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Herzensbande

von

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Unliebsames und Unbeugsames

Entnervt schmiss ich mich mit dem Gesicht voran aufs Bett und blieb erst mal liegen.

Jugendamt… Was wollten die denn schon wieder?! Reichte es denen nicht, dass sie mich HIER HER verdonnert hatten? Und jetzt wollten sie mir auch noch einen Besuch abstatten um zu sehen wie es mit geht
 

Die sollten doch dort bleiben wo der Pfeffer wächst! Mir GING es gut und es GEHT mir gut. Kein Grund den blöden Paragraphen so genau zu folgen! Ich wollte sie nie wieder sehen und erst recht nicht diese Pfeife von Psychologen! Dem hatte ich das alles doch zu verdanken!
 

Andererseits bin ich zumindest an einem Ort gelandet, wo man mich relativ schnell akzeptiert hat und den ich ja schon kannte… irgendwie…
 

Mühsam drehte ich meinen Kopf zur Seite, denn langsam ging mir die Luft aus.

Ja, ich kannte diesen Ort. Nicht so genau wie ich meine alte Heimatstadt kannte, aber sie war mir ein Begriff.
 

//Versprich mir, dass wir bald wieder miteinander spielen können, ja?//, schallte es mir durch den Kopf.

Meine Erinnerung an diesen Platz kehrte langsam zurück.

Ich hatte diesen Jungen beinahe völlig vergessen, obwohl ich ihm mein Versprechen gab, es nicht zu tun. Wir hatten ja damals miteinander gespielt und ich wäre manchmal wirklich gerne wieder zurückgegangen und hätte mit ihm vielleicht sogar gesprochen.

So wusste ich nämlich nichts über ihn.

Ich kannte ja nicht einmal seinen Namen! Wie blöd war das denn?!
 

Ob er überhaupt noch hier wohnte? Und wenn schon! Ich hatte mein Versprechen gebrochen. Ich bin nicht zurück gekommen, selbst wenn ich jetzt hier war. Ich hätte früher kommen sollen. Als wir noch jünger waren. Aber hätten wir uns dann überhaupt wieder erkannt?
 

Plötzlich fiel mir der Stein wieder ein. Schnell stand ich auf und ging zu meinem Schreibtisch rüber. Ich hatte ihn doch irgendwo hier verstaut. Aber wo genau war das ‚hier‘ nochmal?

Ich hatte schon mein halbes Tischequipment auf dem Boden verteilt, als mir wieder einfiel, dass er in meiner Komode liegen musste. Als ich die Schublade aufzog war das Ding fast voll. Wie konnte das so viel werden?

Da lag mein Japanischbuch, das ich letztens gesucht hatte, ein paar Stifte und Süßigkeiten, ein paar Socken (fragt mich nicht wie die da rein kamen) und… DA war es!
 

Mit den Jahren hatte es einige Kratzer mehr abbekommen, aber die Bruchstelle, an der ich damals den Stein draufgeschlagen hatte war noch so kantig und deutlich wie am ersten Tag. Ich lehnte mich gegen mein Bett und hielt den Stein Richtung Lampe.

Selbst jetzt sah es für mich aus wie eine Herzhälfte. Dabei dachte ich immer ich hätte mir das als Kind nur eingebildet. Warum hatte ich das Ding überhaupt zerbrochen? Ob das Gegenstück noch da war? „Naruto, darf ich rein?“
 

Schnell steckte ich den Stein in meine Hosentasche und begann das Zeug auf meinem Boden mit dem Fuß zur Seite zu schieben. Keinen Bock auf Aufräumen. „Kannst kommen.“
 

Vorsichtig ging die Tür auf und Jiraya steckte seinen Kopf rein. Seit ich nach Hause kam und mit diesem Brief konfrontiert wurde, war meine Laune im Keller gewesen. Und Jiraya hatte mich bisher in Ruhe gelassen, aber jetzt hielt er es wohl nicht mehr aus.

