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Call of the shadows

Wenn die Finsternis naht
von

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Die Begegnung

~~Die Begegnung~~
 

Am nächsten Tag wurde er vom Zwitschern der Vögel geweckt, die um ihn herum flogen. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen.

>Es ist herrlich, wieder in der freien Natur zu sein!<

Langsam erhob er sich von seiner Schlafkuhle. Er war gestern Nacht nicht weit gekommen. Ihm war es zu gefährlich, hier in dieser Gegend zu bleiben. Wenn Taroxon sein Fehlen bemerkte, so konnte er sich wahrlich vorstellen, dass dieser einen Suchtrupp organisieren würde, sobald sich wieder alles im Rudel beruhigt hatte.

So wandte er sich Richtung Süden, in die Mitte von Daromi. Dort musste es doch noch nette Wölfe geben!

Doch das Laufen bereitete ihm Schmerzen. Die Gefangenschaft war kein Zuckerschlecken gewesen. Dennoch hatte er dort den ganzen Tag nur gelegen. Jetzt, da er durch den Wald lief, spürte er jeden einzelnen Muskel und Knochen. Seine Gliedmaßen reagierten nicht so flott, wie er es gewohnt war und auch hatte er sehr viel von seinem Gewicht einbüßen müssen.

Die nächste Hürde war, dass er unterwegs etwas zum Fressen finden musste. Sein Magen war schon seit Tagen leer. Doch er war ein Überlebenskünstler. Wenn man nur durch fremde Gebiete herum streift, konnte man schlecht große Jagd machen. So hatte er auch gelernt, sich von der Umgebung zu ernähren. Zwar war es ungewohnt, dass ein Wolf Pflanzen fraß, doch diese konnte er genauso verdauen wie Fleisch, auch wenn er häufig schon die ein oder andere falsche Pflanze erwischt hatte.

Somit hielt er, als er durch den Wald lief, Ausschau nach Essbarem.

Um ihn herum waren hohe breite Bäume, die kaum Licht durch ihr riesiges Blätterdach warfen. Da hatten natürlich die unteren, kleineren Pflanzen kaum eine Chance zu überleben.

Nobu wusste auch, dass er hier bei diesen Bäumen Gefahr lief, leicht entdeckt zu werden. Sie standen nicht so nah, dass man sich leicht zwischen ein paar hätte verstecken können.

>Ein undankbares Land für mich<, dachte Nobu seufzend. Doch es half alles nichts. Er musste hier durch.

Früher war er schon einmal hier gewesen und wusste, dass der Wald sich bald lichten würde und es dort einfacher war, etwas Essbares zu finden. Von Moos, Rinde und Laub wollte sich Nobu nicht ernähren.

Dennoch spitze er die Ohren nach hinten. Dank seines hervorragenden Gehörs macht es für andere Wölfe fast unmöglich sich anzuschleichen. Er konnte sie schon meilenweit hören, wenn er sich anstrengte.

Die Umgebung beruhigte ihn und somit genoss er es, endlich wieder in der freien Natur zu sein. Somit vergaß er bald seinen geschundenen Körper und die Wölfe hinter sich. Ein Grinsen stahl sich sogar gelegentlich auf seine Lefzen. Immer flotter kam er voran. Das Gelände war eben und trocken. Irgendwann fiel er in einen vorsichtigen Trab. Seine Muskeln protestierten zwar, doch er wusste, wenn er sie nicht anstrengte, würde er nie wieder zu seiner alten Kraft zurück finden. Außerdem konnte etwas Schmerz nicht schaden.

Bald hörte er mit seinen größeren Ohren ein Rauschen. Sogleich wusste er, dass dies nur eines zu bedeuten hatte: Ein Fluss!

Leider war das Rauschen noch weit entfernt. Durch jahrelanges Üben hatte er gelernt, mit seinen großen Ohren die Entfernungen der Geräusche zu deuten. Nützlich war diese Fähigkeit für das Überleben allemal.

Nobu wusste, wenn er immer Richtung Süden lief, kam er an diesen Fluss. Wo so große Bäume wuchsen, mussten auch genügend Wasser sein.

Bald konnte er nicht mehr lange im Trab laufen und fiel wieder in ein leichtes Schritttempo.

Die Sonne stand bald an ihrem höchsten Punkt, als die Bäume immer breiter wurden und die Wurzeln immer größer, sodass sie kleine Höhlen bildeten und das Gestrüpp unter den Bäumen immer dichter.

Das Rauschen wurde nun stetig lauter. Endlich kam er dem Fluss näher und seine Chancen, etwas Essbares zu finden, stiegen.

An einem Busch Brombeeren blieb er stehen. Sofort stürzte er sich auf die Beeren. Der rote Saft lief von seiner Schnauze und hing sich in seinem Fell fest. Bald schon war der Wolf an manchen Stellen rot gefärbt.

