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Die Geschichte nimmt ihren Lauf

Kakashi x Shizuka / Hidan x Shizuka / Sasuke x Shizuka
von

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Das Geheimnis, welches geheim bleiben muss

"Coole Bude, muss ich schon sagen. Dein Macker sieht zwar nicht so aus, aber er hat Stil" teilte Hidan seine offene Meinung mit und öffnete die nächste Tür, welche offenbar zum Kinderzimmer führte. Das Gästezimmer lag glücklicherweise neben dem Wohnzimmer und demnach war besagtes Gästezimmer weit vom Schlafzimmer entfernt, denn wenn ihr Ehemann doch frühzeitig nach Hause kommen sollte, könnte sie ihn trotzdem irgendwie verstecken. Wohl war ihm persönlich nicht bei der Sache, schließlich hatte er einst gegen Hatake Kakashi gekämpft, aber für einige Tage könnte er es sich bei der Kleinen durchaus gut gehen lassen. Zudem hatte er sich sehr gut mit ihr unterhalten und hatte feststellen dürfen, dass sie über seine lockeren Sprüche lachen konnte. Außerdem hatte er erfahren, wer sie eigentlich war und wieso sie seinen Namen im Vorfeld schon gewusst hatte.
 

"Mein Macker, wie du ihn schon die ganze Zeit nennst, hat einen Namen und...". Shizuka erschrak sich zu Tode, schob den ebenfalls erschrockenen Hidan gänzlich ins Kinderzimmer und schloss hinter ihm die Tür. "Hidan, du musst jetzt still sein, sonst haben wir ein gewaltiges Problem" wisperte Shizuka und eilte zur Wohnungstür, denn es hatte geklingelt und vermutlich war es Saori mit Sakumo. Noch einmal atmete sie tief durch, versuchte ihr aufgeregtes Gemüt zu beruhigen und öffnete schließlich die Tür. Nach nur wenigen Sekunden erschien tatsächlich Saori mit Sakumo auf dem Arm im Treppenhaus, wobei ihre Freundin ihr Kleid auffällig studierte. "Verdammt..." dachte sich die junge Dame insgeheim, legte aber dennoch ein Lächeln auf und bat Saori herein.
 

"Wie siehst du denn aus? Hast du etwa nach verborgenen Schätzen gesucht?" scherzte die Silberhaarige und lief den Flur hinab, um Sakumo ins Kinderzimmer zu bringen, weil der Kleine vor einigen Minuten eingeschlafen war. "Nein, also... Warte, Saori... Komm doch erst einmal mit ins Wohnzimmer. Ich zeige dir die Kräuter, die ich für Sakura gesammelt habe" grinste Shizuka verunsichert und baute sich vor der Tür auf, die zum Kinderzimmer führte. Wieso hatte sie Hidan auch bloß ins Kinderzimmer geschoben? Hoffentlich bemerkte ihre Freundin nicht, wie unwohl sie sich fühlte, denn schließlich versteckte sie einen abtrünnigen Shinobi und zudem ein ehemaliges Mitglied von Akatsuki.
 

"Ich kann mir die Kräuter immer noch ansehen, wenn ich Sakumo ins Kinderbett gelegt habe" erklärte Saori und forderte ihre Freundin auf, zur Seite zu gehen. Irgendwie benahm sich Shizuka merkwürdig und wirkte auch sehr unruhig. "Ach ja, Suigetsu und ich, wir haben dich heute Mittag in der Einkaufsstraße gesehen. Du bist aus einem Modegeschäft für Männer gekommen" berichtete die Silberhaarige und bemerkte sehr wohl den unsicheren Blick der jungen Dame. Irgendwie hatte Saori allmählich das Gefühl, als wolle Shizuka etwas vor ihr verheimlichen. Hatte sie möglicherweise irgendwelchen Unsinn angestellt?
 

"Ihr habt mich bestimmt verwechselt. Ich war den ganzen Tag über im Wald" entgegnete Shizuka und verfluchte ihre Situation. Sie hatte sich solche Mühe gegeben, um nicht gesehen zu werden, hatte sogar ein Genjutsu benutzt, um ungesehen durch das westliche Tor zu kommen und nun erzählte Saori, sie dennoch gesehen zu haben. "Was ist denn los, Shizuka? Du wirkst nervös und ich habe allmählich das Gefühl, dass du etwas verheimlichen willst. Hast du etwa eine Affäre mit einem anderen Mann und triffst dich jetzt heimlich mit ihm?" fragte die Silberhaarige, wobei sie ihren letzten Satz schon nach nur wenigen Sekunden bereute. Shizuka war glücklich mit Kakashi und würde niemals eine Affäre mit irgendeinem Kerl beginnen. Der Jounin war ihr zu wichtig und auch ihre Familie bedeutete ihr unendlich viel.
 

