Zum Inhalt der Seite

Meine erste Liebe

NaruHina
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Mein Zuhause

Der Sommer und die Hitze vergingen mit dem Ende der Ferien. Und keine Woche später, erreichte die Kälte Konoha. Sobald die Winterjacken aus den Schränken geholt wurden, war auch die Grippewelle nicht mehr weit, und diese traf Konoha wie ein Schlag.

Viele Erwachsene konnten nicht arbeiten und Klassen, die eigentlich aus 35 Schülern bestanden, brachten nur noch 20 zutage. Es war allgemein abnorm still auf den Straßen, wobei dies hauptsächlich an der plötzlichen Kälte lag.
 

Hinata konnte kaum noch ihren Kopf bewegen, so dick war sie eingehüllt. Nicht nur, dass sie noch einen Pullover und einen Mantel über ihrer eigentliche Schuluniform trug. Sie wurde auch noch mit einem langen dicken und vor allem flauschigen Schal und Handschuhen ausgestattet. Ihr Vater hätte sie auch kaum ohne diese Ausrüstung rausgelassen, wobei sie dies als übertrieben, als auch günstig empfand, schließlich herrschte tatsächlich eine Eiseskälte, an die man erst glaubte, wenn man einen Fuß über die Schwelle gewagt hatte.

Mit einem langen Seufzer vergrub Hinata ihre Hände in den Taschen ihres dunkelblauen Mantels, nachdem sie ihren Schal vor ihren Mund gezogen hatte. Ob es so nun wärmer war merkte sie nicht, denn etwas anderes erlangte ihre Aufmerksamkeit. Ihre Schritte verlangsamten sich, bis sie schlussendlich zum Stehen kam. Sie blickte in Richtung Haus, welches nur wenige Meter entfernt war. Das Einfamilienhaus wurde in einem schlichten Weiß gestrichen, wobei es sich scheinbar durch das schlechte Wetter grau verfärbte. Es hatte eine Garage nebenan und einen kleinen Vorgarten, dessen Pflanzen sich jedoch wegen der kalten Jahreszeit bereits verabschiedet hatten. An der halbhohen Mauer, die das Gelände umrahmte, wurde der Postkasten aufgehängt, gleich neben dem Tor, durch welches man das Grundstück betreten konnte. Auf dem Postkasten wie auch auf der Türschelle daneben stand dann der Familienname; Namikaze-Uzumaki. Narutos Haus.

Seit geraumer Zeit ging Hinata mit Naruto, Sakura und Sasuke zusammen zur Schule. Doch Naruto war bereits seit einigen Tagen krank, daher ging Sakura den Umweg nicht mehr, und somit musste Hinata wieder alleine gehen.

Als sich die Haustür öffnete, und ein langer blondhaariger Mann raus in die Kälte trat, blickte Hinata wieder geradeaus. Mit schnellen Schritten lief sie weiter und bog dann ab.

Daraufhin wurde der Griff um ihre Tasche etwas stärker, da ein kühler Wind ihre Haare aus dem Gesicht wehte. Ein Schauer fuhr ihren Rücken runter, und sie schlenderte die Straße, die etwas bergab ging, weiter runter. Auch wenn ihr Weg noch lang war, sie mochte ihn. Sie wollte ihn noch so oft gehen, wie sie konnte.
 

Die Schulklingel ertönte und beendete somit die vierte Stunde. Ino streckte sich auf ihrem Sitzplatz und gab dabei ein lautes Gähnen von sich. Sie warf einen Blick auf Hinata neben ihr, die ihren Blick immer noch auf ihr Heft gerichtet hatte. "Wie kann ein einziges Fach nur so langweilig sein.", nörgelte Ino und warf dabei ihren Kopf in den Nacken, und gab somit ihre pure Abneigung gegen das vorherige Schulfach preis. "So schlimm ist es doch nicht." Hinata lächelte ihr zu. "Natürlich, du kannst so etwas leicht sagen." Ino senkte ihre Augenbrauen und presste ihre Lippen beleidigt zusammen. Das Gespräch konnte jedoch nicht weitergeführt werden, da sich Sakura zu ihnen gesellte und sich auf Narutos Sitzplatz setzte. Daher saß sie nun gleich neben Hinata.

