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Dark Circle

von
Koautor:  Caracola

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68. Kapitel

„Ist der Beschützer nicht hier?“

Sie saßen alle in einem großen Kreis auf Kissen um den Brunnen herum. Es gab kleine Pralinen, Canapés und Knabbereien zum Frühstück. Und jede von ihnen hatte einen eigenen Becher bekommen, welchen Fairy nun fragend in der Hand hielt. So unauffällig sie konnte, beobachtete sie die anderen Frauen und stellte erstaunt fest, dass es nichts Anderes, als das Wasser aus dem Brunnen zu trinken gab. Das Wasser, das die kleinen, rosa Wölkchen so zuverlässig im Raum verteilte, wenn der Beschützer nicht hier war, um es selbst zu tun.

Vorsichtig und ziemlich zögerlich hielt Fairy ebenfalls ihren Becher über dass Wasser. Dort schwebte er einige Zeit unentschlossen in der Luft, bevor ihr Körper doch so stark nach etwas zu trinken verlangte, dass sie das Gefäß in die Flüssigkeit tauchte.

Es schmeckte überraschend frisch. Gar nicht so, wie das Rosa roch.

Sugarplum schüttelte ihre hellblonden Korkenzieherlocken und hatte wohl endlich ihr Mini-Brötchen hinunter gegessen, um antworten zu können.

„Beim Frühstück ist er nie hier. Er schläft eine Menge und kommt erst gegen Mittag aus seiner Kammer.“

Das Mädchen deutete auf die Stirnseite der zweiten Ebene hinauf und legte so schnell ihre Hände auf Fairys Schultern und zog sie in eine Umarmung, dass diese kaum reagieren konnte. Die Locken kitzelten ihre Wange, als Sugarplum ihr etwas ins Ohr flüsterte.

„Wenn er aufwacht, bekommst du bestimmt deine Belohnung.“

Als sie Fairy wieder losgelassen hatte und ihr entgegen strahlte, waren Sugarplums Wangen rosig.

„Du musst mir dann alles erzählen, ja?“
 

Als sich dieses Mal eine andere Tür öffnete, nahm Ryon das nichts von seinem Enthusiasmus. Er kam schnell auf die Beine, in der Hoffnung Paige zu sehen, doch als drei Gestalten sich aus den Schatten außerhalb des Käfigs lösten, raste sein Herz nicht vor Sehnsucht, sondern vor Wut.

Boudicca kam mit einem selbstzufriedenen Lächeln samt Gefolge auf ihn zu. Die Zwillinge trugen dieses Mal kein Fell sondern zerrissene Jeans, als hätten sie sich die Hosen nur schnell über gestreift und sie waren verschwitzt.

Ryon wich ein Stück vor ihnen zurück und senkte den Kopf, dennoch traf ihn die volle Breitseite eines eindeutigen Geruchs nach Sex.

Der Gestank reizte ihn, ließ er doch im Grunde keine Fragen offen. Diese Wichser, ob manipuliert oder nicht, hatten Delila nicht verdient!

„Heute Morgen keinen Appetit?“

Boudicca trat dicht an das Gitter, jedoch nicht nah genug, um nach ihr fassen zu können und deutete auf das unangetastete Essen.

„Nicht ganz dein Geschmack oder warst du nicht allzu sehr von der Bedienung angetan?“

Fast erstickte er an dem aggressiven Knurren, dass ihm in der Kehle steckte, doch Boudicca eine Reaktion zu schenken, war das Letzte, was er tun würde. Dann könnte er gleich Öl aufs Feuer gießen.

„Merkwürdig.“ Sie zuckte galant mit den Schultern und ging den Käfig in aller Ruhe entlang, immer von ihren beiden Schoßhündchen gefolgt.

„Ich dachte, ihr Anblick würde dich vielleicht dazu inspirieren, mir etwas entgegen zu kommen. Aber wenn du willst, kann ich dir in Zukunft das Essen bringen. Momentan ist sie ohnehin sehr beschäftigt, wenn du verstehst, was ich meine.“

Boudiccas Lächeln war nicht nur verwegen sondern auch grausam und sie traf ihn mit ihren Worten mitten ins Herz.

Es wurde immer schwerer, ruhig zu bleiben, während alles in ihm danach schrie, dieser Frau die Kehle heraus zu reißen.

„Also ich muss schon sagen, dieser Luftverpester ist wirklich unersättlich. Während er einen ganzen Harem zu seinem Vergnügen braucht, begnüge ich mich lediglich mit meinen beiden hier.“

Sie lächelte kokett, während Ryons Sicht sich ins Rote verschob und die Vorstellung wie Paige und der Kerl…

„Du verdammtes Drecksstück‼!“

Es fehlten verfluchte drei Zentimeter und er hätte ihr die Haut vom Gesicht gefetzt, wenn ihn nicht die Gitterstangen und die Kette um seinen Fuß aufgehalten hätten. Doch anstatt erschrocken über seinen Angriff zu reagieren, wurde Boudiccas Lächeln nur noch breiter und grausamer.

