Zum Inhalt der Seite

Das Wolfskind von der Kaisermühle Schwalbheim

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Vorbereitungen für das Sommerfest

Ihre Führung durch den Alptraum…
 

„Weißt du Adrian, wir bekommen ab heute einen Besucher… oder eine Aushilfe, ich weiß nicht so genau.“

„Wie meinst du das denn?“

„Naja… dieser Atelli… Der schickt seine Tochter vorbei, sie soll wohl länger bei uns bleiben.“

„Als Gast? Wir sind doch kein Hotel! WARTE! Atelli? DER Atelli? Das kann doch nicht wahr sein!“
 

Adrian war der einzige Sohn von Nikola Gerst, der Besitzerin der Kaisermühle. Sein Vater, Klaas, verlies die Familie kurz nach seiner Geburt. Angeblich hatte er eine geniale Idee um Geld zu verdienen, müsse dafür jedoch ins Ausland. Wenn er seine ersten Gewinne erzielt hätte, sollte Nikola mit Adrian nachkommen. Doch Klaas meldete sich in den folgenden Jahren nicht mehr. Adrian hasste seinen Vater dafür und beschloss, dass Klaas ab sofort für ihn gestorben wäre. Nikola äußerte sich nie zu diesem Thema und so sprach der Sechzehnjährige das Thema auch nicht mehr an. Obwohl Klaas als helfende Hand fehlte, lief die Kaisermühle sehr gut, dennoch einen hohen Lebensstandart konnte sich die Familie Gerst nicht leisten. Bei der Arbeit bekamen sie aber ordentlich Unterstützung von Klaus, dem Vorarbeiter der Kaisermühle. Adrian packte aber auch immer, wenn er konnte, mit an, doch wegen der Schule klappte dies nicht immer. Klaus war sehr beliebt bei den Beiden, nicht nur weil er ein guter Arbeiter war, sondern weil er auch sehr freundlich und verlässlich war. So wurde der Vorarbeiter zu einem festen Familienmitglied und für Adrian zum Ersatzvater.

Die Kaisermühle lag östlich von dem Städtchen Schwalbheim und war der einzige Bauernhof in der Nähe. Östlich der Stadt lagen einige Berge, welche eigentlich nur großen Hügeln glichen. Die Straße schlängelte sich direkt an diesen vorbei, lag dabei aber noch einen guten Meter über dem ‚Tal‘, in dem sowohl die Kaisermühle lag, als auch ein kleiner, aber sehr langer Fluss. Folgte man der Straße erreichte man bald eine Umgehungsstraße. Auf der halben Strecke zu dieser, befand sich die Abfahrt zum Bauernhof der Familie Gerst, welchen man nach einigen Sekunden erreichte. Der Bauernhof war groß, war dafür aber von den Miniaturbergen eingekesselt. Legendlich der Fluss floss durch das Flachland. Diese Formation bot keinen Platz für Felder, weswegen diese eine halbe Stunde mit dem Traktor entfernt lagen. Zum Glück musste man dafür nicht über die Umgehungsstraße fahren, sondern konnte vor dieser abbiegen.
 

Wie jedes Jahr in diesem Monat, war der gestrige Donnerstag der zweiten Woche ein Feiertag. Natürlich merkte Frau Gerst von diesem nicht allzu viel, weil es immer etwas auf dem Bauernhof zutun gab. Seie es die neue Aussaat, oder die Pflege der Tiere. Waren Pflanzen und Tiere versorgt, musste sie sich auch noch um den alten, roten Traktor kümmern, welcher seit geschlagenen drei Jahren nicht mehr lief. Nikola erhoffte sich diesen wieder in Gang zubringen. Immerhin war er seiner Zeit ein sehr guter Traktor gewesen und so hätte auch Adrian die Möglichkeit einen Traktor zu fahren, was die Feldarbeit erleichtern würde. Außerdem war er total schick und machte viel her. Frau Gerst kannte sich sehr gut mit Motoren aus, was der Grund dafür war, dass sie oft auch als Mini-Werkstatt herhalten musste. Doch der rote Traktor war bemerkenswert – kompliziert. Adrian verstand von Motoren und dem ganzen Kram nicht wirklich viel und kümmerte sich deswegen lieber um andere Arbeiten, zum Beispiel das Aufstellen von Zäunen, meist in Zusammenarbeit mit Klaus.
 

Jedes Jahr, Tag für Tag, folgte auf den Donnerstag der Freitag, wie auch in dieser Woche. Dank der Erfindung der beweglichen Feiertage, hatte Adrian auch diesen Tag frei und konnte heute gut ausschlafen. Auch Nikola gönnte sich etwas Schlaf, wurde jedoch früh von Edward Atellis Anruf geweckt. Auch heute stand für Adrian nicht Faulenzen auf dem Tagesplan, sondern die Vorbereitung für das Sommerfest. Jedes Jahr feierte die Familie Gerst das Sommerfest, immer am Samstag, in der zweiten Woche diesen Monats. Zu dem Sommerfest waren die Bewohner von Schwalbheim immer herzlichst eingeladen. Für die Erwachsenen gab es Bier, welches von der örtlichen Brauerei gesponsert wurde und Musik, die meist ein DJ aus Fichtstadt auflegte. Für die Familie war das Fest kein wirklicher Verlust, aber auch kein Gewinn. Der DJ wurde mit frischen Erdbeeren bezahlt, hingegen Bühne, Sitzbänke und ‚Attraktionen‘ von ihnen selbst aufgestellt wurden. Doch das Fest lebte auch nicht ohne Verpflegung. Es war allgemein üblich, dass die Familien, welche zu dem Fest kamen auch etwas zu Essen für alle mitbrachten, meist waren dies Kuchen, manchmal aber auch ganze Grille mit passendem Grillgut. Familie Gerst stellte für das Fest auch ein kleines Sortiment ihrer Anbauten zur Verfügung. So gab es Erdbeeren, Salate, Gurken, Ei, Wurst und, und, und. Die Großen waren verpflegt, aber auch die Jüngsten sollten ihren Spaß haben. Der Bürgermeister von Fichtstadt organisierte deswegen immer für das Sommerfest seiner Gemeinde eine Hüpfburg. Weil das Sommerfest aber im Sommer statt fand, stellte Familie Gerst auch ein bis zwei Planschbecken auf. In den letzten Sommern waren es sogar mehrere, weil ein paar der Familien noch welche mitbrachten. Neben dem Hüpf-Spaß und dem fröhlichen Geplansche, gab es auch eine große Auswahl an Fingerfarben. Für Tierfreunde gab es auch eine exklusive Führung zu den Tieren und die Möglichkeit diese zu streicheln. Besonders beliebt bei den Mädchen waren natürlich die Pferde. Das Sommerfest fand immer auf der Wiese statt, auf der sonst die Pferde standen. Weil jedoch so viel Musik für die Tiere zu Stress wäre, trieb man sie zu einer anderen, kleineren Wiese. Die Pferde und Schafen fanden in dem kleinen Tal der Kaisermühle noch platz, genauso wie die Hühner. Legendlich für die Felder reichte die Fläche des Tales nicht aus. Die Kühe weideten dabei auf einer besonderen Wiese, welche gegenüber vom den Weg zur Kaisermühle lag.
 

„Die kommt eigentlich gut gelegen!“, meinte Adrian vergnügt und trank einen Schluck Kakao aus seinem Becher mit Hühnermotiv. „Sie kann mir helfen mit dem Aufbau der Bühne und den Planschbecken und bei den Pferden! Oder hast du die schon runter gebracht?“
 

„Das Bewässern auf den Feldern hatte zwar wieder ewig gedauert, aber die Pferde habe ich dennoch gestern schon runter gebracht! Du hast also freie Bahn. Es könnte aber auch ruhig mal wieder regnen. Sonst pumpen wir noch das ganze Wasser leer, das kommt ja auch nicht von Irgendwoher.“
 

„Wenn die Hitze vorbei ist soll es doch wieder regnen, so ist das doch immer!“
 

„Ja! Aber das könnte bald mal kommen! Klar nicht morgen, besonders nicht morgen! Aber uff… Sag Adrian, könntest du den Hühnern Futter geben? Ich habe gestern noch eine kleine Körner-Mischung zusammen gestellt und ein paar Salatblätter aufgehoben.“
 

„Klar! Kein Problem!“ Adrian mochte die Hühner besonders. Sie waren seine Lieblingstiere auf dem Bauernhof, dicht gefolgt von den Pferden und dann den Kühen. Schweine hatte er nicht so gerne, was wahrscheinlich an seiner Vorliebe für Schweinefleisch lag. Als kleines Kind mochte er neben den Hühnern auch den Hofhund ‚Hasi‘, welcher leider nicht mehr lebt. Weil die letzten Jahre kein Bedarf an einem Hund bestand, blieb die Kaisermühle bis zum heutigen Tage hundlos.
 

„Wann kommt die den an?“, fragte Adrian, der eben noch seine Tasse austrank und seinen Teller samt Besteck und Tasse zur Spüle trug. Die Küche war eine offene Küche, was dem Platzproblem in dem alten Haus deutlich zur Güte kam. Sie entsprach einer typischen Bauernhof-Küche, wie man sie sich klischeehaft vorstellte. Die Fliesen an den Holzwänden waren sehr alt und befanden sich nur über den Arbeits- und Kochplatten. Die Kochplatten stachen besonders hervor, weil sie keine Prähistorischen waren, sondern komplett Neue. Die Kochplatten des alten Herds hatten vor einigen Monaten ihren Geist aufgegeben, weshalb sich Nikola, freudig, einen neuen Herd gönnte. Dieser war noch strahlend weiß und fiel gegenüber den alten und kaum noch weißen Fließen besonders auf. Die Küche hatte ein altes Fenster, durch das die ganze Küche erhellt wurde. Dennoch blieb der Eindruck der Küche düster, weil die ungefliesten Wände aus dunkelrotem Holz bestanden und die Armaturen zum Teil sehr alt waren.