Die beiden Freundinnen blickten der Rosahaarigen entgegen. "Hey.", rief sie. "He.", kam es von Hinata und Ino wie aus einem Mund. "Ich wollte euch Bescheid sagen, dass heute der Band-Club nicht stattfindet.", meinte Sakura und stützte sich mit beiden Armen auf dem Tisch. "Wieso?" Während Hinata fragte, näherte sie sich Sakura etwas. "Nun ja, ich habe ein Termin beim Arzt, gleich nach der Schule." "Achso." Ino hatte das Interesse verloren und wendete sich bereits ab. "Könntet ihr Kiba dann auch Bescheid sagen, ja?" Diese Frage wurde von Hinata gleich mit einem 'Ja' und von Ino mit einem Murmeln beantwortet.

Eigentlich erwarteten Hinata und Ino, dass sich Sakura gleich wieder auf ihren Platz, weiter vorne im Klassenraum begab, aber die Haruno rührte sich nicht vom Fleck. Stattdessen huschte ihr Blick von der einen Ecke des Klassenraums zur anderen. "Sag, willst du noch etwas?" Ino sah misstrauisch in Sakuras Richtung. Diese seufzte nach einer Weile. "Nun ja, ich hätte da noch eine Bitte.", sprach sie, die beiden Mädchen vor ihr wurden hellhörig. "An Hinata.", fügte Sakura mit monotoner Stimme hinzu, während sie Ino einen fiesen Blick zuwarf. "Tut mir Leid, aber ich sitze nun mal hier." Der Blick wurde erwidert. Hinata musste irgendwie lachen, wenn sie dies sah. Die beiden warfen sich eigentlich täglich solche Blicke zu, und keiften sie dabei an, doch es verlor trotzdem nicht ihre Komik.
 

Es stimmt zwar, dass man dir, egal worum es ging, nichts abschlagen konnte.

Doch dies funktionierte auch andersherum. Denn du konntest ebenfalls, egal worum es ging, nichts abschlagen. Und wenn es dann noch um einen Freund ging, waren deine Chancen gleich null.
 

"Wieder zu meiner Bitte." Sakura drehte ihren Kopf wieder in Hinatas Richtung, die ihr mit einem Lächeln entgegen sah. Ino rückte etwas an Hinatas Tisch. "Also, ich bringe Naruto sonst immer seine Hausaufgaben nach der Schule." Die beiden vor ihr wussten das eigentlich bereits, nickten aber trotzdem. "Und da ich heute etwas vorhabe, wollte ich dich fragen, ob du das nicht machen kannst Hinata?" "Was ist mit Sasuke?", warf die Blauhaarige gleich ein. "Der hat irgendwas mit dem Schülerrat, das dauert wohl sehr lange oder so, ist kompliziert." Sakura warf ihrem Freund einen Blick zu, bevor sie sich wieder umdrehte. "Würdest du das-" Doch Ino unterbrach sie: "Du willst doch nur Hinatas Gutmütigkeit ausnutzen, du Hexe." Ino zeigte mit dem Zeigefinger auf Sakura, während sie sich aufplusterte. "Was mischst du dich überhaupt ein, du blöde Kuh? Ich rede hier gerade mit Hinata." Die Besagte begann zu sprechen um den Streit der Beiden nicht eskalieren zu lassen: "Wie geht es Naruto denn?" Sakura blieb erst eine Weile still und überrascht ehe sie antwortete: "Viel besser, vielleicht kommt er Morgen wieder. Aber nach dem Wochenende ist er auf jeden Fall wieder gesund." "Das ist schön zu hören" Wie aufs Stichwort läutete die Schulklingel abermals und leitete die nächste Stunde ein.

Sakura saß immer noch auf Narutos Platz und sah dabei weiterhin in Hinatas Richtung. Sie erwartete eine Antwort. Hinata wurde dies erst nach einigen Sekunden klar, sie schreckte fast schon auf. "Ach ja. Ja ich mach's.", rief sie. Blitzschnell hatte sich Sakura ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. "Danke Hinata. Ich geb' dir die Sachen nach der letzten Stunde." "In Ordnung." Hinata sah schmunzelnd dabei zu, wie sich Sakura wieder auf ihren eigenen Platz setzte. Kurz darauf betrat der Lehrer den Klassenraum, und ließ es sich nicht nehmen, sogleich mit dem Unterricht anzufangen.
 

Jetzt wo ich zu diesem Punkt unserer Geschichte gekommen bin, muss ich sagen, dass dies eine Erinnerung ist, die nicht schmerzt, die nichts trauriges beinhaltet. Nun ja, dich nicht mit einbezogen.

Ich muss sogar etwas lächeln wenn ich es mir ausmale.

