Zum Inhalt der Seite

1989 - Der Dritte Weltkrieg

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Maskirovka

Rostock, 8:00
 

Oberbootsmann Hanno Zabrovski, sah wie sich die Ladeluken seines „Schlickrutschers“, so wurden die Landungsboote der Volksmarine liebevoll genannt, langsam schlossen.

Ein jedes Landungsboot transportierte zwei BMP Amphibienpanzerfahrzeuge, welche wiederum je 8 Marineinfanteristen neben der Besatzung mitführten.

Er hatte ein ungutes Gefühl. Er mochte den Gedanken an Krieg nicht, obgleich er glaubte das Rechte zu tun konnte er sich nicht vorstellen, dass der Westen derart perfide war wie sie es in den letzten Wochen immer und immer wieder eingetrichtert bekamen. Doch für solcherlei Gedanken und schon gar für Zweifel war keine Zeit in diesen Tagen. Er, als Kommandant war verantwortlich für seine Männer und die Soldaten die er transportierte. Landungsboote waren so kleine Einheiten, dass ihre Kommandanten keine Offiziere sondern nur Portepee Unteroffiziere waren. Es ging los, über Funk kam das Schlüsselwort für den Angriff.

Die Landungsboote verließen im voller Kraft den Hafen von Rostock.

Man hatte absichtlich diesen Zeitpunkt gewählt, weil für die nächsten 50 Minuten kein amerikanischer Aufklärungssatellit die Möglichkeit hatte die Küstengebiete der DDR zu überwachen. Erst gegen 8:20 würden die westlichen Radarstationen in der Lage sein ihre Boote und Schiffe auf dem Radar zu sehen, doch da war es bereits zu späte, der Westen würde keinerlei Möglichkeit mehr haben schnell genug zu reagieren. Mit Höchstgeschwindigkeit fuhren die Landungsboote durch die Ostsee, Schnellboote der Volksmarine fuhren vorweg. Hanno sah hinauf zum Himmel als er lautes Getöse vernahm, eine Staffel Mig-29 rauscht tief über ihre Köpfe hinweg und verschwand in der Ferne, Richtung Westen. Der junge Oberbootsmann war angespannt, mit Beunruhigung hörte er über Funk wie eines ihrer U-Jagdboote meldete es habe ein feindliches Unterseeboot der Bundesmarine geortet aber wieder verloren. Die U-Boote der Bundesmarine war kleine und äußerst gefährliche Gegner. Sie waren seit geraumer Zeit in der Ostsee unterwegs, legten sich auf den Grund und warteten. Wahrscheinlich würden sie sich heute, auf dem Grund der Ostsee liegend von ihrer Streitmacht überrollen lassen und dann hinter ihnen die Ostsee verminen, ehe sie sich die verwundbaren Truppenversorger schnappten und aus dem Wasser pusteten. Sein Blick glitt erneut gen Himmel als er eine große Formation aus MI- 8 Transporthubschraubern kurz über der Wasseroberfläche ihre Formation überholten. Sie flogen so tief um das westliche Radar zu unterfliegen.

Als die Küste von Heiligenhafen bereits in Sicht war kamen die Raketenboote zum Einsatz. Sie bedeckten den Küstenstreifen mit Salven von Raketen und verwandelten das unmittelbare Küstengebiet in eine Mondlandschaft, kurz bevor die Hubschrauber niedergingen um die ersten Soldaten ab zu setzten. Die Hubschrauber setzten noch nicht einmal auf, sondern schwebten kurz über dem Boden, setzten ihre menschliche Fracht ab und drehten dann gleich wieder gen Osten ab um eine neue Ladung zu holen.

Nun war auch Zabrovskis Landungsboot an der Reihe. Schnell fuhren sie das Boots ins flache Küstengewässer, ließen die Frontluke herab und entließen ihre tödliche Fracht, die Schützenpanzer in die Freiheit. Dutzende Landungsboote taten es ihm gleich und schon nach wenigen Minuten war der Strand von Heiligenhafen übersäht mit NVA Soldaten. „Jetzt gibt es kein Zurück mehr.“ Sprach Hanno Zabrovski leise zu sich selbst, als er den letzten BMP aus seinem Landungsboot davon fahren sah.
 

Die NATO war überrascht worden.

Kurz nachdem die ersten NVA Soldaten die Strände Heiligenhafens betreten hatten starteten in der Nähe von Hamburg, von einem erst kürzlich errichteten Notflugplatz aus Tornados der deutschen Luftwaffe und F4 Phantoms der Amerikaner um den Angriff ab zu riegeln, doch es war zu spät. Zwar verzeichnete die Erste welle der Jäger hohe Abschusszahlen bei Transporthubschrauber, doch zwangen sie die schnell errichteten Brückenköpfe ihre Angriffe ein zu stellen, da nun auch die feindliche Luftabwehr erwacht war.
 

Brunsbek, 8:30
 

Die Sirene ging an, das bedeutete sie waren fast über dem Zielgebiet. „Speshite !“ Rief Victor Lem seinem Kameraden zu der die letzten Gurte an dem Panzer überprüfte.

Er gab Victor ein Zeichen und sprang vom Panzer herunter. Im selben Moment öffnete sich die Heckluke der Il-76MD-90, das frühe Sonnenlicht flutete hinein, das Geräusch die Turbinen wurde zu einem lauten Brausen, das sich mit dem Rauschen des Fahrtwindes vermengte. Victor trat nach vorn zum Bedienpult der Abwurfautomatik und wartete auf das grüne Licht, das vom Cockpit aus gegeben werden musste. Das grüne Licht kam. Victor betätigte die Armaturen. Nacheinander rollten drei große Paletten mit jeweils einem DMB – 4 Luftlandepanzer darauf an einer Schiene entlang aus dem Heck des Flugzeuges. Sofort öffneten sich an jeder der Paletten drei große Fallschirme an denen jede Palette zu Boden sank. Der ihr Sturz wurde im letzten Moment von kleinen Bremsraketen vollends gestoppt wodurch die Panzer relativ sanft auf dem Boden in der nähe von Hamburg landeten.

Die Panzerbesatzungen saßen zu diesem Zeitpunkt bereits in ihren Fahrzeugen, kletterten nun heraus, lösten blitzschnell die Verankerungen der Palette und fuhren los, vorwärts zum Sammelpunkt. Die Panzer waren die Vorhut, danach folgten aus anderen Iljuschin Maschinen bis zu 128 Flauschirmjäger pro Flugzeug. In Kürze war der Himmel erfüllt von großen und kleinen Fallschirmen die zu Boden sanken.

„Hast du jemals etwas so überwältigendes gesehen Kolja?“ Fragte Victor seinen Kameraden, als er zusammen mit ihm aus dem Heck ihrer Maschine sahen, ehe sich die Heckluke wieder schloss, damit der Vogel wieder zurück gen Osten fliegen konnte um Nachschub zu holen.

Was Victor nicht wusste war, dass er nur Teil einer Finte war, die einen Großangriff nur vortäuschte.

Zur selben Zeit stießen russische Panzerverbände in der nähe von Fulda über die Innerdeutsche Grenze.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück