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Aozora

Chaos in der Liebe
von

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Die Wahrheit kommt ans Licht

Ich öffnete vorsichtig die Augen, als mein Blick über die Uhr auf meinem Schreibtisch schweifte, ich konnte jedoch nichts erkennen. Dazu kam, dass etwas Schweres auf meiner Taille lag, Kyle hatte seinen Arm in der Nacht um mich gelegt. Er kuschelte sich geradezu an mich, er war so schön warm. Plötzlich schreckte ich auf. “Der Ausflug!“ brüllte ich wie eine Wahnsinnige, ich hatte überhaupt nichts zum Anziehen, meine Unterlagen waren ebenfalls bei Maja, wobei meine Kollegin sicher eine weitere Kopie dabei hatte. Kyle setzte sich langsam im Bett auf und deutete auf den Schrank. Schnell sprang ich auf und öffnete ihn. Natürlich, einige Kleider waren noch in der Reinigung, Kyle musste sie für mich abgeholt und aufgehangen haben. Ich packte etwas Passendes, rannte ins Bad und zog mich schnell um. Eine Weile lang schaute ich in den spiegle und berührte meine Lippen, es war also kein Traum, er hatte mich wirklich geküsst. Als ich zurück ins Zimmer ging um meine Tasche zu holen saß Kyle immer noch im Bett, langsam richtete er seine Füße auf den Boden und sah mich an. “Kommst du wieder?“ fragte er mit heiserer stimme, ich zuckte ahnungslos mit den Schultern und kramte hektisch meine Sachen zusammen. “Ich will, dass du wieder bei mir wohnst. Ich möchte dich in meiner Nähe haben. Also?“ Kurz ließ ich meine Tasche fallen, hob sie aber sofort wieder auf. “Hör zu, lass uns darüber reden, wenn ich wieder zurück bin, ja? Gerade hab ich keine Zeit, ich komme so schon viel zu spät.“ Ich fuchtelte mit den Händen herum, denn ich war wirklich spät dran. “Ich Liebe dich, Souta.“ Ertönte es noch hinter mir. “Ich muss wirklich los, wir reden später okay?“ Ich beachtete ihn nicht, drehte mich auch nicht um. Nahezu fluchtartig verließ die Wohnung. Ich wollte schnell weg, einem Gespräch ausweichen, selbstverständlich wollte ich auch nicht zu spät zum Ausflug kommen, immerhin war ich die Leiterin. Also stieg ich in die Bahn und fuhr zum uni Gelände, ich war immer noch verwirrt von Kyles Worten, sie machten mich verlegen und ließen mein Herz schneller schlagen. Wenn ich an den flüchtigen Kuss dachte, wurde mir ganz heiß und ein Schauer lief mir über den Rücken. Dazu kam sein verzweifeltes Selbst, welches ich zum ersten Mal zu sehen bekam. So kannte ich Kyle nicht, diese Seite war mir gänzlich fremd an ihm und doch, machte sie ihn in meinen Augen so viel wärmer. Einen Augenblick lang ertappte ich mich doch glatt beim Schwärmen. Dabei wollte ich doch nur ihn, Chrisato. Selbst wenn daraus nach all dem, was geschehen war, nichts werden würde, Kyle als Ersatz zu nehmen wäre gänzlich undenkbar geradezu unmöglich. Trotzdem wurde ich das Seltsame kribbeln im Bauch nicht los, alleine, wenn ich an seine weichen Lippen dachte, an das seidene Gefühl seiner alleine, wenn ich an seine weichen Lippen dachte und diese emotionale Seite an ihm, die noch nie zuvor gesehen hatte. All diese Gedanken stärkten das kribbeln in meinem Bauch, die Hitze in meinem Körper, welche mein Herz schneller schlagen ließ, es machte mich nahezu verrückt. Angekommen an der Uni zwängte ich mich schnell aus der Bahn und rannte hoch zum Gelände, wo die Studenten schon auf mich am großen Bus warteten.
 

