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La Vida

von

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Too Young

„Da waren ganz große Wellen! Die waren fast so hoch wie die Felsen! Und am Himmel waren ganz viele Möwen! Ich hab sie gefüttert und dann sind noch mehr gekommen.“

Ein seufzten kam ihm über die Lippen. Seine Hand legte sich an seine Schläfe und massierte sie etwas. Mit halbem Ohr hörte er die Stimme seines jüngsten Sohnes. Er nahm gar nicht mehr war was der Kleine eigentlich sagte. Zu viele Worte kamen aus seinem Mund, unaufhörlich redete er wie ein Wasserfall. Und das war nicht untertrieben, denn Suigetsu konnte für seine vier Jahre erstaunlich gut und viel reden.

„Papa!“

Shawn drehte seinen Kopf zur Seite und blickte in die großen strahlenden Augen seines Sohnes. Dieser hielt ihm Muscheln vor die Nase und grinste breit.

„Die hab ich mit Mangetsu gesammelt.“

Nun sah Shawn die Muscheln in der Hand von Suigetsu an. Nach einer griff er und besah sie sich genauer. Sie glitzerte etwas und hatte eine strahlende Farbe. Nichts war abgebrochen, sie war makellos.

Immer noch spürte er den Blick von Suigetsu, doch blickte er weiter auf die Muscheln. Er erinnerte sich daran als Mangetsu ihm das erste Mal eine Muschel zeigte. Inzwischen war er zu einem sehr guten Ninja geworden, bereits vor einem Jahr wurde er zu einem Jonin. Nicht mehr lange und auch Suigetsu würde zu einem Ninja werden, da war er sich sicher. Doch war dies wirklich die beste Entscheidung? Die Zeiten in Kiri hatten sich zwar geändert, dennoch war es immer noch nicht so wie in anderen Reichen. Früher oder später würde dieser kleine Junge ihn nicht mehr so glücklich sein wegen einpaar Muscheln. Sein Leben wird sich ändern, vielleicht nicht so wie er es sich vorstellte aber definitiv wird es anders werden als jetzt war. Ob besser oder schlechter sollte sich erst noch zeigen.

Shawn zuckte zusammen und drehte sich wieder zu seinem Sohn. Suigetsu hatte an seinem Arm gezogen, den Kopf leicht schief gelegt und schaute fragend seinen Vater an.

„Alles ok Papa?“

„Ja.“

Suigetsu begann zu grinsen und sah seinen Vater begeistert an. Shawn hob eine Augenbraue und wartete darauf, dass sein Sohn mit seiner Frage rausrückte.

„Unternimmst du nachher was mit mir?“

Der weißhaarige Junge setzte ein zuckersüßes Lächeln auf mit dem er schon jeden rumbekriegt hatte. Egal wen er mit dem Lächeln ansah, er bekam immer was er wollte. Besonders gut funktionierte es bei seiner Mutter und der Frau in dem Cafe wo es sein Lieblingsjoghurt gab. Nur bei seinem Vater klappte es nicht immer.

„Nein.“

Meinte Shawn nur und stand auf um zu Sayo in die Küche zu gehen. Sie kochte gerade das Mittagessen und hörte stumm bei dem Gespräch zu. Ab und zu musste sie grinsen, besonders an den Stellen an denen Suigetsu maßlos übertrieb.

Der Junge pustete die Wangen auf, verschränkte beleidigt die Arme und sah seinen Vater an. Dieser lehnte am Tresen und blickte Suigetsu ebenfalls an. Keiner der beiden sagte etwas.

Sayo sah zwischen beiden hin und her, ehe sie seufzte. Sie fand es nicht schön, dass die beiden sich nun anschwiegen.

„Ok. Ende mit der Schweigeminute.“

Meinte sie rührte in dem Topf um. Aus dem Augenwinkel konnte sie erkennen, dass ihr Sohn von der Couch runter sprang und zu ihnen gerannt kam. Er stand nun vor seinem Vater und blickte zu ihm hinauf.

„Warum nicht?“

„Ich trainier nachher mit Mangetsu.“

„Ich kann doch mitkommen!“

Darauf sagte Shawn nichts, brauchte er auch nicht, da Suigetsu die Antwort bereits kannte. Das Kind setzte einen gespielt traurigen Blick auf, doch brachte es nichts. Sein Vater sah ihn einfach nur an ohne eine Miene zu verziehen. Manchmal würde der kleine Junge nur zu gern wissen was sein Vater dachte.

„Mama!“

Suigetsu drehte sich nun zu seiner Mutter, welche den Reis fürs Mittag machte. Er hoffte das sie seinen Vater überreden konnte, hatte er sich damit jedoch getäuscht. Sie lächelte ihn an und strich über seinen Kopf.

