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Die Paranussverschwörung

Roxanne X Megamind
von

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Sushi! Perfektes Sushi!

Roxanne sah auf ihr Handy und seufze. Sie wartete schon etwas mehr als eine halbe Stunde auf Megamind. Dabei war es normal nicht seine Art sich zu verspäten, sofern nicht die Stadt, das Land oder die Welt in Gefahr war. Und dafür gab es zumindest im Moment keine Anzeichen.

Die kleinen Tische in dem nicht minder kleinen, aber sehr feinen japanischem Restaurants, waren in kleinen Nischen aufgestellt. Es gab sogar kleine Zimmer, die man reservieren konnte, wenn man genug Geld und eine Menge Geduld hatte. Selbst diesen Tisch hatte der ehemalige Schurke für sie vor zwei Monaten reservieren müssen und er hatte damit noch Glück gehabt.

Mittlerweile hatte sie schon fünf Mal versucht, ihn auf seinem Handy zu erreichen, doch er hob nicht ab.

Was ging heute wieder schief? Wieso verspätete er sich, wenn er schon vorher extra einen Tisch im Madotana reserviert hatte? Das passte eigentlich nicht zu ihm... Wobei...

Wenn sie so darüber nachdachte war er irgendwie seltsam in letzter Zeit. Oder bildete sie sich das nur ein?

Erneut seufzte sie. Vielleicht sollte sie...

„Nun, hier sieht jemand aber äußerst deprimiert aus“, erklang eine galante Stimme hinter ihr. „Das sieht mir ganz danach aus, dass hier eine schöne junge Dame versetzt worden ist.“ Und mit diesen Worten rutschte jemand auf die kleine Bank auf der anderen Seite des Tisches, an dem sie saß.

„Was...“, begann sie genervt und musterte ihr gegenüber misstrauisch.

„Sie gestatten?“, meinte der ihr gegenüber und schenkte ihr ein perfektes Lächeln. „Perry Perfect.“

„Ah ja“, erwiderte Roxanne und hob eine Augenbraue.

Das Lächerlichste daran war, das sein Name Programm zu seinen schien (wenn die Reporterin bisher eins gelernt hatte, dann, dass viele Dinge nicht so waren, wie sie schienen): Neben dem perfekten Lächeln hatte er perfektes Haar, das zu einer perfekten Frisur lag. Ein perfekt trainierter Körper, bedeckt mit einem perfekt sitzenden Anzug. Es war beinahe schon albern.

Er betrachtete sie weiterhin lächelnd, während sie – ihn wiederum ignorierend – erneut die Nummer von Megaminds Handy wählte; erneut erfolglos.

„Schon traurig, wenn eine so schöne Frau in einem so teuren Restaurant sitzen gelassen wird“, begann Perry Perfect, als sie seufzend erneut auflegte.

„Was wollen Sie von mir?“, entgegnete sie genervt und steckte das Handy in ihre Handtasche. Hatte es überhaupt einen Sinn noch länger zu warten? Wer wusste, was jetzt wieder los war...

Weiterhin galant legte der Mann seine Hand auf den Tisch. „Ich kann eine schöne Frau nicht unglücklich sehen!“

„Verschwinden Sie“, war Roxannes einziger Kommentar.

Doch noch immer verschwand das Lächeln nicht. „Jetzt kommen Sie schon. Seien sie nicht gleich so ablehnend. Nur weil Sie...“ Auf einmal unterbrach er sich selbst und legte seine perfekte Stirn in Falten. „Warten Sie... Sie sind doch diese Reporterin, nicht? Roxanne Ritchi!“

Sie seufzte, denn irgendwie wusste sie bereits, was jetzt kommen würde. „Ja, und?“ Wahrscheinlich war es das beste zur Lagerhalle zu gehen und nachzusehen, was los war. Sie war ja schon immer dafür gewesen, Minion in seinen Roboterkörper ein Mobiltelephon zu installieren.

„Das heißt“, schlussfolgerte Perry Perfect. „Der Mann, der Sie versetzt hat, ist Megamind!“

Wortlos stand sie auf und ging aus dem Restaurant hinaus, was den Mann jedoch nicht davon abhielt ihr zu folgen, weshalb sie sich, kaum das sie aus dem Restaurant heraus war, umdrehte und mit ihrem Finger fast in seine Brust bohrte. „Hören Sie, Mr. Perfect“, fuhr sie ihn an, nicht ohne seinen Namen voller Sarkasmus in der Stimme abzuschließen. „Wenn Sie niemanden haben, der sich von Ihnen nerven lässt, tut es mir wirklich leid für Sie. Aber könnten sie mir bitte den Gefallen tun, und zumindest mich in Ruhe lassen?“

„Nun seien Sie doch nicht...“, begann der Mann, doch da wurde er von einer fremden, weiblichen Stimme unterbrochen.