„So so. Na dann … Jungs?“ Sie winkte ihre beiden Speichellecker herbei und gab ihnen ein Zeichen.

„Haltet ihn fest, ich würde gerne sehen, ob ich heute ein paar Fortschritte mit seinem Gehirn mache.“

Eine Sekunde lang, funkelte Ryon die Hexe mit purem Hass und Mordlust an, ehe auch schon die Tür zu seinem Käfig geöffnet wurde und er sich nicht mehr länger beherrschen konnte. Diese verdammten Wölfe sollten nur versuchen, ihn fest zu halten! Niemand sperrte ihn ein! Niemand!
 

Je näher der Mittag heran rückte, desto aufgeregter murmelte Fairys Magen vor sich hin. Als hätte sie etwas Schlechtes gegessen. Aber sie war nur ein bisschen aufgeregt.

Keiner hatte ihr gesagt, was der Beschützer normalerweise als Belohnung verschenkte. Oder was in seiner Kammer passierte, wenn eine der Frauen dort hinein gerufen wurde. Sugarplum hatte angedeutet, dass es unterschiedlich sei, was man dort tat oder erlebte. Also konnte Fairy sich auf nichts vorbeireiten. Sie wusste es nicht genau, aber es kam ihr so vor, als wären Überraschungen dieser Art nicht unbedingt etwas, das sie mochte.

„Du bist dran.“

Zimt sah sie mit glitzernden Augen herausfordernd an und hielt ihr den Würfelbecher hin. Fairy hatte schon seit Beginn des Spiels nicht aufgepasst, sondern würfelte halbherzig und zog ihre Figur, bevor sie weiter grübelte, was wohl passieren würde, wenn der Beschützer aufwachte.

Zwei Spielzüge später kamen zwei Männer herein, die in Fairys Augen seltsam aussahen. Sie hatten keine Haut, wie die meisten Mädchen hier, sondern blaue und grüne Schuppen, die irgendwie nicht zu ihren dunklen Haaren passen wollten. Fairy starrte die Männer an, als diese sich zwei Mädchen heraus suchten und hinter zwei unterschiedlichen Perlenvorhängen verschwanden.

Umso erschrockener fuhr sie zusammen, als das Einsetzen der Musik das verkündete, auf das sie schon den ganzen Tag gewartet hatte.

„Er ist wach.“, bestätigte Sunshine neben ihr und kicherte hinter vorgehaltener Hand, als sie Fairys nervös zitternde Finger bemerkte.
 

Er landete direkt vor ihren Füßen, mit einer ganzen Tonne an Gewicht auf seinem Rücken, während man ihm seine Arme so nach hinten drehte, dass sie fast aus den Schultergelenken sprangen.

Am ganzen Leib zitternd, wusste er nicht mehr, wo er seine Kräfte hernehmen sollte, also blieb er liegen. Vorerst.

„Du glaubst gar nicht, wie sehr ich diese Shows genieße. Schade, dass du nicht ebenfalls Gefallen daran finden kannst. Man sieht dir doch an, dass es dir irgendwie Spaß macht, dich mit meinen Jungs zu prügeln, aber offenbar bevorzugst du es, deiner wilden Natur nicht ihren Willen zu lassen.“

Ryon spuckte Blut auf den Saum ihres schwarzen Kleides und bäumte sich erneut auf, mit einer Kraft, die ihm die zwei Werwölfe wohl nicht mehr zugetraut hätten. Sonst hätte er niemals den Kerl auf sich abwerfen können.

Kaum, dass er wieder die Hände frei hatte, stürzte er sich mit all der Wut im Bauch auf die Zwillinge.

Sie waren jung, sie waren stark und sie waren zu zweit. Zwei Minuten später lag Ryon mit einer halben Gehirnerschütterung erneut vor Boudiccas Füßen. Dieses Mal stand er nicht wieder auf.

Schwer atmend musste er seine Niederlage einsehen und Panik erfüllte ihn, als die Hexe sich zu ihm herab beugte und sein blutig geschlagenes Gesicht umfasste, während ihre beiden Wachhunde aufpassten, dass er ihr nicht doch noch etwas antat. Als hätte er das gekonnt! Ryon konnte kaum noch den kleinen Finger bewegen. Seine Kräfte waren vollkommen erschöpft.

Er spürte kaum den Druck in seinem Kopf, als sie sein Gehirn aufknackte und sich alles zu nehmen begann, was sie finden konnte.

Mit verzweifelter Kraft, hielt er sich dabei stets an einem Bild fest: Marlene und wie sehr er sie immer lieben würde.

Boudicca würde niemals begreifen, dass er an seiner verlorenen Liebe fest hielt, um Paige, seine neu gewonnene Liebe zu beschützen.
 

