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Freundschaft

~ Das wertvollste Gut auf der Welt ~
von

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Besuch von Aoi

Kapitel 11: Besuch von Aoi
 

~ Aoi ~
 

„Verdammt Miyavi mach endlich hin, ich will los.“

Wieso nur braucht der Mann immer so lange, um sich umzuziehen? Das ist doch nicht mehr normal.

„Ich bin ja gleich fertig“, mault er zurück und steht vor mir, noch genauso unfertig, wie schon vor 30 Minuten.

„Willst du mich erst ausrasten sehen?“ schnauze ich ihn an.

„Ich kann doch nichts dafür, dass ich so viele Klamotten habe und mich einfach nicht entscheiden kann.“

„Ok, dann werde ich dir was raussuchen und du ziehst es dann an, ob du willst oder nicht.“

Miyavi schaut mich schockiert an und rennt dann in unser Ankleidezimmer. Ich gehe meinem Chaoten hinterher und will die Tür öffnen, aber der Vollhorst hat abgeschlossen. Mistkerl.

„Ich gebe dir noch zwei Minuten, hast du dich dann nicht fertig angezogen, gehe ich ohne dich.“

„Ich bin doch gleich fertig, jetzt hetz mich nicht.“
 

Die fünf Minuten sind rum und der werte Herr ist immer noch nicht fertig, weswegen ich meine Drohung wahr mache und alleine losfahre. Soll er doch hinterhergelaufen kommen, denn sein Auto muss er ja stehen lassen, weil er letzte Woche betrunken Auto gefahren ist und natürlich, wie sollte es anders sein, erwischt wurde. Sein Pech.

***
 

Ich stehe vor Kais Wohnung und will die Klingel betätigen, als die Tür geöffnet wird und Tora mich beinahe umrennt.

„Sachte, sachte“, meine ich zu ihm und ziehe ihn in eine Umarmung.

„Hey! Willst du Ruki besuchen?“

„Ja, wie ist er denn so drauf?“

„Ruhig!“ Er löst sich von mir.

„Also unverändert.“ Wird sich das überhaupt mal wieder ändern?

„Du, ich muss los. Habe Nao und Shou versprochen, ihnen ein wenig zu helfen. Du weißt ja unser Festival. Wie sieht es eigentlich bei euch aus?“

„So wie du mir Ruki eben beschrieben hast, wird es wohl ins Wasser fallen. Hast du mit Kai mal drüber gesprochen?“

„Ne, wollte ich eigentlich, aber dann kam was mit Reita dazwischen und da es Kai eh nicht so gut geht… wirst du ja gleich selber sehen, wenn du rein gehst. Und wundere dich nicht, Reita schwankt derweil zwischen Wutanfällen und Verzweiflung. Am besten du sprichst ihn nicht darauf an.“

„Gut mach ich“, bedanke ich mich für die Info. „Grüß mir den Rest von euch, wenn du sie siehst, ok?“

„Mach ich.“ Wir verabschieden uns voneinander und ich betrete die Wohnung.
 

Ich ziehe mir die Schuhe aus und schlüpfe in ein paar Hausschuhe, die Kai immer da hat. Frech wie ich bin, gehe ich gleich mal ins Wohnzimmer und was sehe ich da? Drei Leutchen, die sich früher immer erregt unterhalten haben, sitzen nun stumm da und jeder schaut in eine andere Richtung.

„Wow, ihr drei seit ja das blühende Leben, was?“ Mal sehen, ob der Scherz ankommt.

„Was willst du hier?“ begrüßt mich Reita.

„Hey Aoi“, kommt es von Kai, der mich erst einmal umarmen tut.

Der scheint es echt nötig zu haben, denn er krallt sich regelrecht an mich fest.

„Hey Kai“, begrüße ich ihn richtig und gebe ihm einen Kuss auf die Stirn. „Wie geht es Ruki?“

„Fantastisch“, antwortet Reita und steht dann auch auf.

Erst denke ich ja, er will zu mir und mich umarmen, aber weit gefehlt. Er geht in Kais Schlafzimmer und knallt die Tür, mit folgenden Worten, hinter sich zu.

„Er wird ja bestens umsorgt.“

„Was geht denn mit dem“, frage ich Kai, der nur den Kopf schütteln kann.

„Keine Ahnung, er ist schon die ganze Zeit so, seit Ruki ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

„Aha“, meine ich nur und gehe zu Ruki.

Ich setze mich auf die Couch, neben ihn und pikse ihm in die Seite – keine Reaktion.

„Hey Zwerg“, spreche ich ihn an.

Früher hat es ihm immer aufgeregt und er ist mich angegangen, wenn ich ihn so genannt habe, aber jetzt? Nichts, absolut nichts.

