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Fallen goddess

...neither human nor god...
von

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My black and white friend...

09. My black and white friend…
 

Fünf Tage später war Akira aus der Klinik entlassen worden, die Wunden an Händen und Füßen waren gut verheilt und auch die Naht am Rücken schien gut auszusehen, Jin hatte ihr die Fäden entfernt, jedoch durfte sie die nächsten paar Tage nicht zu schwer haben. Außerdem war Kristina mit Akiras neuen Anziehsachen fertig geworden und nun trug die Blonde eine langärmlige rosa Bluse und eine Jeans in einem dunklerem Rosa, es ging schon fast ins brombeerfarbene hinein, damit kam sie ja ganz gut zurecht, doch nun trug sie Socken und leichte Stiefel, das war ungewohnt, vor allem musste sie sich daran gewöhnen, dass sie mit der Sohle nicht überall anstieß. Auch Chase hatte sein Angebot ernst gemeint und nun traf sie sich nach der Feldarbeit bei seinem Haus in den Flötenfeldern und er war froh, dass sie um einiges begabter und lernfähiger war als Maya… doch nun stand sie am Pier vor dem Fischerladen, Toby überprüfte noch mal ihre Ausrüstung.

„Wir haben alles, die Tickets für die Überfahrt habe ich auch, wir können also zu Parcel aufs Boot. Glaub mir, es wird dir auf der Tukaninsel gefallen, dort kann man toll angeln, außerdem hast du bestimmt noch nie eine Tropeninsel gesehen, oder?“,

fragte er seine Begleiterin, sie nickte.

„Stimmt, ich war auch noch nie auf einem Boot, wie ist es so?“

„Einfach toll, die frische Meerluft, das Geräusch der brechenden Wellen und der blaue Himmel über einen, ich finde das einfach herrlich. Heute Morgen war auch schon so ein schönes Wetter, da dachte ich, fahren wir doch für unseren Angelausflug auf die Tukaninsel, komm.“

Und schon gingen die beiden an Bord, also hieß es Leinen los, Parcel ließ das Schiffshorn ertönen und kaum war das Boot ein paar Meter gefahren, bereute es Akira auch schon, jemals den festen Boden unter ihren Füßen verlassen zu haben…
 

„Geht es dir wieder besser?“

„Mir ist immer noch schlecht, dabei ist mir doch schon das Essen der letzten Woche hochgekommen… und wir müssen mit diesem schwankenden Ding auch wieder zurück, ich will endlich meine Flügel haben.“

Akira war ziemlich blass um die Nase als sie das Boot verließen, konnte ja vorher keiner ahnen, dass sie seekrank werden würde, Toby lächelte etwas.

„Die würden dir bestimmt gut stehen, aber du wirst trotzdem mit dem Schiff vorlieb nehmen müssen.. was sagst du nun? Habe ich dir zuviel versprochen?“

Akira blickte sich um, ein lang gezogener weißer Sandstrand, herrliche Blumen in allen möglichen leuchtenden Farben, große Palmen mit Früchten behangen und im Innen der Insel konnte sie einige Hütten erkennen.

„So etwas habe ich noch nie gesehen, das war diese Übelkeit wirklich wert, oh… was ist denn das?“

Die Blonde hatte etwas zwischen den Klippen entdeckt, es bewegte sich und so lief sie Richtung der zerklüfteten Steine, Toby ihr hinterher.

>Wie schnell sie ist, sie muss sich wirklich gut erholt haben. Und in diesen Kleidern sieht sie endlich wie eine hübsche junge Frau aus, kein Vergleich mehr zu vorher mit dem hässlichen schwarzen Fetzen… ach das hat sie gesehen?<,

dachte der Fischer, mittlerweile war seine Begleiterin bei einem schwarz – weißem Tier angekommen und musterte es neugierig.

„Ach das, das ist ein Pinguin. Ein Vogel, der zwar nicht fliegen, aber sehr gut tauchen kann, vorwiegend lebt er in eiskalten Gefilden wie dem Südpol, aber einige Arten halten es auch in solchen Klimazonen aus. Akira, hörst du mir zu?“,

erklärte Toby, doch ihre Aufmerksamkeit gehörte ganz dem Vogel, sie kniete sich zu ihm nieder, er musterte sie, doch er spürte, dass sie ihm nichts antun wollte.

