Zum Inhalt der Seite

Background-Storys

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kazemaru - Prolog

"Wenn wir groß sind, werden wir die besten Athleten von Japan, und wenn dieser Traum in Erfüllung gegangen ist, dann heiraten wir!"
 

Es gab zwei Momente im Leben von Ichirōta Kazemaru, die es komplett verändern sollten. Das erste war dieses Versprechen, und um das einzuhalten, hatte Kazemaru mehrmals den für ihn vorgesehene Weg verlassen und viele Hürden in Kauf genommen. Und das zweite... - Aber fangen wir beim Anfang an...
 

In seiner Kindheit hatte es Kazemaru an nichts gefehlt: Er hatte niemals Hunger gelitten; hatte immer alle Spielsachen, die er sich gewünscht hatte, bekommen; hatte niemals großartigen Ärger mit den Eltern oder dergleichen. Das lag daran, weil er immer alles dran tat, seine Eltern glücklich zu machen, während diese wiederum so gut es ging, alle seine Wünsche zu erfüllen (was nicht viel war, wie man dazu sagen muss). Kazemaru war das Wunderkind, welches sich wohl jedes Elternpaar wünschen würde, und seine Eltern stinkreich - es schien alles perfekt.

  Im Alter von 5 ein halb Jahren geschah es dann, dass Kazemaru auf dem Spielplatz einem süßem Mädchen begegnete, mit blondem Haar und dunklen, grünen Augen. Er hatte sie noch nie hier gesehen, aber nun gut, das sollte nichts bedeuten, immerhin hatte Kazemaru nicht oft das Verlangen, auf den Spielplatz zu gehen. Zugegeben, sie war für ein Mädchen nicht sehr mädchenhaft gekleidet: Ein loses Sporthemd, kurze Shorts, schwarze und kurze Leggins darunter und Sportschuhe - also ähnlich ihm (Im Gegensatz zur Annahme, reiche Kindern würden ausschließlich nur teure Klamotten tragen, trug Kazemaru meistens, wenn er unterwegs war, typische und alltägliche Kleidung, die auch von Kindern von normaleren Stand getragen wurde - man kann davon ausgehen, dass dies dem Grunde, um auszuschließen, dass Kazemaru Opfer einer Kindheitsentführung wurde, diente). Aber nun gut, Aussehen und Kleidung interessierten Kazemaru herzlich wenig, denn er hatte schon früh ein äußerst soziales Wesen an den Tag gelegt und bewiesen, dass ihm solche Äußerlichkeiten nicht interessierten - ein Punkt, welcher ihn erheblich von Gleichaltrigen seines Standes unterschied, der es ihm allerdings auch erschwerte, unter "Seinesgleichen" Freunde zu finden. Nachdem er durch Blickkontakt mit seinem Vater das Okay bekommen hatte, hatte Kazemaru angefangen, mit dem Mädchen zu spielen, sprich: Sandburgen bauen, auf der Rutsche rutschen, Klettergerüst und dergleichen.

  Als Kazemaru am Ende des Tages ging, rannte ihm das Mädchen eine Zeit lang hinterher. Nachdem sein Vater ihn darauf aufmerksam gemacht hatte - Kazemaru hatte es in seinem kindlichem Übermut, seinem Vater die ganze Zeit von seinem ereignisreichem Tag zu erzählen, nichts mitbekommen - hatte das Mädchen sich mit den Worten "Mein Name ist Ryō und ich wünschte, du würdest auch morgen wieder mit mir spielen!" verbeugt und ist, ohne eine Antwort abzuwarten, wieder weggerannt. Kazemaru hatte nicht einmal Zeit, auf diese Forderung einzugehen oder sie zu kommentieren. Nichtmal ihren Nachnamen nannte sie, nur ihren Vornamen.
 

Nun, es stellte sich heraus, dass dieses Unterfangen schwieriger als Gedacht wurde, denn seine Eltern hatten bei aller Liebe nicht die Zeit, ihren übermütigen und ungewohnt quengelnden Sohn jeden Tag zum Spielplatz zu begleiten. Aber weil sie ihren Sohn über alles liebten - nicht einfach nur, weil sie ihn ruhig stellen wollten, sondern doch wirklich nur aus diesem Grund, weil sie ihn wirklich über alle Maßen liebten und spürten, dass es ihrem Schützling mit dieser Forderung wichtig war - wurde schnell eine Lösung gefunden, mit der er so oft er wollte zum Spielplatz konnte, seine Eltern aber trotzdem unbedarft ihrer Arbeit nachgehen konnten: Ein Kindermädchen musste her.

  Zunächst hatte er ein alte, verschrobene Dame bekommen, aber entgegen ihrer Aufgabe, ihn zum Spielplatz zu begleiten, erachtete diese Frau es nicht für wichtig, ihm diesen Wunsch zu erfüllen, sondern triezte ihn nur noch mehr, Dinge zu lernen, die andere Kinder in seiner Altersklasse nicht lernten, ja, wahrscheinlich sogar niemals lernten, die Kazemaru aber schon zum Teil fließend beherrschte.

  Alsbald kamen aber seine Eltern dahinter, dass diese Kinderfrau nichts taugte, und so musste jemand neues her. Dieses Mal ein junges Mädchen von 16 Jahren. Seine Eltern sahen der Sache wirklich extrem skeptisch entgegen, doch weil Kazemaru darauf bestanden hatte, "es mal mit ihr zu versuchen", hatten sie letztendlich eingewilligt - keine falsche Entscheidung, wie sich heraus stellen sollte, denn dieses Mädchen machte trotz ihres Blutjungen Alters ihre Sache außergewöhnlich gut. Sie hatte ein sonderbar gutes Gespür für seine Bedürfnisse, wurde selten zu aufdringlich und erfüllte ihn fast alle Wünsche (nicht alle, weil sie stets mit einem Schmollmund sagte "Sonst wirst du noch zu verzogen!"). Doch wenn man "selten" sagt, dann meint man mit "selten", dass es auch durchaus vorkam, und so gab es in der Tat Momente, wo das Mädchen ungewohnt aufdringlich wurde. Zum Beispiel, wenn es eben um Ryō ging.

  "Du magst sie, ne?" Das war wohl die Frage, die Kazemaru in dieser Zeit am häufigsten hörte. Sie war in dieser Hinsicht echt neugierig, und sie stellte sie auch wirklich immer - ganz egal, wie er sie beantwortete. Und er hatte echt alles versucht: Ihr zu widersprechen; ihr Recht zu geben; der Frage auszuweichen; abzulenken; die Antwort in Rätseln zu verschlüsseln; die Antwort erst später geben; sie zu ignorieren - wirklich alles, was man auf solch eine Frage als Reaktion erteilen konnte, hatte er ihr erteilt. Und doch fragte sie jeden Abend auf dem Weg nach Hause: "Du magst sie, ne?"

  Diese Fragerei ging Gott weiß wie lange, denn wie jedermann weiß, haben Kinder kein sonderlich gutes Gefühl für Zeit - trotz all sein Wunderlich- und Besonderlichkeit stellte Kazemaru in dieser Hinsicht keine Ausnahme dar. Aber er kann sich dafür umso genauer an den Tag erinnern, als er die Frage zum ersten Mal mit einer Gegenfrage beantwortete. Dazu kam es, dass er mal in einem Buch folgendes Zitat gelesen hatte: "Nur Zauberer beantworten Fragen mit einer Gegenfrage". Der Teil mit dem Zauberer interessierte den blutjungen Kazemaru herzlich wenig - er glaubte weder an den Weihnachtsmann (jedes Kind sollte wissen, dass es Eltern oder sonstige Verwandte sind, die einem die Geschenke kaufen, und nicht einen weiß bärtigen, gut beleibten Mann, der nur einmal im Jahr arbeitet und es trotz dieser sonst so gepflegten Trägheit schafft, in dieser einen Nacht wirklich sämtliche Kinder der Welt, von Amerika bis Japan, zu beschenken, ohne eines zu vergessen; und der sich nach dieser Nacht für den Rest des Jahres bis zum Folgejahr irgendwo in der Arktis verbarg), noch an Magie, Geister, Dämonen oder sonstige Fabelwesen -, dafür fand er den Ansatz, eine Frage nahezu immer mit einer Gegenfrage zu beantworten, irre interessant und es wert, dies mal auszuprobieren.

  Jedenfalls, es war einer der üblichen Abende, als das Kindermädchen (dessen Name Kazemaru - wie so viele andere auch - schon alsbald vergaß; einfach, weil die Fülle der Menschen, die in sein Leben ein- aber auch wieder austraten, zu massiv wurde, um sich wirklich jeden einzelnen Namen zu merken. Das, und weil er einfach noch blutjung war und an der Stelle dieser Dinge viele wichtige Lektionen, die man ihm schon von klein auf in so vielfältigere Art und Weise als anderen Kindern gegenüber beibrachte, behalten musste) ihn wieder einmal fragte "Du magst sie, ne?" (Angemerkt sei hierbei, dass sie es wirklich schaffte, jedes Mal die selbe Betonung und Stimmlage zu verwenden, und auch wirklich jedes Mal, ganz gleich seiner Antwort, auf sie selbe Art reagierte, nämlich mit einem entzückten Quietschen), und er die Frage mit der Gegenfrage - bei der er alles gab, um so interessiert wie nur irgend möglich zu klingen - "Und was wäre, wenn?" beantwortete.

  Diese Frage hatte endlich mal eine andere Reaktion als bisher zur Folge, nämlich: gar keine.

  Wobei "gar keine" natürlich so nicht ganz stimmt - natürlich reagierte sie, aber halt doch sehr verspätet und in den ersten Sekunden erstmal gar nicht. Aber als sie es tat, überraschte sie den kleinen Jungen mit einer ungewohnten Ernsthaftigkeit, indem sie sich zu ihm hinunter beugte und ihm von Auge zu Auge sagte: "Wenn das so ist, dann musst du ihr es sagen - bevor es irgendwann zu spät dafür ist!" Doch als Kazemaru sie fragte, was sie damit meinte, lächelte sie nur traurig, und damit war das Thema beendet.

  Danach stellte sie diese Frage nie wieder, und ungefähr zwei Wochen später sah er sie zum letzten Mal.
 

Nun war Kazemaru wie eingangs erwähnt nicht wie andere Kinder, und allen voran nicht wie andere Jungen in seinem Alter. Statt also diese Antwort mit einem "Versteh ich nicht - interessiert mich nicht" abzutun, setzte sich der kleine Kazemaru an seinen Tisch, schrieb diese Antwort auf und machte sich fortan daran, zu entschlüsseln, was sie wohl bedeuten mochte. Darüber hinaus vergaß er allerdings, seinem täglichen Gang zum Spielplatz anzufordern - einer der wenigen Momente in seinem Leben, die er später mal bereuen sollte, und das gleich doppelt. Denn eben innerhalb dieser zwei Wochen stellte sich heraus, dass seine Eltern schon lange den Entschluss gefällt hatten, in eine "bessere" Gegend zu ziehen, in der mehr "ihresgleichen" lebten; aber Kazemarus Entschlossenheit, aus welchem Antrieb auch immer jeden Tag zum Spielplatz aufzubrechen; egal, welches Wetter draußen herrschte oder in welcher Verfassung er sich befand, hatte sie bisher davon abgehalten. Doch nun, da er anscheinend sein Interesse am Spielplatz verloren hatte, war der rechte Zeitpunkt gekommen, umzuziehen - besser jetzt, als später, wenn er zur Schule gehen würde und ein Umzug gleichbedeutend mit einem Schulwechsel wäre.

  Natürlich hatte der kleine Kazemaru sich mit Haut und Haaren gewehrt, doch zum ersten Mal in seinem Leben merkte er, wie es ist, einen für ihn überaus wichtigen Wunsch nicht erfüllt zu bekommen. Und zum ersten Mal verfluchte er es, Kind seiner Steinreichen Eltern zu sein (natürlich fand er im Laufe seines Lebens heraus, dass kein Kind, aus welcher Schicht auch immer, gegen plötzliche Umzüge der Eltern gefreit war, aber in diesem Alter hat man für gewöhnlich noch die Kindseigene "Rosarote Brille" auf).

  Nun, alles Betteln und Weinen und Flehen und Versichern, dass er den Spielplatz immer noch liebte, nützte nichts, und da er seinen Eltern nicht noch mehr Kummer bereiten wollte - er sah ihnen an, wie schwer es ihnen fiel, ihm unter seinen bittersten Tränen, die er jemals vergossen hat (und das waren wahrlich nicht viele), Widerstand zu leisten und an ihrem Entschluss festzuhalten - fügte er sich seinem Schicksal. Er konnte es sowieso nicht abwenden, also war alles, was ihm blieb, die Resignation und das stumpfe "Sich-in-sein-Schicksal-ergeben". Das letzte, was er tun konnte, war, der blonden Ryō Bescheid zu geben.

  Also ging er ein letztes Mal mit seinem Kindermädchen, an deren Namen er sich zu all seiner Enttäuschung nicht mehr erinnern konnte, ein letztes Mal auf den Spielplatz - und fand ihn leer vor.

  Der Himmel war wolkenverhangen (ein passenderes Wetter für dieses zu erahnende tränenschwangere Szenario hätte es wohl nicht geben können), doch er war allenfalls nicht "leer" im eigentlichen Sinne des Wortes. Doch die Person, die Kazemaru zu erblicken hoffte, fand er nicht.

  Er suchte Stunden, immer und immer wieder an all den Orten, an denen sie zusammen gespielt haben, unachtend der Worte seines Kindermädchens oder des Himmel, der nach und nach einen schweren, von Traurigkeit gefüllten Tropfen nach dem anderen abgab oder auch dessen, dass er diesen Platz zuvor schon dutzende Male untersucht hatte.

  Stunden der verzweifelten Suche, dutzenden und aberdutzenden Predigten seines Kindermädchens und einem Himmel, der sie mit dem Regen förmlich zu erschlagen suchte später gab der ungewohnt trotzige Kazemaru nach und fügte sich in sein ihm reichlich unfaires und jämmerliches erscheinendes Schicksal.

  Sie waren gerade auf dem Weg zurück zu seinem Heim, welches er an diesigem und dem darauffolgendem Tag zum letzten Mal sehen sollte, als sie an dem hiesigen Sportplatz vorbei kamen - ein Ort, an dem es Kazemaru niemals zuvor verschlagen hatte. Getrieben von der unbändigenden Melancholie, die ihn bei dem Gedanken hier fortzuziehen überkam, wollte sich der kleine Junge mit den dunkel cyan-farbenen Haaren auch diesen Platz genau ansehen, als er in den Augenwinkeln etwas entdeckte, was seinem Herz einen wahren Stoß verpasste: Mittellanges Blondes Haar, welches zusammen gehörend mit dem dazu gehörigen Körper einsam und verlassen seine Runde auf der Laufbahn nahm. Froh, sie doch noch ein letztes Mal getroffen zu haben, rannte Kazemaru ihren Namen rufend zu ihr.

  "Kazemaru." Das war alles. Kein Hallo, keine freudige Überraschung, keinerlei Gefühlsregung. Nur seinen Nachnamen. Immer nannte sie ihm beim Nachnamen, immer, obwohl er sich mit Vor- und Nachname vorgestellt hatte. Er hatte nie heraus gefunden, wieso - ob es daran lag, dass sie vielleicht jünger war als er oder weil sie überaus großen Respekt vor ihn hatte oder doch einfach nur deshalb, weil sie ein Mädchen war. Doch das war in diesem Moment egal. Viel wichtiger war, dass er ihr erklären musste, was Sache war: Wieso er die letzten Wochen nicht mehr gekommen war, was ihm widerfahren war und dass sie einander niemals wieder sehen würden, würden sie nicht zumindest Namen und Adressen austauschen. "Ryō-chan, ich...-"

  Doch weiter kam er nicht. Sie unterbrach ihn - das erste Mal, dass sie ihm dazwischen redete. Nicht, weil sie sonst zu großen Respekt vor ihn gehabt hatte, sondern eher deshalb, weil sie wenig miteinander sprachen und eben dieses wenige Gesprochene nicht auch noch unterbrechen wollten. "Kazemaru...", sagte sie leise, doch dann hob sie das Kinn und sah ihm stolz in die Augen. "Kazemaru. Ich möchte, dass du mit mir eine Runde läufst."

  "A-aber Ryō-chan, dafür ist jetzt keine Zeit! Ich muss dir etwas sagen: Ich werde morgen hier wegz...-"

  "Das ist momentan nicht von Bedeutung!", unterbrach sie ihn entschieden - so entschieden hatte er sie niemals zuvor erlebt. Klar war aber, dass sie sich durch ihn wohl eine gehobenere Art zu sprechen angewöhnt hatte. Oder war sie letztendlich vielleicht sogar selbst aus gutem Hause? Doch welche Eltern würde eine so hübsche Tochter allein, ohne jeglichen Aufpasser, auf den Spielplatz gehen lassen?! "Lauf mit mir!", sagte sie da in seine Gedanken hinein und holte ihn damit in die bittere, regnerische Wirklichkeit zurück. "Lauf mit mir, oder ich werde dich nicht anhören!"

  Es war zum Haare raufen! So wenig Zeit, so viel zu sagen, und sie wollte, dass sie mit ihm lief?! Doch was blieb ihm anderes übrig, wen er sich Gehör verschaffen wollte? "Einverstanden", antwortete er entschlossen. "Wie weit und in welcher Art?"

  Sie nickte, sichtlich erleichtert, ihren Wunsch bewahrheitet zu wissen. "100 Meterlauf, Sprint.", antwortete sie mit ungeahntem Wissen.