Nobu kümmerte dies wenig. Die Beeren waren saftig und schmeckten sogar. Da musste er sich einfach vollfressen.

Als er sein Mahl beendet hatte, schleppte er sich vollgefressen weiter Richtung Fluss. Dieser war nicht mehr weit entfernt.

Dort angekommen, spitzte Nobu vorsichtig die Ohren. Der Fluss war so laut, dass sich leicht Gegner an schleichen konnten, die das rauschende Geräusch leider übertönte.

Dennoch wagte sich Nobu dicht an den Fluss heran und ging einige Meter vorsichtig hinein, um noch sicheren Stand zu haben.

Das kühle Wasser umspülte seine Beine und säuberten den gröbsten Dreck. Vorsichtig begann der Schallwolf zu trinken.

Als er fertig war, ging er aus dem Wasser und legte sich unter einen nahen Busch. Nicht das beste Versteck, doch das beste in seiner momentanen Lage.

Vorsichtig begann Nobu, sich sauber zu machen. Der ganze Dreck von der Gefangennahme hing noch in seinem Fell und auch der rote Beerensaft.

Alles hatte der Fluss nicht wegspülen können und auch seine Putzversuche lösten nicht den schlimmsten Dreck. Dennoch sah er danach viel besser aus. Nicht mehr wie ein wandelnder dreckiger Geist.

Da es sich mit vollem Magen kaum weit laufen ließ, entschied sich Nobu dazu, ein kleines Schläfchen zu machen. Er fühlte sich sicher und geborgen und bald war er eingeschlafen und träumte.

In seinem kurzen Traum sah er zwei Wölfe. Beide waren dunkel und spielten miteinander auf einer Wiese. Er kannte sie nicht, doch träumte er nicht das erste Mal von ihnen. Erst vor Kurzem hatte er beide schon einmal auf einen Berg steigen sehen. Damals hatte er beide von oben beobachtet, wie ein Vogel auf dem Wind, doch dieses Mal war es so, als würde er im Gras auf der Lauer liegen und beiden zusehen. Es war ein fröhliches und vertrautes Gerangel. Also kannten sich beide gut.

Es kam ihm so vor, als würde er beiden schon seit Stunden zuschauen und sich von ihren Spielen angezogen fühlen, doch traute er sich nicht, mitzumachen.

Irgendwann begann das Gras in seiner Nase zu kitzeln und da musste er niesen.

Plötzlich wachte er auf und beobachtete noch, wie ein Eichhörnchen davon hüpfte.

>Diese Tiere waren schon immer dreist gewesen!< Hatte es einfach mit seinem Schwanz vor seiner Nase herum gewedelt. Oder besser gesagt, es ging auf Futtersuche!

Egal, jetzt war er wach und konnte weiter laufen. Seine Beine gehorchten ihn schon viel besser.

Vorsichtig spähte er in den Himmel. Es war schon fast Abend. Dies war ein gutes Zeichen. In der Nacht fühlte er sich sicherer.

So lief er in die Abenddämmerung hinein und folgte dem Fluss. Er lief entgegen der Strömung, in der Hoffnung, bald eine Stelle zu finden, die nicht so tief war. Zwar konnte er schwimmen, doch wollte er nicht, dass die Strömung ihn mitriss.

Es dauerte lange, bis er endlich eine gefunden hatte. Die Nacht war hereingebrochen, als er vorsichtig ins Wasser watete. Immer tiefer ging es, bis das Wasser ihm bis zum Hals reichte. Dennoch konnte er am tiefsten Punkt noch stehen. Schnell watete er ans andere Ufer. Dort schüttelte er das nasse Grauen aus seinem Fell.

Er folgte dem Fluss ein Stück, bis er eine dichte Baumgruppe erreichte. Er ging etwas weiter hinein. Langsam wurde er müde und musste sich ausruhen. Die anderen Wölfe werden ihn hier sicher nicht finden.

Nobu buddelte sich an einer großen Buche eine Kuhle in die Erde, damit er vor Wind und Wetter etwas geschützt war. Eine Höhle würde er bevorzugen, doch die fand sich im Wald selten.

Als die Kuhle tief genug war, suchte er seine Umgebung erneut nach Essen ab, doch fand er dieses Mal nichts Gutes.

In der Kuhle machte er es sich gemütlich, spitze seine großen Ohren und versuchte zu schlafen.

Dies gelang ihm auch bald. Der Marsch machte Nobu zu schaffen.

Doch sein Schlaf dauerte nicht lange, da wurde er von einem seltsamen Geräusch geweckt. Sofort hob er den Kopf und lauschte in die Richtung. Nein, er täuschte sich nicht.

Es war ein Gelächter und zwar von zwei Wölfen.