„Du… du bist ja so süß!“

Und schon fand sich das Tier in Akiras Armen wieder, zu Tobys Verwunderung schien es dem Vogel jedoch zu gefallen, vor allem als sie ihm den Kopf tätschelte.

„Akira, sei vorsichtig, der Schnabel ist ziemlich hart und spitz. Lass uns an den Strand gehen und angeln, vielleicht kommt er ja mit…“

Sie nickte und ließ den Pinguin wieder los, dann suchten sie sich einen schönen Platz beim südwestlichen Strand und siehe da, nun bissen sogar bei der Blonden die Fische.

„Ich habe tatsächlich einen gefangen, nach so viel Seetang und Dosen…“,

kam es von Akira, sie konnte es immer noch kaum fassen, Toby lächelte.

„Ein schönes Gefühl, nicht? Den kannst du dir heute Abend zubereiten wenn du willst. Wir können später auch ein Lagerfeuer machen und sie grillen, aber ich dachte, wir besuchen den Ananaswirt, da bekommst du Gerichte, die man zu Hause in Harmonika nur schwer nachkochen kann, bei uns wachsen keine tropischen Früchte. Bevor der Schiffsverkehr zum Erliegen kam, da war ich mit Paolo und Onkel Oskar hier, den Pudding nach Tukan – Art kann ich nur empfehlen…“

„Chase hat mir noch davor abgeraten, ihn selbst zuzubereiten, wegen der Gräten, ich beschränke mich noch auf einfache Gerichte, aber wenigstens kann ich jetzt schon einen Salat selber machen und Marmelade… wusstest du, dass man aus Himbeeren auch Marmelade machen kann? Die ist sehr süß, das schmeckt gut. Luke hat mir erzählt, dass es hier auch sehr süße Gerichte gibt, er hat gesagt, dass ich unbedingt mal eine Schokobanane probieren muss. Mache ich vielleicht sogar wenn ich herausfinde was Bananen sind“,

gab Akira zurück, Toby musste lächeln, auch wenn man es der Göttin nicht ansah, aber sie schien sich auch für wie ein Mensch für gewisse Dinge begeistern zu können.

„Dir haben es wohl süße Sachen angetan, normalerweise mag ich die nicht so sehr, aber hier auf der Insel schmecken sie mir weil sie exotische Früchte verwenden. Siehst du die Palme da? Das da oben sind Kokosnüsse und daneben hängt eine mit Bananen, die scheinen schön reif zu sein. Schade, dass sie so hoch oben hängen.“

„Ah, das sind Bananen, schöne Farbe…“

Das hätte Toby nicht sagen sollen, dann schon stand Akira vor der Kokosnusspalme und besah sich den ungewöhnlichen Baum und bevor der Fischer überhaupt fragen konnte, da kletterte sie schon den Stamm hoch, geschickt war sie ja.

„Pass auf dich auf, fall mir bitte nicht runter!“,

rief er ihr zu, während Akira auf der Spitze angekommen war und nach den runden Früchten griff, sie sah zu ihm nach unten.

„Bist du dir sicher, dass die gut schmecken? Die fühlen sich ganz haarig an und hart“,

wollte sie wissen, er nickte, also erntete die Blonde die Kokosnüsse.

„Lass sie einfach fallen, die harte Schale hält das aus.“

Sie ließ die Früchte fallen, doch anstatt wieder nach unten zu kommen, drehte sie sich in Richtung Bananenstaude, Toby bemerkte das auch.

„Akira, denk nicht mal daran, das ist viel zu gefährlich!“

Doch wie üblich hörte die Blonde nicht auf ihn und stieß sich von der Kokospalme ab und umschloss nach einigen Schrecksekunden Tobys den Stamm der Palme und kam wenige Minuten später mit den Bananen nach unten.

„Die sehen lecker aus, findest du nicht?“,

meinte Akira und hielt ihm die Baumfrüchte entgegen, Toby seufzte tief.

„Mach das bitte nie wieder, vor allem solltest du dich noch schonen…“

„Du hörst dich ja schon fast so an wie dieser nervtötende Mensch… aber nun gut, ich unterlasse das nächstes Mal, versprochen“,

kam es von Akira, Toby sah ihn ihre hellblauen Augen.