"Du... Wie kannst du mir nur eine Affäre unterstellen? Was soll ich denn mit einem anderen Kerl?" murrte die junge Dame und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Wann hätte sie denn eine Affäre beginnen sollen? Kakashi war in den letzten zehn Monaten immer bei ihr gewesen und sie war glücklich mit ihm. Außerdem kümmerte sie sich täglich um Sakumo und hatte ihn nur für die heutige Mission bei Saori und Suigetsu gelassen. Unerhört, dachte sie sich insgeheim und lehnte sich an die Tür, die zum Kinderzimmer führte. Zu allem Überfluss war sich Shizuka auch noch sicher, dass Hidan ihr Gespräch neugierig belauschte. Der Kerl würde mit Sicherheit noch seinen Senf dazu geben müssen.
 

"Entschuldige, aber du benimmst dich eben merkwürdig und ich habe dich heute Mittag definitiv gesehen. Komm schon, mit mir kannst du doch reden" erwiderte Saori und beugte sich etwas zu Shizuka vor, welche den Kopf allerdings gen Boden senkte. "Habe ich dich bisher je verraten oder etwas getan, wodurch du in Schwierigkeiten gekommen bist?" wollte die Silberhaarige wissen, weswegen Shizuka ihren Kopf leicht schüttelte und sich von der Tür abstieß. "Versprich mir, dass das unser kleines Geheimnis bleibt. Kakashi und vor allem Tsunade darf nicht erfahren, was ich getan habe. Ich... Ich wollte wirklich nur helfen" beichtete Shizuka und trat einen Schritt zur Seite, ehe sie leicht an die Tür klopfte. "Entschuldige, aber ich kann Saori nicht belügen. Komm raus und keine Sorge, sie wird dich nicht verraten".
 

Die Tür öffnete sich tatsächlich nach einigen Sekunden und Saori traute ihren Augen kaum, denn natürlich kannte sie das Gesicht der Person, welche sich an den Türrahmen lehnte und sie argwöhnisch und auch misstrauisch musterte. "Wie hast du... Er war doch...". "Ich erkläre dir die Einzelheiten im Wohnzimmer" unterbrach Shizuka ihre Freundin, nahm ihr vorsichtig Sakumo ab und huschte ins Kinderzimmer, um ihren Sohn ins Kinderbett zu legen. Nach einem prüfenden Blick, ob Sakumo immer noch tief und fest schlief, schob sie Hidan hinaus, um die Tür leise zu schließen. Seufzend deutete Shizuka schließlich zum Wohnzimmer, denn sie wollte nicht länger auf dem Flur herum stehen und verwundert gemustert werden.
 

"Ich verstehe... Das erklärt natürlich dein schmutziges Kleid, aber... Shikamaru wird bestimmt bemerken, dass Hidan seinem provisorischen Grab entkommen ist. Du weißt doch, der Familie Nara gehört dieser Wald und demnach ist es nur eine Frage der Zeit, bis in Konoha Chaos ausbricht. Du kannst vom Glück reden, dass es inzwischen regnet und somit sämtliche Spuren verwischt werden" erwähnte Saori ihre Bedenken nach der Erzählung ihrer Freundin und beobachtete Shizuka, welche neben Hidan auf der Couch saß und ihre Beine mit den Armen umklammerte. Ihre Freundin hatte es zwar nur gut gemeint, aber sie hätte den Jashinisten auf gar keinen Fall mit zu sich nach Hause nehmen dürfen. Ihre Hilfsbereitschaft in allen Ehren, aber ihre unüberlegte Handlung war leichtsinnig und auch gefährlich für das gesamte Dorf.
 

