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Wenn die Kirschblüten fallen

es geht weiter! bitte durchlesen (:
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Kapitel 13 - Biologie für Anfänger oder Zeig mir das Licht

Hey (: nachdem das 12. Kapitel so düster geendet hat hoffe ich das das 13. nicht ganz so düster wird.. na ja viel Spaß beim Lesen LG Jakey
 

Kapitel 13 – Biologie für Anfänger oder Zeig mir das Licht
 

Ich öffnete meine Augen. Die Nacht hatte ich kaum geschlafen. Lavimon hatte eine kleine Wohnung ausmachen können. Da sie groß genug für uns beide war, kaufte ich sie später dem Eigentümer ab. Meine ganzen Klamotten waren in meinem Koffer, der in einem Zimmer stand. Noch standen kaum Möbel drin. Eine schmuddelige, braune Ledercouch im Wohnzimmer, ein alter Holztisch mit zwei dazugehörigen Stühlen und vollwertige Einbauküche. Das Schlafzimmer beinhaltete nur eine Klappcouch und einen mittelgroßen Schrank. Das Badezimmer war recht klein und es befand sich nur ein Waschbecken und eine Dusche darin. Das WC war in einem Extraraum. Ein bisschen trostlos war es schon. Aber immerhin war es Etwas. Ich ging mich kurz abduschen, zog mir meine Schuluniform und meine Schuhe an, nahm mir meinen Rucksack und ritt auf Lavimon zur Schule. Mila und Lila begrüßte ich eher halbherzig, erzählte ihnen aber vorerst nicht, was geschehen war. Von Tai war keine Spur. In der großen Pause blieb ich in der Klasse sitzen und zeichnete in meinem Block herum. Mila und Lila gesellten sich zu Freddy und Benji. Ich war sehr vertieft in meine Zeichnung und hing nebenbei meinen Gedanken nach. „Hey, Casey!“, begrüßte mich plötzlich eine Stimme. Vor lauter Schreck warf ich meinen Bleistift in die Höhe, der zu Boden fiel, da ich ihn nicht auffangen konnte. „Lavimon, musste das sein?“, fragte ich ihn, der mit seinen Pfoten am offenen Fenster angelehnt war und zu mir sah. „Tut mir leid, ich dachte du willst vielleicht Gesellschaft haben.“ „Gerade eher nicht.“ „Darf ich sehen, was du gezeichnet hast?“ „Ich weiß nicht.“ Das Wolfsdigimon sprang in den Raum und schaute über meine Schulter. Ich nahm meine Hände von der Zeichnung und ließ ihn sie ansehen. „Du kannst wirklich gut zeichnen“, war alles was Lavimon dazu sagte. „Soll ich dir vielleicht mal Modell stehen?“, fragte das Digimon begeistert. „Klar, wenn du willst. Nimm irgendeine Haltung ein, von der du glaubst, dass sie am besten zu dir passt.“ Lavimon setzte sich vor mich hin, eine Pfote erhoben und mit gefährlichem Blick. Ich blätterte um und begann ihn zu zeichnen. Leider läutete es, bevor ich zu Ende zeichnen konnte. Lavimon verschwand. Ich saß still auf meinem Platz und betrachtete meine Zeichnung von vorher. Auf einmal fühlte ich, dass jemand direkt hinter mir stand, als ich mich jedoch um wandte war dort niemand zu sehen. Trotzdem wurde ich dem Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Als Mila und Lila wieder die Klasse betraten, schauten sie unauffällig zu meiner Zeichnung, sahen sich wortlos an und setzten sich auf ihre Plätze. Nach und nach kehrten auch die anderen zurück und der Unterricht wurde fortgesetzt.
 

