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ki ni take o tsuida yôna

two lives but one love?
von

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Akt 16; Ein Albtraum folgt dem nächsten!

2004-10-09, 9. Tag, in einem Hotelzimmer in Shizuoka, Ruki
 

„Ruki?! Lass mich rein!?“, drang es durch die Türe seines Zimmers, doch Ruki hatte gerade absolut keine Lust aufzustehen. Woran das lag? Vielleicht an der Tatsache, dass Kyo sich nach dem Freizeitpark in Yokohama total zurückgezogen hatte. Warum? Er verstand den Älteren einfach nicht. Wieso zog er sich jetzt wieder zurück, dabei war doch alles so schön – wirklich schön. Leicht biss sich der Sänger auf seine Unterlippe, bevor er sich dann doch erhob und Aoi die Tür öffnete.

„Was ist denn?“ Fragend sah er seinen Bandmember an, welcher recht geschockt und aufgelöst aussah. War irgendwas passiert? Hatten Uruha und er sich gestritten? Nein das glaubte er nicht, dann hätte er Uruha wohl eher hier als Aoi. Oder?

„Ich... Dir liegt doch was an Kyo?“ Leicht legte Ruki seinen Kopf schief. Wieso fragte er ihn denn jetzt so etwas? Musste er das verstehen.

„Wenn ja dann solltest du sofort mit kommen.“ Nun war er vollends verwirrt. Wieso sollte er denn mit kommen, wenn ihm was an Kyo lag – Moment! Nein das konnte er nicht glauben. Das würde er nicht tun. Niemals! So war er nicht – oder doch? Mit einem entsetzten Gesichtsausdruck, schob er sich an Aoi vorbei und lief zu dem Zimmer des Blonden Sängers. Nein das konnte und wollte er nicht glauben. Niemals! Kyo würde ihn nicht betrügen – Moment! Sie waren nicht einmal zusammen, also durfte Kyo ja wohl machen was er wollte. Schmerzhaft zog sich sein Herz zusammen. Der Gedanke tat unendlich weh. Seine Geschwindigkeit hatte rapide abgenommen, so spürte er auch wenige Sekunden später die Hand von Aoi auf seiner Schulter.

„Beruhige dich etwas Ruki. Ich befürchte du denkst in eine vollkommen falsche Richtung.“ Ruhig hatte Aoi die Worte ausgesprochen, ehe Ruki auch schon von diesem in Kyos und Aois Zimmer geschoben wurde. Sofort fiel sein Blick auf den Blondschopf, welcher auf dem Boden lag. Diese Position sah mehr als unbequem aus – sehr! Was tat er da? Doch als er genauer hinsah, bemerkte er das Zittern, welches Kyos Körper gefangen hielt. Nein! Kyo weinte?! Warum? Was war verdammt noch mal der Grund.

„Was soll ich denn machen Ruki. Ich habe ihn so vorgefunden, als ich eben auf unser Zimmer gekommen bin.“ Aoi klang wirklich Hilflos, doch Ruki wusste es selber nicht. Er könnte ihn in seine Arme ziehen, ihn versuchen zu beruhigen, aber wollte er das? Er hatte die letzte Zeit gemerkt, dass Kyo Abstand gesucht hatte und das versetzte ihm immer wieder einen Stich mitten ins Herz.

„Hol einen von den Anderen. Kaoru, oder Daisuke.“ Aoi nickte leicht und verließ dann auch schon den Raum. Nun war Ruki ganz alleine mit Kyo, welcher wie ein Häufchen Elend auf dem Boden lag und zitterte. Kyo hatte es sicher nicht einmal mitbekommen, dass er in der Nähe war, das glaubte er nicht. Dafür war er sicher viel zu weggetreten. Was das wohl verursacht hatte. Ob es wieder mit diesem Mann zu tun hatte?

Gerade wollte Ruki auf den Sänger zu treten und ihn endlich in seine Arme nehmen, ihn etwas beruhigen, als die Türe aufgerissen wurde und zwei gewisse Dir en Grey Member in der Türe standen. Warum ausgerechnet er? Wieso hatte Aoi ausgerechnet Shinya geholt. Er konnte ihn einfach nicht leiden, war er doch viel näher an Kyo, als er es war und das machte ihn krank. Ehe Ruki auch nur reagieren konnte, waren Shinya und Kaoru zu Kyo gestürzt. Shinya zog den zitternden Körper zu sich hoch und drückte ihn an sich.

