Zum Inhalt der Seite

Controlled

[ZoSa]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"I'm Bored!"

„I'm bored!“
 

Die hohen Wellen schlugen gegen die Seiten des prächtigen Schiffes und Wassermassen wurden in die Höhen geschleudert, deren Gischt auf die Besatzungsmitglieder einbrach. Der weiße Schaum flutete das Deck und spülte Algen und weiteres Meeresleben an Deck.

Der Wind drückte gegen den Stoff der Segel und lenkte das Schiff gegen weitere hohe Wellen, die erbittert gegen das Holz schlugen und die 'Sunny Go' zum Vibrieren brachten. Nicht nur, dass die Mugiwara Kaizouku durch den kraftvollen Niederschlag mit dem Wasser zu kämpfen hatten, die Nässe tränkte ihre Kleidung auch durch Wellen und Schaum.

Grauschwarze Wolken türmten sich über ihnen auf und schienen ihren Kampf mit den Naturgewalten zu beobachten. Der Regen knallte unaufhörlich auf die Planken nieder und der Wind lenkte die Tropfen in sämtliche Richtungen. Heulend fegte dieser über die stürmische See und riss Wassermassen mit sich, die auf die Thousand Sunny zugaloppierten.

In weiter Ferne war schemenhaft der Hafen zu erkennen, auf den sie versuchten zuzusteuern, aber die kräftigen Böen verhinderten eine Annäherung. Das helfende, aber durch Regen vernebelte Licht des Leuchtturms der Insel kreiste über das Meer und schien ihnen verzweifelt den Weg zu weisen.

Bedrohlich krachte ein tiefer Donnerschall durch die Himmelbedeckung, der verschiedene Tonlagen und Lautstärken enthielt, ehe er mit einem lauten Schlag endete. Der Regen setzte stärker ein und ein weiteres Dröhnen folgte, das zwar einen längeren Weg zum Höhepunkt zurücklegte als das vorherige, aber an Intensität gewonnen hatte und stetig lauter wurde. Nur einen Bruchteil einer Sekunde wurde das Schiff, samt Meer und Wolkendecke, in ein helles weiß-blaues Licht getaucht, als ein Blitz sich außerhalb einer Wolke in die nächste flüchtete.

Zoro strich sich die nassen Haare zurück und wischte sich anschließend mit dieser über das Gesicht, um dieses von dem Wasserfilm zu befreien, der nur einen Moment später wieder seine Haut bedeckte. Fluchend zog er an seinem durchnässten Shirt, unter welchem sich seine Muskeln deutlich abzeichneten und sah sich suchend nach einem seiner Kameraden um.

„Holt die Segel ein!“

Namis Kommando war aufgrund der Wetterbedingungen nur dumpf und lückenhaft zu vernehmen, obwohl ihre Stimme bereits etwas Raues und Schrilles an sich hatte. Zoro mochte nicht einmal vermuten, wo sich die Navigatorin befand.

Die hohen Wellen, die das Deck stürmten und eroberten, beeinträchtigten die Sicht maßgeblich. Somit wusste Zoro nicht, wo sich die anderen Mitglieder der Crew befanden und welche Aufgaben diese erledigten.

Durch den Befehl angesprochen, wollte er diesem zwar nur widerwillig Folge leisten, rannte dennoch auf den Hauptmast zu, um die Richtung des Gaffelsegels zu ändern. Als er sich dem Mast nährte, sah er gerade noch, wie ein losgerissenes Tau von den Fluten in die Höhe geworfen, von dem Wind aufgefangen wurde und um sich peitschte.

Kräftig schlug sein Ende auf die Planken und wirbelte Gischt auf, die in alle Richtungen geschleudert wurde. Das Segel ächzte und knarrte, wurde von dem Wind nach links gedrückt und schlug einen neuen Kurs ein.

Plötzlich erblickte Zoro die Navigatorin, die sich mühsam und verkrampft an der Reling festhielt. Ihre Haare klebten an ihrem Gesicht und die Anstrengung war deutlich erkennbar. Zwar sah er sie nur einen Bruchteil einer Sekunde an, aber er registrierte, dass ihre Kleidung nass war und der Rock munter im Wind flatterte. Allerdings sah er sich gezwungen in eine andere Richtung zu schauen, als er ungewollt intime Einblicke erhielt. Unsicher und beschämt schloss er die Augen und biss sich auf die Unterlippe. Er hätte dies nicht sehen müssen.

„Holt die verdammten Segel ein!“, schrie Nami von Neuem und gestikulierte hektisch, während es weiterhin zwischen den Wolken krachte und einige der lauten, durchdringenden Knalle sogar das Schiff zum Vibrieren brachten.

Zoro spürte, wie das Salz auf seiner Haut trocknete, wenn der Wind über das Deck fegte und die Fluten einen Moment aussetzten. Es kitzelte und die Haut spannte unangenehm. Außerdem wurde seine Kleidung aufgrund des kühlen Seewindes kalt und klebte an seinem Körper.

Seine Augen begannen zu brennen und er wischte sich mit dem Handrücken über die Augenpartie, um diese von dem widerwärtigen Gefühl zu befreien.

„Fuck!“, fluchte Zoro und kniff die Augen zusammen. „Das ist doch scheiße!“

Er trat einen Schritt zurück und fühlte, wie er mit Tränen auf das Brennen reagierte. Verächtlich schnaubend ignorierte er diese Tatsache und verzog das Gesicht.

Er riss den Mund auf und knurrte gereizt. Nur einen Sekundenbruchteil später wurde sein Mund mit dem salzigen Wasser erfüllt, welches er gleich wieder ausspuckte. „Bah!“

Murrend zwang er sich dazu, die Augen aufzureißen und nach dem Tau zu greifen, das Tropfen vom Deck aufwirbelte, wenn es auf die Planken schlug.