Mit der Hand schob sie den nächsten Perlenvorhang zur Seite und schlüpfte durch die Lücke. Hinter ihr klimperten bereits zehn dieser bunten Abtrennungen, durch die sie gegangen war und vor ihr schienen noch ein paar zu liegen, die das Zimmer des Beschützers vom Rest seines kleinen Reiches trennten.

Fairy ging langsam. Sie mochte das Klimpern und die Art, wie sich das Licht der bunten Scheinwerfer aus dem großen Saal, das über die Galerie in den Gang fiel, in den vielen Vorhängen brach. Wie unzählige Regenbogen.

Als sie nach unten sah, bemerkte sie, dass der rosa Dunst dichter wurde und sich wie kräuselnde Finger zuerst um ihre Füße und Knöchel und dann um ihre Beine legte. Sie musste der Kammer schon sehr nahe sein.

Endlich erreichte sie einen großzügigen Raum, der dem Gemeinschaftssaal vor allem deshalb ähnelte, weil ebenfalls viele große Sitzkissen herum lagen. Außerdem gab es mit bunten Stoffen abgedunkelte Lampen an den Wänden und an vielen Stellen glitzerten goldene Ornamente. Fairy fiel auf, dass die Farben hier sehr viel dunkler gehalten waren, als unten, wo sie sich sonst aufhielt. Und es war ruhiger. Wirklich ein abgeschlossener Raum, in den nur wenig von außen dringen konnte.

„Schönheit...“

Sie bemerkte ihn erst, als sich ein größerer Schatten hinter einem halbdurchsichtigen Vorhang bewegte. Neben dem Beschützer konnte sie einen großen Schemen erkennen, wahrscheinlich sein Bett.

Mit einem Lächeln, das Fairy nicht so recht deuten konnte, kam er ihr entgegen, nahm ihre Hände in seine und küsste sie auf beide Wangen.

„Schön, dass du hier bist. Komm' setz dich.“

Er schlang einen Arm um ihre Hüfte und führte sie zu einem niedrigen, sehr tiefen Sofa hinüber, auf dem zuerst er Platz nahm und sich halb hinlegte. Fairy blinzelte etwas verlegen und unschlüssig. Zum Hinsetzen war für sie nun kein wirklicher Platz mehr.

„Na komm, keine Angst.“

Wieder nahm er ihre Hände und zog sie zu sich hinunter auf das Sofa. Sie musste auf seinem Schoß sitzen, ob sie nun wollte oder nicht. Eine kleine Stimme in ihrem Inneren, wollte sie davon überzeugen, dass es keine gute Sache war, ihm so nahe zu sein. Diese Stimme wurde sogar etwas lauter, als er eine ihrer Hände losließ und damit über ihre Haare streichelte.

Doch er lächelte sie nur an, sein Schmuck glänzte warm im Schein der Lampen und die Stimme in Fairys Kopf wurde erstickt, als sich der Duft des Magiers wie eine Schlange durch ihre Nase in ihren Verstand wand.

Er zog Fairy zu sich hinunter und raunte ihr ein paar Worte ins Ohr.
 

„Nimm die Kette ab.“

Die Stimme in seinem Kopf war leise, fast glaubhaft freundlich und bittend, doch der scharfe Schmerz in seiner Stirnhöhle verlieh dem Befehl mehr Nachdruck, als es etwas anderes sonst hätte tun können.

Ryon wehrte sich.

Sein Körper war kaum noch im Stande, sich zu rühren und auch sein Kopf wollte am liebsten nichts weiter tun, als endlich abschalten, doch sie ließ ihn nicht. Immer wieder wallten rasende Kopfschmerzen hinter seiner Stirn auf, als würde Boudicca ihm glühendheiße Nadeln in die Augen treiben. Er wollte schreien, doch selbst dazu fehlte ihm die Kraft.

„Gib mir die Kette!“

Seine Finger zuckten unkontrolliert. Ganz ohne seinem Zutun, wollten sie sich heben, bis er sie mit Nachdruck dazu brachte, sich zu Fäusten zu ballen und auch so zu bleiben. Er würde dem Befehl nicht gehorchen!

„Du wirst mir die Kette geben und zwar sofort!“

Die nächste mentale Klinge in seinem Kopf machte ihn für einen Moment fast blind. Da war nur dieser heiße, schneidende Schmerz und der verzweifelte Drang, nachzugeben, in dem Wissen, dass dann auch der Druck vergehen würde. Doch das konnte er nicht.

„Nein…“

Ryon riss die Augen auf und starrte Boudicca fest an.

Sie war so nahe, er hätte einfach die Hände um ihren dünnen Hals legen und ihr das Genick brechen können. Aber seine verfluchte Schwäche ließ es nicht zu.

„Du wirst tun, was ich dir sage. Gib mir die Kette!“

Ihr Blick war inzwischen grimmig und jede Spur von Amüsement war aus ihren Zügen gewichen.

„Nein!“

Sein Knurren war tief und hallte wie Gewittergemurmel durch den ganzen Raum. Sein Tiger kam ihm zu Hilfe.

