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1989 - Der Dritte Weltkrieg

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Die Rache für Legnica.

30. April, 7:00, Nordatlantik
 

„Vier Stunden.“ Raunte Kapitän Tupulew.

„Vier verdammte Stunden sind diese Berichte alt und das nur wegen einer defekten Langwellenfunkantenne.

Gehen sie auf 400 Meter, Kurs 085, äußerste Kraft voraus und fragen sie im Machinenraum an ob wir den Reaktor mit 105% fahren können.“

Die Kommandos des russischen Kapitäns wurden wiederholt und umgesetzt.

Die Alfa-Klasse war eine nuklear getriebene, sowjetische Jagdu-bootklasse. Steil senkte sich der schwarze lange Leib des U-Boots in die Tiefe. Jeder der nicht fest saß oder lag musste sich irgendwo festhalten um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, besonders in der offenen Zentrale des Bootes. Kapitän Tupulew selber war nach vorn auf einen Pfeiler direkt vor ihm gelehnt. Sein Gesicht glänzte im schummrigen Licht der Zentrale. Er war wütend, steckte sich eine Zigarette an und fluchte leise während der Glimmstängel bei jedem Fluch bedrohlich zitterte.

„Genosse Kapitän, der Maschinenraum meldet Reaktor kann jetzt mit 105% gefahren werden, sollte jedoch nicht länger als 6 Stunden auf dieser Leistung bleiben.“

Tupulew nickte ab, sein erster Wachoffizier wusste bescheid und gab die Order an den Maschinenraum weiter.

„395, 398, 400, Boot wird durchgependelt.“ Meldete der Obersteuermann. Das schnelle U-Boot geriet wieder in die horizentale.

Kapitän Tupulew blätterte Seekarten durch und versuchte zusammen mit seinem Sonar- und dem Navigationsoffizier eine möglichst schnelle Route zum gemeldeten Kontakt zu legen.

Es war vollkommen ungefährlich für das sowjetische U-Boot mit dieser Geschwindigkeit zu fahren. Nicht nur, dass das Boot geschickt schluchten und Täler von Unterwassergebirgen ausnutzte, das U-Boot war außerdem in der Lage bis zu 48 Knoten über längere Zeit zu halten. Damit waren selbst schnelle U-Jagdfregatten mit einer Höchstgeschwindigkeit von max. 36 Knoten nicht in der Lage diese Art der Jagdu-Boote zu verfolgen. Nur MPA Flugzeuge konnten dem U-Boot gefährlich werden, doch dafür mussten diese ersteinmal einen Verdacht haben, wo sich das U-Boot befand.
 

Nach 7 Stunden maximaler Fahrt erreichte das U-Boot seine befohlene Position. Nördlich von Schottland schlich das U-Boot nun seit 45 Minuten langsam durch das Wasser.

„Kleine Fahrt voraus auf 150 Meter gehen rundhorchen, unser Freund muss sich hier irgendwo aufhalten. Sie Mögen unsere Lufthoheit gebrochen haben, aber die Hoheit unterwasser haben wir. Genossen, das wird unsere Rache für Legnica.“ Wieder wurden die Kommandos mehrfach widerholt und ausgeführt.

Es dauerte nicht lang da meldete sich der Sonaroperateur zu Wort.

„Genosse Kapitän, Schraubengeräusch in 010, 2 km Entfernung, 5-Blatt Propeller mittlere Geschwindigkeit und eindeutige Reaktorgeräusche. Laut Klassifikation ist es die Devonshire Genosse.“ Tupulew nickte.

„Was macht er, hat er uns geortet?“

„Nein Genosse Kapitän, wir sind in seinem Heckwasser er hat uns nicht bemerkt.“ Antwortete der Sonarmaat auf die Frage des Kommandanten.

„Alles klar, kleine Fahrt voraus, auf 010 Grad, Torpedorohre 1 bis 3 fluten, wir werden ihn schnell und einfach erledigen.“

Zischte Tupulew und setzte sich auf den Kommandantenplatz.

