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Rabenherz

Nur einen Flügelschlag entfernt (SasuSaku, ItachiKazaru(OC))
von

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Summerfestival

So Leute, passend zum guten Wetter gibt es ein Sommerfest! Also schnappt euch ein Eis und ne Packung Taschentücher und los gehts^^
 


 

{JULI}
 

„Sakura-chan?“ Ein Klopfen ertönte.

„Moment!“, schrie sie Richtung Tür.

Sorgfältig steckte sie die letzten Spangen und Nadeln in ihrer Frisur fest, bevor sie sich den Kimono anzog und mit einer Hand geschlossen hielt, um Naruto nicht in Unterwäsche gegenüberzustehen.
 

Sie eilte durch den Flur und öffnete, sah sich einem Naruto in einem orangen Kimono gegenüberstehen. Die Ränder waren schwarz eingefasst, der Obi ebenfalls schwarz. Untypisch für Naruto, trug er heute mal kein Stirnband.

„Naruto-kun! Komm rein. Ich bin fast fertig.“

Er trat ein, ließ seine bewundernden Blicke über sie gleiten.

Sie trug einen roten Kimono mit weißen Kirschblüten darauf, der Rand ebenfalls weiß gesäumt, hatte das Haar zu einem Dutt gebunden und mit vergoldeten Spangen und Nadeln festgesteckt.

„Schick siehst du aus, Naruto.“, lächelte sie.
 

„Na und du erst- dabei bist du doch noch nicht mal fertig. Wenn Jiraya dich so sehen könnte...“ Sie lachten beide.

„Oh nein, bitte nicht. Komm kurz mit, dauert nicht lange...“

Sie wandte sich um und er folgte ihr verwundert, blieb unsicher im Türrahmen des Badezimmers stehen.

„Nun komm schon her, ich beiß nicht.“ Sie lächelte schelmisch, er verlegen, trat aber dennoch zu ihr, die mit dem Rücken zu dem großen Ganzkörperspiegel stand.

Sie zog den Kimono fester um sich und griff dann mit der freien Hand nach dem rot-weißen Obi, der über den Handtüchern lag. Sie legte ihn sich um die Taille und bat Naruto, die Enden einmal festzuhalten.
 

Sie ordnete ihre Kleidung noch einmal richtig.

„Könntest du wohl den Obi zubinden, Naruto? Mit Schleife?“

„Wenn du mir das zutraust...“, erwiderte er etwas zweifelnd, tat aber wie geheißen.
 

Zumindest versuchte er es.
 

Bis zum ersten Knoten kam er ja noch, doch dann verließen sie ihn. Die Schleife, die er band, war schief und krumm, und Sakura lachte, als sie dieses Desaster sah. Fast kamen ihr die Tränen, doch sie hielt sie zurück, damit die Schminke nicht verlief.

„Nein, anders, Naruto!“ Er hatte die Schleife schon selbst wieder gelöst und versuchte es erneut, jedoch wiederum ohne Erfolg.
 

„Ach, das kann doch nicht...!“, fluchte Naruto, während Sakura sich vor Lachen schüttelte, konnte sie seine Aktion doch im Spiegel mitverfolgen.

„Mehr nach links!“, rief sie jetzt.

„Nein- doch nicht so... re-Stop! Ein kleines Stück nach oben.. ja- Und du musst den Stoff anders drehen, sonst- ja- ach, warte.“, kicherte sie- so wurde das ja nie was. Narashi und Kaza würden sich hinterher noch die Beine in den Bauch stehen, wenn sie nicht bald loskamen.
 

Also, selbst ist die Frau, und während Naruto den Obi festhielt, formte sie Fingerzeichen und erschuf einen Schattendoppelgänger.

Die zweite Sakura nahm Naruto den Stoff aus der Hand, um eine ordentliche Schleife zu binden, allerdings erst, nachdem sie ihren eigenen Obi grob festgezurrt hatte- beinahe hätte Naruto einen sehr guten Ausblick auf ihren Körper erhalten.
 

Ihr Kimono war aus Seide, das weiße Unterkleid dazu ebenfalls, und Seide war auch das einzige, was man bei der Hitze tragen konnte. Zum Schluss band sie sich noch eine goldene Kordel um die Taille, dann zogen sie sich die Geta (traditionellen Holzsandalen) an und machten sich auf den Weg.
 

Es war der siebte Juli, und es war warm. Besonders jetzt, war es doch kurz vor zwei und immer noch herrschte die drückende Mittagshitze.

Das Sternenfest wurde heute gefeiert, und Naruto hatte Sakura gefragt, ob sie mit ihm dorthin gehen würde, und da sie momentan keinen Freund hatte und ihr Naruto immer noch lieber war als der aufgedrehte Lee, hatte sie zugesagt.
 

