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Wenn der Himmel weint

DeiXHina
von

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Hakke Rokujūyon Shō - Acht Trigramme, vierundsechzig Handflächen

Er drehte sich daher ruckartig um und machte sich umgehend auf den Weg zurück nach Konoha. Dort sollte sich entscheiden, wie es mit Hinata weiterginge.
 

Neji hatte einen langen und beschwerlichen Weg vor sich, wenn er wieder in das Reich des Feuers wollte. Bis nach Konohagakure lagen mindestens sieben Tage Fußmarsch vor ihm. Die schwerste Episode würde ihn sicherlich bei dem Durchqueren von Kusagakure erwarten. Dies war das einzige Ninjadorf, welches er direkt durchqueren musste, um in sein eigenes Land zurück zu kommen.
 

Während er den regungslosen Körper eines im Hauptzweig geborene Hyuuga auf dem Rücken trug, rannte er flink einen kleinen Bergpfad entlang. Er war nicht gerade oft in Kusa no Kuni, daher nahm er sich nun auch die Zeit, sich die Gegend richtig einzuprägen. Wer wusste schon, wozu diese Erinnerungen später noch nützlich wären? Immerhin hatte er sich bei seiner Mission, Hinata zu beschatten, vollkommen auf sie konzentriert, wodurch ihm diese einzigartige Fauna dieses Reiches gar nicht auffiel.
 

Zugegeben, der Bergpfad unterschied sich nicht sonderlich von denen, welche Neji bereits kannte. Aber am Ende dieses Pfades, und somit am anderen Fuße des Berges angelangt, fand er sich vor einem riesigen Wald wieder. Doch es waren keine gewöhnlichen Bäume, es schaut vielmehr aus wie ein Wald voller Bambus.
 

Er ging langsam in diesen grünen Wald hinein und folgte dem Weg, welche ihn zurück nach Konoha bringen sollte. Neji beschloss eine kleine Pause einzulegen, nachdem er die komplette Umgebung mit seinem Byakugan abgesucht hatte und zufriedenstellend keine Verfolger wahrnehmen konnte. Er legte Hinata auf dem Waldboden und versicherte sich, dass die Hand- und Fußfesseln dieser Person gut saßen. Neji durfte kein Risiko eingehen. Sie durfte nicht fliehen, aber er musste sich um sie kümmern bis sie wieder in Konoha waren. Er durfte den Clanchef immerhin nicht verärgern, indem er unachtsam mit ihr umging.
 

Neji sah sich nun etwas in dem Wald um. Nach etwa einer halben Stunde vernahm er endlich ein leises plätschern. Dort schien also eine kleine Quelle zu sein. Sofort ging er in dessen Richtung und fand sich an einem eigenartigen Ort wieder. Mitten in diesem Bambushain war tatsächlich eine kleine, klare Wasserstelle, welche von einigen kleinen Grashalmen umrandet war. Die Quelle selbst, so stellte Neji fest, war bis zum Grund klar. Er legte seine Handfläche in das Wasser und kostete von dem kühlen Nass.
 

„Genießbar…“ murmelte er Gedankenversunken.
 

Er griff sich also in seine kleine Reisetasche, welche er auf dem Rücken hatte. Lange musste Neji nicht suchen, bis er endlich das gewünschte Objekt hervorholte. Eine kleine Wasserflasche. Er ließ etwas Wasser in die Flasche, schüttelte diese und vergoss das Wasser im Gras. Nachdem die Flasche gereinigt war, lies er erneut Wasser hinein fließen und verschloss den Flaschenhals. Neji machte sich nun auf den Rückweg zu Hinata. Seinen Berechnungen zufolge müsste diese inzwischen aufgewacht sein.
 

Wie sich herausstellte, hatte Neji damit recht. Hinata saß an dem Platz, wo er sie abgesetzt hatte. Zufrieden musterte er die Fesseln, welche demnach so angebracht waren, wie sie sollten. Langsam ging Neji auf dieses Mädchen zu, welches ihm nun solche Probleme bereitete. Als einer aus dem Nebenzweig war es seine Pflicht, den Hauptzweig zu beschützen. Aber die oberste Pflicht war, den Clanführer zu dienen, daher hatte Hinata schlechte Karten. Er konnte, und durfte, diese Verräterin nicht freilassen.
 

