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Wie uns Flügel wuchsen

[KaRe]
von

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Blut


 

Kapitel 9: Blut

Für Alatus schon diese Woche. <3
 

„Au, verdammt!“, hörte Rei aus der Küche, gefolgt von einem klappernden Geräusch. Er warf daraufhin das T-Shirt, das er gerade zu falten begonnen hatte, neben den Stapel der bereits gefalteten Anziehsachen auf seinem Bett und verließ sein Zimmer, um dem schmerzerfüllten Ausruf auf den Grund zu gehen.
 

Als er die Küche betrat, fiel ihm zuerst das blutige Messer auf, das auf der Anrichte lag, dann sah er Kai, der sich, noch immer leise fluchend, die linke Hand hielt und offenbar suchend im Raum umherlief.
 

„Was hast du gemacht?“, fragte Rei, starrte auf das Blut, das zwischen den Fingern Kais hervorquoll, bevor er sich dem anderen näherte.

„Wonach sieht's denn aus?“, erwiderte Kai bissig, fügte er gleich darauf hinzu: „Haben wir hier nirgendwo Taschentücher oder was?“

„Warte.“ Der Schwarzhaarige eilte zu einem der Hängeschränke in der Küchenzeile und beförderte eine Rolle Küchenpapier zu Tage. Schon auf dem Weg zurück zu Kai, der sich mittlerweile mit seinem Bein einen Stuhl unter dem Tisch hervorgezogen und sich darauf niedergelassen hatte, riss er mehrere Stücke ab und reichte sie weiter.
 

Wieder etwas freundlicher murmelte Kai ein „Danke“, bevor er damit begann, sich das Blut von den Händen zu tupfen, das Küchenpapier anschließend so auf die Wunde presste, wie er zuvor seine rechte Hand dagegen gedrückt hatte.

„So, wie das blutet, war das aber ein ganz schön tiefer Schnitt“, merkte Rei an, sah kurz zur Anrichte hinüber. Jetzt sah er auch, dass Kai dabei gewesen war, Gemüse zu schneiden.
 

„Hmm“, bestätigte Angesprochener. „Ich habe einen Moment nicht aufgepasst und zack! Drin.“ Kai blickte auf das Tuch hinunter, das mittlerweile von Blut getränkt und daher kaum noch etwas vom ursprünglichen Weiß zu sehen war. „Mist, es hört gar nicht auf zu bluten.“ Er drückte fester auf die Wunde.
 

Rei erbot sich, etwas Verbandszeug aus dem Badezimmer zu holen. Kai protestierte, aber Rei ließ sich nicht beirren und war wenige Minuten später mit den gewünschten Dingen wieder zurück in der Küche. Er nahm schräg gegenüber von Kai Platz, sagte dabei:

„Gib mir deine Hand.“
 

Etwas widerwillig entfernte Angesprochener das blutige Küchenpapier von dem Schnitt in seiner Handinnenfläche und streckte seine Hand aus, noch immer nicht ganz davon überzeugt, dass all diese Umstände wirklich nötig waren.

Vorsichtig ergriff Rei diese, tupfte ein wenig Blut ab. „Es hört doch langsam auf zu bluten.“

„Und wieder einmal hatte ich Recht - du hättest dir sparen können, all den Krempel aus dem Badezimmer zu holen.“ Kai grinste.
 

„Ich werde die Wunde trotzdem desinfizieren, das kann sicher nicht schaden. Und ein Pflaster kommt auch drauf.“ Rei bedachte den anderen mit einem Blick, der jede Widerrede unterbinden sollte. Kai verdrehte die Augen, sagte aber nichts.

„Wie praktisch, dass wir noch all diese Sachen aus unserem alten Verbandskasten haben, den wir beim Bladen immer dabei hatten“, kommentierte der Schwarzhaarige, nachdem er ein wenig Desinfizierungsspray auf ein Taschentuch gesprüht hatte, mit welchem er jetzt über die Wunde tupfte. Kai sagte auch daraufhin nichts, starrte stattdessen mit zurückgelehntem Kopf abwesend an die Decke. Innerlich die Schultern zuckend, konzentrierte Rei sich voll und ganz auf seine Aufgabe. Kais Finger waren eher kühl, aber die Haut fühlte sich trotzdem sehr weich unter seinen Fingerspitzen an; weich und glatter, als er jemals vermutet hätte, wenn man ihm vorher die Frage gestellt hätte, wie sich die Hände des anderen anfühlten. Am liebsten, so stellte Rei fest, hätte er mit seiner Arbeit immer weitergemacht, um seine Hände nicht von der linken Hand Kais zu entfernen, die in der seinen lag. Ob dieses Gedankens seufzte er innerlich.
 