Sie beeilten sich, weil Sakura doch etwas länger gebraucht hatte als geplant, und sahen vor dem großen Eingang zur Festwiese schon Narashi und Kazaru stehen.

„Sakura! Naruto!“, rief letztere und winkte ihnen begeistert zu.

Sie drängten sich durch die Menge zu den beiden durch, die außerhalb der Menschenmassen standen.
 

Sakura schaute ihre Freundin bewundernd an.

Nur nebenbei registrierte sie Narashi, der aussah wie immer, nur im Kimono. Er war etwa 1.70 Meter groß und hatte braunblondes Haar, dass ihm keck in nach links abstand, und war noch kräftiger gebaut als Naruto. Als Mitglieder des Team 4 kannten Kazaru und er sich schon seit der Akademie, und sie waren sehr gute Freunde. Da keiner von ihnen eine feste Beziehung hatte, waren sie wohl zusammen zum Fest gekommen- Sakura schmunzelte, als ihr auffiel, dass es bei ihr und Naruto genauso war.

Er trug einen blauen Kimono mit beigem Obi, verblasste aber neben Kazaru genauso wie Naruto neben Sakura.
 

„Wow, Kaza- Das sieht ja schick aus. Wo hast du denn den Kimono her?“

Kaza zwinkerte. „Tja, eine alte Kleidertruhe auf dem Dachboden durchwühlt. Den hatte ich schon fast vergessen, der gehörte mal Großmutter, aber da meine Mutter kein Schwarz mochte, hat sie ihn für mich aufbewahrt. Du siehst aber auch nicht schlecht aus, Saku.“
 

„Danke, danke. Trotzdem nichts gegen dich. Wo ist Kuro? Drückt er sich wieder?“

Kazaru lachte. „Erfasst. Konnte solche Massenveranstaltungen noch nie leiden. Er wollte aber heute Abend auftauchen, wenn die Feuer angezündet werden und das Stück aufgeführt wird. Kommt ihr?“

Die Männer wurden keines Blickes gewürdigt und einfach von den beiden Frauen hinterher zum Eingang gezogen.
 

Sie waren aber auch beide ihren Anblick wert. Kazaru hatte ebenfalls einen Seidenkimono an, schwarz mit silbernen Federn darauf. Ihr Obi war ebenfalls in silber-schwarz gehalten.

Dazu trug sie ein schwarzes Halsband und ebenfalls aufwendigen vergoldeten Haarschmuck, allerdings nicht, wie bei Sakura, mit Perlen verziert, sondern mit schwarzen Federn. Die Kordel um ihre Taille war silbern und vorne mit einer schwarzen Brosche verschlossen.
 

Der Eingang war eigentlich kein Eingang, dennoch drängelten sich alle durch den schmalen Torbogen. Dort wurden nämlich die Zettel verteilt, auf denen man seine Wünsche aufschrieb und die man an die Bambusstämme hängte, die um die Wiese aufgestellt waren. Heute Abend gegen zehn, wenn es dunkel wurde, würden die Stämme mit den Wunschzetteln daran verbrannt werden. Größere Familien, die zu Hause eigene Äste aufgehängt hatten, konnten diese mitbringen und dazu werfen.
 

Jeder bekam anfangs drei Stück ausgehändigt, in verschiedenen Farben, und alle mit einen Vordruck 'Ich wünsche mir ...'.

Jedoch konnte man sich auch mehr holen, und man musste auch nicht alle verwenden.

Allerdings war es fast so etwas wie Tradition, dass sich jeder Gesundheit für seine Freunde und sein Familie wünschte.

Jeder erhielt also seine Wunschzettel, und sobald sie an Kotetsu und Izumo vorbei waren, die diese wie eigentlich jedes Jahr verteilten, lichtete sich die Menge. Die Wiese war groß und bot genügend Platz für Stände, die Essen und Andenken verkauften, und in der Mitte war ein Holzhaufen aufgeschichtet, der mit den Bambusstämmen angezündet werden würde, um ihre Wünsche zum Himmel zu tragen.
 

Die Bambusbäume waren rund um die Lichtung aufgestellt, und die Leute hängten ihre Wünsche an, sorgfältig, denn ein Zettel, der abfiel und nicht verbrannt wurde, brachte großes Unglück und wahrscheinlich das genaue Gegenteil von dem darauf stehenden Wunsch.

Die vier Freunde hoben sich die Zettel auf und schlenderten über die Wiese, quatschten über die neuesten Neuigkeiten, lachten und scherzten.