"Ich verhungere immer noch" durchbrach Hidan die entstandene Stille und rieb sich mit der Hand über seinen Bauch. Ungläubig sah Saori zu ihm hinab, legte aber nun ein zaghaftes Lächeln auf und ging vor Shizuka in die Hocke. "Er bleibt unser kleines Geheimnis, aber auch nur, weil ich vielleicht auch so gehandelt hätte. Tut mir den Gefallen und seid vorsichtig, sonst handelt ihr euch gewaltige Schwierigkeiten ein" murmelte Saori, denn sie konnte ihre Freundin schon irgendwie verstehen und allmählich konnte sie sich auch den Grund denken, wieso sie Hidan mit zu sich nach Hause genommen hatte. Auf diese Art und Weise konnte sie ihn im Auge behalten, um schlimme Vorfälle vermeiden zu können.
 

"Wie hast du es eigentlich geschafft, ihn ungesehen ins Dorf zu bringen?" wollte Saori wissen, denn die Tore wurden streng bewacht und man brauchte eine Genehmigung, um das Dorf zu verlassen und betreten zu dürfen. "Ich habe ein Genjutsu benutzt, um unbemerkt Klamotten für Hidan zu kaufen. Auf diese Weise konnte ich ihn auch ohne Probleme mit zu mir nehmen. Ich... Ich dachte einfach, für die nächsten Tage könnte er...". "Ich weiß, Shizuka. Du musst dir keine Vorwürfe machen" unterbrach die Silberhaarige ihre Freundin, richtete sich nun wieder auf und streckte ausgiebig ihre Glieder. Dem Jashinisten schien diese Unterhaltung überhaupt nicht zu interessieren, obwohl er doch das Hauptthema war, aber vielleicht war es seine Art, um mit dieser Situation umgehen zu können.
 

"Hidan, Shizuka riskiert ihren Kopf für dich, also bringe sie nicht in Gefahr, haben wir uns verstanden?" richtete sie ihre Stimme nun an Hidan, der die Fernbedienung des Fernsehers in der linken Hand hielt und wahllos auf die Knöpfe drückte. Jedoch legte er besagte Fernbedienung bei den mahnenden Worten zur Seite, verschränkte seine Arme vor der Brust und knirschte mit den Zähnen. "Jashin-sama wird mir die Unsterblichkeit entziehen, wenn ich ihm nicht bald ein Opfer erbringe. Nur ein einziger Mensch würde mir schon reichen" murrte der Silberhaarige, weswegen Saori seufzte und einen skeptischen Blick zu Shizuka warf, welche jedoch nur gelassen ihren Kopf schüttelte. "Ich weiß, Hidan, aber du hast mir versprochen...". "Ja, ich habe den Kindergartenscheiß nicht vergessen" unterbrach er die Kleine neben sich und lehnte sich ins Polster zurück.
 

Saori belächelte das sich ihr bietende Bild und konnte nur hoffen, dass Hidan wirklich auf Shizuka hörte. "Oh ja, ich kann mir vorstellen, dass du Hidan nicht ignorieren konntest, Shizuka. Zu schade, dass Suigetsu bereits auf mich wartet, sonst würde ich euch noch ein bisschen Gesellschaft leisten" grinste Saori und hob ihre Hand, um sich zu verabschieden. Bevor sie jedoch das Wohnzimmer verließ, um zur Wohnungstür zu laufen, blieb sie noch einmal im Türrahmen stehen und betrachtete die skeptischen violetten Augen, die auf ihr ruhten. "Willkommen in Konoha, Hidan" rief sie ihm zu, ehe sie das Wohnzimmer gänzlich verließ und nur wenige Sekunden später die Wohnungstür ins Schloss gezogen wurde.
 

Stille kehrte ein, die nur durch das beständige Ticken der Uhr an der Wand durchbrochen wurde. Shizuka erlag ihren Gedankengängen, ging jede Möglichkeit durch, die sich ereignen könnte und versuchte dementsprechend vorsorglich Lösungen zu finden. Saori hatte recht, denn Shikamaru würde früher oder später bemerken, dass Hidan entkommen war und würde sicherlich auch auf den Gedanken kommen, dass der Jashinist ein wenig Hilfe bekommen hatte. Was sollte sie nur tun? Zwar hatte Hidan ihr versprochen, keine Menschen zu töten, so lange er in Konoha war, aber sollte er entdeckt werden, würde er sich sicherlich nicht länger an dieses Versprechen halten, was Shizuka auch verstehen könnte. Er würde sich mit allen Mitteln wehren, würde ein Blutbad anrichten oder gar schlimmer und eben jenes Blutbad musste sie unter allen Umständen verhindern. Irgendwie, damit sie sich nicht schuldig fühlen musste, denn schließlich trug sie die Verantwortung, weil sie es gewesen war, die ihm diese Chance gegeben hatte.
 