„Hey Kyo! Was ist los?! Kyo!“, brachte Shinya verzweifelt hervor. Ruki stand da einfach nur wie bestellt und nicht abgeholt. Sein Blick lag auf den drei Dirus, ehe er seinen Blick kurz auf Aoi wandern ließ.

„Ist alles okay?“, fragte dieser den Kleineren, welcher nur mit den Schultern zuckte und seinen Blick wieder abwandte. Irgendwie kam ihm das alles unwirklich vor.

„Kyo... Kyo öffne die Augen – Bitte.“ „Kyo~“ „Kyo... ~ Bitte.“ „Kyooo!!“
 

Kyo
 

Seine Welt drehte sich, so wunderschön, so einladend. Sein Bewusstsein hatte ihn schon lange verlassen, hatte sein Körper doch beschlossen, dass es viel angenehmer so war. So war er irgendwann einfach von dem Stuhl gerutscht und hatte sich auf dem Boden zusammen gekrümmt. Sein Körper hatte sich total verkrampft, während ihn ein endloses Zittern eingeholt hatte. Sein Körper rächte sich – wie so oft. Wie er diesen verräterischen Körper hasste. Seine kleine schwarze Welt, die so erholend und wunderschön ruhig war. Keiner der ihm wehtun konnte, keiner der ihn anlog, betrog, oder hinterging. Wunderschön! Das war eine wunderschöne Welt. Doch etwas fehlte ihm – seine Musik! Er hörte nur zu deutlich die Rufe seiner Fans, wie sie immer wieder seinen Namen riefen – Ja! Ruft meinen Namen, liebt mich, gibt mir die Kraft und bleibt mir treu. Ein Traum. Wie konnte es anders sein. Seine Musik war alles, was ihn noch am Leben hielt. Ohne sie, wäre er schon längst zu Grunde gegangen. Wieso riefen seine Fans immer noch? Hatte er den Gedanken nicht bei Seite geschoben? Und dazu wurde es immer lauter. Das konnte nicht sein – nein! Er wollte nicht, er wollte nicht wieder in diese böse, trostlose Welt. Doch er konnte es nicht verhindern, wieder zurück zu kommen und seine Augen zu öffnen. Sofort schloss er sie wieder, war ihm das Licht doch viel zu hell.

„Lasst mich.....~“ Leise gewisperte Worte, ehe er auch schon den Körper des Anderen enger an seinem spürte. Wer war das? Ruki? Nein... dafür war der Oberkörper zu groß. Erneut öffnete er seine Augen und sah direkt in das Gesicht seines Drummers. Irgendwie war es klar gewesen. Shinya konnte ihn nie in Ruhe lassen. Sein schlechtes Gewissen war viel zu groß, um ihn auch nur ein einziges Mal irgendeinen Wunsch abzuschlagen, oder ihm im Dreck liegen zu lassen.

„Kyo...“ Das war eindeutig nicht Shinya. Sein Blick glitt etwas durch den Raum und blieb bei Ruki hängen, welcher wie bestellt und nicht abgeholt da stand und einfach nur auf ihn hinunter starrte. Traute er sich nicht ihn anzufassen? Ihm nahe zu sein? Oder hatte er seine stumme Bitte verstanden? Er wandte den Blick ab und erblickte dann auch schon Aoi, welcher immer noch in der Türe stand und mit einem besorgten Blick zu Ruki sah. Ja mach dir Sorgen um ihn, er würde es gebrauchen. Denn Kyo war sich relativ sicher, dass er es nicht schaffen würde, nicht mit seinem Glück. Das war einfach unvorstellbar. Er würde es vermutlich nie schaffen über seinen eigenen Schatten zu springen. Er ließ seinen Blick weiter wandern und hielt dann bei Kaoru inne, welcher einen Lappen hielt und ihm mit diesem den Schweiß und die Tränen vom Gesicht wischte.

„Was ist passiert?“, fragte Kaoru leise, sah ihn dabei bittend an. Er wollte eine Antwort, das konnte der Sänger nur zu deutlich sehen. Aber sollte er es ihm wirklich sagen? Nein! Er konnte nicht. Kein Wort verließ seine Lippen. Er wollte nicht, dass sie es alle wussten. Vielleicht würde er es Kaoru sagen, damit er überhaupt nach Hause kommen würde. Leicht nickte er.