„Nervtötender Mensch? Von wem redest du?“

„Na von Hammingers Sohn…“,

gab sie knapp zurück, seit seinem Besuch in der Klinik hatte sie nicht mehr mit ihm geredet, nur Finn kam ihn abends besuchen, der kleine Wichtel hatte den Streit ja nicht miterlebt und so versuchte er die ganze Zeit aus ihnen heraus zu bekommen, warum sie sich nicht sehen wollten, doch ein richtige Antwort erhielt er von keinem. Toby musterte Akira, sie sah ein wenig gekränkt aus, er kratzte sich am Hinterkopf.

„Ah, du redest von Gill, verstehe… weißt du, du darfst es nicht immer so ernst nehmen was Gigi sagt, er ist zwar sehr klug aber manchmal kann auch er sich nicht so richtig ausdrücken, das war schon immer so. er tut zwar sein Bestes, immerhin ist er stellvertretender Bürgermeister und will einmal seinem Vater nachfolgen, aber da er die meiste Zeit über Büchern hängt, redet er nicht so sonderlich viel, zumindest nicht mit Gleichaltrigen, eher mit den Kindern die er unterrrichtet. Ich kenne ihn ja schon von Kindesbeinen an, er ist eben ein wenig eigen und deshalb werden eure Persönlichkeiten noch öfter aneinander ecken als normal, aber glaub mir, er hat ein gutes Herz…“

„Gigi…?“,

wiederholte Akira, Toby nickte schmunzelnd.

„Ja so habe ich ihn, aber auch die anderen Kinder damals in Harmonika, als kleinen Jungen oft genannt, da hat er sich immer so schön aufgeregt, er legt sehr viel Wert auf seinen richtigen Namen, aber manchmal rutscht es mir eben noch so heraus, vor allem wenn ich ihn mal wieder aus der Reserve locken will“,

gab Toby zurück, Akira ließ sich wieder auf dem weißen Sandstrand nieder, der Pinguin neben ihr, sie seufzte.

„Ich weiß, dass er ein gutes Herz hat, diese Fähigkeit hat man mir gelassen, aber er ist so, so… ach ich weiß auch nicht, du bist auf jeden Fall völlig anders. Du beschwerst dich nicht gleich über alles und kritisierst einen auch nicht, dabei dürftest du das bei mir tun, ich war nicht nett zu dir…“

Toby ließ sich neben ihr nieder und legte eine Hand auf ihre Schulter, Akira sah in seine Richtung, er schüttelte leicht den Kopf.

„Mach dir darum keine Gedanken, ich konnte dich ja verstehen, es war völlig neu für dich und ich glaube, dass du immer mal wieder Probleme damit hast, uns Menschen zu verstehen, wir tun manchmal ziemlich eigenartige Dinge und deshalb nehme ich es dir auch nicht übel. Du warst so lange allein, ich denke, ich hätte da auch so meine Schwierigkeiten mich zurecht zu finden und ich erkenne, dass du dich bemühst, sonst würdest du wohl weder hier mit mir sitzen noch überhaupt mit mir reden. Und was Gill angeht, wie gesagt, er meint es nicht bös… komm, lass uns zum Ananaswirt gehen und etwas essen und dann versuchen wir noch einen richtig großen Fisch zu angeln.“

Toby lächelte die Blonde an, Akira besah ihn sich noch einige Momente stumm, dann aber nickte sie und die beiden erhoben sich wieder, auch der Pinguin watschelte ihnen nach, Akira beugte sich zu ihm, als sie nach einer kleinen Stärkung wieder am Strand waren, da brachte er Akira sogar eine Makrele, das Tier war wohl sehr von der Göttin angetan…
 

Es dämmerte bereits als die beiden wieder in Harmonika ankamen und von Bord gingen, sie hatten noch einen guten Fang gemacht und Samson, der Wirt, hatte Akira noch einige Tipps für die Zubereitung der exotischen Früchte gegeben. Nun aber gingen sie Richtung Fischerei, da rief ihnen Parcel nach.

„Hey ihr zwei, wir haben da einen blinden Passagier… seht mal, gehört der zu euch?“,

Akira und Toby hielten an und drehten sich um, da erblickten sie den schwarz – weißen Vogel, den der Kapitän des Bootes gerade auf dem Steg absetzte.

„Der Pinguin?“,

fragte Toby verwundert, das Tier gab einige vergnügte Laut von sich und watschelte Akira entgegen, dann wartete er darauf wieder von der Blonden hochgenommen zu werden.

„Willst du etwa bei mir bleiben? Du bist ja so was von niedlich… Toby, verträgt er das Klima hier in Harmonika?“,

wandte sie sich an den Fischer, dieser überlegte kurz.

