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Devil May Be Pregnant

Neu: Langer Epilog mit allen Notizen über Zukunft der Story
von

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Meine restlichen Notizen - als Entschädigung, dass die Fanfic nicht fertig wird

Wie schon bei einer meiner anderen Fanfics, poste ich nun hier alle, was ich sonst niemals zu Ende führen würde.
 

Es soll eine Art Epilog sein und euch meine Ideen für die Zukunft der Geschichte zeigen.

Inzwischen habe ich leider das Interesse an dieser Fanfic verloren, da ich mehr an meinen FFVII Sachen arbeite (also auch Cosplays, Fanfics, other Fanworks, sogar ein Hörbuch ist dabei.)

Falls ihr Interesse habt, kann ich euch das hier ans Herz legen, da ich nun auch auf englisch schreibe, was sich viel viel schöner anhört. (Es gibt die Geschichten aber auch auf deutsch dort)

http://www.fanfiction.net/u/1073875/Aerith_Mon_Kishu
 

Am meisten bin ich mit Aktualisierungen hier auf facebook vertreten:

http://www.facebook.com/pages/Aerith-Mon-Kishu/180579835387683
 

Und falls ihr Lust auf das Hörbuch habt, hier:

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/audiobooks/51/
 

Ich würde mich selbstverständlich über Kommentare freuen.
 

Wichtig zu sagen ist noch:

Dieses Kapitel wird unverständlich sein, da mir sehr viele Ideen noch fehlen oder ich die Blätter, auf denen ich sie von Hand notiert habe, abhanden gekommen sind.

Ich hoffe dennoch, euch gefällt mein kleiner Einblick ^^ Und er tröstet euch etwas darüber hinweg, dass ich die Geschichte nie auf normalem Weg beenden werde.
 

Achja, ich habe es mir nur grob durchgelesen um herauszufinden, was hier adult ist und was nicht, um das Kapi gesondert hochladen zu können.

Das bedeutet, ich habe es auch 'formal' so gelassen wie es war, ansonsten würde ich es meinem heutigen Stil anpassen wollen... und das wäre zu viel Arbeit... Tut mir leid...

Ich hoffe dennoch, es sind nicht ganz so viele Fehler drin ^^
 

Hier ist noch eine Notiz, die ich herausgefischt habe und schlecht irgendwo einbauen kann.
 

[Dante wechselte romeos windeln und als er ihn vor sich liegen sieht, fällt ihm als erstes auf, dass sein sohn für sein alter einen erstaunlich großen hodensack hat. „der wird seinen weg machen.“]
 

Habt Spaß.
 

Und ich würde mich über ein letztes Kommentar von euch freuen ^^
 

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Seit zwanzig Minuten schon hatte er diese Tatsache verdrängen können, doch nun ging es einfach nicht mehr.

Genervt ging Dante von einem Eck seiner Behausung ins andere und wartete darauf, dass Trish endlich das Badezimmer räumte. Verdammt, er musste auf's Klo und sein liebes Weibchen schien es sich dort in der letzten dreiviertel Stunde bequem gemacht zu haben.

Er wusste, dass es sich in diesem Falle nicht um ihre morgendliche Übelkeit handeln konnte, schließlich ließ sie dabei – um Beistand flehend – immer die Badezimmertüre einen Spalt breit offen. Nun war er mal an der Reihe zu flehen. Verflucht, wieso brauchten Weiber immer so lange im Bad? Es war einfach die Hölle!
 

„Trish, mein Schatz, bitte komm da raus. Ich will auch mal rein.“
 

„Nein,“ erklang es prompt von drinnen. „Ich will nicht.“
 

„Aber warum?“ jammerte Dante schon beinahe.
 

Ein leises Seufzen kam aus dem Bad, dann für einen quälend langen Moment Stille. Schließlich öffnete sie das Schloss und trat heraus. Ihr Anblick verwirrte Dante stark.

Trish war nur in ihrer schwarzen Lederhose bekleidet, den Gürtel dazu hatte sie nicht angelegt und auch der Knopf ihrer engen Hose war noch offen. Außerdem lag das Korsett locker aufgeschnürt auf dem Boden neben der Badewanne.

„Trish, was ist denn...?“ Doch dann musterte Dante seine Liebste noch genauer und entdeckte den Unterschied zu sonst. „Das Baby...“ Stolz durchdrang seine Augen und er trat einen Schritt auf seine Angebetete zu.
 

„...wächst. Genau, Blitzmerker,“ schnaubte Trish genervt und versuchte sich erneut an dem Knopf ihrer Hose. Entmutigt gab sie auf. „Ich werde fett, Dante. Ich will das nicht...“ jammerte sie und stellte sich so hin, dass der Teufelsjäger sie im Profil sehen konnte.
 

Beinahe hätte er Trish freudig umarmt, doch dann hätte sie ihn womöglich umgebracht. Also musste ein aufmunterndes und liebendes Lächeln genügen.

„Du wirst doch nicht fett.“ Er wagte sich etwas näher an sie heran, war jedoch fluchtbereit.

„Das ist doch wunderbar. Wir können endlich etwas von dem Knirps sehen, der in dir heranwächst. Unser Kind...“
 

„Von mir aus hätte es gerne noch eine Weile unsichtbar in mir wachsen können. Schade, dass wir nicht tauschen können, da du dieses Rundliche ja anscheinend sehr magst. Wieder einmal etwas, das die Evolution falsch gemacht hat.“
 

„Ach was. Das ist doch gar nicht schlimm. Überdramatisiere doch nicht alles immer so.“
 

„Überdramatisieren? Spinnst du? Das ist etwas Lebensnotwendiges für mich, dass ich in meine Klamotten passe. Und jetzt... und JETZT?“ heulte Trish auf. „Ich werde hässlich und fett sein. Wie kannst du mich denn da noch mögen?“
 

„Wo siehst du eigentlich das Problem?“ fragte Dante sichtlich verwirrt. Für ihn war gar nicht klar, dass sie sich so aufregte. „Es gibt nur noch mehr an dir, das ich lieben kann.“
 

Wütend schubste Trish Dante zur Tür hinaus und schlug diese mit aller Kraft hinter ihm zu.

„Geh' woanders auf's Klo!“
 


 


 


 

„Dante, wie kannst du nur?“ Lady stürmte wutentbrannt ins Devil May Cry und ließ ihre Hände auf Dantes Tisch niederraßen, sodass ein lautes Geräusch entstand.
 

Dieses riss den Teufelsjäger gänzlich aus dem Schlaf.
 

„Was ist denn los?“
 

„Was los ist? Ich habe gerade Trish in der Stadt getroffen!“
 

Dante verstand nicht.

„Sie ist ein großes Mädchen. Sie darf schon alleine raus, weißt du?“
 

„Das meine ich gar nicht.“
 

Dante hob eine Augenbraue. „Obwohl sie dein Kind erwartet, lässt du sie in diesem Korsett rumrennen?!“
 

Dante seufzte gequält. „Ich habe es ihr schon über hundert Mal verboten, aber du kennst sie doch. Sie hört nie auf mich. Und seit ihren Stimmungsschwankungen ist sie schrecklich reizbar.“
 

„Das ist KEINE Entschuldigung! Du musst...“
 

„Versuch' du es! Dann werden wir sehen, ob sie zur Besinnung kommt.“
 

„Du bist der Vater! Wenn du schon deiner Geliebten nicht den Kopf waschen kannst, wie dann dem Kind?“
 

„Ich will nicht mit dir diskutieren.“
 

„Warum nicht?“
 

„Weil...“ setzte Dante an, doch dann öffnete sich die Tür des Devil May Cry. Beiden Anwesenden fiel sprichwörtlich die Kinnlade runter. Zuerst dachte Dante, er würde ein Trugbild sehen.

Die Frau mit dem weiten, gemütlichen Pullover und der zu dem grauen Oberteil passenden lockeren Jeans war ihm völlig fremd, doch die blonden Haare und wunderschönen blauen Augen stellten eindeutig klar, dass es sich hier um seine Lieblingsdämonin handelte.
 

„Trish, was ist denn mit dir passiert?“, fragte Dante schockiert. Aber noch schockierender für ihn war, dass er bei dem häuslich legeren Bild seiner Geliebten Lust verspürte.
 

„Ich war einkaufen. Ich muss mich doch so langsam meinen Umständen passender kleiden.“
 

Lady war froh, dass Trish endlich zur Besinnung gekommen war. Ihre Aufgabe hier war also erledigt.

„Ich gehe dann besser mal. Ihr zwei wollt jetzt sicherlich allein sein.“ Mit einem Zwinkern in die Richtung ihrer Freundin verließ sie den Laden.
 

Dante war noch immer so erstaunt, dass er sich nicht bewegen konnte. Das übernahm Trish für ihn. Mit einem Lächeln setzte sie sich auf seinen Schoß und spürte dabei genau, auf was er in diesem Moment Lust hatte.

„Gefallen dir die Sachen?“ fragte sie leise und lehnte sich an ihn.
 

„Sie haben Glück, dass ein solch wunderschöner Körper sie trägt. Du siehst perfekt aus, mein Engel.“ Dante nahm ihr Gesicht in seine Hände und führte es zu seinen Lippen. Sein Kuss war zärtlich und sanft – und beide genossen ihn in vollen Zügen.

Währenddessen glitt seine Hand unter ihren Pullover und streichelte ihren Bauch. Es machte ihn stolz, dass dieser immer weiter wuchs. Das war sein Kind, sein eigen Fleisch und Blut. Ein Zeichen ihrer Liebe – und seiner Potenz. Etwas, das sie gemeinsam erschaffen hatten. Wohl behütet in ihren Körper. Der Körper, der ihn gerade so scharf machte.
 

„Oh, Baby, ich will dich – jetzt!“ keuchte Dante, als er spürte, wie ihm langsam die Kontrolle entglitt.
 

Trish antwortete mit einem Lachen und kuschelte sich an seine Brust, in der sein Herz in hohem Tempo schlug. Dann sah sie ihm mit unschuldigem Blick in die Augen, was ihn noch mehr reizte.

„Aber bitte pass auf. Ich würde heute das Bett vorziehen und...“
 

„Heißt das, ich darf oben liegen?“ fragte er und zog eine Augenbraue hoch.
 

Trish wirkte schüchtern. „Ja, das darfst du. Ich will mich heute ein bisschen schonen.“
 

„Oh, natürlich. Der Schopping-Bummel war sicherlich anstrengend.“

Er sah sie mit einem selbstgefälligen Grinsen an.

„Kein Problem. Überlass' alles nur mir. Ich werde euch beide jetzt verwöhnen.“

Dante schob den Pullover nach oben und strich wieder über ihren Bauch.
 


 


 


 


 

"Dante, ich habe schon wieder zugenommen..." Trishs vorwurfsvolle Stimme drang aus dem Bad und weckte somit den bis jetzt schlafenden Dante auf.
 

"Wos is' los?" nuschelte der Teufelsjäger müde in das Kissen.
 

Trish betrat das Schlafzimmer. "Ich habe schon wieder zugenommen! Und das alles wegen dir!"
 

Oh je... wenn sie schon früh morgens so ankam, konnte es ja kein guter Tag werden. Ein Unwetter braute sich zusammen und sein Ziel war Dante. Jetzt galt es die richtigen Worte im Halbschlaf zu finden...

"Das ist doch ganz normal. Das geht dann bald wieder weg."

Nicht die beste Antwort, aber immerhin.
 

"Ich weiß, dass es normal ist. Trotzdem regt es mich auf. Ach, Dante..." jammerte sie schon beinahe. "Ich will nicht fett werden. Ich will nicht wegen des Babys meine gute Figur einbüßen!"
 

"Aber das wirst du doch nicht. Du wirst deine Traummaße schon wieder erreichen, sobald das Kind erst mal draußen ist," versicherte er ihr und hob den Kopf um ihr kleines Bäuchlein betrachten zu können, das sich leicht unter dem Stoff ihres Nachthemdes abzeichnete.
 

"Ach, ja? Du weißt schon, dass mein Hüftumfang zunehmen wird und auch meine Brüste größer werden, wenn ich das Kind dann stille." Trish beugte sich demonstrativ nach vorne und gewährte ihm vollen Blick auf ihre sowieso schon phänomenale Oberweite.
 

"Ist das was Schlechtes? Ich würde mich über noch mehr zum Anfassen freuen," gestand er lachend, doch verstummte gleich wieder, als das Gewitter über ihm losbrach.
 

"Dante, heute Nacht schläfst du auf der Couch, klar?" fauchte die werdende Mutter.
 

"Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass du mich erst nach drei Ermahnungen auf das Sofa verbannen darfst?"
 

"Na, gut. Das war Nummer EINS! Bring' mich noch zwei mal auf die Palme, dann hast du den Salat!" warf sie wütend zurück und verließ, die Tür hinter sich zuschlagend, das Schlafzimmer.
 

Oh, das konnte ja noch wolkig, ähm, heiter werden...
 

Am Frühstückstisch schließlich, Trish hatte als Morgengymnastik Brötchen geholt, würdigte sie ihn keines Blickes.

Doch Dante nahm genau wahr, wie ihre Hand immer wieder unter den Tisch glitt und sich auf ihren Bauch legte. Fast hätte er sie darauf aufmerksam gemacht, ließ es aber dann doch bleiben.

Brav räumte er die Teller weg und half Trish beim Abwasch.
 

"Willst du dein Punktekonto von heute etwa aufbessern, dass du so nett zu mir bist?" fragte sie keck.
 

"Nein, ich will ehrlich gesagt nur nicht, dass du dich mit irgendetwas überanstrengst."
 

Die Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt, denn Trishs Blick hellte sich für einen kurzen Moment auf. "Ich bin eine Dämonin, Dante. Wenn menschliche Schwangere sich etwas zurückhalten müssen, dann heißt das für mich, dass ich noch immer mehr machen kann als sie," meinte sie lachend, doch plötzlich verzog sie das Gesicht vor Schmerz.
 

"Was ist?" fragte Dante schockiert und hielt seine Geliebte fest, sodass sie nicht zu Boden stürzte.
 

"Ach, das geht vorbei. Das habe ich häufiger. Scheint wohl ein Nachteil bei einer dämonischen Schwangerschaft zu sein. Man kann mehr austeilen, muss aber auch mehr einstecken."

Trish krümmte sich und stützte ihr ganzes Gewicht auf Dante.
 

"Trotzdem ist das sehr beunruhigend. Wir sollten das vielleicht mal von einem Arzt checken lassen."
 

"Bloß nicht. Der wird sich doch zu Tode wundern, bei dem Tempo, das das Kind vorlegt," meinte sie und versuchte sich wieder aufrecht hinzustellen. Die Krampf hatte aufgehört, dennoch war ihr schwindelig.
 

"Was meinst du denn damit?" Dante streichelte sie zärtlich.
 

"Ist dir noch nicht aufgefallen, wie schnell das Kind wächst?" fragte Trish vorwurfsvoll.
 

"Nein, ich dachte, dass das normal sei..."
 

"Eine Schwangerschaft dauert bei Menschen in der Regel 9 Monate, Dante. Die ersten sichtbaren Anzeichen sind erst nach mindestens 3 Monaten da."

Trish hatte sich zusammen mit Lady genau über alles informiert.

"Aber ich habe schon nach ein paar Wochen einen kleinen Bauch..." Sie griff nach seiner Hand und fuhr damit unter ihr T-Shirt.
 

"Dann freu dich doch. Umso schneller ist es vorbei und wir können unser Kind endlich willkommen heißen," munterte er sie auf und strich sanft über die leichte Wölbung.
 

"Ach, Dante, es gibt noch so viel, was wir über das Kinderkriegen bei Dämonen nicht wissen. Ehrlich gesagt, fürchte ich mich ein wenig davor..." gab sie zu und klammerte sich an seine starken Arme.
 

Ein seltsamer Beschützerinstinkt wurde in ihm wach und er zog Trish noch fester an sich.

Wie hatte seine Mutter damals diese Angst überstanden? Sie hatte Zwillinge eines Dämons in sich getragen. Sparda war ihr sicherlich nie von der Seite gewichen und war ihr jederzeit eine Stütze gewesen. Erst jetzt wurde Dante bewusst, was für Opfer seine Eltern für Vergil und ihn hatten erbringen müssen. Aber auch welche Freude es war.
 

"Es wird schon alles glatt laufen. Schließlich hast du ja mich an deiner Seite," munterte er sie auf.
 

"Du bist dir schon im Klaren darüber, dass du dich von deiner Hand verabschieden kannst, wenn vor hast diese während der Geburt zu halten?" Ihr Finger fuhren seinen Arm hinab. Dann nahm sie seine Hand in ihre und drückte einfach mal probeweise zu.
 

"Aua, spinnst du?!" jaulte Dante auf. Verdammt das tat weh. Die verfluchten Nägel der Frau hatten wahrlich eine einschneidende Wirkung.
 

"Und dabei habe ich noch nicht einmal meine ganze Kraft eingesetzt, geschweige denn meine Blitze." Trish spürte eine plötzliche Genugtuung. Wenn sie zu leiden hatte, dann sollte er die Schmerzen ebenso ertragen. Geteiltes Leid ist halbes Leid.
 

"Dann wappne ich mich wohl schon einmal mit einem robusten Handschuh, der Starkstrom aushält," meinte er scherzhaft und lachte, doch der böse Blick von Trish ließ ihn still werden.
 