„Ne..ji…“ wimmerte diese zitternde Frau vor ihm.
 

Er erkannte deutlich die Angst in ihren Augen. Als er nur noch einen Schritt vor ihr stand, ging er in die Hocke und schraubte das kleine Wasserfläschchen auf.
 

„Trink das, es ist nicht vergiftet.“, sagte er nur barsch und führte die Flasche an den Mund der jungen Frau.
 

Der brennende Durst in ihrer Kehle blendete das Misstrauen in ihr vollkommen aus. Hinata konnte sich nicht halten und trank in hastigen Zügen das Wasser. Endlich spürte sie wenigstens wieder etwas Leben in ihrem Körper. Neji schraubte die Flasche wieder zu und schaute sich nun diese Frau, welche er gewaltsam nach Konoha zurück bringen musste, genauer an. Sie hatten sich ewig nicht mehr gesehen.
 

„Du bist vielleicht äußerlich erwachsener geworden, aber wirklich was zutrauen kannst du dir immer noch nicht. Du hättest dich wehren können. Aber lieber lässt du dich von mir so einfach ausschalten. Das lässt mich nur noch mehr annehmen, dass du nicht an dir gearbeitet hast, seit du weg bist, Hinata. Wieso? Warum verrätst du deinen Clan?!“
 

Hinata sah beschämt weg, während sie dieser zornigen Anschuldigung horchte. Sie hatte ihm bereits gesagt, dass sie nichts gemacht hatte. Aber Neji hörte nicht auf sie. Warum sollte sie sich also weiterhin die Mühe machen? Er würde ihr sowieso keinen Glauben schenken. Sie wurde von Neji nie wirklich respektiert… Er hatte sie gehasst und nun konnte er dieser Frau endlich seinen Hass spüren lassen.
 

Hinata hatte immer diese Unstimmigkeiten zwischen ihnen gespürt. Nie wurde sie von ihm ernst genommen, nicht einmal wirklich beachtet. Für Neji war sie nur eine unscheinbare Last, welche er zu beschützen hatte. Und nun konnte er diese Last endlich loswerden. Sie wusste, ihr würde niemand helfen. In den Augen ihres Stammes, in den Augen ganz Konoha würde sie sicher bald als Verräterin dastehen und das konnte nur heißen: Entweder sie überlebte als Nukenin, welche sie nicht einmal war, oder sie würde sterben, ermordet von ihrem Clan oder den ANBU ihrer Stadt.
 

„Wir werden bald Kusagakure erreicht haben. Dort werden wir über die Nacht rasten. Wenn du dir jedoch auch nur eine kleine Tat zuschulden kommen lässt, werde ich dich zum Schutze unseres Landes, unserer Stadt und zum Schutze unseres… nein, meines Clans töten müssen!“, flüsterte Neji bedrohlich.
 

Hinata nickte. Ihr blieb nichts anderes übrig als zu machen was er sagte. Wenn sie eine Möglichkeit hätte, zu überleben, dann würde sie diese Möglichkeit auch nutzen.

Neji richtete sich nun auf.
 

„Das wird dir jetzt wehtun, aber es ist notwendig. Steh auf und mach keinen Mucks!“, befahl er.
 

Hinata zuckte kurz zusammen. Ihr war klar was jetzt kam. Solange sie gefesselt war, würde sie sich zwar nicht wehren können, aber im Beisein anderer Menschen würde man sofort merken, dass hier etwas nicht stimmt. Neji würde wohl gleich ihren Chakrafluss komplett blockieren. Neji stellte sich nun in Kampfposition und verfinsterte seine Mine. Hinata stand daraufhin langsam auf. Lieber vorrübergehend ohne Chakra, als tot. Und sie hatte Recht!
 