  Fix wurde das Kindermädchen eingeweiht und mitsamt Trillerpfeife und Stoppuhr ausgerüstet und an das Ziel der Bahn beordert, dann gingen die beiden Jungspinde auf Position. "Auf die Plätze... Fertig... LOS!"

  Der Startpfiff ertönte, und sofort schnellte Kazemaru in nie geahnter Schnelligkeit nach vorne. Anfangs war es ein harter Fight gegen Ryō-chan, die sich trotz ihres schmächtigen Körperbaus gut hielt, doch nach einigen Metern überholte Kazemaru. Er rannte mit einer niemals zu erhoffenden Geschwindigkeit, immer weiter und schnellerer, und das, obwohl er zuvor niemals gerannt war - und ehe er sich versah, war er mit einem gehörigen Vorsprung im Ziel.

  Als Ryō-chan ebenfalls im Ziel ankam, brauchte sie erstmal ein paar Sekunden, um wieder zu Atem zu kommen. Als dies allerdings geschehen war, rief sie sofort mit heller und klarer Stimme: "Die Zeiten!"

  "Eto... Also, Ichirōta-san hat 11:6 Sekunden gebraucht, und... Ryō-chan?" Als das Blondhaarige Mädchen nickte, fuhr sie fort: "Und Ryō-chan hat 13:8 Sekunden gebraucht."

  "Was?! Niemals!" Ryō-chan ließ sich die Uhr zeigen, und als sie mit eigenen Augen sah, was Kazemarus Kindermädchen ihnen eben mitgeteilt hatte, erfüllten sich ihre Augen mit einem ungeahnten Glanz. "Sugoi, Kazemaru-chan!" Sie ergriff freudig seine Hände und wiederholte fröhlich "Sugoi - einfach Wahnsinn, Kazemaru-chan!"

  Unter anderen Umständen hätte sich Kazemaru für den Anhang "-chan" beschwert, doch nun gab es Wichtigeres. "Ryō-chan, ich werde um...-"

  Doch abermals ließ sie ihn nicht aussprechen. "Ich weiß, Kazemaru-chan.", sagte sie traurig lächelnd. "Ich weiß..."

  Wenn du es weißt, wieso musste ich dann dieses Rennen ausfechten?! Diese Frage lag ihm auf der Zunge, doch er hatte keine Zeit mehr, wahrlich keine Zeit mehr, deshalb schluckte er sie herunter. "Wir müssen Adressen austauschen und Briefe schreiben, damit wir uns nicht aus den Augen verlieren!"

  Doch sie erwiderte diese Forderung nur mit einem schwachen und traurigem Kopfschütteln. "Das geht leider nicht, Kazemaru-chan...", fing sie ihre Erklärung an, "... denn wir ziehen selbst nächste Woche um. Und du weißt doch selbst nicht, wohin du ziehst, oder?"

  Ein Schlag ins Gesicht. - Nein, sogar zwei! Sie zog selbst um und - was noch viel wichtiger war - sie beiden wussten weder, wohin es ihn oder sie verschlagen würde! "A-aber wie sollen wir uns dann jemals wieder...-?!"

  "Daijoubu, Kazemaru-chan.", sagte sie da mit warmer Stimme. "Hör zu, Kazemaru-chan. Wenn wir groß sind, werden wir die besten Athleten von Japan, und wenn dieser Traum in Erfüllung gegangen ist, dann heiraten wir!"

  "W-was?!" Kazemaru wurde sofort rot wie eine Tomate - von Liebe hatte er zwar noch keine Ahnung, sehr wohl aber von der Bedeutung einer Heirat - und begehrte auf: "A-aber wie kommst du denn darauf?!"

  Doch sie schüttelte nur den Kopf. "Das erkläre ich dir, wenn wir uns wieder sehen. Und das werden wir, solltest du dich dazu entschließen, ein Athlet zu werden. - Versprich es mir, Kazemaru-chan!"

  "O-okay, okay! Ich versprech es dir! Aber wie werden wir uns wieder...-" Doch weiter kam er abermals nicht, denn in dem Moment gab sie ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, und bevor er auch nur rot werden konnte, wirbelte sie herum und rannte mit rasender Geschwindigkeit davon...
 


 

Rund einen Monat später - der Umzug war glimpflich vonstatten gegangen, Kazemaru war inzwischen 6 geworden, und zu Ehren seines Geburtstages hatte er die Inneneinrichtung seines Zimmers und des angrenzenden Bades bestimmen dürfen - lag unverhofft ein Brief im Briefkasten, der an den kleinen Ichirōta Kazemaru adressiert war, was zuvor niemals vorgekommen war. Der Brief hatte keinen Absender, doch schon aus der ersten Zeile ging hervor, von wem er war: Ryō-chan. Sie hatte heraus gefunden, wo er wohnte, wollte aber unbedingt und unter allen Fällen, dass er nicht wusste, wo sie wohnte. Stattdessen trug sie ihm auf, zur Raimon Mittelschule zu kommen, wenn es ihm wirklich wichtig wäre, sie wieder zu sehen - dies wär nämlich die einzigste Schule, die für beider gleichermaßen in der selben Entfernung läge und die noch problemlos erreichbar wäre.

  Ohne zu wissen, wem er antworten sollte, nahm sich Kazemaru fest vor, dieses Unterfangen in die Realität umzusetzen - koste es, was es wolle.
 

Und so kam es, dass Ichirōta Kazemaru den ersten Moment in seinem sehr jungen Leben erlebte, an dem er beschloss, den für ihn vorgesehenen Weg zu verlassen und seinen eigenen Weg zu erklimmen. Doch die daraus resultierende Konsequenzen sind eine andere Geschichte...

Kazemaru - 1st Chapter

"Tut mir leid, aber ich werde nicht auf die Teikoku-Gakuen gehen."
 

Genau 6 Jahre, nachdem er den ersten Moment in seinem Leben hatte, der es grundlegend verändern sollte, erfolgte dieser Satz, der nun diese grundlegenden Veränderungen ins Rollen bringen sollte, getreu dem Motto "Was lange währt, wird endlich gut". Und abermals ist es wohl besser, wenn wir beim Anfang anfangen...
 

Ichirōta Kazemaru hatte bisher eine recht normale Kindheit gehabt - auch wenn "normal" bei der Reichheit seiner Eltern vielleicht nicht das beste Wort dafür ist. Kazemaru hatte niemals Hunger leiden müssen, (fast) immer seine Wünsche erfüllt bekommen und niemals großartig Streit mit seinen Eltern gehabt - aber das kennen wir ja bereits, und daran geändert hat sich bis auf jenen Ausnahmefall auch nichts.

  Nun war Kazemaru 12 und mit der Grundschule fertig, und selbstverständlich gingen seine Eltern davon aus, dass ihr Sohn auf die zu ihm passende Schule gehen würde: Auf die Teikoku-Gakuen, eine elitäre Privat-Mittelschule für Steinreiche. Doch sie wussten nicht, dass Kazemaru da seine ganz eigene Pläne hatten - und als sie es erfuhren, wünschten sie sich innigst, sie hätten es früher erfahren.

  "Aber Ichirōta! Das kannst du doch nicht machen!" und "Aber es stand doch schon von Anfang an fest, dass du auf die Teikoku gehen wirst!" und "Was ist nur in dich gefahren?!" und "Wieso willst du auf eine öffentliche Schule?" und "Erklär uns doch mal bitte, was nur mit dir los ist - so kennen wir dich gar nicht!" - all das sagten sie ihm, doch all das brachte nichts. "Tut mir leid, aber ich werde nicht auf die Teikoku-Gakuen gehen.", war seine einzigste Antwort auf das Quengeln und Drängen seiner Eltern hin. Manchmal setzte er auch noch, im Anflug des Wunsches, einfach verstanden zu werden, ein "Es geht nicht anders - versteht das doch!", doch die meiste Zeit beließ er es bei dem einen Satz und dem Ausdruck, dass es ihm ernst sei und dass er keine andere Entscheidung fällen würde.

  Aber denkt nicht, dass es ihm dabei nur um jenes Versprechen ging - nein, das war es nicht. Das war vielmehr nur der Auslöser gewesen. Denn einer der wahren Gründe verbarg sich in Kazemarus Wesen: Schon früh hatte er den Ehrgeiz entwickelt, alles, was er tat, schnell zu perfektionieren. Doch seine Umwelt... bemerkte dies einfach nicht. Ihnen war es egal, ob er ihnen ein wahres Kunstwerk darbrachte oder nur eine einfache Strichmännchen-Zeichnung - für diese Menschen war alles ausgezeichnet und außergewöhnlich. Und das nur, weil er ein Kazemaru war.

  Niemand beachtete sein Können, niemand seinen Eifer, niemand seinen Ehrgeiz. Nur sein Name wurde beachtet, und aufgrund des Namens alles als "exzellent" abgestempelt, in eine Ecke abgelegt und vergessen.

  Und dann wollten sie, dass er an eine Schule ging, wo eventuell auch die Lehrer so eingestellt waren und wo es Schüler gab, die sich allesamt etwas auf den Namen, denn sie rein zufällig bei der Geburt bekommen haben, einbildeten; oder wo er vielleicht sogar anders behandelt wurde als die anderen, weil er wahrscheinlich nicht ganz so reich wie der Rest war?

  Nein Danke - ohne ihn!
 

So gingen die Ferien um, und Anfang April stand Kazemaru nicht vor den Hallen der riesigen Teikoku-Gakuen, sondern vor den Türen der kleinen und gemütlichen Raimon-Gakuen. Keiner hier, der ihn kannte - seine Eltern waren zwar reich, aber nicht sonderlich berühmt. Genau das, was er suchte.

  Und innerhalb einer Woche wurde er Mitglied im Leichtathletik-Club. Doch von Ryō-chan war keine Spur zu sehen.

  Die Zeit ging ins Land, er klapperte alle Klassen ab, doch von einem Mädchen Namens Ryō war nichts zu finden.

  Ob er bereute, ihren Nachnamen nicht zu wissen?

Mehr als jemals zuvor.

  Doch ob er bereute, an die Raimon gegangen zu sein?

Mitnichten. Nicht jetzt. Nicht im nächsten Jahr. Überhaupt niemals.

  Er war froh, hier zu sein, denn hier konnte er für seine Fähigkeiten, nicht für seinen Namen gelobt werden, und in der Leichtathletik hatte er etwas gefunden, was ihn erfüllte und mit einer gewissen Zufriedenheit erfüllte. Es war genau das richtige für ihn und seinen Ehrgeiz, immer der Beste sein zu wollen. Vielleicht sogar das, wonach er im Geheimen immer gesucht hatte, ohne es beim Namen nennen zu können...
 

Und so ging ein weiteres Jahr ins Land, und der Frühling kehrte erneut zurück in die Gefilde von Inazuma Town, den kleinen Fleckchen Erde, denn Kazemaru nun schon so "lang" sein Zuhause nannte.

  Und er war gerade dabei, mit einem Senpai neue Mitglieder für den Leichtathletik-Club anzuheuern, als das passierte, womit keiner gerechnet hatte – nicht einmal Kazemaru selbst - und was von einer solchen intensiven Überraschung geprägt war (welche aber nicht nur deshalb einherging, aber dies werdet ihr schon früh genug erfahren), dass es Kazemaru erstmal schlicht und ergreifend die Sprache verschlug: "K-kazemaru-chan?"

  Der Angesprochene, der sehr wohl misstrauisch und argwöhnisch die Augenbrauen ob dieser unangebrachten Betitlung "-chan" war, wandte den Blick und sah in ein braungebranntes, vom Wetter gebräuntes Gesicht mit glasklaren, dunkelgrünen Augen, welches von blonden, glatten Haaren umgeben wurde. "Ja?"

  Im nächsten Moment wurde ihm einen herben Stoß in die Rippen verpasst. "Na, Kazemaru-kun - kennst du ihn etwa?"

  Doch Kazemaru winkte nur rasch ab. "Nein, nein, Senpai - aber vielleicht hat er... - er?" Er warf dem blond gerahmten Gesicht noch einen weiteren Blick zu, und auf den ersten Blick war es wirklich nicht auszumachen, ob er es mit einem Jungen oder mit einem Mädchen zu tun hatte. Erst der Blick auf die Uniform bestätigte, dass es sich bei seinem Gegenüber um einen Jungen handeln musste. "Nein...", setzte er seinen angefangenen Satz fort, sich über diese ungewohnte Weiblichkeit in Form einer Jungenuniform wundernd, "aber vielleicht hat er ja Interesse am Leichtathletik-Club!" Der Blauhaarige ließ sich einen Flyer geben, welchen er unmittelbar an den Blonden weiterreichte, doch dieser lehnte mit den Worten "Danke, brauch ich nicht - ich joine so oder so!" ab. Stattdessen musterte er noch einmal Kazemaru von oben bis unten, dann rief er freudig aus "Aber doch, ja - du bist es, Kazemaru-chan!", und etwas daran, wie er es sagte, weckte in Kazemaru die Erinnerung. Aber sie wollte nicht so recht mit dem Gesicht, dem er nun gegenüber stand, zusammen passen, oder, noch besser ausgedrückt: Nicht mit der Aufmachung, in der dieses Gesicht steckte, denn wenn er genau darüber nachdachte, passte das Gesicht schon irgendwie, aber irgendwie... - "Aber... wieso trägst du eine Jungenuniform?!"

  - Nein, das war nicht Kazemaru, der das rief, obwohl ihm das Gleiche auch irgendwie auf der Zunge lag. Doch dieser Ausruf bestätigte, was er befürchtet hatte: "R-ryō-chan?!"

  Und dann wurde den beiden klar, dass sie ganz dringend Klärungsbedarf hatten...
 

"Also, dein Name ist?"

  "Ryō Miyasaka."

"Alter?"

  "Zwölf Jahre."

"Geschlecht?"

  "Männlich - sieht man doch!"

"Nein, eben nicht - genau das ist es doch!"

  Es war zum Haare raufen. Ein schlechter Traum. Ein Albtraum! Ryō - die liebe, süße, kleine Ryō, mit der er seine Kindheit verbracht hatte - hatte sich soeben als Junge heraus gestellt! Aber wie war das möglich? "Wieso hast du es mir denn nie gesagt?!"

  "I-ich hab nie behauptet, dass ich weiblich bin!"

  "A-aber diese Weiblichkeit!"

  "Wo war ich weiblich?! Hab ich Rüschen getragen, oder mit Puppen gespielt?"

  "N-nein, aber...-"

  "Siehst du?!"

  "A-aber..." Nein. So brachte das nichts. Er musste sich beruhigen. Beruhigen und nachdenken. Dann würde ihm auch die Frage einfallen, die ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge lag. Aber er konnte sich nicht beruhigen. Und so fiel ihm auch die Frage nicht ein. Stattdessen fragte er: "A-aber wieso hast du dich mit "-chan" betiteln lassen?!"

  "Weil ich dachte, dass das unter Mädchen normal ist, und weil ich dich nicht verletzten wollte!"

  "Warte... gibst du damit zu, dass du dich wie ein Mädchen aufgeführt hast?!"

  "Nein! Ich dachte, es wär für Mädchen normal, andere - gleich, ob Männlich oder Weiblich - mit "-chan" anzusprechen!"

  "Aber das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!" - Doch, es ergab Sinn. Doch den wollte Kazemaru nicht wahrhaben. Zu schrecklich ist die Vorstellung... - "Aber Moment! Wieso hast du mich dann mit "-chan" angesprochen?!" Und da hatte er bereits die verhängnisvolle Frage gestellt, auf die er doch gar keine Antwort wollte, weil er wusste, dass sie ihm nicht passen würde.

  "Weil ich dachte, dass du ein Mädchen bist!"
 

Dieser Satz hallte noch lange nach - selbst, als es gar nicht mehr hallen konnte, hatte Kazemaru das Gefühl, ihn immer wieder und wieder zu hören.

  "... ABER ICH WAR DOCH ÜBERHAUPT NICHT WEIBLICH!"

  Miyasaka erschrak über diesen plötzlichen Ausbruch - er hatte nicht mehr damit gerechnet, dass Kazemaru nochmal etwas sagen würde - doch getreu seiner Natur ließ er sich davon nicht abbringen. "Doch, natürlich!"

  "Achja? Und was?!"

  "Na, dein schmächtiger, blasser Körper, deine langen Wimpern -"

  "WOHER WEIßT DU, DASS ICH LANGE WIMPERN HAB?!"

  "I-ich weiß es nunmal, also lass mich! - Deine Art, dich zu bewegen und zu geben und letztendlich auch die langen, zum Zopf gebundenen Haare!"

  "Woa, woa, woa - soll das heißen, dass lange Haare automatisch weiblich bedeuten?!"

  "D-das hat doch nun überaupt niemand... - Dann sag mir doch, wieso du mich für ein Mädchen gehalten hast!"

  "N-naja... das schöne Gesicht, deine schlanke Statur, die Blässe und die blonden Haare..."

  "ABER DAS SIND JA FAST DIE SELBEN GRÜNDE!"

  "Okay, andere Frage: Wenn du wusstest, dass du ein Junge bist, wieso hast du mich dann gekü...üüs..." - Kazemaru konnte nicht verhindern, dass er leicht rot wurde, aber was gesagt werden musste, musste gesagt werden - "... geküsst?!"

  Daraufhin wurde auch Miyasaka rot, aber er gab trotzdem nicht klein bein: "Weil du es nicht getan hast! Dann zurück an dich: Wenn du dachtest, dass du ein Junge bist, wieso hast du es nicht getan?!"

  Kazemaru merkte noch irgendwie, dass die Frage sinnlos war - immerhin hatte Miyasaka ihn ja geküsst, weil er, Kazemaru, also das Mädchen in seinen Augen, es nicht getan hatte. Was also machte es da für einen Sinn zu hinterfragen, wieso es Kazemaru nicht getan hat, obwohl er doch ein Junge war?! - aber er konnte nicht genau sagen, was daran sinnlos war. "Weil... weiiil..." Plötzlich sprang er Haare raufend auf. "AAAAARGH! Mein schöner Traum - Ruiniert!"