Es war ein fröhlicher Tag, und traurig sein war geradezu unmöglich. Sie kamen in die Nähe der großen Bühne, die gegenüber vom Eingang stand. Eine Band spielte flotte Musik, doch keiner tanzte. Das eigentliche Fest begann erst abends, deswegen war es immer wieder verwunderlich, wie viele Leute schon so früh auftauchten.
 

Auf der Bühne würde kurz vor Sonnenuntergang die Geschichte des Sternenfestes erzählt oder eher aufgeführt werden, damit jeder die Historie dieses Festes kannte.

Wie jedes Jahr nahmen sie sich zu zweit ein Los, um vielleicht einmal das Glück zu haben, bei dem Schauspiel auf der Bühne zu stehen.

Doch vorerst trafen sie einige ihrer Freunde.

Ino lief ihnen als erstes über den Weg, Sai an der Hand hinter sich herziehend.

Der blasse junge Mann hatte einen mattschwarzen Kimono mit schwarzen Säumen an und wirkte neben der blonden Schönheit so mehr als unscheinbar.
 

Das lange blonde Haar zu einem Zopf geflochten, hatte sie es sich wie eine Krone um den Kopf geschlungen und festgesteckt. Die Haarnadeln von ihr waren Silber, die Spangen in dunklem Violett.

Genau in diesem Violett war auch ihr Kimono gehalten, mit goldenen Fächern darauf. Die Ränder waren noch eine Spur dunkler gefärbt als der Rest, genau wie der Obi.
 

Kazaru hatte eigentlich nichts mit Ino zu tun, es nervte sie, dass dieses laute Plappermaul und modebesessene Etwas Sasuke beanspruchte, doch Ino war und blieb trotz allen Zickenkriegs aus unerfindlichen Gründen Sakuras Freundin.

Warum das so war, hatte Sakura ihr nicht erzählen wollen, und deswegen hatte sie auch nicht mehr nachgefragt.

Außerdem war da ja noch Sai, der immerhin einige Zeit lang mit Sakura und Naruto in einem Team gewesen war und wie immer sein undurchdringliches Lächeln aufgesetzt hatte, und anscheinend war er ein kleiner Lichtblick, dass sie von Sasuke ablassen würde.
 

Sie setzten sich bei einem Eis und einer kühlen Limonade an einen Tisch und unterhielten sich, die drei Männer an einer Seite, die drei Frauen an der anderen, doch dass das Gespräch überwiegend auf der weiblichen Seite geführt wurde, war nicht zu leugnen. Selbst Sai behielt seine Augen auf Ino gerichtet, obwohl er doch angeblich jegliche Gefühle aus sich verbannt hatte.
 

Die vergnügte Atmosphäre hielt an, auch ohne Alkohol, und schließlich kam von den Frauen die unweigerliche Frage: „Sagt mal, wie gefallen wir euch eigentlich?“

Augenblicklich war eine Spannung, eine Erwartung in der Luft zu spüren, und Naruto und Narashi nahmen das auch wahr und reagierten entsprechend.

„Ihr seht fantastisch aus, alle drei, besonders Sakura-chan.“ Das kam, wie zu erwarten, von Naruto.

Narashi schloss sich an: „Die drei Schönsten des Festes, insbesondere Kaza, möchte ich meinen.“
 

Aller Augen richteten sich auf Sai, der diese Spannung zu seinem Pech nicht zu spüren schien.

Und so antwortete er, wie er immer antwortete, nämlich ehrlich, aber irgendwie teilnahmslos und immer noch lächelnd: „Hübsch, aber ein wenig einfallslos, bedenkt man, dass Sakuras Name Kirschblüte bedeutet. Und die Federn hast du wohl deiner Krähe ausgerupft, was der Grund dafür ist, warum er nicht...“

Sai hatte nicht bemerkt, wie die Augen der Frauen gefährlich aufblitzten und sie die Muskeln anspannten. Für einen Ninja war er in solchen Situationen echt unvorsichtig, und bevor er sich selbst ins Grab reden konnte, hielt Naruto ihm den Mund zu. Doch die Stimmung war gekippt.

„Wie bitte?!“, riefen Kazaru und Sakura, und Ino seufzte nur tonlos.
 

Zwei Kopfnüsse und ein kaltes Getränk, zu Wiederbelebungszwecken über Sai geschüttet, später, war wieder alles in bester Ordnung. Die Leute um sie herum beobachteten sie jetzt misstrauisch, Sai hatte ihnen versichert, sie seien garantiert die drei wunderschönsten Grazien dieses Landes, die diesen Schmuck überhaupt nicht bräuchten, und in Anbetracht der Tatsache, dass es schon nach vier war, gingen sie wieder eigene Wege, sie würden sich ja bestimmt noch wiedersehen.
 