Vielleicht liegt es daran, dass ich jetzt intensiver daran denke. Oder aber es war schon immer so.
 

"Wieso hast du zugestimmt Hinata?" Ino stand neben Hinata, an dem Schuhschrank in der Eingangshalle gelehnt. Die Hyûga war gerade damit beschäftigt die Seiten, die Sakura ihr gegeben hatte, in ihrer Tasche zu verstauen, bevor sie sich dann ihre Straßenschuhe anzog. "Wovon redest du?" Kiba hatte sich zu ihnen gesellt. Doch Ino antwortete nicht auf seine Frage, und rief stattdessen: "Der Band-Club fällt heute aus." Drehte ihren Kopf dann wieder zu Hinata. "Wieso machst du die Drecksarbeit für dieses rosahaarige Etwas?"

Hinata, die allmählich keine Lust mehr hatte mit Ino zu diskutieren, schlug ihren Schrank etwas fester zu als gewohnt. "Ich bring ihm nur seine Hausaufgaben Ino. Das liegt doch auf meinem Weg. Er ist doch unser Freund." Hinata klopfte mit ihren Schuhspitzen gerade auf den Boden. Wie Kiba im Hintergrund immer wieder "Wovon spricht ihr?" murmelte, bekam keiner der beiden mit.

"Vielleicht ist er ja dein Freund, aber meiner ist er nicht. Da gehört schon etwas mehr dazu." Ino verschränkte ihre Arme vor der Brust und zog ihre Nase in die Höhe.

Seufzend wandte sich Hinata ab. "Fein." Sie lief Richtung Ausgang. Ino zog die Augenbrauen zusammen und folgte ihr. "Du bist doch nicht in ihn verknallt oder?" Diese Aussage kam so überraschend, dass Hinata abrupt stehenblieb. Mit etwas gerötetem Gesicht, drehte sie sich zu Ino um, Kiba stand mit großen Augen hinter der Blonden. "Nein.", rief Hinata dann, doch Ino runzelte ihre Stirn. "Man Ino, ich bringe ihm nur seine Hausaufgaben, keinen Ehering." Dann drehte sich Hinata, nun mit völlig rotem Kopf, wieder zum Eingang, und verließ mit schnellen Schritten das Gebäude.

"Tse, wenn du meinst." Dann drehte sich Ino zu Kiba um, der jedoch immer noch auf den Ausgang starrte, den Hinata gerade eben passiert hatte. Nun war er es, der die Stirn runzelte und zu Boden sah. Erst als er bemerkte, dass Ino mit ihrer Hand vor seinem Gesicht fuchtelte und dabei seinen Namen rief, landete er wieder in der Gegenwart. "Schläfst du etwa im Stehen?" Ino sah verwundert zu ihm hoch. Doch der Junge schüttelte den Kopf, um seine letzten Gedanken loszuwerden. "Hab' nur an 'was gedacht. Warte, ich muss noch meine Schuhe anziehen."
 

Hinata hielt sich ihre Hände an ihre Wangen, um zu fühlen ob sie immer noch heiß waren. Zu ihrem Glück, hatte sich diese abgekühlt und wieder ihre gewohnte helle Farbe angenommen. "In ihn verknallt. Was denkt sich Ino eigentlich?" Das Mädchen fing an an ihrem Schal zu zupfen. "Manchmal weiß sie echt nicht was sie redet." Auch wenn es ziemlich seltsam war, dass sie beim Passieren der Straße mit sich selber sprach, fiel ihr das nicht auf.

Sie ging schneller als sie es normalerweise tat, verlangsamte trotz allem als es bergauf ging. Auch wenn es absurd war, so strich sie manchmal über ihre Tasche, fast so als wollte sie sich vergewissern, dass die Hausaufgaben von Naruto noch da waren. So ging es dann eine Weile weiter, wobei sie versuchte, die ganze Zeit an nichts zu denken, nicht ahnend wie schwer das eigentlich war.