Ihr Gegenüber aktivierte das Byakugan und flüsterte dann leise und monoton: „Hakke Rokujūyon Shō - Acht Trigramme, vierundsechzig Handflächen!“
 

Hinata empfand starke Schmerzen im gesamten Körper. In den ersten Momenten konnte sie sich noch auf den Beinen halten, brach danach aber zusammen. Neji fing die junge Frau auf und setzte diese auf dem Boden ab. Er überprüfte noch einmal mit dem Byakugan ihren Chakrafluss. Als er dann zufrieden sah, dass dieser komplett durcheinandergeraten war, machte er sich daran, sie von ihren Fesseln zu befreien.
 

Aufgrund der jedoch selbst aufgebrachten Energie, musste Neji nun ebenfalls etwas rasten, um zu Kräften zu kommen. Er hatte genügend Chakra in diese Technik gelegt, dass Hinata für mindestens 15 Tage nicht mehr als Ninja agieren konnte. Nun war sie endgültig den Entscheidungen des Clans ausgesetzt. Dass wusste auch Hinata, denn aus ihren Augen entschwand das letzte bisschen Funken Hoffnung, was bis eben noch erkennbar war.
 

„Du solltest in etwa 2 Stunden wieder laufen können. Dann brechen wir auf. Ich rate dir, genau zu machen, was ich dir sage! Eine falsche Handlung, und du wirst es am eigenen Leib spüren wie viel Zorn ich wegen dir in meinem Herzen trage!“, kam es bedrohlich brummend von ihm.
 

Hinata nickte resigniert. Es war also vorbei… Ohne Hilfe kam sie hier nicht mehr lebend raus. Bitterkeit breitete sich in ihren Gedanken aus. Nach einer schweigsamen Stunde, Hinata starrte mit tränenverschleierten Augen in den Himmel, stand Neji langsam auf.
 

„Komm mit, du wirst dich jetzt waschen. Im Dorf soll man an dir keine Kampfspuren mehr sehen. Deine Kleider wirst du auch reinigen! Da hinten ist eine Quelle. Komm aber gar nicht auf die Idee, abzuhauen. Ich werde dich ohne Probleme einholen!“, flüsterte Neji tonlos.
 

Hinata schaute ihn an, den Mann der ihr Leben in der Hand hatte. Sie wusste, sie war nur eine kleine Marionette, einen eigenen Willen durfte sie nicht mehr haben. Wieder nickte sie schweigend, stand auf und folgte Neji zu der kleinen, klaren Quelle, zu der sie geführt wurde. Er wandte ihr und der Quelle nun den Rücken zu. Scheinbar ließ er ihr wenigstens ihren letzten funken Würde, welchen sie als Frau noch besaß.
 

„Ich werde jetzt nach einigen Bambushölzern für ein Feuer suchen. Dann kannst du deine Kleider trocknen und erkältest dich nicht. Du bist jetzt erst einmal alleine, aber auch nur, weil ich weiß dass du eh nicht abhauen kannst!“, sagte er mit neutraler Tonlage und entfernte sich auch sofort von der Quelle.
 

Hinata schaute dem Hyuuga hinterher. Als sie sich sicher sein konnte, dass er weit genug weg war, fing sie damit an, sich zu entkleiden und rutschte vorsichtig in das kalte Wasser. Ihre Kleidung zog sie mit sich in die Quelle und versuchte diese, so gut wie eben möglich ohne Waschutensilien zu reinigen. Danach wusch sie sich selbst.

Wenigstens konnte sie so endlich das Blut und den Dreck loswerden, welcher an ihr haftete.
 

Leise weinte sie vor sich hin: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so jung sterben würde…“.
 

Tränen der Verzweiflung liefen ihr über die Wangen. Sie wollte noch nicht sterben, und sie hatte schon lange beschlossen, dass sie jeden nur möglichen Weg nutzen würde, den sie nutzen könnte, um zu überleben. Aber ohne Chakra war sie dem Hyuuga ausgeliefert. Also musste sie lange genug überleben, bis ihre Kräfte wieder vorhanden waren…
 

Neji kam wieder zurück, mit geschlossenen Augen. Er wollte Hinata nicht nackt sehen, diese Art von Entwürdigung war nicht sein Ding. Als er nahe genug an der Quelle war, drehte er ihr erneut den Rücken zu, öffnete die Augen und begann, ein kleines Feuer zu entfachen.
 

