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Gebrochenes Herz

Wenn ein kleiner Gärtner erwachsen wird
von

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Erstes Kapitel, in dem Finny zu viel nachdenkt und sich vor Sebastian blamiert

Müde öffnete Finny an diesem Morgen seine blauen Augen. Sein Körper zitterte vor Kälte, Pluto war nicht bei ihm im Bett.

Wieder hatte er schlecht geschlafen. Seit Wochen fühlte sich der Kleine merkwürdig, kein gutes merkwürdig. Ein schlimmes merkwürdig, was vielen Problemen machen wird.

Stumm setzte sich Finny in sein Bett. Sah raus.

Ein Sturm fegte durch das Land. Wirbelte bunte vertrocknete Blätter auf und scheuchte diese durch die Luft. Der Herbst war da und mit diesem kam die Kälte, die Finny nicht ausstehen konnte.

Wenn es kalt war konnte er nicht in den Garten seines Herrn und sich um ihn kümmern. Und das ärgerte ihn, schließlich war er der Gärtner des Anwesens. Finnian war gerne draußen, an der frischen Luft.

Bevor er der Gärtner war wurde er in einem Labor gefangen gehalten. Für menschliche Versuchszwecke missbraucht. Mit Serum voll gespritzt.

Bis er die Kontrolle verloren hatte, sämtliche Professoren und Assistenten tötete. Finnian floh eilig und wurde sofort von Sebastian, dem teuflischen Diener, in einem nahen Wald gefunden und mit in die Villa des Phantomhives gebracht wurde.

Finny's Augen sahen sich um. Pluto war wirklich nicht da, obwohl er sonst immer die Nacht mit in seinem Zimmer war. Er sah auf die Uhr. Halb sechs Morgens.

„In einer halben Stunde weckt Sebastian mich...“, murmelte Finny und legte die Decke beiseite. Er konnte nicht weiter schlafen. Der Sturm war ihm viel zu laut.

Der Blonde tat die Füße auf den dunklen Boden und stand auf. Seine hellgrünen Schlafsachen waren von der unruhigen Nacht zerknittert.

„Pluto?“

Keine Antwort.

Finnian ging zu seinem kleinen dunklen Kleiderschrank. Er war wirklich klein, doch es passte alles ohne Quetschen. Und ohne, dass die Schubladen stockten.

Langsam zog sich Finny um. Knopf für Knopf wurde sein Oberteil geöffnet, ehe es mit einem sanften Rascheln zu Boden, zu den nackten Füßen glitt. Stumm hob er eine Hand und legte diese auf seine linke Brust. Auf sein Herz.
 

Bum. Bum.

...

Bum. Bum

...

Bum.Bum.
 

Nein, alles war normal. Finnian atmete auf. Einbildung.

„Mit mir scheint doch alles okay zu sein...“

Er hockte sich zu seinem Shirt, hob es auf und legte es über eine Stuhllehne, ehe er auch seine Schlafhose knöpfte.

War es wirklich Einbildung?

Finnian wunderte sich.

Wieso wurde er auf einmal stets verlegen, wenn Sebastian ihn auf den Garten ansprach?

Oder wenn Bard ihn nach Gemüse und Obst daraus bat?

Oder wenn sein eigener Herr, Ciel Phantomhive, ihn nur kurz mit einem Blick ansah?

Finnian schluckte. Vielleicht sollte er sich doch von einem Arzt untersuchen lassen? Früher war das nie so wenn Finny bei den anderen war.

Und bei Meirin war das nicht so. Bei ihr fühlte er sich normal, sein Herz wurde nicht schwer wie Blei. Er wurde auch nicht rot oder versprach sich.

Die Hose fiel nun ebenfalls auf den Boden.

Finny lächelte schwach.

„Es ist eine Phase!“, sagte er zu sich und hob das Kleidungsstück auf. Wie sollte es auch sonst sein? Ja, eine Phase. Eine Phase, die kam und vorbei gehen würde.

Ganz sicher!
 

...
 

Finnian kamen Zweifel.

Und wenn nicht? Was, wenn sein Herz doch immer schwer wurde bei Bard, Sebastian oder dem jungen Lord?

Er müsste das Anwesen verlassen. Er könnte nicht mehr mit ihnen unter einem Dach wohnen. Dann würde Finny verrückt werden. Oder?

Der Gärtner setzte sich auf sein Bett. Fing an sich für seine eigene Gedanken zu hassen. Wieso machten ihm plötzlich die anderen das Leben hier in der Villa so schwer? Vor allem: wieso dachte er an so etwas?

Beschämt sah er auf sein Bett, wo er sich manchmal an Pluto als Mensch kuschelte. Wie oft hatte Finny schon Träume gehabt, die er nicht einmal in der Beichte in der Kirche auszusprechen wagen würde? Und nie kam Meirin in den Träumen vor.

Seufzend sah Finny sich um.

Sein Zimmer bestand eigentlich nur aus seinem Bett, ein Fenster, einem Kleiderschrank und einem Tisch mit einer grünen Pflanze. Zwei Regale mit Büchern über Pflanzen und einen weichen Teppich für Pluto.

Finny wollte das Zimmer, kein anderes. Hier war er mit Pluto zusammen und glücklich.

Wieder erschrack Finny über sich. Glücklich? Mit Pluto?

Es klopfte an der Tür. Der Blonde drehte sich mit roten Wangen zu ihr hin.

Sebastian öffnete die Holztür.