Plötzlich sah er, wie sich ein kleiner Krebs samt Muschel bemühte über die Reling zu krabbeln. Das Tier wirkte hektisch und von den Naturgewalten deutlich geschwächter und beeinflusster als die Crew selbst. Die kleinen Augen blitzten nervös und schienen die Umgebung besonders gründlich zu sondieren. Möglicherweise hielt der kleine Krebs nach einer weiteren Welle Ausschau, die prompt folgte.

Sie kündigte sich mit einem lauten Rauschen an und Zoro konnte sehen, wie sich die Krone der Flut auftürmte und auf das Schiff zustürmte. Er schluckte, als er registrierte, welche Ausmaße diese Welle hatte und eine Überschwemmung folgen würde, die ihn oder andere Crewmitglieder von Bord reißen könnte. Außerdem könnten die Kräfte den Hauptmast zum Brechen oder auch das Schiff zum Sinken bringen. Wenn die Thousand Sunny von der Seite getroffen und sich drehen sollte, würde dies ein riesiges Problem darstellen. Der gekenterte Kahn würde sie begraben und die Crewmitglieder, die die Kräfte der Teufelsfrüchte beherrschen, würden ertrinken, weil sie sich nicht bewegen können. Das gleiche Problem würde aber auch bestehen, wenn einer über Bord gehen würde. Er war sich nicht einmal sicher, ob jemand bemerken würde, wenn ein Mitglied in die Fluten stürzen würde.

Das Monstrum aus Wasser galoppierte auf die Sunny zu, stürmte sich auf und schoss senkrecht in die Höhe. Die Welle gewann weiter an Größe und wurde rauschte bedrohlich. Bei einem weiteren Blitzschlag wurde das Blau der Flut in Licht getaucht und er erkannte mehrere Tiere, die wild durch die Wassermengen gewirbelt wurden. Das Blau erschien in einem dunklen, schmutzigen Türkis mit einzelnen, schweren Farbverläufen. „Scheiße!“

In diesem Moment galt seine Aufmerksamkeit nicht dem Tau, sondern seiner eigenen Sicherheit. Torkelnd lief er auf die Reling zu und umklammerte sie, ehe er die Augen schloss und seiner Umgebung lauschte. Ab und an vernahm er ein entsetztes Aufschreien, das jedoch von den lauten Geräuschen verschluckt wurde. Er wusste nicht, ob seine Kameraden vor Schock oder um Hilfe schrien, aber er wollte auch nicht nachsehen. Möglicherweise war er auch zu egoistisch.

Plötzlich spürte er, wie das Wasser ihn berührte und er von dem kalten Nass eingeschlossen wurde. Da er seinen Mund nicht komplett geschlossen hatte, füllte sich dieser recht schnell mit der salzigen Flüssigkeit und rann teils seine Kehle hinunter. Alle Laute wurden durch die Massen erstickt und er vernahm lediglich ein dumpfes Rauchen. Der Druck der Welle war stark und drohte ihn mitzureißen, was er dank seiner Kraft verhindern und sich weiter festhalten konnte. Seine Muskeln in den Armen spannten sich an und verhärteten sich, während sich auch gegen diese monströse Energie stemmte.

Angewidert verzog er das Gesicht und schluckte es hinunter, ehe er die Augen öffnete und sich umsah. In seinen Augen brannte das Wasser und sie begannen zu tränen und zu sein Mund fühlte sich taub an.

„Wir drehen ab!“, schrie die Navigatorin, die sich gerade aufrichtete und sich mit den Fingern die nassen Haare aus dem Gesicht kämmte. „Leute, wir drehen ab!“

Aggressiv knurrte er und wollte sie dafür strafen, dass sie scheinbar dachte, man würde sie nicht hören oder geistig zu beeinträchtigt ihren Befehl auszuführen. Etwas beleidigt und gekränkt rannt er die Treppe zur Hauptterrasse empor, an Nami vorbei und auf den Hauptmast zu. Das Segel war in die falsche Richtung eingeschlagen und der Wind drückte munter dagegen, um es weiter vom Kurs abzubringen.

Geistesgegenwärtig griff er nach einem dicken Tau, das haltlos durch die Böen in die Höhe getragen wurde und um sich schlug. Angestrengt hielt er nach dem Leuchtturm Ausschau, von dem sie sich immer weiter entfernten. Das Licht war mittlerweile sehr abgeschwächt und kreiste von ihrer rechten Seite über das aufgewühlte Meer.

Der Regen wurde kälter und stärker. Die Tropfen erinnerten an kleine Nadeln, die die Haut durchstachen. Die Donnerschläge folgten schneller auf die ankündigenden Blitze und erfüllten den gesamten Ozean mit einem kalten, bläulichen Licht.

„Nami!“, schrie er und zog an dem Tau, jedoch nicht wissend in welche Richtung. „Nami! Wohin?!“

Er unterließ es, unnütze Worte zu verlieren und zu riskieren, dass sie diese aufgrund der Wetterverhältnisse nicht verstand. Einen Moment wartend sah er zurück und erblickte sie. Das Wasser hatte ihre gesamte Kleidung durchtränkt und Zoro erhielt erneut ungewollte Einblicke. Unter ihrem weißen Shirt war ihr mit Spitzen versehener Büstenhalter zu erkennen, der sich durch seinen leichten roten Farbton von dem weißen Stoff abhob.

Peinlich berührt ertappte er ich dabei, dass er bereits einige Sekunden auf Namis Weiblichkeit starrte, ohne dies beabsichtigt tun zu wollen und drehte seinen Kopf gen Boden. Die Planken erregten sein Interesse und er betrachtete sie ausgiebig. Er hatte gar nicht gewusst, dass sie derartig interessant waren.

„Wer steuert das Schiff?“, fragte er wispernd und wollte seine Aufmerksamkeit auf eine andere Sache verlagern, zwar vermutete er, dass diese Aufgabe Franky übernahm, aber er fragte dennoch nach, obwohl Nami seine Frage nicht einmal zu verstehen schien, zumindest antwortete sie nicht.