  Miyasaka tat es ihm gleich. "Und was soll ich erst sagen?! Ich hatte gehofft, ein nettes und schnelles Mädchen, was es mit mir aufnehmen kann, gefunden zu haben, und dann das?!"

  So standen die beiden eine Weile an der Kuppel und schauten zum Fluss, während unten am Ufer ein Junge ihrer Schule mit ein paar kleineren Kindern Fußball spielte. Irgendwann meinte Kazemaru aber leise: "Nee... wieso wolltest du eigentlich damals, dass ich gegen dich renne?"

  "N-nani?" Miyasaka sah überrascht auf, antwortete dann aber in einem Ton, als wäre das das Normalste der Welt: "Na, weil ich eine Frau wollte, die das selbe Hobby und die selben Interessen teilt wie ich!"

  Die Antwort haute Kazemaru beinahe aus den Schuhen. "Sag mal, gehts dir noch gut?!"

  "Ja, was denn? Mir ist halt Leichtathletik wichtiger als alles andere!"

  "... Du hast echt 'ne MEISE!" Er nahm seine Tasche und machte sich mit einem "Mir reichts - ich geh nach Hause!" auf den Weg. Doch schon ein paar Schritte später hörte er Miyasaka nach ihm rufen. Er blieb kurz stehen, drehte sich aber nicht um, und ging dann weiter.

  "D... DANKE, DASS DU MEINETWEGEN AUF DIESE SCHULE GEGANGEN BIST! UND DANKE, DASS DU MEINETWEGEN DEM LEICHTATHLETIK-CLUB BEIGETRETEN BIST!"

  Kazemaru antwortete nicht. Er drehte sich auch nicht um. Er hob nur kurz die Hand und symbolisierte damit seine Gefühle.
 

  Ob er es bereute, Ryō Miyasaka nicht gleich gefragt zu haben, ob sie auch wirklich weiblich war?

Jepp - so ziemlich. Mehr als alles andere!

  Doch ob er es nun bereute, zur Raimon gegangen zu sein oder dem Leichtathletik-Club beigetreten zu sein?

Nein.... nein, das nicht. Niemals. Nicht im letzten Jahr. Nicht in diesem Jahr. Nicht im nächsten. Überhaupt nicht.

  Niemals.
 


 


 

------------------------------------------------------------
 

OoC alias Sinnloses Autorengeblubbere °A°!
 

Yoshaaa~ erstmal: ICH WOLLT DOCH GAR KEINE FFs MEHR SCHREIBEN - WIESO TU ICH ES DANN TROTDEM?!

*selshot*
 

Greez

MitsuruSenpaii
 

Edit sagt (16.07.2011):

Mittlerweile mag ich den Stil der ersten beiden Chapters nicht mehr, und ich würde auch Storytechnisch einiges verändern. Aber andererseits würde das verwirren, und es würde dazu führen, dass ich /alles/ neu machen muss. Weil ich dann also auch gleich die FF löschen könnte, hab ich beschlossen, es so zu lassen, wie es ist.

Ich hoffe, die nächsten Chapter gefallen euch besser.
 

Gruß

Mitsu

Kazemaru - 2nd Chapter

"Wenn du gegen Erstklassige Gegner antreten willst, dir aber im Leichtathletikclub die Chance dazu nicht gegeben wird, dann frag ich mich ja glatt noch mehr, wieso du dort Mitglied bist und was du dort zu finden hoffst."
 

Nun haben wir mittlerweile den ersten Moment im Leben von Ichirōta Kazemaru erlebt, der sein bis dahin geführtes Leben veränderte; und die Entscheidung, die dieser Moment nach sich zog und welcher die erforderlichen Veränderungen und Wegesabweichungen herbei führte. Doch Eingangs war von "zwei" Momenten die Rede - was war also der zweite Moment in seinem Leben, der die Wende daher brachte? Sehen wir es uns an...
 

Seit dem Herausfinden, dass "Ryō-chan" in Wirklichkeit Ryō Miyasaka und ein Junge war, waren nun drei Monate vergangen. Aus der geplanten Hochzeit wurde so natürlich nichts, doch das hinderte die beiden nicht daran, sehr gute Freunde zu werden, die nicht nur im Leichtathletik-Club, sondern auch ihre Freizeit miteinander verbrachten. Und es gab bisher auch keinen einzigen Moment, in dem Kazemaru bereute, an diese Schule gekommen zu sein. Er betrieb viel Sport, hatte den Ehrgeiz, immer schneller zu werden und immer stärkere Gegner heraus zu fordern und zu besiegen und erfüllte damit sein Herz. Doch manchmal, in jener seltenen, dunklen Stunde, die wohl ein jeder von einmal hat und kennt, da spürte er tief in sich drinnen, das etwas fehlte. Dabei konnte er es nicht in Worte fassen - er spürte es einfach.

  An anderen Tagen wiederum war er sich sicher, zu wissen, woher dieses Gefühl kam: Die Mauer zwischen sich und den anderen. Er war bei seinen Kameraden, ob selbe Stufe oder eine Klasse höher, angesehen und beliebt, und jeder bewunderte ihn für seine Schnelligkeit, aber bis auf Miyasaka hatte er dort keine wirklichen Freunde gefunden - also nichts, was über einem bloßen "Lass uns nach der Schule etwas rennen oder zum CD-Store gehen" hinaus ging. Doch was sollte er tun? Er hatte bereits ungezählte Male versucht, mit ihnen was zu unternehmen oder mindestens ein Gespräch zu Stande zu bringen, doch es blieb bei vergebener Liebensmüh: Ihre Scheu vor seiner "Schnelligkeit" schien wohl größer als die Neugier, was für ein Mensch wohl dieser "wahnsinnig schnelle Kazemaru" war.

  Es war zum Verrückt werden. Einerseits erfüllte ihn die Leichtathletik mit einem nie zuvor dagewesenem Zufriedenheitsgefühl. Doch andererseits war es auch genau diese Leichtathletik, die ihm immer und immer wieder ein großes Loch voll Leere ins Herz riss...

  Miyasaka hingegen hatte da weitaus weniger Probleme. Da er nicht überragende Schnelligkeit besaß, sondern zum guten Durchschnitt gehörte, war es für ihn seltsamerweise einfacher, Freunde zu finden, als für Kazemaru. Vielleicht lag es daran, dass die anderen bei ihm weniger Berührungsängste hatten als bei Kazemaru.
 

Wie dem auch sei...

  So kam es also, dass eines Abends Kazemaru nach dem Training allein auf dem Heimweg war, weil Miyasaka von den anderen gefragt wurde, ob er nicht noch mit in den CD-Store kommen wolle. Nun, es war nicht so, als würde das Kazemaru großartig fuchsen, im Gegenteil: Es freute ihn, wenn Miyasaka mehr Freunde fand. Aber das änderte halt nichts daran, dass er nicht gefragt wurde, ob er mitgehen wolle, und so kam es halt, dass er nun allein den Heimweg antrat.

  Auf halbem Wege macht er jedoch einen Zwischenhalt, nämlich am Flussufer, an dem er vor drei Monaten mit Miyasaka gesessen hatte. Unten am Flussufer spielten auf dem Fußballfeld - genau wie schon vor drei Monaten - ein Junge ihrer Schule, der offensichtlich zum Fußball-Club der Raimon gehörte, und ein paar nach Grundschülern aussehende Jüngere.

  Ungeachtet dessen, was sich dort unten auf dem Feld abspielte, ließ sich Kazemaru rücklings ins Gras fallen, beobachtete den Himmel und bedachte seiner Situation. Wie bereits erwähnt bereute er es nach wie vor nicht, an die Raimon gekommen oder dem Leichtathletikclub beigetreten zu sein. Aber trotzdem spürte er eine gewisse Unzufriedenheit und Unruhe, wenn er an sein bisheriges Leben dachte. Er wusste: Irgendwas fehlte. Doch was war es? Was war das fehlende Stück, um das Puzzle in seinem Inneren vollzählig zu machen?

  Er war so tief in Gedanken verloren, dass er das Rufen erst gar nicht bemerkte. Als er es jedoch merkte, schreckte er mit einem überraschten, ja, fast schon leicht genervten "Was?" hoch. Er entdeckte den braunhaarigen Jungen mit dem orangenen Stirnband am Hang stehen, der ihm aufgeregt lachend zuwinkte - und direkt neben sich den Ball.

  Unschlüssig, was sein Gegenüber von ihm wohl wollte, zuckte Kazemaru hilflos mit den Schultern. Wollte er etwa, dass er mit ihm spielte?

  Aber ganz so war es dann doch nicht. "Der Ball - pass ihn mir zu!"

  Irgendwie überrascht von der Einfachheit dieser Forderung tat Kazemaru, wie ihm geheißen, und passte den runden Lederball dem braunhaarigen Jungen zu. Doch irgendwas schien bei dem Schuss zu geschehen - Kazemaru konnte im Nachhinein nicht genau sagen, was; dafür ging es einfach zu schnell. Auf jeden Fall schien es selbst den braunhaarigen Jungen total zu erstaunen, der vor lauter Überraschung vollkommen vergaß, den Ball abzufangen und dem dann erstmal fix hinterher rennen durfte. Aber gerade, als Kazemaru dachte, dass die Sache damit gegessen wäre, kam der Junge zurück - direkt auf ihn zu. "Was für ein toller Schuss! Spielst du etwa auch Fußball?!"

  "Ehm... nein. Nein, tu ich nicht."

  "Wirklich nicht? Dieser Schuss..." Mitten im Satz hielt der Junge mit dem orangenen Stirnband jedoch inne. Stattdessen streckte er plötzlich dem verdutzten Kazemaru die Hand dar. "Oh, sorry! Ich bin Mamoru Endō und der Captain vom Raimon Soccer-Club!" Vollkommend überrumpelt von dieser plötzlichen Vorstellungsaktion ergriff Kazemaru die ihm dargebotene Hand und stellte sich auch vor. "Ichirōta Kazemaru - freut mich."

  "Freut mich auch, Kazemaru!", rief Endō immer noch Hände schüttelt, dann ließ er los und deutete auf den Ball, welcher ihm zu Füßen lag. "Das eben war ein abgefahrener Schuss - und du bist sicher, dass du nicht öfters Fußball spielst?"

  "Nein - sicher! Ehrlich gesagt hab ich noch nie einen Ball gekickt - außer halt im Sportunterricht." Kazemaru musste ob der schon fast wörtlich funkensprühenden Persönlichkeit des Team-Captains von Raimon schmunzeln. Die Fußball-AG von Raimon war nicht gerade für ihre lange Serie von Siegen bekannt, eher im Gegenteil: Gerüchten zufolge war der Club stark unterbesetzt und stand kurz vor der Auflösung. Nicht einmal trainieren durften sie auf dem Schuleigenen Platz, da dieser nur vollzähligen Clubs zur Verfügung stand.

  "Waaas? Ehrlich nicht?", rief Endō überrascht aus, anscheinend nicht gewillt, Kazemarus Worten einfach so und ohne Weiteres Glauben zu schenken. Doch noch ehe Kazemaru ein weiteres Mal beteuern konnte, dass seine Worte der Wahrheit entsprachen, rief Endō: "Nee - wie wärs: Willst du nicht Mitglied von Raimon Eleven werden?!" Unnötig zu erwähnen, dass dies der Name der Raimon'sche Fußball-Mannschaft war.

  Ob dieser forschen Art blieb Kazemaru ja nichts anderes übrig, als laut auf zu lachen. Aber dann schüttelte er nur den Kopf. "Das geht leider nicht - ich bin bereits Mitglied im Leichtathletik-Club."

  "Und was genau machst du da?"

  "Na was wohl? Ich renne und...-"

  Doch Endō unterbrach ihn gleich wieder. "Nein, nein - nicht, was man allgemein in diesem Club macht, sondern, was du dort tust!"

  Kazemaru wollte schon antworten, als er merkte, dass die Frage happischer war, als sie aussah. Er musste gestehen, dass er mit solch einer Frage nicht gerechnet hatte - allen voran nicht von jemanden, der so froh-natürlich wirkte, wie es bei Endō der Fall war. "Nun...", begann er dann, nach kurzem Überlegen, "... ich würd gern gegen Erstklassige Gegner antreten. Aber leider sind wir bisher noch nicht gut genug, um uns mit anderen Teams zu messen."

  "Soo? Wenn du gegen Erstklassige Gegner antreten willst, dir aber im Leichtathletikclub die Chance dazu nicht gegeben wird, dann frag ich mich ja glatt noch mehr, wieso du dort Mitglied bist und was du dort zu finden hoffst."

  Er schien, als wolle er noch etwas sagen, doch in dem Moment wurde er von den kleinen Grundschülern, mit denen er spielte, zurück gerufen. "Naja, nicht meine Sache! Man sieht sich, Kazemaru!"

  Und auch, wenn sich Kazemaru fragte, wie Endō darauf kam, mit ihm zu reden, als wären sie schon lange befreundet und er ziemliche Zweifel daran hegte, dass sie "einander sehen würden", winkte er Endō kurz hinterher.

  Danach machte er sich mit gedankenvollen Kopf auf den Weg nach Hause.
 

"Und Kazemaru... 11,2 Sekunden, schnellste Runde für Heute. Das wars."

  Wie ihr Lehrer das sagte... vollkommend ohne jegliche Emotionen. Es war einfach ein Fakt, den man aussprechen musste - nichts, was von irgendwelcher Bedeutung wäre.

  Trotzdem lief Kazemaru dem Lehrer hinterher. "S-sensei... Ich wollte mal fragen, wann wir denn endlich gegen andere Teams antreten."

  Der Lehrer lief noch einen Schritt weiter, ehe er stehen blieb. Dann aber sagte er mit einer Lautstärke, die vollkommend unangebracht war: "Solang das restliche Team nicht schneller wird, wird aus Wettkämpfen mit anderen Teams leider nichts. Leichtathletik ist trotz allem ein Mannschaftssport, weißt du? Mit der Schnelligkeit, die das Team bisher an den Tag legt, würden wir wohl nicht viel reißen. Wir können wieder darüber reden, wenn der Rest mindestens ein Zehntel schneller geworden ist."

  Das war ein eindeutiger Schlag ins Gesicht. Nicht nur die Worte an sich - nein, allen voran der Umstand, wie sie an den Tag gelangt waren, waren ein herber Schlaf für Kazemaru. Und auch ohne sich umzudrehen wusste Kazemaru, wie die anderen reagierten. Und selbst, wenn er es nicht wüsste, würde er es merken, denn taub war er alle Mals nicht. "Was? Noch schneller?!" und "Denkt Kazemaru, dass er so ein Turnier alleine ausfechten kann?!" und "Nur, weil der so schnell ist, muss er UNS doch nicht mit in die Sache verwickeln" und einiges mehr, was Kazemaru nicht mehr vollständig verstand, weil sie sich langsam von ihm entfernten.

  Langsam drehte sich Kazemaru in Erwartung des Alleingelassenseins um - und blickte überrascht in das Gesicht von Miyasaka. "N-nimm... nimm es ihnen nicht böse, Kazemaru-san."

  - Da. Wieso "-san"? Wann hatte Miyasaka angefangen, ihn mit "-san" zu betiteln? Waren sie denn nicht Freunde, die sich schon seit der Kindheit kannten und fast jede freie Minute miteinander verbrachten?

  Als Kazemaru keine Anstalten machte, auf diese Aussage zu antworten, meinte Miyasaka zögernd: "S-sie... sie schaffen es einfach nicht, auch nur annähernd so schnell wie du zu werden. Das frustriert und demotiviert, weißt du?"

  Weiterhin Schweigen.

  "S-selbst wenn wir gegen andere Teams antreten würden, würden wir doch eh nur verlieren - es sei denn, du rennst alle Rennen!"

  "Wir..." - Endlich eine Reaktion - "... zählst du dich da auch dazu?"

  "D-das hab ich doch gar nicht gesagt!"

  "Aber gedacht, nicht wahr?" Doch Kazemaru ließ Miyasaka erst gar nicht mehr zu Wort kommen. Stattdessen wandte sich Kazemaru schweigend um und machte sich auf den Weg zur Kabine, um sich umzuziehen - dabei immerzu an einen Satz denkend: "Wenn du gegen Erstklassige Gegner antreten willst, dir aber im Leichtathletikclub die Chance dazu nicht gegeben wird, dann frag ich mich ja glatt noch mehr, wieso du dort Mitglied bist und was du dort zu finden hoffst."

Und einmal mehr musste Kazemaru erkennen, dass er darauf keine Antwort wusste.
 

Ab diesem Zeitpunkt nahmen Kazemarus Leistungen im Sport ab - zunächst kaum bemerkt von den anderen und dem Lehrer, aber dann immer sichtbarer und deutlicher. Und das schlimmste daran: Kazemaru konnte nicht sagen, ob er sich nun absichtlich verschlechterte, oder ob es einfach aufgrund des enormen Stresses geschah.

  Natürlich war auch das anfangs Grund für Sticheleien und Hetzereien, aber seltsamerweise...

  Ja, seltsamerweise wurden die anderen mit einem Mal plötzlich besser. Auch erst unmerklich, nur eine Zehntelsekunde hier, eine Zehntelsekunde dort, doch nach zwei Wochen waren bei den anderen deutlich vernehmbare Steigerungen der Leistung abzulesen, was die Atmosphäre des gesamten Teams aufbesserte

  - mit Ausnahme von Kazemaru, dem es irgendwie von Tag zu Tag bescheidener ging. Aber auch jetzt kümmerte es niemanden, wie es ihm ging - bis auf Miyasaka. Einmal mehr war er der einzigste, der Kazemaru zur Rede stellte.