„Ich kann doch was mit dir unternehmen.“

„Aber Mama.“

Der Junge sah sie skeptisch an und verschränkte zusätzlich die Arme. Man sah ihm, dass er nicht sehr begeistert davon war.

„Ich will etwas mit Papa machen. Ich will mit ihm trainieren!“

Die Blauhaarige sah nun ihren Mann an, welcher sie unwissend ansah. Er konnte seinen Sohn aber auch verstehen, immerhin hatte er sich seinen großen Bruder zum Vorbild genommen und er hatte Mangetsu trainiert.

„Suigetsu geh dir die Hände waschen.“

Nickend ging der Junge und wusch sich die Hände. Sayo sah währenddessen Shawn an, welcher ihren Blick fragend erwiderte. Doch brauchte sie die Frage gar nicht erst zu stellen, denn er antwortete auch so.

„Ich kümmere mich um ihn wenn ich Zeit habe.“

„Mama ich will zum Nachtisch Wackelpudding.“

Suigetsu sprang die letzte Stufe runter und griff nach der hand seiner Mutter. Strahlend sah er sie an, wieder mit dem zuckersüßen Lächeln. Ein seufzten kam ihr über die Lippen. Kurz sah sie Suigetsu an und dann Shawn. Dieser zuckte nur mit den Schultern und meinte:

„Ich hab ihn nicht erzogen.“

Dabei ging er an ihr vorbei und wuschelte seinem jüngsten Sohn durch die weißen Haare. Dieser versuchte seine zersausten Haare wieder zu ordnen. Er hasste es wenn jemand ihm durch die Haare wuschelte. Sayo schmunzelte über diese Szene. Da war er wie sein Vater.
 

Mangetsu schwang das Schwert mit viel Kraft. Das Meer begann sich zu spalten und erschuf einen Weg zwischen dem restlichen Meer. Kurz darauf verschwand die Spalte und das Wasser floss wieder zusammen, woraufhin das Meer bald wieder ruhig war.

Begeistert blickte Suigetsu zu dem Meer und dann zu seinem Bruder und seinem Vater. Er sprang von dem kleinen Felsen runter und rannte zu ihnen.

„Ich will das auch können! Bring mir das bei!“

Seine lila Augen glänzten vor Begeisterung. Sonst sah man ihn nur so strahlen wenn er seinen Lieblingsjoghurt bekam.

„Suigetsu.“

Verwirrt sah der Kleine in die grauen Augen seines Vaters. Dieser hockte sich vor ihn hin und sah ihn an. Suigetsu legte seinen Kopf etwas schief.

„Du bist noch zu klein dafür. Später wenn du älter bist.“

Enttäuscht senkte Suigetsu den Kopf und starrte den Sand an. Shawn stand wieder auf, nahm seinen Blick jedoch nicht von dem kleinen Jungen. Mangetsu musterte seinen Bruder. Es tat ihm leid, doch war es das einzig richtige. Suigetsu beherrschte noch kein einziges Jutsu und war zudem noch viel zu jung dafür. Das musste er lernen und umso früher desto besser.

Suigetsu ging weg, sah die beiden nicht mehr an und hatte den Kopf nur noch gesenkt. Er setzte sich bei den Felsen in den Sand und nahm einen Stein in die Hand. Der Junge schmiss den Stein ins Meer. Er nahm noch einen zweiten und warf ihn ebenfalls, doch diesmal hatte er ihn geflischt. Ein kurzes grummeln kam Suigetsu über die Lippen, ehe er die nächsten Steine flischte. Schon sieben Sprünge hatte er geschafft, doch er wollte noch mehr schaffen. Suigetsu war mit ganzer Sache dabei. Der letzte Stein war nun zum zehnten Mal gesprungen.

Erfreut drehte sich Suigetsu zu seinem Vater und Mangetsu um. Die beiden beredeten irgendetwas, doch konnte er durch die Entfernung nicht verstehen was. Er wollte ihnen unbedingt zeigen wie gut er inzwischen darin war. Schnell schnappte er sich einen Stein und rannte zu ihnen rüber, dass sein Vater ihn gerade noch weggeschickt hatte vergaß er sofort wieder.

„Papa! Mangetsu! Guckt mal was ich kann.“

Fragend sahen die beiden den kleinen Jungen an. Er wedelte mit dem Stein vor sich herum und grinste breit.

„Ich kann jetzt-“

„Suigetsu später.“

Unterbrach Shawn seinen Sohn auch sogleich. Doch Suigetsu fuhr unbeirrt weiter.