Unschlüssig stand er mitten in meinem Zimmer und sah sich das Chaos zu seinen Füßen an. Dann seufzte er einmal kurz auf und sah mich mit seinem schiefen Lächeln an.
 

„Und? Kommen sie zur Steppvisite?“ „Mmh.“

„Genervt?“ „Hm Hm.“

„Sauer?“ „ Hmmmm!“

„Och Naruto…“, meinte Jiraya nur und schob eine leere Milchpackung, ein paar Hefte und Stifte zur Seite bevor er sich direkt neben mich aber auf mein Bett hockte.
 

„Bürokraten können nerven. Das weiß ich selber sehr genau, aber der Vorteil ist, dass sie bald wieder verschwinden wenn du ihnen das gibst was sie sehen wollen.“

„Und das wäre?“

„Ein sechzehnjähriger, rebellischer Blondi, der nach Hause kommt, mal zur Abwechslung über das ganze Gesicht strahlt und von seinem Onkel mit Kochlöffel und Schürze begrüßt wird!“, meinte er und wuschelte mir mit der Hand in den Haaren herum.
 

„Also wenn du mit Kochlöffel und Schürze das Outfit von vorletzter Woche meinst-„

„MIT Hose!“ „-ich glaube nicht, dass ich dann glücklich läch- moment. Was heißt hier ‚mit‘ Hose?“ „Vergiss es! Jedenfalls schaffen wir das schon. Und sieh es mal aus dieser Sicht: Besucher machen immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.“
 

Schmunzelnd schaute ich zu ihm rauf und er grinste mich wieder schief an.

„Und wenn es vorbei ist, lade ich dich auf einen Ramen ein!“

„ Nur einen?“

„Sei nicht so verfressen! Du musst auf deine Linie achten! Immerhin hast DU ja eine Freundin!“, und stand damit auf.

„Freundin? Wo hast du den Schwachsinn denn her?“

„Etwa nicht? Oder was ist das denn mit den Mädels in der Schule? Die rennen dir zurzeit ja reihenweise hinterher.“, grinste er mich mit hochgezogener Augenbraue an.
 

„Urg!… das ist… eh … also weißt du…ich… unterrichte sie… gewissermaßen…“

„Hmmmm… und ich kann mir auch schon denken in was~~“, meinte Jiraya und zwinkerte völlig übertrieben.

„NICHT DAS! IM TANZEN!“

„Höh? Also daran hatte ich jetzt nicht gedacht… tanzen?“

„DU wohnst doch hier schon seit Jahren! Dann müsstest du doch wissen, dass bald der Tanzball ist… und die Lehrerin, die sie normalerweise unterrichtet ist weg und… Herr Gott, Jiraya hör auf mich so anzuschauen!“

„Pfff.…sorry… kchchch…“

„Arg! Ich geh runter was essen!“

„Hmm, tu das. Aber vorher: wenn du sie alle unterrichtest, darf ich dann mal zu schauen. Das wäre gut für meine Recherchen!“

„Hä? Was für Recherchen?“

„Och Naruto, ich glaube ich sollte dir mal so langsam zeigen, was ich beruflich so mache…“, sagte er, legt den Arm um meine Schultern und ging mit mir Richtung Wohnzimmer...
 

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Die nächsten beiden Tage war mir schlecht.

Richtig schlecht.

Jirayas Schundromane hatten mir meine Unschuld genommen, wenn man es mal so nennen mag, denn wenn ich nun mit den Mädels geübt habe, nahm ich plötzlich manche Bewegungen völlig anders wahr. Ob es eine Pirouette, ein Knicks, ein nach vorne Beugen, das nah beieinander tanzen oder das Gehächel am Ende des Trainings war - mir kamen non stop peinliche Gedanken und Bilder in den Kopf!

Das würde mir Jiraya noch büßen!
 