„Zieh das Tau zu dir!“, krächzte Nami mit gebrochener Stimme und hustete kurz. „Der Wind kommt von Nordwest. Wenn wir das Segel passend drehen, müssten wir ohne weitere Probleme auf den Hafen zusteuern können.“

Er verstand und verlagerte sein Körpergewicht nach hinten, ohne das Tau loszulassen, aber diese Aktion erwies sich als durchaus schwieriger als zuerst gedacht. Die Böen hatten das Gaffelsegel in ihrer Gewalt und ließen es nicht mehr frei. Sie drücken mit einer eben so kräftigen Macht dagegen wie Zoro, der vergeblich versuchte, die breite Seite gegen den Wind zu drehen. Verbissen zerrte er an dem Tau und spürte, wie sich jeder einzelne Muskel in seinen Armen anspannte. Die Adern traten langsam unter der Haut hervor und seine Knöchel wurden weiß. Dass er allein gegen diese Naturgewalten ankommen sollte, erschien ihm doch reichlich ungerecht, aber dies konnte er sich nicht anmerken lassen.

Ein Blitz zuckte über das Schiff und flüchtete sich in die nächste Wolke. Der Regen, der aufgrund der diversen Windströme auf das Meer prasselte, wie er wollte, wurde zunehmend kälter und lähmte die gesamte Zeit.

Zoro glaubte, dass seine Muskeln einfrieren und seine Lunge brennen würde, da er bereits seinen heißen Atem sehen konnte. Mit einem lauten Schrei mobilisierte er seine letzten Kraftreserven und stemmte sich nach hinten. Bevor er drohte mit den Schuhen auf dem nassen Deck auszurutschen bewegte sich das Segel und drehte in die gewünschte Position. Wegen dem plötzlichen Lösen der Spannung des Taus wurde Zoro zurückgeschleudert und landete unsanft auf den Brettern. „Argh!“

Als er sich aufrichtete, sah er, dass sich die Thousand Sunny in einem hohen Tempo auf das schwache Licht des Leuchtturmes zubewegte. Mit einem kleinen Lächeln kommentierte er diese Tatsache und erhob sich, ehe eine kleine Welle die Terrasse eroberte. Mit einem schmerzlich verzogenen Gesicht kratzte er sich am Hinterkopf und prüfte, ob sich dort eine Wunde befand, während er eine schnelle Bewegung von hinten wahrnahm. Nami, die neben ihm stand sah ebenfalls überrascht auf.

Zoro drehte den Kopf und betrachtete den Smutje, der bei ihnen ankam und atemlos keuchte. Seine blonden Haare waren nass und komplett aus dessen Gesicht gestrichen, so dass sie dieses freilegten. Das Wasser perlte auf der weißen Haut und bildete Rinnsale. Die Farbe war einem kränklichen Weiß mit blauen Nuancen gewichen, die von der Kälte des Regens zeugten. Die blauen Augen durchbohrten Zoro regelrecht. Das bläuliche Hemd klebte an seinem Körper und zeigte deutlich die Muskeln, die allerdings nicht zu penetrant wirkten. Grinsend fixierte er die Lippen und fuhr ihre Konturen mit den Augen nach.

Zoro konnte seinen Blick von dem Blonden nicht abwenden.

„Sanji“, rief Nami glücklich und lächelte ihm entgegen. Schon am Klang der Stimme erkannte Zoro, dass sie fröhlicher war als zuvor und sich ihre Laune hob. „Wo bist du gewesen?“

Der Smutje fischte mit den Fingern in seiner Hosentasche nach einer nassen Packung Zigaretten und zog eine hinaus, um sie sich anschließend zwischen die Lippen zu klemmen. Fluchend versuchte er sie mit dem Feuerzeug anzuzünden, das jedoch nur vereinzelt kleine Funken ausspuckte. „Ich habe gerade unseren Käpt'n vorm Ertrinken bewahrt.“

Eigentlich interessierte den Schwertkämpfer weniger das, was der Blonde zu sagen hatte, sondern war mehr mit dem Problem beschäftigt, das darin bestand, dass das Feuerzeug seinen Dienst scheinbar quittiert hatte. Kopfschüttelnd lächelnd ging er auf den Smutje zu und nahm ihm unter Protest seines Gegenüber den kleinen, silbernen Zünder ab. Ohne auf Wiederworte zu achten ließ er das Objekt in seine Hosentasche gleiten und zog eine kleine Schachtel Streichhölzer heraus. Er nahm ein Zündhölzchen und strich mit dem Kopf an der Seite der Packung, um es anzuzünden, was auch prompt geschah. Spöttisch grienden hielt er Sanji die Flamme schützend mit der Hand entgegen und beobachtete, wie dieser das andere Ende des Glimmstängels somit anzündete. Die Spitze glimmte kurz auf und Sanji blies den blaugrauen Rauch in die Luft.

Dem Gesichtsausdruck konnte Zoro entnehmen, dass es Sanji unangenehm war. Das Grinsen des Schwertkämpfers wurde höhnischer und er kostete diesen Moment voll aus. Seine größte Erfüllung hatte er darin gefunden, Sanji zu zeigen, dass er der Stärkere unter ihnen war.

„Danke“, zischte der Smutje und schien seine Wut zurückzuhalten, was Zoro mit einem genüsslichen Grinsen kommentierte, obwohl er noch mit beleidigenden Worten gerechnet hatte, die jedoch ausblieben.

„Bitte“, flötete Zoro glücklich und löschte das Hölzchen, indem er es schnell in der Luft auswedelte. „Immer wieder gern'!“

Sanji, der ihn mit den Augen zu erstechen versuchte, wandte sich wortlos von dem Schwertkämpfer ab und strich sich durch die blonden Haare, die durch den Wind gewirbelt worden waren und dem Smutje eine neue, schräge Frisur verliehen, die nach Zoros Meinung den Charakter des Blonden vollständig einfing. Ohne weitere Gedanken daran zu verschwenden, sah sich Zoro um und erblickte Nami, die erneut Probleme mit ihrer Kleidung hatte.