Obwohl es eine Spülmaschine in der Küche gab, wusch Adrian mit der Hand seinen Teller ab.
 

„Wohl so gegen 15Uhr.“
 

„Mist, dann verpasst sie ja die ganze Action!“, seufzte Adrian leicht und sah sich selbst beim Abwasch zu, während seine Gedanken auf Expedition gingen.

Er hatte eigentlich gehofft, dass er ein wenig Gesellschaft beim Aufbauen der Bühne und Bänke hätte. Seine Mutter und Klaus würden den ganzen Tag wieder auf den Feldern verbringen. Ein Feld lag nämlich nun lang genug brach und sollte heute wieder auf Vordermann gebracht werden. Dann müssten sie auch noch die anderen Felder bewässern und, und. „Soll ich sie dann abholen und rumführen?“
 

„Wäre nett!“, meinte die Blonde und aß ihr Brötchen weiter. Nikola wollte eigentlich gestern noch frischere Brötchen backen, doch das Körnerfutter für die Hühner hatte einfach Vorrang gehabt. Für die Federtiere hatte sie sich sogar eine besondere Mischung überlegt gehabt, welche ihnen besonders gut schmecken sollte. Doch die Zubereitung gestaltete sich als relativ schwierig und kostete so die Bäuerin viel Zeit und Nerven. Danach hatte sie einfach keine Lust mehr aufs Backen, auch wenn sie das sehr gerne tat.

„Aber ich versuche mal gegen 15 Uhr zukommen!“
 

„Muss ich sie irgendwo abholen? Also an der Haltestelle?“ Adrian legte den alten Teller auf das Spülbrett und machte sich nun an die Tasse. Manchmal fand er es faszinierend, dass aus diesem alten Wasserhahn tatsächlich klares Wasser lief und keines, welches voller Rost war. Während er den schier historischen Wasserhahn anstarrte, überlegte er sich, ob wirklich DIE Tochter Atelli kommen würde, oder, ob es sich dabei nur um einen gleichen Nachnamen handelte. Wie würde diese Person wohl sein? Nett? Arrogant? Zickig? Tierlieb? Vielleicht eine radikale Vegetariern? Oder Jemand, der nur faulenzt? Im Grunde gab es zwei Szenarien:
 

Erstens: Das Mädchen hätte kein Benehmen und soll jetzt auf dem Bauernhof Manieren lernen.
 

ODER
 

Zweitens: Das Mädchen kommt aus der Großstadt und findet Bauernhöfe, oder die Tiere, so toll, dass es unbedingt dort Ferien machen wollte.
 

Doch gegen die erste Theorie sprach die Sinnlosigkeit. Warum sollte man seine Tochter auf einen Bauernhof schicken, wenn sie keine Manieren hat? Wäre dann Stubenarrest nicht besser? Oder Internetverbot? Sie waren hier doch nicht bei den strengsten Eltern der Welt. Wiederrum, warum sollte sie jetzt schon Ferien auf dem Bauernhof machen? Das Schuljahr war immerhin noch nicht rum. Es war alles SEHR verwirrend.
 

Adrian brachte seinen Abwasch zu ende, ehe Nikola ihm Nachschub durch ihren eigenen Abwasch verschaffte.

„Tut mir Leid Adrian! Aber ich brauche jede Minute, oder du musst das Mädel alleine begrüßen… und möchtest du das?“ Nikola grinste fies, sie hatte zwar recht mit ihrem Zeitdruck, doch sie nutzte Adrian auch wissend aus und erpresste ihn dabei sogar noch.
 

„Das ist fies! Aber ich gönne dir deine Provokation nicht.“, meinte Adrian fies grinsend, der Nikolas Verhalten nicht schlimm fand und sagte dann, mit einem aufgesetztem Lächeln: „Sehr gerne allerliebste Mutter!“
 

„Hach! Hab ich dich fein erzogen.“, neckte Nikola ihren Sohn zurück, klopfte ihm auf die Schulter und verschwand durch die Küchentür. Zugegeben, sie hatte heute beim Frühstück sehr getrödelt, weil sie wie Adrian unsicher war, was für einen Menschen sie heute als Gast bekommen würden. Sie bezweifelte, dass sie wirklich pünktlich zur Ankunft des Mädchens da wäre.
 

Adrian erledigte seine Arbeit besonders schnell, verlor dabei aber auch nicht an Qualität. Schnell räumte er noch das Geschirr weg, ehe auch er die Küche verlies und in den Flur trat. Auf dem kleinen und sehr alten Tisch im Flur stand die rote Plastikschüssel mit der Körnermixtur für die Hühner und daneben eine braune Plastikschüssel mit den dazugehörigen Salatblättern. Vorsichtig packte der Junge die rote Schüssel in die Braune und lief damit durch die neue Haustür hinaus, welche noch von Nikola offen stand. Adrian lief am Haus entlang, entgegengesetzt der Fließrichtung des Flusses. Hinter dem Haus schloss sich ein großes, gut begehbares Hühnergehege an. Das Gehege war nicht nur sehr lang und breit, sondern auch sehr hoch und bot den Hühnern neben einigen Häusern zum Eier legen auch die Möglichkeit auf verschiedene Ebenen zu klettern. Trotz des weitläufigen Käfigs, ließen sie die Hühner am Abend aus dem Käfig. Dabei musste aber immer Jemand aufpassen, um Füchse oder andere Raubtiere zu vertreiben. Die Hühner hatten dann auch die Möglichkeit den Dachsbach besser kennenzulernen.
 

Adrian schloss das Vorhängeschloss mit dem Schlüssel auf, welchen Nikola oben auf die Körner gelegt hatte. Das Gehege hatte einst Nikolas Vater gebaut, doch vor ein paar Jahren hatten sie das Gehege erweitert, um noch mehr Hühner halten zu können. Adrian klappte den Bügel des Schlosses weg und öffnete die Tür. Das offene Schloss legte er zu Boden und ging dann mit den Schüsseln in den Käfig. Kaum war er im Revier der Hühner, kamen diese schon auf ihn zugelaufen, die Tiere wussten ganz genau, wann es Frühstück gab. Damit kein Huhn abhanden käme, zog Adrian nach abstellen der Schüsseln schnell die Tür zu. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutzen einige, freche Exemplare der Federtiere aus, um bereits einige Körner aus der Schüssel zu picken. Doch diesen Komfort gab es bei Familie Gerst nicht!

„Böse! Böse!“, scheuchte Adrian die Tiere, mit Einsatz seiner Hände, von den Schüsseln weg und hob diese wieder hoch. Die Tiere sollten es nicht zu leicht mit dem Futter haben und so kippte er einige Körnerhaufen auf den Boden. Im Eingangsbereich war dies noch sehr einfach, weil es dort keine höheren Ebenen für die Hühner gab, diese gab es nur im hinteren Bereich des Geheges. Dort war es Adrian nicht möglich Körnerhaufen zu legen, weil er sich dafür bücken müsste und zum Teil sehr tief. Theoretisch könnte er die Holzplatten auch herausnehmen, doch dies wäre zu viel Arbeit. Deswegen versorgte er diesen Bereich erst am Ende mit Körnern, in dem er die fast leere Schüssel einmal nach vorne schwenkte und so das Futter großzügig verteilte. Mit den Salatblättern ging er ähnlich um, wobei er einige von den Blättern auf die Rücken der Hühner legte, damit andere Hühner diese von den Rücken fressen würden. Adrian fand dies immer sehr witzig und machte das schon, seitdem er denken kann.
 

Während die Hühner mit Fressen beschäftigt waren und Adrian diesen genug zugesehen hatte, ging dieser zu der einzigen gemauerten Wand des Käfigs. Aus einer Klappe in dieser holte er eine Palette aus Pappe für die Eier. Wenn er schon hier war, konnte er natürlich auch gleich abernten, bevor noch mehr Hühner mit dem Brüten beginnen würden. Dafür durchsuchte der Bauernjunge erst die Hühnerställe und danach noch ein Mal das Gehege an sich. Die Ausbeute an Eiern war heute wirklich gut und vielleicht wäre sie morgen sogar noch besser. Obwohl seine Mutter ihm beigebracht hatte, wie man die Hühnereier richtig durchleuchtete, wollte er das nicht alleine machen. Vorsichtig lud Adrian die erbeuteten Eier in die rote Schüssel um und trug diese dann, mit der anderen Schüssel und der Platte aus dem Gehege. Nachdem er die Tür verschlossen hatte, machte sich der Jugendliche wieder auf den Weg zum Haus. Dort trug er die Eier in den Lagerraum und steckte sie wieder zurück auf die Papppalette. Diese stellte er neben die durchleuchteten Eier und verlies den Raum wieder. Ordnungsgemäß stellte Adrian dann noch die Schüsseln weg und sah schweigend zu der Uhr. Er wollte die Bühne eigentlich nicht alleine aufbauen, weil dies besonders schwer war. Aber was sollte er machen? Klaus war immerhin mit Nikola auf dem Feld und seinen Freund wollte er da eigentlich nicht mit reinziehen. Oder sollte er doch? Adrian war unsicher! Marcel war zwar wirklich hilfsbereit, doch heute war ein freier Tag und sicherlich wollte dieser auch entspannen. Zudem war es noch früh am Morgen! Bis er die Kaisermühle erreicht hätte, wären sie erst spät mit dem Aufbau fertig.