Der Tag zog sich dahin. Als es endlich zum Schulende klingelte war ich mehr als froh endlich aus der Anstalt raus zu können. Meine Freundinnen ließen mich gehen und warteten auf Benji und Freddy. Ich hingegen ritt auf Lavimon zu unserer Wohnung. „Sagt, Benji, Freddy, wisst ihr wo Tai ist?“, begann Mila. Die beiden Jungs sahen sich an. „War er heute nicht da?“, wollte der Blauhaarige wissen. „Nein und Casey benimmt sich … komisch“, antwortete diesmal Lila. Wieder wechselten die Jungs einen Blick aus. „Wie „komisch“?, fragte Benji. „Sie redet kaum und ich verstehe ihr Bild nicht, dass sie gezeichnet hat“, meinte Mila. Die Schwarzhaarige nickte zustimmend. „Ich aber“, kam es plötzlich aus dem Nichts. Die vier Freunde sahen sich verwirrt an und blickten sich um, konnten aber nirgends jemanden ausmachen. „Hier bin ich“, ertönte dieselbe Stimme von vorhin hinter ihnen. Erschrocken wandten sie sich um. „Oh Mann, Griffimon! Wie oft noch? Du sollst nur dann reden, wenn man dich auch sehen kann! Sonst fliegt deine Tarnung auf und jeder kriegt 'n Mordschreck“, erklärte die Blauhaarige. „Ich rede nun mal gerne“, schmollte der rosarote Greif. „Okay, also was weißt du jetzt?“, wollte Benji wissen. „Was soll ich wissen?“ „Über die Zeichnung von Casey?“, half Freddy nach. „Ach so, na ja viel weiß ich auch nicht drüber“, gab das Digimon zu. Die vier Freunde schlugen sich die Hände an die Stirn und konnten es nicht fassen. „Wieso reißt du dann so vorlaut den Schnabel auf?“, fragte Freddy gereizt. „Auf dem Bild ist Tai und dann noch irgend so 'n Typ den ich nicht kenn'.“ Verwirrt sahen sich die vier an. „Ein Typ?“, fragte Benji verwirrt. „War es Tyler?“ „Keine Ahnung, wer ist das?“ „Egal, wie schaut er aus?“, machte der Brünette weiter. „Ja, woher soll ich wissen wie er ausschaut, wenn ich ihn nicht kenne?“ „Ich rede nicht von Tyler, sondern von dem Typ auf dem Bild.“ „Ja, den kenne ich auch nicht.“ „Okay, kannst du uns beschreiben wie er aussieht?“ „Na ja, er hat vier Narben im Gesicht, wenn mich nicht alles täuscht. Außerdem sind seine Haare langgewachsen. Hm, er ist groß und stark und ziemlich muskulös“, fuhr das Greifdigimon fort. „Okay, da haben wir's. Anscheinend bin ich es. Ende“, folgerte Freddy. „Nein, der Typ schaut anders aus als du.“ „Aber nach deiner Beschreibung trifft es auf mich zu.“ „Trotzdem schaut er anders aus.“ „Oh mein Gott, das halte ich nicht aus“, jammerte Freddy, hielt sich die Ohren zu und trat ein wenig abseits. „Was hat er denn?“, fragte Griffimon verwirrt. „Ignoriere ihn einfach so wie ich“, meinte Benji gelassen. „Das hab ich gehört!“, rief der Blauhaarige. „Das war auch Absicht!“ „Nnn“, machte Freddy beleidigt. „Zurück zum Bild. Weißt du vielleicht wie er heißt oder so? Stand ein Name darunter?“ „Keine Ahnung, ich glaube es stand Casey dort.“ „Jetzt reicht's!“, rief Freddy aufgebracht und gereizt. „Ich gehe jetzt zu Tai persönlich und frage ihn was los ist. Wenn er nicht redet, dann prügele ich es aus ihm raus, wenn's sein muss!“, verkündete er und marschierte los. „Will ihn denn niemand aufhalten?“, fragte das Digimon und sah ihm nach. „Das mache am besten ich, oder ...“, überlegte Benji. „Dinorexmon! Folge Freddy, damit er keinen Blödsinn macht!“, rief der Brünette und wenig später war ein riesiger, grüner Dino hinter dem Blauhaarigen. „Freddy, mach nichts Unüberlegtes.“ „Ich weiß was ich tu, Dinorexmon. Und jetzt geh spielen.“ „Nein, ich begleite dich.“ „Dann geh fernsehen.“ „Nein, ich komm mit.“ „Geh einfach wieder.“ „Ich komm mit.“ „Kannst du auch still sein?“ „Okay.“ Kurze Zeit später. „Mir ist fad, rede mit mir.“ „Argh!“, rief der Blauhaarige verzweifelt.
 