„Ich sage es dir, wenn die Anderen verschwinden – alle.“ Die letzten Worte immer schärfer werden lassend, spürte er deutlich, wie Shinya den Griff löste und sich dann auch erhob. Kyo sackte dadurch auf den Boden und blieb einen Moment liegen, ehe er sich dann aber erhob und sich wieder auf dem Stuhl sinken ließ. Kurz fuhr er sich über sein feuchtes Gesicht, ehe er sich auch schon die Haare aus diesem strich. Die Türe fiel ins Schloss und ließ Kyo und Kaoru die einzigen im Raum sein.

„Also was ist passiert?“ Erneut drangen die Worte an seine Ohren, was ihn leise seufzen ließ.

„Ich bitte dich keinem etwas davon zu sagen – ich möchte das einfach nicht.“, brachte er hervor und bekam dann auch schon ein Nicken seines Leaders. Gut, dann würde er es ihm wohl sagen. Er musste es ihm so oder so irgendwann sagen, damit er überhaupt das Versprechen einhalten konnte.

„Meine Mutter hat mich vorhin angerufen.“, begann er, doch schon diese Worte ließen Kaoru geschockt drein blicken, kannten doch alle Bandmember sein verstörtes Verhältnis zu seinen Eltern. Daraus hatte er nie ein Geheimnis gemacht. Damals war er auch noch nicht so gestört, wie nach Shun.

„Sie hat mich angerufen, um mich zu bitten meinem Vater die letzte Ehre zu erweisen und auf seine Beerdigung am 25ten zu gehen. Ich habe ihr zu gesagt.“ Damit beendete Kyo seine Erklärung und blickte direkt in das mehr als geschockte Gesicht seines Leaders. Kyo selbst war mittlerweile darüber hinweg und berührte es nur noch wenig. Er hatte genug deswegen geweint. Er hielt es nicht mehr für nötig, nur eine weitere Träne deswegen zu vergießen.

„Ich... Kyo... das ist schrecklich... kannst du so überhaupt... ich meine. Ich weiß dass du ihn gehasst hast, aber dennoch... -“ „Es ist schon okay Kao. Ich schaffe das schon, ich möchte nur meiner Mutter diesen Gefallen tun. Ist das machbar?“ Fragend sah der Sänger seinen Leader an.

„Um wie viel Uhr ist die Beerdigung?“ „Um 16 Uhr.“ Warum war die Uhrzeit denn so wichtig? Es war doch egal wann, oder nicht?

„Um 16 Uhr? Das ist schlecht. Wir haben um 19 Uhr ein Konzert. Okay... wenn Gazette zuerst spielen können wir zwei Stunden drauf rechnen, also 21 Uhr. Aber ob du das schaffst ist fraglich.“ Verwirrt sah Kyo seinen Leader an. Sie hatten ein Konzert? Das konnte doch jetzt echt nicht wahr sein. Seufzend stieß er die Luft aus, erhob sich dann aber und griff nach seinem Handy, bevor er auch schon die Nummer seiner Mutter wählte.

„Mal sehen ob wir es nicht auf Morgens verlegen können, dann habe ich genug Zeit um zurück zu kommen.“, brachte er hervor und ließ auch schon wählen. Seine Mutter ging auch recht schnell ans Telefon und so führte er mit dieser eine hitzige Diskussion. Okay im Grunde stellte Kyo sie vor die Wahl. Entweder zog sie die Beerdigung auf Morgens oder er würde nicht kommen. Nun da blieb wohl nicht viel Spielraum. So hatte er nicht lange dafür gebraucht seine Mutter zu überzeugen. Kyo legte auf und ließ sich wieder sinken, ehe er Kaoru leicht zu nickte.

„Sie verlegt die Beerdigung auf 10 Uhr. Das müsste zu schaffen sein.“ Leicht nickte der Sänger, was Kaoru leicht zufrieden gucken ließ.

„Gut. Ich werde dann gleich alles dafür in die Wege leiten, dass du dort hinkommst. Am besten fliegst du am 24ten hin und kommst nach der Beerdigung zurück. Ich werde das schon klären mach dir keine Sorgen darum Kyo. Konzentriere dich lieber auf das bevorstehende.“ Sanft hatte er die Worte ausgesprochen, erhob sich dann aber auch und ging Richtung Türe.

