herum passierte, bekam ich schon lange nicht mehr mit.

Als ich dann auch noch plötzlich seine Finger unter meinem Hemd spürte, kribbelte es wieder in mir. Das Zittern meiner Bauchdecke konnte ich nicht verhindern. Genau in seine Augen schauen zu und gleichzeitig seine Hand meinen Oberkörper hoch fahren spüren können, machte mich irgendwie an, weswegen mein Herzschlag sich beschleunigte. Damit meine Hände nicht untätig an meinem erhitzten Körper herunter baumelten, schlang ich sie einmal um Ruki und zog ihn gleichzeitig noch etwas näher zu mir heran. Als seine Zunge meine versuchte anzustupsen, als wüsste er nicht, ob er das dürfte, musste ich für einen Moment über seine Naivität grinsen. Irgendwie war es süß, dass er versuchte auch mal die Initiative zu ergreifen, weswegen ich freiwillig etwas von meiner Dominanz aufgab und meine Zunge etwas zurück nahm. Dass Ruki sie kurz darauf komplett zurück drängen würde, hatte ich jedoch nicht erwartet. Zu spüren, wie Rukis Zunge ungeschickt, aber sehr zärtlich an meiner saugte, brachte mich völlig um den Verstand. Meine Augen fingen an zu flackern und fielen dann einfach zu. Mein ganzer Körper wurde träge und irgendwie weich, was ich mir nicht erklären konnte. Eigentlich besaß ich einen starken Willen, aber Ruki hatte diesen kurzerhand vernichtet, indem er mich am Hosenbund näher zu sich heran gezogen hatte, sodass ich dumpf in den leidenschaftlichen Kuss seufzte und mich sogar an ihn klammerte. Weil er anscheinend genauso wenig wie ich selbst damit gerechnet hatte, taumelte er kurz mit mir, ehe ich den Betonpfeiler im Rücken spürte. Erschrocken ächzte ich auf und suchte augenblicklich wieder nach seinen Lippen.

Rukis Hand verirrte sich in meine blonden Haare und zog mich etwas zu sich herunter. Mein Körper gehorchte ihm augenblicklich. Ich versuchte ihn ein letztes Mal zu fokussieren, jedoch drifteten meine Augen sofort wieder zu, als ich Rukis hungrigen Blick sah. Unbewusst drückte ich mich ihm noch ein wenig entgegen, um ihn deutlicher spüren zu können. Da meine Hände schwer wie Blei wurden, ließ ich von Rukis Kragen ab und krallte sie stattdessen hilfesuchend in den Beton hinter mir. Den Kuss unterbrach ich dabei nicht für einen Moment. Ganz im Gegenteil. Mehrfach versuchte ich die Kontrolle wieder zu erlangen, weil ich wusste, dass mein Körper langsam die Oberhand übernahm, jedoch drängte er meine Zunge bei jedem Versuch erfolgreich zurück.

Rukis Finger spielten irgendwann zärtlich mit meinen Nackenhaaren, wodurch ich eine Gänsehaut bekam, da ich dort sehr empfindlich war. Sie erstreckte sich über meinen gesamten Körper und machte mich ganz kirre, weil das Kribbeln von innen immer noch da war.

Egal wie oft ich versuchte, den Blickkontakt wieder herzustellen, ich scheiterte jedes Mal kläglich daran. Stattdessen bebte mein Körper immer intensiver und ich war mir sicher, dass Ruki es merkte. Seine Nähe und sein Geruch und Geschmack machten mich völlig widerstandslos, weswegen ich in den nächsten Kuss seufzte. Augenblicklich spürte ich sein Bein zwischen meinen, was mich noch mehr zum Erzittern brachte. Als sein Knie dann auch noch meinen Schritt streifte, schaltete sich mein Kopf völlig ab und ich stöhnte einfach, ohne es wirklich zu merken. Rukis Hand in meinem Nacken bewahrte mich gerade eben noch davor, dass ich meinen Kopf in eben diesen warf und eben nicht mit der Pfeiler kollidierte.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und schien in meinem gesamten Körper sein Echo zu finden, denn ich konnte jeden Schlag trotz der lauten Musik wahrnehmen. Desweiteren war mir so unglaublich heiß. Mein Körper erhitzte sich so stark, dass selbst meine Ohren warm zu seien schienen. Und dann wurde mir für einen kurzen Moment schwarz vor den Augen. Das Nächste, was ich mitbekam war, dass sich Rukis Lippen nicht mehr auf meinen befanden und dass ich auf dem Boden saß. Hektisch ging mein Blick umher, aber ein Glück schien keiner bemerkt zu haben, dass ich zusammen gesackt war. Als ich Ruki ausfindig machen konnte, versteckte ich mein Gesicht an seiner Schulter und gab ein „Stop“ von mir. Meine Stimme erkannte ich in dem Moment selbst nicht mehr wieder, so fremd hörte sie sich an.

„Es tut mir leid“, meinte Ruki leicht panisch, „ich weiß auch nicht... ich“.

„Schon okay“, murmelte ich und lächelte ihn ein wenig an.

„Ich hätte nicht...“, fing er wieder an, jedoch brachte ich ihn mit einem gezielten Kuss zum Schweigen, „entschuldige dich nicht für etwas, was du nicht falsch gemacht hast, okay?“ Er nickte langsam, was mich erleichterte.