  "Ich weiß nicht, was du meinst...", war Kazemarus ausweichende Antwort auf die Frage, was mit ihm los sei, gewesen.

  "Du weißt genau, was ich meine! Wieso hältst du deine Leistungen absichtlich zurück?!"

  "I-ich halt sie doch gar nicht absichtlich zurück, ich...-"

  Doch Miyasaka unterbrach ihn zugleich. "Wieso lügst du?", rief er aus. "Das sieht doch sogar ein Blinder, dass du deine Leistungen mit Absicht drosselst - wohl nur, damit die anderen..."

  Dieses Mal war es allerdings Kazemaru, der den Satz unterbrach - und zwar, indem er Miyasaka am Arm packte und zu sich zog. "Gut, dann sieh mich jetzt genau an! Seh ich etwa wie jemand aus, der seine Leistungen absichtlich runter drosseln würde?!" Gleich darauf ließ er Miyasaka wieder los und wandte sich um. Nach ein paar Sekunden meinte er im deutlich versöhnenderen Ton: "Ich weiß doch selbst nicht, was los ist..."

  "A-aber... Was ist nur los? Wollten wir nicht die besten Athleten von Japan werden?!"

  Plötzlich wirbelte Kazemaru herum, und mit auf Miyasaka deutenden Finger meinte er: "Falsch - du wolltest das! Ich hab nur zugestimmt - und über die Umstände, wie dieses Versprechen zustande gekommen ist, will ich erst gar nicht reden!"

  Ein paar Sekunden herrschte Schweigen - Schweigen, in dem sich Kazemaru Miyasakas Gesicht wie ein direkter Blick in die Sonne ins Gedächtnis brannte. Er hatte ihn verletzt. Doch es war zu spät, die Worte zurück zu nehmen.

  "W-was... was ist nur los mit dir...?" Miyasaka wiederholte sich, das bemerkte Kazemaru noch am Rande des Bewusstseins. "Ich erkenn dich gar nicht mehr wieder, Kazemaru-san!"

  Doch anstatt auf die Frage zu reagieren, meinte Kazemaru nur: "Gomen ne... Ich weiß es selbst nicht..." Und dann, nach einer unendlichen Zeit der Stille: "Vielleicht sollte ich das Team verlassen..." Und ungeachtet der Reaktion, die diese Aussage mit sich führen sollte, wandte sich Kazemaru nun wirklich um und ging, wieder diesen einen bestimmten Satz im Kopf: "Wenn du gegen Erstklassige Gegner antreten willst, dir aber im Leichtathletikclub die Chance dazu nicht gegeben wird, dann frag ich mich ja glatt noch mehr, wieso du dort Mitglied bist und was du dort zu finden hoffst."

Doch dieses Mal schien es Kazemaru, als hätte er eine Antwort gefunden. Nur schmecken wollte sie ihm nicht...
 

Nun, dies war also die Geschichte des zweiten Momentes, der Kazemarus Leben nachhaltig verändern sollte. Doch von den daraus resultierenden Konsequenzen erzähle ich besser ein andermal...
 


 


 

------------------------------------------------------------
 

OoC alias Sinnloses Autorengeschwafel °A°!
 

Nyo, it's done. Hiermit lest ihr das 2. Kazemaru-Chapter °A°;

Aber ich bin nicht very happy damit.

Weiß nicht... Zum einen, weil mir der Flow der 2 zuvor geschriebenen Chapters gefehlt hat, und zum anderen, weil es eigentlich nicht geplant war, die Sache mit Endou auf 2 Chapters aufzuteilen >_____<;;

Aber hätt ich nun auch noch den Beitritt etc. beschrieben, dann... yah. Das wär dann zu lang geworden - dafür, dass die Chapters eigentlich alle sehr kurz werden sollten halt D:<
 

Naja... Storymässig kommt nun kaum was neues. Jeder weiß, was passiert ist, aber ich finde, dass mir da trotzdem etwas BG-Story fehlt, also... werden wir die Ereignisse mal aus Kazemarus Sicht zu sehen bekommen °A°\
 

Joa... und gewidmet ist das Chapter natürlich Kazemaru-chan~ <3
 

Greez

MitsuruSenpaii

Kazemaru - 3rd Chapter

"Kazemaru, sagtest du nicht, dass du gegen Erstklassige Gegner antreten möchtest?"
 

Ein Gefühl, nicht das zu tun, was man wirklich tun möchte; und ein Satz, der die Zweifel stärkte. Damit wurde die Saat gelegt.

Nun galt es abzuwarten, was sich daraus ergab, denn wie heißt es doch so schön? "Man erntet, was man sät."
 

Entgegen seiner Überlegung, das Leichtathletik-Team für eine Weile zu verlassen, blieb Ichirōta Kazemaru natürlich erstmal doch Mitglied - wohl schon allein deshalb, weil er gar nicht wüsste, was er mit der plötzlich einhergehenden Freizeit anzufangen hätte. Doch das änderte nichts daran, dass sich seine Leistungen zusehend verschlechterten - egal, wie viel Mühe er ins Rennen reinsteckte, er wurde einfach nicht mehr besser. Und während er mit diesem und mit seiner Inneren Zerrissenheit kämpfte, geschah das, womit keiner gerechnet hatte...
 

Kazemaru war wie immer als Erster auf dem Platz. Er hatte gerade seine Strechübungen hinter sich gebracht und wollte nun ein paar einsame Runden schieben, als ein braunhaariger Junge mit einem großem Schild auf den Platz gerannt kam: Endō.

  Als er Kazemaru entdeckte, kam er mit einem lauten "Oii~" auf ihn zu gerannt. "Hey, Kazemaru! Lang nicht mehr gesehen!"

  "Ah, Endō vom Soccer-Team, richtig? - Ja, ist in der Tat ein Weilchen her." - Sofern man fünfeinhalb Wochen als "ein Weilchen" bezeichnen konnte. Kazemarus Blick fiel auf das Schild, auf dem in schwarzen Schriftzeichen "Suchen neue Mitglieder für das Spiel gegen Teikoku" stand - einzig "Teikoku" war rot geschrieben - fragte "Na, was wird das?" (nicht, weil er es nicht von allein erkannte, sondern eigentlich eher, um überhaupt etwas zu sagen) und deutete dabei aufs Schild.

  "Ach das? Der Soccer-Club sucht neue Mitglieder, unter anderem für das Spiel gegen Teikoku!"

  "Soccer, soso..." Kazemaru verschränkte die Arme, während er überlegte, ob das wirklich Endōs Ernst war. Sie sprachen immerhin hier von Teikoku - wie ernst konnte er es also meinen, wenn er sich dieser Schule wirklich stellen wollte?!

  "Kazemaru, sagtest du nicht, dass du gegen Erstklassige Gegner antreten möchtest? Du könntest jederzeit beitreten! Ich trainiere immer nach der Schule auf dem Platz vor dem "Stahl Turm". Komm am besten gleich dorthin, statt wo anders nach mir zu suchen! Also, wir sehen uns dort!"

  Und wie immer ließ Endō Kazemaru kaum Zeit, irgendetwas zu erwidern. "Damit war eigentlich eher Leichtathletik gemeint..." Doch Endō war bereits über den Hügel und somit sprichwörtlich "über alle Berge".

  Was Kazemaru nicht wissen konnte, war, dass Miyasaka die ganze Zeit in der Nähe hinter einem Baum gestanden hatte und alles mitangehört hatte...
 

Zu den Gedanken, die Kazemaru schon seit längerem durch den Kopf gingen, und der Zerrissenheit, mit der er ankämpfte, gesellte sich nun also auch noch ein Abwerbungsangebot, und diese drei Faktoren gaben dem Jungen mit den Cyanfarbigen Haaren wohl den Gnadenstoß, den bei diesem Training sackten Kazemarus Leistungen so rapide ab, dass sich sogar der Couch Sorgen machte und ihn zu einem Gespräch beorderte.

  Aber viel besprochen wurde bei diesem "Gespräch" nicht, denn der Lehrer hatte die geschätzte Aufgabe, viel zu reden, aber trotzdem so gut wie nichts auszusagen (im Grunde genommen also beste Voraussetzungen, um Politiker zu werden, aber Kazemaru hütete sich natürlich, sowas laut auszusprechen). Da wurde hier ein "Also, vielleicht würde dir eine kurze Auszeit ganz gut tun" und dort ein "Wenn du etwas Ruhe brauchst, kannst du dich natürlich jederzeit befreien lassen" gesagt, und der Rest des "Gesprächs" bestand nur aus Ausschmückung dieser beiden Sätze oder eben diese Sätze in anderer Formulierung. Keine Frage nach einem eventuellen "Wieso" oder "Warum" seine Leistungen so abgestürzt sind - nichts.

  Und Kazemaru? Der schwieg sich beharrlich aus. Symbolisierte hier und da mit einem Nicken, dass er noch zuhörte, wollte aber für sich noch nicht genau festlegen, welche Entscheidung er treffen wolle. Deshalb meinte er auch irgendwann mit einem entschiedenen, keinen Widerspruch zulässigen "Ich weiß noch nicht, was ich tun werde. Ich werde Ihnen also frühestens morgen Bescheid geben, welche Entscheidung ich getroffen habe." Mit diesen Worten wandte er sich um und verließ ohne ein Wort des Abschieds oder eines letzten Blickes das Büro in Richtung Umkleide, die zu dieser Zeit eigentlich verlassen sein sollte.

Aber wieder einmal irrte er sich, denn als er die Umkleide betrat, sprang Miyasaka von seinem Platz auf der leeren Bank auf. "Kazemaru-san, ich..."

  "Sag nichts... - Ich bin müde und möchte nicht reden."

  "Stimmt es, dass du das Team verlassen und dem Fußball-Club beitreten willst?!", platzte es da schon aus dem blondhaarigen Jungen heraus. Und Kazemarus lahme Reaktion dazu bestand aus einem jediglichen "Was?". Zu mehr war er im ersten Moment einfach nicht fähig. Dann fand er allerdings seine Sprache wieder und konnte zu dem "Was?" ein "Was meinst du?" hinzufügen - verbesserte sich aber gleich sofort wieder mit einem "Ich mein: Wie kommst du darauf?"

  "Sag mir eher, ob es stimmt oder nicht!"

"Ist doch egal."

  "Nein, ist es nicht!"

"Doch, ist es. Weil es eh nur Humbug ist. Zumindest hab ich es bis jetzt nicht vorgehabt!"

  "S-schwörst du das?"

"Ach KOMM - jetzt werd nicht albern!"

  "A-aber..."

"Kein Aber!"

  Während die beiden die in reichlich kurzen Sätzen gehaltene "Konversation" führten, hatte Kazemaru sich fix umgezogen und war gerade auf den Weg nach draußen, als ihn abermals Miyasakas Stimme zurück rief. "K-kazemaru-san - bitte! Wenn du gehst, dann..."

  "Jetzt hör mir mal zu..." Kazemaru verweilte zwar im Schritt, drehte sich aber nicht um, "... du kommst doch auch ohne mich prima zurecht. Du bist 'n guter Läufer, hast Freunde im Team und bist auch kein kleines Kind oder so. Also hör auf, so zu klammern, und geh deinen eigenen Weg." Das sagte er ohne jeglichen Spott, Hohn oder Wut, sondern einfach nur mit warmer, freundschaftlicher Stimme. Dann machte er einen weiteren Schritt und schloss die Türe hinter sich.
 

An diesem Abend machte Kazemaru einen Umweg, den niemanden überraschen sollte. Genauso wenig sollte der Ort, an dem ihn sein Umweg führte, überraschen: Der "Stahl Turm" von Inazuma Town. Und sofort entdeckte er Endō - auch wenn der Anblick ziemlich fremd anmutete: Einen Reifen hatte sich der braunhaarige - ähnlich einer Schildkröte - auf den Rücken gebunden, während er einen anderen, welchen er mit mithilfe eines dicken Seil an dem Ast eines dicken und stämmig wirkenden Baums befestigt hatte, andauernd Hiebe erteilte, um den Reifen dann wahlweise mit den Händen oder den Fäusten abzufangen.

- Zumindest sah das die Theorie vor. Die Praxis hingegen sah eher so aus, dass er den Reifen eher mitsamt des Gesichtes und anderen Teilen des Körpers aufhielt, als dass er es mit den Händen schaffte.

  Aber gerade, als er sich dazu entschloss, Endō offen gegenüber zu treten, schaffte es Endō zum Ersten Mal, den Reifen mit den Händen aufzuhalten. - Allerdings endete es trotzdem darin, dass Endō im hohen Bogen weg geschleudert wurde und auf der Schnauze landete.

  "Das ist aber ein außergewöhnliches Training." Als Endō erkannte, wer da zu ihm gekommen war, stieß er ein überraschtes "Kazemaru?" aus, während dieser Endō half, wieder auf die Beine zu kommen - was gar nicht so einfach war, denn durch den Reifen hatte der an sich normal gewichtige Junge ungeheuer an Gewicht zugelegt. "Du hast in der Tat eine eigenartige Art zu trainieren."

  Daraufhin erklärte Endō ihm, dass er diese Art zu trainieren aus dem alten Notizheft seines Großvaters hatte, welcher seinerseits schon Couch der Raimon'sche Fußballmannschaft war, und reichte Kazemaru das Notizbuch, dessen Schrift für Kazemaru allerdings nur aus Kritzeleien und Zeichnungen bestand und keinen nennbaren Sinn vermittelten. Endō hingegen verstand, was da drin geschrieben stand, und hatte sich felsenfest vorgenommen, mindestens eine der Special-Techniken (die später "Hissatsu-Techniken" genannt werden) für das Spiel gegen Teikoku zu meistern. Als Kazemaru ihn daraufhin fragte, ob er denn wirklich und allen ernstes vor habe, gegen Teikoku zu gewinnen, kam nur ein enthusiastisches "Yeah!" zurück, und irgendwie...

  - regte das was in Kazemaru. Denn war es nicht genau dieser "Komm, wir trainieren härter und härter, um auch diese Hürde zu bewältigen!"-Gedanke, der ihm bisher so gefehlt hatte? War es nicht dieser brennende Enthusiasmus und der Wille, niemals klein bein zu geben, egal wie stark der Gegner auch scheint, den er im Leichtathletik-Team so schmerzlich vermisst hatte?

- Und ehe er sich dessen wirklich bewusst wurde, wusste Kazemaru, was die richtige Entscheidung war. Die Entscheidung in Form einer dar gebotenen Hand, auf die Endō mit einem verwirrten "Hm?", dann mit einem noch verwirrterem "Häh?" und schlussendlich mit einem völlig überfordertem "N-nani?!" reagierte.

  "Dein Kampfgeist hat mich überzeugt! Hiermit trete ich deiner Mannschaft bei!", erklärte Kazemaru mit breitem Lächeln.

  Und aus der Verwunderung auf Endōs Gesicht wurde erst Glück und dann regelrechtes Freudesstrahlen. Glücklich ergriff er die ihm dargebotene Hand und rief "Arigatō, Kazemaru!"

  "Ja, ich trete der Mannschaft bei", wiederholte Kazemaru noch einmal, doch dieses Mal wandte er sich dabei um und sah rücklings zu den Büschen. "Und was ist mich euch?" - Und siehe da: Aus den Büschen kamen Kurimatsu, Shishido und Shourin zum Vorschein, während hinter einem Baum Handa, Someoka und Kabeyama hervor traten. "M-minna!" Endō wollte auf die Mannschaft zu rennen, vergaß allerdings, dass er ja noch nach wie vor den Reifen auf den Rücken gebunden hatte, und legte sich erstmal der Länge nach flach - was Kazemaru dazu brachte, sich mit der Hand an die Stirn zu schlagen. Aber immerhin halfen ihm dieses Mal Kabeyama und Kurimatsu auf. "Sie waren schon bevor ich ankam hier und haben dich beobachtet.", kommentierte Kazemaru. Das ganze artete dann darin, dass Kurimatsu und Endō den Tränen nahe waren, und schlussendlich waren alle heiß erpicht darauf, auch dieses "Special Training" durchzuführen.
 

Als Kazemaru an diesem Abend nach Hause kam, stand seine Schuluniform regelrecht vor Dreck und Schweiß, und jeder Muskel im Körper tat im doppel- und dreifach weh - und doch fühlte er sich so zufrieden wie selten zuvor in seinem Leben, denn zum Ersten Mal hatte er das Gefühl, auch wirklich etwas getan zu haben. Und als er dann kurz nach seiner Heimkunft ins Bett fiel - zu müde, um Abendessen einzunehmen oder auch nur seiner Mutter zu erklären, wieso er so verdreckt war -, da wusste Kazemaru: Ja, er hatte die richtige Entscheidung getroffen.
 

Das Einzigste, was er nun noch erledigen zu hatte, war...
 

"W-wie? Du trittst aus?"

  "Wie Sie es mir gesagt haben: Ich nehme mir eine Auszeit." Kazemaru und der Couch, zischen ihnen der Tisch, und auf dem Tisch das Austrittsformular und die Sportbekleidung.

Verwirrt starrte der Sensei den Zettel an, der vor ihm lag. "A-aber für eine "Auszeit" brauchst du doch kein Austrittsformular!" Dann wanderte sein Blick wieder zu Kazemaru.

  "Doch, das muss sein.", antwortete der Junge mit den langen, cyanfarbenen Haaren.

Blick wieder zum Zettel. "I-ich versteh nicht ganz... Für eine stinknormale Trainingsauszeit ist es doch nicht von Nöten, komplett aus dem Team auszusteigen!" Und Blick wieder zu Kazemaru.