„Ich lasse dich jetzt alleine, wenn etwas ist kannst du gerne zu mir kommen, aber das weißt du ja auch.“ Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Züge, ehe er das Zimmer verließ und Kyo somit mit seinen Gedanken alleine ließ. Er war ihm wirklich dankbar, dass er das ohne wenn und aber für ihn tat. Nicht jeder wäre so. Ein leises Seufzen verließ seine Lippen, bevor er seinen Kopf in den Nacken sinken ließ und an die Decke starrte. Ob er sich eine Rede einfallen lassen sollte – das war doch etwas was er perfekt beherrschte – Texte schreiben.
 

Vier Tage später, nach einem mehr als verunglücktem Konzert in OsokaKyo
 

Er wusste ganz genau warum er so auf Abstand gegangen war, empfand er es doch als wirklich besser und jetzt? Jetzt hatte er den Salat. Jetzt musste er sich auch noch ein Zimmer mit ihm teilen! Und dabei hatte er so gehofft, dass das niemals geschehen würde – was für ein Wunschdenken - aber nun war es so weit und dann auch noch 4 Tage, wieso hatte er auch immer so ein Glück? Er verstand es einfach nicht. Seufzend schüttelte er leicht seinen Kopf und schob etwas von dem Reis in seinen Mund, bevor er seinen Blick umher schweifen ließ und kurz an dem Sänger hängen blieb. Es verletzte ihn bestimmt sehr, so wie er sich momentan verhielt. War er doch alles andere als Kontaktfreudig. Immer wieder hatte er den Jüngeren ab gewimmelt, immer wenn er in den letzten Tagen zu ihm gekommen war und ihn darauf ansprechen wollte, was vor Vier Tagen geschehen war. Sicher es wollten alle wissen, doch Kyo hielt sich bedeckt und Kaoru tat es ihm gleich. Schon am nächsten Tag, hatte ihm Kaoru die Tickets gegeben und gesagt, wie sie vorgehen sollten. Er war Kaoru wirklich dankbar gewesen und hatte ihm das auch mehr als deutlich gezeigt. Und irgendwie glaubte er, dass Kaoru das ein wenig stolz machte, dass er endlich mal mit ihm gesprochen hatte. Immer noch lag sein Blick auf Ruki, welcher sich immer wieder etwas zu Essen in den Mund schob und darauf herum kaute. Irgendwie konnte er seine Stimmung voll und ganz verstehen. Wenn man so von der Bühne gefegt wurde, wie sie es bei diesem Konzert wurden, hätte er auch keinen wirklichen Hunger. Auch wenn er am Anfang gesagt hatte, dass so etwas passieren würde, irgendwie hatte er nun wirklich Mitleid mit ihnen und fand es wirklich hart, wie die Fans mit ihnen umgegangen waren. Aber was sollte er machen? Er konnte nichts daran ändern. So war das Leben und Gazette mussten sich damit anfreunden oder aufgeben. Es gab immer wieder Tiefschläge und so auch in seinem Leben. Ruki konnte doch nicht glauben, dass es immer nur Bergauf gehen würde. Es kamen immer wieder Rückschläge. Sicher hatte er die Zeit genossen, wo es wirklich schön zwischen ihnen war und er sich für den Jüngeren öffnen konnte, so wie im Park. Aber glaubte Ruki wirklich, dass es nun immer so sein würde, weil es einmal so war? Dann kannte er ihn nicht! Kyo brauchte einfach diese Distanz zu dem Anderen, er war einfach noch nicht bereit dafür. Seine Angst war noch viel zu groß, um sich dem Anderen ohne Bedenken zu nähern. Er konnte das einfach nicht von ihm verlangen, Ruki wusste es doch. Er hatte es ihm jetzt schon mehr als einmal gesagt, dass er das einfach noch nicht konnte, das sich sein Körper gegen das alles sträubte, genauso wie sein Kopf, nur sein Herz wollte nicht mehr warten. Sein schon in tausend Teile zersprungenes Herz, wollte endlich wieder diese Wärme spüren, die ihn zu umfangen schien, wenn Ruki ihn auch nur minimal berührte. Und dennoch konnte er das immer noch nicht zulassen, aber jetzt? Heute würde die erste Nacht sein, in der er mit Ruki ein Zimmer teilen musste, wo er seine Nähe ertragen musste, die ihn innerlich zerriss, weil er ihm einfach nicht Nahe sein konnte. Egal wie sehr er es wollte, er konnte es einfach nicht. Er war noch lange nicht so weit, ihm so zu vertrauen, dass er ihn so sehr an sich ran lassen konnte, dass er ihm sein Herz schenkte... würde der Tag überhaupt kommen?? Konnte er das überhaupt? Konnte er Ruki diesen Wunsch erfüllen? Leicht schüttelte er seinen Kopf, bevor er die Hand auf seiner Schulter spürte und zu Shinya sah.