"Dante, hast du eigentlich eine Ahnung, wie hoch die ... Sterblichkeitsrate bei Dämonen in einem solchen Fall ist?" Ihre Stimme zitterte leicht, als sie danach fragte.
 

"Woher soll ich das wissen? Ach komm schon, meine Mutter hat es ja auch geschafft und sie war um einiges schwächer als du..." Eva fing an, ihm immer mehr leid zu tun... Und dann auch gleich noch Zwillinge... (Wenn du wüsstest, Dante...)

"Schau dir doch nur mal deine phänomenale Hüfte an. Das passt schon alles." Dante war sich nicht ganz sicher, ob er sie aufmuntern konnte, aber vielleicht würde es für ein kleines Schmunzeln oder wenigstens ein befreienden Wutausbruch reichen.

"Und ich überzeuge mich ja selbst immer mal wieder davon, dass deine Muskeln da unten ordentlich trainiert werden."
 

Trish war sich nicht sicher, ob sie gereizt oder freundlich darauf reagieren sollte. Dennoch zauberten Dantes Sätze eine schwache Röte auf ihre Wangen, die eher vom Schamgefühl kam.

"Ja, aber du bist dir schon im Klaren darüber, dass die Sache mit dem Sex dann bald vorbei sein wird. Aber da es ja eine 'dämonische' Schwangerschaft ist, wird diese Zeit nur recht kurz sein..."
 

Dante wurde plötzlich kreidebleich. "Du meinst also... Wie zur Hölle soll ich denn dann überleben?"
 

"Mach's dir selbst." Trish versetzte ihm einen Stoß in die Rippen. "An mein Baby lasse ich keinen heran. Das Ding kriegt doch ab einem bestimmten Zeitpunkt alles mit, was so passiert. Wenn ich mich nicht täusche, kann das Kind uns bald schon hören, auch wenn es uns nicht versteht."
 

"Aber Trish..." Dante drehte sie so, dass sie in seine bettelnden Augen schauen konnten. "Bitte! Du kannst mir das doch nicht antun... Außerdem ist normal praktizierter Sex während der Schwangerschaft doch eigentlich kein Problem, also medizinisch gesehen."
 

"Dante, bei uns ist gar nichts normal. Mit deinem Ding da ist es sowieso ein Wunder, dass das Kind bei unserer Art Sex zu haben überhaupt überlebt hat."

Trish lachte auf und strich über ihren gewölbten Bauch.
 

"Aber können wir denn nicht... Nunja..." Dante wusste nicht ganz, wie er es am besten ausdrücken sollte.
 

"Nein, Dante, ich habe nicht vor dir jeden Tag einen zu blasen. Wie sieht das denn aus? Eine Schwangere, die ihren Mann auf diese Weise befriedigt." Die Vorstellung klang absurd.
 

"Es heißt doch, man kann noch so lange Sex haben, wie es der Frau auch gut geht." Dante versuchte verzweifelt, sie umzustimmen.
 

"Ach, jetzt hör' doch auf. Ich will einfach nur nicht, dass dem Kind etwas passiert..."

Sie faltete die Hände beschützend über ihrem Bauch.
 

"Ist es dir etwa schon wichtiger als ich?" klagte Dante laut.
 

"Ich werde Mutter, Dante, da verändert man sich eben und denkt realistischer."

Langsam nervte sie dieses Thema.
 

"Oh, Trish, warum zur Hölle bist du nur schwanger geworden?"
 

JETZT war die Mutter sauer. "Dante, Couch, ohne Widerrede!"
 

Okay, der Halbdämon hatte es übertrieben, das wusste er nun selbst. Aber hier ging es um sein Überleben als potenzstarker Mann.
 

"Ach, Schatz..." Okay, dann musste er es eben auf andere Weise versuchen. Und zwar nicht mit Worten sondern mit Taten.
 

Trish hatte gar nicht so schnell reagieren können, wie er sie gegen den Bartisch gedrückt hatte.

Erschrocken keuchte sie auf und wollte sich aus Dantes Griff herauswinden.

"Dante, lass mich los. Zu zerquetschst mich und das Kind noch."
 

Doch dieser schenkte ihr nur ein überhebliches Grinsen und verstärkte den Druck auf ihre Hüfte nur noch. Mit flinken Fingern arbeitete er sich unter ihr Kleid vor und kniff ihr in den Po.

Mit verruchter Stimme flüsterte er in ihr Ohr: "Was denn? Du magst dieses Katz und Maus Spiel doch. Ich kenne dich nun schon so lange, Trish. Du zeterst immer herum, aber eigentlich willst du es doch nicht anders..."
 

Er biss ihr leicht in den Nacken, was mit einer Gänsehaut beantwortet wurde.

"Dante..." Ihre Abwehrversuche hatte sie beinahe eingestellt. Es war einfach zu verlockend, sich ihrem Liebsten hinzugeben. Schließlich war sie genauso heißblütig wie er. Zwar war ihre Lust durch die Schwangerschaft ein wenig eingedämmt, aber wenn Dante sie so berührte...
 

"Ja, du kannst es nicht leugnen. Du kannst den Genuss nicht leugnen, die Lust, wenn ich dich rannehme..." Seine lasziven Worten überraschten ihn selbst, dennoch: Er sprach die Wahrheit.
 

Und das wusste auch Trish und so ergab sie sich seinen dämonischen Gelüsten. Die Dämonin schlang ihre Arme um seine breiten, männlichen Schultern und zog ihn gierig näher an sich heran.
 

"Jetzt bist du aber die Stürmische," meinte er schmunzelnd und küsste sie danach leidenschaftlich.
 

„Ach, halt den Mund und nimm mich!“
 


 


 

Trish lag erschöpft in ihrem Bett, dennoch war sie glücklich. Dante und sie hatten in der Küche angefangen und sich schließlich bis ins Schlafzimmer vorarbeiten können.

Die Dämonin ahnte bereits, dass sich Dante diesmal so viel von ihr geholt hatte wie nur möglich, schließlich könnte es ja wirklich das letzte Mal gewesen sein.
 

Doch jetzt dösten sie ein wenig unter der Bettdecke. Die Hand ihres Liebsten zog Kreise auf ihrem Bauch. Das Kind war anscheinend auch gerade dabei sich auszuruhen, denn die sonst so energischen Bewegungen in ihr waren kaum spürbar.
 

Auch wenn Dante recht stürmisch vorgegangen war, hatte das nicht geheißen, dass er sie nicht mit größter Vorsicht behandelt hatte. Die gleiche Präzision wie beim Schwertkampf, konnte man fast sagen. Dante hatte dafür gesorgt, dass sie sich nicht überanstrengte.

Auch bei den Stößen war er mehr effektiv vorgegangen, anstatt wie von Sinnen... okay, das vielleicht doch, aber er hatte wenigstens aufgepasst, nicht zu viel Tiefgang zu erreichen.

Außerdem hatte er ihre Hüfte nicht grob bewegt oder Druck auf ihren Bauch ausgeübt.

Fast immer war sie oben gewesen, wobei Dante trotzdem die anstrengende Arbeit aus einer meist ungeschickten Position übernommen hatte.

Ein echter Gentleman.
 

Der Gedanke brachte Trish zum Schmunzeln. Unter dem sexbesessenen, alles besteigenden Zuchthengst steckte doch irgendwo ein fürsorglicher, vorbildlicher Vater... irgendwo...
 


 


 

"Was gibt es denn heute Leckeres?" fragte Trish, als sie zu Dante in die Küche trat.
 

"Rate mal," meinte Dante nur und drehte sich zu seiner Liebsten um. Er konnte das Schmunzeln nicht unterdrücken. Sie sah einfach phänomenal aus in ihren neuen Klamotten - der kleine Babybauch war dabei nur noch das Sahnehäubchen.
 

Trish hatte sich gegen den Türrahmen gelehnt und musterte die vielen frischen Zutaten.

"Hmm... Tomaten, Käse, verschiedene klein gehackte Gemüsesorten... Teig? Etwa selbstgemachte Pizza?"
 

"Beinahe." In Dantes Stimme schwang Stolz mit. "Ich habe mir aus einer Zeitschrift ein tolles Rezept für Mini-Pizzen geholt."
 

Trish wusste nicht, was sie mehr erstaunte: Dass der Teufelsjäger selbst Pizza machte, oder dass er tatsächlich etwas von dem verstand, was er so in seinen 'Ich bin beschäftigt und nicht ansprechbar'-Zeitschriften las.

"Ach, Dante..." Er würde ein wundervoller Vater sein...
 

"Dann kommt erst einmal her und lasst euch umarmen."

Der Teufelsjäger schnappte sich seine Angebetete und wirbelte sie im Kreis um sich herum.
 

"Ah, Dante! Lass das! Mir wird schwindelig. Außerdem tut das dem Kind bestimmt nicht gut!"

Trish schien langsam den Drehwurm zu kriegen und versuchte sich aus Dantes Griff zu befreien.
 

"Ach, was..." Er setzte sie ab und küsste sie stürmisch auf die vollen Lippen. Dann drehte er sie mit dem Rücken zu sich und ließ seine Hände ihren Oberkörper hinabwandern. Vorsichtig legte er seine großen Hände auf die schon deutlich sichtbare Kugel. "Wie geht's dem da drin denn so?" fragte er wissbegierig. "Fühlt sich fast so an, als wäre er schon wieder an ganzes Stückchen gewachsen. Wird wohl mal ein großer Junge werden!"
 

"Dante!" Zuerst wollte sie sich gegen seinen Griff wehren, doch dann ließ sich sie in seine starken Armen sinken. Das Gefühl seines schlagenden Herzens an ihrem Rücken beruhigte sie zusätzlich.

"Also erstmal ist es noch nicht sicher, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird und außerdem weißt du doch ganz genau, dass die Schwangerschaft bei Dämonen schneller verläuft."
 

"Tja, Dämonen sind eben sehr produktiv," meinte er lachend und ließ sie die leichte Beule in seiner Hose spüren.
 

"Oh, Dante, du alter Lustmolch!"

Ja, heute war sie wirklich sehr aufgebracht. Man durfte sie nicht zu sehr reizen.
 

Doch Dante kannte die Stimmungsschwankungen seiner Liebsten nun sehr genau, weshalb er immer wusste, wann der Moment war, in dem man aufhören und ein braver, werdender Vater sein musste.

Genau so ein Moment war nun gekommen.

"War doch nicht so gemeint..." er streichelte ihren Bauch.

"Mich würde wirklich mal interessieren, wann es wohl soweit sein wird."
 

"Ach, Schatz, wenn ich irgendwann einmal schreiend vor dir liegen sollte, dann wirst du es schon merken," meinte sie scherzhaft und fügte dann hinzu: "Außerdem solltest du dir wirklich besser Starkstrom-Schutzhandschuhe aus dem Baumarkt holen."
 

"Du erlaubst es mir?" Eine Chance zum Überleben!
 

"Selbstverständlich wirst du bei der Geburt meine Hand halten und da ich höchstwahrscheinlich nicht fröhlich sein werde, kannst du dich schon einmal auf ein paar Stromstöße gefasst machen," meinte sie kichernd. „Und die wirst wahrscheinlich nicht einmal mit den Handschuhen überstehen können.“
 

"Dann werde ich zu 'nem menschlichen Akku? Ach ne..." resigniert ergab er sich jedoch seinem unausweichlichen Schicksal. "Hauptsache ist aber, dass das Kind gesund zur Welt kommt und dass es euch beiden danach gut geht."

Dante drehte Trish wieder zu sich herum und hockte sich vor sie, genau auf Höhe ihres Bauches.

"Und du, pass mir bloß auf deine Mama auf, wenn du rauskommst."
 

Trish musste lachen. "Ich glaube, dafür kann das Kind dann nicht viel..."
 

"Trotzdem. Ich wollte es einfach mal gesagt haben." Er küsste sie sanft auf die Wölbung.

"Gibt es nicht irgendwie die Möglichkeit, dass wir uns auf alles vorbereiten können?"
 

"Wie meinst du das?" Hatte sie das gerade richtig verstanden?
 

"Na ja, ich glaube, da gibt es doch Kurse mit Gymnastik und so 'nem Kram," gab er nuschelnd von sich. Nicht mehr ganz überzeugt, ob er seine Idee überleben würde.
 

Sie hatte es richtig verstanden. Fast wäre Trish in Tränen ausgebrochen, so süß fand sie diesen Vorschlag. Sich Dante dabei vorzustellen, wie er zusammen mit ihr irgendwelche sinnlosen Gymnastikübungen machte... Einfach köstlich!

"Einverstanden. Ich glaube nicht, dass es uns schaden wird." Sie legte die Hände auf ihren Bauch. "Wir müssen nur darauf achten, dass sie nicht die Unterschiede zwischen meiner Schwangerschaft und der von Menschenfrauen entdecken. Aber das machen wir schon irgendwie."
 

Dante nickte nur und betrachtete ihren Bauch. Das, was in ihr wuchs, hatten sie beide gemeinsam erschaffen. Es war nun ein Beweis ihrer Liebe, auch wenn die Nachricht zuerst ein wenig schockierend gewesen war. Dante würde alles dafür geben sein Kind zu beschützen, es war schließlich sein eigen Fleisch und Blut, sein Erbe. Oh, er wünschte sich so sehr einen Sohn. Mit diesen würde er dann Fußball spielen und Pizza mampfen können. Dante bezweifelte nicht, dass das Kind diese speziellen Interesse bereits in die Wiege gelegt bekam. Und auch die Dämonenjagd würde bestimmt die Lebensaufgabe seines Sohnes werden. Sein Sohn...

"Mein Sohn..." Dante bemerkte nicht, wie er die Worte laut aussprach.
 

"Sag mal, Dante, warum glaubst du eigentlich immer, dass es ein Junge wird?" fragte Trish skeptisch.
 

"Nunja, es war für mich am wahrscheinlichsten das anzunehmen. Vielleicht, weil es in meiner Familie bisher nur Jungs gab."
 

"Welch Vermutung..." seufzte Trish und wuschelte in den Haaren Dantes herum, der noch immer vor ihr hockte. "Dein Vater hat Zwillingssöhne, dein Bruder hat einen Sohn. Und nun pochst du geradezu darauf auch einen männlichen Nachkommen haben zu wollen?"
 

"Genau." Dante sah zu ihr auf, mit dem Gesicht eines kleinen Jungen, der schmollend den Mund verzog.
 

"Aber wenn man es so betrachtet, gab es in meiner Familie nur Mädchen." Trish sah in Dantes verwirrtes Gesicht. "Ich bin ja so gesehen die Tochter von Mundus, auch wenn es eigenartig klingt." Trish dachte über die Macht nach, die Kindern aus der Sparda und Mundus Linie innewohnen konnte. Sie würden ihren Vater sicherlich genauso übertreffen wie Dante seinen Vater übertroffen hatte.
 

"Würdest du dich also nicht über ein Mädchen freuen?" Jetzt wollte sie es wissen. Die Couch stand für ihn nun nicht mehr in weiter Ferne.
 

"Natürlich würde ich das. Alles von dir erfüllt mein Herz mit Freude."
 

Trish blickte genervt auf ihn herab. Das hörte sich mal wieder wie auswendig gelernt an.

Dante stand nun in ihren Gedanken genau zwischen Sofa und Bett.
 

"Außerdem könnten wir es im Falle eines Mädchen ja nochmal versuchen."
 

JETZT hatte er den Bogen überspannt. "Dante! Heute Nacht ist Couch angesagt." Sie gab ihm eine ordentliche Kopfnuss, gefolgt von einem Blitz, der sogar einen Dante noch schocken und brutzeln konnte.

"Ab zu deiner Pizza! Das Mädchen und ich haben Hunger!" fauchte sie trotzig und verließ die Küche.
 


 


 

Dante hatte es sich auf seinem Stuhl bequem gemacht und eine Fachzeitschrift über sein Gesicht gelegt, damit er sein Nickerchen auch ordentlich genießen konnte.
 

Trish lieferte sich in der Zwischenzeit einen wahren Kampf mit Bügeleisen und Bügelbrett. Sie war noch nie gut in häuslichen Dingen gewesen, aber das Bügeln hatte sie schon immer über alle Maßen verabscheut. Das war auch der Grund, weshalb sie sonst immer ihre Lederklamotten trug, die mussten nämlich nur in die Reinigung oder wurden nach einem Kampf gleich ersetzt.

Doch leider hatte sie nun mit einer wortwörtlich 'umständlichen' Kleiderauswahl ein unüberwindbares Hindernis vor sich. Und nicht nur das hinderte Trish.

Genervt überlegte sich die Dämonin, ob sie nicht vielleicht doch die Form des Bügelbrettes ein wenig von Hand ändern sollte. Doch ihr zuvor gereizter Blick wurde binnen eines Wimpernschlages von Vorfreude abgelöst, als sie ihren stark gewölbten Leib betrachtete. Sie wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde. Das Kind hatte kaum noch Platz, um sich in ihr zu bewegen und so langsam... hatte sie auch einfach keine Lust mehr. Die große körperliche Belastung ging nicht spurlos an ihr vorüber, auch wenn Dante ihr durch Rücken- und Fußmassagen hin und wieder Erleichterung verschaffte.
 