„Na ja, ich denke schon, aber eigentlich sind diese Vögel nicht als Haustiere geeignet, andererseits, wenn er sich extra deinetwegen auf des Schiff geschmuggelt hat, dann will er auch bei dir sein…“

Akira nickte und nahm den Pinguin hoch, dieser schlug erfreut mit den Flügeln.

„Gut, dann kommst du mit mir auf die Farm, du kannst im Stall wohnen, im Wohnhaus machst du mir wohl zu viel Unsinn… was sagst du dazu Parceval?“

„Parceval? Das ist aber ein langer Name und ziemlich ungewöhnlich dazu..“,

kam es von Toby, doch irgendwas sagte ihm, dass sie den Namen nicht mehr überdenken würde.

„Ich habe gerade ein Buch mit fremdländischen Sagen ausgeliehen, da kommt der Name vor, aber nun gut, Parceval bleibt, aber man darf ihn auch Perry nennen, Percy gefällt mir nicht. Ich denke, ich sollte schön langsam aufbrechen, meinen Magen geht es von der Überfahrt mal wieder nicht so gut…“,

gab Akira zurück, Toby rauchte der Kopf über diese Logik, aber nun ja, dem Pinguin gefiel es und so sagten sie Parcel Bescheid, dass er sich nicht weiter um das Tier kümmern müsse. Akira verabschiedete sich von dem Weißhaarigen, Parceval trottete hinter ihr her. Auch Toby wollte wieder nach Hause, da kam ihm vom Strand her ein anderer weißhaariger Bewohner Harmonikas entgegen, er sah Akira ungläubig nach, dann aber wandte er sich an den Fischer.

„Warst du mit Akira unterwegs?“

Toby nickte.

„Ja Gigi, auf mich ist sie ja nicht wütend, wir waren auf der Tukaninsel, war ein toller Tag…“

Gill verzog den Mund.

„Hör auf mich so zu nennen, ich bin kein kleines Kind mehr“,

meinte er genervt, Toby amüsierte das.

„Tja wer weiß, wenn du es schaffst Akira ernsthaft zu kränken dann bin ich mir da nicht so sicher. Ich habe ihr zwar gut zugeredet, aber ich weiß nicht, ob es was gebracht hat, scheinst ihren Stolz ja ziemlich verletzt zu haben wenn sie dich nicht einmal beim Namen nennt“,

gab Toby zurück, Gill schüttelte den Kopf.

„Sie hat mich noch kein einziges Mal beim Namen genannt, das hat damit nichts zu tun, nur… auf was willst du hinaus? Wie nahe willst du dieser abgestürzten Göttin denn kommen, wenn du schon so nebenbei mal einen Abstecher auf eine tropische Insel mit ihr machst?“

„Tja wer weiß, sie ist schon was Besonderes und wir hatten einen wirklich tolle Zeit zusammen. Auf jeden Fall scheint sie die Männer hier in einen Bann zu ziehen, welchen sie nicht einmal bemerkt: Luke sieht jeden Abend nach Arbeitsende noch zu ihr um zu sehen, dass sie auch nicht zuviel arbeitet und Chase soll bei ihr ein richtig einfühlsamer Lehrer sein und wie Akira mir erzählt hat, war Jin gestern bei ihr und hat mit ihr zusammen Kräuter in Blumentöpfe gepflanzt, lagen ja genug bei ihrer Farm herum. Ach und Coel besucht sie auch öfters, Kathy sieht sie jeden Tag bei ihm… sie gibt sich wirklich große Mühe. Schon fast ein wenig schade, dass ich Lena schon versprochen habe, dass ich sie aufs Blütenfest begleite…“

Gill musterte den Fischer argwöhnisch, war das sein Ernst?

„Nur Pech für euch alle, dass sie mit dieser Art von Zuneigung nichts anfangen kann und vermutlich auch nicht will. Nun ja, ich gehe wohl jetzt nach Hause, eine Frage noch: War das ein Pinguin?“

„Oh ja, er heißt Parceval, du kannst ihn aber auch Perry nennen, Percy mag Akira nicht… der Vogel scheint sich auch in Akira verschaut zu haben… wir sehen uns.“

Dann aber trennten sich die Wege der beiden, Gill ging über Tobys Worte schnaubend seines Weges Richtung Haus, Toby hingegen grinste stumm, seine Worte hatten also die gewünschte Wirkung nicht verfehlt…
 

„Parceval, sieh mal was ich für dich habe“,

wandte Akira sich einige Tag später an ich neues Haustier, dieser nahm den Fisch, den Akira ihm entgegenhielt freudig entgegen und schlang ihn runter, die Blonde schmunzelte.

