Zum Inhalt der Seite

White Days

Weiße Hoffnung
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schreckliche Wahrheit [Part 2]

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag meine liebe Shini_Holmes. Ich wünsche dir an diesem Tag alles liebe, viel Glück und Gesundheit. Mögen sich all deine Wünsche erfüllen.

________________________

Schreckliche Wahrheit [Part 2]
 

Ran schluckte. Ihr Blick fiel wieder auf Yashiro. Jetzt, wo sie es wusste, bemerkte sie auch, dass er dem Detektiv ähnlich war. Aber konnte das sein? War Shinichi tatsächlich der Vater? Sie konnte es nicht glauben.

Eigentlich war sie doch mit dem Detektiv zusammen. Lag es daran, dass sie studierte und sie immer weniger Zeit füreinander hatten? Stimmte es, als Kogoro davon sprach, dass man sich auseinander leben würde? Hatte sie nicht bemerkt, dass er sich auf eine andere Frau einließ? War sie vielleicht selber daran schuld?

Perplex sah Yashiro zwischen Ran und Kogoro hin und her. Er merkte, dass irgendwas nicht stimmte. Aber was? „Kennen Sie meinen Vater?“, wollte Yashiro unverblümt wissen.

„Ähm…“, räusperte sich Kogoro und blickte seine Tochter an.

Mit einem Mal schnappte sich Ran ihre Tasche. Anders als vor wenigen Sekunden, war ihr Blick jetzt gefährlich. Ohne auch nur einen Ton von sich zu geben, stapfte sie zur Tür, riss diese auf, trat heraus und schlug die Tür hinter sich zu. Doch sie dachte nur daran zur Universität zu gehen. Oh nein. Nicht jetzt. Mit schweren Schritten folgte Ran den Treppen nach oben.

„Hab ich etwas Falsches gesagt?“, kam es von Yashiro.

Kogoro schüttelte den Kopf. „Mach dir keine Gedanken darum“, sprach er nachdenklich aus. „Um auf deine Frage zurück zu kommen, ja, wir kennen Shinichi Kudo. Er ist der Jugendfreund meiner Tochter.“ Absichtlich versuchte er mit dem Wörtchen Jugendfreund die Situation ein wenig zu entschärfen.

„Dann…dann wissen Sie wo er ist?“

Kogoro kratzte sich mit dem Zeigefinger an der Wange. Das war wirklich eine gute Frage und eine richtige Antwort hatte er nicht darauf. „Noch nicht. Gib mir am besten deine Adresse und eure Telefonnummer. Wenn ich näheres weiß, werd ich vorbei kommen.“ Noch nie war ein Auftrag so leicht und Mori war sich sicher, dass seine Tochter den Gesuchten schon hier her bringen würde. Trotzdem tat es ihm für sie leid.
 

Wütend ließ Ran ihre Tasche auf den Boden fallen und holte ihr Handy heraus. Sie musste aufpassen, dass sie es nicht, in ihrer Wut, zerstörte. Nur mühsam schaffte sie es die Nummer des Detektivs zu wählen. Mit dem rechten Bein tippte sie auf dem Boden auf und ab, während es am Telefon anfing zu Piepen. Nicht mehr lange, da würde sie ihn in der Leitung haben.

„Kannst du mir mal sagen, was das soll? Hast du wirklich geglaubt, es würde nicht heraus kommen?“, schrie Ran in den Hörer.

„Eh?“, verdutzt hielt sich der Detektiv das Handy ans Ohr. Er verstand nichts. „Was meinst du?“

„Versuch mich nicht für dumm zu verkaufen“, kam es sogleich von Ran. „Ich kenn die Wahrheit. Ich hab ihn gesehen.“

„Ihn? Ran, wenn meinst du? Ich versteh kein einziges Wort“, entgegnete Shinichi ruhig und sachlich.

„Lüg mich nicht an“, rief Ran ins Telefon.

„Das tu ich nicht“, wieder versuchte er sachlich zu sein. „Ich weiß wirklich nicht, wovon du sprichst. Ran! Klär mich auf.“

„Ich rede von deinem Sohn.“

Seine Kinnlade öffnete sich. Sohn? Er hatte einen Sohn? „Wie kommst du denn darauf?“

„Er war hier. Dein Sohn sitzt bei Paps und lässt dich suchen. Vielleicht hättest du dich mal öfters bei deiner ehemaligen Freundin melden sollen“, warf Ran ein. Darüber zu sprechen tat ihr weh, ziemlich weh. Ihre Stimme zitterte und auch schon die erste Träne fand ihren Weg über die Wange.

„Ich hab keinen Sohn“, meinte Shinichi darauf.

„Ja, klar, deswegen taucht er auch hier mit einem Foto von dir auf und will dich finden“, entgegnete die junge Frau.

Shinichi seufzte auf. „Warum sollte ich dir ein Kind verschweigen, wenn ich eines hätte?“, wollte er von ihr wissen.