Trish seufzte leise und fuhr sich über den Bauch. Sie kam sich durch diese Schwangerschaft immer menschlicher vor und irgendwie gefiel ihr dieser Umstand. Wie Eva sich wohl damals gefühlt hatte? Sie war ja gänzlich eine Menschenfrau gewesen. Schwer vorstellbar, dass sich solch ein reines Wesen auf einen Dämon eingelassen hatte. Aber so wie sie erfahren hatte, war Sparda etwas ganz besonderes gewesen. Wenn der Sohn auch nur die kleinste Ähnlichkeit mit dem Vater hatte, dann konnte sie Eva wirklich verstehen. Der einzige Unterschied war wahrscheinlich, dass Sparda mehr... Anstand besessen hatte.

Trish schmunzelte. Aber sie konnte nicht leugnen, dass ihr Dante mehr gefiel. Sie liebte diesen Rebellen einfach, war ihm ganz verfallen.
 

Jetzt hatte sie genug von dieser verfluchten Bügelei. Sich ihr Kleid über den Bauch glatt streichend ging sie auf leisen Sohlen auf Dante zu. Vorsichtig schlang sie ihre Arme um seinen Hals und flüsterte etwas in sein Ohr.
 

Das schien Dante wach gemacht zu haben, denn er nahm ohne zu Murren die Zeitschrift von seinem Gesicht. "Ist das dein Ernst?"
 

Sie flüsterte ihm erneut etwas zu und kicherte dann leise.
 

"Trish! Also wirklich!" Verdammt, so kannte er seine Geliebte ja gar nicht. "Hast du wieder deine Stimmungsschwankungen oder was? Das kannst du doch nicht..."
 

"Doch, Dante. Ich will, dass wir es tun, jetzt sofort."
 

Der Teufelsjäger stöhnte genervt auf. "Trish, du bist doch sonst immer die, die alles fünf Mal überlegt!"
 

"Ich habe es mir auch genau überlegt. Und zwar zwischen dem rosanen Oberteil und der weiten Jeans, als ich gebügelt habe." Was ihrer Meinung nach gefühlte acht Stunden gebraucht hatte.
 

"Oh, nein... So meinte ich das nicht." Dante beobachtete, wie Trish sich neben ihn stellte und die Hände auf ihren Bauch legte.
 

"Wirklich nicht? Tu es mir und dem Kind zuliebe."
 

"Nein, Trish, ich werde dich nicht heiraten. Bitte versteh mich nicht falsch. Ich liebe dich wirklich sehr... Aber heiraten?" Dante verstand die Welt nicht mehr.
 

„Wusstest du, dass Frauen früher einen ähnlichen Status wie Geächtete hatten, die ein Kind besaßen und noch nicht geehelicht waren?“
 

Er stöhnte genervt auf. „Wo zur Hölle hast du das denn schon wieder her?“ Dante war schon fast der Meinung, dass Lady ihre Finger mit im Spiel hatte. Trish und die Menschenfrau waren gute Freundinnen geworden und kümmerten sich um den anderen. Lady war kurz davor, Patentante zu werden und auch den Zweitnamen des Babys wollte sie bestimmen.
 

„Ist doch egal.“
 

Lady, dachte er bei sich.
 

„Dante soll das Kind denn in so eine Welt geboren werden?“ fragte theatralisch und bog den Rücken durch, sodass ihr Bauch noch runder aussah.
 

„Was heißt denn hier 'in so eine Welt'?“ Dante fühlte sich angegriffen. „Wir leben doch auch ganz...“
 

„Wir kommen gerade mal so über die Runden!“
 

„Also erstens habe ich schon etwas Geld zur Seite gelegt und zweitens: Was hat das mit Heiraten zu tun? Du kennst meine Einstellung zur Ehe.“
 

Oh, ja, die kannte sie nur zu gut. „Ich meine nur...“ Wie sollte sie es nur formulieren... „Ich habe Angst, dass du, sobald dir die Verantwortung zu groß wird, einfach... abhaust.“ Sie wandte sich ab.
 

Okay, das konnte er jetzt schon fast nicht mehr als simple Stimmungsschwankung abtun. Vertraute sie ihm etwa so wenig? Es tat ihm weh, soetwas von ihr zu hören.

„Trish...“ Es verschlug ihm die Sprache. Zitternd stand er auf und nahm sie in den Arm. „Ich werde doch nicht weglaufen. Ich würde dich niemals allein lassen, nur weil mir eine Verantwortung über den Kopf wächst.“ Oh, das war ein schlechtes Argument bei seiner Vergangenheit. „Wir schaffen das – gemeinsam. Ich liebe dich und das Kind. Nie würde ich auch nur daran denken, euch zu verlassen.“
 

„Genau deshalb will ich, dass wir...“
 

„...heiraten?“ Dante war irritiert. Er selbst empfand es zwar als nervige Angelegenheit, aber keine in dem Sinne 'wichtige'. Dennoch tat er ihr den Gefallen. „Gut, ich werde darüber nachdenken, aber ich bin trotzdem dafür, dass wir erst warten bis das Baby da ist. Wenn du dich jetzt auch noch wegen irgendwelchen Vorbereitungen aufregst, schadet das nur dem Kind. Obwohl...“ Dante seufzte. Er wollte sie auch nicht traurig machen oder vor der Zukunft ängstigen. Er überlegte und griff nach seiner Bierdose. Trish sah zu, wie er daran herumfuchtelte und ein metallisches Klicken ertönte.

Schließlich ging er vor ihr auf die Knie.

„Trish, das mag jetzt ein wenig plötzlich sein, aber... willst du meine Frau werden?“
 


 


 

Die junge Dämonin betrachtete den Ehering aus Weißgold mit den eingelassenen Blutdiamanten. Trish hatte vorher gar nicht gewusst, dass Dante so ein teures Schmuckstück gehörte – und vor allem, dass er es noch nicht verkauft hatte.

Diesen Ring hatte sein Vater damals Eva zur Hochzeit über den Finger gestreift und nach ihrem Tod hatte Dante den Ring genauso sehr behütet wie das Amulett.

In einer wirren Vorstellung hatte er das Schmuckstück in der Hoffnung behalten, dass auch ihm irgendwann einmal das Glück zuteil wurde, eine liebende Frau kennenzulernen.

Und da Trish so sehr darauf bestanden hatte, war er mit ihr am Wochenende nach ihrer 'Verlobung' nach Las Vegas gefahren, bevor er noch kalte Füße bekam.

Außerdem hatte ihm die Freude seiner Liebsten so gefallen, dass er ihr den Wunsch unverzüglich hatte erfüllen wollen. Und damit waren auch die nervigen Vorbereitungen abgehakt gewesen. Wer wäre denn auf so eine Feier überhaupt gekommen? Sie hatten beide ja eigentlich nur dämonische Verwandten, die wahrscheinlich in der Hölle vor sich hinschmorten.
 

Und so war die Heirat im Stillen vollzogen worden, sogar Lady hatte erst Tage später davon erfahren, als sie den kostbaren Ring an Trishs zierlichen Fingern entdeckt hatte.

Das Staunen war groß gewesen und Trish hatte alles haarklein erzählen müssen.

Da die Dämonin ja eigentlich keinen wirklich Nachnamen besaß, hatten sich Dante und sie darauf geeinigt 'Redgrave' als Familiennamen zu benutzen. Das mit den gefälschten Papieren war dabei auch kein Problem gewesen. Und wenn es eines gegeben hätte, dann hätte Dante mit zwei sehr guten Argumenten gepokert, nämlich Ebony und Ivory.
 

„Jetzt hast du den wilden Hengst endlich eingeritten und gezähmt, was? Aber denk dran, dass du die Zügel immer straff halten muss, damit er nicht zu bocken anfängt!“ meinte die Dunkelhaarige scherzhaft.
 

„Lady! Hör auf so zu sprechen. Dante ist doch kein Stück Vieh oder so... Er ist der liebenswerteste Ehemann, den ich mir nur vorstellen kann. Mal abgesehen von den Momenten, wenn ich ihn unangespitzt in den Boden rammen könnte.“ sagte Trish lachend und fuhr sich über ihren runden Bauch.
 

Lady beobachtete die Szene und wurde nachdenklich.

„Sag mal, habt ihr eigentlich endlich einen Namen für das Kind? Sieht ja nicht so aus, als ob es noch lange dauern dürfte.“
 

Trish blickte nach unten und suchte nach ihren Füßen, die sie eigentlich jetzt hatte anstarren wollen, vergebens.

„Ja, da könntest du recht haben. Name? Nein, irgendwie noch nicht. Jedes Mal, wenn das Thema auf den Tisch kommt, sind wir immer etwas ratlos. In einer Sache sind wir uns jedoch schon einmal einig. Wir werden es, falls es ein Mädchen wird, nicht nach seiner Mutter Eva benennen. Sonst ist ihm alles recht. Bei einem weiblichen Kind darf ich bestimmen, denn er plädiert sowieso auf einen Jungen. Und da darfst du anscheinend auch nicht mitbestimmen, was den Zweitnamen angeht. Denn der Junge soll als zweites Vergil heißen. Den richtigen Vornamen bekommt er, wenn Dante ihn sieht, so sagt mein lieber Ehemann zumindest. Er will einen Namen auswählen, der du dem Kind passt.“
 

„Im Klartext heißt das nun also, dass wir bei einem Mädchen freie Bahn haben, was den Namen angeht?“ fragte Lady voller Enthusiasmus.
 

„Ähm, ja...“ Trish war verwirrt, da die Einschränkung sie nicht zu stören schien.
 

„Gut, dann denken wir uns beide jetzt zwei hübsche Mädchennamen aus.“
 

„Warum zwei? Wir wollen keinen zweiten Vornamen.“

Die Dämonin war nun völlig irritiert.
 

Lady sah sie mit einem verschmitzten Grinsen an und ließ ihren Blick dann kurz über Trishs Bauch gleiten.

„Dann haben wir aber mehr Wahlmöglichkeiten verstehst du? Und wenn Dante mit einem der Namen nicht einverstanden ist... haben wir noch mehr zur Auswahl.“
 

„Okay...“ sagte Trish langgezogen und noch immer verwundert. Lady heckte doch irgendetwas aus... Gut, auch sie hatte etwas geplant.
 

„Wie wäre es, wenn wir das Mädchen Mary nennen. Ich habe deinen eigentlichen Namen schon immer sehr schön gefunden. Außer du hast aufgrund deiner Vergangenheit Probleme damit.“ fügte sie noch schnell hinzu.
 

Nun war Lady etwas perplex. „Ähm, schlecht wäre er sicherlich nicht. Nein, ich habe keine Probleme damit, wirklich nicht. Wenn dir der Name gefällt, gerne. Ich würde es sogar recht süß finden.“ Nach genauerer Überlegung war sie damit einverstanden, mochte die Vorstellung schon fast. Tja, ein bisschen besitzergreifend war Lady eben.
 

„Und sonst... Ich hatte da an Violet gedacht. Der Name klingt sehr schön.“

Es war Trish anzusehen, dass sie sich mehr Gedanken darüber gemacht hatte als ihr Ehemann.
 

„Da stimme ich dir zu. Gut, dann haben wir schonmal zwei. Was gibt es denn noch so zur Auswahl.
 


 


 

Dante beobachtete Trish aus dem Augenwinkel. Sie war den ganzen Tag schon auf den Beinen, wandelte unruhig hin und her und wechselte ständig zwischen einer sitzenden und einer stehenden Position. Außerdem hielt sie sich den anscheinend schmerzenden Rücken und musste sich immer wieder irgendwo festhalten, da sie andauernd von einer Art Schwindelgefühl übermannt wurde.
 

Der Teufelsjäger hatte ihr gesagt, sie sollte sich hinlegen und ausruhen, doch auf seine Bemerkung hatte sie nur genervt und abweisend reagiert.

Dante wusste, dass es nun soweit war. Trish wusste es sicherlich ebenso, dennoch schien sie es zu leugnen und fauchte ihn jedes Mal wutentbrannt an, wenn er ihr riet, sich zu schonen und Kräfte zu sammeln.
 

Die Dämonin hatte sich nun ihr Zimmer zurückgezogen und Dante hoffte, dass sie sich dort ein wenig Ruhe gönnte, während er selbst ein kleines Telefongespräch führen würde.
 

Trish hatte zwar gesagt, dass sie es allein schaffen wollte, dennoch beharrte Dante darauf Lady hier zu haben. Sonst mochte er ihre Gesellschaft zwar weniger, aber hier ging es um eine Sache... nunja... in den Augen des Teufelsjägers war das Kinderkriegen einfach Frauensache. Er wollte, dass Lady seiner Liebsten beistand.
 

"Lady? Ich bin's, Dante. Kannst du herkommen? Ich glaube, es geht bald los."
 

"Klar. Das packen wir schon," munterte Lady den nervösen werdenden Vater auf.
 

Und kaum hatte Dante den Hörer aufgelegt, hörte er schon einen erstickten Schrei von Trish.

Es hatte also wirklich angefangen. Vorfreude machte sich in ihm breit. Bald würde er sein Kind in den Armen halten können. Aber gleichzeitig bekam er auch Angst. Als Mann würde er ihr so gut wie gar nicht helfen können. Er konnte nur daneben sitzen und ihre Hand halten.

Dante musste grinsen. Es gab ja Väter, die während den Wehen ihrer Frauen einfach zusammenklappten, sei es, weil das Blut sie erschreckte oder einfach nur der Stress. Hoffentlich geschah ihm das nicht. Das wäre ja mehr als nur peinlich.

Doch wie würde er sich neben seiner vor Schmerzen schreienden Frau nur zurückhalten können? Schließlich litt sie dabei und würde bestimmt auch weinen. Und in solchen Momenten brach der Dämon in ihm aus und wollte das auslöschen, was ihr diese Qualen zufügte. Er könnte sich also praktisch selbst töten, da er es ja gewesen war, dessen Samen Wurzeln geschlagen hatten...
 

Es dauerte keine fünf Sekunden und schon stand Dante in der Tür.
 

Trish lag zusammengekauert auf ihrem Bett, ihr weites Kleid war völlig durchnässt und klebte an ihren Schenkeln. "Dante..." jammerte sie heiser.
 

Binnen eines Augenblicks war er bei ihr, hatte sich auf das Bett gesetzt und sie in seine starken Arme genommen. Sanft wiegte er ihren zitternden Körper hin und her, während sie gegen den Schmerz ankämpfte, der nun in ihrem Unterleib tobte.

"Shhh... Alles wird gut. Jetzt beruhige dich erst einmal." Er strich ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr und entdeckte die Tränen, welche über Trishs Wangen liefen. Verdammt, er hatte gewusst, es würde auch für ihn nicht leicht werden, aber wenn schon diese salzigen Tropfen sein dämonisches Blut zum Kochen brachten, dann würde er sich bald nicht mehr unter Kontrolle haben. Um Beherrschung ringend atmete er tief durch und schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, konnte er ihren flehenden Ausdruck besser ertragen. "Lady wird gleich hier sein. Es wird alles gut."
 

"Dante, ich will nicht. Ich bin noch nicht bereit dafür. Es ist noch zu früh für mich."
 

"Aber nicht zu früh für das Kind. Trish, du wirst nun Mutter. Jetzt musst du dich auch so verhalten." Er wusste nicht, ob er schon bereit dafür war, Vater zu werden. Oh, welch seltsam bittersüße Vorstellung. Endlich konnte sie Wirklichkeit werden. Gleich würden sie endlich eine Familie sein.

Er half ihr, sich auf den Rücken zu legen und die Beine zu spreizen. "So, jetzt solltest du dich erst einmal entspannen und ruhig bleiben. Wenn der Schmerz wieder kommt, musst du einfach gegen ihn atmen. Und fang noch nicht an zu pressen, warte damit bis der Muttermund weit genug gedehnt ist. Sonst verschwendest du deine Kräfte."

Dante zog ihr den von Fruchtwasser durchtränkten Slip aus und schob ihr weites Kleid so weit hoch, dass er alles sehen konnte. Vielleicht sollten sie doch lieber ins Krankenhaus fahren. Er hatte keine Ahnung, was er tun konnte, wenn etwas schief ging.

"Ich werde schnell eine Schüssel und einige Handtücher holen. Ich bin gleich wieder da."
 

"Dante, geh nicht," rief sie verzweifelt, als der Schmerz sie erneut packte. Trish wusste gar nicht mehr, was gerade geschah. Das Einzige, was sie wahrnahm, war das quälende Ziehen in ihrem Unterleib.
 


 

Dante versuchte den Drang, ihr nicht von der Seite zu weichen, nieder zu kämpfen. Er musste aus dem Zimmer raus, sonst konnte er für nichts garantieren. Hastig ging er ins Bad und schnappte sich einige Handtücher. Dazu befüllte er die vorbereitete Schüssel mit lauwarmen Wasser. Als er das Schluchzen aus dem Schlafzimmer vernahm, stellte er den Hahn auf kalt und klatschte sich das Wasser ins Gesicht. Er musste jetzt Ruhe bewahren, musste sie unterstützen. Oh, wenn es doch nur nicht so schwer wäre...
 

Auf wackligen Beinen und noch immer nicht Herr über seine Emotionen kehrte er ins Zimmer zurück und stellte alles ab. Trish lag zusammengekauert im Bett, mit Tränen in den Augen und leise wimmernd. „Dante?“ fragte sie mit trockene Stimme.
 

Dieser war sofort bei ihr und zuckte zusammen, als sie das Gesicht vor Schmerz verzog.

