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Herzensbande

von

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Wiederkehr

//Versprich mir, dass wir bald wieder miteinander spielen können, ja?//

// Indianerehrenwort! Ich vergesse dich nicht~~~ ………………………//
 

Langsam öffnete ich wieder meine Augen. War ich eingeschlafen? Panisch guckte ich aus dem Fenster. Habe ich meine Station etwa verpasst?
 

Gerade fuhr der Bus an der Haltestelle „Hinoe-Gakure“ vorbei. Gut. Meine Station kam noch. Noch mal Glück gehabt. Seufzend lehnte ich mich in meinen Sitz zurück. Ich hatte diesen Traum schon lange nicht mehr. Liegt vielleicht daran, dass ich beim Packen über diesen Stein gestolpert bin.

Natürlich hatte ich ihn eingepackt, aber das Gegenstück dazu konnte ich wohl vergessen. Der Junge von damals lebte in Konoha-Gakure. Meiner Haltestelle. Aber ihn nach all den Jahren wieder zu sehen, war wohl eher unwahrscheinlich. Der war bestimmt schon weggezogen. Nach 10 Jahren konnte man das zumindest erwarten. In so einer Zeitspanne konnte vieles passiert sein. Ich wusste, dass es bei mir so war.
 

Müde gähnte ich ausgiebig und kratzte mich am Kopf. Brachte dadurch meine störrischen blonden Haare wohl noch mehr durcheinander als sie so schon waren.

Erstaunlich, dass ich überhaupt schlafen konnte und mal nicht diesen Albtraum hatte. Wie lange es wohl noch dauerte bis ich endlich da war? Eigentlich war ich auch gar nicht scharf drauf. Allein die Tatsache, dass ich dort zur Schule gehen würde und ein „normales“ Leben führen sollte, hörte sich in meinen Ohren wie ein schlechter Scherz an.
 

Ein bisschen war ich aber auf meinen Patenonkel gespannt. Papa hatte zwar oft von ihm gesprochen und ihn auch nur in den höchsten Tönen gelobt, selbst Mama hat immer gelächelt, wenn wieder mal die Rede von ihm war, aber ein Bild zu diesem Menschen existierte in meiner Erinnerung nicht. Ich war wohl damals noch viel zu klein.
 

Jetzt sollte dieser mir doch fremde Mensch meine Familie werden. Als ich das erfuhr, hatte ich ein halbherziges Lächeln gezeigt, aber in mir schrie alles.

„Nächster Halt: Konoha-Gakure“. Jetzt hieß es wohl sich dem neuen Leben zu stellen. Seufzend nahm ich meine Jacke und meinen Koffer und stellte mich schon mal an die Tür. Als diese dann endlich aufging, fand ich mich erst mal alleine auf der Station wieder. Wollte mich dieser Mann nicht abholen?
 

Etwas ratlos blickte ich mich um bis ich einen älteren Mann mit langen grauen Haaren sah, der direkt auf mich zu lief. Schon von weitem grinste er mich an, als kenne seine Freude keine Grenzen. Wie von alleine bildete sich auf meinen Lippen ebenfalls ein Lächeln und ich lief ihm entgegen.
 

„Naruto! Schön dich zu sehen! Herrgott bist du groß geworden. Ich hätte dich ehrlich nicht erkannt, wenn du deinem Vater nicht so verdammt ähnlich sehen würdest!“ Schon lachte der Grauhaarige kurz auf, klopfte mir auf die Schulter.

„Aber gut siehst du aus. Komm lass uns gehen!“ Als er nach meinem Koffer greifen wollte, wehrte ich ihn ab und meinte das schon zu schaffen.
 

Achselzuckend lief er voraus und lächelte vor sich hin. So liefen wir in die Stadt rein und kamen schon bald an den Markt. Händler boten frische Waren an, Frauen standen in kleinen Grüppchen hier und da und tratschten über die neuesten Neuigkeiten und ein paar Kinder rannten zwischen den Leuten durch und lachten wenn jemand ihnen mal böse hinterher sah.
 

Es dauerte nicht lange bis wir ankamen. Jiraya, so hieß mein Patenonkel, wohnte nicht weit vom Stadtzentrum entfernt. Sein Haus war doch größer als zunächst gedacht. Von außen war es zwar unscheinbar, aber im Inneren bot es viel Platz. Auch mein Zimmer war anders als vermutet. Statt weißen Wänden, strahlte ein helles blau an den Wänden und das große Fenster an der einen Wand ließ viel Licht herein. Direkt gegenüber stand ein Bett und daneben eine Kommode. Schräg gegenüber ein Schreibtisch und an der Wand neben der Tür war ein Schrank. Ich ließ meinen Koffer vor dem Bett stehen und sah aus dem Fenster.
 