~(Is there anybody out there?

That can see what a man can change?

It's better that you don't care

Because he knows that he's in his state

I feel the paranoia.

When there's a time, put you in your place

In the eyes of those who watch ya

Well they can wait 'til you hit your face)~
 

Benji, Mila, Lila und Griffimon blickten den beiden hinter her, bis sie verschwunden waren und grinsten vor sich hin. „Den sehen wir so schnell nicht wieder“, stellte der Brünette fest. Die anderen nickten zustimmend. „Was machen wir jetzt?“, fragte der rosarote Greif. „Da fällt mir was ein“, grinste der Junge das Digimon an. Die Mädels verstanden und sahen Griffimon mit dem gleichen Blick an. „Was starrt ihr mich so an?“, wollte er verwirrt wissen.
 

~(Don't be so greedy.

A dollar's a penny to you

When hearts are beating

Say what you want 'em to do.

Wasting away... I see you.

When the top of the world falls on you

Finding a day, don't wanna be you

When the top of the world falls on you)~
 

„... und wenn sich Feuersalamandermännchen und Feuersalamanderweibchen im Wald treffen, nimmt das Feuersalamanderweibchen das Samenpaket des Feuersalamandermännchens auf, das es zuerst abgelegt hat, und produziert befruchtete Eier und dann schlüpfen kleine Feuersalamanderbabies. Verstehst du?“, fragte der Blauhaarige sein Partnerdigimon. „Also das Feuersalamanderweibchen nimmt das Samenpaket des Feuersalamandermännchens auf, das es zuerst abgelegt hat? Wieso legt das Feuersalamanderweibchen ihr Samenpaket ab, um dann das des Feuersalamandermännchens zu nehmen?“ „Nein, schau: Das Feuersalamandermännchen legt ein Samenpaket ab und das Feuersalamanderweibchen nimmt dann dieses an.“ „Okay und wieso legt das Feuersalamanderweibchen dann zuerst ihres ab, um dann das des Feuersalamandermännchens zu nehmen?“ „Aber das Feuersalamanderweibchen produziert doch keine Samen.“ „Wieso nicht?“ „Weil das nur Männchen machen.“ „Und wieso?“ „Weil nur Männchen Samenproduktion betreiben.“ „Und wieso?“ „Weil sie angeben wollen, was weiß ich.“ „Das heißt du produzierst auch Samen?“ „Ja und du auch, oder?“ „Keine Ahnung. Wie geht das denn?“ „Keine Ahnung, geht automatisch glaub ich.“ „Ich kann mich aber nicht erinnern, dass jemals getan zu haben.“ „Ja, das kriegt man auch nicht mit. Da kriegst du nicht plötzlich 'ne Nachricht „Samenproduktion abgeschlossen“ an dein Gehirn gesendet. Was denkst du denn?“ „Genau das.“ „Willst du sonst noch was wissen?“ „Ja, hast du schon ein Samenpaket abgelegt, dass dann ein Feuersalamanderweibchen abgeholt hat?“ „Dinorexmon, ich bin kein Feuersalamander und werde auch nie einer sein. Deshalb werden auch nie Feuersalamanderweibchen auf mich stehen oder sonst was.“ „Ah okay, aber hast du denn schon mal so ein Samenpaket abgelegt, dass dann ein Weibchen genommen hat um dann ihre Eier zu befruchten?“ Freddy lief knallrot an, versuchte mit der einen Hand sein Gesicht zu verbergen und gab keinen Ton von sich. „Wieso sagst du nichts? War das was Persönliches?“ „Halt einfach deine Klappe.“ „Na gut.“
 