Die Hände auf seinen Schläfen trieben die spitzen Fingernägel noch tiefer in sein Fleisch, doch es war nichts gegen den scharfen Schmerz, der eine Sekunde später dank seines Rückenmarks durch seinen ganzen Körper zog.

Gewaltsam biss er die Zähne zusammen, um den schmerzerfüllten Schrei zurück zu lassen.

Etwas Heißes lief ihm aus der Nase und tropfte ihm vom Kinn. Er konnte nicht mehr.

Plötzlich ließ Boudicca ihn los, woraufhin er wie ein nasser Sack auf dem Boden landete, nicht fähig, sich zu rühren.

„Du hast Glück, dass ich dich lebend will. Aber Vorsicht. Reize mich nicht zu sehr, oder ich komme noch einmal in Versuchung, dein Gehirn zu Brei zu verarbeiten!“

Ihre Stimme klang wie ein Zischeln und blieb doch schon ungehört. Kaum, dass der Druck in seinem Kopf nachgelassen hatte, überfiel ihn die Dunkelheit und der Schmerz verschwand.
 

„Schafft mir diese Dämonenschlampe her. Sie soll sich um ihn kümmern. Ich weiß zwar nicht, was zwischen den beiden los ist, aber ich bin mir sicher, das werde ich schon bald heraus finden.“

Entschlossen warf sie noch einen letzten Blick auf das Häufchen Elend zu ihren Füßen. Zufrieden, dass sie es erneut geschafft hatte, etwas so Starkes und Wildes in nichts weiter als einen blutenden Haufen von Fleisch zu verwandeln, wandte sie sich ab. Die Genugtuung immer noch die Oberhand über diese niederen Kreaturen zu haben, ließ sie diabolisch Lächeln. Schon bald, würde sie unbesiegbar sein. Dafür brauchte sie sich nur noch etwas in Geduld zu üben und wer würde das nicht, wenn die Zeit des Wartens doch so viel Spaß machen konnte.
 

„Tanz für mich...“

Das hatte er zu ihr gesagt, dabei ihre Seite hinunter gestreichelt und seine Lippen hatten sie unangenehm feucht neben ihrem Ohr berührt. Fairy erlaubte sich allerdings kein Schaudern. Er war der Beschützer, meinte es also gut mit ihr. Sie sollte sich darüber freuen, dass er ihr und keiner sonst so viel Aufmerksamkeit schenkte.

Deshalb und weil sie doch ein wenig froh war, etwas Abstand zwischen sie beide zu bekommen, stand sie wieder von dem Sofa auf und trat ein paar Schritte zurück.

„Aber... es gibt keine Musik...“

Ihre Stimme war leise und unschlüssig. Die Vorstellung, in diesem dünnen Kleid vor einem Mann zu tanzen... Das behagte ihr einfach überhaupt nicht.

„Das kann man ändern, Schönheit.“, raunte der Magier so tief, dass es ihm fast in der Kehle stecken zu bleiben schien und hob seine Hände, um einmal zu klatschen. Zuerst konnte Fairy keine Veränderung feststellen, doch dann bewegten sich die Tücher um sie herum leicht von der anschwellenden Musik.

„Tanz. Tanz für mich.“

Er hatte seinen Kopf ein wenig gesenkt und sah sie unter seinen golden getuschten Wimpern mit einem Ausdruck an, der Fairy bekannt vorkam, sie aber sicher nicht beruhigen konnte. Ihre Hand zuckte, als würde sie hinter sich irgendetwas fassen wollen und ihr Puls beschleunigte sich unangenehm.

Dabei hatte sie keinen Grund Angst zu verspüren. Er war doch der Beschützer...

Rosa Dunst hüllte sie ein, streifte über ihr Kleid und ihre Haut, als sie sich langsam zu bewegen begann. Ihre Hüften kreisten ein wenig, während sie die Hände ausstreckte und versuchte zu vergessen, dass sie keine Ahnung hatte, welche Art Tanz dem Magier vorschwebte. Was, wenn sie das Falsche tat? Wenn ihm nicht gefiel, wie sie sich bewegte?

Als sie keine Reaktion als seinen sehr konzentrierten Blick bekam, der über ihren ganzen Körper kroch, versuchte Fairy es mit etwas Anderem. Langsam drehte sie sich einmal um die eigene Achse. Oder wollte es zumindest.

Denn bereits auf der Hälfte wurde sie gestoppt. Zwei Arme schlangen sich von hinten um sie, pressten sie gegen einen warmen Körper und begannen verlangend und sehr unwirsch ihren Bauch zu streicheln. Je höher die Hände wanderten, desto mehr wurde auch das Kleid nach oben gezogen und gab bald Fairy Knie frei, zwischen die der Magier von hinten sein eigenes Bein schob.