„Ist alles okay?“, fragte dieser leise, was Kyo nur leicht nicken ließ. Natürlich war alles okay. Er konnte sich nicht beklagen, wenn man mal sein Gefühlschaos außer Acht ließ, war auch wirklich alles in Ordnung. Sein Zustand hatte sich schlagartig gebessert und zum Glück war er auch nicht wieder zurück gefallen. Die Erlebnisse mit Ruki hatte er endlich bei Seite geschoben und konnte endlich wieder nach vorne sehen, wusste was er konnte und was nicht. So verhielt er sich auch die letzten Tage. Der Abstand zwischen Ruki und ihm tat ihm gut und das konnte jeder sehen. Wenn er wollte das es so weiter ging, musste er Ruki nur von sich fern halten, ihn nicht wieder so nah an sich ran lassen und alles würde gut werden. Dass Ruki das nicht so leicht fiel, sah er jeden weiteren Tag, an dem er so mit ihm umging. Es hatte doch auch seine guten Seiten, er konnte den Jüngeren nicht mehr verletzen, wenn er ihn auf dieser Distanz hielt, aber vor allem konnte er Ruki so helfen, helfen Vertrauen aufzubauen... das hoffte er zumindest. Leicht über seine Gedanken schmunzelnd, stützte er sein Gesicht in seiner Hand ab und sah zu Ruki – er war wunderschön.

Leicht seinen Kopf schüttelnd, wandte er sich von ihm ab und widmete sich wieder seinem Essen. Er sah erst wieder auf, als er den Blick auf sich spürte. Kurz biss er sich auf seine Unterlippe, bevor er zu dem Sänger sah. Er wollte ihn doch nicht verletzen... Es verletzte ihn doch selber. Geknickt ließ er seinen Blick sinken, fuhr sich kurz durch sein Haar, bevor er erneut seinen Blick hob. Er konnte es einfach nicht sein lassen ihn anzusehen. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen, während sein Blick weiterhin auf dem Sänger lag, doch dann spürte er etwas, was ihm ganz und gar nicht gefiel. Die schöne, entspannte Atmosphäre schien sich einfach in Luft aufzulösen – aber wieso? Er verstand das nicht. Wieso wirkte alles jetzt so angespannt? Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich unangenehm an, was Kyo absolut nicht verstand, doch als er seinen Blick hob, wusste er warum – dieser Mann!

„Ich habe mir mal erlaubt euer Konzert mitzuverfolgen und ich muss sagen du hast dich echt gesteigert Tooru!“ Die doch Recht kalt gesprochenen Worte, schienen ihn zu zerreißen, sein Blick – dieser unendlich herablassende Blick auf ihm, schien ihm den Verstand zu rauben – was machte er hier? Wieso jetzt?

„Shun?!“, kam es erschrocken von Shinya, der sofort aufsprang und seinen Bruder nach Draußen zerrte. Kyo saß wie versteinert auf seinem Platz, seinen Blick nicht von dem Fleck lösend, wo bis eben noch sein, über alles geliebter, Ex stand. Doch von einer Sekunde auf die nächste erwachte sein Körper wieder und Kyo wünschte sich, das dem nicht so wäre, den augenblicklich überschlug sich sein Magen und Kyo hielt sich die Hand vor seinen Mund – ihm war schlecht – bei dem Anblick auch kein Wunder. Sofort sprang er auf und rannte aus dem Raum, um sich auf der Toilette zu übergeben. Kyo stürzte regelrecht in die Kabine und übergab sich. Alleine die Bilder in seinem Kopf veranlassten ihn dazu sein gesamtes Inneres heraus zu würgen. Es war einfach nur schrecklich. Wie konnte er es wagen auch nur in seine Nähe zu kommen? Was sollte das? Hatte er ihn nicht schon genug gequält. Oder hatte er es vermisst ihn so leiden zu sehen und wollte ihn wieder haben? Nein! Nicht mit ihm! Das würde er sicher nicht mit sich machen lassen. So dumm war er nicht noch einmal. Das konnte er ganz schnell wieder vergessen. Die Hand auf seinem Rücken, ließ ihn aufschrecken. Wer war das? Ruki? Shinya? Doch als er sich herum drehte und ihn erblickte zuckte er heftig zusammen, bevor er sich Ruckartig herum drehte und den Mann ansah. Erneut drehte sich sein Magen um, doch dieses Mal konnte er sich zurückhalten.