„Kann ich dir irgendwie helfen, irgendetwas tun?“
 

„Kannst du meinen Rücken massieren?“ Sie versuchte sich bequemer hinzulegen, während er mit langsamen Bewegungen über ihren Rücken strich.

„Ich will noch nicht, Dante. Ich fühle mich dem Ganzen noch nicht gewachsen. Mit Herz sagt mir, dass ich keine gute Mutter sein werde.“
 

Was für ein Vater würde er denn dann sein? Jetzt bekam auch Dante Zweifel daran, bereit zu sein. Trish nahm die Veränderung seiner Emotionen genau wahr und reagierte darauf.

„Dante, solltest du jetzt nicht der mit dem kühlen Kopf sein? Ich werde die nächsten paar Stunden nicht mehr ganz bei mir sein und dich wahrscheinlich in Grund und Boden schimpfen für das, was du mir angetan hast,“ stellte Trish trocken klar und griff auf einmal panisch nach seine Hand, die auf ihrem Arm lag.

Diesmal drückte sie während der Wehe seine Hand und spürte angenehme Genugtuung, als er aufgrund des Schmerzes scharf die Luft einsog.
 

„Wie lange wird das Ganze jetzt nochmal dauern?“ fragte Dante in Sorge um seine Hand.
 

„Kommt darauf an, wie gut ich im Pressen bin.“ Dann konzentrierte sie sich wieder auf die richtige Atmung um den aufkommenden Schmerz zu mildern.
 

Also hatte er ja vielleicht doch noch eine Chance, es zu überleben. Schließlich war sie eine starke Dämonin – sehr stark.
 

Noch immer ihren Rücken streichelnd wartete er mit ihr die nächste Wehe ab und war froh, dass sie sich langsam beruhigte. Daraufhin stand er wieder auf und ging zu der Schale mit Wasser um ein Handtuch anzufeuchten.
 

Trish hatte sich derweil auf den Rücken gelegt. Irgendwie fühlte sich das für sie angenehmer an, zumindest für diesen Moment. Die Dämonin spürte eine gewisse Erleichterung, als sie die Beine spreizte. Es war fast so, als würde ihr Körper ihr genau zeigen, was zu tun war, ganz instinktiv.
 

Dante kniete sich auf das Bett zwischen ihre Beine und begann damit, das Fruchtwasser abzuwischen, das nun an ihren Schenkeln klebte.

Die Bettwäsche könnte er wohl vergessen. Egal, es war sowieso keine schöne Farbe.
 

„Dante, ich glaube, es geht wieder los,“ stieß sie hervor und unterdrückte ein schmerzerfülltes Stöhnen. Sie wollte ihn durch Schreie nicht noch mehr verängstigen. Das hier waren erst die Senkwehen, die das Kind in die richtige Position brachten und langsam den Muttermund öffneten.
 

Dem Teufelsjäger wurde schwindelig, als er sah, wie sich ihr Körper verkrampfte und ein Schwall blutiges Fruchtwasser aus ihrem Eingang kam. Wie sollte er es nur schaffen, ihr beizustehen ohne zusammenzubrechen?
 


 

„Dante? Trish?“
 


 


 


 


 


 

Ihre panischen Schmerzensschreie brachten sein Blut in Wallung. Es machte ihn verrückt sie so leiden zu sehen. Unruhig sah er zur Uhr, die in der Ecke hing.

Seit er das Zimmer verlassen hatte, waren erst zehn Minuten vergangen.

Das Ticken des Zeitmessers und die unterdrückten Aufschreie machten ihn wahnsinnig. Mit zittrigen Händen griff er in die Schreibtischschulblade und holte seine alten Kopfhörer hervor.

Er hoffte, dass das Gerät noch funktionierte und ihn von dem Gedanken ins Zimmer zu stürmen abbringen konnte.
 

Als er den Kopfhörer aufsetzte und die vertraute Musik in voller Lautstärke auf ihn einprasselte, entspannte er sich zum ersten Mal seit vielen Stunden.
 

Dante fühlte sich in eine andere Zeit zurückversetzt, eine Zeit, die er schmunzelnd seine 'wilden Jahre' nannte. Die Inbrunst, mit der er damals Dämonen abgeschlachtet hatte, war heute nicht geringer, doch er hatte gelernt mehr Verantwortung für seine Taten zu übernehmen.
 

Verantwortung... ein Wort, das nun sehr wichtig für ihn und Trish war.
 

Mit einem Seufzen holte er ein Blatt Papier und einen Stift hervor und begann Zahlen aufzuschreiben.
 


 

Er erwachte durch eine Berührung an seinem Rücken. Panisch sah er sich um und schaute auf die Uhr. Es war schon beinahe Mittag.

Er nahm die Kopfhörer ab und legte sie zur Seite. Dabei entdeckte er eine weibliche Hand, die auf dem Blatt lag, das er beschrieben hatte.
 

„Rechnest du deine Schulden bei mir nach oder was?“ fragte Lady spitz.
 

Dante, der sich erst aus seinem Schlaf kämpfen musste, antwortete verwirrt:

„Das ist für das Kind. Ich habe einen Plan gemacht, in dem ich die Einkünfte und Ausgaben so eingetragen habe, dass wir über die Runden kommen.“
 

Lady brach beinahe in Tränen aus. Ja, er würde seine Vaterrolle gut spielen können – eines Tages...
 

„Ich glaube nicht, dass deine Rechnung aufgehen wird.“
 

„Was meinst du damit?“
 

„Das wirst du gleich sehen,“ sagte sie mit einem Seufzen.
 

Dante bekam Angst. War etwas Schlimmes passiert? Lady hatte ihm versprochen, ihn zu holen, wenn es kritisch wurde. Betäubt folgte er ihr nun in das Schlafzimmer.
 


 

Doch als er in den Raum trat, ging ihm das Herz auf. Väterlicher Stolz erfüllte ihn, als er seine Liebste sah, die völlig erschöpft und zerzaust ein in Handtücher eingewickeltes Kind im Arm hielt. Dante stolperte voller Ehrfurcht auf das Bett zu und konnte nicht anders, als auf die Knie zu gehen.
 

„Dante, ich liebe dich,“ sagte sie mit müder, rauer Stimme. „Ich habe dich so gescholten, aber das hier“ sie strich dem schlafenden Baby über die Wange, „war alle Qualen wert.“
 

Vorsichtig, als würde er ein Glaskunstwerk berühren, fuhr er dem Säugling über den weichen Haarflaum am Kopf.
 

„Deine Erstgeborene,“ beantwortete Trish ihm seine unausgesprochene Frage.
 

Dante war dabei vor Stolz zu vergehen.

„Eine Tochter.“
 

In diesem Moment empfand er keinerlei Bedauern darüber, dass es kein Sohn war. Er war einfach glücklich, dass sie beide es gut überstanden hatten.
 

„’Eine’ Tochter?“ fragte Lady und ging zur Wiege, in die man vom Bett aus nicht hineinsehen konnte. Dann nahm sie ein zweites Bündel aus dem Deckchen und schritt damit auf den geschockten Dante zu.
 

„Zwillinge...“ hauchte Trish und legte ihre Hand auf Dantes. Dieser sah ihr mit mit einem von Stolz überfluteten Blick in die müden Augen und stand dann auf um das zweite Kind zu halten.
 

Deshalb würde seine Rechnung nicht aufgehen!

„Ich dachte immer, Hunde die bellen, beißen nicht. Aber nach den beiden hübschen Prinzessinnen zweifle ich nicht mehr an deiner Potenz, Dante,“ scherzte Lady, als ihm vorsichtig das zweite Baby übergab.
 

„Ich hatte nicht erwartet, dass es Zwillinge werden...“ gestand der Vater, als er das Kind im Arm wiegte und dankend zu der Mutter schaute.
 

„Tja, da unsere Trish sowieso eine sehr schmale Taille hat, fällt es vielleicht im Vergleich zu ihren Hüften weniger stark ins Gewicht. Aber es war bereits meine Vermutung, denn bei einem Bauchumfang von ein bisschen mehr als einem Meter habe ich schon fast auf Zwillinge oder ein fünf Kilo Kind getippt.“ Lady ging lachend auf Trish zu und setzte sich zu ihr auf das Bett. Sie strich über ihr blondes Haar. „Deine Süße hat einiges mitgemacht. Dafür stehst du wahrscheinlich ein Leben lang in ihrer Schuld.“ Dagegen waren sogar die Schulden bei ihr gering, fast unbedeutend. Das änderte aber nichts daran, dass er sie zurückzuzahlen hatte.

„Das erste Kind kam etwa drei Stunden nachdem wir dich herausgeschickt haben. Beinahe vier Kilo bringt es auf die Waage. Ich war kurz davor, dich zu holen, als Trish und ich erkannten... Nunja, wir sind so gesehen Laien und kennen alles nur aus der Theorie, aber selbst du hättest in dem Moment gewusst, dass noch ein Kind im Anmarsch ist. Meinen Respekt, Dante. Eine ordentliche Nachzucht ist dir da gelungen.“
 

Trish kicherte leise und sah Dante mit einem überglücklichen Lächeln an.
 

Dieser wiegte das schlafende Kind in seinen Armen.

„Ich bin so stolz auf dich, mein Schatz,“ flüsterte er seiner Liebsten zu.
 

„Du bist nicht enttäuscht darüber, dass ich dir keinen Sohn geboren habe?“ fragte Trish und machte sich schon innerlich auf eine schlechte Antwort gefasst. Er hatte ihr die ganze Schwangerschaft über vorgehalten, dass er mit einer Tochter nicht zufrieden sein würde. Natürlich war bei seinen Predigten immer ein wenig Schalk mitgeklungen.

Trish wusste nicht, ob seine ‚Drohung’, es so lange zu versuchen bis ein Sohn dabei herauskam, ernst gemeint war.

Und so wartete sie gespannt, ihre Tochter fest an sich gedrückt, auf die Antwort.
 

„Ach wo denkst du denn hin? Ich finde die beiden Süßen wunderbar! Nachdem sie da sind... Oh, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie stolz und glücklich mich das macht. Ich bin Vater! Mir ist egal von was, ob Sohn oder Tochter. Hauptsache meine kleine Familie ist gesund.“

Er sah sie mit einem solch ehrlichen Lächeln an, dass es keinen Zweifel gab.
 

„Gute Antwort,“ meinte Lady, die ihn bei einer anderen Aussage wahrscheinlich von einer Seite der Hölle zur anderen geprügelt hätte.

„Und ich will nur nochmals wiederholen: Ab jetzt wird verhütet, mein Lieber! Trish hat dir die ganzen Anstrengungen nun verziehen. Sie ist einfach nur glücklich, dass die Kinder gesund geboren wurden. Aber trotzdem solltet ihr die nächsten Jahre besser aufpassen.“ Lady lachte leise. „Ihr werdet bei den beiden sowieso nicht viel Zeit für Intimitäten haben.“
 

Genau in diesem Moment gluckste das bisher schlafende Baby in Dantes Armen auf und öffnete die Augen. Dante war gefangen von dem typischen Hellblau, das Neugeborene immer kurz nach der Geburt hatten. Die Farbe würde sich sicherlich nicht sehr stark verändern, da Dante und Trish blaue Augen hatten.
 

„Na, meine Hübsche?“ Aus dem Mund des Kindes kam ein Geräusch, das ihn an ein Lachen erinnerte. „Sie ist so süß... so winzig...“ frohlockte der stolze Vater.
 

„Winzig?“ fuhr Lady ihn gespielt zornig an. „Über vier Kilo findest du winzig?“
 

Dante wirkte etwas perplex. Er konnte riesige Schwerter mit Leichtigkeit schwingen, weshalb er das Gewicht als gering einstufte. Aber für Trish war es sicherlich nicht sehr angenehm gewesen.
 

„Oh, wie sie dich und deinen vererbten Körperbau verachtet hat, als die Presswehen einsetzten und es schließlich soweit war...“ klärte Lady ihn auf. „Du kannst froh sein, dass sie diese phänomenalen Proportionen hat, sonst wäre es bestimmt eng geworden – im wahrsten Sinne des Wortes,“ meinte sie sarkastisch.
 

Dante schob die vielen Handtücher ein wenig zur Seite um mehr als nur das Gesicht des Kindes betrachten zu können. Ja, er stand wirklich in Trishs Schuld. Oh, wie sie ihm leid tat. Und wenn die junge Mutter dann nach dem ersten Kind schon erschöpft gewesen war... Er konnte sich die grässlichen Qualen nicht vorstellen und war recht froh darüber.

„Recht groß für Zwillinge, aber es sind ja auch dämonische Kinder. Sie haben nur vier Monate bis zur Geburt gebraucht und werden bestimmt auch schnell wachsen,“ dachte Dante laut und bewegte einen Finger vor den aufmerksamen Augen des Kindes. Es war fast so, als könnte das Mädchen bereits scharf sehen, was auch untypisch für Neugeborene war.
 

„Wir haben eben ganz besondere Kinder geschaffen.“

Trish beobachtete mit einem Lächeln wie die winzigen Hände des Babys nach dem Finger griffen und diesen dann umschlossen.
 

Das Kind quiekte glücklich auf und entlockte seinem Vater sentimentale Gefühle.

„Wie stark sie ist...“ Dante sah voller Stolz zu Trish, die ebenso lächelte.
 

„Tja, 'deine' Tochter, mein Lieber. Freu' dich darauf, wenn sie älter wird.“
 

„Ich suche schonmal die Nummer einer Fernseh-Nanny heraus...“ meinte er scherzhaft, doch dann schrie er auf: „Au!“
 

„Was ist denn?“
 

„Sie hat...“ er war sich nicht ganz sicher, doch dann sah er das Blut an seinem Finger. „Sie hat mich gebissen.“
 

Lady stand ungläubig auf und musterte das Baby, welches sie anlächelte. „Scheiße, du hast Recht! Sie hat schon Zähne und richtige, scharfe Eckzähnchen.“
 

Das Kind fing an zu schreien. „Was hat sie?“ wollte Dante überfordert wissen. Ohje, seine erste Bewährungsprobe als Vater und schon versagte er. Vielleicht waren sie wirklich noch nicht bereit für Nachwuchs. Nunja, dafür war es nun zu spät. Das würde noch eine Odyssee werden...
 

„Gib sie mir,“ verlangte Trish, die die erste Tochter neben sich bettete und dann ihr Nachthemd aufknöpfte. Lady hatte ihr frische Sachen angezogen und auch die blutige Bettwäsche gewechselte, damit Dante nicht völlig durchdrehte.
 

Als dieser seiner Geliebten das Mädchen gab, musste er sich zwingen, nicht auf ihre vollen Brüste zu sehen. So prall gefüllt mit der Milch, auf die nun die Kinder gewarteten. Er wollte...

Oh, sein Schwanz war nun wieder erwacht und er war hungrig. Dennoch musste er sich noch gedulden, bis Trishs Körper sich erholt hatte.
 

„So, jetzt komm' mal her, meine Kleine. Ja, du bist hungrig, nicht wahr?“

Sofort hörte der Säugling auf die weinen und begann an der Brust zu saugen.

Ein leises Schmatzen ertönte und Trish fühlte sich plötzlich, als könnte sie vor Glück die ganze Welt umarmen. Es war fast, als hätte sie in diesen wundervollen Kindern ihre Bestimmung gefunden. Nun war sie stolz darauf, Mutter von zwei so süßen Töchtern geworden zu sein.
 

Dante standen derweil schon die Freudentränen in den Augen. So selbstverständlich wie Trish den Willen des Kindes erkannt hatte, so wie sie dem Mädchen die Brust gab, als hätte sie nie etwas anderes getan. Der frisch gebackene Vater wusste einfach nicht, wie er das beschreiben konnte, was er fühlte, während sie seinen Kindern die Brust gab. Trish gab wirklich das Bild einer perfekten Mama ab, wunderschön und engelsgleich. Dante wäre fast vor Stolz vergangen, als er sie beobachtete, Mutter und Tochter.

Nun bereute er es schon fast, nicht dabei gewesen zu sein, als die Kinder das Licht der Welt erblickt hatten. Aber Lady hatte dennoch gut daran getan, ihn hinaus zu werfen. Die Unruhe, die er im Zimmer verbreitet hatte, war unverantwortlich gewesen. Vielleicht bekam er ja irgendwann nochmal die Chance dazu. Und diesmal würde er voll guter Hoffnung dabei sein.

Aber im Moment hoffte er, dass dieser Augenblick noch in weiter Ferne war. Jetzt musste er sich erst einmal um die beiden Neuankömmlinge kümmern, die von nun an sein Leben bestimmen würden.
 


 


 


 

Dante und Trish wurden jäh aus ihrem wohlverdienten Schlaf geweckt, als eines der Kinder anfing zu schreien.
 

„Deine Tochter will Aufmerksamkeit,“ stöhnte Trish müde und drehte sich auf die andere Seite.
 

„Vor Sonnenaufgang ist sie noch deine Tochter,“ maulte Dante und rechtfertigte damit seinen achso kostbaren Schlaf.
 

Mit einem genervten Brummen quälte sich die Mutter aus den Laken und nahm das schreiende Baby in die Arme um es hin und her zu tragen.

„Ja, was ist denn mein Engel? Schhh...“

Die beiden Säuglinge waren erpicht darauf, immer beieinander zu sein, weswegen die zwei in einer recht großen Wiege in der Nähe des Elternbettes lagen.
 