  Dieser seufzte. "Eben doch. Ich möchte dem Fußball-Club beitreten. Und das kann ich nur, wenn ich in keinem anderen Club bin."

"A-aber..." Wieder der Blick auf den Zettel. Doch keine zwei Sekunden später schnellte der Blick wieder zu Kazemaru zurück, und als wär das nicht genug, nein, da sprang der Couch auch noch von seinem Stuhl auf. "Du willst was?!"

  Erneutes Seufzen seitens Kazemarus. "Sie haben schon richtig gehört: Ich möchte den Fußball-Club joinen. Nur Aushilfsweise, versteht sich, aber irgendwas MUSS ich ja tun, um meine Kondition in Schuss zu halten."

"A-a-aber... ABER!" Mittlerweile wechselte der Blick zwischen Kazemaru und dem Austrittsformular sekündlich. "A-aber das kannst du doch nicht machen!?"

  "Doch, ich kann - und ich werde. Und nun entschuldigen Sie mich. Das Spiel gegen die Teikoku-Gakuen fängt gleich an." Damit verbeugte sich der Junge kurz und wandte sich zum Gehen.

"W-warte, Kazemaru-kun!" Der Austrittswisch war für eine Sekunde vergessen. "I-ich kann dir nicht garantieren, dass du nach so einer Aktion wieder eintreten kannst! Also überleg es dir gut!"

  Kurz im Schritt verweilt. Umgedreht. Ein Lächeln. "Och, darum mach ich mir keine Gedanken - und allen voran nicht jetzt. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag."
 

"K-kazemaru-san!"

  Der Angesprochene musste sich nicht einmal umdrehen, um zu wissen, wer grad nach ihm gerufen hatte. Diese Stimme hatte sich so in sein Gedächtnis eingebrannt, wie sonst nur die seiner Familie.

  "I-ich... ich hab gehört, dass du wegen dem Fußball-Club ausgetreten bist?!"

  Spricht sich ja schnell herum, schoss es dem Jungen mit dem Pferdeschwanz durch den Kopf. Laut hingegen sagte er: "Ich wär so oder so erstmal "suspendiert" geworden. "Auszeit" nannte der Couch das, aber im Grunde genommen bedeutet das nichts anderes. Kommt also auf's Selbe hinaus."

  "E-eben nicht!" Miyasaka rannte an ihm vorbei, um sich ihm in den Weg zu stellen - und sich somit Kazemarus Blickkontakt zu erkaufen. "W-wieso das alles? Wieso bist du nur so seltsam geworden?!"

  "Tja..." Ja, wieso eigentlich? Kazemaru hatte selbst nur eine einzige mögliche und plausible Erklärung dafür: "Hast du schonmal so weit gedacht, dass Leichtathletik vielleicht nicht der passende Sport für mich ist?"

  Kurzes, verwirrtes Zögern. "Aber du bist doch so unheimlich schnell und agil...!"

  "Komm, bring mich nicht zum Lachen! Schnelligkeit ist nicht nur beim Rennen in der Leichtathletik von Vorteil! Es gibt auch andere Sportarten, wo einem Schnelligkeit von Nutzen sein kann."

  "Achja? Fußball etwa?!", fragte Miyasaka sarkastisch, doch der Sarkasmus prallte nur unwirksam ab. "Ja, Fußball zum Beispiel. Und wenn Fußball nichts für mich ist, such ich halt 'ne andere Sportart, zum Beispiel Basketball, Baseball oder auch Dodgeball." Er breitete die Arme aus und rief: "Es gibt mannig viele Sportarten, in denen Schnelligkeit gefragt ist, und ich bin noch jung! Wieso sollte ich mich also nur auf eine Sache einschränken und somit die Gefahr eingehen, nie das "Richtige" für mich zu finden? Und wer weiß... vielleicht ist das ja alles nichts für mich." Den letzten Teil vom Satz sagte er aber leise, kaum hörbar - doch Kazemaru war sich sicher, dass Miyasaka selbst das gehört hatte. "An meinem Entschluss wird sich trotzdem vorerst nichts ändern. - Und nun entschuldige mich. Das Spiel gegen Teikoku fängt bald an, und ich muss mich vorbereiten."

  "A-aber du hilfst nur aus! Nur vorübergehend, bis sie genug Mitglieder haben, ne?!"

  "War zumindest so geplant, ja." Mit den Worten ging er um Miyasaka herum - er wollte bestimmt nicht wegen dem Blondschopf zu spät kommen.

  "Versprichst du es mir?"

  "... Nup. Ich mache nie wieder leichtfertige Versprechen. Nie wieder."

Und bevor Miyasaka protestieren konnte, rannte Kazemaru los, seinem ersten Spiel als vollwertiges Mitglied von Raimon Eleven entgegen.
 

  Bereute es Kazemaru nun etwa doch, sich an das Versprechen mit Miyasaka gehalten zu haben?

Nein, nein, das immer noch nicht. Nicht gestern. Nicht heute. Nicht jetzt und nicht hier. Und auch nicht morgen.

  Niemals.
 


 


 

------------------------------------------------------------
 

OoC alias Sinnloses Autorengeschmalze =A=
 

Yooosh... feddisch. Nachdem mir kurz vor'm Ende Word abgekackt ist und ich ALLES nochmal schreiben durfte, weil ich nit Zwischengespeichert habe.
 

Egal, keine Zeit mehr.

Zufriedenheit 50%

Hätt gern mehr Zeit für gehabt, aber ohne dieses Chapter wär das davorige etwas... blöd.

Ist halt so, also: Deal with it.
 

Die nächsten werden besser.

... Glaub ich.
 

Gewidmet wieder Kazemaru-chan, in der Hoffnung, dass es dir bald besser geht, Süße~ <3
 

Grüße

MitsuruSenpaii

Kazemaru - Epilog

"Sag, Kazemaru: Wieso bist du wirklich zum Fußball-Club?"
 

Eine auf den ersten Blick harmlos erscheinende Frage, die allerdings den Anfang eines Gesprächs einleiten sollte, das eine kleine, entscheidene Sache in Kazemarus Leben verändern sollte. Aber manchmal sind es gerade die kleinen Veränderungen, die uns am meisten verletzten...
 

"Kazemaru-san?"

  Ichirōta Kazemaru, der gerade einsam ein paar Runden um das Hauptgebäude der Raimon Gakuen lief, verharrte mittem im Schritt, wandte den Kopf in Richtung der Stimme, die ihn da so plötzlich gerufen hatte, und gewahr eine ihm bekannte, blondhaarige Person mit dunkler Haut und grünen Augen. "Oi~ Miyasaka. - Ist schon eine Weile her, was?"

  Flotten Schrittes kam Miyasaka heran, überglücklich, dem Tealnetten mal wieder zu begegnen - sie waren zwar auf der selben Schule, aber gerade durch das Jahr Altersunterschied war es nicht gerade einfach, sich hier zufällig über den Weg zu laufen. "Das letzte Mal war beim Spiel gegen Sengoku Igajima. Seitdem bin ich zwar bei jedem Spiel von Raimon gewesen, aber ein Wort hatten wir nicht mehr miteinander wechseln können." Gegen Ende hin wurde Miyasaka leiserer.

  Der Ältere nickte zustimmend. "Durch das Training bleibt leider nicht viel Zeit - tut mir leid." Da lag echte Reue in der Stimme es ehemaligen Sprinters.

  "Muss es doch nicht, dafür kannst du schließlich nichts, Senpai. - Aber apropos: Heute kein Training?", fragte er, während er mit dem Daumen auf den Fußball zu Kazemarus Füßen deutete. Dieser lachte nur: "Endō musste überraschenderweise beim Rektor antanzen. Und da er mittlerweile schon seit über einer Stunde dort ist, hab ich die anderen nach Hause geschickt."

  "Aber du selbst wartest natürlich auf den Captain, huh?" Ein Blick in Kazemarus Gesicht verriet derweil nichts über dessen Gefühlswelt. Er lächelte freundlich wie eh und je. "Naja... schon.", gab er dann jedoch mit einem leicht peinlich berührt scheinenden Gesichtsausdruck zu. Wie ertappt.

  Miyasaka wandte den Blick wieder gen Boden. Ihm lag eine Frage auf der Zunge, aber er wusste nicht, wie er sie formulieren sollte. Als sich Kazemaru jedoch nach dem Befinden des Blondlings erkundigte, fasste sich dieser ein Herz. "H-hör mal, Kazemaru-san... Ich hab mittlerweile akzeptiert, dass du ein festes Mitglied vom Fußball-Club bist, und ich will dich auch nicht länger dazu überreden, wieder zurück zu kommen, aber... - Meinst du, es wäre möglich, dass wir mal wieder gegeneinander laufen? Ich mein, nur wir beide?"

  "Hm?" Da schien der andere gar nicht lang überlegen zu müssen. "Klar - wieso nicht? Muss nur schauen, wann ich Zeit hätte, und...-"

  "Wäre dir denn dieses Wochenende recht?" Er hoffte, mit diesem Vorschlag nicht allzu drängend zu klingen. Aber je früher, desto besser, hieß es ja bekanntlich. Der andere reagierte demnach auch überrascht, wirkte gar ein wenig überrumpelt. "Nun, eigentlich war das das einzigste freie Wochenende, weil Endō mit seiner Familie unterwegs ist und das Training somit ausfällt..." Sich bereits innerlich auf eine Absage vorbereitend, ließ der Blondhaarige unbewusst die Schultern hängen. "... Aber nun gut. Wenn wir uns Samstags treffen, hab ich ja immer noch den Sonntag frei. Also okay - ist abgemacht." , beendete da der Tealnette den angefangenen Satz - und zauberte damit Miyasaka ein richtiggehend breites Lächeln aufs Gesicht. "Danke, Kazemaru-san!", rief er überschwänglich und wäre dem anderen wohl am liebsten um den Hals gefallen - wäre in dem Moment nicht ein lautes "Oooo~i, Kazemaruuuu~!" erklungen. Aus Richtung des Eingangs vom Hauptgebäude bog Mamoru Endō um die Ecke. "Ah, da bist du ja - hab dich schon gesucht!"

  "Okay, wir sehen uns dann am Samstag. Ich sims dir dann Treffpunkt und Uhrzeit, okay?" Eine Verbeugung andeutend, verabschiedete sich der Tealhaarige und ließ Miyasaka alleine zurück, dem auch erst jetzt wieder einfiel, was er hier in dieser Ecke eigentlich vor gehabt hatte: "Achja, das Schwimmbad...!"
 

Wie lange bin ich nun eigentlich bereits Mitglied im Fußballclub?

  Kazemaru merkte, dass er sich diese Frage ohne einen Blick auf den Kalender und einer nachfolgenden Rechenaufgabe schon gar nicht mehr beantworten konnte, und seufzte, während er die Augen schloß und sich den Wind durch die Kleider und das Haar fahren ließ. Nichts genoß er mehr, als den Wind am Körper zu spüren.

Es fühlte sich so an, als wäre er schon immer Mitglied von Raimon Eleven gewesen, und nicht erst seit "kurzem".

  Kazemaru stand am Haupteingang und blickte auf das Fußballfeld, was sich ein wenig versetzt "unter" ihm befand. Samstags war zwar keine Schule (*), aber da einige AGs auch Samstags Club-Aktivitäten hatten, war das Gelände auch an diesem Tag geöffnet. Kazemarus Grund für seine heutige Anwesenheit war, dass er auf Miyasaka wartete, der auch heute wieder Training hatte.

  Er bemerkte von weitem eine Gruppe an Leuten, und verschwand geistesgegenwärtig genug hinter einen Baum. Er war immerhin mal selbst Mitglied bei der Leichtathletik gewesen, und sein Austritt dort war... nicht gerade reibungslos verlaufen. Momentan hatte er einfach keine Lust auf ewig lange Gespräche mit ehemaligen Teammitgliedern. Dann kam auch endlich Miyasaka an - allerdings war er nicht allein. Ein wasserstoffblond-, ja fast schon weißhaariger, ebenfalls etwas dunklerer Typ war an Miyasakas Seite und unterhielt sich aufgeregt mit diesem.

  Ein paar Minuten blieb Kazemaru in seiner Deckung, doch weil der Fremde keine Anstalten machte, sich zu verabschieden, gab der Tealnette schließlich seine Deckung auf - nicht jedoch, ohne es so aussehen zu lassen, als würde er ganz normal vom Hauptgebäude aus auf sie zukommen. Aber sie bemerkten ihn eh erst, als er nur noch drei Schritte entfernt war.

  "Kazemaru-san!" Miyasaka grüßte ihn auf die übliche Art und Weise, während der Unbekannte ihn nur abschätzend musterte. Dann ließ er ein abfälliges "Pah" erklingen, ehe er meinte: "Du bist also der ach-so-bekannte und super-schnelle Ichirōta Kazemaru? - Ich hatte mir mehr erwartet."

  Sich von dem provokativem und angriffslustigem Verhalten des anderen nicht groß einschüchternd lassen fragte Kazemaru ruhig: "Und du bist?"

  "Maha Hayami, zweite Klasse" - was anders ausgedrückt der 8. Klasse entsprach - "Schnellster Sprinter des Track-Teams." Ob dieser Aussage hob Kazemaru nur bedeutend eine Augenbraue - wohlweislich jene, die man nicht sehen konnte - sagte jedoch nichts dazu. Stattdessen fragte er: "Und du bist hier, weil...?"

  Der andere musterte den Tealnetten noch einmal gründlichst von Kopf bis Fuß, ehe er antwortete. "Nur den Ach-so-tollen Kazemaru-san kennen lernen, mehr nicht." Das -san betonte er absichtlich, fast schon in einem Miyasaka nachäffendem Ton. "- Aber ich sehe: Das hätt ich mir sparen können. Das, was ich hier sehe, sieht nicht nach einem besonders schnellen Sprinter aus."

  "Senpai!" Miyasaka schien ernsthaft sauer darüber, wie Hayami mit Kazemaru sprach. Dieser wiederum ließ sich im Moment wiederum null davon beeindrucken. Er hatte gerade einfach keine Lust, dem Heißsporn zu beweisen, was wirklich in seinen Füßen steckte.

  "Ah, sorry, sorry - wollte niemanden auf den Schlips treten.", meinte Hayami da lachend. An Miyasaka gewandt fügte er hinzu: "Wir sehen uns dann morgen, Miyasaka-kun." Mit diesen Worten wandte er sich um und verwand in Richtung Innenstadt von Inazuma Town.
 

"Tut mir vielmals leid, Kazemaru-san!" Miyasaka entschuldigte sich gerade bestimmt zum fünfzigsten Mal, und Kazemaru erwiderte das selbe wie die fünfzig Male zuvor schon: "Wie oft denn noch: Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Miyasaka."

  "Doch! Hayami-senpai wollte dich unbedingt kennen lernen - ich wusste ja nicht, dass er dir gegenüber so abfällig wird, oder...-" An der Stelle unterbrach ihn Kazemaru jedoch, schon ein wenig genervt: "Genau - Du konntest ja nicht wissen, wie er sich benimmt. Und mir ist es egal, ehrlich." Er war den Spott grad aus der Anfangszeit eh gewohnt. Nun, da Raimon Eleven mittlerweile so große Erfolge erzielte und sich wacker im Football Frontier schlug, war dieser Spott zurück gegangen, aber ab und zu gab es halt doch noch hämische Bemerkungen. Kazemaru blieb nichts anderes übrig, als sie herunter zu schlucken. "Können wir das Thema nun bitte lassen? Ich wiederhole mich nicht so gern."

  Sie kamen am Flussufer an. Miyasaka hatte darauf bestanden, dass sie ihr kleines Rennen hier austrugen, denn an der Schule würde wohl nach wie vor zu viel Betrieb herrschen, während Miyasaka Ruhe wollte. Wie erwartet war die Gegend hier relativ verlassen. Ohne Raimon Eleven und ihr ständiges Training hier war an dieser Stelle nie viel los. "Hier können wir in Ruhe unseren Lauf veranstalten.", rief Miyasaka, der regelrecht fröhlich wirkte. Während der Blondhaarige noch die Klamotten der Leichtathletik trug, von dessen Training er ja eben gekommen war, hatte Kazemaru einfach gleich sein Trikot angezogen. Er trug es fast eh 7 Tage die Woche, wieso also auch nicht jetzt?

  "Ich werd mich wohl nie dran gewöhnen, dass du nun das Raimon Trikot trägst...", meinte da Miyasaka leise - fast so leise, dass es Kazemaru nicht hörte. In Ermangelung einer gescheiten Antwort schwieg der Tealnette. Stattdessen wartete er darauf, dass Miyasaka die Regeln aufstellte. "Wir laufen..." Er ging zu einer Stelle auf der so gut wie nie befahrenen Straße, und zeichnete mit Kreide eine Linie. "... von hier..." Von dort an lief er schnell ein gutes Stück in Richtung Brücke, wo er schlussendlich eine weitere Linie einzeichnete. "... bis hier. Wer Erster ist, gewinnt. - Nichts besonderes also."

  Kazemaru wollte erwidern, dass Sprinten an sich nie etwas besonderes war, verkniff sich den Kommentar jedoch. Für jemanden wie Miyasaka, dem das Laufen alles bedeutete, würde das nur unnötig verletzend und vor allem herablassend klingen.

  Sie begaben sich gerade in Aufstellung, als hinter ihnen eine Stimme erklang: "Oh, ihr wollt gegeneinander antreten? Darf ich mitmachen?" Die Stimme bereits erkennend wandte sich Kazemaru um, ein genervtes Aufstöhnen grad so unterdrückend. Maha Hayami, der "neue Stern am Leichtathletik-Himmel der Raimon", wie er genannt wurde. "Soll ich ehrlich sein? - Ich hab keine Lust, gegen dich anzutreten." Den Teil, dass er davon sowieso nichts haben würde, verschwieg Kazemaru lieber. Stattdessen meinte er: "Das hier soll nur ein freundschaftlicher Lauf zwischen zwei alten Kameraden werden - kein Wettstreit oder dergleichen."