„Ich hoffe es gefällt dir, Naruto. Ich bin für gewöhnlich nicht auf Besuch eingestellt und erst recht nicht auf einen neuen Mitbewohner, aber ich glaube wir werden uns gut verstehen“, grinste der Grauhaarige. „Und falls dir etwas nicht passt, sag es einfach!“ /Wie wäre es mit meinem jetzigen Leben?/ Natürlich habe ich das nicht laut gesagt. Es ist nicht so, dass ich Jiraya nicht dankbar sei, aber richtig heimisch würde ich mich hier wohl nie fühlen.

Ich sah wieder aus dem Fenster während Jiraya runter ging um irgendetwas zu erledigen. So stand ich eine Weile da, dachte über dieses und jenes nach, bis plötzlich etwas meine Aufmerksamkeit erregte. Weit im Hintergrund sah ich etwas glitzern. Hätte die Sonne an diesem Tag nicht so stark geschienen, hätte ich es wahrscheinlich übersehen, aber nun klebte mein Blick geradezu daran fest. Wasser. Das war das Glitzern von Wasser. Da hier in der Nähe, soweit ich wusste kein Fluss entlangfloss, zumindest nicht so nahe an der Stadt, gab es nur eine Erklärung dafür. Das musste der See sein, an dem ich damals gespielt hatte.
 

Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte ich wieder Neugierde in mir. Ich hatte sowieso keine Lust den ganzen Tag in Jirayas Haus zu hocken, also beschloss ich nach dem Auspacken einen Rundgang durch die Stadt zu machen. Es war Sonntag, weswegen nicht so viel los war, aber dennoch genug, sodass ich mir einen Eindruck von den Einwohnern machen konnte. Überwiegend geschäftige und friedliche Leute. An so mancher Kneipe, an der ich vorbei ging wurde es zwar schon mal lauter, aber im Großen und Ganzen recht ruhig. Natürlich entgingen mir nicht die Blicke der Leute. Blond schien hier eine seltene Farbe zu sein. Gut, in meiner alten Heimatstadt war ich auch ein Sonderling, aber irgendwann hatten sie das Blond auf meinem Kopf gekonnt übersehen.
 

Gerade wollte ich um eine Ecke biegen als es schon laut RUMMS machte und ich mich mit dem Allerwertesten auf dem Boden wiederfand. „Entschuldigung! Ich habe nicht aufgepasst!“, ertönte es sogleich. „Schon gu…“ Jetzt war ich verwirrt.

War das jetzt ein Junge oder ein Mädchen? Lange schwarze Haare, teils hochgesteckt, schönes Porzellangesicht, etwas zierlicher Körperbau, aber Jungenklamotten. Und die Stimme gehörte doch auch zu einem Jungen… oder? Hatte ich mich verhört?
 

Ich musste sie… oder ihn angestarrt haben, denn mein Gegenüber schaute mich etwas besorgt an. „Alles ok?“

„Wie?“

„Hast du dir weh getan?“

„Ich? Ach was! Unkraut vergeht nicht!“ Ich grinste kurz um meinen Gegenüber zu beruhigen und bemerkte schon bald, dass um uns herum ein paar Bücher, Blöcke und Stifte verstreut lagen.
 

Sofort begann ich die einzelnen Sachen zusammen zu räumen, beobachtete meinen Kollisionspartner aber aus den Augenwinkeln weiterhin.
 

Auch die Bewegungen waren geschmeidig. Etwa doch ein Mädchen?

„Mein Name ist Haku. Und wie heißt du?“, lächelte mich die Person an.

„Naruto“

„Freut mich dich kennen zu lernen! Bist du neu hier?“

„Ähm.. ja. Ich wollte mich gerade etwas umsehen. Hast du gelernt? An einem Sonntag?“

„ Na ja, was heißt gelernt? Sagen wir „GELESEN“ “. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen setzte er mit den Fingern imaginäre Anführungsstriche. Ich war mir mittlerweile ziemlich sicher, dass mein Gegenüber ein Junge war. Die Stimme war ganz schön tief. Zu tief für ein Mädchen. Und einen deutlichen Brustumfang hatte er auch nicht. Andererseits gibt es auch Mädchen, die etwas zu männlich geraten sind. Was zumindest die Jungenklamotten erklären würde. War das hier auch der Fall? Vielleicht hatte sie auch eine Oberweite…man sah sie nur nicht. War er vielleicht ein Transvezist? Oder spinnte ich jetzt völlig!?
 