Dante beobachtete Trish mit halb geschlossenen Augen. Sie war wirklich eine perfekte Mutter. Die Kinder, sofern sie einmal nach etwas riefen, waren meist nach wenigen Minuten wieder beruhigt. Die Dämonin wusste einfach immer, was den Säuglingen fehlte. Der Teufelspapa selbst hatte da leider kein ganz so glückliches Händchen.
 

Trish hatte derweil leise angefangen zu singen. Dante hatte nicht gewusst, dass ihre sowieso schon schöne Stimme auch noch zum Singen von Schlafliedern taugte.

Und – Gott – die Frau glich dabei einem Engelschor.
 

„Baby, sleep, gently sleep. Life is long and love is deep...“
 

Dante lauschte dem Lied und wurde selbst wieder müde. Und ehe er es sich versah, war der Papa zusammen mit dem Baby eingeschlafen.
 


 

Es war noch früh am Morgen, als Trish aufwachte und Dante nicht mehr neben ihr fand.

Verwirrt hob sie den Kopf und sah sich um. Auch die Kinder waren nicht in ihrer Wiege.
 

Müde stand sie auf und ging in ihrem Nachthemd in Richtung des Eingangsbereiches. Mit leisen Schritten stellte sie sich in den Türrahmen und beobachtete Dante von oben aus. Der Vater saß gemütlich in seinem Stuhl am Schreibtisch. Das eine Baby lag auf seinen hochgelegten Beinen, das andere hatte er im Arm. Das Mädchen nuckelte genüsslich an der Milchflasche, welche Dante ihr hinhielt.
 

Plötzlich glitten blonde Strähnen seine Schultern hinunter und er spürte einen zarten Hauch an seiner Wange. „Ich liebe dich,“ flüsterte sie in sein Ohr und schlang die Arme von hinten um seinen Hals.
 


 


 

„Nein, auf keinen Fall!“ fauchte Trish wütend und ging von einem Ende des Zimmers ins andere – nur um sich nicht am Mobiliar abzureagieren.
 

„Aber warum nicht? Du würdest mich damit wirklich glücklich machen.“

Dante versuchte zu argumentieren, doch darin war er leider nicht so geübt.
 

„Nein! Ich werde den Verhütungstrank nicht absetzen! Nur weil du auf einen männlichen Nachkommen bestehst, will ich nicht schon wieder wie ein Ballon aussehen!“

Trish dachte an das letzte Mal. Weiß Gott, sie bereute nicht, die Zwillinge geboren zu haben, dennoch war sie nicht bereit für noch mehr Nachwuchs.
 

„Aber das war doch total süß! Und es dauert doch nur vier Monate bei dir.“

Er war wirklich mit seinem Latein am Ende. Seit einer halben Stunde versuchte der Halbdämon sein Prachtweibchen umzustimmen, doch nichts half.

Vielleicht sollte er einfach mal die Teeblätter austauschen, die sie für das Gebräu immer kochte... Nein, das käme einem furchtbaren und folgenschweren Betrug gleich. Trotzdem... Er hätte doch so gerne einen Sohn. Sein Bruder sagte es zwar nicht offen, dennoch ließ Vergil anmerken, dass er Dante … nunja, als Vater zweier Töchter nicht sehr männlich fand. Der ältere Bruder selbst hatte seinen Sohn Nero.
 

„Du wirst mir das nicht nochmal antun!
 


 


 


 


 


 


 


 

Trish saß auf einer Bank unter dem blühenden Kirschbaum in der Nähe des Hauses, das ihrer kleinen Familie nun gehörte.

Es war ein glücklicher Zufall gewesen, dass sie, nachdem die Namen der Zwillinge und ein Teil ihrer Verwandtschaftsverhältnisse offiziell gemeldet worden waren, von Dantes Erbschaft erfahren hatten.

Evas Familie hatte anscheinend einiges an Grundbesitz ihr Eigen genannt, das auf den letzten 'lebenden' Nachkommen – Dante – übergegangen war.
 

Vieles davon hatten sie verkauft um eines der Häuser – und weiß Gott, es lag tatsächlich in der grünen Pampa – zu renovieren und für die Kinder einzurichten.
 

Dante hatte sich dazu nicht einmal breitschlagen lassen müssen. Er hatte eingesehen, dass ihre beiden Prinzessinnen nicht in seiner geliebten Müllhalde aufwachsen konnten. Und nun waren sie hier, besaßen das schönste Stück Land, das sie in ihrem Leben je gesehen hatte, und lebten den Traum einer perfekten Familie.
 

Nunja, fast, denn Dante ging hin und wieder auf Dämonenjagd. Er brauchte das einfach. Und ihren Rechnungen tat es ebenso gut. Außerdem wollte die Welt doch gerettet werden. ;)
 

Doch zum Glück hatte er sich mehr in einen Hausmann entwickelt. Während der Renovierung war ihr hin und wieder das Wasser im Mund zusammengelaufen, als sie Dante bei schwerer Arbeit und mit nacktem, schweißbedecktem Oberkörper beobachtet hatte. Und wie männlich es ihn machte.

Das Möbelstück war noch nicht einmal fertig aufgebaut gewesen, als sie sich voller Inbrunst darauf geliebt hatten. Auf diese Art wurde in ihrem Haus jedes Inventar eingeweiht.
 


 

Trish sah auf und betrachtete ihre beiden Mädchen. Sie hatten vor kurzem ihren vierten Geburtstag gefeiert, dennoch waren sie mental und körperlich so weit wie Siebenjährige – gepriesen sein die dämonischen Gene.
 

Dante spielte gerade mit den Geschwistern im Sandkasten und blickte immer wieder mit überglücklichem und vielleicht auch etwas stolzem Gesichtsausdruck zu ihr herüber.

Er war ein großartiger Vater geworden. Und dafür würde er sobald die Kinder schliefen, sicherlich belohnt werden.
 

Trish musste schmunzeln. Wenn sie in dieser Bibliothek über Dämonenkünste – ja, es gab auch Teufel, die Stifte halten konnten – nicht diesen Eintrag über eine einfache Verhütungsform bei weiblichen Dämonen gelesen hätte, hätten sie und Dante sicherlich schon eine Großfamilie...

Mit der Potenz ihres Liebsten war keinesfalls zu spaßen!
 

Ein wenig verträumt dachte sie daran, wie es wäre Dantes Wunsch nach einem Sohn zu erfüllen. Langsam fühlte sie sich wieder bereit dazu. Körperlich, mental und vor allem finanziell. Außerdem vermisste Trish das Gefühl ein Kind unter dem Herzen zu tragen, die Tritte, wenn es langsam bewegungsfreudiger wurde, und ja, auch die allmorgendliche Übelkeit... irgendwie...
 

Sollte sie nachgeben und aufhören jeden Morgen diesen Tee zu trinken? Rein theoretisch musste sie dann noch nicht einmal ihre Tage abwarten, sofern sie überhaupt welche hatte. Denn vor dem ersten Sex mit Dante vor fast fünf Jahren war sie noch nicht dazu fähig gewesen (und das spezielle, nebenwirkungsfreie Verhütungsmittel sorgte dafür, dass sie seither auch noch nie solche Problemchen hatte).

Mittlerweile vertrat die Mutter die Theorie, dass sie wie jedes andere Lebewesen erst einmal hatte reifen müssen. Sie war schon erwachsen erschaffen worden – und nach Mundus eigentlich unfruchtbar – aber dennoch hatten sich Körper und ihre Emotionen erst entwickeln müssen.

Und so hatte Dante damals genau DEN Abend erwischt... Volltreffer...
 

Wenn die Schriftstücke aus der Bibliothek die Wahrheit sprachen, dann könnte sie in ein paar Tagen nach Absetzen des Mittels schon wieder ein Kind empfangen... Irgendwie ein schöner Gedanke und Dante als werdender Vater war wirklich etwas Sehenswertes.

Vielleicht wäre ein jüngerer Bruder – oder noch eine Schwester – eine Freude für die Mädchen... bis sie alt genug waren, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.
 


 

„Lady, ich brauche deine Hilfe.“ Dante hatte Lady auf eine Tasse Kaffee eingeladen, während Trish mit den Kindern unterwegs war.

Nachdem er Lady eine Tasse hingestellt hatte, nahm er sich ebenfalls eine, schüttete jedoch mehr Alkohol hinein als Kaffee. Es war zwar normal, dass er ihn gemischt trank, aber so viel... Anscheinend gab es schlechte Nachrichten.
 

„Wobei?“ Lady hatte da keine gute Vorahnung.
 

„Du musst die Kinder für einen Tag zu dir nehmen.“
 

„Und wofür?“
 

„Sagen wir mal so: Wenn alles glatt läuft, dann musst du sie auch über Nacht bei dir behalten. Vielleicht auch bis zum Nachmittag darauf.“
 

„Ähm, ihr habt doch auch so Sex, wenn die Kinder zuhause sind. Warum wollt ihr also ungestört sein? Hey, euer perverses Treiben unterstütze ich nur im geringen Maße, klar?“
 

„Das ist es nicht... Naja, zum Teil zumindest. Ich will Trish fragen...“ Dante schien es schwer zu fallen mit der Wahrheit rauszurücken. Er trank einen großen Schluck seines alkoholischen Aufputschmittels und atmete dann tief durch.

„Glaubst du, die Beziehung von Trish und mir würde einen weiteren Familienzuwachs verkraften?“
 

Lady starrte ihn mit geschocktem Blick an. Das durfte doch nicht wahr sein!

„Ihr wollt noch ein Kind?“
 

„Nunja, um ehrlich zu sein, ich hätte gerne nochmal Nachwuchs. Wie es mit Trish aussieht, weiß ich noch nicht. Deswegen will ich sie fragen.“
 

„Ich dachte die Zwillinge wären mehr als nur genug Stress... Oder liegt es daran, dass du unbedingt einen Sohn wolltest?“
 

„Wenn ich ehrlich bin, habe ich meine Meinung zu diesem Thema noch immer nicht geändert. Versteh mich nicht falsch, ich liebe meine beiden Prinzessinnen und es wäre auch nicht schlecht, wenn es noch eine mehr wird. Aber ich habe so viel bei den Mädchen verpasst, verstehst du? Du hast mich doch damals aus dem Zimmer geworfen, als...“
 

„Und das mit recht! Die Unruhe, die du verbreitet hast. Außerdem hätte dir Trish gegen Ende wirklich den Kopf abgerissen, glaub mir.“
 

„Ich weiß, aber diesmal wird es anders sein. Diesmal werde ich ihre Hand bis zum Schluss halten, auch wenn sie mich als einen menschlichen Akku missbrauchen wird.“

Dante erschauderte kurz bei dieser Vorstellung, doch dann sah er Lady wieder voller Zuversicht an.
 

„Und du glaubst, Trish macht da mit? Ich sage dir jetzt mal genau, was sie damals gebrüllt hat: 'Wenn dieser Arsch noch einmal ohne Kondom in meine Nähe kommt, dann mache ich ihn schneller zum Eunuchen, als er »potent« sagen kann!'“
 

Dante schluckte ganz langsam. Okay, es war also ein kleines Risiko, das er aber gerne einging.

„Deswegen will ich ihr ja auch zeigen, was für ein guter Ehemann und Vater ich bin. Sie sagte damals noch zu mir, dass sie ohne eine Eheverbindung Angst hätte, ich würde vor der Verantwortung davonlaufen – wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass du ihr diese Flausen in den Kopf gesetzt hast. Aber das bin ich nicht. Ich bin ein stolzer Vater und ich liebe Trish noch immer von ganzem Herzen. Das sieht sie nun auch jeden Tag.“ Und Dante wusste, dass seine Geliebte dabei immer wieder Hunger nach ihm verspürte, weil er genau das war, was sie wollte. „Aber ich will ihr noch mehr Gutes tun und dafür brauche ich Zeit.“
 

„Was hast du genau vor?“ fragte Lady interessiert.
 

„Ich werde Trish mit einem selbst gekochten 3-Gänge-Menü überraschen, danach kommt ein entspannendes Bad mit ruhiger Musik, ganz ohne mich, damit sie sich Gedanken darüber machen kann, was genau ich vorhabe. Und zum Schluss eine Massage, die den erotischen Part übernehmen wird. Dann, wenn sie völlig entspannt im Bett neben mir liegt und sich an mich kuschelt, werde ich sie fragen.“

Dante wusste selbst nicht, warum er das so haarklein erzählte. Vielleicht hoffte er einen Tipp von dem ebenso weiblichen Wesen Lady zu erhalten, wenn etwas an der Planung nicht passte.
 

„Wow, da hast du aber viel vor dir. Meinen Respekt, Dante, eine wirklich gelungene Mischung. Da wüsste ich selbst nicht, ob ich nein sagen könnte. Und da du dich ja wirklich als Vater bewiesen hast.“ Lady dachte kurz nach.

„Hey, wie sieht es mit dem Verhütungstrank aus, den sie morgens trinkt. Wie wirkt der genau?“
 

„Wenn alles klappt, kann Trish schon drei Tage darauf schwanger werden, wenn sie ihn am nächsten Morgen weg lässt.“ Und dann würde sich sicherlich genügend Sperma in ihr befinden, um sie in andere Umstände zu versetzen.
 


 


 

Wütend rannte Trish beinahe Ladys Haustür ein. „Gib's zu! Du schläfst mit Dante!“
 

„Äh, wie bitte?“ Lady, die fast zusammen mit der Tür umgerannt worden war, wusste gar nicht, wie ihr geschah.
 

„Was fällt dir nur ein unsere Familie zu zerstören?!“ fauchte Trish weiter.
 

„Moment mal. Halt.“ Lady versuchte ihre Wut auszubremsen. „Ich habe gar nichts getan!“ Hektisch band sie sich den Gürtel ihres Bademantels zu.
 

„Doch! Du hattest schon immer ein Auge auf Dante geworfen und jetzt hast du mal spontan beschlossen...“
 

„Nein, Trish, du weißt, dass ich dir das nie antun würde. Und vor allem nicht den Kindern. Wie kommst du eigentlich darauf?“
 

Das hatte Trish ausgebremst. Lady schien nicht zu lügen... „Dante verhält sich so seltsam in letzter Zeit. Er benimmt sich wie ein reumütiger Hund und dackelt mir hinterher – und dann plötzlich ist er weg und es scheint so, als wärst du zu diesen Stunden auch nie erreichbar. Da frage ich mich eben, ob ihr was zusammen habt.“
 

„Gewiss nicht, Trish. Diese Umstände haben andere Gründe.“ meinte sie verschmitzt.
 

„Ähm, und welche, wenn ich fragen darf?“
 

„Das ist ein Geheimnis von Dante und mir. Sorry, aber dazu gebe ich kein Kommentar.“
 

„Also erstens, Lady, kannst du keine Geheimnisse vor mir haben, und zweitens glaube ich dir ohne stichhaltige Beweise kein Wort!“
 

„Du willst einen Beweis?“ Da hatte Lady schon eine Idee, ohne Dante zu verraten. Ein Grinsen breitete sich auf ihren Gesicht aus, als sie hörte, wie die Dusche abgestellt wurde, unter der sie sich vor ein paar Minuten auch noch befunden hatte.
 

Trish, die noch immer zu aufgewühlt war, um das mitzubekommen, hörte plötzlich Schritte im Flur.
 

„Mary, was hält dich denn da so lange auf? Ich bin noch lange nicht fertig mit dir.“
 

Die Dämonin erschauderte kurz. Diese Stimme kam ihr so bekannt vor. War das nicht...?
 

Genau in diesem Moment trat Vergil nur im Handtuch gekleidet in das Wohnzimmer.

Er beachtete die geschockte Trish nicht, sondern ging sofort zu Lady und küsste ihren Nacken. Dann flüsterte er etwas in ihr Ohr, das sie lachen ließ.
 

Schließlich nahm er sich des Gastes an. „Warum beehrst du uns mit deinem Besuch, Trish?“ Dann fügte er mit gewohnt kühler Stimme hinzu: „Dennoch würde ich mich freuen, wenn dein Besuch nicht allzu lange dauern sollte. Du siehst ja, wir haben zu tun.“
 

Lady lächelte Trish etwas verlegen an. „Mach' jetzt bloß keine 'Zwillingsbruder'-Witze. Ich weiß, dass es seltsam ist, dass ich mir den älteren Bruder ausgesucht habe.“
 

„Wie lange geht das schon?“ fragte Trish neugierig. Dante war für einen kurzen Moment vergessen. Das war einfach zu interessant.
 

„Das geht dich gar nichts an,“ murmelte Vergil genervt und wollte Lady von der Couch ziehen um das Gespräch zu beenden.
 

„Stimmt. Tut mir leid.“ Bei Vergils hungrigem Gesichtsausdruck erinnerte sich Trish wieder daran, weshalb sie gekommen war. „Sag mir wenigstens noch schnell, was Dante plant.“
 

Lady stand auf und ließ sich gegen Vergils muskulösen Oberkörper sinken. Und sie wusste ganz genau, dass Trish sich in diesem Moment auch nach ihrem Mann sehnte.

„Ich gebe dir nur zwei Tipps: Lass dich auf alles ein und erfülle seinen Wunsch.“
 

Trish stand verwirrt auf. Am liebsten hätte sie noch mehr gefragt, aber da sich ihre anfängliche Vermutung nicht bestätigt hatte und sie wenigstens etwas erfahren hatte, trat sie den Rückzug an.