Nachdem er mit dem Spray fertig war, schnitt er ein Stück Pflaster zurecht und klebte dieses über den Schnitt. „Fertig“, verkündete Rei schließlich, ohne die Hand in seiner loszulassen. Kai wandte seinen Blick von der Decke zu seiner Hand weiter zu Rei.

Nach einer Pause, in der sie einander wortlos ansahen, sagte er leise: „Danke, Rei.“ Erst dann nahm er seine Hand aus der Reis und legte sie vorsichtig wieder in seine rechte, um die Hand so wenig wie möglich bewegen, solange sich noch keine feste Kruste gebildet hatte.
 

Rei nickte. „Kein Problem.“

Erst nachdem Kai die Küche nach einiger Zeit verlassen hatte und er selbst für diesen noch das Messer und die restlichen Utensilien gesäubert und wegräumt hatte, gestand er sich ein, was ihm fast schmerzhaft bewusst geworden war, als er Kais Hand nicht hatte loslassen wollen, als sie sich schweigend angeblickt hatten, als Kai seinen Dank ausgesprochen hatte.
 

Es ließ sich nicht länger leugnen. Es gab all diese kleinen Momente in ihrem Alltag, von denen er sich nicht mehr einreden konnte, dass sie zwischen besten Freunden völlig normal waren. Auch diesmal hatte alles in ihm inne gehalten, als Kai und er diesen schweigsamen Blickkontakt gehabt hatten - er war sich seines Atems und seines Herzschlages übermäßig bewusst gewesen und hatte seinen Blick von Kai kaum lösen wollen.
 

Nein, es ließ sich nicht länger leugnen.

Er hatte sich verliebt. In seinen besten Freund. In Kai.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Vergangenheit
2011-04-06T09:46:12+00:00 06.04.2011 11:46
Oh ja, sich schneiden tut böse aua. -.-; Und ich fands Kais bissigen Kommentar sehr schön, ich glaube, mal abgesehen davon, dass es sich um Kai handelt, wird da jeder etwas gemein, wenn er verzweifelt nach etwas sucht, dass verhindert, dass die Küche aussieht, als wäre sie ein Mordschauplatz gewesen. XD

Kais Reaktion beim verarzten kann man in alle Richtungn interpretieren, das macht es so spannend. Das er so an die Decke gestarrt hat könnte Ablenkung gewesen, um sich von Reis Berührungen abzulenken, aber einfach auch nur, weil er nicht unbedingt zusehen wollte oder er noch kurz durchatmen wollte, man ist ja doch etwas geschockt, wenn man sich mit dem Messer selber bearbeitet hat.

Wir werden sehen, zumindest Rei hat ja nun die Erkenntnis getroffen. Mal schauen wie es nun weiter geht.

ByeBye
La-chan
Von: Alatus
2011-03-25T12:10:10+00:00 25.03.2011 13:10
Du kannst Dir vielleicht nicht denken, WIE sehr, aber ich bilde mir grad so voll was ein, dass mein so cooler Username gerade neben meinem heiß geliebten BLUTFLECK-Icon in diesem Kapitel verewigt ist - das auch noch BLUT heißt!!! GNAHAHHAHAHAHAH!
Größenwahn lässt grüßen. >DDD
(Und da quengelte Raito, er will das hier alles so früh und schnell wie möglich haben und musste es sich dann doch als Leckerbissen nach vollendeter Arbeit aufheben, weil er sonst nie mit seiner Hausarbeit vorangekommen wäre. Aber nun genießt er es dafür um so mehr! >DDD ♥♥♥)

Ich muss auch sagen, dass mich der Kapiteltitel SEHR irritiert hatte |DD aber auf angenehme Weise. Ich dachte mir, dass ich hier keinen Mord und Totschlag erwarten kann noch sollte, aber der Titel war ... um so verwirrender und irgendwie mochte ich diese angenehme Spannung, die allein das schon aufgebaut hatte. |D
Marke: Da KANN es so was nicht geben!! ...aber was dann? Und oh, wenn doch--- *Drama hoch Zehn ausmal*XDDD;

Und zugegeben: Auch wenn man es schon wusste, die Schlusszeilen SIND dramatisch!! *^* *begeistert*

Ich hab mit Kai mitgefühlt ;_; nicht nur, weil ich weiß, wie SCHEISSE es ist sich beim Gemüseschneiden zu verletzen <___< *hust,hust* sondern weil ich irgendwie das Gefühl hatte, er hätte auch ein Problem damit gehabt, dass Rei an ihm "herum fummelte" (um es mal so~ auszudrücken XD) und dann so lange seine Hand hielt und ihn einfach nur ansah. Seine Reaktion kam mir zu "seltsam" rüber, als dass ich das als "für ihn war das normal" hätte empfinden können. Argh. Ich will das Innenleben des Kai Hiwatari kennen!! |DDD;
Aber er war auch hier wieder cool - ich habe auf so einen bissigen Kommentar gehofft nachdem Rei "so blöd nachfragte" - weil, WAS WOHL hat er gemacht!? XD~~ Cool! Kai ist cool!! >//^//< Fanboiz like it! ♥♥♥

Aber awww~ ;__;
Je weiter das voran schreitet desto mehr will man von ihnen wissen und oooh T___T ich will wissen, was du dir als nächstes noch für sie einfallen lassen hast - nach so vielen "miesen kleinen Quälereien" im Alltag, die Rei das Leben schwer machen!! ; ^ ;
Und Kai wahrscheinlich auch ...