Aus reinem Reflex heraus schob Fairy ihre Ellenbogen nach hinten und traf auf etwas. Als Antwort darauf erhielt sie ein Stöhnen und wurde nur noch heftiger an den Beschützer heran gerissen. Sie konnte seine Lippen auf ihren Schultern, ihrem Hals und seine Hände überall auf ihrem Körper spüren. Hätte sie sich diesen Gedanken erlaubt ... wäre sie am liebsten einfach nur weg gerannt.

„Hey, Klostein!“

Er ließ sie so schnell los, dass sie zur Seite stolperte und beinahe einem der beiden Männer in die Arme getaumelt wäre, die fast geräuschlos den Raum betreten hatten. Fairy kannte die beiden – und war nicht besonders angetan davon, sie wieder zu sehen.

„Hoffentlich bist du schon zum Zug gekommen, Boudicca braucht nämlich dein Spielzeug.“

Beide lachten so laut, dass es Fairy kalt den Rücken hinunter lief. Eine Pranke schloss sich wie eine Fessel um ihr Handgelenk und bevor sie auch nur lauthals protestieren konnte, warf sie einer der beiden über eine breite Schulter und trug sie lachend hinaus.
 

„Nein! Nein, nein, ich will da nicht rein!“

Wie ein gehetztes Tier stemmte sie sich gegen den Stock der offenen Käfigtür und drückte sich mit aller Kraft, die sie hatte gegen die Pranken des Mannes, der sie hinein befördern wollte.

„Stell' dich nicht so an. Der ist k.o. - der tut dir nichts.“

Wieder dieses Lachen, das ihr bloß noch mehr Panik verursachte.

„Lass' mich los! Ich will nicht!“

„Ok.“

Weil sie damit nicht gerechnet und falsch reagiert hatte, fiel sie mit einem dumpfen Geräusch und sehr schmerzhaft auf den Rücken, als er sie einfach losließ. Sofort wurde sie allerdings an Armen und Beinen wieder in die Höhe gerissen und wie ein nasser Sack ins Innere des Käfigs geworfen.

Die Tür knallte so nachdrücklich ins Schloss, dass Fairy selbst der Protestschrei im Hals stecken blieb.

„Flick' ihn zusammen. Sonst bekommst du verdammt großen Ärger, verstanden?“

Zwischen den Gitterstäben hindurch schubsten ihr die Männer noch einen Arzneikoffer zu und verließen dann unter brüllendem Lachen den Raum.

Fairy starrte wie ein verschrecktes Kaninchen auf den Jäger. Der Mann, der ihr selbst jetzt in seinem schlechten Zustand riesig und monströs kräftig vorkam, machte ihr so viel Angst, dass sie kaum atmen konnte. Sie hatte gesehen, wie einer der beiden Schoßhunder der Chefin ihn hatte festhalten müssen. Und er hatte gedroht dem Beschützer -

Fairy schluckte hart und versuchte nicht einmal das winzigste Geräusch von sich zu geben. Vielleicht musste sie nur eine bestimmte Zeit hier aushalten. Selbst wenn sie ihn nicht verarztete ... man würde sie trotzdem hier rauslassen? Oder nicht?
 

Paiges verzweifelte Stimme rührte an seinem schlafenden Bewusstsein. Er konnte sie hören, wenn er auch schon nicht dazu in der Lage war, irgendwie darauf zu reagieren. Trotzdem konnte er sie hören.

Panisch versuchte er die Augen aufzuschlagen, zu überprüfen, was er gehört hatte, damit er sich sicher war, es sich nicht nur eingebildet zu haben. Doch es gelang ihm nicht und nach einer Weile war es wieder still. Viel zu still.
 

Als er das nächste Mal aus der Dunkelheit gerissen wurde, kam es von dem Gefühl, nicht alleine zu sein, das ihn weckte. Er konnte nicht richtig wittern, weil hier überall der gleiche Gestank herrschte und sein Kopf so stark dröhnte, dass er sich nicht konzentrieren konnte. Also versuchte er sich zu bewegen.

Ryon lag immer noch so dort, wie Boudicca ihn zurück gelassen hatte. Halb verdreht auf der Seite und dem Bauch, mit der pochenden Stirn auf dem kühlenden Boden. Sein getrocknetes Blut direkt vor der Nase.

Wenn er nicht alleine war, wer war dann noch hier? Bestimmt hätte er es gespürt, wenn es Boudicca gewesen wäre. Selbst wenn die Frau schwieg, war ihre Anwesenheit dennoch äußerst unangenehm. Doch diese Präsenz…

Der Instinkt, die Kraft und die Stärke seines Tigers brachten ihn dazu, sich schwer atmend auf die Seite zu drehen und als er seinen goldenen Blick öffnete, schien er zu fantasieren.

Paige stand in einem wunderschönen, reizvollen Kleid da, beobachtete ihn, so wie er sie betrachtete. Ihr Haar fiel ihr offen über die Schultern und der Stoff ihres Kleides umhüllte jede ihrer Konturen auf sehr schmeichelnde Weise.