„Ühüm“, räusperte sich die Stimme laut genug, als das ihr Echo von den Häuserwänden wiederhallte.

„Madame, wir sind live“, meinte eine zweite, nicht minder laute Stimme, während einige der Menschen, die in einem der Restaurants, von denen mehrere an der Bakerstreet von Metro City lagen, waren, schauten erschrocken aus den Fenstern. Nur wenige kamen hinaus.

All diese konnten die Hologrammprojektionen am Himmel über Metro City erkennen. Ein großer blauer Schädel war leuchtend gegen den sich immer weiter verdunkelnden Himmel zu erkennen und grinste auf sie hinab. Doch auch wenn die Ähnlichkeit zu Megamind nicht zu bestreiten war, gehörte dieser Kopf offenbar einer Frau.

„Was...“, begann Roxy, als sich der Kopf, zu dem es sicher irgendwo einen Körper gab, erneut räusperte.

„Bewohner von Metro...“ Der Kopf runzelte die Augenbrauen.

„City“, flüsterte eine ebenfalls weibliche Stimme, deren Ursprung nicht zu sehen war.

„Ja, richtig“, murmelte der Kopf. „Bewohner von Metro City.“ Sie sprach das Wort vorsichtig aus. „Ich, die unglaubliche und abgrundtief böse Mavalda habe euch ein recht einfaches Angebot zu unterbreiten. Ich will innerhalb von einem Tag all eure botanischen Granatkapseln haben. Andernfalls werde ich eure schöne kleine Stadt zerstören.“

„Äh, Madame.“ Erneut war die andere Stimme zu hören. „Sie nennen es hier Bertholletia excelsa.“

„Dann eben so.“ Das übermäßig groß auf den Himmel projektierte Gesicht sah genervt aus. „Andernfalls werdet ihr das Glück haben, von mir am Leben gelassen zu werden, ehe ich zurückkehren werde, um euren Planeten mit meiner Rasse zu beherrschen, die bald wieder erblühen wird.“ Sie runzelte die Stirn. „Ende der Durchsage.“ Damit verschwand das Gesicht und für einen Moment herrschte Stille.

Dann, mit einem Mal brach die Verwirrung und bei einigen auch die Panik aus.

„Wer ist das?“

„Eine Schurkin?!“

„Sie ist ein Alien! Wie Megamind!“

„Wo ist Megamind?“

„Vielleicht hat er sich mit ihr zusammengetan.“

„Das glaube ich nicht.“

„Ich wusste ja, dass er noch ein Schurke ist!“

„Und was sind diese botanischen... Was sagte sie?“

Derweil rückte Perry Perfect seine Krawatte zurecht und legte Roxy schließlich eine Hand auf die Schulter. „Sie sollten jetzt...“

„Sagen Sie mir nicht, was ich sollen soll“, zischte die junge Reporterin, drehte sich auf dem Absatz um und ging zu ihrem Auto. Sie musste zu Minion, vielleicht wusste ja der Fisch was hier vor sich ging. Es war zumindest besser, als hier herum zu sitzen und nichts zu tun.

Als sie auf dem Fahrersitzt saß, zwang sie sich tief durchzuatmen. „Nur keine Panik, Roxy“, sagte sie sich selbst und zündete das Auto. Da klopfte es an der Fensterscheibe. Ohne hinauszusehen wusste sie, dass es der werte Mister Perfect war, der dort wieder irgendwas von ihr wollte. Deswegen ignorierte sie das Klopfen und fuhr los.

Irgendetwas, sie wusste noch nicht was, erschien ihr an dem Mann merkwürdig. Was hatte er allein in dem Restaurant gemacht? Wurde sie paranoid oder konnte es sein, dass er auf sie gewartet hatte?

Jetzt musste sie Minion oder noch besser Megamind finden!

War er von dieser Alienfrau aufgehalten worden? War er deswegen nicht gekommen?

Sie zögerte.

Und wenn er von sich aus bei dieser Frau war? Immerhin gehörte sie zu seiner Rasse, oder?

Nein, wieso sollte er das tun? Er war mit ihr zusammen und eigentlich war doch alles in Ordnung...

Wobei... In den letzten Wochen hatte sie manchmal den Eindruck gehabt, das irgendetwas nicht stimmte. Irgendwie war er manchmal seltsam gewesen...

Aber vielleicht hatte sie sich das nur eingebildet.

Ja, ganz bestimmt...

Jetzt musste sie erst einmal mit Minion reden. Vielleicht wusste der Fisch ja, was vor sich ging.
 