Adrian diskutierte noch einige Zeit mit sich, bis er zu dem Entschluss kam, dass er Marcel nicht um Hilfe bitten würde. Das Sommerfest war ja auch ein ‚Geschenk‘ für ihn, also sollte er dafür auch nicht arbeiten. Ein schiefer Blick auf die Uhr verriet ihm ohnehin, dass er endlich anfangen sollte, wenn er noch bis morgen fertig werden wollte.
 

So bewegte sich Adrian endlich zur Scheune und holte aus dieser die nötigen Einzelteile für die Bühne. Bei seinem ersten Sommerfest hatte sich Klaus überlegt, wie man die Bühne einfach zerlegen könnte, damit der Wiederaufbau auch für eine Person möglich wäre. Tatsächlich kam er auf eine Idee für dieses Vorhaben und entwarf noch am selben Tag, auf einer Serviette, einen Bauplan für den Aufbau der Bühne. Die Einzelteile hatte er dafür durchnummeriert. Obwohl dieses Ereignis schon viele Jahre zurückliegt, blieb der Plan auf der Serviette und wurde nie wirklich zu Papier gebracht. Es grenzte an ein Wunder, dass diese dennoch zu lesen war.

Der alleinige Aufbau der simplen Bühne war Dank Klaus wirklich möglich, doch nachwievor sehr anstrengend. Das bereitete Adrian doch eine gewisse Unsicherheit. Würde er es wirklich schaffen? Klaus hatte es schon geschafft, doch der Vorarbeiter war auch deutlich älter und muskulöser als er. Langsam fing der Braunhaarige Junge an zu bereuen, dass er seiner Mutter versichert hatte, dass er die Bühne auch ohne Klaus aufbauen könne. Er wusste noch nicht mal, wie er die Einzelteile auf die Wiese bekommen würde. Einige Teile konnte man zwar problemlos tragen und für die größeren gab es den Anhänger. Doch der Traktor war im Einsatz und alleine den Wagen zu schieben wäre sicherlich zu schwer!
 

Einige Stunden vergingen und die Bühne für das Sommerfest stand tatsächlich auf der Wiese und machte zudem einen soliden Eindruck. Was war geschehen? Hatte Adrian Superkräfte entwickelt? Hatte Klaus die ganze Arbeit gemacht? Oder war das ein Werk der Hexerei?

Nachdem Adrian versucht hatte den Wagen zu bewegen, merkte er schnell, dass dies anstrengender war als einem tollwütigen Hund den Zahn zu ziehen. Durch diese Qual sah er sich dazu getrieben doch zum Telefon zu greifen, um Hilfe anzufordern. Sein helfender Engel war zum Glück schon wach gewesen und gelangweilt. Das waren die perfekten Vorrausetzungen dafür, dass er doch kommen würde um zu helfen. Seine Mutter half dem freiwilligen Helfer noch bei der Überbrückung der Distanz und so konnten die Beiden direkt anfangen.

Sie brauchten relativ lange für den Aufbau, waren aber verhältnismäßig sehr schnell, dafür, dass sie heute das erste Mal eine Bühne aufbauten. Die Bilanz am Ende zeigte auch deutlich, dass sie nicht auf den Kopf gefallen waren. Es gab keine Verletzten und keine überzähligen oder fehlenden Schrauben. Leider hatte das Helferlein nicht genug Zeit um noch länger zu bleiben und so saß Adrian, nach getaner Arbeit, auf der Bühne.
 

„Uff! Niko~w ist echt lange weg, am Ende muss ich unsere werte Dame wirklich noch alleine abholen… OH SHIT! Die habe ich ja total vergessen!“ Panisch sah Adrian auf seine Uhr, nur um festzustellen, dass diese nicht an seinem Handgelenk war.

„Uw! Dies doch drinne! Mist! Mist!“ Gestresst sprang er von der Bühne und rannte zurück zum Hof. Zum Glück lag die Wiese direkt an der Kaisermühle und so erreichte Adrian sein Zuhause in kürzester Zeit, um gerade mit zu erleben wie ein schwarzes Auto, einer teuren Marke auf dem Hof vorfuhr. Das Auto war etwas länger als die übliche Ausführung und komplett schwarz, selbst die Scheiben, abgesehen von der Windschutzscheibe natürlich. Das Fahrzeug strahlte eine unbeschreibliche Eleganz aus und hätte man problemlos nach Hollywood verfrachten können, doch es wäre selbst dort noch zu edel.
 

„Ach du heiliger Käse!“, jammerte Adrian. Dort kam keine werte Dame an, sondern eine Prinzessin! Musste er jetzt etwa niederknien? Die Limousine fuhr vor Adrian und parkte längs, direkt vor ihm. Kurz nachdem der Motor ausging, stieg der Fahrer aus und lief vor der Kühlerhaube vorbei, zu der Tür der hinteren Sitzbank. Obwohl Adrian direkt auf die Tür sah, beachtete der Chauffeure den Bauernjunge nicht und öffnete stattdessen lieber die Türe. Für einen kurzen Moment glaubte Adrian, dass es aus dem Inneren des Wagens golden leuchten würde, doch das hatte er sich wohl nur eingebildet. Denn das, was hinter der Tür lauerte war kein Gold, sondern Sabrina! Und diese war immer noch sehr wütend.
 

„Kai! Fahren Sie mich hier weg! Ich habe keine Lust mehr auf diesen Ort!“

„Gnädigste! Wir sind gerade erst angekommen.“

„Das ist mir egal! Mein Vater spinnt! Punkt! Bringen Sie mich hier weg! SOFORT!“

„Ich befürchte das wird nicht gehen.“

„Grah!“ Wütend stieg Sabrina aus dem Wagen und verschränkte direkt ihre Arme vor ihrem rosa Top. „Gott! Hier stinkts!“ Natürlich wusste sie, dass Adrian direkt vor ihr stand, doch sie war wütend, also musste er das ertragen.
 

Adrians Gesicht verzog sich sofort. Diese Person war ihm vom ersten Moment an unsympathisch. Dennoch versuchte er freundlich zu sein und so schluckte er all seine Unsympathie herunter und ging auf Sabrina zu, um ihr die Hand zureichen.

„Du musst unser Gast sein oder? Ich bin Adrian! Hallo!“
 

„Gut erkannt! Ich bin Sabrina und bla bla! Wo ist mein Zimmer?“ Es erklärte sich natürlich von selbst, dass Sabrina Adrian nicht die Hand zum Gruße reichte, immerhin hatte sie ihre Arme doch gerade verschränkt.
 

„…“, schwieg Adrian genervt und sah zu Kai, welcher gerade die Autotür schloss und zum Kofferraum ging.
 

„Hallo! Junge! Ich rede mit dir!“
 

„Ich zeig dir dein Zimmer gleich! Hol erst einmal dein Gepäck.“ Adrian wusste eigentlich nicht, welches Zimmer Nikola für Sabrina vorgesehen hatte, deswegen ging er von dem Gästezimmer aus.
 

„Geh vor! Kai! Kommen Sie!“

„Jawohl!“
 

Unsicher sah Adrian den Chauffeur an und fragte sich, ob dieser wohl die ganze Zeit bei Sabrina bleiben würde. Kopfschüttelnd ging Adrian voraus, zu der Haustür.

Das Wohnhaus von Familie Gerst war eine Kombination aus einem alten und einem neuen Haus. Das Erdgeschoß des Hauses war das alte Haus der Kaisermühle, in welchem man noch die Küche, das Wohnzimmer, die Lagerräume fand, sowie noch einige andere Zimmer. Auf dieses Haus lies Nikola ein neues, modernes Haus bauen. Dieses bildet das erste Stockwerk des Hauses und beinhaltet neben den Schlafzimmern auch das Badezimmer und ein Gästezimmer. Direkt an das Haus ist noch eine weitere Scheune gebaut, in welcher diverse Geräte, Stroh und Heu lagerten. Stand man vor der Haustür, lief auf der anderen Seite des Hauses der Dachsbach entlang. Folgte man dem Flussverlauf kam man zu der Wiese für die Pferde, auf der das Sommerfest stattfand, sowie zu den Ställen für die Tiere. Hier fand sich auch der Stall für die Kühe, welcher aber ungünstig lag, weil die Kühe auf einer anderen Wiese grasten. Der Stall stand nur dann günstig, wenn sie die Wiese wechseln, dann fand man die Kühe auf einer Wiese vor den Pferden. Hinter der Fläche für die Pferde und deren Ställen, schloss sich eine Wiese für die Schafe der Kaisermühle an und deren Unterschlupf. Die entgegengesetzte Richtung führte zu dem Hühnerstall und etwas weiter zu den Ersatzställen für die Pferde. Durch den Dachsbach und die umgebenden Hügelberge war das Grundstück der Kaisermühle sehr lang gezogen.
 