Ja, er musste fantasieren, denn sie konnte nicht hier sein.

Ihr Anblick ließ ihn schwach lächeln und zugleich schnürte es ihm die Kehle zu. Ihr Verlust schmerzte ihn so ungemein, dagegen waren die restlichen Qualen die reinste Freude.

Sein Blick vor seinen Augen verschwamm und er musste mehrmals blinzeln, um ihre Gestalt nicht aus den Augen zu verlieren, doch der feuchte Schleier wollte nicht weichen und irgendwann war er auch zu müde, um weiter zu kämpfen. Also gab er das Bild frei und fiel erneut in Ohnmacht.
 

Sie war zu dem Schluss gekommen, dass man sie nicht früher hier raus lassen würde. Es sah nicht einmal jemand nach, ob sie tat, was man von ihr verlangt hatte. Oder zumindest hatte Fairy niemanden bemerkt, der nach ihr und dem Gefangenen gesehen hätte. Und obwohl sie das nun für sich hingenommen hatte, wagte sie es dennoch nicht, sich dem Fremden zu nähern.

Seit sie hier war, hatte er sich keinen Zentimeter gerührt, bis – ja bis gerade eben. Das Herz schlug ihr immer noch bis zum Hals und trotzdem war sie nicht sicher, ob das nicht das kurze Aufbegehren war, bevor es einfach sang- und klanglos stehen blieb. Er lebte noch.

So, wie sie ihn zugerichtet hatten, wäre Fairy davon nicht unbedingt ausgegangen. Irgendwie schien sie die Erkenntnis, dass der Mann noch lebte und atmete, sogar zu beruhigen.

„Aber...“

Sie seufzte und das Geräusch kam ihr so laut vor, dass sie instinktiv den Kopf einzog und die Arzttasche, die sie als eine Art Verteidigung schon die ganze Zeit vor ihren Körper hielt, noch fester an sich presste.

„Flick' ihn zusammen...“, wiederholte sie leise die Worte, die man ihr befohlen hatte.

Dann sah sie hilflos die Tasche in ihren Armen an, um dann wieder zu dem Fremden zu blicken. Ein paar Mal huschten ihre Augen unentschlossen hin und her, bis sie fest die Lippen auf einander presste und vorsichtig einen Schritt nach vorne tat.

Fairy hielt die Luft an.

Mit aufgerissenen Augen und zitternden Knien erwartete sie eigentlich, dass er aufspringen und sie beißen würde. Oder irgendetwas in der Richtung. Wie sie jetzt genau auf diese Idee kam... Sie schüttelte über sich selbst den Kopf und wagte sich dann noch einen einzelnen Schritt nach vorn.

Prüfend sah sie den Fremden an, der sich immer noch nicht rührte. Ging noch einen Schritt näher. Dann noch einen. Bis sie neben ihm stand und auf ihn hinab sah.

„Du bist ganz schön groß.“, flüsterte sie leise, bevor sie sich – hinter der Tasche versteckt – in die Hocke sinken ließ.

„Und ich habe keine Ahnung, wie genau ich dich ... zusammenflicken soll.“

Nachdem er noch nicht einmal eine Wimper rührte, ließ sie die Tasche neben sich auf den Boden sinken und öffnete so leise wie möglich die beiden Schnallen, die sie verschlossen. Wenn sie bloß vorsichtig und still genug war, konnte sie möglicher Weise ihre Aufgabe erfüllen und hier raus sein, bevor er auch nur seine Augen noch einmal aufschlug.

Spätestens, als sie ihm mit einem in Alkohol getränkten Tupfer eine Wunde an der Stirn säuberte und er daraufhin ein leises Stöhnen von sich gab, ging ihr diese Hoffnung flöten.
 

Es war mehr reiner Reflex, als sonst etwas, das seine Hand hochschnellen ließ, um nach der Ursache für den plötzlichen Schmerz an seinem Kopf zu packen. Sein Griff war nicht einmal besonders fest, da er noch nicht die Kraft dazu hatte, doch als sich seine Finger um weiche, warme Haut schlossen, stieß er den Schmerzverursacher nicht von sich, sondern zog ihn ganz im Gegenteil näher zu sich heran.

Ryon drückte die weiche Haut trotz des Widerstandes an seine Nase und Lippen, um den Geruch besser wahrnehmen zu können.

Enttäuscht roch er auch jetzt nichts weiter, als diesen eklig süßen Gestank, der hier überall zu hängen schien und wäre da nicht, der wirklich sehr schwache Hauch von etwas Vertrautem, er hätte sich nicht die Mühe gemacht, die Augen zu öffnen.

Als er Paige vor sich knien sah und auch die Furcht in ihren Augen erblickte, ließ er sie erschrocken los. Aus Angst, er würde sich nur wieder täuschen und sie wäre nicht wirklich hier.

Ihr Geruch fehlte ihm ganz und gar und nur seinen Augen alleine, wollte er momentan nicht trauen.