„Torpedorohre 1-3 sind geflutet Genosse Kapitän.“

Der Waffenoffizier erstattete Meldung, Tupulew erwiderte direkt.

„Mündungsklappen öffnen, Ziellösungen für vollen Fächer.“

„Genosse Kapitän! Kontakt beschleunigt, er hat uns bemerkt extremes Blattflattern, sie drehen bei!“ Rief nun der Sonarmaat und drehte sich ruckartig zu seinem Kapitän um als er die Meldung in die Zentrale bellte.

„Die Mistkerle haben das Fluten der Rohre gehört. Die Ziellösung Vasili!!!“ Zischte Tupulew nun energisch und hielt sich mit einer Hand unbemerkt an der Armlehne seines Platzes fest während er im Kopf das Manöver des amerikansichen U-Bootes vervollständigte.

„Die Ziellösung Vasili, sofort!“ Drängte Tupulew nach.

„Ziellösung eingegeben, Torpedos feuerbereit Genosse Kapitän.“ Erwiderte nun der Waffenoffizier. Ein Blick der Erleichterung war auf seinem Gesicht zu sehen.

„Rohr 1 bis 3 LOS!“ Bellte Tupulew. Kurz darauf verließen die Torpedos den stählernen Leib des Alfa U-Bootes.

„Genosse Kapitän, hochfrequentes Propellergeräusch im Wasser, feindlicher Torpedo, feindlicher Torpedo!“

Tupulew schreckte wie aus einem schlimmen Traum auf.

Die Amerikaner wussten, dass sie verdammt waren, nun wollten sie ihn wenigstens mitnehmen.

Tupulew war nicht verwundert über diese Kaltschnäutzigkeit, war ihm doch schon als Kind eingetrichtert worden, dass der Westen nichts unversucht lies den friedlichen Osten zu vernichten.

„Ruder hart Backbord volle Kraft voraus Täuschkörper aussetzen.“

Das Boot gewann plötzlich merklich an Geschwindigkeit und bekam starke Schlagseite durch die enge Wende die das Boot fuhr.

„Auftreffen feindlicher Torpedo in einer Minute 46 Sekunden.“

Rechnete der Wachoffizier anhand eines Rechenrings laut vor.

„Äußerste Kraft, Malenkow.“ Das Boot ging auf 46 Knoten

Der Wachoffizier rechnete nun mit den neuen Werten der eigenen Geschwindigkeit. „Aufschlag feindlicher Torpedo jetzt in 3 Minuten.“

„Feindlicher Torpedo hat Täuschkörper ignoriert, hält jetzt weiter auf uns zu Genosse Kapitän.“

Meldete der Sonarmaat.

Tupulew standen Schweißperlen auf der Stirn.

Er rechnete.

Es gab kein Entrinne, oder doch?

„Ausblasen, alle Tanks entleeren, Tiefenruder hart nach oben weiter äußerste Kraft, Täuschkörper auf mein Zeichen!“

Unsichere Blicke wurden in der Zentrale ausgetauscht, doch es wurde alles getan wie befohlen.

„Aufschlag Torpedo in 58 Sekunden.“

„Komm meine Liebe, flieg!“

Flüsterte Tupulew leise zu seinem Boot.

„Täuschkörper jetzt!“

Brüllte er, wenig später schoss der große Rumpf des JagdU-Bootes schäumend durch die Wasseroberfläche, und krachte unter lauten getöse auf das Wasser und schob sich nun langsamer durch die Wellen.

Der Plan ging auf, der amerikanische Torpedo verlor das Boot weil es zu schnell beschleunigt wurde und detonierte an den Täuschkörpern.

Kurz nachdem das Alfa Boot aufgetaucht war, detonierten die sowjetischen Torpedos und vernichteten ein amerikansiches RaketenU-Boot mit über 150 Mann an Bord.



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