Am Samstag morgen stand ich wie vereinbart am Schultor und wartete auf Sasuke. Damit mich sonst keiner einfach so bemerkte, stellte ich mich sicherheitshalber dahinter in einen Winkel, aus dem ich alles sehen konnte, man mich aber nicht entdeckte. Zumindest nicht sofort. Ich wollte vermeiden, dass die Leute doofe Fragen stellten. Unsere Klassenkameraden sind sowieso in letzter Zeit neugieriger geworden, was die ‚Freundschaft‘ zwischen Sasuke und mich betraf. Also bloß nicht noch Öl ins Feuer gießen.
 

So wartete ich vielleicht 10 oder 20 Minuten. Ich war viel zu früh losgegangen. Vielleicht weil ich Jiraya aus dem Weg gehen wollte, der mich schon seit Mittwoch damit nervte, beim Training mit den Mädels nicht doch zugucken zu dürfen. NIE im LEBEN!

Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich so furchtbar nervös war. Es war doch nichts Besonderes! Wir würden nur trainieren so wie immer! Aber bisher hatten wir uns auch nur unter der Woche gesehen und selbst da hatten wir selten Zeit etwas zu reden oder sonst auch nur Zeit zu verbringen, denn während dem Unterricht schaute er stur nach vorne und in den Pausen nahm er entweder vor seinen Fans reis aus oder ein Lehrer mopste ihn mir wieder vor der Nase weg. Oder ICH wurde belagert. Das passierte in letzter Zeit immer öfter.
 

Wo blieb er denn? Hatte ich mich vielleicht mit der Zeit vertan? Wie spät war es denn? Na toll, meine Uhr hatte ich nicht mitgenommen (mochte ich in letzter Zeit nicht mehr tragen, keine Ahnung warum), und mein Handy hatte ich auch ni- nanu? Statt meines Handys hatte ich die Steinherzhälfte in meiner Hand. Wieso war das da drin? Das ist doch nicht die Hose von Mittwoch?! Und er hat mich schon mal darin gesehen! Schnell schaute ich an mir runter. Hätte ich mir nichts anderes anziehen können?! Das war fast das gleiche Outfit wie am Mittwoch! Nein! Gott wie peinlich! Ich konnte ihm doch nicht so vor die Augen treten! Vielleicht hatte ich ja noch genug Zeit nach Hause zu rennen und mir zumindest ein anderes Shirt anzuziehen, dachte ich mir und rannte schon um die Ecke als ich in jemanden reinrannte.

Und wer war‘s? Ho ho…dämliche Frage…
 

Sasuke schaute auf mich runter als sei ich wie ein Kanickel aus dem Hut gesprungen. Und natürlich genau auf ihn drauf.

„D-Da bist du ja endlich. W-Wollen wir los?“, versuchte ich meine Nervosität zu überspielen. Ich lachte gekünstelt, in der Hoffnung er würde es nicht bemerken, denn Grund dazu hatte ich in letzter Zeit nicht wirklich. So lief ich ein paar Schritte scheinbar fröhlich vor ihm her, als ich seinen Räuspler hörte und feststellen musste, dass er in die genau andere Richtung zeigte.

Bravo Naruto. Nur weiter so. Mach dich zum Affen!
 

Mit hochroten Wangen lief ich dann schweigsam hinter ihm her.

Bis zum Markt konnte ich noch feststellen wo genau wir uns befanden, aber als er dann in die zigste Gasse eingebogen war, verlor ich komplett den Überblick.

Plötzlich standen wir vor einem Ort, der mir dann doch bekannt war.
 

Die kleine Eisentür zum Friedhof war angelehnt so wie beim letzten Mal auch und genau wie damals lief mir auch jetzt eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Sasuke wollte doch nicht etwa DA REIN gehen, oder????

Aber er schob tatsächlich die Tür beiseite und trat ein.

Allein von dem hohen Quietschen der Türangeln, stellten sich mir sämtliche Haare auf und ich bekam kaum noch Luft.

Sasuke lief ein paar Schritte bis er merkte, dass ich ihm nicht mehr folgte. Er drehte sich um und schaute mich mit etwas runtergezogenen Augenbrauen an. Aber ich bekam das nicht richtig mit.
 