„Tooru..“

Augenblicklich sah er zu Boden, konnte er es doch einfach nicht ertragen, wenn er ihm so unglaublich nahe war und seinen Namen so aussprach. Aber was sollte er machen? Er konnte sich einfach nicht gegen ihn wehren, war er doch wie ein kleiner Junge gegen ihn.

„Ich habe dich vermisst.“, raunte Shun, während sich seine Hand an die Wange des Anderen legte und dessen Gesicht sanft zu sich zog. Sanft lagen die Augen des Mannes auf ihm, den er so hasste. Wieso? Wieso sagte er ihm so etwas?? Wieso war er hier? Wieso?

„Wieso?“, brachte er hervor, während Tränen über seine Wangen liefen, konnte er sie doch einfach nicht unterdrücken.

„Wieso bist du hier? Wieso tust du mir das an?“, brachte er verzweifelt hervor, schlug die Hand des Mannes von sich und stolperte etwas zurück, ehe er gegen die Toilettenwand stieß und einfach an dieser gelehnt stehen blieb. Sein Blick lag auf dem Anderen, versuchte dem Blick standzuhalten, nicht wieder wegzugucken und ihm zu zeigen, dass er schwach war. Und dennoch versagte er und wandte den Blick wieder ab, war es doch einfach nur eine Qual für ihn, ihn ansehen zu müssen. Diese Augen! Diese verdammten Augen.

„Weil ich dich liebe.“

„LÜGNER!!“

„Bitte Tooru verschließe nicht die Augen davor, sieh mich an.“

„Nei… nein das kann ich nicht...“, brachte er bitter hervor. Er konnte diesem Blick einfach nicht standhalten.

„Tooru ich bitte dich, hör auf deine Augen davor zu verschließen. Ich weiß es ganz genau! Du trägst die Ke-“ Er stockte. Verwirrt sah Kyo zu ihm, doch dann sah er auch schon wie Ruki auf Shun zu kam und diesem am Kragen packte.

„Wie kannst du es wagen ihm weh zu tun?“, fauchte Ruki und holte mit seiner geballten Faust aus. Hart traf er Shun im Gesicht und hörte ein Knacken. Shuns Nase war durch…und Rukis Hand auch. Kyo hatte seinen Blick abgewandt und starrte wie gebannt auf den Boden. Wieso hatte er das getan. Langsam legte sich seine Hand an die Kette, die er um seinen Hals trug und umklammerte diese. Ja... er trug sie immer noch, da hatte Shun vollkommen Recht. Auch wenn er es nicht ausgesprochen hatte, hatte er genau gewusst, was er gemeint hatte – die Kette!

„Wenn du es noch einmal auch nur wagst in seine Nähe zu kommen…ich schwöre dir, du wirst Bluten und dir wünschen ich hätte dich lieber umgebracht.“ Die Worte ließen Kyo aufsehen. Das durfte er nicht. Langsam ging er einen Schritt auf ihn zu und legte seine Arme von hinten um den Jüngeren.

„Hör auf Ruki.“, hauchte er leise, sah langsam zu Shun hoch, welcher sich seine blutende Nase hielt, doch das Grinsen welches sich auf seine Lippen legte war unverkennbar.

„Er wird dir nie gehören! Dafür hängt er noch viel zu sehr an mir.“, gab Shun spöttisch von sich und begann zu lachen, ein Lachen was sich unter Kyos Haut fraß und ihn unweigerlich zum Zittern brachte. Seine Arme löste sich und er stolperte erneut zurück, stieß gegen die Wand und sackte an dieser hinunter zu Boden. Die Worte hatten ihn getroffen. Hing er wirklich noch so sehr an Shun, dass er keine neue Beziehung eingehen konnte? Erneut schossen ihm Bilder durch seinen Kopf, welche ihn unweigerlich aufschreien ließen.

„Ich hasse dich! Ich verabscheue dich! Du bist die Ausgeburt der Hölle!“, schrie er dem Bruder Shinyas entgegen, welcher ihn geschockt ansah, doch dann begann er zu lachen.