„Aber-“

„Kein Aber.“

Suigetsu zuckte zusammen, bei den Worten seines Vaters. Er schluckte. So ernst hatte sein Vater noch nie mit ihm geredet, geschweige denn ihn angesehen. Er konnte sogar beinahe Angst kriegen.

„Tu einmal was man dir sagt. Du kannst nicht von allen verlangen, dass sie nur dir Aufmerksamkeit schenken. Es gibt auch noch andere Dinge die wichtiger sind. Das wirst du verstehen sobald du älter bist.“

Suigetsu sah seinen Vater nur stumm an. Etwas geschockt hatte er jedes einzelne Wort gehört. Sein Vater sah ihn nur ernst an und das obwohl Suigetsu ihn traurig ansah. Der kleine Junge senkte den Kopf, ging an seinem Vater und seinen Bruder vorbei ohne noch ein Wort zu sagen. Es war vielleicht hart für das Kind, doch war auch dies eine Sache die er einfach lernen musste. Man hätte es ihm anders sagen können, begreifen musste er es so oder so.
 

„Was ist denn los?“

Sayo kniete sich vor ihren kleinen Sohn hin und sah ihn besorgt an. Suigetsu saß mit verschränkten Armen auf der Couch, wandte seinen Blick von seiner Mutter ab. Sie sah, dass er traurig war, vor seiner Mutter konnte er nichts verheimlichen. Die Blauhaarige setzte sich neben ihn und legte einen Arm um ihn.

„Suigetsu was ist los?“

Behutsam strich sie durch seine Haare, brachte ihn so dazu sie anzusehen. Er sah wirklich sehr traurig aus, vielleicht sogar einwenig enttäuscht.

„Papa hat mich nicht lieb.“

Sonst klang Suigetsu als wenn er schon sieben oder acht Jahre wäre, jetzt jedoch sprach der vier jährige Junge aus ihm. Man konnte tun was man wollte, er war nun mal ein kleines Kind. Und Kinder verstanden Worte manchmal falsch oder wussten ihre genaue Bedeutung nicht.

„Das stimmt doch gar nicht, Schatz. Dein Papa hat dich sehr lieb.“

Lächelnd nahm sie ihren Sohn in den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Suigetsu lehnte seinen Kopf an die Schulter seiner Mutter und blickte durchs Fenster.

Sayo nahm den Weißhaarigen auf ihren Schoss und strich eine Strähne aus seinem Gesicht. Dabei lächelte sie ihn wie immer an.

„Hör mir mal zu mein Kleiner. Auch wenn dein Papa es dir nicht immer zeigt er hat dich sehr lieb. Und er wird dich auch immer lieb haben. Er will nur das Beste für dich.“

Der Junge wich dem Blick seiner Mutter aus und sah zu Boden. Wenn er nur das Beste für ihn wollte, warum hatte er ihn dann so ernst angesehen?

Er merkte sie seine Mutter leicht über seine Wange strich und sein Kind anhob, sodass er sie ansah.

„Eigentlich kannst du sehr glücklich sein. Dein Vater hat mit Mangetsu, als er so alt war wie du, nicht so viel Zeit verbracht.“

Das Kind hob eine Augenbraue und sah seine Mutter verwirrt an. Shawn verbrachte ja nun nicht sehr viel Zeit mit Suigetsu, aber noch weniger hatte er mit Mangetsu verbracht? Das konnte er sich überhaupt nicht vorstellen.

„Warum denn?“

„Ich weiß es nicht mein Kleiner, aber vielleicht weil du anders bist als dein Bruder. Wenn du älter bist und anfängst ein Ninja zu werden wird dein Papa oft mit dir trainieren. Versprochen, aber im Moment bist du noch zu jung.“

„Immer bin ich zu jung.“

Beleidigt verschränkte Suigetsu die Arme und pustete seine Wangen auf. Sayo lachte und wuschelte dem kleinen Jungen durch seine Haare. Suigetsu lachte mit und legte erfreut seine Arme um seine Mutter. Sayo schaffte es immer wieder Suigetsu aufzumuntern, egal wie schlecht er sich auch fühlte. Und jetzt verstand der Junge seinen Vater auch einwenig besser.
 


 

„Du darfst nicht vergessen, dass er noch ein Kind ist.“

Sayo gab Shawn einen Teller, welchen er abtrocknete. Er schwieg, reagierte nicht mal auf das was sie sagte. So sehr war er Gedanken versunken.

„Shawn?“

Er drehte seinen Kopf zu ihr und sah sie fragend an. Sie hatte eine Hand an seine Schulter gelegt, als er nicht geantwortet hatte. Der Weißhaarige stellte den Teller auf die anderen und nahm sich den nächsten zum Abtrocknen. Wieder hatte er den Blick abgewandt, weshalb Sayo seufzte und weiter das Geschirr spülte.