Wie immer stand er ordentlich in seinem schwarzen Anzug da. Durch die dunklen Strähnen fixierten die Dämonenaugen sofort den nackten Jungen auf dem Bett.

Entblößt und beschämt starrte Finny zu ihm hoch. War die halbe Stunde schon um?

„Finnian...? Du bist schon auf...?“

Sofort schmiss dieser sich schreiend ins Bett, krabbelte unter die Decke, dass nur noch die großen Augen panisch heraus schauten.

Er hatte ihn gesehen! Nackt! Der erste Mensch, der Finnian etwas bedeutete.

Beschämt wagte es der Junge doch in das Gesicht des Dämons zu schauen. Doch dieser begab sich längst, uninteressiert, zum Fenster und sah hinaus.

„Wenn der Sturm so weiter wütet kann der Herr seinen Tee nicht im Garten einnehmen...“

Finny erschauderte. Was redete der Butler da? Hatte er nicht bemerkt, dass Finny ohne Klamotten eben auf dem Bett gesessen hatte?

Zögerlich setzte sich der Blonde hin. Fasste sich sein schweres Bleiherz.

„S-Sebastian?“

Der Butler drehte sich um, Finny wich sofort seinem Blick aus. Bereute es, denn der Diener kam näher und stand gefährlich nahe neben ihm.

„Finnian..? Bist du krank...?“

„Äh.....“

Finny blinzelte und schon befand sich die Hand des Butlers an dessen Stirn. Finny erstarrte.

Konnte Sebastians Körperwärme langsam durch den weichen Samthandschuh spüren. Er wurde verrückt, Finny lief der Schweiß an der nackten Haut entlang. Nie hätte er gedacht, dass ihn eine solche Berührung Michaelis so durcheinander bringen würde.

„Du scheinst etwas Fieber zu haben, Finnian...“

Zu dessen Glück zog er die Hand zurück. Das Gesicht des Jüngeren glich einer Tomate aus dem eigenen Garten. Zwanghaft versuchte Finny lautlos zu atmen, was ihm beim nächsten Anblick schwer fiel:

Sebastian biss sich in den Zeigefinger und zog langsam den Handschuh aus. So langsam, dass es Finnian vor kam wie in Zeitlupe.

Er war viel zu fasziniert von dem Anblick des dämonischen Dieners, dass ihm nicht aufgefallen war, dass nun die nackte Handfläche seine Stirn berührte.

Er schrie erneut, ruckte nach hinten und zog zittrig die Decke bis zum Hals hoch. Was tat Sebastian auch so etwas ohne ihn zu fragen?

Dieser sah ihn vertraut und sanftmütig an.

„Ich denke, es ist besser, wenn du heute im Bett bleibst...“

Dann ging er elegant an dem Bett vorbei, wo sich Finny immer mehr und mehr zusammen kauerte. Dessen Temperatur anstieg, als sich Sebastian kurz zu ihm hin drehte.

„Finny...?“

Mit großen Augen schaute dieser zum Diener hoch.

Gewiss hatte Sebastian etwas mystisches an sich. Was nicht verwunderlich war, immerhin war er ein Dämon und ein höllisch guter Butler zugleich.

„Finny...?“

„J-Ja?“

Er zog die Decke weiter hoch. Bekam langsam Kopfschmerzen von der Anwesenheit Sebastians. Warum musste er auch so...gut aussehen?

„Du brauchst dich nicht zu schämen...“

Doch, er tat es. Es war ihm peinlich nackt gesehen worden zu sein. Noch dazu von Sebastian.

Zittrig drückte er den Stoff gegen seine hektisch atmete Brust.

„Finnian, du hast nichts, was ich auch nicht hätte...“

Mit diesem Satz war der Butler verschwunden, um Bard und Meirin zu wecken.

Erleichtert atmete der Blonde auf. Er war weg, endlich.

Finnian klammerte sich eng an die Decke. Was platzte Sebastian auch so herein?

Langsam schritt er zum Fenster, in den Sturm. Lord Phantomhive konnte gewiss nicht seinen Tee in dem Sturm einnehmen. Kälte herrschte draußen, es würde ein früher Winter kommen.

Plötzlich flog die Tür erneut auf und ein weißer Fegewind in Gestalt eines Menschen kam herein. Pluto!

Sofort stürzte dieser sich auf Finny, riss diesen zu Boden und knabberte ihm frech am Ohr.

Er lag nun mit dem Bauch auf dem Boden und Pluto beugte sich über ihm. Schnupperte neugierig an den blonden Strähnen, ehe er freudig Finny in den Nacken biss.

„Pluto! Lass das!“, keuchte dieser, denn Pluto war auch als Mensch größer und schwerer. Finny bewegte sich ächzend unter ihm. „Pluto! Ich bin-“

„Wuff!“

Viel zu sehr im morgigen Spiel mit seinem blonden Freund verwickelt, merkte er nicht, wie Finnian sich versuchte auf dessen Griff zu befreien.

Angespannt wartete der Gärtner ab, bis der Höllenhund einsah, dass Finny keine Lust hatte zu spielen.

„Wuff?“

„Pluto...heute mal nicht, okay?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-08-21T09:34:53+00:00 21.08.2011 11:34
Wie süß ^^ Finnylein merkt doch nicht etwa das er schwul ist...ach wie toll. Ich mag die Fiction jetzt schon ^^ FinnyXPluto wäre toll aber man erkennt ja noch nicht so richtig was von nem Paaring... naja werde ich ja sehen ^^
Schnel weiter schreiben bitte^^


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