„Ist immer noch nicht besser geworden, was“, stelle ich meine Frage an Kai, der sich auf die andere Seite von Ruki gesetzt hat.

„Leider nicht. Ich versuche schon alles Mögliche, aber es hilft überhaupt nichts. Er hat mir zwar vorhin beim abräumen geholfen, aber dann in der Küche, ist er plötzlich zusammen geklappt und erst vor kurzen, also bevor du gekommen bist, wieder zu sich gekommen. Ich mache mir echt sorgen um ihn.“

Die Ärmsten, scheinen beide völlig fertig zu sein.

„Was ist mit Reita? Hilft er dir denn nicht?“, wage ich eine Frage zu stellen, dessen Antwort ich mir eigentlich auch denken kann.

„Ach der, der verhält sich total komisch. Ist mürrisch, grummelich und meistens genervt, wenn ich ihn um etwas bitten will.“

Kai ist den Tränen nahe, aber er hält sich zurück.

„Lass ihn dann am besten in Ruhe, wenn er eh so drauf ist. Aber mal was anderes. Ich habe Tora grad noch getroffen und er meinte, er hilft Shou und Nao bei den Vorbereitungen fürs Festival. Wie sieht es bei uns eigentlich aus? War nicht geplant, dass wir auch dran teilnehmen?“

„Ja, eigentlich schon, aber so wie Ruki derzeit ist, können wir das knicken. Ich habe gestern schon mit dem Management gesprochen und sie meinten, dass Screw uns vertreten werden und wir noch weitere fünf Wochen Urlaub bekommen. Kannst du das auch Uruha sagen? Ich habe nicht die Zeit ihn anzurufen, oder gar bei ihm vorbei zu schauen.“

„Sicher mache ich das“, versichere ich ihm.

Ich hole mein Handy raus und speichere es mir ab, damit ich es nicht vergesse. Ich bin zwar nicht so vergesslich wie Kai, es an manchen Tagen sein kann, aber sicher ist sicher.

„Ähm, du Aoi?“, wendet sich Kai, zaghaft an mich. „Macht es dir was aus, wenn du jetzt gehst? Ich will dich eigentlich nicht rausschmeißen, da du wenigstens jemand bist, mit dem ich mich unterhalten könnte, aber… ich will mich ein wenig hinlegen.“

„Ja, sicher doch“, antworte ich ihm. „Aber leg dich auch hin, ja. Nicht das du mir auch noch zusammenklappst.“

„Danke Aoi.“

Ich stehe auf und wuschle Kai noch durch die Haare. Dann ziehe ich mich fertig an, verabschiede mich noch von Ruki und mache mich auf den Weg nach Hause. Ich wette, dass wenn ich dort ankomme, Miyavi immer noch vorm Schrank stehen wird und nach den richtigen Klamotten sucht. Ach, was liebe ich doch meinen Chaoten.
 


 

~~~ * ~~~ ** ~~~ * ~~~
 

~ Ruki ~
 

Es tut mir leid Aoi, dass ich nicht mehr mit dir um die Häuser ziehe.

Es tut mir leid Kai, dass ich all deine Bemühungen, nicht würdige und dich mir endlich öffne.

Es tut mir leid Reita, dass ich dich so sehr nerve und du dich deswegen immer mit Kai streitest.

Es tut mir einfach nur leid.
 

Wieso nur kam mein Vater wieder zurück?

Wieso nur, hat er mich an Dinge erinnert, die ich für alle Zeiten, zu verdrängen versucht habe?

Bin ich ihm wirklich so wider gewesen, dass er mich, seinen Sohn, dermaßen gehasst hat.
 

Jetzt sollte eigentlich alles wieder wie früher werden, da mein Vater tot ist und mich somit nicht mehr fertig machen kann, aber das ist es nicht… gar nichts ist normal. Ich habe dieses Bild vor mir, wie mein Bruder, mein über alles geliebter Bruder, in diesem Krankenbett liegt und er mir vergewissert, dass es ihm bald gut gehen wird, dass er keine Angst hat, vor dem was ihn erwartet.

Er war so jung und doch schon so reif und… ich vermisse ihn einfach nur.
 

Ich liege auf meinem Bett, in Kais Gästezimmer und rolle mich, wie ein Rollmops zusammen. Ich suche Halt, in dieser Position, Halt und Wärme, denn ich friere fürchterlich.

Es ist blöd, denn eigentlich würde ich jetzt nichts sehnlicher tun, als zu Kai ins Bett hüpfen und mich an ihn schmiegen. Seine Wärme spüren und mich von ihm festhalten lassen, aber ich kann nicht. Ich liebe Kai, wie ich meinen Bruder früher geliebt habe und meine Mutter. Er ist für mich meine Familie und die… habe ich bisher immer verloren gehabt. Darum… kann ich auch gar nicht zu ihm, denn ich habe Angst, auch ihn zu verlieren. Wieso nur ist mein Vater zu mir gekommen und hat diese Verlustängste wieder in mir hervorgerufen?
 


 