Vorsichtig erhob er sich und ging geduckt zum Baum. Beide Wölfe waren noch weit weg. Sein Gehör hatte ihn rechtzeitig gewarnt.

Nobu überlegte, ob er gleich davonlaufen oder warten und sich ihnen stellen sollte.

Er blieb noch etwas hinter dem Baum und lauschte. Es war komisch, dass sie lachten und nicht versuchten, sich still an ihn heranzuschleichen.

Da beschloss Nobu, beide Wölfe vorbeiziehen zu lassen und zu beobachten.

Doch die Rechnung ging nicht auf. Die beiden Wölfe steuerten genau auf sein Versteck zu. Nun sah er keinen Ausweg. Er war in einer Zwickmühle. >Wäre ich doch schon eher geflohen, ich Dummkopf!<

Mit einem Knurren sprang er hinter dem Baum hervor, direkt vor die beiden Wölfe. Diese beiden wurden sofort still und blickten zu Nobu. Beide waren vom Fell her fast schwarz wie Finsterniswölfe.

Nobu duckte sich tief auf den Boden, stellte sein Fell auf und knurrte aus tiefster Kehle. >Sie waren doch hinter mir her!<

Eine von den beiden Wölfinnen, ja es waren Weibchen, war kleiner als die andere. Sie hatte einen braunen Unterkiefer, braune Ohren und einen ebenso farbigen Hals. Im Gegensatz dazu waren ihre Hinterläufe rot.

Die größere Wölfin hatte ganz im Gegensatz zur Kleineren einen braunen Kopf und einen braunen Nacken. All ihre Füße waren rot und ihr Schweif grau.

Dass beide Wölfe fast die selben Farben hatten, schloss Nobu, dass es sich um Geschwister handelte.Um genau zu sein, um Geschwister eines Finsternisrudels mit feurigen Genen.

Ein Grund mehr, kritischer zu sein. Nobu machte einen bedrohlichen Schritt nach vorne.

Sofort zog die kleinere Wölfin den Schwanz ein und trat einen Schritt zurück. Die andere blieb stehen.

„Yolja, was ist das für ein Wolf?“, wollte sie dann wissen und wandte den Kopf zu ihrer kleinen Gefährtin. „Ich rieche Angst.“

„Ich weiß es nicht. Er sieht ziemlich mitgenommen aus, ist grau und grün und das Eigenartigste an ihm ist, dass er zwei Ohren mehr hat. Zudem sieht er noch sehr bedrohlich aus, was du ja wohl am Knurren hören kannst. Ich glaube, wir sind in sein Gebiet eingedrungen.“

Da stutzte Nobu und sein Blick fixierte sich auf die größere Wölfin, die wieder nach vorne blickte. So etwas hatte er noch nie bei einem jungen Wolf gesehen: Ihre Augen blickten leer zu ihm, sie waren trüb. Es traf Nobu wie ein Schlag. Die größere Wölfin war blind.

Einer blinden Wölfin konnte Nobu nichts tun und so lockerte er seine drohende Stellung. Das Knurren stellte er ganz ein und richtete sich etwas auf. Dennoch traute er ihnen noch nicht ganz.

„Wer seid ihr?“, wollte Nobu dann wissen.

Die Wölfin namens Yolja drehte verwirrt den Kopf. „Wohl eher können wir dich fragen, wer du bist und was du hier zu suchen hast. Sei nicht so unhöflich. Außerdem bist du verletzt und wir in der Überzahl.“

>Na, jetzt werden sie auch noch frech!<, dachte Nobu und fragte: „Kommt ihr vom nördlichen Finsternisrudel? Wenn ja, werdet ihr mich definitiv nicht bekommen!“

„Nun hör mal, du frecher Wolf“, begann die andere Wölfin. „Wir streifen hier schon seit langem herum und wir gehören definitiv nicht zu diesem dreckigen Pack Finsterniswölfe! Dies war früher unser Gebiet, bevor es uns streitig gemacht wurde. Eigentlich hatten wir kein richtiges Gebiet, da wir nur zu zweit sind, doch wir kennen jeden Winkel dieses Stückchen Landes und du gehörst hier nicht rein. Also stelle keine so dummen Fragen.“

Nun war Nobu verwirrt. „Ihr überlebt nur zu zweit und das schon euer Leben lang? Ihr lebt neben einem der größten Rudel, die es gibt?“

„Ja, bis vor kurzem schon, doch was geht dich das an. Was hast du hier zu suchen und wieso bist du gleich so aggressiv zu einer kleinen Wölfin und einer Blinden?“

Nach dieser Predigt fühlte sich Nobu schlecht und er gab nun gänzlich seine bedrohliche Pose auf. Die beiden Wölfinnen wollten ihm nichts Böses. Eher im Gegenteil: Sie waren genauso arm dran wie er.