So schlenderten sie weiter, trafen Tsunade, Chouji, dann eine größere Gruppe bestehend aus Hinata, Neji und Tenten, und zu Kazas Missfallen auch Kiba und seine Schwester Hana mit ihren Hunden.

Naja, Missfallen war vielleicht etwas hart ausgedrückt- Hana war etwas älter als Kazaru, doch sie waren im selben Jahrgang und außerdem das Team, das den Überschuss an Kunoichi ausgleichen musste.
 

~~
 

Zusammen mit Narashi und ihrem Sensei Chinjou bildeten die beiden also Team 4, und sie konnten nicht behaupten, dass sie sich nicht verstanden, doch die drei Hunde von Hana ärgerten mit Begeisterung Kuroi, und sie sah sich äußerst selten dazu in der Lage, das zu unterbinden.

„Ist doch süß, wie sie spielen, und sie tun ihm ja nichts.“, pflegte Hana zu sagen.
 

Sie taten ihm auch wirklich nichts, und selbst wenn sie ihn erwischten, rissen sie ihm niemals auch nur eine Feder aus, auch wenn er manchmal hinterher doch etwas zerzaust aus sah.

Kuroi rettete sich meist in die Luft oder auf Kazas Schulter und schimpfte wie ein Rohrspatz, doch das hielt die drei Banausen nicht davon ab, sich von hinten an ihn und zwangsläufig meistens auch an Kazaru anzuschleichen und ihnen beiden durch ein lautes Bellen einen gehörigen Schrecken einzujagen.

Doch alle Vorsicht, ihn nicht zu verletzen, änderte nichts daran, dass Kuroi eine ausgeprägte Abneigung gegen Hunde entwickelte, und Kazaru tat es ihm gleich.
 

Chinjou war ein sehr gutmütiger Sensei, und eigentlich traute man ihm den Jonin- Rang gar nicht zu, doch sobald man einmal Zankon, seinem vertrauten Geist, begegnet war, und die beiden zusammen angriffen, wusste man, dass er ihn mehr als nur verdient hatte.

Er war stets freundlich und scherzte gern, trainierte sie jeweils in den Fähigkeiten, in denen sie am besten waren. In der Hinsicht waren sie ein sehr ungleiches Team- Hana war am stärksten in Ninjutsu, besonders in Kombination mit ihren Hunden, Kazaru hatte Genjutsu- Talent und Narashi wurde zusehends in Taijutsu gefördert, obwohl auch er nicht unbegabt in Ninjutsu war.
 

Das Auffälligste an Chinjou waren die drei feinen Narben, die sich von rechts oben nach links unten über sein Gesicht zogen. Die hatte ihm Zankon zugefügt, ein Riesenhase, der nur noch ein Auge besaß und dessen fehlendes Linke ebenfalls eine Narbe zierte. Zankon hatte die Narbe schon länger, doch im Kampf darum, ob er wirklich der Vertraute Geist von einem – damals noch sehr jungen – 'Rotzbengel' sein sollte, hatte auch Chinjou seinen Teil abbekommen. Schlussendlich hatte der 'Bengel' gewonnen, und mittlerweile lachten beide darüber und meinten, die Narben würden sie nur noch mehr zu Partnern machen.
 

~~
 

Hinata wirkte nicht sehr glücklich. Sie war in Begleitung von Kiba, doch Tenten war es, die sie an der Hand hielt und sie mit sich zog, damit sie nicht, ganz nach Hinata-Art, irgendwann einfach zurückblieb und sich nach Hause schlich. Mit dem rechten Arm hatte Tenten sich an Neji geklammert, der das alles wie immer mit stoischer Ruhe über sich ergehen ließ; auch er war wie seine Cousine eigentlich nicht der Typ für Feste.
 

Es dauerte nicht lange, bis sie auch Gai und Lee über den Weg liefen, die ihre froschgrünen Einteiler gegen einen Kimono der gleichen Farbe eingetauscht hatten.
 

Sie plauderten und lachten ein wenig, dann trennte man sich wieder und spazierte weiter.

Kakashi war ebenfalls da, ohne Begleitung, und trotz Kimono mit Maske. Er war immer sehr darauf bedacht, Gai auszuweichen, wer weiß, was der Kerl sich wieder ausdachte.

Nach einem kurzen Gespräch entschuldigte er sich mit einer fadenscheinigen Ausrede und verschwand wieder in der Menge. Ein wunder, das er überhaupt gekommen war, denn Feste waren eigentlich siene Sache nicht.

Bestimmt hatte Tsunade (die an einer Bar saß und Sake in sich hinein schüttete) ihn irgendwie dazu gezwungen- welcher arme Tropf schob eigentlich gerade Notdienst?
 