„Okay... entschuldige, dass ich so reingeplatzt bin,“ murmelte sie verlegen, wusste aber, dass sie nicht beachtet wurde und verzog sich durch die Eingangstür.
 


 


 

„Mami, hattet Papi und du gestern Abend einen Streit?“ fragte die kleine Mary gespannt und mit schaukelnden Beinen am nächsten Morgen während des Frühstücks.
 

Trish verstand zuerst nicht und gab ihr das Nutella Brot, das sie für ihre Tochter bestrichen hatte. „Was meinst du denn, meine Süße?“

Sie warf einen fragenden Blick in Dantes Richtung, der mitten im Kauvorgang verharrt war und plötzlich rot wurde.
 

„Ja, du hast gestern Nacht so laut geschrien und Papi hat zurückgeschrien. Und dann hat es sich so angehört, als würdet ihr mit Sachen werfen; gegen die Wand.“
 

Trish wurde kreidebleich und blickte panisch zu Dante. Da waren die beiden Teufelsjäger wohl etwas zu laut gewesen.
 

Der Halbdämon indessen versuchte den letzten Bissen jetzt endlich herunter zu würgen.

Oh, ja, geschrien hatten sie wirklich, auch wenn sie versucht hatten, leise zu sein.

Aber es war letzte Nacht einfach so unglaublich gut gewesen...
 

Und ja, gestern waren viele Dinge umgeworfen worden, zum Beispiel die Nachttischlampe, der Wecker und eigentlich so gut wie alles, was auf einer verwendbaren Oberfläche gelegen war.

Wenn man jetzt das Zimmer unter Schwarzlicht besichtigen würde, gäbe es sicherlich keine Stelle, die nicht leuchtete. Und das mit der Wand...

Nunja, das Bett hatte sich irgendwann in diese Richtung bewegt. Aber die „Durchbruch“-Aktion hatte erst so richtig begonnen, als Dante Trish gegen die Wand gedrückt und sie wortwörtlich durchgevögelt hatte.

Beschwert hatte sie sich, trotz des meist extrem animalischen Aktes, nie.

Und so waren sie wieder in ihr altes Muster von hemmungslosem Sex verfallen, das sie früher ausführlich gelebt hatten.
 

Aber wenn man es mal von der positiven Seite betrachtete:

Wirklich gesehen hatten die Zwillinge ja nichts, nur gehört...

Und so konnte man ihnen ein kleines Märchen auftischen, das sie bis ins Teenageralter glauben würden.
 


 


 

Trish und Dante saßen im Wartezimmer und hofften bald hereingebeten zu werden.

Lady hatte für die beiden ein wenig recherchiert und eine kompetente Frauenärztin ganz in der Nähe gefunden, die selbst dämonisches Blut in sich hatte, wenn auch wenig, und sich nun um Trish kümmerte ohne nervige Fragen zu stellen.
 

Heute war ein wichtiger Tag, denn man würde beim Ultraschall das Geschlecht des Kindes herausfinden können. Dante war schon furchtbar aufgeregt und konnte kaum still sitzen.

Trish war im Vergleich zu ihm die Ruhe selbst. Interessiert blätterte sie in einer Zeitschrift, die Dante nie im Traum lesen würde. Hin und wieder hatte er jedoch einen Blick riskiert und war der Meinung, dass es sich um ein Magazin über die Gestaltung von Kinderzimmern handelte. Dem Teufelsjäger wurde ganz schlecht bei dem vielen Schweinchenrosa und Milchbubiblau.
 

Genervt gab er ein Stöhnen von sich um hoffte, dass man endlich ihren Namen sagte.

Doch dann stubste in seine Frau an die Schulter.
 

„Guck mal, das da. Ist es nicht schön?“ Trishs Finger zeigten auf etwas, das wie Dekoration aussah, aber anscheinend auch einen praktischen Nutzen als Spielgelegenheit für ein Kind hatte.
 

„Ja, natürlich, mein Engel...“ Er versuchte so interessiert wie möglich zu wirken, doch es gelang ihm mehr schlecht als recht.
 

„Mrs. Redgrave?“ ertönte eine Stimme vom Annahmebereich aus. Endlich, welch Erlösung, wie der Gong vor den Sommerferien.
 

Trish legte die Zeitung beiseite und ergriff Dantes Hand, der ihr hoch half. Sie konnte genau spüren, wie aufgeregt er war, seine Haut war schweißnass und kalt. Ach, ihr armer Halbdämon...
 

„Bitte hier entlang.“ Die Arzthelferin dirigierte sie zu einem Untersuchungszimmer, in dem auch schon die Gynäkologin auf sie wartete.
 

„Guten Tag, Mrs. Redgrave. Na, wie geht es Ihnen und dem Kind?“ fragte sie freundlich und schüttelte die Hände des Paares. Dann warf sie einen Blick auf Trishs Bauch.

„Ist ja ganz schön gewachsen seit dem letzten Mal. Bestimmt können wir heute das Geschlecht erkennen.“

Sie sah, wie Dante plötzlich noch unruhiger wurde.

„Und der stolze Papa kann es anscheinend kaum erwarten, was?“
 

Dante drukste ein wenig herum und setzte sich dann auf den Stuhl neben der Liege, auf die sich nun Trish legte.
 

„Hatten Sie in letzter Zeit Beschwerden?“ fragte sie und begann sich Notizen zu machen.
 

„Nein, gar nicht. Mir geht es ausgezeichnet.“ Trish sah zu ihrem Liebsten und lächelte verlegen.
 

„Während ich noch einige Routinetests mache...“ begann die Ärztin das Gespräch. „Was hatten sie beide sich denn so vorgestellt. Glauben sie, es wird ein Mädchen oder ein Junge?“
 

„Ein Junge,“ sagte Dante prompt.
 

Trish musste lachen und erzählte die ganze Geschichte.

„Nunja, wir haben ja bereits zwei Mädchen und würden uns über männlichen Nachwuchs freuen. Schließlich will Dante später keine weibliche Übermacht gegen sich haben, nicht war mein Schatz?“
 

Ihr Liebster jaulte bei der Vorstellung von noch mehr Trish-Ebenbildern laut auf. Vor allem wenn diese dann heranwuchsen und Interesse an Jungs entwickelten.
 


 

Nach einigen kurzen Voruntersuchungen ging es endlich ans Wesentlich, worüber Dante sehr glücklich war.

„So, dann schauen wir uns das Kind mal an.“

Die Frau ließ das mit speziellem Gel bestrichene kleine Gerät über Trishs Bauch und drückte einige Schalter am Computer.
 

„Er hat meine Nase,“ meinte Dante.
 

Die Ärztin korrigierte ihn lachend. „Jetzt warten Sie doch mal. Das Gerät ist noch gar nicht an.“

Sie drückte die letzte Taste zur Kalibrierung und prompt erschien ein sich bewegendes Bild auf dem Monitor.
 

Trish kamen sofort Tränen in die Augen. Sie konnte das Kind schon sehr gut erahnen, anders als vielleicht Dante, der etwas verwirrt auf den Bildschirm starrte.
 

„So, das hier ist die Gebärmutter mit Fruchtblase und das hier...“ sie fuhr einige Konturen nach und zeigte somit, was sie meinte. „ ... ist das Baby.“
 

„Was wird es?“ fragte Dante aufgeregt.
 

„Warum hast du es immer so eilig?“ fragte Trish genervt.
 

„Alles sieht in Ordnung aus. Keinerlei erkennbare Fehlbildungen oder Risikofaktoren. Sehen sie hier ist das schlagende Herz und da... haben wir ja auch schon...“
 

„Ja?“ Dante hatte sich vorgebeugt und alles besser sehen zu können.
 

„Dante! Halt den Mund.“
 


 

Trish sah zu, wie Dante freudig durch das Haus lief und ihr so gut wie alles abnahm, was sie sonst machen würde. Bei den für seinen muskulösen, massigen Körper doch recht leichten, trippelnden Bewegungen musste Trish lachen. Es war fast so, als würde er wie eine Fee über dem Boden schweben, so hoch war er schon über Wolke 7.
 

„Lass mich das machen,“ sagte Dante, als Trish sich hinabbeugte um die Spülmaschine auszuräumen.
 

„Dante, jetzt mal im ernst. Ich habe das die letzten Wochen auch hingekriegt und als ich die Mädchen bekommen habe, war es sogar am Ende kaum ein Problem für mich.“ Genervt trat sie jedoch zur Seite, damit Dante sich seinen Wunsch erfüllen konnte.
 

Doch kaum war er fertig, fiel ihm schon etwas neues ein.

„Setz dich doch hin. Nicht, dass du dich überanstrengst. Ich mache dir einen Tee. Nein, warte. Hast du überhaupt genug gegessen? Soll...“
 

„Dante! Jetzt halt mal die Luft an. Wenn du hier so weiter so rumstresst, dann ist das gewiss auch nicht gut.“ Ihr wurde schon ganz schwindelig von dieser Fürsorge.
 

„Aber...“ Dante schien wie ein kleines, verlorenes Hündchen zu sein, das gerade ein totes Tier nach Hause gebracht hatte und jetzt verwirrt war, warum ihn das Herrchen anschrie.
 

Trish atmete einmal ganz langsam ein und aus und konzentrierte sich nun auf ihr neues Problem. „Ich bin schwanger und nicht sterbenskrank. Also bitte, behandele mich auch so. Ansonsten ziehe ich zu Lady.“
 

„Bei diesem Ultimatum war Dante aufgeschreckt. Das konnte er nicht zulassen. Seine Frau ohne Schutz bei Lady...
 


 


 

Trish lag spät abends noch immer wach neben Dante. Da Kind ließ sie diese Nacht einfach nicht in Ruhe. Es trat und bewegte sich so, als würde es da drin Fußball spielen. Und ihr Brustkorb mit den darin befindlichen Organen war das Tor.

Doch als wäre das nicht genug... Dante hatte ihr mittlerweile jede Art von Intimität verwehrt, sodass er nicht in Versuchung kam, ihr zu 'schaden'.

Verdammt nochmal, bei den Mädchen hatten sie es doch auch noch vogelwild getrieben und es war trotz des Risikos nichts passiert.
 

Und außerdem brauchte sie den Sex so langsam wirklich. Es kam ihr so vor, als würde ihr Körper langsam verhungern... Und Trish wusste vom letzte Mal schon, dass Dante die etwas anderen Umstände nicht den fleischlichen Reiz verdarben.
 

Diese Art von Entzug machte sie schier wahnsinnig. Und ihr 'braves Männchen' ließ sich auch hin und wieder anmerken, dass er darunter zu leiden hatte. Dennoch blieb er hart und hielt jetzt sogar schon im Bett Abstand vor ihr.
 

In einem letzten, von Frustration geprägten Anlauf versuchte Trish ihren unförmigen Körper auf Dante zu schieben und sich auf seine Hüfte zu setzen. Trotz schlechter Erwartungen klappte es sogar, zumindest so lange bis Dante wach wurde.
 

„Trish, runter,“ quängelte er müde und versuchte sie von seiner sehr reizbaren Lendengegend herunterzubekommen.
 

„Nein, nicht bis du endlich mit mir geschlafen hast.“ Die Dämonin verhakte sich mithilfe ihrer Beinen.
 

Dante war nicht nur mürrisch, sondern extrem genervt.

„Mein Schatz, ich sage es nicht nochmal.“
 

„Aber...“
 

„Du kennst die Regeln!“
 

„Was für Regeln?“ fragte Trish schnippisch.
 

„Dass es zu gefährlich ist, Sex zu haben.“ stellte Dante klar und wandte sich aus Trishs Umklammerung heraus, die frustriert zusah, wie ihr Männchen aufstand und sich den Morgenmantel überstreifte.
 

„Dante, ich bin schwanger und nicht sterbenskrank! Der Arzt hat gesagt, es wäre kein Problem. Außerdem wäre es gut für meine Kondition.“
 

„Ich will kein Risiko eingehen.“ Er drehte sich zur Tür, doch verharrte in der Bewegung.

„Du findest mich auf der Couch.“ Dann war verließ er das Schlafzimmer.
 

„Das ist jetzt nicht dein ernst oder?“ Trish starrte ihm fassungslos nach.
 


 


 

Trish hatte die Kinder nach dem Frühstück zur Schule geschickt. Nun saß sie in der Küche mit einer Tasse heißer Schokolade, als Dante sich zu ihr gesellte. Wie sehr sie sich wünschte, Kaffee trinken zu dürfen.

Minutenlang sprachen die beiden kein Wort. Nicht einmal Guten Morgen hatten sie sich gewünscht.
 

Als das Schweigen andauerte, holte Dante sich ein Bier aus dem Kühlschrank.

Das war Trish zu viel.

„Hatten wir uns nicht mal darauf geeinigt, dass es während meiner Schwangerschaft für mich keinen Kaffee und als Gleichberechtigung für dich keinen Alkohol gibt?“
 

„Dem Kind schadet es nicht, wenn ICH etwas trinke.“ meinte er kühl und trank noch einen Schluck.
 

„Aber den vielleicht noch kommenden Kindern, wenn du so weitersäufst.“ fauchte sie ihn an.
 

Dante hätte sich fast verschluckt und unterdrückte krampfhaft einen Hustenanfall. Diese Bemerkung würde er sich merken, wenn die richtige Zeit kam.

Trishs Spruch hatte ihn wieder ein bisschen wach gerüttelt.
 


 


 

Trish lag erschöpft auf der Couch und ließ sich von Dante die schmerzenden Füße massieren.

Zu den typischen Problemen während einer Schwangerschaft kam nun auch noch, dass das Kind sie förmlich auszehrte. Selbst bei den beiden Mädchen war sie früh Nachmittags noch nie so fertig gewesen. Zum Glück übernahm Dante fast den ganzen Haushalt. Um die Kinder konnte sie sich gut kümmern. Wenn sie draußen spielten, saß sie auf der Bank unter dem Kirschbaum und sorgte dafür, dass sie keinen Mist bauten.
 

„Ich mache mir Sorgen um dich, Trish.“ Dante hatte ihre Füße wieder abgesetzt und neben ihr Platz genommen. Seine Frau war nicht einmal mehr aufbrausend oder gereizt. Ihr fehlte die Kraft dazu.
 

„Ach was. Nur noch drei Wochen. Dann habe ich es ja hinter mir.“
 

„Das ist eine lange Zeit für dich in deinem Zustand. Ich sehe dir doch an, wie fertig es dich macht. Sollen wir vielleicht nochmal zur Ärztin gehen?“ Er musterte ihr ausgezehrtes Gesicht, was seine Sorge nur noch verstärkte.
 

„Die kann uns auch nicht viel helfen. Ich muss einfach nur gut essen und versuchen mich wenig anzustrengen. Mehr können wir da nicht machen.“ Trishs Stimme wirkte schwach, was Dante einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Ihr Zustand verschlimmerte sich von Tag zu Tag.
 

„Die Ärztin sagte, dem Kind ginge es sehr gut und es wäre schon ziemlich weit entwickelt. Glaubst du, wir könnten vielleicht...“ Dante war sich nicht sicher, ob Trish diese Idee gefallen würde.
 

„Nein, auf keinen Fall. Du bist doch nicht ernsthaft der Meinung, wir sollten das Kind früher holen. Gewiss nicht. Das ist viel zu gefährlich für unser Baby.“ Trish schüttelte energisch den Kopf, was ihr auch fast ihre ganze Kraft raubte. Mit halb geschlossenen Augen lehnte sie sich an ihren Liebsten.
 

„Aber wenn uns keine andere Möglichkeit bleibt, müssen wir vielleicht so handeln. Trish, du leidest durch das Kind. Langsam wird es gefährlich für dich.“
 

„Das ist mir egal. Ich bin zäh, das weißt du. Unser Baby bleibt so lange in mir, wie es will. Da schneidet keiner an uns rum.“
 

„Es gibt ja auch andere Wege das zu beschleunigen.“ gab er noch als Möglichkeit.
 

„Oh nein. Das Kind kommt, wenn es will. Ich möchte nichts davon hören.
 


 


 


 

„Geht's los?“ fragte Dante und stellte sich hinter sie um ihren zarten Körper in den Arm zu nehmen.
 

Trish fuhr mit ihren Händen Dantes muskulöse Oberarme entlang und nickte. „Ja, ich kann es genau spüren. Es ist so wie damals. Mein Rücken schmerzt und mein Herz rast. Das Baby ist auch ebenso unruhig.“ Sie neigte den Kopf zur Seite und sah ihrem Liebsten in die Augen. „Wir sollten Lady rufen. Jemand muss auf die Zwillinge aufpassen.“
 

„Du hast gesagt, dass du das Kind zuhause bekommen willst. Und wenn Lady auf die zwei Mädchen aufpasst, dann wirst du mit mir und den Wehen allein sein. Glaubst du, du schaffst uns beide zusammen?“ fragte er schalkhaft und fuhr ihr über den Bauch. Dabei spürte er ebenso eine Veränderung. Die Wölbung hatte sich nach unten gesenkt.
 

„Ach, Dante, ich bin diesmal ja selbst um einiges ruhiger. Ich weiß, was wann passiert und auch welche Schmerzen auf mich zukommen. Das macht mir keine Angst mehr, schließlich ist die Qual ja auch irgendwann vorbei.“ Sie legte ihre Hände und seine.
 