Doch als sie langsam das Haus von Naruto erblickte, war es unmöglich, den Kopf frei zu kriegen. Vor dem Tor blieb Hinata stehen. Sie zog sich ihre himmelblau farbigen Handschuhe aus und stopfte diese in ihre Jackentasche. Die Hausaufgaben hatte sie bereits aus ihrer Tasche gezogen, verkniffen hielt sie diese in den Händen. Unentwegt starrte sie auf die Schelle, die sie ja eigentlich drücken musste, anstatt sie zu beäugen. Ihr wurde nur jetzt klar, dass sie bei Naruto Zuhause ist. Hinata hoffte innständig, dass Naruto die Tür aufmachte. "Natürlich wird er die Tür nicht aufmachen, er ist doch krank." Sie schüttelte über ihre eigene Naivität den Kopf. Sie überlegte gerade, dass vielleicht Narutos Vater oder seine Mutter aufmachen würde. Ihre Lippen hatten sich zu einem geraden Strich geformt. Ein Verlangen, die Blätter einfach in den Postkasten zu werfen und dann weiterzugehen, überkam sie auf einmal. Doch dann schüttelte sie abermals den Kopf und begann wieder mit sich selbst zu sprechen. "Du hast zugestimmt, und jetzt musst du es auch machen Hinata." Hinata umklammerte die Blätter in ihren Händen etwas fester, erkannte gar nicht, dass sie es dabei leicht zerknitterte. Sie nickte sich selber zu, und näherte sich mit ihrem Zeigefinger der Schelle. Zuckte einmal zusammen, drückte aber drauf. Als sie hörte wie es im Haus kurz darauf läutete kniff sie ihre Augen kurz zusammen. Daher kam sie sich ziemlich blöd vor, als sie sich gerade hinstellte und darauf wartete dass sich die Tür öffnete.
 

"Ich habe doch gesagt wir wollen nichts kaufen!" Hinata schreckte zusammen. Eine Frau mit langen roten Haaren hatte die Tür aufgemacht. Bemerkte erst jetzt, dass da nicht die erwartete Person vor dem Tor stand und hielt sich mit einem "Oh." die Hand vor den Mund. Hinata sah sie einfach an, dachte nichts, sagte nichts. Sah einfach zur Frau, die etwas höher stand als sie, da es vor der Haustür noch zwei Stufen gab. Die Frau musste sie erst erwartungsvoll ansehen, damit Hinata begriff, dass sie jetzt etwas sagen musste.

"T-tut mir Leid. Mein Name ist Hinata Hyûga, und ich bin hier weil… Nun ja, ich bin eine Schulfreundin von Naruto, daher wollte ich-" "Wirklich?!" Die grauäugige Frau stand nun vor Hinata, nur das schwarze Metalltor trennte die beiden. Doch diese wurde binnen kurzer Augenblicke von der Frau geöffnet. "Komm rein, komm rein. Es ist ja eiskalt draußen." Ihre Hände wechselten immer von einer Tätigkeit zur anderen. Rieben sich manchmal die Oberarme, da es so kalt war, und beteten Hinata gelegentlich ins Haus zu kommen.

"Ich bin wirklich nur hier um-" Doch Hinata wurde erneut von der schönen Rothaarigen unterbrochen: "Jetzt stehst du doch schon im Hausflur, da kannst du auch mit reinkommen." Sie stand tatsächlich im Flur des Hauses. Narutos Haus. Unruhig sah sich Hinata um, sie erblickte das Wohnzimmer und einen Teil der Küche, doch keine Menschenseele.

"Mein Name ist Kushina, ich bin Narutos Mutter." Die Frau, die einige Zentimeter größer als Hinata war, hielt ihr die Hand hin. Hinata ergriff diese nach kurzem Zögern und murmelte, dass sie erfreut war, sie kennenzulernen. "Komm doch rein, ich mache dir einen Tee. Deine Jacke kannst du dort aufhängen." Kushina zeigte auf einen Kleiderständer, der gleich neben der Haustür stand. Hinata folgte ihrem Finger, wollte dann was einwenden, doch Kushina stand nicht mehr vor ihr.
 

Etwas verloren drehte sich Hinata im Kreis. Was sollte sie denn jetzt machen? Sie wollte doch eigentlich nur Narutos Hausaufgaben bringen, und jetzt wird sie auch noch zum Tee eingeladen. Ihr war klar, dass sie nicht einfach gehen konnte. Zumal das unhöflich war, und außerdem war Hinata sowieso nicht in der Lage, die Frau hatte sie reingebeten, also musste sie auch rein. So langsam, wie sie es noch nie getan hatte, zog sie ihre Jacke aus und hing diese an den Kleiderständer. Sie bückte sich, zog dabei ihre Schuhe aus, schlüpfte in Pantoffeln, die Kushina ihr zuvor hingelegt hatte. Ihre Schuhe stellte sie sorgfältig nebeneinander, in die Ecke. Weit entfernt von den Schuhen der Familienmitglieder. Als wollte sie zeigen, dass sie nicht dazugehörte.