„Nun ...“, begann er. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht gleich so unhöflich sein. Doch ihr müsst wissen, ich werde verfolgt.“

Yolja schnaubte. „Okay, dir sei verziehen. Doch von uns wirst du definitiv nicht verfolgt. Wer sind denn deine Verfolger und wieso?“

Nobu überlegte kurz, ob er ihnen alles sagen sollte, beschloss aber dann, dass es nicht schaden könnte. Sie waren wie er: Streuner.

„Ich werde es euch erzählen. Lasst uns etwas zu der Baumgruppe gehen, sonst fühle ich mich so ungeschützt.“

Der graue Wolf drehte sich um, ging zu den Bäumen und legte sich erschöpft in seine Kuhle bei den Wurzeln.

Yolja und ihre Schwester folgten ihm und machten es sich in seiner Nähe gemütlich.

„Ich denke, ich fange damit an, dass ich mich vorstelle: Mein Name ist Nobu. Ich bin schon lange ein Streuner. Als ich bei meinem Geburtsrudel zu Besuch war, wurde dieses vom nördlichen Finsternisrudel angegriffen. Sie wüteten, es war … grauenvoll.“ Nobu wollte nicht dran denken. Die Erinnerung war noch zu frisch.

„Ich kämpfte, doch es nützte nichts. Anstatt mich zu töten, nahmen sie mich gefangen. Sie brachten mich zu ihrem nördlichen Sitz und sperrten mich ein. Tage, Wochen, Monate, ich weiß nicht, wie lange ich eingesperrt war. Ich wurde gefoltert. Man erkannte meine Fähigkeiten und wollte mich auf ihre Seite ziehen. Zuerst freundlich, doch dann mit Gewalt. In die Details möchte ich nicht gehen. Gestern ergab sich meine Chance, endlich zu fliehen. Ich stiftete Chaos in dem Rudel und machte mich aus dem Staub. Nun habe ich Angst, verfolgt zu werden, was ich sicher werde. Deswegen habe ich euch verdächtig. Es tut mir leid, wenn ich das ohne Grund getan habe.“

Die beiden Wölfinnen hatten gespannt zugehört. Es dauerte, bis jemand das Wort ergriff.

„Oh, dass tut mir leid.“ Yolja senkte ihren Kopf. „Weißt du, mir und meiner Schwester Solijia ist etwas Ähnliches passiert. Nur, dass unser Rudel nicht erst vor kurzem ausgelöscht wurde, schon direkt nach unserer Geburt.“

„Na, dann haben wir ja etwas gemeinsam.“ Nobu legte seinen Kopf auf seine Vorderpfoten. „Bin ich froh das ihr keine bösen Absichten habt.“

Langsam wurde Nobu müde. Seine Augen wurden schwerer, bis er etwas zu dösen anfing. Da hörte er ein leises Räuspern.

„Dir geht es nicht gut? Hast wohl viel durchgemacht.“ Yolja war, ohne, dass Nobu es gemerkt hatte, ein Stück zu ihm gerutscht. Da hob der graue Wolf wieder den Kopf und spitzte alle Ohren.

„Nein, ich bin etwas angeschlagen. Doch das hält mich nicht auf, so schnell es geht nach Süden zu fliehen.“

Erst da bemerkte Nobu den seltsamen Blick der schwarzen Wölfin. „Wow … das sind wirklich vier Ohren.“

Ein Grinsen stahl sich auf Nobus Gesicht und er klappte die größeren Ohren nach hinten. „Die kann ich sogar unabhängig voneinander bewegen.“ Yolja kroch ein Stück näher. „Kann ... kann ich mal mit der Nase dran … schnuppern?“

Da lachte Nobu laut auf. „Klar, aber beiß sie mir nicht ab.“ Er neigte den Kopf, Yolja kroch ganz nah und beschnupperte vorsichtig seine Ohren.

„Jap, sind echt. Sag mal, was kannst du damit machen?“

„Ich höre mit den Größeren besser als andere Wölfe, die Kleineren sind dafür da, dass ich laute Geräusche einfach ausschalten kann. So kann sich schwer ein Wolf an mich heranschleichen. Sie sind auch der Grund, weshalb ich euch schon erwartet habe.“

Yolja stand auf und legte sich wieder neben ihre Schwester. „Solijia hat auch ein unglaublich gutes Gehör. Das kam aber durch ihre Blindheit. Wenn ein Organ ausfällt, schult man automatisch ein anderes und es wird sensibler.“

Nobu nickte. „Ich verstehe.“ Er wandte sich an Solijia. „Bist du schon seit der Geburt blind?“

„Ja, bin ich. Meine Welt ist schwarz und grau. Doch das schadet mir nicht, solange ich meine anderen Sinne habe. Das musst du am besten wissen. Deine Augen bedeuten dir weniger als deine Ohren.“