„Siehst du! Du hängst noch viel zu sehr~“ „Das will ich nicht hören! Lass mich in Ruhe!“ Kyo klang aufgebracht, verzweifelt, er wusste einfach nicht mehr was er machen sollte. So legte er einfach seine Hände um seinen Hals und drückte zu.

„KYO!“ Kraftlos sackte besagter Musiker zu Boden und blieb einfach Ohnmächtig auf dem Boden liegen. Endlich – Ruhe! Er war geflohen – geflohen vor der Wahrheit, vor der Realität. Kyo würde es sich wohl niemals eingestehen, dass Shun recht hatte.
 

Ruki
 

Geschockt hatte Ruki den Namen von Kyo geschrien, als dieser sich einfach die Luftzufuhr abschnitt und zu Boden glitt. Hatte Shun Recht? Ruckartig drehte er sich herum und funkelte den Älteren an.

„Was kann ich denn dafür, wenn er die Wahrheit nicht ertragen kann?“

„Eine Menge! Du hast ihn kaputt gemacht!“ Verwirrt sahen die Beiden zu Shinya, welcher zu Kyo sah, bevor er seinen Blick auf Shun legte.

„Wie kannst du es wagen! Wie kannst du nur so grausam sein? Sieh was du angerichtet hast.“, brachte Shinya verzweifelt hervor, er konnte das einfach nicht fassen. Langsam begann er seinen Kopf zu schütteln, sah seinen Bruder dabei aber weiterhin an.

„Jetzt fange nicht an zu heulen. Tooru ist alt genug.“ „Das hat damit nichts zu tun Shun. Du hast ihn schon zutiefst verletzt. Du hast ihn verlassen und betrogen, also lass ihn auch in Ruhe. Er hat dir nichts getan. Verschwinde endlich von hier, du mieses Schwein.“, entfuhr es Shinya, der Shun nun auch endlich packte und mit sich raus zog. Ruki war verwirrt und wie verwirrt er war, merkte er erst, als er ein unerträgliches Pochen durch seine Hand fahren spürte. Das hatte er toll hinbekommen. Langsam ließ er sich auf seine Knie sinken und zog Kyo einfach zu sich auf den Schoß. Mit seiner heilen Hand begann er sanft durch sein Haar zu streichen.

„Kyo...“, hauchte er leise. Stimmte es was Shun gesagt hatte. Hing er noch so sehr an dem Anderen? Das wollte er einfach nicht glauben. Sanft strich er ihm über seine Wange zu seinem Hals und blieb an seiner Kette hängen. Dieses verdammte Schloss! Hatte es für Kyo eine tiefe Bedeutung? Bei Gelegenheit sollte er ihn mal fragen, aber ob er ihm antworten würde? Irgendwie bezweifelte er das.

„Ruki?“ Ruki hob seinen Blick nicht, wollte er seinen Blick doch nicht von Kyo abwenden. Er war immer so schön wenn er schlief. Okay er war auch schön, wenn er nicht schlief, aber so hatte er viel sanftere Gesichtszüge und die gefielen dem Sänger wirklich gut.

„Ruki was machst du nur für Sachen?“, drang die Stimme Uruha‘s zu ihm durch, der nun seine Hand in seine nahm und sie betrachtete. Ruki sah gar nicht erst hin, wollte er doch nicht sehen, was er schon wieder angestellt hatte.

Als Kaoru dann auch noch kam, löste er sich ungewollt von dem anderen Sänger und erhob sich dann auch, wo er auch gleich von Uruha gepackt wurde.

"Ich werde mit Ruki ins Krankenhaus fahren. Nur dass ihr Bescheid wisst.", meinte er ernst und zog den Sänger auch schon mit sich aus der Kabine. Dieser sah ihn böse an doch Uruha kannte kein Erbarmen.

"Was ist wenn es so ist wie beim letzten Mal? Verdammt Ruki. Wir können es nicht gebrauchen, dass du im Krankenhaus rumgammelst." Doch Ruki presste nur die Lippen zusammen und sah zur Seite. Kyo war ihm das durchaus wert. Besorgt sah er zu dem anderen Sänger und seufzte.

„Okay ich werde mich um Kyo kümmern.“ Kaoru beugte sich etwas zu Ruki.