Der Rock wirbelte abermals in die Höhe, aber bevor er wieder intime Einblicke erhielt, drehte er den Kopf nach vorn und spürte, dass das Schamgefühl seinen Körper eroberte. Seine Wangen glühten und ihm war es in diesem Moment zusätzlich peinlich, weil er davon ausgehen musste, dass dies nicht unbemerkt blieb.

Gequält stierte er geradeaus Richtung Leuchtturm, dessen Konturen wieder erkennbar waren und stellte fest, dass sie eine hohe Geschwindigkeit erzielt hatten. Er streckte sich und legte den Kopf in den Nacken, um den eisigen Regen auf seiner Haut zu genießen. Diese Tätigkeit musste er aber prompt unterbrechen, als er plötzlich bemerkte, dass der Wind sich etwas drehte.

„Zoro“, schrie Nami und stürzte auf ihn zu. „Halt das Tau gefälligst fest!“

Unzufrieden mit dem neuen Befehl bückte er sich nach dem dicken Seil, das auf den Planken lag und sich mit dem Salzwasser vollgesogen hatte. Als er es in die Hans nahm und sich aufrichtete, verharrte er in der Bewegung. „Wieso fragst du denn nicht deinen Leibeigenen?!“

Dass er damit den Smutje meinte, schien Nami zu wissen und kommentierte dies nur mit einem skeptischen Blick und einem Spitzen der Lippen. Sie starrte den Schwertkämpfer kurz an und blickte dann auf den Lock-Port, der im ihrem linken Handgelenk befestigt war, während sie mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand einige Kreise drehte. Des Öfteren wenn sie nachdachte, machte sie diese Bewegung und hob eine Augenbraue in die Höhe, während sie nachdenklich die Stirn runzelte.

„Halt lieber die Schnauze und mach', was ich dir gesagt habe, du Ochse!“, sagte sie, ohne den Blick anzuheben oder ihn speziell anzusprechen. „Kapiert?“

Leise zischend wickelte er das Tau um seinen Arm, um somit einen festeren Griff und eine bessere Kontrolle zu haben, und zog kräftig daran. Das dicke Seil spannte sofort und drehte das Segel wieder in die gewünschte Position. Er rutschte beinahe auf den nassen Planken aus und geriet kurz ins Taumeln, ehe er von jemandem festgehalten wurde, bevor er mit dem Gesicht auf das Holz schlug.

„Na, Marimo?“, hörte er den Koch hämisch kichern und vernahm den kalten Gestank des Zigarettenrauches. „Brauchst du etwa Hilfe?“

„Spar's dir, okay?!“, knurrte Zoro und stütze sich am Boden ab, um aufzustehen, dabei konnte er die schwarzen Lederschuhe des Blonden betrachten, an denen kein Dreck haftete. Plötzlich spürte er eine Lockerung um seine Arme und sah auf.

Der Smutje stand mit einem fragenden Gesichtsausdruck vor ihm und hielt das Tau, das er über die Schulter gelegt hatte, mit beiden Händen fest. Dieser Moment war Zoro unsagbar unangenehm. Er kniete vor Sanji, zu dem er aufblicken musste und der Smutje selber stand in voller Größe vor ihm. Seiner Meinung nach, war diese Szene erbärmlich. Schnell sprang er auf und griff nach dem Tauende, das ihm Sanji grinsend entgegenhielt, bevor er sich umdrehte und Zoro den Rücken kehrte.

„Scheint nicht mehr weit zu sein!“, rief Sanji gegen den Wind und deutete mit einem Nicken zum Leichtturm, der mittlerweile klar zu erkennen war. Er stand auf einem hohen Hang über dem Hafen und war von hohen Bäumen umgeben. Hohe Tannen schossen hinter den kleineren Laubbäumen in die Höhe und ragten über diese hinweg, während der Leuchtturm über sie alle wachte und mit seinem Licht über sie hinwegschien. Unter dem Hang erstreckte sich der Hafen, an dem bereits einige Schiffe andockten und dahinter eine große Stadt, mit hohen Gebäuden, die aus glatten Steinen gebaut waren. Die Fassaden der Häuser glänzten dank des Regens. Die Wellen galoppierten auf den Strand zu und rollten auf dem Sand aus, während andere an den Mauern des Kais brachen. Die Stadt samt Hafen wurden zunehmend größer, was daran lag, dass die Geschwindigkeit weiter zunahm.

„Sehen kann ich selber, du Mistkröte!“ Zoros Muskeln wurden langsam taub und er beugte sich weiter nach hinten, um das Segel in der Position zu halten. Der Smutje, der scheinbar auf den selben Gedanken gekommen war, kam ihm mit seinem Rücken entschieden zu nahe. „Pass' doch mal auf!“

„Pass' doch selber auf!“, schrie Sanji zurück und trat einen weiteren Schritt zurück, bis er mit deinem Rumpf Zoros Körper berührte. „Als ob es dir nicht gefallen würde!“

Die Häme und Süffisanz versuchte er zu ignorieren, verzog dennoch das Gesicht und trug seinen Ärger damit zur Schau, was bewies, dass ihn Sanjis Art wenig zusagte. „Sonst hast du aber keine Probleme, oder?!“

„Was willst du eigentlich?!“, brülle der Smutje und drehte den Kopf in Zoros Richtung. „Das Problem können wir gerne ausdiskutieren!“

Die blauen Augen funkelten ihm wütend und provokant entgegen und er würde dieser Bitte nur allzu gerne nachkommen, wenn er nicht darauf achten müsste, dass das Schiff den Kurs hält. Wütend biss er die Zähne aufeinander und bemühte sich, den Blondschopf zu ignorieren.