Das laute Knurren eines Magens durchbrach jedoch die Stille, welche im Wohnzimmer herrschte, weswegen sich Shizuka erhob und in die Küche ging. Reden wollte sie im Moment nicht, denn sie machte sich zu viele Gedanken um die Konsequenzen. Wie würde nur Kakashi reagieren, sollte er erfahren, dass Hidan bei ihnen wohnte? Würde er dieses Mal genügend Verständnis für sie aufbringen können? Nein, vermutlich nicht, selbst wenn sie ihm ihre Beweggründe in ruhigen Worten erklären würde. Unter keinen Umständen durfte er von Hidan erfahren, auch wenn sie sonst immer mit ihm über jedes Problem reden konnte.
 

"Weißt du eigentlich, was aus meiner Waffe geworden ist? Eine große Sense mit drei scharfen Klingen" wurden ihre Gedankengänge durch eine Frage erneut unterbrochen, weswegen sie sich beim Schneiden des Gemüses in den Zeigefinger schnitt. Ein leises 'Autsch' entwich ihrer Kehle, ehe sie das Blut betrachtete, welches aus der kleinen Schnittwunde lief. "Feindliche Waffen werden im Kageturm aufbewahrt. Deine Sense dürfte also auch dort aufbewahrt werden" erklärte Shizuka und zog eine Schublade auf. Bevor sie jedoch ein Pflaster hätte finden können, um ihre Wunde zu versorgen, wurde ihr Handgelenk ergriffen. Mit einem mulmigen Gefühl blickte sie zu Hidan auf, der zu ihr heran getreten war und dessen violette Augen ihre Schnittwunde fixierten. Was hatte er vor? Schluckend versuchte sie ihr Handgelenk zu befreien, aber sein Griff war einfach zu fest.
 

Amüsiert lächelnd sah der Jashinist ihr nun in die Augen, während er ihren verletzten Zeigefinger zu seinen Lippen führte. "Fürchtest du dich?" fragte er schmunzelnd und ließ seine Zunge sanft über ihre Wunde gleiten, schmeckte das süße Blut und schloss für einen kurzen Moment seine Augen. "Blutgruppe A, richtig? Dieses süße Blut besitzt jeder zweite Mensch" teilte er ihr mit und lockerte seinen Griff etwas, um ihr zu signalisieren, dass sie sich nicht zu fürchten brauchte. Wenn er die Kleine seinem Gott hätte opfern wollen, hätte er es schon im Wald getan, aber er würde seiner Retterin nichts antun und zudem war Shizuka eine sehr attraktive Frau und Mutter. Nein, ihr würde er kein einziges Haar krümmen und vor allem nicht in ihrer Wohnung.
 

Shizuka blinzelte einige Male, atmete erleichtert durch und versuchte ihr viel zu schnell schlagendes Herz zu beruhigen. "Du... Du hast...". "Ich opfere dich nicht, Shizu" unterbrach er sie und entdeckte in der offenen Schublade einige Pflaster. Ohne Umschweife nahm er eines der Pflaster zur Hand, ließ ihr Handgelenk los und klebte ihr besagtes Pflaster auf die kleine Schnittwunde. "Ich opfere die Menschen, die meine Religion nicht verstehen wollen" fuhr er erklärend fort und lehnte sich an die Arbeitsfläche, während er ihren unsicheren Blick auf sich ruhen spürte. "Weißt du eigentlich, warum ich ein Mitglied von Akatsuki gewesen bin? Mir wurde versprochen, dass ich viele Menschen töten darf, um die Lehren von Jashin-sama zu verbreiten, aber eigentlich bin ich durch Akatsuki ziemlich eingeschränkt worden. Dieses verdammte Pack hat mich sowas von gelinkt".
 

Shizuka hörte seinen Worten zu, senkte ihren Kopf und betrachtete für einen kurzen Moment ihren Zeigefinger mit dem Pflaster. Seine Worte beruhigten sie zwar ein wenig, aber er würde trotzdem irgendwann wieder töten, um die Unsterblichkeit zu behalten, die er Dank seines Gottes immer noch besaß. Warum? Konnte er denn nicht auch ohne seine Unsterblichkeit leben? "Sag mal, macht es dir wirklich solchen Spaß? Brauchst du diesen Kick, den dir die Menschen geben, die du deinem Gott opferst? Schmerz, Todesängste und unsagbaren Pein teilst du mit diesen Menschen bei diesem Ritual und..." murmelte Shizuka und hob nun wieder ihren Kopf, ergründete seine violetten Augen nach ein wenig Reue, die sie jedoch nicht finden konnte und konnte nicht verhindern, dass ihr vereinzelte Tränen aus den Augenwinkeln liefen, weil sie sich an etwas Schreckliches erinnerte.
 