„Mach dir keine Sorge, wir werden ihn schon wieder hinbekommen.“ Sanft lächelte er den Sänger an, welcher nur verunglückt zurück lächelte. Irgendwie bezweifelte er es, dass sie das wirklich schafften. Kyo würde sicher mit Niemanden reden – so wie immer. Diese Sturheit machte ihn langsam richtig Wahnsinnig.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  klene-Nachtelfe
2012-05-08T14:37:41+00:00 08.05.2012 16:37
Ich hätte Shun genauso wie Ruki die Nase gebrochen!!!! Ja wohl!!!
Oh man....hoffentlich kann Kyo sich bald von Shun lösen...der ist doch ein Arsch!
Ich bin wirklich gespannt wie es weiter gehen wird!!!
WEITER SO!!!
LG -^.^-
Von:  totenlaerm
2012-05-05T22:37:55+00:00 06.05.2012 00:37
Ui... was gibt es für grausame Menschen... kämpf, Ru, kämpf XD Bekämpfe das böse ^^

Nein, das Kapitel ist echt toll geworden, echt spannend. Das Dilema wird echt eindeutig rübergebracht.
Von:  theon-vergil
2012-05-05T12:23:12+00:00 05.05.2012 14:23
also ich muss sagen (obwohl ihr mich dann für bekloppt erklären werdet) dass ich es gut fand das Shun aufgetaucht ist!
erstens kommt da mal wieder ein bisschen schwung in die bude und es is nich nur das drama, welches ständig aus kyos kopfkino entsteht, sondern mal die krasse konfrontation mit der realität/shun
und ich mein kyo kann doch auch erst mit all dem mist abschließen wenn er sich nich davor verschließt und endlich mal anfängt selbst daran zu arbeiten darüber hinweg zu kommen bzw. shun seine meinung zu geigen!!! ^^
und ich habe auch mehr mitleid mit ruki als mit kyo muss ich sagen, weil ruki es wenigstens versucht über seine vergangenheit (die ja auch net grade rosig war) hinweg zu kommen UND kyo auch dabei zu helfen ... aber ständig auf die ersatzbank geschoben wird von diesem und eigentlich ständig verletzt oder auch von kyo ausgenutzt wird -> weil mal ehrlich ruki is nur dazu gut kyo mal zu trösten/ seelischer mülleimer spielen oder gleich als kyos sandsack funktioniert an dem er all seinen frust etc. abläst!
von daher fänd ich es schön wenn auch mal wieder ein paar mehr pitelchen aus rukis sicht geschrieben werden =)

soooooo um noch mal auf das pitelchen zurück zu kommen ^^ ich find das drama was du eingebaut hast richtig geil!!! is doch viel besser als ein schnulziges in die arme fallen und bis zur besinnungslosigkeit küssendes kapitel!
drama bringt immer das beste aus den charas/ oder die besten/geilsten reaktionen! =P
also nur weiter sooooo *fähnchen schwenk*

ganz liebe grüüüüüüüüüüüüüz theon-vergil
oh mann ich kann kaum es nächste pitelchen erwarten!!!! *freu*

PS: Ja ich lese dein kommi (immer!) und nein ich lese es nicht vor dem pitelchen @.@ wäre ja auch ganz schön komisch ^^
und die kommis sind meist auch immer sehr amüsant im gegensatz zur dramastroßenden geschichte - und nein das war keine kritik! denn ich LIEBE es so wie es ist!

oooooooooookay ich hör dann mal jetz auf sonst biste von meinem laaaaaaangen kommi nur total geflasht!

bis bald theon-vergil ^^
Von:  KenTsu
2012-05-05T11:17:06+00:00 05.05.2012 13:17
liebe ruki, danke das du shun eins auf die sch....e gehauen hast. dafür mag ich dich noch ein bißchen mehr.

warum is der idiot auch aufgetauch. hat er immerhin mehr als nur verdient.
shinyas reaktion war aber auch nich schlecht. er hat wenigstens seine meinung seinem arsch von bruder gesagt, dafür auch ein danke an shinya.
ich finde es aber echt scheiße von dir das du dieses a...loch hast auftauchen lassen. hoffentlich hat kao aber recht und sie bekommen kyo wieder hin. bzw hoffentlich hat kyo die ganze reaktion von ruki behalten und nicht vergessen oder versucht sie zu verdrängen. das haben beide nicht verdient.

lass sie bitte nicht mehr zu viel leiden das haben sie echt schon genug.

tolles pittel und LG bis zum next chap.


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