  "Ah, so ist das also. - Na, ich kann verstehen, dass du nicht willst. Ich an deiner Stelle hätte als Fußballweichei auch Angst, gegen den schnellsten Sprinter der Schule zu verlieren." Allein für den Spott in seiner Stimme wäre Kazemaru am liebsten auf den Wasserstoffblondhaarigen losgegangen, aber er hielt sich zurück. Erstens war er nicht der Typ, der wahlos Schlägereien anfing, zweitens wäre es nicht gut für den Ruf der Raimon Eleven, und drittens wollte er sich nicht die Blöße geben, auf solche schlechten Provokationsversuche eingegangen zu sein - allen voran nicht vor Miyasaka. "Du kannst dir deine hähmische Bemerkungen sparen. Ich werde mich nicht mit dir messen."

  Der andere ließ einen spöttischen, auf anerkennend getrimmten Pfiff hören. "Wow, du bist aber hart im Nehmen." An Miyasaka gewandt, er sich bisher nur auf ein Zeichen Kazemarus zurück gehalten hatte, meinte er dann jedoch: "Das ist aber wohl auch alles, worin dein heißgeliebter Senpai hart im Nehmen ist, huh?"

  Und genau jetzt platzte Kazemaru nun doch der Kragen. "Okay, weißt du was? Du kriegst dein Rennen. Anders wird man dich Nervenpaket eh nicht mehr los, huh?" Die offen ausgesprochene Beleidigung ignorierend, legte sich ein selbstsicheres und zufriedenes Grinsen auf das Gesicht des anderen. "B-bist du dir sicher, Kazemaru-san?", hörte er Miyasaka ihm leise zuflüstern, doch Kazemaru wedelte ihn nur unwirsch ab. "Lass mich machen." Es war ja nicht so, als würde sich Kazemaru nicht zutrauen, den Neuling zu besiegen - er hatte sich bisher aus reiner Lustlosigkeit geweigert, und weil er nicht jeder Herausforderung nachkommen wollte.

  Hayami warf Miyasaka eine Stoppuhr zu. Der Sinn hinter dieser Geste war klar verständlich: Hayami wollte nicht nur sehen, wer als erster durchs Ziel kam, sondern auch, wer der Schnellere von beiden war. Wortlos nahmen beide Aufstellung auf, während Miyasaka das Runterzählen übernahm. Bei "Los" sprengten beide nach vorne.

  Hayami machte es ihm nicht einfach. Und man merkte, dass er ein geübter Läufer war, der sonst nichts anderes tat - anders als Kazemaru, der seit seinem Beitritt bei Raimon Eleven außer Rennen auch Manöver, Dribbeln, Schüsse und dergleichen trainieren musste und der dadurch zwar eine Vielzahl neuer Fähigkeiten erlent hatte, auf dem Gebiet des Sprintens allerdings einige Abstriche in Kauf hatte nehmen müssen. Doch Kazemaru wollte trotzdem nicht verlieren. Allein schon, weil er beweisen wollte, dass auch Fußballer verdammt schnell sein können und müssen. Aber auch, weil er sich nicht vor Miyasaka blamieren wollte, der ihm immer noch sehr wichtig war. Und so

. . .
 

"... Wow."

  Nach 5 Minuten, in denen Hayami einfach da stand und abwechselnd kritisch die Stoppuhr, dann Miyasaka und dann die Strecke, die sie hinter sich gelassen hatte, gemustert hatte, kam er endlich zu dieser Reaktion.

  "Wow?" Kazemaru warf nun auch einen Blick auf die Uhr: 10:9 Sekunden. Das war eine seiner besten Zeiten für solch eine 100 Meter-Strecke.

  Hayami verfiel erneut in Schweigen, während Miyasaka gar nicht mehr aufhören konnte, von Kazemarus Leistung zu schwärmen. Dieser wiederum sagte einfach gar nichts dazu. Er war zwar stolz auf die Leistung, und freute sich auch, Hayami besiegt zu haben, wollte sich damit aber nun nicht rühmen.

  Dann endlich schien auch der fast Weißhaarige seine Stimme wieder erlangt zu haben. "Das ... ist schon eine krasse Leistung. - Respekt, ich bin beeindruckt." Hayami schien plötzlich wie ausgwechselt. Sein herausforderndes, provokantes Benehmen war verschwunden. "Der Ruf, der dir nacheilt, tut das im wahrsten Sinne des Wortes - mit deiner Schnelligkeit kann nichtmal Schall und Rauch mithalten."

  Seltsame Metapher, die er da gewählt hat, ging es Kazemaru durch den Kopf, aber er bedankte sich aufrichtig für das Kompliment. "Danke - dir eilt dein Ruf, der neue Stern am Sprinthimmel zu sein, aber auch nicht ohne Grund nach."

  Im nachfolgendem kurzen Gespräch stellte sich dann heraus, dass Hayami einfach nur auf alle Fälle gegen Kazemaru hatte antreten wollen und deshalb sich deshalb so mies benommen hatte. "Nicht, dass ich normal ein friedfertiger Mensch wäre, aber ganz so provokant bin ich dann meistens doch nicht", hatte der Weißhaarige zugegeben, was Kazemaru ein unterdrücktes Schmunzeln hervor lockte.

  Eine halbe Stunde nach dem Rennen verabschiedete sich Hayami - natürlich nicht, ohne von Kazemaru das Versprechen abzukaufen, dass sie nochmal gegeneinander laufen würden. "Und dann werde ich dich besiegen, Kazemaru!", schwor er, ehe er erneut in Richtung Stadt verschwand.

  "Lustiger Bursche - und überraschenderweise ist er ja doch ganz nett.", gab Kazemaru lachend zu, während er sich erhob. "So... - wollen wir?" Gemeint war natürlich ihr Lauf, den Kazemaru nicht vergessen hatte. "B-bist du dir sicher, Kazemaru-san? Du bist doch eben erst gegen Hayami-san gelaufen, und...-"

  "Und du hattest heute den ganzen Tag über Training, genauso wie Hayami." Dass er selbst den gesamten Mittag über trainiert hatte, um Miyasaka nicht ausgeruht und damit mit einem Vorteil gegenüber zu treten, verschwieg er allerdings - auch wenn das ihn selbst je nachdem, wie man es betrachten wollte, in keinem sonderlich guten Licht da stehen lassen würde. "Also komm - ich weiß nämlich nicht, wann ich die nächste Zeit mal wieder Zeit hierfür habe."

  Und so wiederholte sich das Spiel fast erneut - nur dass es dieses Mal nicht um die Zeit, sondern lediglich um "Wer wird Erster?" ging. Miyasaka zählte erneut runter, und bei "Los" sprangen beide von ihrer provisorischen Startlinie ab. Auch Miyasaka machte es Kazemaru nicht einfach, aber insgeheim musste sich der Tealnette eingestehen, dass Hayami ein schwieriger Gegner war. Jedoch war er niemand, der andere falschen Ruhm einschenken wollte, und so gab er auch bei diesem Sprint alles - was anderes hätte nur ihrer beider Ehre und Stolz verletzt.
 

~
 

"Einfach unglaublich, Kazemaru-san. Ich glaube, selbst wenn du von nun an nie wieder auch nur zum Bus rennen würdest, könnte ich dich nicht schlagen. Das scheint einfach angeboren zu sein."

  Sie hatten sich nach dem Lauf auf den Spielplatz weiter vorne verzogen, wo sie nun leicht geschafft auf den Schaukeln saßen. Verlegen und nicht wissend, was er darauf erwidern sollte, verschränkte der Tealhaarige die Arme hinterm Kopf und lächelte entschuldigend. "Aber ich bin froh, dass du dich nicht absichtlich zurück gehalten hast oder so - sowas hätte ich dir nie verziehen."

  "Das musst du mir nicht extra sagen, Miyasaka. Als Sportler ist das eine Selbstverständlichkeit. Sowas tut man nicht - egal bei welcher Sportart." Mitleid war zwar eine nett gemeinte Geste, aber gerade im Sport einfach nur ernidrigend.

  Schweigen breitete sich aus. Miyasaka begann, leicht vor und zurück zu wippen. Jetzt gerade wirkte er nicht wie ein Mittel-, sondern noch wie ein Grundschüler. Kazemaru hingegen hielt sich an den Seilen fest, während er sich zurück lehnte und den Wind genoß, der sanft wehte.

  "Sag, Kazemaru: Wieso bist du wirklich zum Fußball-Club?"

  Und Kazemaru erzählte ihm von seinen Problemen im Team, von seiner Unzufriedenheit, und von dem Angebot Endōs. "Ich... ich bin einfach ein Mensch, der immer nach neuen Herausforderungen sucht. Früher reichte es mir, mich selbst zu schlagen. Aber irgendwann... war das einfach nicht mehr genug. Ich konnte so schnell werden, wie ich wollte - was jedoch brachte das, wenn ich eh nur gegen mich selbst lief? Nur, um mich selbst zu schlagen, fehlte mir die Motivation. Ich wollte gegen andere antreten. Aber der Captain und der Sensei waren dagegen - das restliche Team war einfach nicht so weit." Er war einfach nicht der Mensch, der damit zufrieden war, immer nur sich selbst zu besiegen. Das motivierte ihn in keinster Weise, im Gegenteil.

  "Und der Fußballclub bietet dir diese Herausforderung?"

  "Auf jeden Fall! Wir spielen Match für Match gegen wirklich starke Gegner aus ganz Japan. Und jedes Mal ist noch mehr Traning erforderlich, um das nächste Team zu besiegen! Die Ungewissheit, ob wir gewinnen werden, macht mich zwar manchmal ganz närrisch, aber es ist so ein angenehmes Gefühl, zu wissen, dass das Training auch was brachte!

  Und außerdem ist hier niemand ein Einzelgänger. Wir alle müssen zusammen arbeiten, und darauf entstehen die seltsamsten und individuellsten Techniken, zum Beispiel Honō no Kazamidori. Hier rennt nicht jeder für sich mit dem Ziel, den anderen auszustechen, sondern alle zusammen, mit dem Ziel, den gemeinsamen Gegner zu besiegen. Allein deshalb schon macht mir Fußball so viel Spaß."

  Eine Zeit lang herrschte Schweigen. Es schien, als müsse Miyasaka das eben gehörte erst einmal verdauen. "Und Endō? Wie stehst du zu ihm?"

  Die Frage überraschte den Tealnetten. "Endō? Er ist... mittlerweile ein guter Freund geworden. Seine Liebe und sein Ehrgeiz für Soccer ist unglaublich. - Nein, er ist unglaublich. Er schafft es, das Team selbst in den verzweifelsten Situationen zu motivieren, und allein durch seine Grenzenlose Zuversicht in sich und das Team hat er es geschafft, so manches Match zu unseren Gunsten zu wenden."

  Erneut herrschte eine Zeit lang Schweigen. Kazemaru ließ sich wieder nach hinten fallen, während er die Füße gen Luft streckte und so fast schwerelos über den Boden schwebte. Die Schaukel quietschte leise.

  "Kann ich dich mal was persönliches fragen, Kazemaru-san...?", kam es da leise vom Blondhaarigen. Als Kazemaru sich wieder aufrichtete und den Blick gen Miyasaka richtete, wandte dieser den Kopf ab und sah zur Seite. "Uhm, klar - schieß los."

  Trotz Kazemarus ernst gemeinter Antwort brauchte der Andere ein paar Sekunden, bis er sich schließlich überwunden hatte. "Ehm... bist du... vielleicht in Endō verliebt, Kazemaru-san?"

  Die Frage kam zum einen so unvermittelt und plötzlich, zum anderen war die Frage auch so wuchtig - im wahrsten Sinne des Wortes - dass es Kazemaru im nächsten Moment vor lauter überraschter Reaktion von der Schaukel geworfen hatte. Zeitgleich schoß ihm sämtliches Blut seines Körpers in den Kopf, hatte er das Gefühl. "W-w-wie k-k-kommst d-du... - n-natürlich nicht! A-aber ... Wieso?!", stammelte er, während er versuchte, sich wieder auf die Schaukel zu angeln.

  Endlich sah Miyasaka zum Tealnetten. Was er dort jedoch vorfand, schien ihn so zu amüsieren, dass er erstmal ins Kichern geriet. "H-hey! W-was ist so lustig?!" Doch statt zu Antworten begann der Blonde plötzlich zu schaukeln, Kazemarus "O-oi, Miyasaka!" im ersten Moment ignorierend. Dann jedoch, über den Lärm der quietschenden Schaukel kaum hörbar, meinte er "Mit so einer Reaktion hab ich schon gerechnet..." Kazemaru, der sich gerade - bereits leicht angesäuert - den Sand aus den Klamotten klopfte, sah zu Miyasaka hoch, der sich gerade bis an den höchst möglichen und erreichbaren Punkt geschaukelt hatte, und bemerkte ein Glitzern. Im ersten Moment hielt er es für Schweiß.

  Aber als Miyasaka im nächsten Moment von der Schaukel sprang, elegant im Sand zum Stehen kam und dann, mit erstickt klingender Stimme ein "Es wäre wohl besser, wenn wir uns erstmal nicht mehr sehen" nuschelte, kam Kazemaru ein Gedanke, an den er bisher nie gewagt hatte zu denken. "Miyasaka, bist du...-" Doch weiter kam er nicht, den im nächsten Moment hatte der Blonde seine Tasche geschnappt, und noch ehe Kazemaru ein "O-oi, Miysaka?!" rufen konnte, hatte dieser den Spielplatz fluchtartig verlassen.
 

Es sollte für eine sehr, sehr lange Zeit das Letzte Mal sein, dass sie einander sahen...
 


 

Ende "Kazemaru-Arc"
 

------------------------------------------------------------
 

Autorengeschwafel-Time!
 

Ich will nicht viel dazu sagen, außer: Wow. Mal wieder ein Kapitel. °+°""

Da ich die ersten beiden Chapters - vor allem das erste - mittlerweile nicht mehr so mag ( Story, aber auch Schreibstil betreffend ), wieder ein Stilchange. Dieses Mal hab ich versucht, die Sätze kürzer zu halten - hoffentlich ist mir das gelungen.

Wieder mal hat sich das Ganze ziemlich verselbstständig. z.B. war Hayami nicht geplant, und das Ende war auch anders gedacht gewesen.

Durch Miyasakas letzten Satz brauch ich nun aber kein weiteres Chapter mehr diesbezüglich schreiben - mit diesem Chapter hier endet also der "Kazemaru-Arc".

Aber natürlich war es das noch nicht von unserem Tealnetten. Das Chapter des nächsten Handlungsstrangs ist auch bereits Online, ihr könnt also gleich unverzüglich weiter lesen.
 

Dieses Chapter ist btw. Tokuwa gewidmet. Dank ihm konnte ich mich schlussendlich doch dazu durchringen, dieses Chapter zu schreiben.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass er diese FF eines Tages liest. ö+ö""
 

LG

Yokomitsu

Dark Kazemaru - Prolog

Nicht schnell genug.

  Kazemaru rannte in Richtung eigener Strafraum, wollte dem gegnerischen Spieler vom Team "The Genesis" um jeden Preis den Ball ab lupfen, um somit einen weiteren, qualvollen Schuss gegen Endō zuvor zu kommen, doch er war...

nicht schnell genug.

  Der rothaarige Junge, welcher Endō als "Hiroto" gegenübergetreten war und sich dessen Vertrauen erkauft hatte, nur, um nun als "Gran" vor Endō und dem Team zu erscheinen, setzte gerade zu einem weiteren kraftvollen Schuss, der Endō vielleicht den Gnadenstoß geben würde, doch...

Kazemaru war einfach nicht schnell genug!

  Der Junge mit den Tealfarbenen Haaren rannte so schnell er konnte - und das war wahrlich nicht gerade langsam, immerhin war Kazemaru für seine Schnelligkeit bekannt - doch gegen den Speed von Aliea Gakuen hatte er schon immer zu kämpfen gehabt, schon die ganze Zeit.
 


 

Angefangen hatte diese Geschichte am Tag des Football Frontier. Sie hatten nicht nur gegen Zeus gewonnen, nein - sie hatten somit auch den Football Frontier gewonnen. Ein lang gehegter Traum von Endō und dem Team war in Erfüllung gegangen. Doch was sollte als nächstes kommen?

  "Die Welt! Lasst uns als nächstes gegen allerlei starken Teams aus aller Welt antreten.", hatte Kazemaru vorgeschlagen - und Endō war sofort Feuer & Flamme gewesen. Doch lange konnten sie ihren Sieg nicht feiern, denn plötzlich sahen sie ein Objekt auf die Erde hinabsteigen - direkt dorthin, wo ihre Schule, Raimon Gakuen, stand. Dort angekommen fanden sie ein Bild des absoluten Grauens, wie es schlimmer nicht einmal in ihren Träumen hätte vorkommen könnte: Raimon Gakuen, ihre Schule, quasi ihr zweites Zuhause, war bis auf die Grundmauern vollkommen zerstört worden!

  Gleich darauf erschienen die legendären Inazuma Eleven, geschlagen und katastrophal vernichtet - angeblich von Aliens. Und genau diese erschienen in diesem Moment: Eine Gruppe von seltsam anmutenden Gestalten in engen Lack-Trikots, angeführt von einem grünhaarigen Jungen namens Reize, der sein Team als "Gemini Storm" von der Aliea Gakuen vorstellte und somit der Ansage, sie seien Aliens, Gewicht zusprach. Ihre Mission: Jeden Fußballfähigen Club zu einem Spiel heraus zu fordern. Konsequenz für die Erdenteams, die gegen Gemini Storm verloren: Zerstörung der Schule mitsamt aller Trainingsmöglichkeiten.