„Da wohnt ihr? Ihhh! Ist das Haus irgendwie aus Lehm gebaut? Bah!“

„Aus Lehm? Und warum sieht man dann da Steine?“, fragte Adrian genervt und öffnete die weiße, moderne Tür zu dem alten, lehmfarbendem Haus. Während Adrian eintrat, kündigte er bereits das erste Ziel der Hausführung an: „Erstmal zeig ich dir dein Zimmer! Dann kann dein… Kai deine Sachen ablegen und gehen.“

„Hast du was gegen Kai? Lass den Mal bloß in Ruhe!“

„Nein, habe ich nicht. Aber hier gibt es keine Diener.“

„Er ist mein Chauffeur okay?“

„…“
 

Die Wände des Flures waren mit einer Tapete in alter Blumenoptik gespickt. Direkt neben der Haustür befand sich rechts, wie links eine Tür. Doch Adrian hielt sich nicht auf und ging direkt geradeaus, vorbei an dem alten Tisch und blieb stehen. Wieder in Blickrichtung befanden sich nun rechts drei weiße Türen. Die Rahmen der Türen lagen direkt neben einander, ohne Abstand und wirkten dadurch fast wie eine Schrankwand. In jeder der Türen steckte ein Schlüssel.

„Jetzt pass auf! Hier siehst du drei Türen…“

„Ah-Ha!“

„Die Rechte…“, fing Adrian an und öffnete für seine Erklärung die Tür. Hinter dieser verbarg sich eine alte Holztreppe, welche direkt nach unten führte. Die Treppe sah aus, als hätte man sie direkt aus alten Holzbrettern zusammengeschusterte. „Führt in den Keller! Und nun hör zu, das ist GANZ WICHTIG! Mach die Tür immer zu! Im Keller nisten sich gerne Mäuse oder auch Ratten an! Die kommen über die Treppe dann hier hoch und dann haben wir sie überall!“
 

„Ihhhhhh! Wie eklig!“, schrie Sabrina bei diesem Gedanken auf und verzog direkt das Gesicht. „Ist ja sau widerlich hier! Euch sollte man das Gesundheitsamt auf den Hals schicken.“

„Großstadt-Girly…“, seufzte Adrian leise vor sich her und schloss die Tür wieder. Sabrinas Beleidigungen fingen an ihn sehr zu nerven. Lange würde er sich das nicht mehr bieten lassen. Als nächstes öffnete er die mittlere Tür, welche wie die rechte Tür nach rechts aufging. „Garderobe.“ Auch diese schloss Adrian wieder und öffnete nun die letzte Tür, welche entsprechend ihrer Position auch nach links aufging. Auch hinter dieser Tür steckte eine Treppe, welche jedoch nach oben in den Neubau führte. Zwischen Treppe und Türrahmen war noch eine flache Stelle, damit man die Tür besser schließen konnte.

„Geht vor! Und auch hier die Tür schließen.“ Kaum hatte Adrian das gesagt, zuckte Sabrina angewidert zusammen.
 

„Sind da oben auch Ratten und so?“

„Nein! Aber wenn sie es ins Erdgeschoß schaffen, müssen sie es ja auch nicht noch nach oben packen oder?“

„Ich hoffe das für dich!“, drohte Sabrina und ging vorsichtig vor. Sie traute Adrian nicht und sah sich deswegen die Treppe besonders gut an, nicht, dass sich irgendwo eine Ratte verstecken würde, welche sie jetzt anfallen würde.
 

„Bitte entschuldigen Sie ihr Verhalten.“, seufzte Kai und folgte mit Sabrinas Koffer beladen dem Mädchen. Der Chauffeur hatte gemerkt, dass sich Adrian alle Mühe gab sich nicht über die Tochter seines Arbeitgebers aufzuregen.

„Sie können ja nichts dafür.“ Adrian folgte als Letzter und zog hinter sich die Tür zu. Das kleine, versteckte Treppenhaus war durch ein Fenster gut erhellt und für die Nacht gab es sogar eine Lampe an der Decke. Im Flur des ersten Stockwerks angekommen, wartete Sabrina auf die Anderen. Natürlich kam Adrian als Letzter die Treppe raufgestiegen, übernahm aber dennoch sofort das Kommando. Die Richtung die er dabei einschlug, wäre im Erdgeschoß der Weg zu Haustür gewesen, doch natürlich befand sich in dem Stockwerk keine Tür am Ende des Flures, stattdessen eine auf der rechten Seite. Der Flur war weiß tapeziert und strahlte eine angenehme wärme aus, er war sehr hell, nicht so wie der Flur des Erdgeschosses und wirkte dabei sehr modern. Sabrina gefiel es hier oben deutlich besser. Adrian öffnete die Tür, blieb jedoch an der Seite stehen.

„Das ist dein Zimmer!“
 

„Ah-Ha!“ Sabrina ging zügig in das Zimmer und lies ihren Blick durch die Räumlichkeiten schweifen. „Mh…“ Als Gästezimmer bot der Raum nicht sonderlich viel, nur das Nötigste. So stand neben dem Fenster, an der Wand, ein etwas älteres Holzbett, mit einer Bettdecke, auf der Katzen abgebildet waren und an der gegenüberliegenden Wand ein Schrank, welcher richtig alt war und nicht gerade durch sein Design hervorstach. Daneben fand sich ein simpler, ovaler Spiegel. Als kleines Highlight bot das Zimmer einen älteren Sessel mit Stoffbezug und einem kleinem Tisch davor. Für die Beleuchtung am Abend sorgte entweder die Deckenlampe, mit moderner Halogen-Technik oder die Nachtischlampe auf dem Nachttisch. Trotz eines schönen Holzbodens war Sabrina überhaupt nicht begeistert.

„Naja! Modern ist das ja nicht! Aber für eure Standards ist es sicherlich top!“, seufzte Sabrina und ging vor zu dem Schrank. „Mh! Ders hässlich! Da muss ein Neuer her! Ich denke da an etwas Modernes, mit schwarzer Metallic-Optik! Ja“
 

„Wir werden wegen dir sicherlich keinen neuen Schrank kaufen! Der funktioniert wunderbar! Er hält viel aus und für dich reicht der allemal!“
 

„Funktionieren? Oh man! Natürlich funktioniert der! Das beschreitet doch auch Keiner! Aber Gegenstände sollen nicht nur funktionieren, sondern Aussehen! Komm schon! Warum glaubst du kaufe ich mir teure Uhren? Die zeigen wie angesagt du bist! Die Uhrzeit kannst du auch auf jeder Bahnhofsuhr ablesen!“
 

„Was? Du würdest praktisch eine Uhr tragen, welche überhaupt nicht funktioniert, dafür aber teuer ist?“
 

„Oh man! Du verstehst doch Garnichts! Erst kommt das Design, dann die Funktion!“
 

„Und wo bleibt der Nutzen?“
 

„Oh GOTT! BITTE! Du bekommst wohl echt mageres Taschengeld, oder? Der Nutzen ist doch total egal! Es muss aussehen!“
 

Adrian verstummte. Sabrina gab sehr viel auf ihre Worte, das merkte der Jugendliche schnell. Doch er verstand nicht, wie das Aussehen über dem Nutzen und der Funktion stehen konnte. Natürlich wäre ihm dabei das Aussehen nicht egal, würde er eine Uhr kaufen, würde er natürlich eine Uhr nehmen die ihm gefallen würde, würde dabei aber auch auf den Preis achten. Besonders Unwichtig ist ihm dabei, ob die Uhr modern oder schick wäre. Er trug ja die Uhr, warum sollte sie dann den Anderen gefallen? Er musste doch damit ‚leben‘.
 

„Und nun sag nicht, dass du im Laden nur Sachen kaufst, die nichts aussehen! Du kaufst doch auch das, was gefällt!“
 

„Ja! Aber was MIR gefällt und nicht was ‚hipp‘ ist! Oft braucht man doch auch nichts Neues! Sieh dir den Schrank an! Er tut was er soll, deswegen muss man ihn doch nicht austauschen.“
 

„Oh man! Das hatten wir doch grad! Guck dir den Uhrenkauf an! Würdest du eine alte Holzuhr, einer echt-goldenen, modernen Uhr vorziehen?!“
 

„Echt golden? Das braucht man doch nicht! Da nehme ich doch lieber eine, die nur halb so teuer ist und dennoch gut aussieht!“
 

„Ja, aber was drückt die Uhr dann aus? Mh? ‚Seht mich an, ich gebe mich mit Billigem zufrieden! ‘ So wirst du nie beliebt! Teure Habseligkeiten vermitteln die eigene Tollheit! Billig Kram zeigt nur, dass du dich mit mindere Ware zufrieden gibst, so bekommst du auch nur billige Freundinnen!“
 

„Tollheit?“
 

„So Jemanden von meinem Format würdest du nie rumbekommen!“
 

„So Jemanden will ich bestimmt nicht!“
 

„Was? Unerhört! Mit dir zu diskutieren ist sinnlos! Du bist richtig verbohrt! KAI! RÄUMEN SIE MEINE SACHEN IN DEN SCHRANK!“ Sabrina war sehr wütend auf Adrian, weswegen Kai das natürlich sofort ausbaden musste. Sie fühlte sich von Adrian nicht nur beleidigt, sondern auch herausgefordert. Sie wusste nämlich ganz genau, dass sie gut aussah und dieser ‚Bauernlümmel‘ wusste einfach nicht, was gut aussehend ist. Kein Wunder! Das hatte sie schon während der Diskussion deutlich gemerkt. Ihr Entschluss stand fest! Sie würde hier bleiben und Adrian zeigen wie toll und begehrt sie ist.

„Du wirst noch sehen!“, drohte sie leise vor sich her.
 