Ich starrte wie in Trance auf diese Tür, die da so offen vor mir stand und konnte mich nicht rühren. Selbst das Zittern meiner Hände konnte ich nicht unterdrücken. Alles in mir schrie danach von hier zu verschwinden. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und mein Mund war ganz trocken.

Sasuke fragte was los sei, aber ich konnte keine Antwort darauf geben.

Zu sehr war ich in meiner Starre gefangen. Wie sollte ich denn erklären, dass ich vor Friedhöfen Angst hatte?

Selbst bei Tageslicht?
 

Sasuke war wieder rausgekommen und stand nun vor mir.

Er sagte etwas, aber ich verstand ihn nicht.

Ich wollte ihn auch nicht verstehen. Ich wollte hier weg!

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und versuchte mich irgendwie am Riemen zu reißen, aber es wollte nicht wie ich wollte.

Ich zitterte weiterhin und selbst als sich Sasuke zu mir runterbeugte um mir ins Gesicht zu sehen, konnte ich seine Gesichtszüge nicht richtig wahrnehmen. Was sollte ich nur tun?!
 

Plötzlich wurde ich zur Seite gezogen und vom Friedhof weg. Langsam nahm ich war, dass die Eisentür sich immer mehr entfernte von mir und als ich schließlich eine Hauswand hinter mir spürte, lehnte ich mich dankbar dagegen.

Ich zitterte zwar noch etwas, konnte nun aber endlich wieder tiefer durchatmen und etwas klarer denken.
 

So blieb ich ein Weilchen und versuchte mich völlig zu beruhigen bis ich bemerkte, dass mich ein paar rabenschwarzer Augen fixierten.

Etwas schüchtern schaute ich ihn Sasukes Richtung. Dieser starrte mich regelrecht an und wartete scheinbar auf eine Reaktion oder eine Erklärung oder beides. Das würde ja was geben…
 

Ein paar Mal atmete ich noch tief ein bevor ich mich aufrichtete und versuchte ihm ‚locker‘ ins Gesicht zu sehen.

„Ich… ähm.. glaube ich schulde dir eine Erklärung…“ Sasuke schaute mich noch mal abschätzend ein und steckte dann seine Hände in die Hosentaschen. Er wollte mir wohl zuhören.

Daraufhin schluckte ich einmal hart. Hoffentlich würde er nicht lachen…

„E-Es ist so… ich… habe seit einer Weile einen ziemlichen Horror davor…auf den Friedhof … oder auch nur in dessen Nähe zu gehen, weil… weil ich mich dann an etwas erinnern muss…“
 

Sasuke legte den Kopf etwas schief. Ich wusste mittlerweile, dass das sein Interesse zeigte und normalerweise war ich auch immer aufgeregt und froh darüber, weil es bedeutete, dass er mich nicht ignorierte und richtig wahrnahm, aber in diesem Fall wünschte ich, dass er es dabei belassen hätte.
 

Ich sagte daraufhin nichts und als Sasuke bemerkte, dass da nichts kam, lief er auf einmal in die Richtung aus der wir gekommen waren.

Wollte er etwa nicht mehr trainieren?

Hatte ich ihm den Tag damit versaut?

Und mir damit auch?!
 

Schuldbewusst schaute ich ihm hinterher und als er merkte, dass ich ihm wieder nicht folgte, drehte er den Kopf und meinte nur „Komm mit.“
 

Schwer schluckte ich.

Das war wohl die Bestätigung.

Etwas geknickt folgte ich ihm wieder still durch etliche Gassen und Kreuzungen, bis ich merkte, dass er stehen geblieben war. Und als ich aufschaute konnte ich meinen Augen kaum glauben.
 

Der See! Er hatte mich zum See geführt! Verwirrt sah ich ihn an, er aber schaute nur weg, sobald ich seinen Blick suchte und kratzte sich leicht an der Wange.