Als alle verstreuten Sachen in der Tasche verstaut waren, richteten wir uns auf und Haku fing wie aus dem nichts an zu kichern.

„Ich bin ein Junge, Naruto“
 

Etwas rot um die Nase, sah ich ihn kurz an. „Wieso sagst du mir das?“

„Weil dein Gesichtsausdruck gerade etwas verzweifelt aussah“. Schon kicherte er wieder.
 

Er hatte das bemerkt?! Wann? Und was für einen Gesichtsausdruck hatte ich? Verzweifelt? Gott, wie peinlich!

„Oh, eh…^^°“

„Soll ich dich etwas herum führen Naruto?“

„Ähm… also wenn es dir nichts ausmacht“, meinte ich immer noch etwas beschämt.
 

So liefen mein Stadtführer Haku und ich durch Konoha und er zeigte mir die Innenstadt, diverse Geschäfte sowie Imbissbuden, die Schule und auch einige lauschige Orte zum Ausspannen.

„Wo geht es denn hier zum See, Haku?“

„Wieso willst du denn da hin?“

„Nur so, ich habe von meinem Zimmer aus etwas davon gesehen, jetzt würde ich gerne mal dahin. Wieso, was ist denn?“

„Nichts. Es ist nur…“ Haku schaute kurz zur Seite, so als wollte er sich eine gute Ausrede einfallen lassen.

„Haku?“
 

Kurz seufzte er noch. Er hatte seinen Versuch wohl aufgegeben.

„Zum See geht es da lang“, dabei zeigte er in eine Seitenstraße. „Aber es gehen nicht viele dahin“ „Warum? Lebt da etwa ein Ungeheuer?! Nessi vielleicht?“

„So ein Quatsch!“, trotzdem lächelte Haku kurz. „Nein, es ist nur… nicht weit von See entfernt befindet sich ein großes Anwesen. Es gehört der Familie der örtlichen Polizei. Die Uchihas sind zwar sehr rechtschaffende und höfliche, aber auch sehr distanzierte Menschen. Wenn man nicht zur Familie gehört, wird man in der Regel sehr kühl, wenn nicht abweisend, behandelt und sowas wie Freundschaft scheint ihnen ein Fremdwort zu sein. Irgendwann sollen da mal ein paar Kinder der Stadt im See gebadet haben und sie waren nicht besonders leise… jedenfalls soll einer von der Familie dort aufgetaucht sein und hat denen wohl so eine Angst eingejagt, dass seitdem die Leute nur ungerne dort hingehen.“

„Selbst die Erwachsenen?“

„Alle respektieren die Uchihas. Wenn wir im Zeitalter der Adelsklasse leben würden, wäre die Rolle in dieser Stadt wohl dieser Familie zugeschrieben worden.“

„Heftig.“

„Und wie. Selbst die Kinder sind so. Ruhig und schweigsam. Man hat keines von ihnen auch nur einmal schreien gehört. Zumindest wüsste ich nichts davon.“

„Hört sich ja wie eine Gruselgeschichte an. Am Ende sind sie noch nachtaktiv und haben spitze weiße Zähne, mit denen sie ihre Beute am Genick packen bevor sie einem das Blut rausschlabbern!“

„Man hast du eine kranke Fantasie!“, grinste Haku. „Bist du sicher, dass beim Zusammenprall vorhin nicht doch etwas kaputt gegangen ist?“

„Ach nö. Ich stimme nur in dein kleines Geläster ein.“

„Ich lästere nicht!“

„Nö, gar nicht.“

„Ich flunkere nicht! Außerdem lästere ich nicht, ich stelle nur fest!“

„Sagen das nicht für gewöhnlich Frauen?“

„Touche!“
 

Kurz lachten wir beide. Ich sah noch mal in die Seitenstraße, die zum See führte. Haku würde mich wohl nicht begleiten, also beschloss ich demnächst mal alleine dorthin zu gehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Miss
2011-07-29T11:10:03+00:00 29.07.2011 13:10
Hahaha das hört sich ja wirklich gruselig an!
Haku ist auch dabei! Das freut mich, er kommt zu selten bei FFs vor!

LG Miss
Von:  BlackTiger
2010-11-23T21:46:57+00:00 23.11.2010 22:46
toll ^^ weiter so!
freu mich auf mehr :)

lg blacky
Von:  sasa56
2010-11-21T21:54:12+00:00 21.11.2010 22:54
super kapitel
freu mich aufs neue kapitel.
lg
sasa56


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