War das gerade sein ernst? Ran konnte das nicht so wirklich glauben. „Ich erinnere dich gerne daran, dass du dich mehrere Monate lang nicht mehr bei mir gemeldet hast und immer wieder einen ach-so-wichtigen-Fall vorgeschoben hast. Darüber erzählt hast du mir auch nichts, angeblich wegen deiner Schweigepflicht. Also sag du mir, warum sollte ich dir glauben, wenn du mir kaum was erzählst?“, kam es erbost von Ran.

Das hatte wirklich gesessen. Kudo überlegte. „Das mit damals tut mir leid, Ran. Ich kann es nicht ändern, aber das mit dem Kind ist einfach Unsinn. Bitte glaub mir.“

„Ich…ich muss darüber nachdenken“, nuschelte die junge Frau leise.

„Ran“, wisperte der Detektiv. Innerlich seufzte er auf, aber er musste sie selber entscheiden lassen und ihr den Freiraum geben. „Gut, wenn du…ruf mich an, okay?“

„Mach ich“, nickte sie. „Ich muss jetzt auch langsam los.“ Auch wenn das nicht so ganz stimmte, war es trotzdem ein guter Grund, um das Gespräch zu beenden. Ran konnte nicht mehr, sie brauchte eine Pause und so war es am besten.
 

Seufzend steckte Shinichi das Handy weg. Sein Blick ging wieder zu der Wissenschaftlerin, die ihrer Arbeit nach ging. Dass diese immer noch so ruhig sein konnte, war ihm schon lange kein Rätsel mehr und ihre Freundschaft zueinander wuchs, je mehr Zeit sie miteinander verbrachten.

„Was ist los?“, wollte Shiho von ihm wissen. Obwohl sie nicht weit von ihm weg stand, war sie so in ihre Arbeit vertieft, dass sie nicht mitbekam, über was der Detektiv am Telefon sprach. Erst sein Seufzen holte sie aus ihrem Denken heraus.

„Ran meint, dass sie meinen Sohn gesehen hat“, entgegnete er ruhig.

„Du hast ein Kind?“, ein wenig schockiert blickte Shiho ihn an.

„Was? Nein“, sofort schüttelte er den Kopf. „Jetzt sag mir nicht, du denkst das auch.“

„Naja warum nicht?“, zuckte sie mit den Schultern. „Es könnte ja möglich sein. Was weiß ich, wo du dich in den letzten Jahren alles herum getrieben hast.“

„Haha. Du bist ja lustig.“
 

Kogoro saß an seinem Schreibtisch und blickte auf das Bild. Er ballte die Hand. Wie konnte es dieser Detektiv nur wagen, seiner Tochter so weh zu tun? Zuerst ein Kind und dann erfuhr sie es auch noch vom Kind selber. So was war doch unmenschlich. Kogoro selber war zwar auch kein Unschuldslamm, aber er wusste was sich gehörte und was nicht.

Nur langsam öffnete sich die Tür zu der Detektei und Ran trat ein. „Paps?“

Kogoro blickte hoch. „Du bist aber früh zu Hause“, gab er von sich.

Ran schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht zur Vorlesung hin. Ich konnte nicht“, murmelte die junge Frau.

„Du…“, er sparte sich die Predigt und sah sie eindringlich an. „Du solltest dir von diesem Lausebengel die Zukunft nicht verbauen lassen“, gab er von sich.

„Ach Paps“, ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen. „Das weiß ich doch, aber ich konnte einfach nicht…Ich hab Shinichi angerufen, er sagte, er hätte kein Kind.“

„Hmmm“, grübelte Kogoro nachdenklich. „Und wenn er es nicht weiß? Wer weiß schon wann und mit wem er was hatte.“

„Danke, Paps, du bist wirklich sehr aufmunternd“, seufzte Ran auf. „Hast du die Adresse von dem Jungen?“

„Hab ich. Aber willst du dir das wirklich antun?“, wollte der Detektiv wissen.

„Ich will die Wahrheit wissen. Darauf habe ich ein Recht“, warf die junge Frau ein. „Und außerdem, wenn er wirklich nicht der Vater ist, dann sollte es jemand dem Jungen sagen.“

„In Wahrheit willst du dich doch bei ihm umsehen, ob er noch was von deinem Freund hat, nicht wahr?“, wollte der Detektiv wissen.

Ran wurde rot. „Und wenn schon. Was ist daran so schlimm. Wäre es Mama, würdest du es auch tun“, entgegnete sie.

„Das ist was anderes. Deine Mutter würde merken, wenn sie ein Kind kriegt.“

„Paps!“, wurde Ran laut. Jetzt wollte sie nicht mehr darüber reden. „Gibst du mir jetzt die Adresse?“
 

Die Langhaarige war sich nicht sicher. Jetzt stand sie schon fast neben dem Haus der Familie, die sie besuchen wollte und traute sich nicht, rein zu gehen. Es war zum Mäusemelken. Warum konnte sie es jetzt nicht?

Ran atmete durch und schloss dabei die Augen. Sie wusste, würde sie jetzt nicht zur Haustür gehen und klingeln, so würde sie nie die Wahrheit erfahren. In Ordnung, Ran, du reißt dich jetzt zusammen und gehst zur Tür, wies sie sich selber an. Es gab ihr die Kraft. Noch einmal atmete Ran tief durch und setzte zu den ersten Schritten an, als sie dann doch wieder stoppte.