Sanji hatte noch immer das Gesicht in seine Richtung gewandt und lächelte Zoro mit einer Grimasse entgegen, die eine Mischung aus Hohn, Arroganz und Überlegenheit war. Die Mundwinkel waren leicht nach oben gezogen und die gespannten Lippen ermöglichten einen Blick auf seine makellos weißen Zähne, deren die das Gesamtbild abrundeten. Panisch bemerkte er, wie ihm Sanji näher kam.

„Oh, aber gerne doch!“, zischte er zwischen den Zähnen hervor und bog den Rücken ein wenig durch, um Abstand zu gewinnen. „Das können wir auch jetzt machen! Wie hättest du's denn gerne: In Streifen oder am Stück?“

Mit einem schnellen Blick zu seinem Haramaki versicherte er sich, dass sich seine Schwerter in greifbarer Nähe befanden, ehe er ebenfalls ein breites Grinsen aufsetzte. Allerdings weniger, weil er sich überlegen fühlte, sondern eher um Sanji etwas Einhalt zu gebieten. Er mochte es nicht, wenn sich der Smutje im Recht fühlte und es auch dermaßen zur Schau trug.

Sanjis Lächeln gewann an Breite dazu und er musste kurz lachen. „Einbildung ist auch eine Bildung, nicht wahr? Dieses Mal wi-“

„Schnauze dahinten und macht, was ich euch gesagt habe!“ Namis raue Stimme erfüllte das Deck und sie erschien wenige Sekunden später neben ihnen, während die wütend die geballte Faust schwang und sie beide finster anblickte. „Kapiert?!“

Ein leises Murmeln beiderseits gab ihr die Antwort, die von Angst und Scham gekennzeichnet war. Zoro glaubte zumindest, dass Sanji nicht minder ängstlich antwortete, da er selber ebenso eingeschüchtert war. Nami war seine bislang größte Herausforderung, der er noch immer nicht gewachsen war und die um diese Tatsache Bescheid zu wissen schien.

„Wir sind sofort da!“, rief die Navigatorin erfreut aus und lief auf die Reling zu, während das Schiff weiter durch den Sturm und vorbei an der hohen, steinernen Wand fuhr. Die Felsen schossen senkrecht in die Höhe und verloren sich in der Schwärze der Wolkendecke, die zwar tief hing, aber dennoch die eigentliche Höhe der Gesteine lediglich den Spekulationen überließ. Manchmal bröckelten kleine Steine von der Wand und fielen in die unruhige See. Die Wellen schlugen gegen die Seiten des Schiffes und brachten es zum Vibrieren.

In der Felswand erkannte Zoro eine Höhle, in deren Eingang sich ein großes Nest befand, das einem gigantischen Vogel gehören musste, der in diesem Moment jedoch nicht in seinem Nest saß. Das Stroh und Geäst, das Baumaterial, war dem Sturm nicht gewachsen und einzelne Teile flogen durch die Lüfte. Auf anderen, allerdings kleineren Vorsprüngen sah er ebenfalls Nester, in denen teilweise auch Vögel saßen und ihre Eier beschützten.

Der Hafen, der nur noch wenige Meter entfernt lag, war gut ansteuerbar und als sie an den Dock angelangten, ließ jemand den Anker ins Wasser fallen und nach Halt suchen. Bei der Person handelte es sich sicherlich um Franky, der das Steuer übernommen hatte.

An den Docks hatten große Schiffe angelegt, die aus Piraten- und Marineschiffen bestanden. Die Segel waren eingeholt und einige Wasserfahrzeuge waren sogar mit einer dicken, imprägnierten Decke abgedeckt, während andere dem Regen komplett schutzlos ausgeliefert waren. Die Ungetüme trieben auf den Wellen und schwammen auf. Sie bewegten sich im Takt des Unwetters und tanzten zu einem eigenartigen Rhythmus. Niemand stand an Deck und hielt Wache oder frönte dem Regen, als sie mit der Sunny in den Hafen einfuhren.

Zoro und Sanji ließen das Tau gleichzeitig los und wurden durch den plötzlich verschwundenen Widerstand von vorne nach hinten geschleudert. Während Zoro wieder hart auf die Planken schlug, landete der Smutje auf seinem Körper und blieb einige Sekunden auf diesem liegen. Er spürte, dass Sanjis Herz raste und konnte das Pumpen in seinem Körper fühlen. „Geh' runter von mit, du Klette!“

Schnell sprang der Blonde auf und drehte sich mit einer gemurmelten Entschuldigung um, als Zoro sich stöhnen erhob und den linken Ellenbogen massierte, auf den er gestürzt war. Etwas beschämt beobachtete er Sanji, der von ihm entfernte und auf Nami zu schritt. Er legte ihr den Arm um die Schultern und flüsterte ihr lächelnd etwas zu, was sie ebenfalls zum Schmunzeln brachte und den Kopf an seine Schulter lehnte. Hm.

Kopfschüttelnd wandte er sich ab und blickte ebenfalls über die Reling auf den betonierten Dock. Usopp sprang von Bord auf den Kai und hielt die Arme in die Luft, um das Tau zu fangen, das ihm Franky zuwarf, der daraufhin ebenfalls vom Schiff sprang und ihm half. Sie banden das Tau um einen Poller und zogen es stramm. Franky, der die eigentliche Arbeit erledigte, gab dem Schützen einige Anweisungen, die dieser entgeistert ausführte, aber nicht wagte, dem Hünen zu widersprechen.

„Alles fest!“, verkündete der Cyborg und strich sich die nassen Haare zurück. Das farbenfrohe Hemd war gänzlich durchnässt und formte den Oberkörper genau nach. „Und jetzt?“

„Kommt hoch!“, rief Nami zurück und beugte sich dabei weit über die Reling herüber. Aus dem Augenwinkel bemerkte Zoro, dass Sanji die Navigatorin genau im Blick hatte und über sie wachte. „Ich verteile jetzt die Aufgaben!“

Nickend warteten beide darauf, dass Luffy die Strickleiter, die an der Reling befestigt war, von Bord warf, so dass beide wieder an Deck gelangen konnten. Zoro wandte sich von ihnen ab und marschierte auf die Treppe zu, die er abwärts stieg und besah sich argwöhnisch den Himmel. Er war zwar noch grau, aber nur noch mit schwarzen Wolkenfetzen verhangen, aus denen nur noch vereinzelt Tropfen regneten und der Wind schwächte zunehmend ab. Die Wellen wurden kleiner und am Firmament kreisten wieder ein paar Vögel. Der Sturm legte sich offensichtlich.

