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Duett

von

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10

Da stand Katsura und unterhielt sich mit Gintoki. Einfach so. Auf der offenen Straße. Auf einem Weihnachtsmarkt.

Einige Augenblicke stand er einfach nur sinnlos auf der Straße und gaffte zu den anderen herüber. Seine blauen Augen fixierten Katsuras Hinterkopf und schließlich sank sein Blick ab. Irgendwas in ihm hätte gehofft, das Pflaster an der Stelle nicht zu sehen, aber dort war es – genau dort, wo er es vor drei Tagen noch hingeklebt hatte.

Er schluckte.

Toushirou wusste nicht, wieso er zögerte; wieso er nicht sofort losschrie und ihm mit fuchtelnden Handschellen hinterher rannte. Irgendwas in ihm zögerte. Weil er daran denken musste, was vor ein paar Tagen passiert war. Was er vor ein paar Tagen gemacht hatte.

Er hätte es nicht gemacht, hätte er gewusst, dass es Katsura gewesen wäre. Nein, ganz bestimmt nicht. Dann hätte er ihn höchstens verhaftet.

Und das sollte er nun eigentlich auch tun. Das war sein verdammter Job. Wieso stand er also hier herum und tat nichts?

Er löste sich aus seiner Starre, verengte die Augen und verzog die Lippen. Und dann setzte er gerade zu seinem legendären Schrei an, als er etwas in seinen Augenwinkeln wahrnahm. Etwas Großes, Weißes. Mit vier Beinen. Und einem Geweih auf dem Kopf, das da sonst normal nicht war.

Sadaharu sprang und Toushirou weitete seine Augen, ahnte das drohende Unheil bereits.

Das große Tier erwischte ihn an der Schulter, drückte ihn zu Boden und für einen kurzen, fürchterlich unangenehmen Moment glaubte er, dass dieses verdammte Tier ihm, dank diesem enormen Aufprall, die Schultern gebrochen hätte.

Jedoch schien das Tier nicht wirklich auf ihn aufmerksam und lief ohne Wenn und Aber weiter und ging zu seinem Frauchen, das bereits nach ihm rief.

Toushirou konnte spüren, wie seine Hose sowie sein Oberteil feucht wurde und der Matsch und Dreck in seinem Gesicht führten dazu, dass seine Laune abrupt in den Keller fiel. Laut fluchend raffte er sich auf, fuhr mit der sauberen Hand über die Gesichtshälfte, an der Matsch und Boden hing und versuchte sie wegzuwischen. Das Tuscheln und Kichern der Leute, die durchaus aufmerksam auf seinen Sturz geworden waren, ignorierte er geflissentlich und sein Blick landete plötzlich, völlig schlecht gelaunt, in Sadaharus Richtung.

Und dann bemerkte er, dass Kotaro in seine Richtung blickte. Der Blickkontakt war nur kurz und dann setzte er sich – zusammen mit dem großen Amanto mit der Weihnachtsmütze – in Bewegung.

Okay. Scheiß auf den Tag in seinem misslungenen Urlaub.

Er hatte fürchterlich schlechte Laune und nur weil Hijikata Katsura gevögelt hatte, machte ihn das nicht plötzlich zu keinem Terroristen mehr.

Mit einem gebrüllten »Kaaaaatsuraaaaaaaaaargh!« setzte er schließlich zur Verfolgungsjagd an.

Wieso musste jeder dieser Tage so ätzend enden?

Und wieso zur Hölle machte er tagtäglich diese Drecksarbeit? Im wahrsten Sinne des Wortes 'Drecksarbeit'.

Gintoki, die Brille und die kleine Nervensäge schienen sich nicht einmischen zu wollen, sondern schenkten Toushirou nur mitleidige Blicke, für die er sie am liebsten auf der Stelle verhaftet hätte. Dummerweise war Katsura im Moment wichtiger.

Die dunklen Haare verschwanden hinter einer Ecke und mit einem genervten Gesichtsausdruck sprintete der Shinsengumi Vizekommandeur mit seiner schmutzigen Uniform hinterher.

Er hasste die Weihnachtszeit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LittleTreeflower
2011-12-12T18:50:56+00:00 12.12.2011 19:50
Ich frage mich, was Toushi gemacht hätte, wenn er nicht von Sadaharu umgerannt wäre. ^^ Vielleicht wäre er gar nicht mehr aus der Starre aufgewacht und hätte weiter gestalkt. Armer Hiji, der steckt aber wirklich schön in der Klemme. v//v


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