Naruto und Narashi spendierten den Mädels jeweils eine Zuckerwatte, die sie zu viert aßen, und danach noch ein Eis.

Narashi, wie Sakura beobachten konnte, nährte sich Kazaru mehr oder weniger unauffällig immer weiter an. Kaza ließ das in geringem Maße zu, schließlich waren sie gute Freunde, und dennoch, eigentlich müsste Narashi doch langsam verstanden haben, dass außer dieser einen, ersten Nacht, die nur aus Liebeskummer um Itachi entstanden war, nichts zwischen ihnen lief oder je laufen würde.
 

Kazaru war verliebt, das wusste Sakura, doch ihre Hoffnung, das Itachi zurückkommen würde, war höchstwahrscheinlich vergebens, und auch wenn Kazaru das wusste, hielt sie daran fest, genauso wie Sakura auf Sasukes Rückkehr hoffte und ebenfalls wusste, dass das unwahrscheinlich war.

Das Schlimmste war allerdings, dass sie niemals beide glücklich werden konnten, denn die Chance, dass nicht einer der beiden, wenn nicht sogar beide, ihr Leben in diesem Rachekampf ließen, war verschwindend gering.

Sakura seufzte; sie wusste, was heute ihr Wunsch sein würde.
 

Doch sie wurde aus ihren wehmütigen Gedanken gerissen. Vorn bei der Bühne hatten sie wie auch schon die Jahre zuvor ein Los mit einer Nummer darauf gezogen. Das Stück ging nicht sehr lange, und eigentlich kannte jeder die Geschichte.

Ab einem bestimmten Alter durfte man also zu zweit ein Los ziehen, und mit etwas Glück wurde man zu Wega und Altair.

Ein Räuspern drang nach dem nächsten Lied aus dem Lautsprecher.

„Achtung, Achtung, soeben fand die Losziehung statt.“ Irukas Stimme.

„In diesem Jahr hat das Pärchen mit der Nummer 26 das Vergnügen, in unserer Aufführung mitzuwirken.

Bitte findet euch in einer halben Stunde an der Bühne ein. Die Nummer 26!“

Dann war es wieder still, zumindest aus dem Lautsprecher, denn neben Sakura kreischte Kazaru begeistert auf.
 

„26! Narashi, wir dürfen spielen!“ Sie war so begeistert, dass sie erst Sakura und Naruto umarmte und sich dann Narashi um den Hals warf, um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken.

Etwas überrascht lächelte er sie an, ließ die Gelegenheit aber nicht ungenutzt verstreichen und umarmte sie, wobei seine Hand fast zu weit nach unten rutschte, doch Kaza schien das in ihrer Freude nicht zu bemerken.
 

„Können wir euch beide denn alleine lassen, oder stellt ihr dann Unsinn an?“ Kazarus Augen funkelten vergnügt, als sie sich von Narashi löste und scheinbar streng Naruto und Sakura ansah.

Sakura verdrehte nur die Augen. „Ach Kaza, gerade du müsstest wissen, dass wir nichts tun werden...“ /Wobei ich mir da bei euch beiden nicht sicher bin/, fügte sie in Gedanken hinzu.

„Aber bevor ihr abhaut, werden wir noch unsere Wünsche aufschreiben und aufhängen, nicht, dass ihr das vergesst.“
 

Das taten sie auch. Sakura fertigte zwei Zettel an, einen mit dem obligatorischen Wunsch um Gesundheit von Freunden und Familie. Den Zweiten schrieb sie eigentlich auch jedes Jahr auf, seit Sasuke fort war, doch den änderte sie dieses Jahr ab, als sie Kazaru ansah. Sorgfältig legte sie die Worte zurecht und schrieb dann: '...dass Sasuke seinen Bruder am Leben lässt und beide gesund nach Hause zurückkehren.'

Sie seufzte, dann hängte sie die beiden in ein Bambuszweig am Rand des Platzes.
 

Kazaru sah auf den leeren Zettel vor sich. Den mit Gesundheit für ihre Freunde und Kuroi war fertig, doch was sollte sie auf den anderen schreiben? /Komm zurück, Itachi.../, dachte sie traurig.

Kurz überlegte sie noch, dann schrieb sie: '…dass Itachi Sasuke nicht umbringt und sie wohlbehalten und gesund zurückkommen.'

Auch Kaza seufzte, dann band sie ihre Zettel an einen Bambuszweig auf der anderen Seite der Wiese. Sie und Narashi hängten ihre Wünsche nebeneinander, dann begaben sie sich zur Bühne.
 

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„Jetzt komm schon, Naruto, es ist bald Zeit!“

„Jaja, Sakura-chan, schon gut. Wir kriegen bestimmt noch Plätze.“

Er konnte ja verstehen, dass sie aufgeregt war, aber so aufgeregt...