Wieso sind diese Kapitel so kurz ... *piesack*

...mehr...! *piesack²*XD;;

Ah, eins noch. Unbedeutend, aber --- ich musste mir zwischendrin vorstellen, Kai könne kein Blut sehen, als er so weg sah |DDD *lach* Auch wenn ich das für Schwachsinn halte, die Vorstellung war lustig.
Oooh und! Ich dachte mir an irgendeiner Stelle auch: Aaaah die Hände, für einen Blader gar nicht gut, wenn DIE verletzt sind...! D:
Bis mir einfiel: Halt, die bladeten hier doch gar nicht mehr?
Und da war ich kurz verunsichert und Rei schaffte Klarheit für mich |DDD
Rei, ich liebe Dich ♥♥♥
...nein, nein, tu ich nicht, ich möchte nicht von Kai massakriert werden. >___>
Ich sehe das Messer schon in meinem Rücken stecken oder so. XD;

Argh, es is' lang genug her, FORTSETZUNG!! ; ^ ;
Bitte! ;___;
Von:  Shayd_chan
2011-03-18T10:51:35+00:00 18.03.2011 11:51
Awwwwwww, mehr, mehr mehr!!!
Endlich hat er es sich eingestanden!!!
Ich find es immer so schön, wenn die beiden sich näher kommen.
Ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht wirklich was ich zu dem Kapitel sagen soll...
Ich finde, dass du die Spannung jetzt noch mehr aufgebaut hast und man merkt das der Höhepunkt immer näher rückt.
Bin gespannt auf das nächste Kapitel^^
Von:  Fye-chan
2011-03-15T17:06:24+00:00 15.03.2011 18:06
Weise Erkenntnis, Sherlock Rei ;)

Jaja, da hat er es sich dann endlich auch mal eingestanden....
Ich mag das Kapitel, vor allem die Atmosphäre zwischen den beiden...

Und ich bin sehr gespannt wie es nun weitergeht, wo Rei es endlich aktzeptiert hat!

GlG
Von:  Pfefferminze
2011-03-15T12:15:15+00:00 15.03.2011 13:15
w000t :D
Das Kapitel ist toll <3 richtig schnuckelig und süß und flauschig und hey, ich brauch mal wieder nen Zahnarzttermin bei so viel Zucker >3" (sry, schlechter Witz xD)
Ich genieße die Atmosphäre richtig, vor allem Reis innere Gedanken, das langsame 'ins Reine kommen' mit sich selbst und die Akzeptanzmoment... einfach herrlich <3
Arww, ich freu mich immer so wenn was Neues rauskommt :D

*klett* ♥
Von:  Minerva_Noctua
2011-03-15T10:22:03+00:00 15.03.2011 11:22
So schnell warst du diesmal^^.
Wunderbar!
Das Kapitel ist toll^^.
Deine Vorgehensweise gefällt mir sehr gut.
Es bleibt weiterhin spannend, was Kais Gefühle betrifft, aber das ist auch gut so*g*
Auf jeden Fall empfindet er ziemlich ähnlich^^.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht^^.

Bye

Minerva
Von:  WeißeWölfinLarka
2011-03-15T10:16:41+00:00 15.03.2011 11:16
Und wieder nur so kurz!
Aber diesmal kann und will ich gar nicht meckern. Diesmal fehlte gar nichts, das Kapitel fühlt sich richtig abgerundet an.
Bei dem Titel wusste ich erstmal gar nicht, was ich damit anfangen sollte. Aber letzlich hat sich das ja auch wieder geklärt. Auch wenn ich mich frage, wie Kai das so fertig gebracht hat, sich beim Gemüse schneiden so merkwürdig in die HAnd zu schneiden :D
Egal.
Was ich mich noch frage, ist, warum Kai an die Decke guckt. Ich habe da zwei Überlegungen: zuerst dachte ich, er könne kein Blut sehen bzw. ihm wird flau im Magen, als er den Blick auf die Wunde bekommt (so ginge es mir nämlich). die andere Idee ist, dass er es einfach genießt, von Rei so umsorgt zu werden.
Ach, ich mochte dieses Kapitel besonders gern^^


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