Dieser saß derweil allein im ehemaligen Lager des Bösen und schaute dank der Monitore gleich auf mehreren Sendern gleichzeitig fernsehen ohne dieses wirklich wahrzunehmen. Von dem Chaos, das draußen vor sich ging, hatte er nicht mal etwas mitbekommen. Das einzige, was er mitbekommen hatte, war das mehrfache Läuten des Handys, dass sein Chef offenbar zurückgelassen hatte.

Der Fisch schmollte. Natürlich wollte er selbst nicht dieses komische „Sushi“ essen, aber er mochte es so gar nicht allein zurückgelassen zu werden. Er fühlte sich dann immer so... so... so einsam!

Natürlich war er es eigentlich gewohnt allein im Lager zu sein. Immerhin hatte Megamind eine nicht unerhebliche Zeit, als er noch Superschurke war, im Gefängnis verbracht, in der sich Minion um alles gekümmert hatte.

Aber trotzdem mochte er es nicht einfach zurückgelassen zu werden!

Da ließ ihn das Geräusch des Schlüssels in der noch nicht all zu alten Tür aufschrecken. War der Held etwa schon wieder zurück? Er war doch gerade erst etwas über eine Stunde weg.

„Sir?“, fragte er vorsichtig. „Schon wieder zurück, Sir?“

„Minion?“, entgegnete Roxy, als sie in den Lagerraum kam.

Der Fisch ließ seine Flossen hängen, ehe ihm etwas auffiel. „Wo ist Megamind?“

Roxanne blieb stehen. „Das wollte ich dich fragen!“

„Aber ich dachte er wollte mit dir Essen gehen!“ Der Fisch legte seine eigentlich nicht vorhandene Stirn in Falten, woraufhin die Frau seufzte.

„Das dachte ich auch...“ Für einen Moment schwieg sie. „Was ist in letzter Zeit mit ihm los?“

„In letzter Zeit?“, fragte Minion verwirrt. „Was sollte los sein?“

„Findest du nicht, dass er... Etwas seltsam ist?“

„Seltsam?“ Der Fisch in seinem Wasserglas schien angestrengt darüber nachzudenken. „Hmm...“, machte er dabei. „Nun, jetzt wo du es sagst. Er schien in letzter Zeit irgendwie etwas zerstreut... Zerstreuter als sonst.“

Roxanne sah ihn an. „Meinst du...“, begann sie, als Minion jedoch noch etwas anderes einfiel.

„Irgendwie...“, begann er nachdenklich. „Ich glaub er wollte irgendetwas vor mir verheimlichen.“ Er legte einen der Roboterfinger ans Wasserglas, was für ihn dieselbe Geste war, als wenn sich ein Mensch am Kinn kratzte.

Vorsichtig sah die Reporterin auf die Bildschirme hinter Megaminds treuem Freund, wo bereits einige Sender über die Bedrohung aus dem All berichteten. „Glaubst du“, begann sie schließlich unsicher und mit zusammengeschobenen Augenbrauen. „Glaubst du es könnte etwas mit dieser Alienfrau zu tun haben?“

„Alienfrau?“, fragte Minion verwirrt.

Roxanne ging zu der Monitorwand und stellte einen der Sender laut.

Dieser zeigte gerade eine schlechte Handyaufnahme der Nachricht der blauen Aliendame. „... innerhalb von einem Tag all eure botanischen Granatkapseln haben. Andernfalls werde ich eure schöne kleine Stadt zerstören.“

„Äh, Madame. Sie nennen es hier Bertholletia excelsa.“

„Dann eben so. Andernfalls werdet ihr das Glück haben, von mir am Leben gelassen zu werden, ehe ich zurückkehren werde, um euren Planeten mit meiner Rasse zu beherrschen, die bald wieder erblühen wird. Ende der Durchsage.“

„Ooooooh“, war Minions erste Reaktion, während sein Kinn – oder wie auch immer man es bei einem Fisch nennen wollte – herunterklappte. „Die ist... Wie Megamind.“

„Genau“, erwiderte Roxy mit einem nicht zu überhörenden zynischem Unterton. „Ihr letzter Satz...“, begann sie dann vorsichtig, wurde aber von Minion unterbrochen.

„Was sind botanische Gartenkapseln?“, fragte der Fisch naiv.

„Bertholletia excelsa ist die lateinische Bezeichnung für Paranüsse“, antwortete die Reporterin.

Verwirrt sah der Fisch sie an. „Aber...“, begann er. „Was sollte sie mit Paranüssen wollen?“
 

„Was willst du mit Paranüssen?“, fragte Megamind mit hochgezogenen Augenbrauen.