Schnell reichte mir die Kollegin eine Kopie der unterlagen und wir stiegen ein. Während der fahrt, dachte ich über viele dinge nach. Dinge wie das erste Mal, als ich auf Chris traf, das erste Mal das ich Kyle traf oder aber über das erste Mal, als ich meinen Eltern von meinen Plänen erzählte. Ja, ich konnte mich noch genau an ihren entsetzten Blick erinnern, obwohl er sehr schnell in Bewunderung umschlug. Sie haben mich nie für das was ich getan habe kritisiert, lediglich mein Vater war anfangs skeptisch, was er davon halten sollte. Sein einziger Sohn wollte sich zu einer Frau um operieren lassen, es traf ihn ziemlich hart. Jedoch nach und nach gewöhnten sie sich daran. Meine Mutter, meine Schwester letztlich sogar mein Vater. Er war derjenige der mir half einen neuen Namen zu finden und dass obwohl er nicht gerade der gesprächige Mensch war. Während ich über all die Dinge nachdachte, erreichten wir die Grenze, alle kramten ihre Ausweise hervor, auch ich war im Begriff dies zu tun, als mir einfiel, dass mein Ausweis noch bei Maja lag. Verzweifelt sah ich meine Kollegin an, zog das Handy aus der Tasche und beschloss das einzig richtige zu tun. Ich rief Chrisato an in der Hoffnung er würde ihn bei Maja abholen und ihn mir bringen. “Patrias!“ Ertönte es vom Lautsprecher. “Hallo, Chris. Ähm, ich wollte fragen, also du könntest mir nicht zufällig einen Gefallen tun?“ Einen Moment lang raste mein Herz wie wild. “Klar, worum geht’ s.?“ Er fragt nicht einmal, wo ich ab geblieben war? War es ihm vielleicht entgangen, dass ich vorzeitig reiß aus nahm? “Also weißt du, wie stehen an der Grenze und mein Ausweis liegt bei Maja, könntest du, also nur, wenn es keine Umstände macht ...“ Ich stotterte, es war mir unangenehm zu fragen. “Ach, kein Problem, ich hol ihn ab und bring ihn zu euch. Wegen gestern, also wir haben uns scheinbar aus den Augen verloren, ich hoffe du hattest keine Umstände auf dem Heim weg.“ Er schien wirklich nichts von all dem mitbekommen zu haben. “Aber nein alles bestens, also ich warte dann hier.“ er stimmte noch kurz zu und legte auf. So fing das lange warten an, um die Zeit zu überbrücken, unterhielten wir uns über ein paar bekannte Romane.
 

Die Studenten schien die Warterei nicht sonderlich zu stören. Auch wenn ich mir langsam sorgen machte. Immerhin war der Anruf nun ganze zwei stunden her, es hätte nicht länger als eine dauern dürfen. Ob etwas geschehen war? Plötzlich klingelte mein Handy. “Hiroki hier!“ an der anderen Seite war Maja. “Sie wissen es, Ranmaru, das du Souta bist, wir alle wissen es jetzt. Chris ist auf dem Weg zu Kyle. Etwas Schlimmes wird passieren.“ Woher sollten sie es denn wissen? Jedoch, natürlich, es muss auf den papieren gestanden haben, auf den Urkunden sie lagen alle bei dem Ausweis, jetzt würden mich sicher alle hassen. “Ich hab es auch so schon gewusst, also es ist nicht so schlimm. Immerhin, es gibt nur einen der Roibuschtee und ein Stück Zitronenrolle bestellt, zudem war die Ähnlichkeit selbst für Geschwister verblüffend. Ich hab es für mich behalten, aber als Chris die Unterlagen gesehen hatte, er wirkte geschockt, als ich fragte, wo er hinginge, sagte er undeutlich Mountain. Ran, du musst nachsehen gehen, bevor etwas passiert!“ Ich legte auf, ohne zu antworten, alles war aufgeflogen, alles, was ich immer vermeiden wollte, traf jetzt ein. Mein Kollegin sah mir bereits an, dass etwas Schlimmes geschehen war, sie bot mir an den Ausflug alleine zu übernehmen, ich nickte und rief mir ein Taxi zurück. Zurück nach Hause, wo auch immer das jetzt sein würde, vorerst jedoch war es bei Kyle. Was Chris wohl von ihm wollte, dass alles ließ, mir keine Ruhe, ich war nervös, hatte Angst. So langsam wuchs mir die Situation über den Kopf, sie geriet völlig aus dem Ruder. Mein einziger Wunsch war es doch einfach nur glücklich zu werden, doch wenn ich ehrlich war, seid ich hier angekommen bin hatte ich dauernd Schwierigkeiten oder war verwirrt. Am liebsten wäre ich zu Hause bei meinen Eltern, bei meiner jüngeren Schwester. Dort wäre mir all das sicher erspart geblieben. Ich änderte mein Fahrziel, ich wollte in die Uni, dort gab es etwas, was ich nun dringender zu erledigen hatte. Ich wollte weg, fort von hier, auch wenn ich erst wenige tage hier war. So durfte es nicht weitergehen. Als wir das Uni Gelände erreichten, ging ich geradewegs zum Sekretariat und reichte meine Kündigung ein, immerhin war es möglich die probe zeit hier auf beiden Seiten ohne Angabe eines Grundes zu beenden. Mein späteres Ziel war klar, ich würde mich für meine Geheimhaltung bei Chrisato entschuldigen und danach die Heimreise antreten. Den es war mir klar, ich wollte nicht mehr hier sein, kein Versteckspiel mehr spielen, nicht länger verletzt werden und vor allem wollte ich endlich mein Glück finden, hier wurde es mir immer wieder genommen.Als ich fertig war, beschloss ich in meinem Büro die restlichen mir übrig gebliebenen Sachen zu packen und danach zu Kyle zu fahren ...
 