„Suigetsu war sehr traurig.“

Sie hatte nicht mit einer Antwort gerechnet, doch als dann doch eine kam war sie einwenig verwundert.

„Er hat kein Wort mehr mit mir geredet.“

„Kannst du es ihm verübeln?“

Wieder kam keine Antwort. Also drehte sich Sayo zu ihm um, verschränkte die Arme und sah ihn ernst an. Shawn drehte nur seinen Kopf zu seiner Frau und blickte ihr in die Augen. Er wusste genau was sie wollte.

„Du willst, dass ich es ihm erkläre und mit einem Joghurt vor seiner Nase rum fuchtel.“

„Ich will, dass du es ihm erklärst und dich entschuldigst. Und du versprichst ihm mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Wenn er dir dann immer noch verzeiht kannst du ihm einen Joghurt vor die Nase halten.“

Er hatte sich schon den ganzen Tag Gedanken darüber gemacht was er mit Suigetsu machen sollte. Jetzt führte wohl kein Weg mehr daran vorbei. Also seufzte er und ging die Treppe nach oben zu dem Zimmer seines Sohnes. Unter der Tür strahlte ein schwaches Licht durch. Suigetsu war also noch wach. Shawn öffnete die Tür und sah gleich darauf nach links zu dem Bett von Suigetsu. Neben dem Bett stand ein Nachttisch mit einer Lampe, welche Licht spendete.

Suigetsu lag auf seinem Bett und blickte starr an die Decke. Er sah seinen Vater nicht an, drehte sich nur zu Wand als er sich auf die Bettkante setzte. Shawn beobachtete seinen Sohn, welcher ihm den Rücken zugewandt hatte und schwieg.

„Solltest du nicht schlafen?“

Der Junge sagte kein Wort, er war einfach zu stur und zu dickköpfig.

„Suigetsu es tut mir leid.“

Das Kind drehte sich auf die andere Seite und sah seinen Vater an. Er hatte noch nie erlebt, dass sein Vater sich bei irgendjemanden entschuldigte, aber er erkannte das er es ernst meinte. Sein Vater würde ihn nicht anlügen, nicht in so einer Situation.

„Das was du gesagt hast?“

„Nein wie ich es gesagt hab.“

Beide sahen sich an und schwiegen wieder. Shawn streckte seine Hand aus und wuschelte durch die Haare des Kindes. Suigetsu kniff die Augen zusammen und verzog das Gesicht. Gespielt böse sah er in das grinsende Gesicht seines Vaters. Das hatte er mit Absicht gemacht!

„Du wirst es irgendwann verstehen.“

„Ich weiß. Ich bin zu jung dafür.“

Schmollend drehte er sich auf die Seite und sah auf den Boden. Seine Mutter ihm das schon erklärt, noch einmal brauchte man es ihm nicht zu sagen. Das tat sein Vater auch nicht, denn er verstand schon.

„Suigetsu ich verspreche dir dich bald zu trainieren.“

Die Augen des Kindes leuchteten auf, so als wenn er einen Joghurt geschenkt bekam. Erfreut setzte er sich auf und sah seinen Vater an. Dieser lächelte schwach und drückte seinen Sohn zurück ins Bett. Es war ein Zeichen das er schlafen sollte.

Shawn stand auf und wollte gehen, jedoch griff Suigetsu schnell nach seiner Hand. Verwirrt sah er den kleinen Jungen an.

„Bringst du mir auch das Schwimmen bei?“

„Mal sehen. Du solltest jetzt wirklich schlafen.“

Gerade als er das Licht ausschalten wollte, unterbrach ihn Suigetsu erneut.

„Papa! Ich werde später ein genauso guter Ninja wie Mangetsu und dann kannst du auf mich genauso stolz sein wie auf ihn.“

Entschlossen sah der Junge in die Augen seines Vaters. Er meinte das wirklich ernst, sehr ernst sogar. Suigetsu grinste breit und sah weiter entschlossen seinen Vater an. Dieser schüttelte den Kopf, deckte seinen Sohn zu und wuschelte noch einmal durch dessen Haare. Suigetsus grinsen verschwand jedoch nicht.

„Schlaf jetzt.“

Shawn schaltete das Licht aus und verließ das Zimmer. Leise hörte noch ein „Gute Nacht Papa.“ von Suigetsu. Ein lächeln schlich sich auf sein Gesicht, während er wieder nach unten zu Sayo ging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2012-02-25T22:00:15+00:00 25.02.2012 23:00
Die Story ist sehr interesant.^^


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