„Gut, nicht? Ich habe ihn ganz frisch gefangen… passt du auf die Farm auf? Ich muss zu Ruth und meine Vorräte auffüllen, Reis wächst leider nicht im Frühling und zur Horn – Ranch muss ich auch, ich brauche Eier und Milch schadet auch nicht.“

„Akira, das ist ein Pinguin und kein Wachhund…“,

war nun Finns Einwand, doch der Pinguin nickte, Finn seufzte.

„War ja klar, dass er mir in den Rücken fällt, ich bin ja auch nicht seine Angebetete… wundert mich, dass er nicht vor dir salutiert, er will ja nur gut vor dir da stehen. Wundert mich ja, dass du mich überhaupt bemerkst, seit Perry da ist bin ich ja so gut wie Luft für dich, das ist nicht nett…“

„Red nicht so einen Unsinn, Perry kann sehr wohl zwischen Pinguin und anderen Wesen unterscheiden, du bist ja nur angebissen weil ich netter zu ihm bin als zu dir, aber von ihm kommen ja auch keine Widerworte und er ist einfach nur süß und so pflegeleicht, er versorgt sich nämlich selber“,

gab Akira zurück und machte sich auf den Weg zu den Flöten – Feldern, wo sie überraschend auf den Bürgermeister traf. Es war zwar Sonntag, doch da für gewöhnlich war er da in der Kirsche, er erklärte:

„Ach heute gehe ich mal einkaufen, Gill nimmt nie Kartoffeln mit, dabei mag ich sie so gerne, da habe ich beschlossen, dass ich heute mal koche, also gibt es Kartoffelgratin… wie geht es deinem Feld? Wird die Ernte etwas, Clemens und Ruth kämpfen mit der schlechten Bodenqualität.“

„Eigenartigerweise wächst alles sehr schnell und die Qualität ist auch gut obwohl ich dieselbe kraftlose Erde habe wie die Gemüsefarm auch. Vielleicht liegt es an mir, wer weiß, es überrascht mich nur da mein Gespür die Erde selbst nicht so stark ausgepägt ist, ich kann nicht sagen, welche Nährstoffe fehlen oder ähnliche Dinge, jetzt wo ich diese Schuhe trage ist es noch schwerer für mich“,

entgegnete Akira, Hamminger schmunzelte leicht.

„So schlimm? Ich im Gegensatz könnte es mir barfuss nicht vorstellen.“

„Götter tragen für gewöhnlich kein Schuhwerk da es sie die Umgebung um sich herum noch intensiver spüren lässt, aber Jin besteht darauf und zugegeben sähe meine Kleidung ohne die Stiefeletten auch etwas eigenartig aus, ich werde mich schon irgendwie daran gewöhnen… Bürgermeister, als ich gestern beim Rathaus vorbeiging stand auf dem schwarzen Brett etwas von einem Blütenfest. Was ist das?“,

wollte nun die Blonde wissen.

„Ah wie schön, du liest es also, die meisten laufen immer nur daran vorbei… das Blütenfest findet kommenden Samstag statt, am Kirchplatz um genau zu sein. Es ist eine Art abendliches picknick wo wir uns gemeinsam die Kirschblüten ansehen, sie sehen ja jetzt in voller Blüte und es ist jedes Jahr wieder wunderschön. Es ist schon eine sehr alte Tradition und einige von uns tragen da auch wieder traditionelle Kleidung, Sigi kann wirklich hervorragende Kimonos fertigen, vor allem jetzt mit den neuen Warenlieferungen. Du kommst doch auch, oder?“,

erklärte Hamminger, Akira überlegte kurz, schließlich nickte sie.