  Natürlich sprang Endōs Gerechtigkeitssinn sofort an ob dieser grausamen Gewalttätigkeit der Aliens, doch auf seine Forderung, mit Raimon Eleven gegen Gemini Storm spielen zu dürfen, zerstörte Reize mit einem einzigen, normalen Schuss das Clubhaus - Endō kam nicht einmal dazu, "Majin the Hand" einzusetzen.

  Doch selbst, als Raimon dann kurz darauf dazu kam, gegen Gemini Storm anzutreten, war das Ergebnis nicht besser: Raimon, das immerhin Zeus besiegt, den Football Frontier gewonnen hatte und somit als das stärkste Team von Japan galt, wirkte gegen die Übermacht der Aliens wie ein erbärmliches Anfängerteam, das gerade erst angefangen hatte, Fußball zu spielen. Und genau dieses Gefühl, dass sie bei ihrer Niederlage gegen Gemini Storm verspürten, sollten sie noch einige weitere Male verspüren...

  Als wäre die Zerstörung der Raimon Schule und die Niederlage nicht schon schrecklich genug, wurden beim Spiel gegen Reize und sein Team Handa, Max, Kageno, Shōrin und Shishido so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus mussten; und auch Kazemaru und Someoka wurden dabei verletzt - einzig Gōenji, Domon & Ichinose blieben unversehrt, weil sie zum Zeitpunkt des Spieles abwesend waren. Da nun Raimon Eleven nur noch aus 7 Spielern bestand, wurde ein Entschluss gefasst: Unter der Anweisung ihrer neuen Trainerin Kira Hitomiko, die fortan anstelle von Coach Hibiki Raimon trainieren sollte, wurde der "Inazuma Caravan" ins Leben gerufen - der Name für ein neues Team, dass aus den besten Spielern Japans zusammen gestellt werden sollte, mit nur einem Ziel vor Augen: Das stärkste Team der Erde zu werden, welches die Aliens besiegen sollte!

  Eine lange Reise nahm somit ihren Anfang. Fortan waren sie den Aliens immer auf den Fersen, dabei immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern, die sie bei ihrem Kampf gegen Aliea Gakuen begleiteten und unterstützten. Viele neue Spieler schlossen sich in dieser Zeit dem Team an: Tōko Zaizen, die Tochter des Premierministers; Shirō Fubuki aus Hokkaido, erstklassiger Verteidiger und Stürmer, der allerdings ein schreckliches Geheimnis birgt; Yūya Kogure, rotzfrecher Streichespieler und Verteidiger; Rika Urabe, die sich Hals über Kopf in Ichinose verknallt hatte und deshalb Inazuma Caravan als Stürmerin beitrat; und nun schlussendlich Yūki Tachimukai, ein junger Nachwuchstorwart auf den Spuren von Endō, der es geschafft hatte, "God Hand" zu meistern und nun dabei war, "Majin the Hand" zu erlernen.

  Doch im selbem Maße, wie ihr Team an Zuwachs und Stärke gewann, wurde auch Aliea Gakuen stärker. Nachdem sie es dank Fubukis Special-Training endlich geschafft hatten, Reize und sein Gemini Storm zu besiegen, tauchte sogleich ein weiteres Team von Aliea Gakuen auf: Epsilon, Aliea Gakuens "A-Rank-Team", angeführt vom finsteren Desarm. Doch im Gegensatz zu Reize schien es Desarm nun eindeutig auf Endō & Raimon abgesehen zu haben. Und gegen Epsilon wirkte Gemini Storm wie eine Kindergartengruppe.

  Doch Endō gab natürlich nicht auf. Mit seinem grenzenlosen Glauben in sich und sein Team spornte er das Team immer weiter an. Was aber brachte es? Selbst, als sie endlich Epsilon besiegten, schien nicht Schluss zu sein, denn Desarm versprach, dass es noch nicht zu Ende sei.

  Und das war es auch nicht. Sie wurden von einem Jungen namens Akio Fudō zu einem U-Boot geführt, und dort standen sie plötzlich Genda und Sakuma gegenüber, stark verändert und mit eindeutig schlechten Absichten. Sie warfen Kidō vor, sie einfach im Stich gelassen zu haben, doch dank Fudō hatten sie neue, zweifelsohne finstere Kräfte erlangt und wollten es nun zum einen Kidō heimzahlen und zum anderen an die Spitze zurückkehren. Und auch dieses Spiel verlangte dem Team alles ab, denn es ging hier nicht nur um Sieg oder Niederlage, sondern auch um das Wohlergehen von Sakuma und Genda: Die beiden benutzten gefährliche, von Teikoku eigentlich als "Verboten" abgestempelte Hissatsus, die den Körper schwer in Mitleidenschaft zogen. Doch sie hatten es nicht mehr mit der Teikoku, die sie mal kannten, zu tun, sondern mit einem neuen, viel schlimmeren und gefährlicherem Team zu tun: Shin Teikoku, das sogenannte "True Teikoku"-Team. Nun galt es, Shin Teikoku zu besiegen, ohne dass Sakumas "Kōtei Penguin Ichigo", den "Emperor Penguin No 1", und Gendas "Biest Fang" zum Einsatz kam. Und das gelang ihnen auch: Sie konnten Shin Teikoku und somit erneut Kageyama, der wieder einmal hinter den Kulissen die Fäden zog, besiegen. Sakuma und Genda mussten schlussendlich ins Krankenhaus eingeliefert werden.

  Nun waren sie hierher gekommen, weil es hieß, hier wäre ein weiteres Notizbuch voll mit Hissatsu-Anleitungen von Endōs Großvater, Daisuke Endō, zu finden, und hatten dabei Tachimukai kennen gelernt, der Endō sehr verehrte und augenblicklich dessen Aufmerksamkeit auf sich zog. Und heute morgen dann hatte Endō verkündet, dass ein Freund von ihm, Hiroto - Kazemaru wusste nicht einmal, dass er jemanden mit diesem Namen kannte - gegen Inazuma Caravan spielen wollte. Doch "Hiroto" stellte sich als "Gran" von "The Genesis" heraus - ein weiteres Team von Aliea Gakuen, und nach Aussagen von Gran das Stärkste.

  Damit begann ihr verzweifelter Kampf gegen "The Genesis"...
 

"Kazemaru, schnell!"

  Kazemaru rannte, so schnell er konnte - doch all seine berühmt-berüchtigte Schnelligkeit nutze ihm nichts

- Er war einfach nicht schnell genug!

  "Ich muss etwas tun, bevor Endō...!" Doch die beiden, die gerade im Ballbesitz waren, umspielten ihn locker lachend. Kazemaru konnte allerdings nicht so einfach aufgeben. "Wieso können wir nicht mit ihnen mithalten?!" Doch er war einfach nicht schnell genug - die gegnerischen Stürmer rannten ihm einfach davon.

Es hat keinen Zweck! Sie sind einfach zu schnell!

  Der Ball wurde Gran zugepasst, und dieser würde jeden Moment wohl erneut schießen - das würde das 15. Tor geben. Und Endō würde ihn erneut nicht fangen können, denn er lag schon fast am Boden, hatte nicht einmal mehr Kraft, richtig zu stehen. "Endō!" Etwas regte sich in Kazemaru: Der Wunsch, Endō zu beschützen, ihm zu helfen, ihm so gut es geht zur Seite zu stehen und soviel wie möglich von seiner Last zu nehmen. Doch gerade, als er wieder los rennen wollte, drehte sich Gran um und starrte ihn vernichtend an - der Blick ließ Kazemaru das Blut in den Adern gefrieren.

  Endō setzte erneut "Majin the Hand" ein, doch seine bis dato stärkste Hissatsu zeigte keinerlei Wirkung - und das, obwohl Gran ganz normal geschossen hatte, ohne jegliche Hissatsu-Anwendung. Währenddessen ging Endō nun vollends zu Boden: Er kippte einfach vorneweg über in den Sand.

So sinnlos...

  Gran sagte etwas, woraufhin Endō etwas erwiderte. Was da gesprochen wurde, das verstand Kazemaru nicht. Schon allein, weil er zu weit weg war, aber auch, weil er kaum noch Notiz von seiner Umwelt nahm. Er bekam am Rande mit, wie Endō rief, dass er keinen weiteren reinlassen würde, und wie Kidō den Befehl zum Tore schießen gab, doch während alle anderen vor rannten, blieb er einfach wie zur Salzsäule erstarrt stehen.

Sinnlos...!

  Kazemaru wusste, dass er dieser Gefühle nicht Herr werden lassen durfte, doch er konnte nicht mehr dagegen ankämpfen: Das schon von Anfang an wachsende, stetig steigende Gefühl der Verzweiflung und der Machtlosigkeit war nun so übermächtig geworden, dass es einfach aus ihm heraussprudelte und ihn lähmte.

  Und genau da lag der Hund begraben: Um Kazemarus Gefühle hatte sich eh noch nie jemand gekümmert. Nicht einmal Endō hatte ihn verstanden, hatte erahnt, was in ihm vor sich ging...

Schon nach dem ersten Kampf gegen Gemini Storm hatte Kazemaru ein vages, beklemmendes Gefühl verspürt, ein schwaches Gefühl von Verzweiflung und Resignation. Er war immer der Schnellste gewesen, und keiner hatte ihm in Sachen Schnelligkeit das Wasser reichen können.

  Doch bei Aliea Gakuen wurde er in regelmäßigen Abständen abgehängt und zurück gelassen - er konnte einfach nicht mithalten, sie waren einfach zu schnell. Es tat weh, am eigenen Leibe zu spüren, wie es war, abgehängt zu werden. Doch anfangs siegte noch der Wille, an Schnelligkeit zuzulegen, statt einfach aufzugeben. Mit jedem Kampf jedoch wurde der Kampfesswille schwächer, und die Verzweiflung größer - bis er sich sogar bei dem Gedanken an unfairen Hilfsmitteln ertappte.

  "Mit dem "Aqua of the Gods" könnten wir Aliea bestimmt sofort besiegen...", meinte Kazemaru an einem Abend zu Endō, doch natürlich war Endō dagegen. Bei seinem Fußball wurde nicht mit unlauteren Regeln gespielt - dass jedoch Aliea Gakuen selbst nicht fair spielten und zudem das Schicksal der ganzen Welt auf einen Sieg von Raimon ruhte, daran dachte Endō nicht. Wieso verstehst du das nicht einfach?!, wollte Kazemaru aufbegehren, doch Endō bedachte den Jungen mit dem Pferdeschwanz erneut mit seinem typisch-breitem Grinsen, und für den Moment waren Kazemarus Zweifel zwar nicht vollkommen zerstreut, aber doch zumindest ein wenig gemildert. Doch schon bald kamen sie zurück, und das gleich in doppelter Ausführung...
 

"Oh Nein! Gran ist erneut im Ballbesitz und setzt zu einem weiteren Schuss an!"

  Er hörte die Worte. Doch seine Füße bewegten sich keinen Zentimeter mehr. Er konnte einfach nicht mehr. Zum ersten Mal in seinem Leben verstand er die Metapher "Vor Schrecken gelähmt sein", denn genau das war er in diesem Moment: Vor lauter Entsetzen bewegungsunfähig; die Augen starr vor Angst und Schrecken; die Gedanken wild im Kreis rennend, aber zur selben Zeit auch erschreckend lahm und zäh.

Zwecklos.

  Da setzte Gran zu seiner Hissatsu "Ryūsei Blade" an. Die Aussicht darauf, dass das Endō vielleicht ernsthaft verletzten konnte, entlockte Kazemaru einen erstickten Aufschrei, doch er war nach wie vor gelähmt, konnte keinen Schritt tun. Doch plötzlich sprang Fubuki, einen seltsam verzerrten Gesichtsausdruck auf dem Gesicht tragend, dazwischen - direkt in die Attacke rein! Einen Augenblick später wurde Fubuki von der enormen Wucht des Schusses getroffen und nach hinten geschleudert.

  Das Team rannte zu Fubuki, um dem weiß-lavendelhaarigen aus Hokkaido irgendwie zu helfen, um zu sehen, ob er schwer verletzt war. Einzig Kazemaru blieb wie versteinert an Ort und Stelle. "Wir können nicht gewinnen...", flüsterte er. "Wir spielen auf zu unterschiedlichem Level." Er bekam kaum mit, wie Tachimukai fortrannte, um einen Krankenwagen zu rufen. Allerdings bekam er sehr wohl den hämischen Spruch mit, dass Raimon nicht einmal zum Aufwärmen gut genug sei. Er wollte protestieren, doch allein ein Blick zu "The Genesis" reichte, um ihn im wahrsten Sinne des Wortes vor Angst erzittern zu lassen.

  Nein, das sind keine Menschen. Wie zur Salzsäule erstarrt stand er einfach da und sah dem gegnerischem Team beim Verschwinden zu.

Wir können nicht gegen sie gewinnen. Es ist sinnlos.
 

"... Wir müssen unsere Art zu spielen überdenken. Nicht nur für Fubuki, sondern um noch stärker zu werden und Aliea zu besiegen!"

  Kazemaru, der abseits der Gruppe beim Eingang stand, wo ihn keiner bemerkte, hob den Kopf. Sprachen die da allen Ernstes davon, weiterhin gegen Aliea Gakuen angehen zu wollen? Sprachen sie wirklich allen Ernstes davon, weiter zu trainieren, stärker zu werden und Aliea zu besiegen? Hatten sie denn das heutige Match bereits vergessen? Hatten sie die Niederlage von eben bereits verdrängt? Hatten sie das vernichtende Gefühl, einfach nicht auf einem Level zu sein, bereits vollständig aus dem Gedächtnis verbannt?

  "Ihr habt Recht. Für Fubuki ... - und um Aliea Gakuen zu besiegen!" Auch Endō war dieser Meinung. Er hatte es nicht verstanden. Er hatte nichts daraus gelernt. Er glaubte immer noch, dass das mit ein bisschen Training schon zu schaffen war.

Kazemaru ertrug es nicht mehr.

  Der immer-starke Endō, der niemals aufgab, egal, wie viel er einstecken musste und egal, wie schwer er verletzt wurde, der aber nichtmal bemerkt hatte, mit was für einen Geheimnis Fubuki zu kämpfen hatte; und Raimon Eleven, die fest hinter Endō standen und nichts für dessen Gesundheit taten, die ihm auf Schritt und Tritt folgten und weiter daran glaubten, es mit ein bisschen Training schaffen zu können...

... All das ertrug Kazemaru nicht mehr.
 

Es war zwecklos. Die Verzweiflung in seinem Herzen war mittlerweile so groß und allumfassend, dass er es nicht einmal mehr schaffte, sie zu unterdrücken oder sich selbst umzustimmen.

  Er war damals dem Club beigetreten, weil Endō ihn gefragt hatte. Weil Endōs Kampfeswille ihn überzeugt hatte. Und ehe er sich dessen bewusst wurde, dachte er ununterbrochen an Fußball und hatte trotz allem Spaß dabei. Die Matches im Football Frontier waren hart, aber sie waren machbar. Und sie hatten nicht diese finstere Atmosphäre. Eine Niederlage im Football Frontier wäre schrecklich für sie gewesen, aber die Welt hätte sich weiter gedreht - im wahrsten Sinne des Wortes.

  Aber seitdem diese Aliea-Sache angefangen hatte, war alles anders. Aliea, die eine übermenschliche Stärke an den Tag lagen und aus dem Weltall kamen... Das Wissen, dass das Schicksal der Welt auf ihren Schultern lag, abhängig von ihrem Sieg... Die düstere und dunkle Atmosphäre, die bei den Spielen in der Luft lag... Hitomiko, die einfach und ohne einen Grund zu nennen Gōenji aus dem Team nahm und somit die Angst hinterließ, jeder könnte der nächste sein... Die Verbissenheit, mit dem das Team immer mehr und mehr trainierte... Und immer, wenn sie dachten "Ja, wir haben es geschafft!" kam ein neuer Gegner, noch stärker als das zuvorige, noch finsterer. Als wären Reize und Desarm nicht genug, nein - nun kam dieser Gran, mit dem stärksten Team von Aliea Gakuen.

  Unmöglich, sie zu besiegen...

  Er spürte, dass seine Gedanken vernebelt waren. Er wusste, dass er nicht so denken durfte, und wusste, dass er unter anderen Umständen ganz gewiss nicht solche Gedanken haben würde, aber in diesem Moment erschien ihm Aufgeben um ein so vieles erträglicher als weiter kämpfen. Wieso müssen ausgerechnet wir gegen diese Aliens kämpfen? Wieso muss ausgerechnet Endō ein um's andere Mal verletzt werden? Ich will, dass es aufhört!

  Ihm fielen Sakuma und Genda ein. Um Macht zu erlangen, hatten sie sich erneut in den Dienst von Kageyama gestellt. Unter normalen Umständen würde Kazemaru das verteufeln. Aber seine Gedanken waren umnebelt, schwarz vor Verzweiflung und Resignation.

  Wenn ich doch nur stärker wäre...!

  "Kazemaru! Ich hab dich schon gesucht!"