Erneut lachte Nobu. „Ja und meine Stimme, denn mit dieser kann ich kämpfen.“

Yolja legte verwirrt ihren Kopf schräg. „Heulst du so grauenvoll?“

„Nein, das nicht. Ich kann mit meiner Stimme unterschiedlich laute Geräusche erzeugen. Zudem kann ich jedes Geräusch imitieren. Als ich geflohen bin, habe ich sozusagen einen Schall genau an eine bestimmte Stelle am Felsen platziert. Und diese Kraft kann ich überall einsetzen.“

Nobu dachte an den Felsen, der zerschmettert war, wie die ganze Höhle erbebte und die Wölfe im Chaos geflohen sind. >Wie es wohl Seitz ergangen ist?<, fragte sich Nobu und dachte dabei an den Wolf, den er bei der Flucht geholfen hatte. Dieser gehörte zwar zum feindlichen Rudel, aber nicht jeder Wolf war gleich und, da Nobu ein weiches Herz hatte, konnte er Seitz unmöglich in der einstürzenden Höhle liegen lassen.

„Das erklärt natürlich auch, wieso du so wichtig für dieses Rudel warst“, schloss Yolja nach der Erklärung. „Ein gefährlicher Wolf auf freien Pfoten wird mehr gefürchtet als ein eingeschlossener. Sie wollten dich sicher für ihre Sache gewinnen.“

„Ja, das wollten sie, doch sie bekamen meinen Willen nicht. Ich unterwerfe mich nicht solchen Wölfen mit solch widerlichen Weltansichten!“

Ein Knurren kam seine Kehle hoch, doch er unterdrückte es. Der graue Wolf hatte so einen Hass auf seine Peiniger. Doch seine Rache wird später kommen. Seine sonst so friedliche Art kam da in den Hintergrund. Er duldete es nicht, dass die Welt, die er so liebte, aus dem Gleichgewicht gebracht wird.

Kurz schüttelte er seinen Kopf. „Doch was ist mit euch beiden? Ihr lebt hier, ganz in der Nähe dieses Rudels und ihr habt keine Angst, erwischt zu werden?“

„Doch, das haben wir. Aber wer kümmert sich denn schon um zwei einsame Wölfinnen, eine darunter blind? Wir stellen keine Bedrohung dar. Doch dieses Rudel schon. Früher hatten wir mehr in den Bergen gelebt. Etwas östlich vom nördlichen Finsternisrudel. Doch dann begannen die Raubzüge und wir mussten uns nach Süden begeben. Immer weiter wurde unser kleines bescheidenes Gebiet verdrängt. Doch verlassen haben wir das Gebiet nie gänzlich.“

Das kam Nobu komisch vor. Sein Leben bestand nur aus Wandern und Auskundschaften. Er kannte kein anderes Leben. Immer etwas Neues entdecken, das war sein Leben.

„Aber warum habt ihr nie euer Gebiet ganz verlassen? Ich meine, ihr lebt neben einer Bedrohung. Das wisst ihr doch genauso gut wie ich!“

Da wurden beide Wölfe still. Yolja blickte zu ihrer Schwester und seufzte. „Nun, du musst wissen, wir beide kennen nichts anderes. Hier ist das Gebiet, wo wir geboren wurden und auch das Gebiet, wo wir uns beide wieder getroffen haben. Als wir noch Welpen waren, wurden wir beide getrennt. Solijia wurde einer anderen Wölfin zugeschoben, weil unsere Mutter kaum Milch hatte. Diese Wölfin wurde kurz darauf aus dem Rudel verbannt und nahm sie mit. Wir fühlen uns hier wohl, auch mit dieser Bedrohung. Außerdem, wie sieht denn die Welt da draußen aus? In jedem Teil des Landes gibt es andere Bedrohungen. Also nenne uns einen Grund, wieso wir von hier fort gehen sollten.“

Nobu wusste, dass es stimmte und schloss erschöpft die Augen. „Ja, ihr habt recht.“ Dennoch wäre eine Begleitung besser als keine. Er war jahrelang ein Einzelgänger gewesen, doch in diesen harten Zeiten wäre es besser, nicht alleine durch die Weltgeschichte zu laufen.

Als er beinahe einschlief, kam ihm eine Idee. Er öffnete die Augen. Yolja und Solijia lagen beide zusammengerollt unter einem nahen Baum.

„Ich kenne jemanden, bei dem ihr sicher wärt. Also noch sicherer als irgendwo anders.“

Beide Wölfinnen horchten auf.