Die Schurkin, die von ihm schon beinahe gelangweilt schien, grinste. „Tu weißt wirklich nicht viel, von der Welt da draußen, eh? Bist nicht wirklich von diesem Planeten weggekommen, was?“

Der Beschützer von Metro City spürte, dass er langsam aber sicher davor war einen Wutausbruch zu bekommen. Nicht nur, dass diese unverschämte Frau ihn entführt hatte und seine Stadt bedrohte, nein, sie schien ihn nicht einmal ernst zu nehmen. „Ich habe auch nicht vor von hier wegzugehen“, erwiderte er kalt.

„Glaubst du wirklich, tass mich das interessiert?“

Er schwieg, da er mittlerweile zumindest soviel verstanden hatte, dass es sie tatsächlich kein bisschen interessierte. Langsam merkte er, wie sich sowohl Wut, als auch Verzweiflung in ihm breit machte. Er hatte keine Möglichkeit, mit Minion oder Roxy Kontakt aufzunehmen. Er hatte keine Waffe dabei. Und seine Holoarmbanduhr brachte ihm kaum etwas...

Es sei denn...

Wenn er aus diesem „Ufo“ oder was auch immer dieses Fluggefährt war entkam, konnten ihm die Brainbots vielleicht helfen. Aber dazu musste er hier heraus finden.

„Tu wirst mir nicht entkommen“, meinte Mavalda. „Vergiss es.“

„Das werden wir noch sehen“, erwiderte Megamind. „Ich lasse es nicht zu, dass du meine Stadt bedrohst!“

„Tu langweilst mich.“

„Aber“, setzte der ehemalige Schurke an, doch letzten Endes schwieg er. Er musste hier heraus kommen, um seine Stadt zu retten!



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2012-03-01T22:56:56+00:00 01.03.2012 23:56
Ein guter Start, finde ich. Du hast die Charas gut getroffen und die Handlung logisch beschrieben.Wer ist Mr. Perfect und wozu braucht Mavalda die Paranüsse?
Ich hhoffe, du schreibst irgendwann weiter, es gibt einfach zu wenig Megamind Fanfics.
Von:  Merkur
2011-11-24T18:05:02+00:00 24.11.2011 19:05
Oh nein, jetzt wirds ja erstmal nichts mit dem Antrag X'D Den Anfang der Geschichte finde ich jedenfalls schonmal super gelungen. Er wirft viele Fragen auf, so bleibt es spannend und man möchte wissen, wie es weiter geht. Deinen Schreibstil mag ich wirklich sehr gerne, weil die Figuren da auch so niedlich rüberkommen. Besonders Minion ist einfach nur goldig ^^ Zudem interessiert es mich jetzt brennend, was es mit Mavalda und Mr. Perfect auf sich hat. Bisher fügen sich die beiden jedenfalls gut in die Welt von Megamind ein. Die beiden gefallen mir jetzt schon.
Bitte schnell weiterschreiben *_*
lG Merkur
Von:  sadako888
2011-09-18T11:13:34+00:00 18.09.2011 13:13
Ich bin nicht enttäuscht worden! Ein super Anschluss an das erste Kapitel. Ich bin sehr erfreut, dass du Roxanne so rübergebracht hast, wie du es .. getan hast (keine Worte). Sie kommt mir beim Lesen von anderen Fanfictions oft ziemlich leer vor, aber bei dir passt sie prima ins Bild.

Mr. Perfect hat irgendwie richtigen Kultcharakter. Er ist so schön einfach durchdacht mit dem 'Der Name ist Programm' - was 1:1 in das Schema der Filmemacher passt, wenn ich mir die Namen von Megamind, Minion und Metroman angucke.

Was ist wohl das Geheimnis der Paranüsse? Und ob Minion und Minionette zusammenkommen? xD Es bleibt spannend. Ich hoffe, du schreibst irgendwann weiter! :)
Von:  Taroru
2011-05-02T18:47:40+00:00 02.05.2011 20:47
*lach* warum hab ich eigentlich nicht eher gesehen, das du weiter getippselt hast XD
ich danke für den hinweiß ;p
da hätte ich doch glatt wieder was verpasst XD bin auch wieder bestätig worden, das ich den film auf jedenfall gucken sollte o.o

aber so muss ich sagen, es macht auch spaß zu lesen, obwohl ich im grunde gar nicht weiß worum es ursprünglich ging XD
ich finde die charas einfach nur herlich *lach*
ich freu mich darauf weiter lesen zu können ^^
Von:  Imp
2011-04-22T14:03:21+00:00 22.04.2011 16:03
Wieder ein sehr schönes Kapitel ^^
Du machst es ja richtig Spannend. Ich bin schwer gespannt wie es weiter geht und was es mit diesem Mr. Perfect auf sich hat xD

LG
Imp


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