"Vor... Vor einiger Zeit habe auch ich schon einmal getötet und bis zum heutigen Tag leide ich unter heftigen Träumen, die mir immer wieder zeigen, wie grausam ich war. Es mag sein, damals habe ich aus Liebe getötet, aber... Aber..." nuschelte die junge Dame, verstummte schließlich und senkte ihren Kopf wieder. Diese Erinnerung ließ sich nicht einmal verdrängen und fast täglich wurde sie aufs Neue mit dieser Erinnerung konfrontiert, weil um ihr herum Shinobi waren, die ohne Zögerung töten würden. Auch im jenen Moment stand ein Shinobi vor ihr, der seine Gefühle weitgehend abschalten konnte, um zu töten und wahrscheinlich auch noch Wohlgefallen ans Töten empfand.
 

Hidan wusste im Moment nicht so genau, wie er sich nun verhalten sollte, denn es weinte nicht jeden Tag ein junges Mädchen vor ihm und sagte ihm zudem auch noch, wie sie über das Töten von Menschen dachte. In ihren Augen mochte das Töten zwar grausam sein, aber in ihrer Welt, die von zahlreichen Shinobi beherrscht wurde, war das Töten nun mal eine alltägliche Sache. Selbst ihr Macker hatte sicherlich schon unzählige Menschen getötet, wie wohl fast jeder Shinobi aus diesem Dorf auch. "Ähm..." begann er und trat an ihr heran, legte überlegend seinen linken Arm um ihre Schultern und zog die Kleine erst einmal an seine Brust. Diese Situation überforderte ihn sehr, aber vielleicht reichte eine einfache Umarmung aus, um sie irgendwie zu trösten. Von solchen Sachen hatte er einfach keine Ahnung.
 

"Ich bin ich und du bist du, Shizu. Ich kann töten und ich habe beim Töten auch Spaß, aber nicht jeder Mensch fühlt so, wie ich das tue. Ich habe keinen Plan, was passiert ist, aber du hast eben gesagt, du hast aus Liebe getötet, also denke ich, dass das schon irgendwie... Ist doch okay, denke ich jedenfalls" sprach er schließlich leise auf sie ein, wobei er sich wie ein Dummkopf fühlte, zudem er sich sicher war, im Moment eine unangenehme Röte auf seinen Wangen zu besitzen. Was faselte er denn für einen Unsinn? Liebe, so ein Schwachsinn. Wer brauchte denn schon Liebe? Sex reichte völlig aus, um die Bedürfnisse zu befriedigen, denn die Liebe machte jeden Shinobi nur unnötig schwach. Überhaupt waren Gefühle doch nur lästig und störten bei den Missionen.
 

"Meinst du?" fragte Shizuka leise, löste sich allmählich von ihm und blickte zu ihm auf. Seine Röte auf den Wangen war deutlich zu erkennen und auch Shizuka spürte eine unangenehme Hitze, die sich in ihrem Gesicht ausgebreitet hatte. Wieso hatte sie sich von ihm trösten lassen? Überhaupt überraschte es sie sehr, von Hidan solche Worte zu hören. Offenbar konnte selbst ein kalter Mensch im richtigen Augenblick einfühlsam und zahm bei einer Frau sein, wenn jene Frau weinte und sich nicht wohl fühlte.
 

Hidan erhob seine linke Hand, die nur noch auf ihrer rechten Schulter ruhte und wischte ihr die letzten Tränen von den Wangen. "Denke schon, keine Ahnung. Mit der Liebe habe ich nichts zutun und ich bin auch nicht auf solche Gefühle angewiesen, weißt du? Hey, jetzt könntest du aber wieder lächeln, klar? Ist ja schlimm mit dir" entgegnete er ihr, zog seine Hand zurück und betrachtete seine Finger. Ihre Haut war weich und sehr zart, musste er zugeben. So ein süßes Mädchen und er durfte sie nicht anrühren, weil sie schon verheiratet war. "Eine Ehe ist zwar ein Grund, aber noch lange kein Hindernis" dachte er sich aber insgeheim und grinste über seine Idee. Vielleicht, ihr Macker war doch sowieso nicht in Konoha und würde auch in den nächsten Tagen nicht zurückkehren, ging doch etwas bei ihr. Zumindest würde er es auf einige Versuche ankommen lassen.
 