Auch Adrian war sichtlich angenervt von dem neuen Gast. Das war nur zu verständlich, immerhin ging sie alles andere als höflich mit ihren Mitmenschen um. Auch er hatte einen Entschluss gefasst. Er würde Sabrina noch zeigen, dass der Nutzen der Dinge wichtiger war als ihr Aussehen. Vor allem aber plante er auch sie an ihre Grenzen zu bringen. Adrian war sich sicher, dass sich das schwarzhaarige Mädchen für die Arbeiten zu fein wäre. Doch das wollte er ändern.
 

Beide Parteien ließen das Kriegsbeil erst ein Mal ruhen und so führte Adrian seine neue ‚Freundin‘ weiter durch das obere Stockwerk. Der nächste Halt war dabei das Badezimmer, welches am Modernsten eingerichtet war. Nikola legte nämlich sehr viel wert darauf. Doch auch diese Zimmer überzeugte Sabrina nicht total. Sie war zwar beeindruckt von der verhältnismäßigen Moderne, wurde davon aber nicht vom Hocker gerissen. Die nächsten zwei Räumlichkeiten durfte Sabrina nicht betreten, Adrian zeigte legendlich auf die Türen. Bei den Räumen handelte es sich ein Mal um sein Zimmer, dieses sollte Sabrina nicht betreten, weil Adrian sie nicht mochte und um das Zimmer seiner Mutter, in das Sabrina keinen Einblick bekam, weil es eben das Schlafzimmer seiner Mutter war. Das verstand Sabrina sogar, aber nicht die Begründung, warum sie Adrians Zimmer nicht sehen durfte. Der Jugendliche wollte einfach nicht haben, dass das verwöhnte ‚Gör‘ über sein Reich herziehen würde und nannte deswegen als Grund: „Weil ich es will.“

Während sich die beiden Jugendlichen wieder auf den Weg nach unten machten, verabschiedete sich noch Kai und verschwand schneller aus dem Stockwerk, als eine Wanze bei Licht. Unten angekommen zeigte Adrian noch ein kleines Badezimmer, welches nur aus einer Toilette und einem Waschbecken bestand, sowie Küche und Wohnzimmer. Die anderen Räumlichkeiten hielt Adrian für nicht wichtig genug. Auch das Wohnzimmer, sowie die Küche hatte er nur ganz kurz gezeigt, ohne, dass Sabrina den Raum betreten hatte. Die Führung und die Diskussionen hatten einiges an Zeit gekostet und Klaus und Nikola waren immer noch nicht aufgetaucht.
 

„Du hast Glück, dass es schon so spät ist! Aber du wirst jetzt trotzdem mit anpacken! Morgen feiern wir unser Sommerfest! Da kommen viele Leute und ich habe die Bierbänke noch nicht aufgebaut! Da wirst du mir helfen und danach darfst du noch die Planschbecken für die Kleinen aufpumpen.“, kommandierte nun Adrian das Mädchen und ging zur Haustür hinaus.
 

„Bitte was? Du kannst mich mal! Ich lass mich doch hier nicht kommandieren!“
 

„Du bist hier um mit anzupacken! Du machst hier nicht Ferien! Du hilfst mit, wie alle Anderen auch! Und für das Aufbauen der Sitzbänke sollte dein Verstand doch ausrei… Ach ne! Ich zeige es dir lieber!“ Adrian provozierte Sabrina absichtlich. Er lies sich von ihr genauso wenig sagen, wie sie von ihm. Doch er hatte das Gefühl am längeren Hebel zu sitzen, immerhin war er hier der Einheimische und sie nur ein Gast.
 

„Du! Sprich nicht so mit mir! Ich habe mehr Grips als du!“
 

Darauf ging der Jugendliche nicht mehr ein und ging einfach vor zu einer der Scheunen. „Du! Na warte!“ Wütend folgte Sabrina ihrem Gastgeber, blieb jedoch vor den großen Türen der offenen Scheune stehen.

„Ihh! Das ist ja total verdreckt alles!“

„Das ist nur Staub! Staub, Erde und Stroh! Das frisst dich nicht auf! Und die Spinnenweben sowie so nicht!“ Adrian ging ohne zu zögern in die Scheune und rief dann aus dieser: „Kommst du jetzt?“
 

„Vergiss es!“

„Ach…“, seufzte Adrian schwer und rief nach kurzer Zeit zurück: „Hilf mir jetzt beim Tragen! Zu Zweit ist das viel leichter! Und ich verspreche dir, kein böses Staubkorn wird dich verletzen.“
 

„Ey das wirst du SO bereuen! Ich schwör!“ Zögerlich trat Sabrina in das Gebäude ein. Dabei sah sie ängstlich in alle Ecken, aber auch auf den Boden und an die Decke. Überall erwartete sie etwas total Widerliches und Abstoßendes. Aber sie hatte auch realistische Ängste vor möglichen Spinnenkolonien und Rattenplagen. Sie hatte so große Angst, dass sie sogar etwas zitterte.

Doch Adrian hatte kein Mitgefühl, er war genervt! Er verstand nicht, vor was Sabrina eigentlich Angst hatte. Bei anderen Menschen wäre er mitfühlend gewesen und hätte versucht sie zu unterstützen, doch nicht bei Sabrina! Sie hatte es verdient! Am Liebsten hätte er das Mädchen noch ein wenig ‚leiden‘ gelassen, doch er hatte die Zeit im Blick. So lief er eisernen Schrittes auf sie zu und packte ihren Arm. „Komm! Wir haben nicht ewig Zeit.“, sagte er und zog die Ängstliche zu den Sitzbänken in der Ecke der Scheune. Gegen diese Art der Fortbewegung sträubte sich Sabrina natürlich besonders.

„Lass mich los du Depp! HEY! AHHhhhhhhhh!“, schrie sie dabei.

„Schwing die Hufe! Es gibt noch einiges zutun!“
 

„Das ist mir egal!“

„Mach jetzt!“, befahl Adrian und lies Sabrina los, als sie die Sitzbänke erreicht hatten. „Weißt du, wie man sowas trägt?“

„Ich bin doch nicht blöd!“

„Aber verwöhnt!“, meinte Adrian nur kurz und stellte sich an das Ende der Sitzbänke, um dieses anzuheben. Leider hatte er nicht damit gerechnet, dass Sabrina nicht auf dieselbe Idee kam. Genervt lies Adrian die Bank wieder ab.
 

„Wie wäre es mal, mit anpacken?“

„Ich? Pah! Als…“

„MACH JETZT!“, rief Adrian wütend.

„Schrei mich gefälligst nicht an!“

„Ich versteh schon, warum dich dein Vater hier hergeschickt hat!“

„Ach halt dein Maul!“, entgegnete Sabrina sofort gereizt und hob ihre Seite der Sitzbank an. „Was ist nun? Mach du jetzt mal hinne!“, provozierte sie Adrian.
 

Seufzend hob dieser erneut seine Seite an und machte sich langsamen Schrittes auf den Weg zur Bühne. Mit Klaus trug er meist zwei Bänke auf einmal, doch diese Prozedur wollte er Sabrina nicht antun, zumal er selbst auch sehr ungern zwei Bänke trug. Um vor Sabrina jedoch als sehr taff dazustehen, erzählte Adrian natürlich sofort, dass er mit dem Vorarbeiter immer zwei Bänke auf einmal trug. Doch Sabrina lies sich davon nicht beeindrucken, sie hatte Adrian durchschaut, kein Wunder, immerhin baggerten sie sehr viele Leute an, da merkte sie schnell, wer sich doch etwas mehr überschätzte.

Der Weg war nicht sonderlich lang, doch summierte er sich durch die ganzen Gänge zeitlich sehr auf. Oft stellte sich Sabrina auch quer, wollte eine Pause oder gar ganz aufhören und so wurden sie tatsächlich erst gegen Abend mit dem Aufstellen der Bänke fertig. Gerade wollten sie die letzte Bierbank zu ihrem Bestimmungsort bringen, tauchte bereits Adrians Mutter wieder auf der Bildfläche auf.
 

„Hey Großer!“, begrüßte sie ihren Sohn, welcher die Bank vorsichtig abließ, um sich umzudrehen.

„Hey Nikow! Du bist zurück!“

„Ja hat etwas länger gedauert.“, entschuldigte sich Nikola und sah an ihrem Sohn vorbei, direkt zu Sabrina. „Mhhh.“ Ihr war natürlich klar, dass dieses Mädchen die ‚Neue‘ sein müsste und ging deswegen zu ihr.

„Du bist also unser Gast?“, fragte Nikola mit einem freundlichen Lächeln und reichte ihr die Hand.

„Ja das bin ich!“, entgegnete Sabrina mit einem zuckersüßen, unschuldigen Lächeln und schüttelte Nikolas Hand. „Sabrina Atelli! Ich bin hocherfreut Sie kennen zu lernen.“
 

Bei Sabrinas freundlicher Begrüßung fiel Adrian Alles aus dem Gesicht. Hatte diese körperliche Arbeit das Mädchen etwa direkt verändert? Oder war dieses Auftreten nur ‚Show‘? Adrian blieb unsicher, vermutete aber natürlich hinter dieser Freundlichkeit, gegenüber seiner Mutter, einen Trick.
 