Einige Minuten später, kamen die beiden schließlich bei Tais Wohnung an. Freddy klopfte unsinniger Weise an dessen Wohnungstür, da sein Digi-Partner seine Kralle hineinsteckte und den beiden so Zutritt verschaffte. „Tai? Bist Zuhause?“, fragte der Blauhaarige überflüssiger Weise, da er schon Richtung Wohnzimmer ging und sein Digimon ihm folgte. Der Braunhaarige lag auf der Couch und schien seinen Kumpel nicht wahrzunehmen. Freddy blickte zum Fernseher. Verwirrt verzog er das Gesicht und schaltete ihn aus. „Ich hab mir da gerade was angesehen“, beschwerte sich Taichi leise und ohne jede Power. „Wenn du schwarz-weiß Flimmern als einen „Film“ siehst, gehörst du dringend in Therapie. Also was ist los?“ „Pf, nichts. Bei dir?“ Bevor der Blauhaarige antworten konnte, mischte sich sein Partner ein. „Freddy, du hast doch gesagt, du willst es aus ihm heraus prügeln.“ „Wieso das?“, fragte ein verwirrter Taichi. „Vielleicht deshalb weil er nicht weiß ob er Samenproduktion macht.“ „Halt die Klappe.“ „Wieso hat Freddy keine Samenproduktion?“ „Weil noch kein Weibchen sein Samenpaket abgeholt hat.“ Freddy stand von dem Sofa auf, setzte sich auf einen Barhocker und knallte seinen Kopf mehrmals auf die Theke. „Sag, Kumpel, stimmt das?“, wollte der Braunhaarige wissen. „Nein, seit ich versucht hab ihm das beizubringen, was unsere hirnrissigen Lehrer versuchen uns zu begreifen zu geben, redet er nur dummes Zeug daher.“ „Was denn?“ „Biologie für Anfänger.“ „Du erwartest doch nicht, dass ein Digimon, das aus einem Ei geschlüpft ist, die Foltermethoden der Lehrer, die wir unter Unterrichtsfächer verstehen, etwas über den menschlichen Körper sofort wissen kann?“ „Menschlicher Körper? Freddy, du hast doch gesagt wir reden über die Tiere. Was ist dann ein Feuersalamander? Ein Mensch? Aber du hast doch gesagt, dass du keiner bist. Wenn du und Tai Menschen seid, was sind dann die anderen? Und wenn die anderen, so wie ich aus einem Ei geschlüpft sind und Feuersalamanderbabies sind, was bin dann ich?“, fragte Dinorexmon. Freddy schlug wieder seinen Kopf auf die Theke, während Tai und das Digimon sich ansahen. „Hey, ist alles okay bei dir?“ „Okay? OKAY?! Mir ging's prima, bis du von mir Biologie lernen wolltest.“ „Und er hat sich echt gut gemacht. Wobei er in diesem Fach sonst eher nicht so gut ist, scheint er sich doch so einiges gemerkt zu haben“, meinte der Braunhaarige. „Ich bin im Irrenhaus“, jammerte der Blauhaarige verzweifelt. „Was ist denn ein Irrenhaus?“, fragte der grüne Dino. „Ein Ort, wo ich euch beide einsperren lasse. Ohne Wiederkehr.“ Tai und das Digimon sahen sich an. Der Braunhaarige deutete ihm, dass dessen Partner einen Vogel hatte. „Also, Tai“, begann der Blauhaarige. „Warum warst du heute nicht in der Schule?