Sie lief den Flur entlang, sie wusste nichtmal, dass sie in so einem langsamen Tempo gehen konnte. Dabei sah sie sich einige der Bilder an, die an den Wänden hingen. Die meisten waren Fotos, auf dem größtenteils die drei Familienmitglieder drauf zu sehen waren. Hinata erkannte, dass Naruto seinem Vater ziemlich ähnlich sah, konnte diese Gedankengänge nicht weiterverfolgen, da Kushina hinter ihr auftauchte. In ihren Händen hielt sie ein Tablett aus Holz, auf welchem dampfende Tassen zu sehen waren. Hinata beäugte diese. Sie hatte wirklich Tee gemacht. "Na komm, setzten wir uns ins Wohnzimmer." Abermals konnte Hinata nichts einwenden, da die Mutter im nächsten Zimmer verschwand.

Hinata sah zur Küche, aus dem ein herrlicher Duft kam. Die Küche lag dem Wohnzimmer gegenüber. Dann wendete sie ihren Blick zur Treppe, auf ihrer rechten Seite, gleich am Ende des Flurs. Mit der Überlegung, dass Naruto wahrscheinlich oben war, machte Hinata eine 180° Drehung und betrat das Wohnzimmer, dessen Möbel überwiegend aus dunklem Holz bestanden, was einen schönen Kontrast zu den weiß und in hellem grün gehaltenen Sofas, Kissen, Teppichen machte. Kushina hatte sich auf das größte Sofa gesetzt, gegenüber dem Fernseher, dessen Lautstärke sie gerade etwas runter drehte. Das Tablett hatte sie vor sich auf den Kaffeetisch aus Glas gestellt. Eine der Tassen, hatte sie bereits vor sich platziert, die andere weiter außen. Somit gab sie Hinata zu verstehen, dass sie sich auf den Sessel setzten sollte, was sie auch tat. Narutos Hausaufgaben hatte sie immer noch in der Hand.
 

"Pass auf, der Tee ist heiß.", meinte Kushina, während sie in ihre Tasse pustete. Hinata nahm diese Aussage mit einem Nicken auf. Dann fiel Kushina Auge auf die Blätter. "Was ist das?" Sie zeigte mit dem Zeigefinger drauf. Hinata hob die Seiten etwas. "Das ist der Grund weswegen ich hergekommen bin. I-ich bin hier um Naruto seine Hausaufgaben zu bringen." Hinata legte die Blätter auf den Kaffeetisch. "Ach so." Kushina machte eine kurze Pause. "Was ist mit Sakura?" Hinata hielt ihre Tasse in ihrem Schoß und betrachtete den Inhalt bevor sie weitersprach. "Sie und Sasuke haben beide etwas vor. Sakura war diejenige, die mich gebeten hat die Blätter her zu bringen, da ich auf meinem Nachhauseweg hier vorbeikomme." "So… das ist aber nett von dir, vielen Dank.", meinte die ältere mit einem überaus großem Lächeln im Gesicht, ließ jedoch Hinata keine Zeit etwas zu erwidern. "Und du bist also eine Schulfreundin von meinem Sohn, ja?" Hinata war über diese plötzliche Frage überrascht, antwortete dann nach einer Weile des Schweigens: "Ja, kann man sagen." Kushina hatte sich etwas vornübergebeugt. "Und?" Sie zog das Wort in die Länge. Hinata verstand jedoch nicht, worauf sie hinaus wollte und wich stattdessen etwas zurück. Doch Narutos Mutter wartete immer noch auf eine Antwort. "Was meinen Sie mit 'und'?"

Hinata war wie versteinert, hatte sich immer noch nach hinten gelehnt. Die Frau vor ihr seufzte. "Tut mir Leid. Aber außer Sasuke, Sakura und Shikamaru kennen wir keinen von Narutos Freunden. Falls er denn überhaupt welche hat." Kushina hatte weggeguckt und sah Hinata erst nach der Vollendung ihres Satzes an. "Daher ist es schön, jemanden kennenzulernen, der sogar seine Hausaufgaben bringt, wenn er krank ist." Das erste mal in diesem Haus, wurde Hinata Zeit gegeben, etwas zu erwidern, doch ihr fiel nichts ein. Was sollte sie denn auch groß sagen? Sie nickte einfach nur und benetzte danach ihre Lippen mit dem warmen Tee, den sie danach abstellte. Dann sah sie sich nochmals im Raum um, bevor sie schlussendlich aufstand. "Ich sollte jetzt wohl besser gehen.", meinte sie an Kushina gewandt. Diese jedoch sprang auf. "Auf keinen Fall." Sie klang so befehlshaberisch, dass Hinata abermals zurückschreckte. "Du musst unbedingt zum Abendessen bleiben. Du bist doch extra hier her gekommen, da muss ich mich revanchieren." Hinata war überrascht, mehr als überrascht, sie brachte kein Wort raus. "Außerdem sagt man, dass ich sehr gut kochen kann." Kushina fing an zu kichern. "A-aber mein Vater…", war das einzige, was Hinatas Mund verließ. Kushina machte eine kurze Handbewegung und sagte dann: "Den rufen wir an und sagen ihm Bescheid." Hinatas Augen wurden noch größer.
 