„Paige?“ Seine Stimme war brüchig, wurde aber bereits wieder kräftiger. Ihr Anblick trieb ihm seine Kräfte förmlich zurück in seinen Körper, trotzdem blieb er reglos liegen. Wenn sie erneut verschwand, würde er durchdrehen. Noch einmal konnte er Boudiccas Tortur nicht stand halten, denn ohne Paige, fehlte ihm auch ein Großteil seiner Stärke.
 

Sie erschrak so sehr, dass sie nur weiß um die Nase wurde, aber keinen Ton über die Lippen brachte. Adrenalin hämmerte durch ihren Kreislauf, als der Fremde ihre Hand am Gelenk zu seiner Nase zog und daran roch.

'Er wird sie abbeißen!'

Kaum, dass er sie doch einfach losließ, fiel Fairy auf ihren Hintern und wollte sich halb robbend in Sicherheit bringen, stieß aber nicht weit von dem Gefangenen entfernt gegen die Gitterstäbe, die sie eigentlich trennen sollten.

Ihr Atem ging so schwer und gehetzt, dass ihr fast Lichtpunkte vor den Augen tanzten.

Warum hatte die Chefin nur von ihr verlangt, dass sie versuchte, ihn zu verarzten? Warum holte sie niemand hier raus? Wo war denn der Beschützer?

„Bitte, tun Sie mir nichts.“

Seinen Augen war kaum standzuhalten. Sie schienen immer mehr zu lodern, je länger er sie ansah.

„Ich... Man hat mir gesagt, ich soll mich um Ihre Wunden kümmern.“

Entgegen jedem Sinn drückte sie sich noch fester gegen die kalten Gitterstäbe in ihrem Rücken und versuchte ihn in keiner Weise zu provozieren.

„Wenn Sie das nicht wollen... Ich... Es... Bestimmt kommt bald jemand.“
 

Nun drang doch etwas sehr deutlich durch den eklig süßen Gestank. Es war scharf und schneidend und es kam von Paige.

Ryon witterte ihre Angst und das so greifbar, dass er sich plötzlich sicher war, sie wäre wirklich hier. Etwas, dass er kaum fassen konnte.

Seine Lebensgeister kehrten bei ihrer Stimme wieder zu ihm zurück. Ihre Worte und dass sie ihn immer noch nicht erkannte, schmerzten ihn, doch davon ließ er sich nicht unterkriegen. Er hatte schon so viel Schmerz hingenommen, was machte das schon noch aus?

Langsam kam er auf zitternden Händen hoch und musste einen Moment lang innehalten, bis sich die Welt um ihn herum zu drehen aufgehört hatte. Danach sah er wieder seine Gefährtin an. Nicht die Gitterstäbe, die Kette um seinen Fuß oder die Schatten außerhalb des Käfigs. Nein, er sah nur sie.

„Ich würde dir nie weh tun.“

Seine Stimme sank eine sanfte Oktave tiefer, während er sich langsam auf allen Vieren auf sie zu bewegte. Es war zwar nur ein kleines Stück, das sie trennte, doch die Furcht in ihren Augen war das größte Hindernis für ihn.

Diese Angst zu ignorieren und stattdessen dem Drang zu flogen, sie wieder bei sich zu wissen, war schwerer, als es eigentlich sein sollte. Doch vielleicht war gerade der fehlende Geruch der Vertrautheit auf ihrer Haut, in ihrem Haar und ihrer Kleidung der Grund, weshalb es ihm so schwer fiel.

Noch immer spukte ihm die Vorstellung im Kopf herum, wie seine Gefährtin mit diesem Duftspender… Verdammt, sie roch sogar nach ihm und das aus jeder Pore!

Sein Blick wurde finster und seine Schwäche wich noch weiter seiner Wut.

Instinktiv suchten seine Augen nach Spuren eines anderen Mannes auf ihrer Haut, doch gerade weil er durch ihre knappe Kleidung mehr sehen konnte, als er an ihr gewohnt war, steigerte das nur noch den Drang, diesem stinkenden Haufen Dreck die Kehle durchzubeißen.

Mit einer Hand stützte er sich an einer der Gitterstangen ab, während er mit der anderen seine völlig verängstigte Gefährtin vorsichtig über die Wange strich, als er auf sie hinab sah.

Es machte ihn wahnsinnig, dass sie nicht mehr nach ihm roch und er selbst ihren eigenen wunderbaren Duft kaum noch richtig wahrnehmen konnte.

Vermutlich war es in seiner derzeitigen Lage ein Fehler, doch Ryon konnte nicht anders. Impulsiv drückte er sein Gesicht in Paiges Halsbeuge, suchte weiterhin nach ihrem Geruch, während seine Hand ihren Rücken umfasste und sie an seine nackte Brust zog.