„Toll, jetzt sind wir da und alles ist ruhig“, zischte er fluchend, bis er Usopp entdeckte, der sich gerade über die Reling schwang. Es wirkte recht unbeholfen und unmotiviert, möglicherweise war der Schütze auch erschöpft.

„Okay, Leute“ Namis Stimme überschallte das gesamte Deck, während sie in Sanjis Begleitung die Treppe hinunterging. „Wir haben einiges zu tun heute. Zuerst brauchen wir Proviant, das San-“

Sie stoppte plötzlich, als ein grelles Kichern ertönte. Fragend und irritiert sahen sich die Beteiligten an und fixierten sich gegenseitig mit den Blicken. Niemand von ihnen hatte einen unerwartet positiven Gefühlsausbruch zu beklagen, was jedoch die Frage unbeantwortet ließ, woher dieses seltsame Kichern kam.

„Na, wenn das nicht der Strohhut ist?“, erklang eine unbekannte Stimme, die mit einem hämischen Lachen untermalt war, und Zoro suchte hektisch mit den Augen nach ihren Ursprung, den er allerdings nicht ausmachen konnte. Sie schallte über das gesamte Schiff, war allgegenwärtig, aber nicht ausfindig zu machen. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, dass seine Kameraden nicht minder irritiert waren und sich suchend umsahen.

Zoro konnte nicht sagen, dass er die Stimme zuvor schon einmal gehört hatte, aber sie verhieß nichts Gutes. Sie war tief und hatte eine durchdringende Klangfarbe, aber sie klang höhnisch, fast schon bösartig. Sie trieb ihm eine Gänsehaut über den Rücken und veranlasste ihn schwer zu schlucken. Er konnte nicht genau erklären, weshalb sein Körper derartig reagierte, aber er wusste, dass dies ein Warnsignal war, dem er trauen sollte. Unsicher und angespannt biss er die Zähne aufeinander und drehte sich, um sein Blickfeld zu erweitern. Das Lachen wurde lauter und schriller, es nährte sich von allen Seiten und es schien, als würde die Person direkt vor ihnen stehen.

Mit einem Mal sah er eine pinke Feder, die durch die Luft tanzte und schließlich vor seinen Füßen landete. Verwirrt betrachtete er sie und öffnete den Mund. Ohne den genauen Grund zu wissen, empfand er diese Feder als unheimlich. Sie passte nicht zu der Umgebung, zumal noch ein Orkan über den Ozean fegte.

Plötzlich nahm er wahr, dass sich von oben etwas nährte und riss den Kopf in die Höhe. Eine schemenhafte Gestalt schoss auf ihn zu und er sprang schnell nach hinten, um diesem Schatten auszuweichen, der nur einen Bruchteil einer Sekunde später auf die Planken aufkam und dabei eine lautes Krachen erzeugte. Holzsplitter und -stücke flogen durch die Luft und Wasser und Staub wurden in die Höhe geschleudert und aufgewirbelt. „Was?“

Die unbekannte Person hatte das Holz der Planken durchbrochen, stand gebeugt aber in voller Größe vor ihm und diese Erscheinung war durchaus beachtlich. Langsam erhob sich die Person und der Staub legte sich.

„Das... Das ist... Don...“, schrie Nami und trat einige Schritte zurück, während sie ins Wanken kam. Sie hatte die Augen aufgerissen und den Mund geöffnet. Die gesamte Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen und wies auf ihren derzeitigen Zustand hin. Der Schreck war klar abzulesen und manifestierte sich mit jeder weiteren Minute mehr in ihrem Gesicht.

Zoro sah zu dem Mann, der inmitten ihres Kreises stand, den sie unbewusst gebildet hatten und betrachtete ihn. Er war sehr hochgewachsen, trug eine Sonnenbrille und einen rosafarbenden Federumhang. Wider seinen eigenen Erwartungen fand Zoro dies jedoch nicht lächerlich, sondern durchaus bedrohlich. Er meinte, dass er diese Person sogar kannte und er verband schlechte Erinnerungen mit ihr. Möglicherweise hatte er sie einst auf einem Steckbrief gesehen?

Das breite Grinsen des Mannes entblößte seine weißen Zähne, die an die eines Raubtieres erinnerten.

„Donquixote Doflamingo“, wisperte Robin leise und auch ihre Mimik war eindeutig von Angst geprägt. Zuletzt hatte Zoro sie derartig geschockt gesehen, als sie sich auf Water Seven und damit verbunden auf Enies Lobby befunden hatten. Er mochte es nicht, sie so zu sehen. Es entsprach einfach nicht ihrer Art und bedeutete, dass sie sich einer gefährlichen Situation gegenüberstehend sah. Wenn sie entsetzt war, wies dies auf eine unglaubliche Gefahr hin.

Nachdem er den Namen vernommen hatte, der ihm sogar bekannt vorkam, sah er wieder zu dem Hünen in ihrer Mitte, dessen Grinsen sich weiter in die Breite zog.

„Was willst du hier?“, rief Luffy, dessen Gesicht sich verfinstert hatte und auf eine schlechte Begebenheit hinwies. Seine Augen waren verengt und der Blick war kalt. Jedes Mal, wenn er seinen Käpt'n so sah, wusste er, dass sich etwas Schlimmes und Grausames anbahnte und Luffy erweckte den Eindruck, dass er wusste, wer vor ihnen stand.