~~~ * ~~~ ** ~~~ * ~~~
 

~ Reita ~
 

Es ist mitten in der Nacht und ich kann wieder mal nicht schlafen. Ich liege in Kais Bett, neben ihm und beobachte meinen Schatz dabei, wie er total entspannt schlummert. Er sieht so friedlich und ruhig aus, wenn er schläft. Ganz anders, als am Tage, wo er sich um Ruki sorgt und meine Launen ertragen muss.

Tora hat vollkommen recht, ich muss mich entscheiden, aber es fällt mir so verdammt schwer. Wie soll ich aber auch wählen, zwischen Kai, der gutmütigsten Seele, der ich je begegnet bin und Ruki, diesem kleinen Kerl, mit einem viel zu großem Herzen. Beide, Kai und Ruki, erwärmen mein Herz wenn ich sie sehe und lassen mich Dinge fühlen, die hätte ich früher, niemals für möglich gehalten.

„Ich muss hier raus“, stelle ich fest und stehe ganz vorsichtig auf, um Kai nicht zu wecken.

Ich muss ein wenig an die frische Luft gehen, um meinen Kopf frei zu bekommen. Vielleicht kann ich ja nach einem Spaziergang, ein wenig Ruhe finden.

***
 

Der Spaziergang hat echt gut getan und ich erscheine gut gelaunt, in Kais Wohnung. Ich ziehe meine Schuhe aus, hänge meine Jacke an die Garderobe und schlüpfe in meine Hausschuhe. Mein Durst führt mich in die Küche, in Kais Heiligtum und ich bleibe verdutzt in der Tür stehen.

„Wie sieht es denn hier aus?“, wundere ich mich.

Das ganze Abendgeschirr, steht in der Abspüle und zwar benutzt. Wollten Kai und Ruki nicht eigentlich aufräumen? Was haben die nur die Stunde, die sie in der Küche waren, getan?

Ich erinnere mich an Toras Worte, der mir vorwarf, ich würde Kai wie meinen Sklaven behandeln und komme zu dem Entschluss, dass ich das nicht länger zulassen werde. Ich nehme mir also das ganze Geschirr, stelle es auf die kleine Ablage und lasse mir dann Wasser ein.
 

Solange die Abspüle sich vollfüllt, genehmige ich mir ein Glas Milch, aus dem Kühlschrank und trinke es auf ex aus. Ich leere Packung werfe ich in den Mülleimer und will mich dann dem Abwaschen widmen, als ich einen dumpfen Knall höre.

„Was ist denn nun passiert“, frage ich mich und durchsuche die Wohnung.

Zuerst schaue ich zu Kai, aber da ist alles ruhig. Mein Schatz schläft noch friedlich in seinem Bettchen und träumt hoffentlich von mir. Dann gehe ich weiter ins Bad, aber da ist auch alles so, wie es sein sollte. Im Wohnzimmer ist es genauso wie im Rest der Wohnung.

„Wer weiß was das war.“ Ich will in die Küche zurück, als mir einfällt, dass ich ein Zimmer vergessen habe – Das Gästezimmer.

Sofort tragen mich meine Beine dahin und ich sehe Ruki, der auf dem Boden liegt und schläft. Also wird er es gewesen sein, der diesen Krach veranstaltet hat.
 

Ich schleiche ins Zimmer und hocke mich neben unseren Sänger. Kann nicht gerade bequem sein, hier auf dem Boden zu schlafen und auch noch ohne Decke. Ich hebe ihn auf und lege ihn aufs Bett. Dann schnappe ich mir noch die Decke und breite sie über ihm aus. Er hat schon genug sorgen, da braucht er nicht auch noch eine Erkältung.

Ich will das Zimmer wieder verlassen und zurückgehen, um meine Arbeit weiter zu verrichten, als ich ein wimmern von Ruki vernehme.

Er wälzt sich in seinem Bett hin und her und gibt merkwürdige Laute von sich.
 

Ich schleiche wieder zurück zu ihm und setze mich auf die Bettkante.

„Takashi“, höre ich einen Namen und frage mich, wer das wohl ist.

Immer und immer wieder höre ich diesen Namen, aus Rukis Munde und dann… nach bestimmt fünf Minuten, fängt er an mit weinen.

Was soll ich jetzt nur tun?
 

Ich entschließe mich dazu, zu Ruki ins Bett zu krabbeln und für ihn da zu sein. Auch wenn es nur für eine Nacht ist, aber jetzt, muss ich Ruki erst mal beschützen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MikaChan88
2012-04-21T11:46:25+00:00 21.04.2012 13:46
total super
bin schon total gespannt wie es weiter geht ^-^


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