„Ich liebe dich.“, flüsterte er gegen die unendlich weiche Haut unterhalb ihres Ohres, ehe er sie dort küsste. Sein Verlangen nach ihr und seine Gefährtin wieder im Arm zu halten, war stärker, als die Warnung in seinem Kopf, dass sie das momentan nur noch weiter entfremden könnte. Er ignorierte es einfach.
 

Sie wollte schreien. Sie wollte weinen und um sich schlagen. Doch das Einzige, was sie tat, war mit großen Augen denjenigen anzusehen, der nichts Anderes vorhaben konnte, als sie im nächsten Moment zu töten.

Fairy wusste nichts von ihm und auch nichts von dieser Paige, die er mit ihr verwechselte. Aber spätestens, wenn er erkannte, dass sie es nicht war... Ihr wurde so kalt, dass sie glaubte dort in dieser verängstigten Position festfrieren zu müssen. Irgendetwas bewegte sich unter ihrer Haut und ließ sie nun tatsächlich fast den Verstand verlieren.

„Bitte...“

Es war nicht mehr, als ein leises Wimmern, das nicht einmal bis zu seinen Ohren drang. Stattdessen zog er sie an sich.

Und setzte die Welt um Fairy herum für Sekunden in orangene Flammen. Wie ein Buschfeuer schienen sich Duftfetzen um sie auszubreiten, sich an sie zu klammern, wie die Finger hilfloser Ertrinkender. Und doch machte es ihr keine Angst. Es war fordernd, beinahe erschlagend und doch so... Das andere Gefühl, das in ihr aufkam, konnte Fairy nicht beschreiben. Es war so stark, dass ihre Finger sich wie von selbst zuerst fast sanft um die Schulter des Fremden legten, bevor sie ihn von sich schob.

„Ich bin nicht... Paige.“

Als hätte man nur auf dieses Stichwort gewartet, wurde die Tür aufgerissen und Zimt kam mit einem riesigen Schlüsselbund auf den Käfig zugerannt. Ihre Stimme erschien Fairy schrill und viel zu laut, doch sie folgte trotzdem, als Zimt ihr zurief, sie solle schnell aus dem Käfig kommen.

Den Mann ließ sie zurück. Dass es ihr einen kleinen Stich versetzte, noch einmal in seine Augen zu sehen, konnte sie nicht verstehen.
 

Er war genetisch darauf programmiert, sich dem Willen seiner Gefährtin zu fügen, wenn sie es für richtig hielt und es wirklich nichts gab, das dem widersprechen könnte. Doch nicht nur deshalb, musste er sie los lassen, als sie ihn von sich schob, sondern wegen der schlichten Tatsache, dass er momentan sogar gegen eine alte bettlägerige Oma verloren hätte.

Beinahe hätte er wie ein Hund gewinselt, als ihre Wärme ihm entzogen wurde und sie vor ihm davon lief. Es war nicht nur verletzend, dass sie es überhaupt tat, sondern auch noch mit einer solchen Geschwindigkeit, als würde der ganze Käfig jeden Moment explodieren.

Die Türen schlossen sich wieder hinter ihr und als er alleine war, sackte er an den kalten, leblosen Metallstangen entlang zu Boden und wollte eigentlich nur noch eines – sterben.

Aber auch wenn er sich so elendig fühlte, dass dieser Gedanke sich einfach nur noch erlösend anhörte, er würde niemals aufgeben, bis er nicht wirklich alles versucht hatte und selbst wenn Paige wirklich nichts mehr von ihm wissen wollte, er würde sie niemals in den Händen dieser Bastarde lassen. Niemals!

Erneut begann Wut die Oberhand über sein Denken zu übernehmen. Boudicca spielte mit ihm. Sie war sich nicht sicher, was Paige für ihn bedeutete, also setzte er sie ihm immer wieder vor. Natürlich war das gut so, denn nicht zu wissen, ob es seiner Gefährtin gut ging, war sogar noch schlimmer, als das Wissen, dass sie zwar keine Erinnerungen mehr hatte, aber wenigstens gesund war. Trotzdem. Es war die reinste Folter!

Mit voller Absicht steigerte Ryon sich in seine Gefühle hinein, gaben sie ihm doch die Kraft, die er sonst nicht mehr so leicht aufgebracht hätte und zu gleich lockte es auch seinen Tiger hervor.

Ryon unternahm nichts, um den zweiten Teil seiner Seele aufzuhalten. Wenn schon er nicht frei war, so sollte es wenigstens seine andere Seite sein. Vielleicht kam er dadurch wenigstens irgendwann aus dieser Kette!

Sorgfältig zog Ryon sich seine Hosen von den Hüften und zog sie aus, damit er später nicht nackt herum rennen musste. Danach verwandelte er sich trotz der Schmerzen und seiner Schwäche.

Seine Pranke war immer noch zu geschwollen, um aus dem Metallring zu schlüpfen, aber es fehlte nicht mehr viel und dank seiner Natur würde die Schwellung hoffentlich schneller abklingen. Er konnte warten. Er musste es einfach.



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