„Sehen, was an dem Schrecken der Weltregierung dran ist“, sprach der Hüne und schob seine Sonnenbrille zurecht, ehe Zoro plötzlich bemerkte, weshalb ihm sein Gegenüber dermaßen vertraut vorkam. Von der Tatsache erschüttert riss er die Augen auf und hoffte, dass sich seine Vermutung nicht bestätigte. Bitte nicht!

Mit jedem weiteren Blick, den er über den Unbekannten schweifen ließ, gewann diese Spekulation an Wahrheit und sein Mund wurde trocken. Das Schlucken fiel ihm schwer, weil es ihm seine Kehle zuschnürte und auch das Atmen erschwerte. Er ballte die Hände zu Fäusten und biss sich auf die Unterlippe.

Wenn sich sein Verdacht bestätigen sollte, handelte es sich bei Doflamingo um einen Shichibukai.

„Bitte?“, stießen einige seiner Kameraden verwundert, aber auch ängstlich aus. Als er Franky sah, blickte er in weißes, fahles Gesicht, dessen Unterlippe bedrohlich bebte und dessen Pupillen sich panisch zusammengezogen hatten.

Usopp war offensichtlich zu seiner altbewährten Art zurückgekehrt und hatte sich hinter Franky versteckt, hinter dem er erstarrt war. Die Farbe war aus dem Gesicht gewichen und sein gesamter Körper zitterte, als würden sie sich auf einer Winterinsel befinden.

Jeder von ihnen war verängstigt.

Zoro schloss kurz die Augen und hatte nun die Gewissheit, dass der Mann vor ihnen ein Shichibukai war und somit eine ernstzunehmende Bedrohung darstellte.

„Willst du kämpfen, oder was?“, schrie ihr Käpt'n und trat einen Schritt auf Doflamingo zu, der jedoch nur hämisch lachte und den Kopf senkte. Er ließ die Schultern hängen und sackte ein wenig zusammen, wirkte aber nicht weniger imposant.

„Nein“, sagte er, während er sich über die weißen Zähne leckte und sein Leib aufgrund des Kicherns vibrierte. „Ich will euch testen!“

„Testen?“, stießen einige der Crew entsetzt und betroffen aus. Sofort war es still und Zoro vernahm keinen weiteren Laut. Diese Stille machte die gesamte Situation recht beklemmend und unterstrich die Dramatik, die in dem letzten Satz von Doflamingo steckte. Der Schwertkämpfer ließ den Kopf rollen und somit die Knochen und Gelenke knacken.

„Ja!“, verkündete Doflamingo mit ausgestreckten Armen. „Wie wäre ein Duell zwischen Freunden? Eine Crew, die an ihre Grenzen kommt und feststellen muss, dass Freundschaft diese ebenfalls hat. Je schöner die Fassade ist, um so hässlicher ist das Innere, das man zu sehen bekommt, wenn man die Wände einreißt und den Wahnsinn befreit, der das wahre Gesicht ist.“

„Du...“, begann Nami protestierend schreiend und stürzte auf den Samurai zu, der sich von ihrem Ausbruch allerdings wenig gestört fühlte und den Kopf in den Nacken legte und den Himmel fixierte, der an eine Mischung aus Dreck, Schmutz und Grau erinnerte.

Kein einziger Vogel kreiste an dem zementfarbenden Zenit und kein Sonnenstrahl hatte es bisher geschafft, sich durch die dichte Wolkendecke zu kämpfen und etwas Licht zu spenden. Alles wirkte trüb und leblos, ziemlich verlassen. Die Stadt, die am Hafen lag, und die Menschen, die dort lebten, erschienen eintönig zu sein, obwohl Zoro dies noch nicht wusste, aber der erste Eindruck ließ ihn zu diesem Schluss kommen. Er wusste zwar, dass dieser sicherlich nicht gerechtfertigt war, aber das war in diesem Moment nicht wichtig, zumal die deutlich größere Probleme hatten.

„Ja, einer gegen alle, zwischen dem Angesicht des Todes und der Verpflichtung, für seine Freunde zu kämpfen.“ Nachdem der Hüne diesen Satz fallen gelassen hatte, riss Zoro den Kopf schockiert zu diesem um. Der Mann schien es anscheinend wirklich ernst zu meinen und bereit zu sein, seine Drohung wahr zu machen. Vor allem, als er gehört hatte, welche Absicht sich hinter Doflamingos Besuch verbargen, fühlte der Schwertkämpfer, wie sich das Entsetzten in seinem Körper ausbreitete und diesen gefangen nahm. „Ich habe mich entschieden!“

Das breite Grinsen entwickelte sich zu einer fürchterlichen Grimasse, die an Boshaftigkeit kaum noch zu überbieten war. Die weißen Zähne leuchteten bedrohlich auf und glänzten im matten Licht, das keine klare Quelle zu haben schien. Nie zuvor hatte Zoro ein Grinsen gesehen, dass ihn dermaßen schockierte. Seine Innereien zogen sich dramatisch eng zusammen.

„Was soll das?!“, knurrte Zoro laut und sah aus dem Augenwinkel, dass Chopper, der neben ihm stand zusammenzuckte. In ihm stieg die Panik auf, da er sich daran erinnerte, welche Fähigkeit Doflamingo nachgesagt wurde.

Angeblich konnte dieser Menschen kontrollieren und nach seinem Willen handeln lassen. Wenn er sich nun hier befand und von einem Kampf sprach, wollte er sicher einen von ihnen unter seine Kontrolle bringen und gegen den Rest von ihnen kämpfen lassen.

Angespannt biss er sich auf die Unterlippe und blickte zu seinem Käpt'n, der ihm nicht minder ernst zunickte. Entweder, würde der Samurai Luffy wählen, weil dieser der Stärkste unter ihnen war oder ihn, um Luffys Können zu testen und eine annehmbare Konkurrenz zu haben. Jede andere Wahl erschien ihm als abwegig. Entweder er oder sein Käpt'n und Luffy sah es offensichtlich ebenso.