„Geht es hier auch?“

„Hä? Oh, eh ja! Klar geht es auch! Wolltest du von Anfang an hierher?“

Daraufhin nickte er nur und vermied immer noch den Augenkontakt. Ich aber grinste etwas und lief ans Ufer runter.
 

„Sieht uns von hieraus denn keiner? Ich dachte, dass du nicht gesehen werden willst.“

„Nein, von hieraus versperrt der Damm die Sicht von den Häusern aus und auf den anderen Seiten sind Bäume.“

„Aha…!, gab ich als schlaues Kommentar von mir ab und lies meinen Blick schweifen. Von hieraus sah uns wirklich keiner. Höchstens die Tiere auf den Bäumen. Oder die Fische im Wasser. Oder- mein Blick blieb auf dem Steg hängen, der in den See führte.
 

Auf einmal kam mir ein Bild von einem kleinen schwarzhaarigen Jungen in den Sinn, der da einsam saß und auf sein Spiegelbild stierte.

Der Wind und die Sonne spielten mit seinen Haaren und seine kleinen Schultern waren damals nicht breiter als meine eigenen gewesen.

Er war hübsch für einen Jungen gewesen und so allein.
 

„Alles ok?“, schreckte mich Sasuke mit seiner Frage auf.

„J-Ja. Ja ja, mir geht’s gut.“, lächelte ich und schaute nochmal zum Steg. Aber der kleine Junge von damals war nicht mehr da. Vielleicht würde ich ihn nicht mehr wiedersehen…
 

„Also, wollen wir trainieren?“, wirbelte ich zu Sasuke herum und grinste ihn an so wie es sich für mich typisch war.

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Nach vielleicht zwei oder drei Stunden (hatte ja keine Uhr ich Genie) saßen wir beide etwas außer Atem auf dem Sand. Sasuke wurde immer besser. Wenn das so weiter ging, brauchte er meine Hilfe bald nicht mehr. Ob dann auch unser Vertrag weg war? Ich hätte meinen Part dann zwar erfüllt, aber er?
 

„Warum?“

„Hm? Was ist?“
 

Sasuke räusperte sich noch mal und schaute auf das Wasser vor sich.

„Warum wolltest du vorhin nicht auf den Friedhof?“
 

Getroffen schaute ich ihn an.

Es beschäftigte ihn also doch.

Aber was sollte ich schon sagen? Lügen wollte ich nicht. Und konnte ich auch nicht, denn ich wurde mal so erzogen.

Sollte ich ihm alles erzählen? Aber wäre das nicht unfair, wenn ich nichts über ihn weiß, er dann aber über mich?

Und würde ihn das, was ich ihm erzähle nicht vielleicht sogar schocken und er würde dann nichts mehr mit mir zu tun haben wollen?

Und warum würde mir das soviel ausmachen?!
 

Wenn er fragt, heißt das doch, dass es ihn interessiert! Heißt das dann auch, dass er mich besser kennen lernen will… Und wenn ich ihm nichts erzählen würde, dann würde ich es ja nur schwerer für uns beide machen Freunde zu werden.
 

Ich schielte kurz zu Sasuke rüber und stellte fest, dass er etwas abwesend auf den See schaute. Mit einer Antwort rechnete er wohl nicht mehr.

Dann hoffte ich mal, dass ihn das nicht schocken würde…
 

„I-Ich wollte vorhin nicht auf den Friedhof, weil... ...weil meine Eltern auch auf einem liegen.“
 

So jetzt war es raus! Jetzt konnte ich nur auf seine Reaktion warten.

Ich schaute nervös zu ihm rüber und konnte sehen wie sich seine Augen etwas weiteten als er das hörte.

Dann drehte er seinen Kopf in meine Richtung und legte ihn etwas schief. Er hörte mir also zu.

Na gut.
 

„Es war ein Autounfall… vor…6 Monaten. Sie waren abends von einer Veranstaltung auf dem Heimweg als sie auf einer Kreuzung von einem Betrunkenen seitlich gerammt wurden.