Shizuka hatte währenddessen wieder ihre Tätigkeit aufgenommen und schnitt das Gemüse klein, während sie eine Pfanne mit Öl auf die Herdplatte stellte, um das Gemüse anschließend zu braten. "Du hast recht, weil ich besitze tatsächlich Blutgruppe A. Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass du so etwas schmecken kannst" murmelte sie, um das Thema zu wechseln und stellte nun einen Topf neben die Pfanne, goss Wasser hinein, gab Salz hinzu und schließlich folgte der Reis. Wenigstens hatte sie in den letzten Monaten ein wenig die japanische Küche zu schätzen gelernt, wobei natürlich nicht jedes Gericht ihren Geschmack traf, aber inzwischen konnte sie einfache Gerichte kochen, um auch ihre Freunde zu erfreuen.
 

"Ich kann noch viel mehr schmecken" grinste Hidan geheimnisvoll und amüsiert, sah ihr nun dabei zu, wie sie das Essen zubereitete und stellte sich schon einige Szenen vor, wie er sie in Verlegenheit bringen könnte. Zudem musste er zugeben, dass er solche Unterhaltungen seit Jahren nicht mehr geführt hatte, hatte er sich doch nie mit Kakuzu vernünftig unterhalten können und hatte sich meistgehend über seine Aufträge, die meist das Beschaffen von Geldern beinhaltet hatten, geärgert. Bei ihr musste er sich nicht aufregen, zumindest hatte die Kleine ihm noch keinen triftigen Grund gegeben, um seine Stimme lautstark zu erheben.
 

Erneut kehrte Stille ein, denn Shizuka wollte ihm auf seine gewagten Worte keine Antwort geben und wusste auch sonst kein Gesprächsthema, über welches sie sich mit ihm unterhalten hätte können. Stattdessen erlag sie erneut ihren Gedankengängen, die sich um die Zukunft drehten. Wie lange könnte sie den Jashinisten wohl bei ihr im Gästezimmer verstecken? Sollte er tatsächlich entdeckt werden, würde er gefangen genommen werden, sofern er sich überhaupt einfangen ließ. Blieb jedoch noch eine Frage, die ihr schwer auf den Magen schlug. Was würde dann mit ihr geschehen? Würde sie vielleicht auch in ein dunkles Verlies gesperrt werden, weil sie einem abtrünnigen Shinobi geholfen und das gesamte Dorf in Gefahr gebracht hatte?
 

"Dauert es noch lange, Shizu? Mein Magen verfault schon" drängelte Hidan und bemerkte sehr wohl, wie sie aus ihren Gedankengängen schreckte. "Fünf Minuten" murmelte Shizuka leise und nahm zwei Teller aus dem Schrank, ehe sie den Reis abschöpfte und in die Pfanne zu dem Gemüse gab. "Könntest du für einen kurzen Moment auf das Essen achten? Ich möchte nach Sakumo sehen" bat sie ihn und sah ihn fragend an. "Wenn ich muss?" entgegnete er ihr nicht sonderlich begeistert und grinste über ihre empörte Reaktion. Er wusste zwar nicht, wo sie mit ihren Gedanken gewesen war, aber mit seiner Art und seinen lockeren Sprüchen schien er es dennoch zu schaffen, sie aus ihre Gedanken zu reißen.
 

Schließlich verließ sie die Küche und es dauerte auch wirklich nicht lange, bis sie zurück kam und ihn erlöste, obwohl er nichts getan hatte, außer das Essen zu beobachten. "Und? Schläft der Hosenscheißer noch? Eine Sache will ich noch sagen, klar? Ich spiele nicht den Babysitter, also schlage dir solche Gedanken gleich aus dem Kopf" stellte er klar, denn er hatte definitiv keine Lust auf diesen Mist. Shizuka reichte ihm wortlos einen Teller mit Reis und Gemüse und deutete auf den Esstisch, an den er sich setzen konnte. "Keine Sorge, ich werde dir Sakumo mit Sicherheit nicht anvertrauen. Entspann dich und iss" grinste sie und setzte sich ebenfalls mit einem Teller an den Esstisch. Wie kam er nur auf solche Gedanken? Als ob sie ihm ihren Sohn anvertrauen würde. Er war kein geduldiger Mensch und dachte nicht sehr oft nach, also wäre es nicht sonderlich klug, ihm diverse Aufgaben zu übertragen, wobei sie sich eigentlich relativ sicher war, dass er sowieso keine Lust verspürte, irgendwelche Aufgaben zu übernehmen.
 