„Ich bin einfach gelangweilt“, gab Doflamingo mit einer fahrigen Handbewegung von sich und strich sich anschließend mit dieser Hand durch die kurzen, blonden Haare. Er legte den Kopf etwas schief und grinste breit in die Runde. „Es geschieht nichts, was meine Aufmerksamkeit verdient hätte, da muss man selbst Hand anlegen!“

Die Zweideutigkeit, die sich in dem Satz verbarg, blieb Zoro nicht verborgen. Er jedoch fand diesen Humor weniger angebracht als sein Gegenüber, der noch immer mit einem Lächeln vor ihnen stand.

Die Gelassenheit und Ruhe des Samurai war ein gegenwärtiges Problem, da dies deutlich bedrohlicher wirkte als ein aggressives und unüberlegtes Verhalten. Allerdings war es eine interessante Beobachtung, dass ihre Gegner gelassener wurden, je stärker sie waren. Offensichtlich waren sie sich ihrer Macht und Stärke durchaus bewusst und waren auch bereit, sie in all ihren Facetten zu demonstrieren.

„Niemand kann sich meinem Bann entziehen“, grinste Doflamingo und streckte den Arm aus, ehe er mit den Fingern eigenartige seltsame Bewegungen vollführte. „Niemand!“

Panisch blickte Zoro zu Luffy, der ebenso gespannt und geschockt zurücksah, und musterte dessen Gesichtsausdruck. Wie sie zuvor schon wussten, würde es einen von ihnen treffen.

Zoros Muskeln spannten sich an und er legte seine Hand an den Griff seines Shuusui. Er zog es einige Zentimeter aus seiner Scheide ohne den Blickkontakt zu Luffy zu unterbrechen. Angespannt biss er die Zähne aufeinander und ließ seinen linken Fuß nach hinten rutschen, um eine angenehmere Position für den kommenden Kampf einzunehmen. Fuck!

Mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde er ungeduldiger, was sich vor allem durch den Mangel der Kontrolle seiner Finger zeigte, die stark zitterten. Das Wissen, dass er gegen einen seiner Kameraden antreten sollte, womöglich gegen alle, war unerträglich. Die Übelkeit übermannte ihn und versuchte ihn vergeblich in die Knie zu zwingen.

Plötzlich zogen sich seine Eingeweide zusammen und ihm wurde kalt. Allerdings handelte es sich dieses Mal um eine Kälte, die von seinem Inneren ausgestrahlt wurde und nicht von außen eintrat. Scharf sog er die Luft ein und seine Organe schmerzten, als würden sie brennen und seine Haut fühlte sich wie ein Fremdkörper an.

„Tritt vor!“
 

Ende "I'm Bored!"
 

Punkt 1: Ich hoffe, ich konnte Doflamingos einzigartigen Charakter einfangen und wiedergeben. Mir liegt es nicht so gut, große, schwülstige Reden zu schwingen oder gar zu schreiben, aber dies ist eben seine Art und es würde ihm nicht entsprechen, wenn ich dies nicht berücksichtigen würde... ;)
 

Punkt 2: Tja, für wen hat sich Doflamingo entschieden?
 

Ende Nachwort



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (17)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jack-pictures
2015-03-29T19:36:41+00:00 29.03.2015 21:36
Wow..
Es hört sich verdammt gut an.äschade, dass nach einem Kapitel schon wieder Schluss ist..
Von: abgemeldet
2011-11-25T10:16:16+00:00 25.11.2011 11:16
oh noooooooooo! warum pausiert :( *schnief*
Von: abgemeldet
2011-11-19T07:34:43+00:00 19.11.2011 08:34
Ja ja manchmal kann so ein sturm ganz nett sein ^^
Aber ich denke dieser Rosafederntragende Hirnschmalzfutzi hat sich bestimmt unsern armen Koch ausgesucht! -.- drop
Und lässt ihn bestimmt gegen die Mädels antreten (was für eine Qual für unseren "Casanova")
Und nur Zorro kann ihn retten ^^.

ich freu mich schon aufs nächste Kapi ^^
Von:  Lothiril
2011-09-19T21:21:31+00:00 19.09.2011 23:21
Nooooooooooo!
Immer noch keine Fortsetzung... =(

... sorry, dass musste jetzt mal gesagt werden. ;)

Liebe Grüße,
Lothy

Von: abgemeldet
2011-04-19T12:20:46+00:00 19.04.2011 14:20
Argh, knapp über 6000 wörter.schade, dass es nicht gepasst hat. :)
Klingt gut, mach weiter! :)
Von: abgemeldet
2011-04-18T20:32:10+00:00 18.04.2011 22:32
Guter Start!
Schön war diese kleine Szene zwischen Zoro und Sanji. Hatte etwas romatisches und dass Zoro nicht gerne zu Nami geguckt hat, sagt uns doch alles. ;)
Mach weiter!
Von:  Lothiril
2011-04-15T21:49:20+00:00 15.04.2011 23:49
Super. =) Ich hoffe, du schreibst fleißig am zweiten Kapitel, bislang liest sich das ganze nämlich gar nicht schlecht. :)
Guter Schreibstil, und bislang sorgfältige Charakterführung. Findet man nicht häufig...
Beste Grüße,
Lothiril
Von: abgemeldet
2011-04-12T09:16:03+00:00 12.04.2011 11:16
haaah! Ich liebe Flamingo! Aber ich hab noch nie eine FF gelesen, in der er vor kommt, yay. Jetzt bin ich gespannt, was noch so kommt

Schreib schnell weiter :D
Von: abgemeldet
2011-03-21T19:19:40+00:00 21.03.2011 20:19
Eine super anfang ich freu mich schon wenns weiter geht.

Von: abgemeldet
2011-03-21T16:45:55+00:00 21.03.2011 17:45
ich schlies mich den anderen an und sag Sanji wehre das logischte aber...schreib weiter!!!!!!!!


Zurück