„Sie ist eine alte Wölfin. Doch ihr Alter hat nichts mit ihrem Können zu tun. Blind ist sie schon lange, wenn nicht sogar schon ihr ganzes Leben lang, so wie du Solijia. Sie lebt in einem alten, großen und geheimnisvollen Wald. Dieser Wald wird „Wald der Unendlichkeit“ genannt. Seinen Namen verdankt er dadurch, dass jeder, der sich in dem Wald aufhält, ein anderes Zeitgefühl bekommt. Der Wald hält jeden Wolf so lange gefangen, wie er will. Sucht man ein bestimmtes Ziel, kann der Wald es selbst bestimmen, ob man es erreicht oder nicht. Genau in der Mitte dieses Waldes hat diese Wölfin ihre Höhle. Es scheint so, als würde der Wald sie beschützen. Ich finde, ihr solltet dorthin gehen. Sie ist eine herzensgute Wölfin, auch wenn sie es nicht immer zeigt. Doch kann man von ihr wahnsinnig viel lernen und gleichzeitig schützt einen der Wald der Unendlichkeit.“

Nach seiner Ansprache wurde es still. Beide Wölfinnen blickten sich an und schienen über sein Angebot nachzudenken. Nobu war dies nur Recht. Er wollte den beiden nur helfen.

„Und wenn ihr wollt, bringe ich euch persönlich zu der Wölfin. Ich war schon dreimal bei ihr und ich kenne mich in ganz Daromi aus. Zu ihr wäre sowieso mein nächster Weg gewesen.“

Erneut überlegten die Geschwister.

„Dein Angebot hört sich gut an, Nobu. Lass uns die Nacht darüber schlafen. Du musst wissen, wir sind nie weit von diesem Gebiet entfernt gewesen. Hier ist unsere Heimat. Aber es stimmt, was du gesagt hast. Es wird immer gefährlicher für uns“, meinte Solijia dann und legte ihren Kopf auf die Vorderpfoten.

„Nur keine Hektik. Morgen früh werde ich aber schon wieder weiterlaufen. Ich habe Angst, dass mich meine Verfolger bald einholen werden.“

Auch Nobo legte sich zum Schlafen hin. Yolja blieb weiterhin wach.

„Du musst keine Wache halten. Meine Ohren sind auch in der Nacht scharf und seltsame Geräusche wecken mich. Ich bleibe wachsam, vertraue mir.“

Yolja nickte und schon bald war sie wie ihre Schwester eingeschlafen.

Es dauerte nicht lange, da folgte Nobu ihrem Beispiel. Diese Nacht schlief er richtig gut. Die Vögel zwitscherten, bis die Uhus am Abend ihr Lied fortsetzten. Doch Nobu störte dies nicht und so schlummerte er beruhigt weiter.

Am nächsten Morgen wurde er von Flüstern geweckt. Verwirrt öffnete er ein Auge und sah, dass sich die beiden Schwestern leise unterhielten. Damit er nicht lauschte, schloss er seine beiden Ohren und tat so, als würde er weiterschlafen.

Irgendwann wurde er durch leichtes Stupsen geweckt. Yolja stand über ihm.

„Guten Morgen, du Schlafmütze. Es ist schon lange hell.“

Nobu streckte sich und gähnte. „Oh, danke. Der Schlaf tat richtig gut.“

„Das hat man gesehen“, lachte Yolja und ging zu ihrer Schwester.

„Wir haben uns entschieden, mit dir zu gehen. Wir vertrauen dir und außerdem brauchst du Hilfe und wir können dich nicht alleine durch die Welt streifen lassen. Wo sollst du denn was zu Fressen jagen?“

Da lachte Nobu. „Ich bin ein Überlebenskünstler. Ich brauche nicht zu jagen, um satt zu werden. Die Natur gibt mir das, was ich brauche. Seht her.“

Nobu ging an den Baumstamm, wo ein komisches Farngewächs wuchs.

„Diese Pflanze kann man einfach essen. Sie schmeckt leicht bitter, sättigt aber!“

Damit die beiden ihm glaubten, biss er sich ein Stück ab und kaute darauf herum. „Seht, nicht giftig.“

Er blickte zu den Geschwistern, die neugierig ihre Köpfe zu ihm wandten.

„Das ist nicht dein Ernst, dass du Pflanzen frisst?“, fragte Solijia.

„Doch. Wenn man alleine unterwegs ist, ist das irgendwann notwendig. Aber ich verlange es nicht von euch.“

Da ging Yolja zu dem Baum und nahm vorsichtig ein Blatt ins Maul. Sie kaute erst zögernd darauf herum und schluckte es dann.