Bevor Shizuka jedoch zu essen begann, sie war durch die ganze Aufregung auch sehr hungrig geworden, neigte sie ihren Kopf und legte ein schiefes Grinsen auf. Amüsiert beobachtete sie Hidan beim Beten, hielt er doch seine Kette mit der linken Hand umschlossen und hatte die Augen geschlossen. Er nahm seinen Glauben an Jashin wohl sehr ernst, aber wenigstens bekam er auch etwas von diesem Gott, auch wenn dafür eine grausame Gegenleistung erfordert wurde. Shizuka selbst glaubte nicht an irgendeinem Gott, denn sie war mit einem Makel geboren worden und hatte durch jenes Makel über Jahre leiden müssen, was natürlich ihre Sicht geprägt hatte. Wenn es also einen Gott gäbe, wieso gab es dann körperliche Behinderungen und unzählige Krankenheiten, die das Leben eines vereinzelten Menschen beinahe unerträglich machten?
 

"Betest du etwa nie vor den Mahlzeiten? Jeder Mensch glaubt an einen Gott und das solltest du auch tun" wurde Shizuka aus ihren Gedanken gerissen, ehe sie die Essstäbchen sinken ließ und leicht ihren Kopf schüttelte. "Ich habe meinen Glauben an Gott schon vor langer Zeit verloren. Ich habe dir doch auf dem Weg zum Dorf erzählt, dass ich ursprünglich aus einer anderen Welt stamme und dort habe ich einen anderen Körper besessen. Mein ursprünglicher Körper besaß ein Makel und... Deswegen bin ich sehr oft von meinen Mitmenschen gedemütigt worden. Wenn es also wirklich einen Gott gibt, wieso hat er mich mit einem Makel gezeichnet? Wollte Gott etwa, dass ich über Jahre leide?" erklärte die junge Dame ihre Sicht, denn in ihren Augen war der angebliche Gott und auch die Bibel nur eine reine Lüge. Ja, eine Lüge, erfunden von Menschen, damit widerum andere Menschen an eine höhere Macht glauben konnten.
 

"Darüber habe ich bisher noch nie nachgedacht, Shizu. Das ist schon sehr krass und ich glaube, ich verstehe deine Sicht, aber Jashin-sama würde mich nie enttäuschen. Durch Jashin-sama besitze ich die Unsterblichkeit, so lange ich ihm halt Opfer erbringe" erwiderte Hidan nachdenklich und dachte über ihre Worte nach. Ein Makel? Von Menschen war sie wegen einem Makel gedemütigt worden? Verständlich war ihre Sicht schon, aber sie konnte doch unmöglich allein einem Gott die Schuld für ihr Schicksal in die Schuhe schieben. Dieser Gott, an den sie zuvor vielleicht geglaubt hatte, hatte sich sicherlich etwas bei ihrer Geburt mit dem Makel gedacht, zumindest war das seine Meinung. Jedoch hatte auch er vor einigen Jahren ähnlich gedacht, aber durch seinen Glauben an Jashin hatte sich sein Leben verändert und er war nun zufrieden.
 

"Sollte ein Gott wirklich eine Gegenleistung verlangen, um einer vereinzelten Person die Unsterblichkeit zu schenken? Für mich klingt das ziemlich selbstsüchtig, findest du nicht? Ich will deinen Glauben nicht beleidigen, aber... Ein Gott sollte keine Menschenopfer fordern, sondern viel eher Menschenleben retten" murmelte Shizuka und machte sich schon auf eine lautstarke Diskussion gefasst, denn sie hatte seinen Glauben durch ihre Worte in Frage gestellt. Dennoch war sie der festen Meinung, dass ein Gott nicht irgendwelche Opfer fordern sollte, nur damit ein Mensch die Unsterblichkeit erlangen durfte. Überhaupt sollte kein einziger Mensch die Unsterblichkeit besitzen, zumindest ihrer Meinung nach.
 