“ „Hatte keinen Bock dorthin zu gehen.“ „Ah ja und warum benimmt sich Casey komisch?“ „Woher soll ich das wissen, schließlich bin ich nur hier.“ „Habt ihr euch gestritten?“ „Geht dich nichts an.“ „Du musst dich ja fies aufgeführt haben, dass ihr nicht mehr miteinander redet's.“ „Ich hab überhaupt nichts gemacht“, konterte Tai aufgebracht. „Hm, das erklärt auch das Bild, dass Casey heute in der großen Pause gezeichnet hat.“ „Was für 'n Bild?“ „Das wo du und der andere Typ drauf seid.“ „Hmpf.“ „Ja, das ist keine Antwort.“ „Pf, mir doch egal. Soll das ein Verhör werden?“ „Nein, kennst du ihn?“ „Was weiß ich.“ „Also ja. Wer ist er? Und was hat er mit euch beiden zu tun?“ „Woher soll ich das denn wissen?“ „Weil er der Grund für euren Streit ist.“ „Ich will nicht darüber reden.“ „Dann kann ich dir auch nicht helfen.“ „Kann eh niemand.“ „Verdammt, Tai! Sag endlich was los ist.“ „Frag Casey. Geh jetzt bitte. Du weißt eh wo es rausgeht.“ „Kari wäre nicht sonderlich begeistert, dass du Geheimnisse vor deinen besten Freunden hast.“ Freddy wusste, dass er einen wunden Punkt erwischt hatte, doch der Angesprochene schwieg. „Kari würde wollen, dass du dich uns anvertraust. Schließlich wollen wir dir helfen.“ „Lass mich in Ruhe.“ „Denkst du nicht, dass Kari ...“ „Halt den Mund. Halt den Mund!“, schrie Tai außer sich, sprang auf und funkelte seinen Kumpel böse an. „Willst du genauso Schuld an der Trennung mit Casey sein, wie an dem Streit mit deiner Schwester?“ Ohne jede Vorwarnung stürzte sich Taichi auf Freddy und begann ihn zu verprügeln. Dieser ließ es über sich ergehen und hielt nach mehreren Minuten den Braunhaarigen am Boden fest. „Du weißt, dass ich sie nicht retten konnte“, meinte Tai leise und sah zur Seite. „Ich weiß, aber erkenne doch. Casey liebt dich.“ Traurig schüttelte der Angesprochene den Kopf. „Sie will den anderen. Ich war nur ihr Vorwand. Es ist aus. Für immer.“ Freddy ließ ihn los, stand auf und half seinem Kumpel auf. „Sag so was nicht. Du weißt nicht, ob es stimmt.“ „Wenn es nicht stimmt, wäre sie dann wohl längst hier aufgetaucht. Aber das ist sie nicht.“ Tai ließ sich auf die Couch fallen und legte sich wieder hin. „Sorry Kumpel. Wir werden der Sache auf den Grund gehen. Verlass dich drauf. Wir bleiben in Verbindung. Schau, dass du wenigstens was isst und trinkst. Du bist total bleich.“ „Und wenn schon. Ich will schlafen. Bitte geh jetzt.“ „Mach ich. Agumon passt auf dich auf. Benji, unsere Digimon und ich werden immer wieder nach dir sehen und dich am Laufenden halten. Bis dann kleiner Bruder.“ Tai gab keine Antwort mehr. Freddy gab seinem Partner ein Zeichen, dass sie jetzt gehen würden. Die beiden verließen leise die Wohnung. „Hoffentlich hat Griffimon mehr Glück“, teilte der Blauhaarige Dinorexmon leise mit.
 