„Also, schlecht ist es nicht. Meine Leibspeise wird es dennoch nicht. Ich bin dafür, dass wir unterwegs jagen. Das geht ganz leicht, wenn wir etwas finden. Du wirst schon sehen. Denn auch ich habe eine besondere Fähigkeit.“

Nobu legte neugierig den Kopf auf die Seite. „Auch eine Fähigkeit, so wie ich den Schall beherrschen kann? Bist du ein Elementarwolf?“

„Jap, ich bin einer, doch ich beherrsche weder das Licht, die Erde, das Wasser, die Finsternis, das Feuer noch die Luft. Lass es mich dir zeigen. Pass gut auf.“

Grinsend trabte Yolja an Nobu vorbei und ging zu einer kleinen Blume. Es war ein Löwenzahn, der noch seine Samen trug. Sie beugte sich ganz weit nach unten und pustete mit voller Kraft die Samen vom Stängel. Einige flogen schnell auf Nobu zu. Aus Reflex schloss er die Augen.

„Ich hab gesagt, du solltest gut aufpassen. Mach nun die Augen auf.“

Nobu tat, wie ihm geheißen und öffnete die Augen. Was er sah, erstaunte ihn so sehr, dass er einen Schritt nach hinten gehen musste, um das alles zu begreifen.

Direkt vor ihm waren die Samen des Löwenzahns. Doch anstatt am Boden zu liegen, schwebten sie in der Luft. Sie flogen noch immer auf ihn zu, doch in einem ganz eigenen Tempo. Als würde ihre Zeit langsamer verlaufen.

Nobu ging um die Samen herum und bestaunte den langsamen Flug, bis sie nahe dem Boden waren. Dort ließ die Kraft nach und sie schwebten im normalen Tempo auf den Boden, genau dorthin wo Nobu vorher stand.

„Das war … fantastisch! Du kannst die Zeit anhalten. Und das auf ein bestimmtes Objekt konzentriert. Das ist ja eine unglaubliche Fähigkeit!“

Nobu war hin und weg und sah die kleine Wölfin nun aus ganz anderen Augen. Diese grinste ihn an.

„Ja, die Zeit untersteht mir. Ich bin eine Zeitwölfin, eine Abspaltung von der Finsternis. Meine Kraft ist beschränkt. Ich kann nicht dauerhaft die Zeit anhalten. Es strengt mich immens an, die Zeit direkt anzuhalten. Der Lauf der Zeit lässt sich schwer stoppen und für immer schon gar nicht. Doch ich habe gelernt, meine Fähigkeit auszuweiten und Dinge einfach zu verlangsamen ist auch schon nützlich genug. Zwar ist es unfair bei der Jagd, auf solche Tricks zurück zu greifen, doch der Stärkere gewinnt!“

Da ging sie wieder zu ihrer Schwester, die der ganzen Unterhaltung am Boden liegend gelauscht hatte.

„Kannst du das auch bei Wölfen anwenden?“, fragte Nobu sie.

„Ja, kann ich. Auf alles Erdenkliche. Doch, je größer die Sache oder mein Radius, desto größer auch die Kraftanstrengung. Das ist ja wohl logisch. Wenn du einen großen Schall ausstoßen willst, brauchst du auch genügend Kraft. Da stoßen unsere Fähigkeiten an ihre Grenzen. Außerdem habe ich mit einem großen Lebewesen richtig Schwierigkeiten. Ich bin schon froh, wenn der Hase vor mir nicht ganz so schnell läuft, wie er eigentlich möchte.“

Nobu verstand. „Dann werden wir so also schon mal nicht verhungern. So habt ihr euch also euer Futter erjagt. Gar nicht so eine schlechte Idee.“

Nun stand Solijia auf. „Ich fürchte, unsere Zeit läuft langsam davon. Wenn wir jetzt nicht langsam aufbrechen, tun wir es vielleicht gar nicht mehr.“

Der graue Wolf nickte. „Du hast Recht. Noch bin ich nicht sicher. Lasst uns sofort aufbrechen. Wir haben genug geredet.“

Da wandte er sich Richtung Westen und verließ die kleine Baumgruppe. Yolja und Solijia folgten ihm. Zuerst ging Nobu einen vorsichtigen Schritt, bis er in einen gemütlichen Trab fiel. Er wollte seinen Körper nicht überanstrengen, doch er wollte so weit weg wie möglich.

Hinter ihm hörte er seine beiden neuen Freunde. Er hoffte, dass er den ganzen Weg bis zum Wald der Unendlichkeit gut auf sie aufpassen konnte. Es war ein langer Weg, doch den nahm er gerne auf sich. Schließlich hätte ihn sein Weg sowieso dorthin geführt.

So gingen die drei Wölfe ihren Weg und hofften, unbeschadet ihr Ziel zu erreichen.
 

~~Die Begegnung Ende~~
 

Werden Nobu und seine beiden Begleiterinnen unbeschadet ihr Ziel erreichen?

Was erwartet sie im Wald der Unendlichkeit?

Wird der Wald ihnen die Durchquerung erlauben oder sie in seiner eigene Zeit gefangen halten?