Die Tür ging auf.
 

Unweigerlich blickte sie auf die drei Personen, die aus dem Haus heraus kamen. Es waren zwei ältere Menschen – ein Mann und eine Frau. Ihre Haare waren bereits grau. Daneben war ein jüngerer Mann, braunes Haar, jugendliches Gesicht – ein Gesicht, welches ihr nur allzu bekannt war. „Shinichi“, wisperte sie leise. Wie konnte das sein? Er schwörte doch, dass kein Sohn existierte und nun suchte er diesen auf. Wusste er doch irgendwas?
 

„Wenn Sie noch Hilfe brauchen sollten, lassen Sie es mich wissen“, sprach der junge Detektiv.

Die grauhaarige Frau nickte. „Vielen Dank für alles“, lächelte sie leicht.

„Gerne“, nickte Shinichi, ehe er sich verabschiedete und los ging. Nach wenigen Schritten aber blieb er stehen. „Ran?“

Tränen liefen ihr über die Wange. Ran schluchzte. „D-Du hast d-doch…gesagt, d-dass du kein Kind hast“, murmelte sie leise.

„Hab ich auch nicht“, gab der Detektiv vehement von sich.

„Lüg mich nicht an!“, schrie Ran. Wie konnte sie ihm jetzt noch glauben? Jetzt, wo er vor dem Haus der Familie stand? Und am Telefon hatte sie ihm ja nicht wirklich viel über den Jungen gesagt. Woher wusste er dann, wo er hin musste? Es blieb nur ein Schluss übrig. Shinichi wusste über seinen Sohn Bescheid. „Du wusstest, dass ich von ihm rede…sonst wärst du nicht hier her gekommen. Du wusstest, wo du ihn finden konntest. Du hast mich die ganze Zeit nur angelogen.“

„Tu ich nicht…Ran…so glaub mir doch.“

„Nein“, schüttelte sie den Kopf. „ich will nichts von dir hören“, schluchzte sie und lief los.

Weit kam sie nicht. Shinichi hielt sie am Arm fest. „Jetzt hör mir doch mal zu“, wies er sie leicht schroff an.

Ran schluchzte bitterlich. Sie schüttelte den Kopf, konnte sich aber nicht gegen Shinichi wehren.

„Ich habe kein Kind. Hörst du? Ich habe wirklich kein Kind“, sprach Shinichi ruhig. Wenigstens er musste jetzt einen kühlen Kopf behalten. „Ich wusste, wo ich hin musste, weil ich die Mutter kenne.“

„Und das soll ich jetzt glauben?“

„Warum sollte ich dich anlügen?“, wollte der Detektiv wissen. Er seufzte leise auf und ließ Rans Arm anschließend los. „Ich hab seine Mutter bei einem Fall kennen gelernt. Damals war sie schon schwanger, aber es gab keinen Vater. Sie brauchte unbedingt Hilfe, also hab ich ihr geholfen. Danach hab ich ihr gesagt, dass sie mich jederzeit um Hilfe bitten kann und ich mich auf den Weg mache. Als ich von einem Kind gehört habe, ist sie mir als einzige Person eingefallen. Also bin ich hier her und hab mit den Großeltern gesprochen. Seine Mutter hat ihm immer erzählt, dass wenn er Hilfe braucht, er mich als seinen Vater ausgeben soll, dann würde ich schon kommen“, erzählte Shinichi ruhig. „Verstehst du? Ich bin nicht der Vater…er brauchte nur Hilfe.“

„Nicht…Vater…Hilfe…“, murmelte Ran wiederholend.

„Nein, ich bin nicht der Vater“, sagte Shinichi und zog Ran in seine Arme. „Es ist alles wieder gut.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shini_Holmes
2012-05-06T18:51:41+00:00 06.05.2012 20:51
Zunächst einmal weiß ich gar nicht, wie ich mich bei dir bedanken kann... es macht mir jedes Mal eine riesige Freude, wenn ich etwas von dir geschenkt bekomme und dann kann ich es gar nicht mehr abwarten und muss es sofort lesen :)
Vielen, vielen, vielen Dank für diese tolle Geschichte, die ich gebannt gelesen habe und einfach nicht aufhören konnte! Ich wollte unbedingt wissen, was es mit dem Jungen auf sich hat und wie du die Geschichte auflösen wirst :)
Das war echt spannend und schön zugleich! Ich weiß auch gar nicht, was ich sagen soll... woher kriegst du nur diese Ideen? Gib mir einige ab, ja? :D
Dein Stil ist traumhaft, aber das weißt du ja schon :) Ich mag deine Ausdrücke gerne und deine Charas sind sehr, sehr authentisch :D
Bei der Stelle, dass Kogoro kein Unschuldslamm sei, musste ich echt lachen :D
Vielen, vielen, vielen lieben Dank für diese tolle Geschichte, Lämmy! :) Ich habe mich wahnsinnig gefreut! :) Tausend Dank! ^_^


Zurück