Meine Mutter kann manchmal ziemlich schwierig sein. An diesem Tag hast du das auch herausgefunden. Doch sie ist eine tolle Mutter. Das wirst du auch noch verstehen, im Laufe unserer Geschichte.

Ich weiß gar nicht ob du überhaupt bleiben wolltest… Ich hoffe mal.

Im Nachhinein bin ich froh, dass das deine erste Begegnung mit meinen Eltern war. Denn wenn ich an diesen Tag denke, muss manchmal lachen. Oftmals merke ich dies gar nicht, aber es ist trotzdem schön.
 

Hinata saß wieder in dem weichen Sessel im Wohnzimmer, während sich Kushina in der Küche befand. Die Blauhaarige knetete ihre Hände. Da saß sie tatsächlich hier und wartete dass das Essen fertig wird. In einem fremden Haushalt. Dies traf sie wie einen Schlag direkt gegen den Kopf. Doch noch überraschender war, dass ihr Vater 'Ja' gesagt hatte, auch wenn er nicht besonders begeistert von dieser Idee gewesen war. Die meiste Zeit hatte Kushina mit ihm gesprochen, nachdem sie Hinata den Hörer aus der Hand gerissen hatte.
 

Meine Mutter kann auch sehr überzeugend sein. Wie sie das bei deinem Vater geschafft hat, ist mir immer noch ein Rätsel.
 

Die junge Schülerin seufzte. Sie war so in ihren eigenen Gedanken versunken, dass sie gar nicht hörte wie jemand die Treppe runterkam und langsam den Flur entlang schlenderte. Er sah erst in der Küche nach, in der sich keine Menschenseele befand. Und da er ja nicht wusste, dass die gesuchte Person in der Abstellkammer war, beschloss er ins Wohnzimmer zu schlürfen. Immer wieder murmelte er 'Mum', wobei nur er selber diese Worte verstand.

Da Naruto eine Person im Wohnzimmer sah, rief er am Eingang zum Raum bereits: "Mum, wann essen wir, ich habe Hunger." Seine Schultern hingen schlaff runter, während er seinen Rücken gekrümmt hatte. Narutos Augen waren nur halb geöffnet und seine blonden Haare waren durchwühlter als sonst.

Da ihm oben heiß gewesen war, hatte er kurzerhand seine Hose und sein Shirt ausgezogen. Seine Mutter hatte zwar gesagt, dass er dies, wenn er Fieber hatte, nicht machen solle, doch er hatte nicht auf sie gehört. Stattdessen stand er hier im Flur -die einzige Bekleidung die er trug waren Boxershorts und Socken- und merkte dass die Person, die er grade angesprochen hatte, nicht seine Mutter war. Erschrocken riss er die blauen Augen auf, und abrupt stellte er sich gerade hin. Gerade als Hinata ihren Kopf zu ihm drehte. Ihre Augen wurden noch größer, als sie es sowieso schon waren und sie sah Naruto ins Gesicht. Kurz darauf wanderten ihre Pupillen an ihm runter, bis zu seinen weißen Socken, dann drehte sie den Kopf zur Seite. Sie hielt ihre beiden Hände so, dass sie Narutos Gestalt in ihrer Sicht verdeckte. Ob sie dies nun tat um ihn nicht sehen zu müssen, oder damit er ihr bereits rot angelaufenes Gesicht nicht erblicken konnte, war ihr nicht klar.

Doch Naruto machte nicht die Anstalt einfach zu gehen, stattdessen fragte er laut, was sie denn hier machen würde.

Hinata gab ihm keine Antwort, zum Einen da sie nicht wusste, wie sie antworten sollte, das war zu viel. Zum Anderen weil Kushina hinter Naruto auftauchte. Sie stemmte ihre Arme in die Hüfte. "Naruto was soll das? Wieso läufst du so durch die Gegend? Merkst du denn nicht, dass wir einen Gast haben?" Kushina hatte ihre geformten Augenbrauen wahrscheinlich noch nie so tief runtergezogen.