Der Angesprochene hob nur leicht den Kopf. "Endō..." Er wünschte, Endō würde einfach wieder gehen, aber ausnahmsweise schien der Captain zu merken, dass es dem Tealhaarigen an etwas fehlte, und nahm neben ihm Platz. Und es dauerte nicht lang, da brabbelte er bereits wieder vom Fußball: Dass sie beim heutigen Spiel ziemlich abgestunken hatten, in Grund und Boden gestampft wurden, dass der Gegner weit über ihren Kräften war, dass sie auf einem viel höheren Level sein mussten als Epsilon... - Endō merkte das selbst, gab es selbst zu. Aber im Gegensatz zu Kazemaru klang er dabei kein Stück verzweifelt oder auch nur nieder geschlagen, sondern setzte im gewohnten Optimismus an, dass sie nun ein neues Ziel hatten. "Ab Morgen wird wieder trainiert!", rief er feurig wie eh und je. Und merkte nicht, wie genau diese Energischkeit Kazemaru immer tiefer in die Dunkelheit warf.

  "Endō... Ich kann das nicht mehr."

  "Was meinst du damit?" Als nicht sofort eine Antwort kam, setzte Endō ein "Kazemaru?" hinten dran.

  "Ich kann nicht mehr kämpfen. Ich glaube nicht, dass wir gewinnen können." Denn es war zwecklos. Das heutige Spiel hatte es gezeigt.

  Ein paar Sekunden herrschte Schweigen. Kazemaru wünschte, er hätte es nicht gesagt, aber es war zu spät - die Dunkelheit in seinem Herzen hatte die Oberhand ergriffen, hatte ihn übermannt. "Wieso? Was hat dich dazu gebracht, das zu glauben?" Endō ergriff Kazemaru beim Arm, welcher sich davon jedoch nicht aus seiner zusammen gekauerten Position abbringen ließ. "Wir kämpfen schon so lange... Wir trainierten wie besessen und haben Gemini Storm besiegt... Und nun können wir es sogar auf selber Wellenlänge mit Epsilon aufnehmen!" Dass Endō ihn rüttelte, merkte Kazemaru kaum noch. "Erst wenn wir Aliea besiegt haben, können wir wieder den Fußball spielen, der uns Spaß, so wie früher! Wir haben es doch fast geschafft! Ja, es stimmt, dass wir heute verloren haben... Aber... - Wenn wir stärker werden, können wir auch gegen Genesis angehen! Wenn wir mehr trainieren und stärker werden, werden wir bestimmt gewinnen!" Eine kleine Pause. Als Endō weiter sprach, war seine Stimme leiserer geworden. "Wir werden gewinnen, deshalb..." Wüsste Kazemaru es nicht besser, er würde sagen, Endō klang gegen Ende sogar fast flehend. Dann jedoch wandelten sich seine Züge, und es schien, als würde er erleichter aufatmen wollen. Er ging wohl davon aus, dass er Kazemaru auch dieses Mal überreden würde - so, wie er es schon immer getan hatte.

  Doch dieses Mal...

Er wollte nicht mehr. Er wollte, dass Endō einsah, dass es keinen Sinn hat. Er wollte Endō davon überzeugen, dass es gesünder war, aufzugeben. Aber er konnte nicht. Endō würde niemals aufgeben. Es lag einfach nicht in der Natur des Braunhaarigen, aufzugeben. Und wenn er im Krankenhaus liegen würde - Endō würde immer noch weiter kämpfen wollen. Kazemaru ertrug es einfach nicht mehr. Es ist genug.

  Kazemaru erhob sich nur schweigend und wandte sich leicht schwankend ab. "Es tut mir leid, Endō. Ich... ich bin nicht einmal annähernd so stark, wie du es bist." Und ohne sich ein letztes Mal umzudrehen oder ein Wort des Abschieds verließ Kazemaru damit Endō - und somit auch das Team...
 


 

------------------------------------------------------------
 

Autorengeschwafel-Time!
 

& noch ein Chapter.

Mit diesem Chapter beginnt nun die "Dark Emperors"-Story. Ich hab lang überlegt, ob ich sie wirklich schreiben soll, zumal Kazemarus wirkliche Gefühle bei der Sache ja eine reine Interpretationssache seitens meiner sind, aber schlussendlich... - ja, seht ihr ja. Ich hab's gemacht.

Folgen wird hierauf nur noch ein Chapter - naja, aller höchstens zwei, je nachdem, wie viel draus wird.
 

Das Kapitel hab ich übrigens während meinem 2monatigen Aufenthalts bei meiner Mutter geschrieben.
 

Nun, ich hoffe, dass das ein guter Anfang war, Kazemaru besser zu verstehen. Da er von allen Ina11-Shotas mein absoluter Liebling ist, ist mir sein Wohlergehen und sein Verständnis bei den Fans natürlich besonders wichtig. Würde mich freuen, wenn manch einer, der dieses Chapter gelesen hat, den Tealnetten ab nun mit anderen Augen sehen würde.
 

LG

Yokomitsu



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Edphonse15
2013-02-22T00:28:56+00:00 22.02.2013 01:28
Also.
Ich hab die FF nun komplett durch und will dir nun meine Eindrücke dalassen (was selten vorkommt XD)

Ich beginne mit Chap One:
Man merkts ja, wenn man weiterliest - und geschrieben hast du es selbst auch - dennoch möchte ich es einfach mal gesagt haben.
Im ersten Kapitel hab ich mir wirklich schwergetan; mit diesen vielen Eingeklammerten Nebensätzen, die ja eher deiner Meinung entsprachen. Ich würde dir vorschlagen, die wegzulassen (auch bei Kommenden). Das lenkt ab :P

Bei den weiteren verbessert sich dein Stil erheblich und es lässt sich allgemein schöner Lesen. Besonders das Letzte hat mir gut gefallen.

Von der Story her, muss ich sagen, dass es zwar nett war, noch einmal alles zu lesen, mir aber im Gesamten deine Story gefehlt hat. Die paar Szenen, welche Nicht im Anime vorkamen, waren wirklich gut - nur eben viel zu wenige.
Wiederholungen dürfen gerne sein, doch wäre mehr eigene Story wünschenswert (sonst ist es ja eher eine Remake, no?) ^^

Und zum Schluss:
Als Kaze-Fan (bzw. Freak) muss ich dich einfach noch um die letzten Kapitel bitten! Ich möcht nur zu gern wissen, wie er in deiner Version, zum DE wird und wie er (mit Endou?) wieder zur Besinnung kommt.
Und vllt. hat man ja noch etwas Glück auf was "intimeres" ;)

Auf alles gesprochen, hat mir die FF gefallen (weswegen ich nun auch n Kommi dalasse). In meiner Fav-Liste ist sie nun auch und ich bin gespannt, ob und wann es weitergeht~

LG
Ed~
Von:  xXannaxyoxX
2012-09-14T20:03:27+00:00 14.09.2012 22:03
ich will das es weiter geht Kazemaru und heiraten hm eine zicke eine coole oder doch ein doofchen gg ich weiss net was zu ihm passt ich glaube von jeden etwas *backofen anmach* .
bitte mach weiter bins chon gespannt

Von:  Matcha
2011-06-15T14:31:11+00:00 15.06.2011 16:31
Ich hab mich gerade selbst bei Kazemarus Reaktion verschluckt.. EPIC orz. Hach Miyasaka die arme Sau... ´____`''
*Endou hintern Rücken schieb*
Von:  Kazemaru
2010-11-05T22:23:57+00:00 05.11.2010 23:23
Also.. ^ _ ^"
Hab auch mal deine Fanfiction gelesen, und..ich mag sie. Wirklich sehr sogar.
Ist sehr interessant, deinen "normalen" Schreibstil zu lesen, da ich ja sonst auch nur dein *...*- ud dein ENS-Schreibstil kenne.. > v <
Aber da ich von Stilen und Deutsdh an sich keine Ahnung habe, kann ich dazu auch leider nicht sehr viel sagen.. tut mir leid . _ ."

Der kleine Kazemaru..wie süss ^ 0 ^
*kichert*
Und der keline Miyasaka (ist er doch, oder..?) ist auch voll knuffig > v <!
Und mochte auch die Geschichte, wie Kazemaru schlussendlich zum Rennen gekommen ist -kann mir das sehr gut vorstellen, dass es so gewesen sein köntne (ob es nun wirklich so war/ist, werden wir aber neimals heraus finden..)

Ohje.. @ _ @ Ich glaub, da haben sich ein paar Schreibfehler eingeschlichen -also, in meinen kommentar.
In der Fanfiction selbst hab ich keine entdeckt. Aber das soll auch nichts heißen.. ^ _ ^""

Naja.. dann les ich mal weiter.. > v <!
Von:  Anshie
2010-11-01T15:52:05+00:00 01.11.2010 16:52
Ich hab erst mit dem Kapitel angefangen, aber ich wollte nun trotzdem mal meinen Senf abgeben. ^^
Also ich finde deinen Schreibstil in den Kapiteln besser und fließender als im Prolog. Ein paar einleitende Sätze im Plusquamperfekt mag ich sehr gern, aber ich hätte an deiner Stelle nicht den ganzen Prolog so geschrieben. Dadurch wirkt die Story sehr 'fern' - ich nehme an du hast es deshalb so gemacht, weil es als Flashback gedacht sein soll und dann ein Zeitsprung über mehrere Jahre folgt. Trotzdem denke ich, dass ein kurzer Absatz im Plusquam ausgereicht hätte. Mit einer einfacheren Vergangenheitsform fällt es nämlich meist viel leichter, dem Leser die Handlungen sowie die Charaktere nah zu bringen und es fesselt einen somit schneller. Ich mag lange Sätze sehr gern (ich benutz sie auch selbst gern in meinen FFs! XD), aber du musst ab und an aufpassen, dass du dich mit tausend Verben und Hilfsverben nicht zu sehr in einem Satz verstrickst. Mir sind einige Sätze aufgefallen, wo ab und zu ein benötigtes Wort einfach gefehlt hat, wahrscheinlich weil der Satz zu verstrickt geworden ist. Hast du einen Beta-Leser? Normalerweise sollten solche Grammatikteufel nämlich spätestens dem auffallen. ^_~

Inhaltlich ist mir nur eins aufgefallen: Hab ich das richtig verstanden, dass Kazemaru am Anfang drei Jahre alt ist, in diesem Flashback? @_@ Wenn ja, dann find ich das etwas arg... naja zu jung. ^^" Wie du schreibst, bzw wie er sich verhält, gibt, spricht... so spricht kein dreijähriges Kind, nicht mal ein Hochintelligentes. So vom Wesen her müsste er deiner Beschreibung nach da schon so ca 6-7 sein und selbst dann wäre er schon sehr reif vom Verhalten her. Das würde ich ggf vielleicht noch mal überdenken. Vielleicht hab ichs aber auch einfach nur missverstanden, weil ich so schnell gelesen hab. Wenn ja tuts mir leid! >_<

Einen persönlichen Kritikpunkt hab ich noch, und zwar das Einbinden von japanischen Floskeln, vereinzelten Worten usw. Beispiel "Nani, Doshite, Nee..." usw. Ich les es in vielen FFs, aber ich mags einfach nicht. ^^" Es passt meiner Meinung nach nicht zu einer deutschen FF. Man würde es ja auch nicht in einem deutschen Roman verwenden, es sei denn es geht darin um Japan. Ich hab mal ein Buch gelesen, da ging es um eine japanische Austauschschülerin - hier ist das natürlich was anderes. Aber gut, wie gesagt, das ist Geschmackssache. Dem einen gefällt's dem anderen nicht. Nur was Anredeformen wie "-chan" und so angeht, muss man immer vorsichtig sein wie man sie verwendet und einbaut. Die meisten von uns haben halt doch nur Grundkenntnisse von Anime her, wie die angewendet werden. Wenn dann jemand mit Japanologie-Studium so eine FF liest, dann lacht er sich womöglich kaputt, weil wir das vollkommen falsch an den Mann bringen. ^^" Ich behaupte nicht, dass ich zu der Sorte gehöre, dafür kenn ich mich zu wenig aus, aber so ein paar Sachen weiß ich und darum fiel mir das eben auf. In sofern: Namenssuffix verwenden, okay, aber dann am besten noch mal schlau googlen und drauf achten, dass es auch wirklich Sinn macht oder nachfragen falls man jemanden kennt, der da ein bissl Ahnung hat. ^_~

Zur Story kann ich nach so kurzer Zeit noch nicht viel sagen. >< Außer ehm ja~ ich mag Miyasaka und Kazemaru als Pairing sehr gern und ich bin froh, wenn Miyasaka nicht verweichlicht dargestellt wird, sondern eher als kleine Zicke. XD Kazemaru als Sohn von reichen Eltern kann ich mir zwar jetzt nicht so vorstellen, aber gut, darüber weiß man halt nix, also is es wohl künstlerische Freiheit. (Ich hätt ihn jetzt wahrscheinlich eher so als Durchschnitt beschrieben)

Puh, ich verfass selbst schon wieder nen Roman. x___x Ehm ja, wie gesagt jedenfalls finde ich den Schreibstil ab dem Kapitel besser. Hab aber damit auch gerade erst angefangen und kann darum noch nichts im Detail sagen. Jetzt hab ich keine Zeit mehr, aber vielleicht les ich ja irgendwann mal weiter. >__< Ich les eigentlich kaum noch FFs (unter anderem weil sie mich zu solchen Monsterkommis zwingen, und ich dafür eigentlich echt keine Zeit hab! XDDD) Darum hoff ich, du nimmst mir Kritik nicht übel, sondern siehst sie als sachlich und Hilfeleistung, denn sonst hab ich mir die Mühe echt umsonst gemacht. *lol*

lg
Anshie
Von: Ryusei
2010-10-12T20:24:12+00:00 12.10.2010 22:24
Ich muss zugeben, dass ich in der ersten Hälfte des Prologs aufgegeben habe. Ich komme mit deinem Schreibstil einfach gar nicht zurecht. Die Sätze sind zu lang und zu verschachtelt, in jedem zweiten Satz ist eine Klammer eingebaut und all das gepaart mit viel zu wenig Absätzen macht es verdammt schwer zu lesen.

Wenn mich ein Schreibstil nicht anspricht, lese ich leider auch nicht weiter, weil ich mich dann dazu zwingen muss.
Von:  Erinido
2010-10-05T13:38:48+00:00 05.10.2010 15:38
Ich schaff es heute, dir einen Kommi zu schreiben, ich schaffe es heute dir einen Kommi zu schreiben etc… *vornehm*

Tihi, klein Ryou Miyasaki muss ja süß gewesen sein *+* (und das obwohl ich Miyasaki immer noch nicht so recht leiden kann XD), aber gleichermaßen finde ich auch, dass es zu dem späteren Miyasaki passt, der im Anime vorgestellt wird. Die Art, wie Ryou sich benimmt, scheint gar nicht so weit hergeholt, könnte mir es zumindest so in jüngeren Jahren vorstellen ^.~

Aber noch putziger als Miyasaki ist ja Kazemaruschnuffi *+* Kann mich auch immer mehr mit der ausgedachten Hintergrundgeschichte anfreunden. Hab mich eh immer schon gefragt, wie es mit seiner Familie aussieht, man erfährt in der Serie ja leider herzlich wenig darüber, wie er wohnt, ob er Geschwister hat und so~ Und da passt das Bild einer wohlhabenden Familie eigentlich ganz gut *Kopf schief leg* Und ich wäre auch gerne Kindermädchen bei dem Süßen gewesen *+* So wohlerzogen und lieb und schlau und so, wäre wohl ein Traum. Und kyaah ich hät ihn auch nach der ersten großen Sandkastenliebe ausgefragt, auch wenn mich die Antwort verblüfft hätte, wäre dann seine Gegenfrage gewesen, die ganz schön schlau für einen noch nicht mal vierjährigen ist *kicher* der kleine Überflieger XD schreiben konnte er auch schon O.o frühreif

Aw ich mag das Ende des Prologs, also mit dem Rennen- gute Erklärung wie Kazemaru zum Laufen gekommen sein könnte, auch wenn ich immer dachte, dass es andersherum gewesen war, und Kazemaru Miyasaki zum Laufen überredet hat *kicher*
Na ja auf jeden Fall sehr süß, wie das endet, auch mit dem Versprechen und allen, aww da wünscht man den beiden schon, dass sie sich wiedersehen!

soo erster Kommi *abhak* nen hoffentlich ausführlicher folgt später bei Kapitel eins *schon drauf freu* ^+^ Ich muss gestehen, dafür, dass ich sonst nur msn Geschreibe und die Sternchenfassungen aus dem RPG kenne, gefällt mir dein fließender Textstil auch sehr gut ^+^ lässt sich gut am Stück lesen.
hatte nur glaub ich ein zwei Mal das Gefühl, dass du in den Zeiten gesprungen bist, aber angesichts der Uhrzeit, wo du das geschrieben hast, kann man das wohl gut übersehen. Gefiel mir auf jeden Fall, dass du so einen Prolog als Anfang deiner Geschichten genommen hast und dass die Sprache der Kinder den Kindern auch angemessen war und sie nicht sonstwas für Wörtern oder Weisheiten um sich warfen, tihi klein Kazemaru-chan *den noch ne Runde knuffeln geh*

Von:  Matcha
2010-10-05T13:12:21+00:00 05.10.2010 15:12
Das ist soo awesome XDD
Vorallem das die Beiden sich gegenseitig für Weiber gehalten haben LOL XD
*wegpack*
Schreib ja weiter ! D<
HURR!
Und überhaupt... Spazierplatz.. EPIF Schreibfehler, Mitsuuuw XD <33
Das wertet das ganze noch auf ! `________´d
Ganbatte und su! D<
*wieder rauskuller*
Von:  Colby
2010-10-03T18:02:17+00:00 03.10.2010 20:02
Nun komm ich endlich dazu, Kommi zu schreiben xD
Bis jetzt gefällt mir die Geschichte richtig gut und ich finds echt lustig, dass beide jeder den anderen für ein Mädchen gehalten haben XDDD
dein stil gefällt mir auch gut :D kann das nächste kapitel kaum abwarten :D
way to go, yoko ♥


Zurück