Sie waren viel zu früh, damit sie auch nur ja einen Platz abbekamen, von dem aus sie etwas sahen.

Langsam sammelte sich die Menge, die Stimmung war gut. Dies war ein Highlight des Tages, zusammen mit der anschließenden Verbrennung der Wünsche.

Fackeln wurden entzündet und um die Wiese in den Boden gesteckt, die Spannung stieg. Trotz der Amateurschauspieler war die Geschichte des Tanabata immer ein Erlebnis, oder vielleicht gerade deswegen, weil es dadurch jedes Jahr anders, lebensnaher war.
 

Naruto und Sakura bekamen Plätze neben Tenten und Neji, die sich bereits ein Glas alkoholisches gönnten. Auch Sakura hatte noch immer ihr halbvolles Weinglas in der Hand. Ein Rascheln ertönte, und Sakura spürte, wie sich etwas schweres auf ihrer Schulter niederließ. Den Kopf nach rechts drehend war sie nicht überrascht, Kuroi zu erblicken, der sie aus seinen wachen Augen fragend ansah.
 

„Da bist du ja, Kuro! Kazaru spielt dieses Jahr im Stück mit. Kannst gerne da sitzen bleiben, bis sie fertig sind.“ Er nickte nur, rieb als Dankeschön seinen Kopf kurz an ihrem und richtete seinen Blick dann nach vorn auf die Bühne, nachdem er es sich auf ihrer Schulter bequem gemacht hatte.

Nach und nach hatten sich alle versammelt, und es wurde still.

Die Dämmerung brach herein und die Bühne lag bereits im Dunkeln, sodass die Verhältnisse optimal waren.

Eine Bewegung auf der Bühne, und das Schauspiel begann.
 

„Vor langer Zeit lebte eine wunderschöne junge Frau mit Namen Wega, oder auch Orihime, die Weberprinzessin genannt, Tochter des Nordsterns und somit des Himmelskaisers.“

Ein Spotlight erhellte die einsame Figur auf der Bühne, Kazaru, unverändert in ihrem Kimono, auf der rechten Bühnenseite. Die Hände vor dem Körper gefaltet stand sie mit geschlossenen Augen da und lauschte auf die Stimme aus dem Off, die die Geschichte erzählte.
 

„Ihr Vater liebte die Stoffe, die sie webte, und so webte sie tagein, tagaus und hatte Freude an ihrem Handwerk.“

Kazaru hob Stoffe von einem Tisch, der neben ihr stand, zeigte sie dem Publikum, ließ ihr Finger darüber gleiten, als suchte sie Unebenheiten, doch fand sie keine. Sie war anscheinend zufrieden. Sakura kam nicht umhin zu bemerken, dass Kazaru wie geschaffen für diese Rolle war, zumindest sah das wenige, was sie bisher gesehen hatte, sehr viel versprechend aus, kein Hauch von Lampenfieber zu bemerken.
 

„Doch Wega war nicht glücklich.“ Enttäuschung legte sich auf Kazas Gesicht, vermischt mit Trauer.

„Durch ihre Weberei hatte sie keine Zeit, einen Mann zu finden, doch etwas fehlte in ihr, sie fühlte sich nur halb.“

Wie sehr Kaza in dieser Rolle aufging, wie gut sie hineinpasste, all das wurde Sakura erst jetzt bewusst, da sie die Emotionen auf ihrem Gesicht deutlich erkennen konnte und auch sah, dass sie nicht gespielt waren. Es war Itachi, der vor ihrem inneren Auge erschien, da war sie sich sicher.
 

„Ihr Vater konnte und wollte dieses Dilemma nicht länger mit ansehen, und so machte er es sich zur Aufgabe, einen Mann für sie zu finden.“ Kazaru sah nach oben, zu einem Arm, der, scheinbar körperlos, eine ausschweifende Bewegung nach links machte, und Kazaru wandte den Blick dorthin, hoffte, das ihr vertraute und doch so fremde Gesicht zusehen. Wie sehr sie ihre Sehnsucht nach ihm unterdrückt hatte, wurde ihr klar, als sie jetzt, auf dieser dunklen Bühne, völlig unerwartet und mit voller Wucht über sie herein brach.
 

„Und ein Mann mit Namen Altair, oder auch Hikoboshi, der ein Kuhhirte war, trat unter den vielen Bewerbern vor sie, ohne große Hoffnung gehabt zu haben, dass sie ihn erwählen wurde. Er liebte die Prinzessin, und als sie ihn erblickte, entflammte auch ihr Herz für ihn.“

Ein weiteres Spotlight erhellte die Bühne und war auf Narashi gerichtet, der eine Hirtenstab in der Hand und um seine Schultern ein einfaches dunkelblaues Cape trug.