„Es muss schön sein, die Kirschblüten bei Mondlicht zu betrachten, ich mag den Mond und ich mag die Farbe der Blüten, so schön rosa… ich werde kommen, Parceval lasse ich aber zu Hause, der ist nach Einbruch der Dunkelheit sonst immer so aufgedreht, obwohl… ganz allein will ich ihn auch nicht lassen, er wird schon nichts anstellen wenn er mich begleitet.“

„Ich habe schon von deinem ungewöhnlichen Haustier gehört, hast dir ja was ganz exotisches ausgesucht, für gewöhnlich hält man sich eine Katze oder einen Hund, meinetwegen auch einen Hasen, aber ein Pinguin als Haustier ist mal was Neues…“

„Ich mir ausgesucht? Eher das Gegenteil… ich trete Tieren wohlgesinnt gegenüber, das merken sie und bei meinem Pinguin war es so dass er mir sogar heimlich auf dieses schaukelnde Schiff gefolgt ist und bleiben wollte. Jedes Mal wenn ich zu Hanna in den Laden gehe, dann umzingeln mich nachher alle Farmtiere, Lena kriegt sich kaum noch ein vor Lachen, das wird mir dann wohl auch wieder blühen“,

seufzte Akira leicht, sie mochte die Tiere ja wirklich, aber so viele auf einmal waren einfach zu viele, darüber konnte auch Hamminger nur beherzt lachen.

„Tja als Göttin hat man es wohl auch nicht leicht, was? Aber ich kann die leiben Tierchen schon verstehen… auch wenn du es nicht zugeben willst, du hast ein sehr großes und gütiges Herz, das kann auch deine etwas eigene Art nicht verbergen, irgendwie erinnerst du mich ein wenig an meine verstorbene Frau, Akemi war dir ähnlich…“

Akira sah zu dem beleibten Mann, den Namen hatte sie doch schon gehört.

„Akemi?“

>So war doch auch der Name derjenigen, die vor uns die beiden Glocken gefunden hat, ist das Zufall? Nein, ich denke eher nicht…<,

ging es der Blonden durch den Kopf während Hamminger fortfuhr.

„Ja, so hieß sie, ein wundervoller Name, nicht? Sie kam damals nach Harmonika, weil ihre Eltern ihre doch etwas ungestüme Art zügeln wollten. Natürlich war es anfangs ein Kulturschock, sie kam aus einer großen Stadt und war nun hier auf dieser Insel, doch das weckte ihre Entdeckerfreude mehr als dass es sie stillte. Sie tat oft unvernünftige Sachen, vor allem gefährliche, aber sie war sehr aufgeweckt und gab sich distanziert, doch sie konnte auch sehr sanftmütig sein… sie war wirklich ein Engel und bei unserer Hochzeit versprach sie mir hoch und heilig, keine solchen halsbrecherischen Dinge mehr zu tun und sie hielt es bis zu ihrem Tode, ich kann gar nicht fassen, dass es schon so lange her ist, dass sie gestorben ist. Ihre einzigartigen blauen Augen und ihre rege Fantasie hat sie an Gill vererbt, die beiden waren immer sehr anfällig für Sagen und Märchen, mein Junge hat sogar mal behauptet, er könnte Erntewichtel sehen, oh aber das sollte ich ja gar nicht erzählen, da ist er bestimmt wieder böse auf mich… du verrätst mich doch nicht, oder Akira?“

Die Angesprochene schüttelte den Kopf, der Ältere konnte ja nicht ahnen, dass die ganze Zeit neben ihnen ein kleiner gelber Erntewichtel herumschwirrte, der Bürgermeister war glücklich.

„Danke schön, er hat in letzter Zeit ohnehin so eine schlechte Laune und ich glaube, er hat schon di halbe Bibliothek in sein Zimmer verlagert, ich frage schon gar nicht mehr, was er nun wieder herausfinden will, nur den Buchrücken zufolge irgendwas mit Magie, dafür interessiert er sich doch gar nicht.“

„Magie? Dann kannst du ihm sagen, dass er die Bücher wieder wegräumen kann, um dieses Problem kümmert sich Coel schon, er kriegt nur die Zutaten noch nicht so schnell zusammen, die Jahreszeit passt noch nicht… nun ja, ich gehe wohl zuerst zu Hanna, sonst denken die Tierchen noch, ich bringe ihnen Snacks mit…“,

waren Akiras Worte, der Bürgermeister verstand den ersten Teil zwar nicht ganz, dennoch würde er sie seinem Sohn ausrichten. Er winkte der Blonden noch zum Abschied und wandte sich dann der anderen Farm in den Flötenfeldern zu, Akira hingegen fand sich wenige Zeit später von einigen Jungtieren der Ranch umkreist wieder, die kannten sie noch nicht und wollten sie wohl unbedingt kennen lernen…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan



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