Mein Vater starb sofort… meine Mutter später im Krankenhaus…

Es war ein Unfall… aber…

ich wusste nicht was ich tun sollte… dieser Mann stand danach nüchtern vor mir und lallte eine Entschuldigung…

als hätte er mein Fahrrad kaputt gemacht…

oder ein Fenster bei uns eingeschmissen…

ich habe auf ihn eingeschlagen.

Ich war vorher wie in Trance.

Ich habe nichts wahrgenommen.

Habe nichts gehört.

Nichts gespürt.

Selbst als meine Eltern nebeneinander beigesetzt wurden und alle Kollegen und Freunde meiner Eltern weinten, konnte ich es irgendwie nicht…

und dann stand dieser Kerl plötzlich vor mir und LALLTE es TÄTE IHM LEID…
 

da sind mir die Sicherungen durchgebrannt und ich habe ihn vor den Augen aller Trauergäste und des Pfarrers zusammengeschlagen und angeschrieen…“
 

Danach verstummte ich und schaute nur noch apathisch auf meine Schuhe. Ich hatte es ihm gesagt… hatte ihm den Grund genannt.

Und nun wartete ich auf seine Reaktion.

Ich wollte gucken, aber ich hatte Angst Abscheu oder Mitleid zu entdecken.

Das hatte ich in meiner alten Stadt zu genüge. Das brauchte ich hier nicht auch noch.
 

Wie aus dem nichts landete plötzlich eine Hand auf meinem Kopf und wuschelte etwas durch meine Strähnen. Verwirrt schaute ich zu Sasuke, der näher an mich rangerückt war. Er sah mich nicht an, aber auch so konnte ich seine Augen sehen.
 

Kein Mitleid.

Und auch keine Abscheu wie es aussah.

Stattdessen war er etwas rot um die Nase.

Genierte er sich?

Weil er versuchte mich zu trösten?
 

Ich begann unwillkürlich zu lächeln. Er konnte auch lieb sein. Ich hatte es zwar vermutet, aber das…

müde lehnte ich mich etwas an ihn.

Ich weiß nicht, warum ich das so plötzlich wollte, aber ich hatte keine Lust mich dagegen zu wehren. Scheinbar machte es Sasuke nichts aus, denn obwohl er sich am Anfang etwas erschrocken hatte, blieb er sitzen und schaute weiter auf den See hinaus.
 

Ich aber schloss meine Augen, spürte den Wind in meinen Haaren und wollte zum ersten Mail seit 6 Monaten einfach nur unbeschwert und glücklich sein…
 


 

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irgendwie besitze ich das Talent, dass selbst wenn ich früh am Veröffentlichungstag mein Kapi hochlade, es erst am nächsten erscheint... tut mir Leid deswegen ;_;
 

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Nächstes Kapi:01.Oktober.2011



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Blue-Eyes-B-Dragon
2011-09-18T19:20:57+00:00 18.09.2011 21:20
Armer Naru erst Jiraya dann seine ElternT_T
Und die beklopten Bürokraten auch noch. Also Naru hat es echt erwischt naja aber es wird sich ja warscheinlich alles zum guten wenden^^
Freu mich schon auf´s nächstes Kappi^^
Von:  Miss
2011-09-16T15:20:45+00:00 16.09.2011 17:20
Ein Tag später oder früher, find ich jetzt nicht so schlimm, denn deine Kapitel werden immer besser und länger und das find ich gut :D

Hahaha das mit Jirayas Bücher und Narutos verloren gegangener Unschuld deswegen, fand ich echt klasse! Muhaha da hat der Alte aber Naruto die Augen geöffnet...

Bis bald
LG Miss
Von:  Onlyknow3
2011-09-16T07:51:29+00:00 16.09.2011 09:51
Mach dir deshalb keinen Kopf,es trotzdem ganz toll geworden.
Endlich haben sie sich angenähert und das ist schön.Es ist egal wann es kommt,wichtig ist es kommt überhaupt was.

LG
Onlyknow3


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