Läuft ihnen die Zeit davon oder verändert sich der Lauf der Zeit?
 

Eure Oki



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  LightSasu
2015-09-20T08:03:03+00:00 20.09.2015 10:03
Also ich muss sagen dass die Geschichte immer spannender wird ^-^ Wie die einzelnen Wölfe beschrieben werden und welche Fähigkeiten sie haben fasziniert mich wirklich! Aber ich muss mal nochmal von vorne lesen ich weiß gar nicht mehr was alles passiert ist xD Es geschieht so viel in diesen Worten und auch der Kopf fängt an sich in die Geschichte hinein zu versetzen und die Charaktere und das Geschehen mit zu verfolgen. Das hin zu bekommen ist wahnsinnig schwer aber Oki du machst das mit Bravour wirklich, Daumen hoch dafür! Das ist ne FF die ich definitiv öfter lesen werde! :)
Von:  KeyblademasterKyuubi
2015-09-08T19:13:10+00:00 08.09.2015 21:13
Hattest du das nicht schon hochgeladen? Oo
Antwort von:  Okiro
08.09.2015 21:18
Ja ich habe nur was rausgestrichen am Ende. Meinen kleinen Abspann. Also nix neues dabei.
Von:  Xenojiiva
2015-07-25T19:28:17+00:00 25.07.2015 21:28
Jetzt auch noch eine Zeitwölfin, nu bin ich platt ^^ Innerhalb der Elemente noch neue Fähigkeiten zu entwickeln ist echt eine tolle Idee und so bleibt das Ganze flexibel.
Auch schön, dass Nobu nun nicht ganz alleine umherziehen muss. Wobei es mich wundert, dass er die Beiden zur Seherin mitnimmt. Die ist auch so ein Dreh- und Angelpunkt in der Geschichte.
Ich hab also die FF bis hierhin durch und bin gespannt wie es weitergeht.
Auf jeden Fall finde ich die ganze Story sehr interessant und auch spannend. Deswegen werde ich sie auch gerne weiter verfolgen (alleine schon um irgendwann Aria zu lesen xD)
Antwort von:  Okiro
26.07.2015 18:39
Meine Liebe du bist echt irre und hast auf jedes Kapitel einen Kommentar gemacht. =)
Ich muss ehrlich sagen das nach drei Jahren irgendwann die Details aus dem Kopf verschwinden und ich noch viel nachlesen muss was ich wie geschrieben habe. =)
Ich hänge viel an meinen Charakteren und ja es gibt sechs Grundelemente und sechs Nebenelement: Schall, Eis, Wald, Blitz, Zeit und Lava, wovon aber jeweils nur ein Wolf in Cots existiert, weil sie einfach so selten sind. =)
Ich mochte nie, dass es nur einen Hauptcharakter gibt, sondern das es viele gibt, wo man einen Liebling fest machen kann und ihn durch die Story feiern kann =)
Meine Schreibweise verbessert sich auch immer. Deswegen müsste ich mal die alten Kapitel alle mal verbessern...

Aber vielen Dank das es dir gefällt. Wenn du Fragen hast, dann scheu nicht und frag mich! Ich liebe diese Geschichte einfach und mein Herz Sikona spielt darin mit =)

Ach und du darfst dir ein Bild von mir aussuchen für den 100 Kommentar!!!! Sag mir was ich zeichnen soll und ich tue es! *megaknuddl* Du bist so ein Schatz!!!!!
Von:  _Saliona_
2015-05-25T17:48:13+00:00 25.05.2015 19:48
Ich freue mich, dass es endlich weitergeht! :)
Nobu hat richtig coole Fähigkeiten und finde es toll, wie du sie beschrieben hast. Zum Beispiel finde ich es cool, dass er Geräusche imitieren kann. ^^ Yolja und Solijia hast du toll eingeführt! Ich finds witzig, dass Nobu und die beiden zuerst gegenseitig voneinander denken, dass jeweils der andere frech ist. XD Auch die Hintergrundstory von den Geschwistern ist spannend! DIE Stelle "Wow... das sind wirklich vier Ohren." Zu geil! XDDDD Yoljas Fähigkeiten gefallen mir sehr, haa ich liebe sowas! :D Ich bin total gespannt, wie die Geschwister zusammenarbeiten, wenn sie mal jagen oder sogar kämpfen werden!
Du siehst, ich freue mich sehr auf das nächste Kapitel! :3
Deine Sali ;}
Antwort von:  Okiro
26.05.2015 20:30
Danke meine Liebe =)

Ich werde mein bestes geben, dass das nächste Kapitel nicht so lange auf sich warten lässt!
Antwort von:  _Saliona_
26.05.2015 20:51
Bitteschön ;)
Jaa, das wär toll!! *-*


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