Nachdem Lavimon und ich in unserer Wohnung angekommen waren, entledigte ich mich meiner Klamotten und ging mich duschen. Das Wolfsdigimon wollte auf einen Streifzug gehen. Ich ließ ihn ziehen. Als ich mich umgezogen hatte, legte ich mich auf die Ledercouch und betrachtete den kleinen, grünen Edelsteindrachen. Mehrmals las ich was hinten eingraviert war. Doch selbst das würde alles nicht wieder gut machen.
 

Die Tage vergingen. Schularbeiten und Tests zogen sich dahin. Zwischen Taichi und mir war weiterhin Funkstille. Unsere Freunde standen vor einem großen Rätsel. Ich wusste nicht, dass sie Griffimon dazu überredet hatten, mir zu folgen und mich heimlich zu beschatten. Da ich nicht einmal mit meinem Digimonpartner darüber sprach, konnte der rosarote Greif nichts herausfinden. Ehe ich mich versah war Winter. Das Wetter war furchtbar. Es schneite sehr oft, die Luft war eisig und die Straßen und Gehwege quollen über vor Schnee. Schon seit einiger Zeit hatte ich über bestimmte Dinge nachgedacht. Da sich meine Stimmung von Tag zu Tag immer mehr verschlechterte, hatte ich mir was überlegt. Ich schlief kaum noch in der Nacht. Wachte öfters schreiend oder weinend auf. Lavimon machte sich große Sorgen um mich. Aus diesem Grund schaffte er es auch aufs Ultra-Level. Deshalb wollte er oft nicht von meiner Seite weichen und folgte mir selbst in der Schule unauffällig auf Schritt und Tritt. Er spürte immer wieder meine Schmerzen, die ich in mir trug. Schließlich gab ich ihm an einem Tag frei und meinte er soll sich ruhig austoben gehen. Nachdem mein ständiger Begleiter weg war, machte ich mich auf, um endlich meine Pläne in die Tat umzusetzen. Als ich Zuhause ankam, schnappte ich mir was aus der Küche und ging in den Park unter meinen Lieblingsbaum. Ich wusste, dass sich dort sicher keine Menschenseele aufhalten würde. Es war eisig kalt. Der Himmel verdunkelte sich schon. Ich zog meine Jacke aus und schob meinen Pulli an den Armen hoch. Ich nahm mein Mitbringsel aus der Küche aus meiner Tasche und hielt es an meine Haut. Mein Herz raste wild in meiner Brust herum. Zwar wusste ich, dass das was ich vorhatte schlecht und falsch war. Doch zur Zeit war das alles, was mir durch den Kopf ging. Schließlich begann ich. Ich spürte, wie meine Haut riss und langsam warmes Blut hervorschoss und über meine Arme rann. Dann nahm ich die kleine Spritze heraus. Tränen bahnten sich ihren Weg in meine Augen.
 

~(As I sit here alone, oh

Just thinking 'bout everything that you said,

Since I'm alone, well maybe after all I was better off dead,

Cause without you my life's gone down, what do I do?

When I find myself wanting to die...)~
 

Vorsichtig führte ich die Nadel zu meiner Vene. Der Stich tat ein bisschen weh. Trotzdem gab ich keinen Ton von mir und spritzte mir den Inhalt hinein. Als kein Inhalt mehr drin war, begann ich zu verstehen. Es ist aus. Ich wusste genau wessen Schuld es war. Ich wollte weg, einfach nur weg. Wollte Frieden und endlich raus aus der Hölle. Ich wollte ihn nie wiedersehen und dies war meine einzige Chance. Es lag nicht an Tai. Es lag an dem Dämon, der mir die Lebensgrundlage genommen hatte, der mein Leben zerstört hatte.
 

~(Sie hat doch nach Hilfe geschrien.

Dann fand sie das Gift, was ihr hilft aus der Hölle zu flieh’n.

Sie schießt die Erlösung ins Blut.

Sie fliegt ganz weit weg, vergessen die brennende Wut.

Sie ist zu lange weg, hat sich tief in ihr versteckt.
 

Ein letztes Mal, keine Wahl, es ist vorbei.

Er wird sie nie mehr sehen.

Ein letztes Mal diese Qual, sie ist allein.

Sie wird auf Wolken gehen.

Ein letztes Mal, ganz egal, sie ist soweit,

Noch einmal durch das Tal und sie ist frei.)~
 

Wieder nahm ich das kleine Messer in meine Hand. Ich führte es zu meinem Gesicht. Noch immer spürte ich mein Herz gegen meine Brust schlagen. Doch bald würde es für immer vorbei sein. Blut rann zusammen mit meinen Tränen meine Wangen hinab. Wollte sich einen Weg durch meine Augen bahnen.
 