„Oh bitte! Ich bin Nikola Gerst! Bleib ruhig beim Du! Ich tue es nämlich auch.“

„Vielen Dank Frau… ich meine Nikola!“ Mit einem verlegenen Lächeln zog Sabrina ihre Hand wieder zurück und sagte dann, in einem freudigen Ton, „Ihr Hof ist wirklich sehr schön! Ich bin froh hier helfen zu dürfen.“
 

„Schleimer…“, zischte Adrian wütend, welcher glaubte Sabrina durchschaut zu haben. Sie wollte sich wohl bei seiner Mutter einschleimen, so, dass sie eventuell weniger Arbeiten vollrichten müsste. Doch dieser Plan war undurchdacht! Auf dem Bauernhof musste jeder mit anpacken.
 

„Freut mich, mit dir eine kräftige Arbeitskraft bekommen zu haben.“, strahle Nikola freudig, mit einem leichten provokanten Blick. Sie kaufte Sabrina diese Schleimeri nämlich auch nicht ab und vermutete hinter diesem Verhalten dasselbe Ziel, wie Adrian. „Was müsst ihr zwei den noch machen?“
 

„Also die eine Bank müssen wir noch aufbauen, dann noch die Planschbecken. Ist Klaus Heim?“

„Ja ist er, er will seiner Nachbarin noch im Garten helfen. Mhhh dann seid ihr ja fast fertig! Habt ihr auch vor Flicki aufzubauen?“

„Och klar! Sabrina ist doch so scharf aufs Arbeiten, da sollte Flicki kein Problem sein.“ Mit einem bösen Grinsen sah Adrian zu Sabrina. Diese entgegnete ihm einen bösen Blick, welcher bei Adrian nur ein freudiges Grinsen auslöste.
 

Nachdem Gespräch entschloss sich Nikola das Abendessen vorzubereiten und verabschiedete sich von den beiden Jugendlichen. Vor der Zubereitung des Abendessens sah sie jedoch noch bei den Pferden und Schafen vorbei. Obwohl es einen freiläufigen Schweinestall gab, leistete sich die Familie Gerst momentan keine dieser Tiere. Doch Nikola hatte bereits einen Züchter kontaktiert und wollte eigentlich dieses Jahr wieder ein paar wenige Exemplare halten. Die Schafe waren schnell versorgt, die Pferde nahmen jedoch etwas mehr Zeit in Anspruch. Die Pferde machten immer sehr viel Arbeit, weshalb Nikola jungen Mädchen bezahlte Arbeit in ihrem kleinen Gestüt anbot. Die Nachfrage war natürlich riesig, die Verlässlichkeit an machen Tagen leider geringer, was heute leider zu einer längeren Arbeit führte.
 

Nachdem auch die letzte Bank richtig positioniert war, machte sich Adrian wieder auf dem Weg zum Haus.

„Das eine Planschbecken ist im Keller, Flicki liegt in der Scheune neben dem Haus.“, erklärte Adrian und blieb vor der Haustür stehen. „Weil du ja Schiss vor beiden Gebäuden hast, werde ich sie hohlen, heißt aber, dass du bei Flicki pumpen musst!“

„Jaja! Was auch immer Flicki sein soll und HEY! Komm jetzt nicht auf die Idee mir es zu erklären.“, seufzte Sabrina genervt und fügte dann noch, in einem sarkastischen Ton, an: „Denn ich will es ja UNBEDINGT wissen!“
 

Adrian erwiderte auf Sabrinas Sarkasmus keinen einzigen Satz und ging in das Wohnhaus. Er folgte der rechten Treppe, der Schränke, in den Keller. Der Keller hatte keinen Boden und bestand deswegen aus Sand. Überall standen Holzpfeiler im Boden, welche das Haus stützten. Zum Glück machten diese noch einen guten und stabilen Eindruck. Manchmal gab es auch zwischen den Pfeilern Wände aus unverputzten Steinen, doch im Großen und Ganzen war der Keller sehr weitläufig. Die Kinderbadeattraktion war schnell gefunden und so lief Adrian mit einem roten Päckchen wieder nach Oben. Das Planschbecken war gut gefaltet und war so einfach zu transportieren. Weil es draußen noch hell war, brauchte Adrian kein Licht im Keller anzumachen, das Licht der kleinen Kellerfenster reichte dafür vollkommen.
 

Draußen angekommen warf Adrian das rote Paket vor Sabrinas Füße.

„Aber auffalten kannste noch alleine?“, verabschiedete sich Adrian und ging nun in die Scheune direkt neben dem Haus. Sabrina zog zum Abschied ein trotziges Gesicht und hob dann einfach eine der Schichten, des Päckchens an. Sie zog diese einfach nach oben, wodurch sich das Planschbecken von ganz alleine auffaltete. Richtigherum stand es jedoch nicht, doch da half Sabrina großzügig nach. „Wow groß.“, spottete sie über den kleinen Pool. Sie war aus ihrer Kindheit natürlich direkt sehr große Schwimmbäder gewohnt und konnte sich gar nicht vorstellen, wie man in diesem Ding Spaß haben konnte.
 

Lange war Adrian nicht verschwunden. ‚Flicki‘ lag nämlich an Ort und Stelle. Der Jugendliche warf die Plane zurück und trug das deutlich größere, blaue Pakt nach Draußen. Es war auch deutlich schwerer, als das Rote.

„Schnapp dir dein Becken und komm mit!“

„Was? Warum sollte ich es dann auffalten?“

„Schleif es nicht über den Boden, davon geht es kaputt.“, entgegnete Adrian nur und ging vor zu den Wiesen.

„Kannst mich mal!“, entgegnete Sabrina sauer und faltete das luftleere Gebilde etwas zusammen, ehe sie Adrian folgte.
 

Adrian machte sich sofort daran, dass rote Planschbecken aufzupusten. Dieses gehörte zum Glück zu den altbekannten, runden Planschbecken und war deswegen problemlos mit dem Mund aufzublasen. Natürliche strengte diese Prozedur dennoch sehr an, doch Adrian wollte jetzt nicht noch ein Mal zurück zur Scheune gehen, um die Luftpumpe zu hohlen.

Sabrina sah Adrian gelangweilt dabei zu, wie das kleine Schwimmbad immer größer und praller wurde. Dabei merkte sie, dass das Planschbecken wohl schon etwas älter war. Das Rot der Ringe war außen schon deutlich ausgeblichen, hingegen es auf der Innenseite noch relativ intensiv war. Dabei zierten verschieden farbige Autos die Ringe des kleinen Planschbeckens. Die kleinen Autos erinnerten sehr stark an Autos, welche von kleinen Kindern gemalt wurden, nur, dass diese sehr einheitlich und ordentlich waren. Dadurch wirkte das Kinderbecken auf Sabrina aber noch älter und sie war sich sicher, dass das Plastik dieses Pools sicherlich voller hochgiftiger Stoffe wäre.

Obwohl Adrian in Kontakt mit diesen Stoffen kam, überlebte er das Aufbauen und atmete danach erst einmal kräftig durch. Er schnaufte schwer, als hätte er einen 1000Meter-Sprint hinter sich gebracht.

„Okay gut! Arbeit ansehen strängt auch an, nescht? Ich hohle jetzt gleich die Luftpumpe… Uff! Und dann pumpen wir Flicki auf! Beziehungsweise du!“

„WAS?!“

„Ja! Du pumpst und ich suche das Löcherpaar! Sonst geht die Luft ja wieder raus.“ Adrian sah bereits an Sabrinas Haltung, dass diese mit ihrer neuen Aufgabe nicht zufrieden war. Doch er wollte heute noch fertig werden! Deswegen lies er sie einfach vor Ort stehen und ging zurück zur Scheune. Sabrina sollte sich einfach nicht so anstellen! Die Luftpumpe zu bedienen ist nun echt kein Kunststück und wenn er das Loch schnell finden würde, was er vor hatte, wären sie ja auch schnell fertig.

Schnell schaffte der Jugendliche die Luftpumpe, sowie normales Paketklebeband bei. Weil die vier Löcher dicht beieinander lagen und dabei noch auf der Oberseite des Pools, konnte man diese eigentlich sehr gut mit dem Band kleben. Bei ‚Flicki‘ handelte es sich um einen Familienpool, welcher länger und breiter als die normalen Planschbecken war. Die Wände des Pools bestanden auch nicht mehr aus Ringen, sondern aus zwei großen, eckigen Wülsten. In dieses Planschbecken passte nicht nur viel Luft, sondern auch viel Wasser. Sie hatten den Pool eigentlich für das Sommerfest des letzten Jahres gekauft, weswegen dieser noch sauber und schön blau-dursichtig war, doch über Nacht hatte er vier Löcher, nebeneinander, in den Poolrand bekommen. Erst vermutete Nikola einen Tierbiss, konnte das Tier jedoch nicht identifizieren und beließ es bei einem dämlichen Jugendstreich. Die Löcher waren nicht sonderlich groß, jedoch so groß, dass man sie deutlich sah, wenn der Pool stand. Aber die Löcher zu finden, während der Pool keine Form hatte, war zu schwer für Adrian, weswegen Sabrina als Pumpkraft herhalten musste.

Nach einer längeren Diskussion mit Adrian fing diese tatsächlich mit ihrer Arbeit an. Die Unterste Wulst war schnell mit Luft gefüllt, diese war auch unverletzt. Die Zweite und Oberste Wulst war das Sorgenkind des Pools. Während die Schwarzhaarige mit vollem Körpereinsatz pumpte, fuhr Adrian mit seiner Hand über den Poolrand und entdeckte durch den Luftstrom bald die Löcherpaare. Das Kleben der kugelschreiberspitzengroßen Löcher gestaltete sich ebenfalls als nicht sonderlich leichte Aufgabe. Bei seinen anfänglichen Versuchen klebte Adrian die Streifen unsauber auf, so, dass sich ein kleiner Kanal bildete und die Luft weiterhin ungehindert entwich. Doch nach ein paar hysterisch aufgeklebten Paketklebestreifen war das Problem des löchrigen Planschbeckens endlich gelöst! Mittlerweile näherte sich auch die Sonne dem Horizont, doch die Arbeit war endlich getan!
 