Sein beiger Obi war durch eine roten ersetzt worden, der Cape und Kimono zusammen hielt.

Einen Moment lang sah sie ihn tatsächlich. Itachi, in seinem schwarzen Mantel mit roten Wolken.
 

Doch dann ging Narashi eine Schritt auf sie zu und die Illusion zerbrach, was ihr Tränen in die Augen trieb. /Noch nicht weinen, Kaza. Gleich, gleich.../ Sie wollte den Anderen nicht die Aufführung verderben. Kaum eine Schauspielerin schaffte es, zu weinen, meist waren sie so nervös von Lampenfieber, dass sie es nicht fertig brachten.
 

„Sie entschied sich für ihn, und sie wurden verheiratet, ein glückliches und verliebtes Pärchen.“

Sie gingen aufeinander zu, Narashi nahm ihre Hand und lächelte sie an. Kazaru zwang sich, ebenso begeistert zurück zu lächeln, bevor sie sich dem Publikum zu wandten.

Oben, an der Decke der Bühne, erschien ein zweiter Arm, direkt über ihnen. Und als die Handflächen aneinander gelegt wurden, trafen sich Narashis und Kazarus Lippen zu einem Kuss.
 

Kazaru hörte, wie die Frauen aufseufzten; der Kuss fand nicht immer so statt. Wenn es sich nicht um Paare handelte, berührten sich die Lippen der beiden meist nur kurz und scheu.

Narashi übernahm eindeutig die Initiative dabei, und er hatte nicht vor, es bei diesem bisschen zu belassen.

Kazaru war das im Moment egal, sie versuchte immer noch eisern, die Tränen zurückzuhalten, und um sich abzulenken, erwiderte sie den Kuss ebenso enthusiastisch. Ein einzelner Tropfen der salzigen Flüssigkeit rann auf der dem Publikum abgewandten Seite ihre Wange herab.

/Itachi, Itachi, Itachi.../ Mit jedem lauten, hämmernden Herzschlag wiederholte sie seinen Namen in ihrem Kopf, als es irgendwann wieder Narashi war, der sich von ihr löste. Er hatte noch nicht ganz vergessen, dass das hier eine Aufführung war, auch wenn ihm das durch den innigen Kuss sehr schwer gefallen war.
 

„Doch sie waren so verliebt, dass sie ihre Aufgaben vergaßen. Und der Himmelskaiser bekam keine neuen Stoffe mehr, weil Wega nicht mehr webte, und die Rinder wurden krank, weil Altair sich nicht mehr um sie kümmerte.

Da trennte der Himmelskaiser die beiden wieder voneinander, verbannte Altair auf die andere Seite des großen Flusses.“

Schwarz vermummte Gestalten erschienen, kaum zu erkennen in der Dämmerung, und zogen sie auseinander. Kazaru hatte ihre Hand fest um die Narashis geklammert, sie sah das Entsetzen in seinem Gesicht, wusste, dass sie genauso aussah, und nun, endlich, ließ sie los, und Tränen rollten in Sturzbächen über ihre Wangen.
 

Ihre Sprechrollen vermischten sich miteinander, als sie auseinander gezerrt wurden:

„Nein! Altair! Geliebter! Vater, tu das nicht, ich bitte dich! Altair!“

„Wega! Ich liebe dich!“

Die Hände nacheinander ausgestreckt, als könnten sie sich immer noch erreichen, wenn sie sich nur genug anstrengten.

„Altair!“, rief sie wieder. /Itachi!/, rief ihr Herz.

„Wega!“, antwortete er, und die ersten Frauen im Publikum brachen in Tränen aus.

„Altair! Geh nicht fort! Verlass mich nicht!“ Die Verzweiflung in ihrer Stimme war ergreifend, und ihr Herz schrie Itachis Namen in die Welt hinaus.
 

Niemand bemerkte die starke Windböe, die aufkam, so gefesselt waren sie von dem Spiel der beiden. Und so bemerkte auch niemand, wie das Band eines Zettels riss und er durch die Luft getrieben wurde.

Sakura griff nach Narutos Hand, unklammerte sie fest, und er, überrascht, strich beruhigend mit dem Daumen darüber.
 

Mit künstlichem Nebel wurde ein Fluss auf die Bühne gezaubert, fast die ganze Breite einnehmend, die schwarzen Gestalten ließen sie los, verschwanden, und ließen sie beide kniend an den verschiedenen Ufern zurück.

Noch immer rannen Tränen ihr Gesicht hinab, als sie unverwandt Narashi ansah, doch ihre Augen gaukelten ihr ein Trugbild vor; es war Itachi, der da am anderen Ufer stand, mit unbewegtem Gesicht. Täuschte sie sich, oder war so etwas wie Trauer, ein Funken von Bedauern in seinen Augen zu sehen?
 