„Außerdem“ meinte ich wenig später, nahm seine Hand und ging mit ihm von der Tanzfläche, „gefällt mir diese andere Seite an dir“. Meine Beine waren immer noch etwas schwach, aber sie brachten mich einigermaßen voran.

Während wir uns den Weg durch die Massen bahnten, ließ ich meinen Blick unauffällig über ihn schweifen und fühlte mich wieder bestätigt.

Er würde uns definitiv noch alle übertrumpfen in seinem Wesen!
 

Nachwort:

Kommis wie immer gern gesehen *______*

Neue Wünsche ebenfalls ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (30)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-08-06T22:43:56+00:00 07.08.2011 00:43
Hahaha, ich habe gerade voll gefeiert *______*
*hust* Ich kann nicht aufhören zu grinsen xDDD


Von:  klene-Nachtelfe
2011-08-01T15:11:23+00:00 01.08.2011 17:11
Okay aus Reitas Sicht ist das nochmal extrem geil! xD
Jaja der leibe Kai hat es faustdick hinter den Ohren, was?!
Einfach genial gemacht, mal wieder! xD
LG -^-^-
Von:  senceless_no_maora
2010-08-29T14:54:10+00:00 29.08.2010 16:54
OMG!!!!!
ich finds einfach mal geil,das alles aus reitas sicht zu lesen!!!!

ich find die idde supie!!!^^

immer weiter so!!!

wie wärs ma mit der stelle wo sein ex aufgetaucht is er aber ruki hinterher rannte????
Von: abgemeldet
2010-08-24T17:48:42+00:00 24.08.2010 19:48
Ein Traum *______*

finds echt supertolig! und ich muss zugeben es erinnert michein bisschen an mich und meinen freund ^///^

hoffe kommen noch mehr solcher tollen pitel *___*
weiter so ^___~
Von:  Nady
2010-08-20T23:53:00+00:00 21.08.2010 01:53
Hay hab ich mich schon länger nicht mehr gemeldet, dass ist weil ich ne lange Zeit kaum Zeit und Lust hatte zum lesen, aber nun bin ich wieder voll und ganz da *-*
Und du wirst in der Zukunft ein paar weitere Kommis bekommen xD muss ja sein wah oo' xD muss muss
Ich mein bei einer so tollen Story >.< Ich find es immer wieder toll *-* Ruki und Reita x3 ach xD
Dieses Kapi ist wieder mal gut gelungen :) ICh selber fand es auch mal toll Reitas Sicht zu sehen, wie er das so alles aufnimmt und sieht und bemerkt..xD wirklich toll :D Danke für die Mail x3333
Und ich wünsch dir vieeeeeeeeeeeeeel Spass in Japan *-* Mach viele Fotos und lass dir nix entgehen xD
ACH und wenn du Ramen probiert hast! Sag mir bitte wie es schmeckt *-* also so richtiges kein Instands XD kihihi...:) na dann...man schreibt sich wah ? XD
liebe Grüße die Nady :)
Ps: xD Das die einzigste FF die ich 2mal durchgelessen hab :D mach ich sonst nie...;) naja machs gut -^-^-
Von: abgemeldet
2010-08-17T15:17:20+00:00 17.08.2010 17:17
Sehr coole Idee auch mal Reitas Sicht aus dieser Szene zu zeigen! ^^Hat uns sicher alle interessiert, was er gedacht hat, als Ruki aufgestylt in die Disco gekommen ist und ihn ganz untypisch angetanzt hat.
Und dann noch dieses "Er wird uns alle übertrumpfen."... Hammer! Ich hoffe, er behält recht! ;)
Freu mich schon auf neues, vor allem in "New Family". ^^
LG Mikki
Von:  Shimizu-chan
2010-08-17T08:36:45+00:00 17.08.2010 10:36
ja ruki hats echt faust dick hinter den ohren xDDD
reita sollte sich echt auf was gefasst machen :D
ich finds echt ne tolle idee mit dem special *knuff*
freu mich schon wenns mit der stor weiter geht :]
viel spaß in japan :3 *keks schenk* xDDD *grins* ^-^
Von:  Anini
2010-08-16T21:37:50+00:00 16.08.2010 23:37
Viel Spaß in Japan!
Nunja, ich kam aus dem : "Awww Reita kann ja so süß sein." ,
kaum herraus. Er liebt Ruki wohl wirklich sehr sehr sehr doll. *_*
Reitas Sicht ist toll rübergekommen!
Bye~

LG
Anini
Von:  InspiredOfMusic
2010-08-16T19:14:39+00:00 16.08.2010 21:14
Ich liebe dieses Kapitel.
Du hast das wundervoll hinbekommen aus Reitas Sicht..
Ich kanns gar nicht erwarten bis zum nächsten Kappi..
Aber.. einer Sache hat mich irritiert: Warum hat Ruki seine Augen beim Küssen immer offen?

Von:  Gedankenchaotin
2010-08-16T17:24:54+00:00 16.08.2010 19:24
Erstmal wünsch ich dir natürlich ganz viel Spaß in Japan ^.~
Und dann..
ich finds schön, dass auch mal aus Reitas Sicht zu lesen, zu lesen, was in ihm vorgeht. :)
Und ich find auch, der Wechsel ist dir gut gelungen~

Ich freu mich auf noch mehr Special Family Chaps~

Rebel


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