„Und was ist, wenn...“ Er fragte nicht weiter. Jetzt wollte der werdende Vater nicht an Komplikationen denken.
 

„Dann fährst du mich einfach ins Krankenhaus. Die Viertelstunde stehe ich dann auch noch durch. Und das Baby ist zäh, glaub mir. Es wird sich seinen Weg herauskämpfen, wenn es sein muss.“

Plötzlich verkrampfte Trish sich und zog scharf die Luft ein.
 

Dante hielt sie einfach nur fest und streichelte ihren Bauch.
 

„Okay,“ sagte sie lang gezogen und rang nach Atem. „Das war die erste richtige Wehe heute. Es geht wirklich los.“ Nachdem sich ihr Körper beruhigt hatte, drehte sie sich um.

„Ruf' bitte Lady an. Ich... muss mich kurz setzen.“
 

„Natürlich.“ Und schon war Dante in Richtung Telefon unterwegs. Es war noch immer das Alte aus ihrem früheren Laden. Ein bisschen Nostalgie musste doch sein. Mit zittrigen Fingern nahm er den Hörer. Oh, es war genau wie damals... Angst kam in ihm hoch. Doch diesmal wollte er es gelassener angehen. Schließlich waren einige Faktoren bei dieser Geburt anders. Keine finanziellen Probleme mehr, keine schlechten Vorstellungen von der Vaterschaft. Keine Panik wegen der Geburt seitens Trish.

Diesmal würde er bei ihr sein, würde der Erste sein können, der das Kind sah, seine Nabelschnur durchtrennen und ihn dann voller stolz seiner Mutter überreichte.
 

„Hi, Lady, kannst du auf die beiden Mädels aufpassen? … Ja, genau, es geht los. … Okay, bis in ein paar Minuten. … Ja, mach' ich. Tschau.“
 

Dann ging er zurück zu Trish, die mittlerweile mit den Kindern spielte. Sie lächelte ihn an, als ihr Blick auf ihn fiel.
 

„Kommt mal her ihr beiden. Ich habe eine Überraschung für euch: Tante Lady kommt gleich und holt euch ab. Ihr dürft bei ihr übernachten.“
 

„Oh, wow! Das ist cool!“ jauchzte Mary und rannte los um ihre Sachen zu packen.
 

Ihre Zwillingsschwester blieb noch kurz bei ihrer Mutter. Mit fragenden Augen musterte sie Trish. „Mama, bekommst du jetzt unseren Bruder?“
 

Die Dämonin war erstaunt. Sie hatte sich doch gar nicht anmerken lassen, dass es nun losging. Und die nächste Wehe würde noch ein paar Minuten brauchen. Es fing ja gerade erst an.

„Ja, mein Schatz. Wenn du wieder heim kommst, darfst du deinem Brüderchen 'Hallo' sagen.“
 

„Tut es sehr weh?“ fragte sie und zeigte auf den dicken Bauch.
 

„Nein, noch nicht. Nachher wird es etwas unangenehmer, aber Mama schafft das schon.“

Trish fuhr ihrer Tochter durch das blonde Haar und lächelte aufmunternd.
 

„Ja, deine Mama ist stark. Bei euch Brocken hat sie's ja auch hingekriegt.“ meinte Dante scherzhaft und scheuchte Violet in ihr Zimmer. „Hophop. Du willst doch fertig sein, wenn Lady kommt.“
 


 

Während die Mädchen alles zusammenpackten, kniete sich Dante neben Trish. Sie hatte sich bequem auf den Stuhl gesetzt und atmete tief und ruhig. Ihr Gatte umfasste ihre Hand und streichelte darüber.

„Kann ich dir irgendwie helfen?“
 

„Nein, noch nicht. Am besten schaust du schnell nach, dass die Mädchen auch alles dabei haben.“
 


 

Beim Öffnen der Tür wurde Lady beinahe von den Zwillingen überrannt.
 

„Hallo, ihr Hübschen. Na, freut ihr euch schon?“
 

„Ja, Tante Lady.“
 

„Zeigst du uns dann wieder wie man schießt?“ wollte Mary wissen.
 

„Was muss ich da hören?“ fragte Trish, die sich gegen den Türrahmen lehnte, den Bauch mit ihren Händen umfassend. Dante stand dicht neben ihr, jederzeit bereit, ihr eine Stütze zu sein, wenn der Schmerz wieder kam.
 

„Ach, du weißt doch wie Kinder sind. So wissbegierig. Außerdem sind sie für ihr Alter schon sehr geschickt.“ Lady versuchte das ganze ein wenig zu überspielen, dabei hörte sie Violet zu Mary flüstern: „Du sollst das doch nicht vor Mama erwähnen.“
 

„Das besprechen wir ein anderes Mal.“ winkte Trish ab, die ein wenig gehetzt auf die Uhr blickte. Bald dürfte es wieder soweit sein. Bis dahin sollten die Kinder außer Sichtweite sein.
 

„Stimmt. Du hast jetzt andere Sorgen.“ Lady strich Trish über die Schulter und bedachte sie mit einem aufmunternden Lächeln. „Hey, du packst das. Und wenn Dante sich völlig daneben benimmt, komme ich und...“ Lady lehnte sich vor und flüsterte etwas in Trishs Ohr, wodurch diese leise lachte.
 

„Was hat Lady dir gesagt?“ fragte Mary interessiert. Auch Dante spitzte die Ohren.
 

„Nichts, was euch etwas angehen sollte.“ Dann beugte sie sich leicht nach unten um ihre Kinder umarmen zu können und hoffte, dass es nicht zu anstrengend war. „Seit schön brav meine Hübschen und macht mir keine Schande.“
 

„Tschüss, Mami.“ rief Violet, während sie zusammen mit Lady und ihrer Schwester über den Gartenpfad ging. Sie drehte sich nochmals um und winkte dann heftig.
 

Mit einem Lächeln winkte Trish zurück und schloss die Tür. Genau in diesem Moment spürte sie bereits die Wehe. „Gerade noch rechtzeitig,“ brachte sie stockend hervor und verzog das Gesicht. Dante half ihr, stehen zu bleiben und sich an den Türrahmen zu lehnen.

Trish versuchte ruhig zu atmen, doch es gelang ihr nicht. Übelkeit übermannte sie und auf einmal wurde ihr schwarz vor Augen.

Als die Dämonin wieder zu sich kam, sah sie die Pfütze auf dem Boden und den geschockten Dante, der sie noch immer aufrecht hielt.
 

„Alles okay?“ fragte er besorgt.
 

„Ja, es geht schon wieder. Verdammt, jetzt dürfen wir erstmal aufwischen.“ Ihre Stimme klang rau und voller Sarkasmus. Sie musste sich beim Gehen gänzlich auf Dante stützen, als die beiden in Richtung Schlafzimmer gingen. „Ah... Diesmal geht es etwas schneller. Ich kann das Baby schon jetzt spüren. Und – verflucht – da wartet ein ganz schöner Brocken auf mich.“
 

„Es wird schon alles passen,“ munterte Dante sie auf und half ihr auf das Bett, auf das er vorher einige Lagen Handtücher gelegt hatte. Dann wusch er sich die Hände und bereitete alles weitere vor.

„Willst du noch ein bisschen herumlaufen?“ Der Halbdämon hatte seiner Liebsten aus der Unterwäsche geholfen und ihre Haut ein wenig gesäubert.
 

Trish lachte gequält. „Nein, das Baby ist schon weit genug im Geburtskanal. Jetzt zu laufen... Ich will nicht. Ich bin vorhin schon so viel herumgetorkelt. Jetzt muss ich erst einmal wieder Kräfte sammeln, für die Zeit, wenn es nachher heftiger wird.“
 

„Wie du willst.“ Dante schenkte ihr etwas Wasser in einen Becher und reichte ihn ihr. „Dann heißt es jetzt wohl abwarten, oder?“
 

„Genau.“ stimmte Trish zu und trank einen Schluck, doch dann kam bereits die nächste Wehe.
 

Dante nahm ihr den Becher ab und griff nach ihrer Hand, die sie nun beherzt drückte.

„Atmen, genau, so ist gut...“ Er spürte den seltsamen Drang ihr die spezielle Atemtechnik vorzuführen.
 

Trish versuchte es so gut sie konnte, doch der Schmerz ließ sie qualvoll stöhnen.

„Dante, kannst du vielleicht etwas von dem Tee aufkochen, den ich vorbereitet habe?“
 

Nachdem die Wehe vorbei war, ging der Dämonenjäger schnell in die Küche um die Teemischung aufzukochen. Dann brachte er das seltsam riechende Gebräu zu ihr.

Trish hatte das Rezept dafür in dem Buch gefunden, in dem auch das für den Verhütungstee gestanden hatte. Doch dieser hier war gegen die Schmerzen. Er betäubte ihren Unterleib, schadete aber nicht dem Kind und hinderte sie nicht am Pressen.
 

Trish trank den noch heißen Tee in einem Zug aus und hoffte auf eine baldige Wirkung. Ja, sie hoffte wirklich sehr, dass er gut wirkte.
 

„Geht's besser?“ fragte Dante nach einigen weiteren Wehen, deren zeitliche Abstände immer kürzer wurden.
 

„Ja, es scheint zu funktionieren. Kannst du nachsehen, wie... weit das Baby schon ist?“

Trish versuchte sich etwas bequemer hinzulegen. Sie wusste, es dauerte nicht mehr lange.

Die Dämonin lag seit mittlerweile zwei Stunden in diesem Bett. Sie war froh, dass es diesmal um einiges schneller ging.
 

„Natürlich.“ Dante kniete sich zwischen ihre Beine und säuberte ihren Eingang sorgfältig. „Ich glaube, du kannst bei der nächsten Wehe anfangen zu pressen.“
 

„Okay.“ Trish versuchte sich noch etwas nach oben zu schieben. Schließlich war sie mit ihrer Position zufrieden und gab Dante noch einige Anweisung.

„Kannst du meine Beine gegen meinen Körper drücken?“
 

„Warum das denn?“ fragte Dante etwas verwirrt.
 

„Dann gibt es einen größeren Druck und ich muss selbst weniger Kraft aufwenden.“
 


 


 

„Oh, Dante. Ich sage dir: Du kommst nie mehr auch nur in die Nähe meiner Vagina!“ schrie Trish mit heiserer Stimme und voller Wut. Es war mittlerweile schon nach Mitternacht und das Baby schien sich zu weigern, die letzten paar Zentimeter zu kriechen.
 

Dante antwortete nicht. Er ertrug die verbalen Schläge einfach, weil es ihr gut tat, sich ein wenig abzureagieren.
 

„Verdammt. Ich werde nie wieder ein Kind bekommen.“ Dann legte sie den Kopf in den Nacken um laut zu schreien. Dieser dumme Tee hatte leider nicht sehr lange angehalten und sie hatte keine Ahnung, was passierte, wenn sie ihn literweise in sich hineinkippte.
 

„Ach, sag doch nicht sowas.“ Dante drückte noch immer gegen ihre Beine.

„Du machst das doch super, als Mutter der Zwillinge, Schwangere und auch als Entbindende. Es wird nicht mehr lange dauern.“ Er schob seine Hand zwischen ihre Schenkel um zu sehen, ob er irgendwie helfen konnte. Als er über die extrem gespannte Haut strich, wurde er sich wieder der körperlichen Belastung während einer Geburt klar. Trotzdem musste sein Prachtweibchen da jetzt durch.

„So, noch einmal pressen. Ja, gut so, weiter.“
 

Trish legte ihr Kinn auf ihre Brust ab und versuchte das Kind mit aller Kraft herauszubekommen. Als die Wehe wieder vorbei war, atmete sie erschöpft durch. Die Abstände waren nun so kurz, dass sie sich kaum noch erholen konnte.
 

„Okay, noch ein Mal. Gleich hast du's.“ Dante machte sie bereit, das Kind greifen so können, wenn es herauskam. Dann sah er, wie sie sich nochmals verkrampfte. „Los!“
 

Die Dämonin stöhnte unter Schmerzen, als das Köpfchen ihren Eingang verließ.

Dante legte eine Hand unter den Kopf und half dem Kind gänzlich heraus.

„Da ist er!“, frohlockte der dreifache Vater.
 

Trish legte sich erschöpft zurück in das Kissen und entspannte sich. Sie hatte es geschafft, ihr Sohn war geboren. Neugierig schaute sie zwischen ihre geschundene Schenkel und sah zu, wie Dante dem Kind das Fruchtwasser vom Mund wischte und die Nabelschnur abband.

Mit einem beherzten Schnitt trennte er den Säugling von seiner Mutter. Sofort schrie sein Sohn los, doch nach dem ersten Schrei, der die Lungen entfaltete, wurde er wieder ruhig.

Dante trocknete das Kind ab und wickelte es in ein Handtuch. Dann gab er ihn seiner Mutter.
 

„Na, mein Süßer, wie geht’s dir denn?“ Das Kind lag auf ihrer Brust und gluckste vor sich hin. „Du bist auch erschöpft, stimmt's?“ Freudentränen liefen Trishs Wangen hinab. „Oh, du bist ja schon ein ganz ein Großer.“ meinte sie lachend.
 

Dante sah das Kind genauer an. „Du hast recht. Er ist sogar noch größer als die Mädchen nach der Geburt. Kein Wunder, das du so kämpfen musstest.“ Nachdem er sich sicher war, dass sein Sohn sich genug beruhigt hatte, nahm er ihn wieder in die Arme und trug den Nachwuchs zu der Waage.
 

Trish wartete gespannt auf das Ergebnis während sie noch die Nachwehen über sich ergehen ließ, die nun dafür sorgten, dass die Plazenta aus der Gebärmutter gepresst wurde.
 

„Romeo Vergil wiegt 4273 Gramm. Einiges mehr, als ein menschliches Kind normalerweise wiegen sollte.“
 

„Tja, Dämonen müssen sich eben schneller entwickeln können. Und je weiter sie entwickelt zur Welt kommen, desto besser sind ihre Chancen.“
 

Nachdem Dante seinen Sohn gebadet hatte und dessen rosige Farbe nun immer besser zu erkennen war, inspizierte er ihn genauer. Als der Halbdämon Romeos Windeln anlegte und er ihn in ganzer Pracht vor sich sah, fiel ihm als erstes auf, dass sein Sohn für sein Alter einen erstaunlich großen Hodensack besaß.
 

„Der wird seinen Weg machen.“ dachte er bei sich, während er die Windel verschloss.
 

„Wie willst du ihn nennen?“ fragte Trish gespannt.
 

Dante dachte kurz nach. Es musste ein passender Name sein, etwas besonderes.

„Romeo.“
 

„Romeo?“
 

„Ja, Romeo Vergil Redgrave.“ Dante sprach den Namen aus und sah dabei zu, wie sein Sohn glücklich quiekte und mit den Gliedmaßen strampelte. „Ja, das gefällt dir, was?“
 

Trish nahm ihr Kind wieder in die Arme, während Dante sich darum kümmerte, dass ihr Körper auch den Rest der Geburt durchlief.
 


 

Einige Zeit später lag Trish schläfrig in ihrem Bett. Dante hatte ihr in neue Kleidung geholfen und die blutigen Handtücher weggelegt. Jetzt sah er zu, wie seine Liebste den Neuankömmling an ihrer Brust säugte. Der Junge schien ziemlich hungrig zu sein, außerdem war sein Durst mehr auf Blut als auf Milch fixiert. Nachdem Romeo also mit seinen kleinen Schneidezähnchen in Trishs Brustwarzen gebissen hatte um ein wenig ihres Blutes trinken zu können, wurde der Vater leicht unruhig.
 

„Nicht, dass er dich hier leer saugt oder so...“ meinte Dante und deutete auf Romeos blutverschmierte Wange. Er war jetzt schon ein Schlabbermäulchen...
 

„Ach was. So viel trinkt er nun auch wieder nicht.“ Trish strich ihrem Sohn über den weißen Flaum am Kopf. Der Junge würde einmal so aussehen wie sein Vater. Irgendwie machte sie das glücklich. Jetzt hatte Dante seinen Erben.
 

„Du hast schon genug Blut während der Geburt verloren. Ich will nicht, dass dir das Säugen schadet.“ Er dachte kurz nach. „Vielleicht können wir ihn schon jetzt an die Flasche gewöhnen.“
 

„Nein, Dante. Das ist wirklich nicht nötig. Außerdem will ich, dass er das Beste kriegt, das es gibt. Und das ist nunmal Muttermilch.“
 

„Aber muss es unbedingt auch Mutterblut sein? Kann er nicht auch mein Blut trinken? Dann nagt er dir wenigstens nicht die Brüste weg. Das ist doch meine Aufgabe!“
 

„Will Romeo dein Blut denn?“ Trish löste das Kind von ihrer Brust, wobei es sofort zu quängeln anfing.
 

Dante biss sich in den Finger, sodass ein Rinnsal an roter Flüssigkeit herauslief.

„Hier, mein Jungchen.“ Romeos Kopf drehte sich in die Richtung des metallischen Geruchs.

Als Dante seinen Finger über dessen Lippen fahren ließ, öffnete der Junge sein kleines Mündchen und nuckelte genüsslich an der neuen Quelle.
 

„Scheint ihm zu schmecken.“ sagte Trish glücklich. Für die Blutzufuhr war also Dante zuständig. Und sie für die Milch.
 