Ich verbrachte viel Zeit damit mir die passenden Worte für später zurecht zulegen statt mit dem packen meiner restlichen Utensilien. Majas Anruf war inzwischen schon mehr als eine stunde her. Ob vielleicht etwas geschehen war? Ich war im Begriff die letzten Stifte und Papiere einzupacken als plötzlich, wie aus dem nichts die Türe schepperte. Ich erschrak und ließ den gepackten Stapel fallen, die Blätter verteilten sich großflächig auf dem Boden. Sofort erkannte ich die Silhouette, die im Türrahmen stand. Er kam in Großen schritten auf mich zu, drängte mich an die Wand und stemmte seine Hände so an sie das mir keine Möglichkeit zur flucht blieb. Von Angesicht zu Angesicht standen wir voreinander. Ich holte Tief Luft, um ihm alles zu erklären, da schoss es aus Chrisato heraus. “Du hast gelogen, du hast mich belogen, aber wieso ... was um Himmelswillen habe ich getan, dass du mich so strafen willst. Macht es dir etwa Spaß?“ ich schüttelte hilflos mit dem Kopf. “Wieso bist du wiedergekommen? Etwa nur um mich zu verarschen? Hat es dir Spaß gemacht ja?“ Er ließ mir nicht mal zeit, zu antworten. Was auch immer zwischen ihm und Kyle vorgefallen war, seinen Frust ließ er an mir aus, ich war so verängstigt das mit die Tränen kamen. “Hör gefälligst auf zu flennen, Männer heulen nicht wegen so einem, misslungenen Streich.“ Er hielt das alles für eine billige Verarsche? Mit all meiner Kraft stoß ich ihn von mir, er stolperte über einen meiner gepackten Kartons und landete auf seinem Hintern. “Hör genau zu was ich sage ... das alles hier, war weder ein Streich noch irgendeine Rache. Es war nicht mal geplant, dass ich zurückkomme. Geschweige denn das Ich dir begegne, ich konnte auch nichts dafür das Du dich in mich verlieben musstest, eben sowenig kann ich etwas dafür das Ich immer noch etwas für dich empfinde. Es war klar das Du mir die Schuld an allem Geben würdest, würdest du die Wahrheit erfahren.“ Ich war erzürnt, in rage. “Wenn du mich nicht, als das akzeptierten kannst, was ich jetzt bin, dann wird das hier zwischen uns nie etwas werden.“ Das war alles. Ich packte meine Tasche und rannte geradewegs aus dem Uni Gebäude. Meine Sachen ließ ich zurück, ich wollte nur weg, in diesem Zustand wäre es sicherlich so ausgeartet wie im Mountain. Zu Kyle wollte ich ebenfalls nicht im Moment, meine einzige Anlaufstelle war zu diesem Zeitpunkt Maja. Zudem hatte ich auch bei ihr einiges an unterlagen und Klamotten, welche ich für die Heimreise benötigte, liegen.
 