Sakura saß da und weinte, merkte das nicht mal, sah den ganzen Schmerz ihrer Freundin und wünschte sich nichts mehr, als dass es ihr besser gehen sollte, wünschte sich, dass irgendwie, durch ein Wunder, beide Brüder sicher zurückkehren würden.

Der Zettel flatterte einige Meter über sie hinweg, doch niemand sah es.
 

„Doch aus Liebeskummer könnten sie immer noch nicht arbeiten. Dann geschah es einst, dass Wega sich am siebten Tag des siebten Monats von ihren Bewachern davonstehlen konnte.

Eine Schar Elstern half ihr, der Prinzessin, indem sie eine Brücke über den Fluss bildeten, die Elsterbrücke.“

Eine Brücke wurde von unten heraufgeschoben, erhob sich über den 'Fluss', und sie eilten aufeinander zu, trafen sich in der Mitte und küssten sich wieder.
 

Und mit diesem Kuss war wieder ihre Illusion zerbrochen; sie wusste, wie Narashi küsste, und auch wenn sie diese Erfahrung mit Itachi nie gehabt hatte, sagte ihr Bauchgefühl, dass er anders küssen würde. Zudem stieg ihr der vertraute Duft Narashis in die Nase, und Itachi roch ganz anders, dezenter und doch soviel stärker. Irgendwie nach Schokolade und Wald, während Narashi sie eher an Schnee und Äpfel erinnerte.
 

Eine weitere Böe wehte den Zettel in einen der Bambusbäume, wo sich der Rest des Bandes um das Band eines weiteren Zettels schlang, sie wirbelten umeinander herum.

Nebeneinander flatterten sie im Wind, nun untrennbar verbunden, und hätte jemand diese beiden Zettel gelesen, so wäre er sicher überrascht, darauf nahezu den selben Wunsch in einer anderen Formulierung zu finden.
 

„Der Himmelskaiser sah, dass sie glücklich waren, und erlaubte, dass sie sich fortan jedes Jahr am selben Tag auf dieser Brücke treffen durften. So waren sie nicht mehr in zu großem Kummer gefangen, und beide nahmen ihre Arbeit wieder auf.“ Die Hände machten eine ausholende, gestattende Geste, und nachdem Kazaru und Narashi den Kuss gelöst hatten, sahen sie sich glücklich an.
 

„Die Sterne Orihime und Hikoboshi sind diese beiden Liebenden, die Milchstraße der Fluss, der sie trennt. Doch jedes Jahr am siebten Juli wird durch Elstern, Dunkelwolken, ein Treffen der beiden ermöglicht. Lasst uns unsere Wünsche verbrennen und hinauf zu ihnen schicken, damit wir, wenn wir Glück haben, im folgenden Jahr diese Wünsche erfüllt sehen werden, wie es auch den beiden zuteil geworden ist.“
 

Ein allgemeines Schluchzen der Frauen und ein Raunen der Männer war die Antwort darauf, und sie wandten sich um zu dem schon errichteten Holzhaufen, der nun feierlich von drei Männern mit Fackeln in Brand gesteckt wurde. Dann begannen die drei, einzeln die Bambusstämme zu holen. Einer nach dem anderen fand den Weg ins Feuer, schließlich auch der mit den nun verbundenen Wünschen der beiden Kunoichi.
 

Die Sterne waren klar sichtbar in dieser Nacht.
 

So Leute, ein Emotionales Sommerfest! Ich liebe dieses Kapitel^^

Dabei war es eigentlich nicht geplant... danke dir, Ame^^

Im nächsten geht es noch weiter, und es wird 'interessant' xD Aber wie immer in meinen FFs (bis auf einen speziellen Fall... *hust*) gibt es eine zensierte Version^^ Aber ich will nicht zu viel verraten... gut also, ich bin gemein^^
 

Bis denn, ich würde mich speziell zu diesem Kapitel über Kommentare freuen^^
 

*Kekse dalass* *noch nen großen becher Eis hinstell*

Lg, Eure

Flecki^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  AmeNeko
2011-03-25T21:16:18+00:00 25.03.2011 22:16
*schluchz*
Jedes Mal wenn ich dieses Kapi lese muss ich echt weinen >.<
Es ist so schön, traurig und emotional gleichzeitig... Und Narashi taucht endlich auf <3

Wenn meine fixen Ideen immer so etwas hervorbringen, sollte ich das öfter vorschlagen xD hihi
Jetzt warte ich natürlich auch gespannt bis das nächste Kapi kommt ö.ö >;3


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