Passend zum Ende rief Nikola auch schon zum Essen. Obwohl Sabrina heute nicht allzu viel geleistet hatte, war sie doch auf ihr Werk stolz und freute sich auf ihr Abendessen. Natürlich gab sie dies vor Adrian nicht zu und nutzte die Gelegenheit einmal mehr, um das Dasein als Bauer in den Dreck zu ziehen. Nikola war aber eine gute Köchin und die eigens angebauten Zutaten verfeinerten den Geschmack ihrer Köstlichkeiten zusätzlich. Sabrina wusste, dass ihre Köche sehr gut kochten, immerhin waren es Sterneköche, doch das Essen ihrer Gastmutter schmeckte ihr auf eine besondere Art besonders gut. Sabrina war begeistert und konnte dies nicht verbergen, was sie bereute. Sie wollte diesem Bauernhof nichts Gutes abgewinnen. Sie hatte Angst ihr glamouröses Leben zu verlieren.

Den Abend verbrachte Sabrina mit einem ausgiebigen Telefonat mit der besten Freundin, in ihrem neuen Zimmer. Sie erzählte ihr, wie ‚scheiße‘ dieses Leben war und wie unmöglich Adrians Ansichten der Welt waren. Die beste Freundin verstand Sabrina natürlich vollkommen und erzählte ihr, im Gegenzug, den neusten Tratsch.