„Oh, du bist ja ganz schön hungrig... Das müssen wir wohl bald auf Blutkonserven zurückgreifen.“
 


 


 

Es klingelte genau drei Mal, dann nahm jemand ab.
 

„Hallo?“
 

„Hi, Enzo. Ich habe gute Nachrichten.“ Dante hatte es sich in seinem Sessel bequem gemacht und unterrichtete nun seinen alten Freund.
 

„Ist er da?“ hörte man seine aufgeregte Stimme. Im Hintergrund wurden die Gespräche in der Bar leiser. Anscheinend hatte Enzo ein wenig geplaudert und nun waren alle gespannt die Neuigkeiten zu erfahren.
 

„Ja, gestern zur Welt gekommen.“ sagte Dante mit mehr als nur einer Spur von Stolz.
 

Enzo lachte, wurde jedoch von einer recht lauten Meute im Hintergrund übertönt.

„Alles dran? Finger, Zehen und was sonst noch zu einem kleinen Devilboy gehört?“
 

„Klar. Es ist ja auch mein Sohn.“
 

„Wie geht’s der Gattin?“
 

„Den Umständen entsprechend ganz gut. Die Ärmste war allein mit mir.“
 

„Oh, hast du deine Hand noch?“ wollte Enzo etwas beunruhigt wissen. Er wusste wie menschliche Frauen zupacken konnten. Das auf Dantes Frau übertragen...
 

„Gerade so. Aber ich sage dir: Das hätte ich um nichts auf der Welt verpassen wollen.“

Der stolze Vater dachte an diese Stunden zurück.
 

„Wie heißt der Kleine denn?“
 

Dante holte tief Luft um den Namen theatralisch aussprechen zu können.

„Romeo Vergil Redgrave.“
 

„Oh, klingt ja edel. Hey, was hältst du davon, wenn wir das bei mir feiern?“ Man hörte zustimmendes Gegröle von den Gästen. „Ein kleiner Männerabend, wie sich's bei männlichem Nachwuchs gehört. Komm' doch morgen vorbei und bring Fotos mit!“
 

„Wenn mich mein Prachtweibchen gehen lässt.“ Dante dachte kurz nach. Trish hatte sich durch ihre dämonische Herkunft natürlich schon sehr gut erholt. Und eigentlich wollte doch auch Lady morgen vorbeischauen. Die Versorgung der Kinder war also gesichert.

Außerdem hatte Enzo recht: Das musste einfach gefeiert werden. Er hatte seinen Sohn!
 


 


 

„Er ist wirklich herzallerliebst!“ frohlockte Lady und wiegte das Neugeborene in ihren Armen.
 

„Ja, das ist er. Der Süße beschwert sich kaum und ist letzte Nacht nur drei Mal aufgewacht. Aber dafür hat er schon einen Hunger, das kannst du dir nicht vorstellen. Regelrecht gefräßig.“ Trish lachte und strich dabei über das Köpfchen des Kindes.
 

„Mehr Milch als die beiden Mädchen wird er wohl kaum brauchen oder?“
 

„Ungefähr gleich viel. Dazu kommt noch, dass man Dämonenkinder mit Blut füttern muss.“

Die Mutter seufzte, während im gleichen Moment der Säugling zu lächeln schien und seine Zähnen entblößte.
 

„Aber das war doch bei den Mädchen auch so.“ Lady erschauderte bei den kleinen Reißzähnchen.
 

„Die haben aber auch nicht so viel davon gebraucht. Romeo ist ein kleiner Blutsauger, sag ich dir.
 


 


 


 


 

„Herzlichen Glückwunsch!“
 

Dante wurde fast schwindelig bei der Meute, die hier war um ihm zu gratulieren. Wem zur Hölle hatte Enzo das nur erzählt, dass die Angelegenheit so ausuferte?

Der Raum war dekoriert mit allerhand Party-Zubehör, auch ein paar Geschenkpäckchen standen auf einem freien Tisch.

Der Teufelsjäger erschauderte kurz, doch dann ließ er sich von einigen Männern mitten in den Raum schubsen.
 

Enzo klopfte ihm von hinten auf die Schulter und reichte ihm ein kleines Glas voll selbstgebranntem Alkohol. „Hier. Zum Vorglühen.“

Dann hob er seinen eigenen Bierkrug und begann mit einem Toast-Spruch:

„Auf die Potenz unseres besten Allrounders. Und darauf, dass es auch weiterhin gut im Ehebett läuft! Auf Dante!“
 

„Auf Dante!“ riefen alle im Chor.
 

Beinahe gerührt von diesem Moment kippte er sein Getränk auf einmal herunter und hoffte, es würde ihm nicht zu sehr zusetzen. Trish hatte es geschafft seinen Alkoholkonsum soweit herunterzuschrauben, dass er nicht wusste, wie er auf so extrem Hochprozentiges reagierte. Und verdammt, dass Zeug verätzte ihm den Magen.
 

„Hey, Redgrave, zeig uns mal ein Bild von deinem Sohnemann!“ forderte ein Stammgast ihn auf.
 

Dante kramte nach den Bildern der Sofortbildkamera mit der er die ersten Minuten des Lebens seines Sohnes festgehalten hatte. Auf dem ersten sah man eine völlig fertige Blondine mit einem in Tüchern gewickelten Baby im Arm.

Einige Stimmen im Raum zeigten deutlich, dass sie Dantes Geschmack für Frauen sehr schätzten.
 

„Bei einer Frau wie ihr würde mir das Kindermachen auch auch verdammt viel Freude bereiten. Respekt, Dante, da hast du dir was ganz besonderes angelacht.“
 

Auf dem zweiten Bild lag das Baby in seinem Strampler in der Wiege und döste vor sich hin.

Das letzte Foto ließ Dante schmunzeln. Sein Sohn lag nackt und laut kreischend auf dem Wickeltisch. Das Gesicht war zu einer grimmigen Fratze verzerrt und die rechte Hand zeigte eindeutig... den Mittelfinger.
 

„Wow, ein echter Redgrave.“ sagte einer scherzend und reichte Dante noch etwas undefinierbares Hochprozentiges. „Romeo heißt er, nicht wahr? Romeo Vergil?“
 

„Ja, genau.“
 

„Recht ungewöhnlicher Name. Wird bestimmt mal ein ganz schöner Casanova – bei dem Vater!“
 

„Enzo sagte, du hast auch noch ein älteres Mädchen.“
 

„Zwei sogar.“
 

„Ohje, wenn die mal in die Pubertät kommen und so aussehen wie die Mama, dann wirst du einiges zu tun haben.“
 

„Dante als Familienvater. Echt eine seltsame Vorstellung.“
 

„Fühlst du dich wohl bei dem vielen Geschrei und Gehetze?“ wollte einer wissen, der da anscheinend schlechte Erfahrungen gesammelt hatte.
 

„Mit der Hilfe meiner Gattin ist jeder Tag mit den Kindern ein wundervolles Erlebnis. Außerdem sind die Kleinen wirklich lieb und nicht so anstrengend wie viele andere Kinder.“
 


 


 

Seit einer Woche waren Kyrie und Nero Gäste im Hause Redgrave.

Trish wollte rund um die Uhr für Kyrie da sein, die unter Neros extremer Fürsorge beinahe erschlagen wurde. Die mittlerweile achtfache Mutter zeigte ihrer Leidensgenossen alles wichtige. Vom Füttern bis hin zum Windelnwechseln, was Nero natürlich auch zu erlernen hatte.
 

Kyrie und Trish saßen gemütlich auf der Couch im Wohnzimmer und tranken Tee, während sie Claire beim Spielen mit ihrem Bruder Daemon zusahen. Das Vierjährige ziemlich toughe Mädchen machte ihren 5 Jahre älteren Bruder beim Herumschnippeln an Dr.Bibber jedes Mal fertig.
 

„Erst vier und schon so geschickt. Dämonische Kinder sind wirklich unglaublich,“ meinte Kyrie anerkennend und trank einen Schluss des Kräutertees.

„Glaubst du, mein Baby wird auch so werden?“
 

„Ich weiß nicht. Dantes und meine Kinder sind nur zu einem Viertel menschlich. Bei euren sind es ganze 75%. Vielleicht haben sie ja die Chance auf ein einigermaßen normales Leben.“
 

Kyrie dachte darüber nach. „Stimmt, es ist sicherlich nicht einfach die ganzen besonderen Fähigkeiten vor der Öffentlichkeit zu verstecken, wenn sie noch klein sind...“
 

„Aber dafür hast du die Chance eine einigermaßen menschliche Geburt zu durchleben. Bei dir reift das Kind schon fast 9 Monate und scheint auch normal gewachsen zu sein. Dämonische Kinder werden immer etwas weiter entwickelt geboren, was ihren Weg aus dem weiblichen Körper nicht gerade vereinfacht.“ Man sah Trish an, dass ihr dieser Umstand noch immer nicht so ganz gefiel, sie sich aber damit abgefunden hatte. Gedankenverloren strich sie sich über den Bauch.
 

„Was wird es denn?“ fragte Kyrie interessiert.
 

„Wie bitte? Du warst doch schon beim Arzt und er sagt, es wird ein Mädchen.“ Trish wollte der eigentlich Frage ausweichen.
 

„Nein, ich meine bei dir. Komm schon. Ich sehe den kleinen Bauch doch. Bei deiner Figur merkt man das gleich. Weiß Dante etwa noch nichts davon?“
 

Trish wirkte etwas verwundert, lächelte dann aber. Ja, Kyrie wurde jetzt auch Mutter. Sie sah soetwas.

„Doch, aber er hängt es nicht an die große Glocke. Wir dachten, es würde euch zu sehr beeinflussen, wenn ihr wüsstet, dass ich auch schon wieder...“ Trish musste kurz lachen.

„Tja, wir haben beschlossen, eine einigermaßen runde Zahl zusammenzukriegen, verstehst du?“ meinte sie verschmitzt. „Zwei Jungs sind da im Anmarsch.“
 

„Wirklich? Ach, wie süß! Na, dann herzlichen Glückwunsch, oder was auch immer man da sagt.“ Kyrie wurde misstrauisch und wirkte etwas besorgt.

„Und es ist nicht gefährlich, wenn du dich dem Stress aussetzt, mir bei dem Kind zu helfen, wenn es dann kommt?“
 

„Aber nein. Das kann mich schon gar nicht mehr stressen, verstehst du?“
 

Die blonde Claire jubelte, als es bei ihrem weißhaarigen Bruder laut piepte und er somit verloren hatte.
 

„Er scheint damit aber wirklich nicht sehr geschickt zu sein,“ stellte Kyrie fest und beäugte die beiden Geschwister.
 

„Ach was, er lässt sie doch nur gewinnen. Daemon wird mal ein großer Frauenheld werden, das sage ich dir. Er ist jetzt schon ein unglaublicher Charmeur und wickelt alle Mädchen um den Finger, die in seiner Klasse sind. Er ist Klassenbester, sehr kultiviert und ein Liebling der Lehrer. Aber was andere Jungs angeht, da wird er zum Alleingänger.“ Trish war schon etwas stolz auf ihren kleinen Racker, der nun anfing, seine Schwester ausgiebig zu kitzeln.

„Er sollte nur aufpassen, wenn er Claire so striezt. Sie kann ziemlich hart zuschlagen.“
 

„Sie wird also mal eine große Kämpferin, was?“
 

Trish betrachtete ihr kleines Ebenbild und ihr Blick wirkte auf einmal verträumt.

„Wie ihre Mama...“
 


 


 


 


 

„Ich kann es kaum glauben. Dante, ich werde gleich Vater.“

Nero lief von einer Ecke des Wohnzimmers ins andere, während Dante amüsiert auf der Couch saß.
 

„Ganz ruhig, kid. So gestresst, wie du jetzt bist, lässt dich Trish gar nicht mehr rein.“

Der Teufelsjäger reinigte seine Waffen und sah nur immer wieder kurz zu Nero auf.
 

„Du verstehst das nicht! Ich...“ Nero versuchte seine Gefühle ausdrücken.
 

„Schon klar, Junge. Ich habe das auch schon hinter mir. Ruhe bewahren. Damit hilfst du deiner Kleinen am meisten.“ Er klopfte auf den Platz neben sich.

„Setz' dich hin und fahr erstmal runter.“
 

Als Nero einen Schrei von Kyrie hörte, schreckte er auf und blickte voller Panik in Richtung des Schlafzimmers.
 

„Nero...“ Dante sprach den Namen sehr langsam aus und suchte den Blickkontakt mit seinem Neffen. „Komm her.“
 

Der werdende Vater drehte sich ruckartig um und starrte Dante mit rotglühenden Augen an, die genau zeigten, dass sein innerer Dämon die Kontrolle gewann.

Die Angst um seine geliebte Kyrie trieb ihn in den Blutrausch.
 

Dante konnte sich noch sehr gut daran erinnern. Ihm war es genau ergangen – und beim Feuer der Hölle – er wünschte sich so sehr, jemand hätte ihn damals beruhigen können.

Jetzt wusste der Teufelsjäger ganz genau, wie er mit Nero umgehen musste, damit er nicht gleich die halbe Einrichtung zerfetzte. Das Einzige, was der Junge wollte, war doch nur bei Kyrie zu sein, aber bei solch unpassenden, primitiven Gefühlen... Das wäre nicht gut, wenn nicht sogar gefährlich für Kyrie.
 

Der Halbdämon hielt dem Blick des Jungens stand. Dante wirkte wie die Ruhe selbst, mit schläfrigen Augen und einem aufmunternden leichten Lächeln.

„Du hast Angst um sie, stimmt's?“ Als Antwort gab es nur ein dunkler Grollen.

„Keine Sorge. Trish kümmert sich gut um sie.“
 

Nero knurrte ihn regelrecht an, wandte aber nicht den Blick von ihm ab.
 

„Aber eine Sache kann Trish nicht tun.“ Dante wollte ihn ein wenig ablenken.

„Deine Kleine braucht eine Hand, die sie zerquetschen kann, am besten die Hand des Vaters.“

Er zwinkerte ihm zu und nahm wieder seine Waffe in die Hand um sie weiter zu reinigen.
 

Das hatte gereicht um Nero wieder zu dem 'kid' zu machen, das er kannte.

„Dante, was soll ich tun?“ Seine Stimme war rau und trocken. Mit wackeligen Beinen stolperte er zum Sofa und setzte sich.
 

Dante legte ihm die Hand auf die Schulter, als just in diesem Moment Trish zu ihnen kam.

„Geh da hoch und sorge dafür, dass du die Nabelschnur durchtrennen darfst.“
 

„Na, wieder ruhig?“ fragte Trish etwas abgehetzt, aber dennoch ganz Herrin der Lage.
 

„Ich glaube, er kann wieder rein,“ meinte Dante und schubste Nero von der Couch.
 

Trish beäugte ihn misstrauisch. „Gut, aber gnade dir Gott, wenn du da drin noch einmal einen Nervenzusammenbruch hast. Es dauert übrigens nicht mehr lange,“ sagte sie und wandte sich nun auch wieder Dante zu.
 

„Wie macht sie sich denn?“ fragte dieser mit einem leichten Grinsen.
 

Trish erwiderte dieses Lächeln. „Nunja, besser als ich beim ersten Mal. Sie ist den Umständen entsprechend ziemlich ruhig.“
 

„Bei so einer guten Hebamme wie dir...“ Dante nickte ihr mit einem verschmitzten Grinsen zu.

„Aber jetzt ab mit euch.“
 

Ein kalter Schauer rann Nero den Rücken hinab und er spürte, wie sein Herz wieder schneller schlug.
 

„Nero...“ Trish hatte, obwohl sie ihn nicht ansah, sofort seine Angst gespürt.
 

„Schon klar.“ Nero atmete einmal tief durch und folgte Trish nach oben.
 

Dante hatte Ebony soweit gereinigt und nahm sich danach in aller Ruhe Ivory vor.

Die drei würden das schon schaffen.
 

~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~. ~.
 

Und hier noch zum Abschluss eine Aufzählung der Namen der weiteren Kinder:
 

21 Mary: w, blond, sehr zickig (wie Lady), unnahbar

21 Violet: w, blond, schüchtern, feminin, Bücherwurm, macht Psychologie-Studium
 

17 Romeo Vergil: m, weißhaarig, wird mal Dänonenjäger, kühl, aber dennoch voll starker Emotionen
 

10 Caroline: w, weißhaarig, mag Mythen und Geister

10 Michael: m, blond, Mädchenschwarm
 

9 Daemon: m, weißhaarig, kultiviert, Alleingänger, sehr klug
 

4 Claire: w, blond, tough
 

1 Dido: w, platinblond, vorsichtig
 

0 []: m

0 []: m
 

Ich hoffe, ihr hattet doch noch etwas Spaß und bitte schreibt mir noch ein letztes Abschiedskommi ^^ (Oder begleitet mich zu meinen neuen fanfics ^^)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2012-07-23T22:38:59+00:00 24.07.2012 00:38
Hammer Ende^^
Das hast du klasse gemacht.^^
Von:  Lady-Delish
2012-07-23T18:52:55+00:00 23.07.2012 20:52
Ich finde das Ende schön gemacht. So viele süße Kinder. Ich finde Dante und Trish als Ehepaar zu geil. Dante will erst nicht und dann doch. Einfach nur genial, kann ich nur sagen.

Lg Lady Delish ^_^


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