Naruto sah an sich runter, öffnete sein Mund, es kam aber kein Ton raus. In einer Geschwindigkeit, die seine Mutter noch nie bei ihm gesehen hatte, drehte er sich um, rann den Flur runter und dann die Treppe hinauf, wobei er Hier und Dort ausrutschte.

"Ich fass es nicht, dieser Junge ist bereits sechzehn.", murmelte Kushina und rieb sich die Stirn. Danach drehte sie sich zu Hinata, die sich wieder traute zu gucken. Bei ihrem Anblick musste Kushina wieder lächeln. Sie war ja auch ein zu süßes Ding. "Hinata, mein Mann müsste gleich hier sein, dann essen wir." Hinata nickte, und sah zu, wie Kushina in der Küche verschwand. Schwer ausatmend sank sie in die großen Kissen des Sessels.
 

Nach wenigen Minuten kam Narutos Vater, Minato, nach Hause. Über den Besuch von Hinata war er zwar überrascht, doch genauso erfreut wie seine Frau.

Sie hatten sich an einen Esstisch in der Küche gesetzt, der sechs Leuten Platz bot. Somit saßen Minato und Kushina gegenüber, wie auch Naruto und Hinata, wobei sich die beiden nicht ansahen. Trotz allem schien das Ehepaar guter Laune zu sein, und stellten Hinata oftmals Fragen, um auf ein Gespräch hinauszuführen.

"Also, wie habt ihr euch kennengelernt?" Naruto fing an zu husten um kurz darauf lauthals nach seiner Mutter zu rufen. "Was denn? Ich möchte wissen wie ihr Freunde geworden seid, du erzählst uns ja gar nichts. Außerdem war diese Frage an Hinata gerichtet." Kushina zauberte wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht und sah Hinata eindringlich an. Minato hörte ebenfalls aufmerksam zu, wobei er Naruto auch noch auf den Rücken klopfte, da er sich zuvor verschluckt hatte. "Alles wieder in Ordnung mein Junge?" Minato hielt ihm ein Glas Wasser hin, den Naruto annahm. "Schon gut, schon gut." Diese Situation hatte kurzerhand Hinatas Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Sie war schon daran interessiert, wie Naruto mit seiner Familie umging. Außerdem war Narutos Ähnlichkeit zu seinem Vater überwältigend. SIe hatte Minato zwar öfters morgens gesehen, doch eher flüchtig. Ihn ansehen konnte sie nicht, geschweige denn mit ihm am Tisch sitzen.

"Hinata?" Das Mädchen sah wieder die Frau neben ihr an. "Abermals, wie seid ihr Freunde geworden? Aus meinem Sohn kriege ich es sowieso nicht raus." Sie warf Naruto einen undefinierbaren Blick zu. Der Blonde sah schnell zu seinem Teller, schielte aber immer wieder zu Hinata rüber, da ihm die Antwort ebenfalls interessierte. Waren sie tatsächlich Freunde?

Hinata sah sich erst in der Runde um, danach in der Küche, bevor sie zur Antwort ansetzte: "Nun ja, wir sitzen im Unterricht nebeneinander.", sprach sie. Doch es blieb still, es wurde noch mehr erwartet. "U-und einmal hat mir Naruto seinen Regenschirm geliehen." Die Tatsache, dass sie zusammen unter dem Regenschirm gegangen waren, ließ sie aus. "WIr haben auch zusammen vor einem Mathetest gelernt und unsere Hausaufgaben zusammen gemacht." Es klang zwar eher wie eine Auflistung, der Dinge die Naruto und Hinata jemals zusammen erlebt hatten. Bei jedem Satz setzte sich Naruto ein Stück aufrechte in seinen Stuhl und sah Hinata an. Als er über die verschiedenen Ereignisse nachdachte, an alle, nicht nur die die Hinata aufsagte, fiel ihm auf, dass sie schon einiges gemeinsam erlebt hatten. "Daher würde ich sagen, dass wir-" Doch wie so oft in diesem Haus, wurde Hinata unterbrochen. "Du hast ihm in Mathe geholfen?!" Da Kushina schon fast schrie, zuckte Hinata zusammen. Ein lautloses 'Ja' verließ ihren Mund.