„Sobald du fertig bist, wirst du dich an das Feuer setzen und deine Kleidung hier trocknen. Als ich auf dem Weg zu meiner Mission dich bezüglich war, hatte ich in der letzten Stadt vom Feuerreich noch einige Sachen zum Reinigen gekauft. Ich lasse dir das Shampoo hier, und ein frisches Handtuch. Du wirst dich nachher in das Handtuch eingewickelt vor das Feuer setzen und mich rufen. Danach komme ich wieder hier her!“, herrschte Neji.
 

„Danke… dass du mir wenigstens die Würde einer… Frau lässt…“, seufzte Hinata traurig.
 

Neji legte wie versprochen ein noch frisch verpacktes Handtuch auf den Boden und das Shampoo. Danach ging er Wortlos weg von dem kleinen Plätzchen. Sie griff sich das Shampoo und wusch sich die Haare. Danach erkundigte sie sich mit ihren normalen Augen, ob sie irgendwo einen Beobachter erkannte. Aber die Luft war rein, daher stieg sie schnell aus dem Wasser, griff sich das verpackte Handtuch und wickelte dieses um ihren Körper. Hinata wusch erneut ihre Kleidung und legte diese auf die alte Verpackung des Handtuches. Vor dem Feuer konnte es wenigstens richtig trocknen.
 

Wie geheißen rief sie nun Neji. Dieser trat schweigend an das Feuerchen, legte Brennholz nach und setzte sich ihr gegenüber. Lange schaute er Hinata einfach nur an. Wie konnte man sich nur so in einem Menschen täuschen? Er hatte wirklich gehofft, dass sie ihrem Clan treu bliebe. Traurig dachte er nach.
 

Hinata hingegen erwiderte seinen Blick nicht. Ihre Augen ruhten auf dem prasselnden Feuer.
 

Er brach das Schweigen leise und tonlos: „In einer Stunde werden wir aufbrechen. Ich hoffe, deine Kleidung ist bis dahin trocken. So wie die Luft riecht wird es bald Regnen. Wenn du also trocken bleiben willst, wirst du dich von mir schnellstmöglich in das nächste Dorf tragen lassen.“
 

Ein nicken. Hinata wusste, das nächste was kam war Kuragakure. Es lag etwa zwei weitere Stunden Fußmarsch von hier entfernt. Nur ohne ihr Chakra dürften sie weitaus länger brauchen. Ob der Regen noch so lange auf sich warten ließ?
 

Fußnoten:

Kusa no Kuni

Reich des Grases
 

Bambushaine

sind eines der Markenzeichen des Grasreiches
 

Hakke Rokujūyon Shō - Acht Trigramme, vierundsechzig Handflächen

Ein Taijutsu im Jūken-Kampfstil. Es wird nur immerhalb der Hyuuga-Familie weitergegeben. Neji erlernte diese Technik ohne Anleitung. Der Gegner wird mit 64 Schlägen angegriffen, wobei sich die Angriffe auf den Chakra-Strom konzentrieren. Dadurch kann der Gegner kein Chakra mehr bilden. Oft ist der Angriff so heftig, dass der Kontrahent nicht einmal mehr stehen kann.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Nightwalkerin
2010-12-28T15:37:23+00:00 28.12.2010 16:37
Hey ^^

Ich hoffe, Hinata schafft es sich zu befreien, aber die kriegt das sicher hin ^^ wenn nicht hilft ihr einfach Deidara xD
Super Kapitel ^^

LG
Von:  SleepingHope
2010-12-21T14:59:43+00:00 21.12.2010 15:59
Hi ^^
Ich hoffe, dass Hina sich selbst befreien kann oder dass DeiDei ihr hilft, freu mich schon, wenn du weiter schreibst =)
LG
Von:  fahnm
2010-12-20T20:01:14+00:00 20.12.2010 21:01
Naja ich hoffe mal das Hinata sich noch irgendwie befreihen kann oder noch jemand zur Hilfe kommt.
Freue mich schon aufs nächste kapi.^^


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