"Es gibt nicht nur einen einzigen Gott auf dieser Welt. Keine Ahnung, wie das in deiner Welt gewesen ist, aber es gibt in unserer Welt verschiedene Götter und mit jeder Gottheit ändert sich der Glaube und auch die Lebenseinstellung. Ein Beispiel wäre der fette Buddha. Die Mönche warten auf die Erleuchtung, trainieren hart und tun nie etwas Sündhaftes. Bei denen wird jedes Geschöpf mit Respekt behandelt, aber wenn du mich fragst, ist das nur ein dummer Vorwand. Unter ihnen bewegen sich auch Sünder, die den Gelüsten unserer Welt erlegen sind". Hidan legte nun auch seine Essstäbchen neben dem Teller auf dem Tisch ab, denn noch nie hatte er sich mit irgendeiner Person so ausführlich über die verschiedenen Religionen unterhalten können. Eigentlich war er ständig nur belächelt worden, weil er an einen Gott glaubte. Shizuka aber belächelte ihn nicht, sondern teilte ihm lediglich ihre Meinung mit.
 

"Das ist sowieso reiner Schwachsinn. Wieso sollte ich mein schönes Leben für einen Gott aufgeben, obwohl ich nicht bereit bin, auf Sex und andere schöne Dinge zu verzichten? Ich brauche keine Erleuchtung und sündige lieber jeden Tag. Das Leben besteht nun mal aus einigen Sünden" murrte die junge Dame und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Solche Unterhaltungen, eben solche Themen, machten sie immer aggressiv, obwohl sie sich nicht über den Glauben, die Lebenseinstellung der anderen Menschen, aufregen musste. Dennoch regte es die junge Dame ungemein auf, wie dumm die Menschen doch waren und solchen Blödsinn auch noch glaubten.
 

"Du wirst es zwar bestimmt nicht glauben, aber deine Einstellung gefällt mir sehr" grinste der Jashinist und nahm nun wieder die Essstäbchen in die linke Hand, um endlich zu essen. Zwar war Gemüse gar nicht sein Fall, aber er hatte Hunger und würde im Moment fast alles essen. "Ich würde auch nie auf Sex und die Freuden des Lebens verzichten. Bei meinem Glauben an Jashin-sama werden mir keine Grenzen gesetzt. Ich kann also tun und lassen, wozu ich Bock habe und wenn ich Bock auf Sex habe, habe ich eben Sex" fügte er noch hinzu und schob sich die Essstäbchen in den Mund.
 

Shizuka selbst begann auch endlich zu essen und konnte seine Sicht nun wirklich nur belächeln. Hidan war ein wahrer Sünder, in vielerlei Hinsicht, ließ sich wohl keine Vorschriften machen und lebte seinen Glauben. Irgendwie beneidete sie ihn schon etwas, denn er konnte wenigstens an etwas glauben, im Gegensatz zu ihr. "Ich beneide dich ein bisschen" murmelte sie leise, schüttelte anschließend ihren Kopf, als er fragend den Kopf hob und konzentrierte sich nun wieder auf ihren Teller. Die nächsten Tage würden wohl kaum von Langeweile zeugen, was ihr schlechtes Gewissen gegenüber Kakashi und Konoha ein wenig milde stimmte. Ja, mit Hidan versprachen die nächsten Tage wirklich interessant und auch gefährlich zu werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2014-02-24T22:09:12+00:00 24.02.2014 23:09
Hallo (ˆ⌣ˆ‎)

Oh nein, ich habe einen Fehler gemacht ... nicht Karin ...
ich meinte Saori im letzten Kapitel/Kommi *blusch*

...

Eigentlich war es ja klar, das Saori das gleich spitz bekommt
mit Hidan. Aber sie hat überraschend relaxt reagiert – eigentlich
hätte ja Hidan noch ein bisschen was zu ihr sagen können, ob
alle Mädels aus dieser anderen Welt so drauf sind oder so^^

Hm ... ich hoffe mal, das Shikamaru es nicht merkt, das Hidan weg
ist, vielleicht hätte man das Loch noch zu buddeln sollen. Vielleicht
aber auch war es extra, das sie diesen Auftrag bekommt, bevor
jemand anders Hidan findet und ihn zusammen baut...

Das was die beiden beim Essen über Gott und die Welt besprochen
haben, also ist das wirklich deine Ansicht, oder hat das in den Text
gepaßt, weil du dich mit Hidan über Religion unterhalten hast.

Liebe Grüße, Jyorie



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