~(I bleed for the second time tonight,

Holding the love that's in my mind,

If only my love could be with you,

If only this pain, this pain, died too.)~
 

Ich lehnte mich gegen den Stamm und wartete. Es würde wahrscheinlich nicht mehr lange dauern und es wäre alles vorbei. Die Schmerzen würden verschwinden. Meine Seele würde meinen Körper verlassen und endlich frei sein. Noch war ich bei vollem Bewusstsein. Leider bemerkte ich zu spät, dass sich mir jemand genähert hatte. Ich spürte nur einen harten Schlag an meiner rechten Schulter, ehe ich den Hügel hinunterrollte. Benommen stand ich auf. Ich erkannte zwei Gestalten in der Dunkelheit. Konnte aber nicht sagen, wer sie waren. Freunde waren sie auf keinen Fall. So viel stand fest. Ehe ich irgendwas tun konnte, wurde ich hart auf der Brust getroffen und fiel zurück in die Wiese. Mühsam stand ich auf. Mein Pulli wies einen langen Schnitt auf, aus dem warmes Blut floss. Der Mond kam hinter den Wolken hervor und beleuchtete ein wenig die Wiese. Erst da erkannte ich die beiden Gestalten. „Verschwindet aus meinem Leben!“, versuchte ich stark zu bleiben, was sich als schwierig erwies, da ich merkte, wie mein Verstand sich von meinem Gehirn verabschiedete. „Ja, klar. Du bist doch Schuld daran, dass dich deine Mutter mir vorgezogen hat! Du hast es nicht verdient zu leben. Schließlich war sie es doch, die mich betrogen hat. Als ich das herausfand wollte ich nichts mehr mit euch beiden zu tun haben.“ „Ich verstehe nicht, wie sie sich in dich verlieben konnte. Du bist ein Scheusal, das aus meinem Leben endgültig verschwinden soll. Ich will nichts mit dir zu tun haben. Du hast mein Leben versaut, mir meine Mama genommen und mich allein zurückgelassen. Ständig lauerst du mir auf. Siehst du nicht, dass ich genug von dir hab?“, konterte ich. Langsam aber sicher begann ich zu begreifen, warum er mich so sehr hasste. Warum ich nie so sein wollte wie er. Dann dachte ich an Tai. Demjenigen, den ich es verdankte wieder Lebensfreude gehabt zu haben. Ich umklammerte mein Digivice. „Wie ich sehe ist dein Drachentier oder was das auch immer gewesen sein soll nicht mehr da. Das war ein jämmerliches Vieh. Dass dein Ex das so leicht hinbekommen hat, hätte ich nie gedacht“, mischte sich der Violetthaarige ein. Ich hatte es immer noch nicht überwunden, dass Dragoylemon nicht mehr da war. Langsam begann ich mich zu fragen, wo Deoulfmon blieb. Das Mittel, dass ich mir gespritzt hatte, begann zu wirken. Ich war nur mehr halb anwesend. „Casey, ich bin da! Halte durch!“, hörte ich die Stimme meines Digimon hinter mir. Durch diese Spritze, die ich mir selbst injiziert hatte, begann ich erst richtig zu begreifen, dass alle die ich je geliebt hatte, mich für immer verlassen hatten. Ich war so traurig. Meine Mama hatte unter meinem Erzeuger leiden müssen und ich hatte es Tag für Tag ertragen, bis er sie tötete. Er verschwand und ich blieb allein. Er nahm mir meine beste Freundin: Mein Digimon Dragoylemon. Mein Ex hatte es erledigt. Tyler hatte mich nur ausgenutzt, weil ich schwach war. Und Taichi hatte mich verlassen. Daimon wurde mir genommen. So viele, die ich verloren hatte. Wie früher, bekam ich plötzlich diese innerlichen Schmerzen. Mein Kopf fühlte sich an, als würde er zerplatzen. Ich sank auf die Knie und schrie. Die Gefühle übermannten mich. Ich ertrug es einfach nicht mehr. Dass mein Digivice plötzlich aufleuchtete, nahm ich gar nicht wahr. Durch mein Schreien, ging das Deoulfmons unter. Er digitierte zurück zu seiner Champion-Form. Mein Digivice färbte sich langsam schwarz, was ich aber nicht mitbekam. Lavimon brüllte auf. Er nahm meinen Schmerz in sich auf. Mein Wappen, was ich um den Hals trug, glühte, sodass ich es mir vom Hals riss. Durch die