Adrian verbrachte den Abend nicht mit Fernsehen im Wohnzimmer, sondern las in seinem Zimmer noch ein Buch über Singvögel. So blieb Nikola alleine im Wohnzimmer zurück und sah sich eine Quizshow an. Bevor sie zu Bett ging, schleppte Nikola noch die Planschbecken von der Wiese zurück zum Haus. Sie wollte verhindern, dass die Jugendlichen von damals wieder das Planschbecken kaputt machen würden.
 

~~~
 

Mittlerweile schliefen schon Alle im Haus, außer Sabrina. Ihr war die Matratze zu hart und konnte dadurch einfach nicht einschlafen. Um sich etwas abzulenken stand sie auf und tapste gemächlich in die Küche. Ihr Orientierungssinn war sehr gut, weswegen sie den Weg bereits auswendig wusste.

Verschlafen knipste sie das düstere Licht der Küche an und ging zum Kühlschrank, als sie draußen vor dem Fenster etwas Merkwürdiges hörte. Zögerlich ging sie zu dem Fenster und zog die kleinen Gardienen zurück. Unsicher sah sie in die Dunkelheit, als plötzlich ein Schatten am Fenster vorbei huschte. Erschrocken wich Sabrina vom Fenster zurück.

„Hua!“, rief sie leise und legte sich die Hand auf die Brust. Sie atmete dreimal durch und redete sich ein, dass da draußen nichts war. Um aber dennoch sicher zugehen, wollte sie noch ein weiteres Mal nachsehen. Ängstlich und mit zitternder Hand zog sie die Gardine erneut zurück, als sie plötzlich, direkt vor dem Fenster zwei Augen aufleuchten sah.

„Ahhhhhhhh!“, schrie Sabrina voller Todesangst und stürmte aus der Küche, in den Flur und die Treppe hinauf. Im Gegensatz zu Nikola hörte Adrian Sabrinas Geschrei und fing sie im Flur ab des oberen Stockwerkes ab.
 

„Was ist los mit dir?“, fragte er genervt, wobei eine gewisse Sorge in seiner Stimme mitschwang.

„A-Adrian! D-Da… draußen! D-Da ist E-Etwas!“

„Was?“

„I-Ich hab d-da A-Augen gesehen!“

„Das sehe ich mir mal an!“ Adrian lies Sabrinas Schultern wieder los und ging in sein Zimmer. Mit einer Taschenlampe bewaffnet kehrte er zurück und ging vorsichtig die Treppe herunter. Sabrina hatte große Angst, folgte dem Jugendlichen aber dennoch nach draußen, vor die Türe.
 

„Wo hast du die gesehen?“

„Da!“, meinte Sabrina und deutete hastig in die Richtung der Planschbecken.

„Mhh…“ Vorsichtig schlichen die beiden Jugendlichen um die Ecke des Hauses und hörten tatsächlich Geraschel, welches eindeutig von dort kam. Adrian konnte das Geräusch jedoch deutlich identifizieren: Es kam aus dem Planschbecken. So lies er, aus guter Distanz, seinen Taschenlampenstrahl nach vorne wandern. Erst tastete er so das kleine Planschbecken ab, ehe er auf das Größere kam.

„WAS ZUM?!“, erschrak Adrian, als er plötzlich in das strahlende Gesicht eines kleinen Jungen leuchtete. Der kleine Schmutzfink saß im Planschbecken und sah zu den Beiden rüber. Durch das Licht der Taschenlampe konnte Adrian jedoch nicht viel über den Jungen sagen, dieser strahlte nämlich einfach nur vor sich hin und abgesehen von seinem Lächeln lag alles andere von ihm im Dunklen.
 

„Hey Kleiner! Was machst du denn da?“, fragte Adrian unsicher und besorgt, während er sich dem Planschbecken näherte.

„Adrian! Bleib hier! Das ist gruselig!“, jammerte Sabrina gequält. Ihr war es nicht geheuer, dass dort ein Junge saß! Sie war überzeugt, dass dieser ein Geist oder ein gefährliches Monster war! Doch Adrian lies sich nicht aufhalten. Fast nicht! Kaum hatte er einen Schritt auf das Planschbecken zu getan, dröhnte ein böses, tierisches Knurren durch die Dunkelheit. Adrian stoppte sofort und bemerkte, wie sich der Junge in Bewegung setzte. Er bewegte sich zu der linken Seite des Planschbeckens, dabei wirkte er nicht besonders groß, er schien eher zu krabbeln. Als er den Rand erreicht hatte, fing der Junge an seinen Kopf an Etwas zu reiben, während das bedrohliche Knurren immer leiser wurde. Langsam bekam auch Adrian es mit der Angst zutun, doch seine Neugier blieb größer als die Angst und so schwenkte er das Licht von dem Gesicht des Jungen zu dem, an was sich der Junge so schrubberte.
 

„OH MEIN GOTT!“, rief Sabrina panisch auf und rannte sofort hinter Adrian, in der Hoffnung, dass ‚es‘ sie nicht gesehen hätte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-09-03T12:32:53+00:00 03.09.2011 14:32
Hier bin ich wieder!
Ein ziemlich langes Kapitel mit ziemlich viel Information haben wir hier, so viel steht fest und ums einfacher zu machen, teil ich das mal in drei Abschnitte ein:

vor Sabrinas Ankunft:
Man merkt deutlich, dass du eine ziemlich genaue Vorstellung von diesem Hof hast. Wo sich was abspielt, wie die Gegend drum herum aussieht, wie man dort hin kommt. Aber die Frage ist auch immer: ist das an dieser Stelle der GEschichte wichtig? Ist es überhaupt wichtig für den Leser, dass er weiß wo die Kühe grasen und wo die Pferde grasen? Muss man wissen wie das Hühnergehege aussieht? Klar, als Autor sollte man sich über solche Dinge Gedanken machen, aber zu viele Informationen auf einmal können auch zu einer Overflow-Error-Meldung führen, was mir beim ersten Mal, als ich es gelesen habe, passiert ist. Nach dem zweiten Lesen hab ich mir zumindest die wichtigsten Dinge gemerkt. Vielleicht wäre es auch einfacher, wenn die Informationen eher nebenher eingebaut würden, wie 'um die Wiese der Pferde zu erreichen, musste Adrian den ganzen Weg entlang der Kuhweide laufen'. (hab ich das richtig verstanden, dass erst die Kühe und dann die Pferde kommen? Und das Fest ist auf der Pferdewiese... und irgendwo ist noch eine Kuhweide... oder so)
Außerdem muss ich Jael-chan Recht geben: so ein Hof macht eine Menge Arbeit, auch wenn man nur einen kleinen hat und ob zweieinhalb Leute dem allen gewachsen sind? Schon alleine beim Gemüse/Erdbeeren/Getreide muss man sich ja auch Gedanken wegen dem Unkraut machen zB. Und die Ställe der Tiere (vor allem im Winter!) müssen regelmäßig sauber gemacht werden und was weiß ich was alles... Jedenfalls denke ich, dass so ein großer Hof eine Menge helfender Hände braucht...
So, weiter zu den Charakteren. Ehrlich gesagt kann ich mit Nikola und Adrian noch nicht viel anfangen, was zu einem Teil auch daran liegt, dass man von den vielen Beschreibungen ein wenig von den beiden abgelenkt wird. Jedenfalls scheinen sie eine gute Beziehung zu einander zu haben, was in dem Alter (Adrians Alter) ja auch nicht selbstverständlich ist. Ansonsten wirkt er im Moment sehr brav und unschreinbar, aber das kommt ja hoffentlich in weiteren Kapiteln noch besser zur Geltung wie er so ist. Im Augenblick schätze ich ihn als 'Gegenpol' zu Sabrina ein. Das schlimme Großstadtmädchen gegen den fleißigen Bauersjungen. Zumindest haben sie gemeinsam, dass sich ein Elternteil aus dem Staub gemacht hat...
Nikola finde ich noch schwieriger einzuschätzen, aber ich nehme an auch das wird noch besser werden.
Eine interessante Information war die Geschichte mit Klaas. Ich fands zwar eher emotionslos, aber andererseits... das Ganze ist so lange her und vor allem Adrians Gefühle dürften sich darauf beschränken, dass er Klaas für einen A**** hält, immerhin kannte er seinen Vater ja nicht einmal. Ich fand die Stelle für diesen Einschub ein wenig ungünstig, und hätte diesen (und die Erwähnung von Klaus) eher an die Stelle verlegt wo du sagst, dass Nikola und Klaus den ganzen Tag auf den Feldern waren. (Seit Adrians Vater die Familie verlassen hatte, half Klaus... usw)

nach Sabrinas Ankunft:
Man merkt deutlich, dass zwischen den beiden Spannung in der Luft liegt und sie eine deutlich verschiedene WEltanschauung haben. Die Reaktionen von beiden wirken realistisch und nicht überzogen und man merkt wie schwer es Adrian fällt ihr keine zu scheuern. Ich finde es ist dir ziemlich gut gelungen den Konflikt darzustellen, obwohl ich es ganz gerne habe, wenn man hin und wieder etwas mehr über die Gedanken der beiden erfahren würde. Zumindest in Sabrina muss ja einiges vor sich gehen, sie fühlt sich von ihrem Vater verraten, nicht verstanden, unfair behandelt, verachted Adrian, ist genervt und angeekelt... aber das muss man sich eher selbst zusammenreimen.
Gut finde ich, dass sich Nikola nicht von ihr täuschen hat lassen. Das wäre zu... klischeehaft gewesen. Aber so passt das ziemlich gut.
Bei den ganzen Arbeiten habe ich die Jammerei ihrerseits wegen ihrer Kleider und Fingernägel und Schuhe vermisst. Immerhin kann da ja einiges passieren, wenn man eine Bank durch die Gegend schleppt ;)
Jedenfalls verspricht ihr Aufenthalt anstrengend zu werden.

nachts:
Vor allem hier, fehlt mir das Gefühl. Man kann Sabrinas Angst nicht wirklich spüren... Es steht zwar da, aber trotzdem. Da... fehlt mir etwas.
Dafür finde ich die anderen Szenen, wo die beiden draußen sind, gut gelungen und man fragt sich, was einen erwartet und wo dieses Kind plötzlich herkommt. Etwas seltsam finde ich zwar, dass sie das Tier(?) nicht schon vorher gesehen haben, denn so ein Taschenlampenstrahl ist ja nicht so fokusiert und da sieht man ja doch ein bisschen von dem Rundherum. Vor allem die Augen des Tieres sieht man wahrscheinlich leuchten. Und der Cliffhänger ist echt fies ;)

Ja, was gibt es allgemein noch zu sagen? Einige Formulierungen sind ein wenig kompliziert (allen voran das mit dem zweiten Donnerstag des Monats...), mir persönlich sind zu viele Rufezeichen untergekommen und eben die Geschichte mit der Rechtschreibung.
Dafür verspricht die Geschichte spannend zu werden und ich gehe davon aus, dass uns noch einige Überraschungen erwarten!
Bis zum nächsten Mal ;)
cyre
Von:  Jael-chan
2011-07-25T14:07:56+00:00 25.07.2011 16:07
Hi, da ich gerade ein wenig am gucken bin, was die Zirkelmitglieder so schreiben, bin ich auch über diese Geschichte gestolpert ^^
Da ich mich immer schwer damit tu mich zum Lesen aufzuraffen, kann ich dich gleich loben. Es ist sehr leicht sich in deine Geschichte einzufinden, man weiß wo man ist, worum es geht und (am Anfang) was einen erwartet. Also der Prolog ist toll um sich in die Geschichte einzufinden.

So zum ersten Kapitel... ich weiß gar nicht womit ich anfangen soll ^^’ Vielleicht arbeite ich erst mal meinen kleinen Spickzettel ab, denn ich beim Schreiben gemacht hab.

Der erste Satz den ich mir da notiert hab ist: „Wie jedes Jahr in diesem Monat, war der gestrige Donnerstag der zweiten Woche ein Feiertag.“
Beim ersten Lesen war ich nur verwirrt. Du sieht vielleicht selber warum. Einfacher wäre es wohl gewesen wenn du die Infos in zwei Sätze tust und ich würde den Monat einfach benennen. Beispiel: „Der zweite Donnerstag im August ist jedes Jahr ein Feiertag und heute am Freitag darauf.... (hatte Adrian auch frei und so weiter und so fort)“
Im Ganzen würde ich dir empfehlen, deine Sätze etwas einfacher zu formulieren. Ich musste einige zwei und drei mal lesen bevor ich sie ganz kapiert habe, wobei ich bei welchen wie „Seine Mutter half dem freiwilligen Helfer noch bei der Überbrückung der Distanz und so konnten die Beiden direkt anfangen.“ Sogar über die etwas gestelzte Formulierung lachen musste. ‚Half bei der Überbrückung der Distanz’ finde ich cool, frag mich nicht wieso ^.^

Da ich schon bei Formulierungen bin wollte ich dich noch darauf hinweisen, dass mich die Worte „diese, dieses, dieser“ usw. an manchen Stellen etwas gestört haben, ich denke wenn du beim Schreiben mal guckst wie oft du solche Wörter benutzt und was man an ihrer Stelle schreiben könnte, würde sich das leicht verhindern lassen.
Zum Inhalt der Geschichte kam bei mir die Frage auf, ob du schon mal auf einem Bauernhof warst/geholfen hast?
Ich kenn mich da zwar auch nicht so mit aus, aber so beim Lesen erschien mir der Hof etwas zu riesig, als dass er von nur drei Leuten geführt werden könne.
Da die Eltern von ner Freundin von mir einen Milchhof haben, bekomme ich Ansatzweise mit, was für Arbeit alleine Kühe und die Heu/Stroh Produktion für die eigenen Tiere macht und Kühe sind auf der Kaisermühle ja nur ein kleiner Teil.
Gerade als von Gurken, Erdbeeren und Salatanbau die Rede war, dachte ich eher an eine Gärtnerei als an einen Bauernhof.
Nicht dass du das jetzt als Vorwurf wahrnimmst aber da solltest du vielleicht mal drüber nachdenken.

Dafür hast du den Charakter von Sabrina richtig gut dargestellt. Ihre verwöhnte Arroganz kommt richtig klasse rüber, auch diese hinterhältige Art mit der Zuckerstimme, die einem aus dem richtigen Leben wohl bekannt ist.
Da kann man richtig neidisch werden, wenn ich bedenke, dass ich eine Geschichte sogar schon beiseite gelegt habe, weil es mir nicht gelingen wollte die verwöhnte Protagonisten richtig darzustellen.
Als die beiden über den Hof in die Scheune gehen habe ich nur ein wenig die Beschreibung ihrer bestimmt vollkommen unpraktischen Klamotten vermisst. So eine Beschwerde von ihr, dass sie sich in den Dreck ihre Markenschühchen ruinieren würde oder so.
Man sich wohl vorstellen, dass das Gespräch von Sabrina und Adrian über die Wichtigkeit von Funktionalität und Design von Gegenständen super fand. Es kommen die unterschiedlichen Ansichten der beiden gut rüber und das auch noch so, dass man beide nachvollziehen kann.
Im Ganzen gefällt mir sehr gut, dass Sabrina nicht wie man es in manchen anderen FF liest einfach nur doof und eingebildet ist, sondern dass man ihre Sicht von dir nachvollziehbar dargestellt bekommt. Dagegen ist Adrian als „normale“ Figur, der wohl eher als Projektionsfläche der Leser da ist, fast schon langweilig. Das liegt vielleicht aber auch etwas daran, das wir bisher nicht viel über ihn erfahren haben.

Als weiter kleine Anmerkung würde ich dir dazu raten nicht alles so ausführlich zu beschreiben. Manche Abschnitte waren für meinen Geschmack zu langatmig ohne das etwas passiert. Das Füttern der Hühner zum Beispiel. Es wirft beim Lesen etwas die frage auf ‚Wieso erzählt sie mir das jetzt? Ist das wichtig für die Geschichte?’
Du musst aufpassen, dass du deine Leser mit so etwas nicht langweilst. Außerdem lässt diese Ausführlichkeit weniger Raum für alle Dinge, die eine Figur noch so tut ohne dass man sie erzählt bekommt. Mir kam am Ende so z.B. der Gedanke, dass ich an Adrians Stelle dort wohl verhungert wäre. Morgens gibt es Frühstück und erst wenn die Sonne untergegangen ist (was im Sommer sehr spät ist) isst er wieder etwas?
Ich hoffe du verstehst was ich meine ^^’

Zum Schluss hab ich mir noch zwei Tippfehler aufgeschrieben über die ich gestolpert bin: „Das beschreitet doch auch Keiner!“ und „Legendlich der Fluss floss durch das Flachland.“

So, ich glaube dabei sollte ich es mal belassen (wow ich glaub sooo einen langen Kommentar habe ich noch nie geschrieben, na ja war auch ein langes Kapitel) und jetzt lese ich erst mal weiter, das Ende war so spannen und das nächste Kapitel ist gerade während ich gelesen habe on gekommen, hab ich ein Glück ^^

Gruß Jael


Zurück