Es war kein sonderlich weiter weg zu Majas Wohnung und scheinbar wurde ich schon erwartet. Denn Maja riss die Türe auf und schlang ihre Arme um mich. Eine seltsame Reaktion für jemanden der so eben erfahren hatte, dass er angelogen wurde. “Sag mal, was hast du jetzt vor Ran?“ Sie war so aufgeregt wie ein kleines Kind. “Nichts, ich werde noch morgen früh abreisen, nach Hause. Meine Eltern sind bereit informiert.“ Sie erschrak, ihr Blick starrte nahezu löcher in meinen Kopf. “Wie kannst du jetzt abreisen? Du kannst doch nicht aufgeben, nur weil Kyle und Chris eine Auseinandersetzung hatten.“ Also hatten sie sich doch gestritten? “Was weißt du von dem treffen der Zwei?“ Sie zögerte einen kurzen Augenblick, dann bat sie mir an hereinzukommen. Wortlos folgte ich ihr, wir setzten uns an den Tisch und sie stellte mir eine Tasse Tee hin. Dann erzählt sie mir von dem, was vorgefallen war. Kyle hatte sie angerufen um sich zu erkundigen, wie es mitginge. Scheinbar war er betrunken, er redete eine menge Unsinn am Telefon, von Wahrer liebe, dem Gefühl das etwas unerreichbar scheint und davon das Er Chris ordentlich die Meinung gesagt hätte. “Alles jedoch nur Kleinigkeiten.“ sagte Maja mit müder stimme. “Er hat viel geweint, vielleicht weil er sich nicht unter Kontrolle hat, aber ich denke, er liebt dich von ganzen Herzen ...“ Kyle hatte geweint? Das erinnerte mich an den letzten Abend, langsam bildete sich alles zu einer aneinanderhängenden Kette. Das erste Treffen mit Chris, als er ihm die Türe vor der Nase zuschlug, die Szene, die er machte, als Bryan meine Hand hielt, der Versuch im Mountain mich zu küssen, dessen ich mir jetzt bewusst war und zu guter Letzt, der Kuss, den er mir erst gestern gab. Dazu kam die Frage seid wann, schon bevor ich Ran war? Auch diese Puzzlestücke fügten sich zusammen. Wie er sich gemerkt hatte, dass ich Nelken liebte, wie er mich immer in Schutz nahm, mich auf seinem Motorrad mitfahren, ließ und wie er fast jeden einzelnen Tag mit mir verbrachte, zudem stellte er mir nie seine Freundinnen vor. Aber dennoch, Kyle sollte so herum sein und ich sollte es nie bemerkt haben? War er denn ein so guter Schauspieler oder ich einfach nur so naiv? “Wirst du trotzdem abreisen?“ Majas traurige Worte unterbrachen meine Gedankengänge und ich nickte. “Ich werde dich nicht aufhalten, wie es mit den anderen aussieht, das weiß ich leider nicht. Aber glaube nicht ich, würde ihnen verschweigen, wo du steckst, wenn sie mich fragen.“ Auch dessen bewusst nickte ich ohne ein Wort zu sagen. Maja bereitete das Sofa für meine letzte Nacht hier vor. Ich packte stillschweigend meine restlichen Sachen, buchte per Telefon einen Flug und benachrichtigte meine Eltern über den Zeitpunkt meiner Ankunft. Ich war schon ein wenig traurig, würde ich zu gerne noch ein Wort mich Kyle und Chris sprechen, vielleicht auch nur um mich zu verabschieden. Dennoch, wenn ich hier fort wäre, würden sich beide schnell wieder in ihrem Alltag einfinden und mich hoffentlich sehr bald wieder vergessen. Trotzdem tat es weh und so langsam verstand ich, für wen sich mein Herz schon lange entschieden hatte. Vom ersten Tag ab, vom ersten Moment, vom ersten Augenblick. Es gab jedoch kein zurück mehr, ich hoffte innigst das auch ich die beiden zu Hause irgendwann vergessen konnte, ein neues leben dort anzufangen und vielleicht jemanden zu finden, der mich so liebt, wie ich jetzt war. Wenn ich mich überhaupt noch einmal verlieben wollte. Es war bereits Abend, ich legte mich auf das Sofa, dachte ein wenig nach. Morgen würde dieser Albtraum ein für alle Mal zusende sein. Im neben zimmer hörte ich leise Geräusche, Maja schien mit jemanden zu telefonieren, ich verstand jedoch kein Wort und ihre Privatangelegenheiten interessierten mich nicht, zudem war es unhöflich andere zu belauschen. Als ihre stimme langsam verstummte, Schlief auch ich endlich ein



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