ungeheure Hitze zersprang es. Im Hintergrund bekam ich nicht mit, wie Lavimon sich plötzlich veränderte. Seine hellen Pfoten wuchsen immer weiter und formten sich zu richtigen schwarzen Klauen. Sein Körper wurde größer, während seine Haut mit dem Fell platzte und sich ein schwarzer Schuppenpanzer auf dem Rücken bildete. Lavimons Kopf veränderte sich zu einer riesigen, schwarzen Schnauze mit langen Zähnen. Der Kamm wurde zu gefährlichen Stacheln, die sogar auf dem Rücken weitergingen. Sein buschiger Schweif wurde zu einem langen, schwarzen, schuppigen Schwanz mit einer sichelförmigen Schwanzspitze. Das unheimliche Drachendigimon hatte blasse, gelbe Augen, die ins Nichts zu starren schienen. Es war einfach riesig. Als es einen scheußlichen, lauten Schrei von sich gab, strahlte aus seinem Maul ein gelber Strahl. Erschrocken wandte ich mich um und erkannte die furchteinflößende Gestalt. Ich ließ mein Digivice fallen. Meine linke Hand wies an der Innenfläche ein dunkles Drachenmal auf. Es hatte sich richtig in mein Fleisch gebrannt. „Lavimon?“, fragte ich verwirrt. Doch nicht einmal ein kleines Zeichen wies darauf hin, dass dieses schwarze Ungeheuer einmal mein Digi-Partner gewesen war. Das Wesen kreischte und legte alles um sich herum in Schutt und Asche. Mein Erzeuger und Tyler wollten das Weite suchen, als ein gefährliches Knurren hinter ihnen sie zurückschreckte. Das schwarze Schuppentier rannte auf mich zu und schlug mich mit seiner riesigen, Klauen besetzten Pranke zur Seite. Das Wesen schrie und zerstörte mit seinem gelben Strahl die halbe Umgebung. Mein Lieblingsbaum erlitt einen tiefen Riss quer über den dicken Stamm. Halb anwesend stand ich auf und wollte das Ungeheuer beruhigen. „Hör auf damit, bitte! Ich bin doch da, hör auf damit!“, rief ich ihm zu. Anscheinend war es taub, denn es schien mich nicht zu hören. Das Mittel machte mich müde. Mein Herz schlug immer schwächer. Das schwarze Monster stürzte auf mich los. „Weg da!“, schrie plötzlich wer und ehe ich mich versah, wurde ich zur Seite geworfen. Mein Retter und ich schlitterten über den Boden. Ich nahm ihn kaum war. Meine Augen drohten sich zu schließen. „Casey, hör zu. Ich bin da, okay? Du musst versuchen bei mir zu bleiben, hörst du? Bleib bei mir. Versuche dagegen anzukämpfen, bitte!“, hörte ich wen über mir. Ich erkannte seine Stimme nicht. Aber ich konnte nicht mehr kämpfen. Im Hintergrund konnte ich Kampfgeschrei vernehmen. „Dramon Breaker!“ „Splatter Hunting!“ „Back Thorn!“ Ich wusste dass es Digimon waren. Doch ich konnte mich an die Namen der Attacken nicht erinnern. Es war das erste Mal, dass ich sie gehört hatte. „Es ist zu stark für uns!“, rief jemand im Hintergrund. Ich atmete schnell, da ich kaum noch Sauerstoff hatte. Mein Kopf sank zur Seite. „Victorygreymon!“ Meine Augen schlossen sich.
 

~(Blume, leuchtend schön

Kannst so mächtig sein

Dreh die Zeit zurück

Gib mir was einst war mein
 

Blume leuchtend schön

Lass mich nicht allein

Halt das Schicksal auf

Gib mir was einst war mein)~
 

soo 13. Kapitel.. viiiiel Drama.. naja ich hoffe es ist nicht zu org und man kennt sich halbwegs aus.. na ja ich muss euch leider warten lassen bis zum 14. ich geb mir Mühe dass es schnell kommt. Schließlich will doch jeder nach so einem Ende wissen wies weitergeht … okay Peace! (Y) LG Jakey
 

hier noch die Lieder:
 

Top of the World – The All-American Rejects
 

http://www.youtube.com/watch?v=Ee4bBlSSTdk
 

Dear Angel – April Sixth
 

http://www.youtube.com/watch?v=TBr2wyqNrnM
 

Das letzte Mal – LaFee
 

http://www.youtube.com/watch?v=k0STZAoW8uQ
 

Rapunzels Zauberspruch – Rapunzel – Neu Verföhnt
 

http://www.youtube.com/watch?v=2ymdmmPUA0E&feature=related



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