"Und ich habe mich schon gefragt, wie er das angestellt hat." Kushina bückte sich etwas zu Hinata. "Ich weiß nicht ob du es weißt, aber Naruto ist in manchen Fächern etwas… schwach. Mathe ist das schlimmste- Aua!" Naruto warf seiner Mutter gerade einen giftigen Blick zu. "Hast du mich gerade getreten? Wer hat dir denn das erlaubt?!" Kushina trat ihren Sohn ebenfalls. "Aua, Mum!" "Was heißt hier 'Aua Mum'?"

Hinata lachte nervös, so hatte sie sich das eigentlich nicht vorgestellt. Sie sah Narutos Vater, am anderen Ende des Tisches, an. Er hatte die selben Empfindungen im Gesicht wie sie. Angespanntheit und Peinlichkeit.
 

Wenn ich über dies hier schreibe, oder auch nur darüber nachdenke, vergesse ich fast, dass du krank warst. Schon die ganze Zeit über. Es ist zwar schön, dass ich diese Erkenntnis für ein paar Augenblicke aus meinen Gedanken verbannen kann, doch wenn sie mir dann wieder einfällt, ist es noch schlimmer als vorher. Denn dann kommt mir wieder in den Sinn, dass dies eins der letzten schönen Momente mit dir war, und mein Herz krampft sich zusammen.

Vielleicht ist das der Grund, weswegen ich es immer im Kopf behalten möchte, damit der Schmerz nicht schlimmer wird.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (12)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  mucke
2011-10-15T13:38:03+00:00 15.10.2011 15:38
Sehr sehr schön!!!!!
Jetzt haste 60 :DDDD

lg
Von:  fahnm
2011-09-22T19:18:56+00:00 22.09.2011 21:18
Hammer Kapi^^
Freue mich aufs nächste kapi^^
Von:  Lovegood
2011-09-19T18:42:55+00:00 19.09.2011 20:42
Am Ende macht Kushina mi Angst :S
Erinnert mich wahrscheinlich an meine Mutti. Hätte jetzt nur noch gefehlt, dass Mina und Kushina miteinander turteln würden und das VOR seinen Freunden...
Dann hätte es gepasst.
Jaaaa, Eltern sind schon peinlich irgendwie^^
Abber ein Hamma Kapitel!!!
Freu mich auf mehr :D
Muss jetzt los einen Zylan machen :DDDD
lg
Von: abgemeldet
2011-09-19T18:39:12+00:00 19.09.2011 20:39
Ich bin endlich zum lesen gekommen.
Ein sehr schönes kapitel, kushina ist iwie lustig ^.^
will das nächste lesen, hoffe es geht schon bald weiter.
lg DhintD
Von: abgemeldet
2011-09-18T15:17:35+00:00 18.09.2011 17:17
Toll einfach nur toll. mehr kann man nicht sagen XDD
lg
Von: abgemeldet
2011-09-18T15:17:30+00:00 18.09.2011 17:17
Toll einfach nur toll. mehr kann man nicht sagen XDD
lg
Von:  mudblood
2011-09-14T09:44:29+00:00 14.09.2011 11:44
Huhu. Hier nur mal ein sehr kurzes Kommi. Sorry ._. <3

Ich mochte das Kapitel sehr gerne und wie immer empfinde ich sie als sehr tragisch. Aber sowas lieben wir Frauen ja wohl ^^"

Die Szenen mit Narutos Mutter sind sehr amüsant.. irgendwie ist es auch so, wie man sich die Familienkonstelation vorstellt. (: Sehr schön beschrieben und auch Hinatas Gefühle (; Natürlich ist sie nicht in Naruto verliebt *hust* Als ob! (:

So und hiermit verabschiede ich mich. (: Bis dann <3
Von:  Katalina
2011-09-13T10:53:31+00:00 13.09.2011 12:53
Ein seeeeeehr gutes Kappi..
ich finde es gut wie du den besuch bei naruto zu hause beschrieben hast..
mach weiter so ;D
lg
Keiko_
Von:  ashikubi
2011-09-11T18:04:48+00:00 11.09.2011 20:04
Es war sehr sehr lustig, ich liebe Kushina xD
Die letzte Szene ist grandios!
Jedoch ist die Einschätzung von Naruto wieder traurig, das nimmt einem den Wind aus den Segeln... aber das soll bestimmt auch so sein (:
Alles in allem ein Super Kapitel !
Von: abgemeldet
2011-09-11T15:28:58+00:00 11.09.2011 17:28
ich find das chap so süß und richtig schön es ist einfach toll zu lesenn LG Bissi


Zurück