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Grow Up

Take you to Rio
von

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Kümmer dich um deine Freunde und um deine Feinde erst recht!

Ich hasste Regen, besonders dann, wenn er in einem äußerst ungelegenem Zeitpunkt eintraf. Nämlich genau jetzt! Trotzdem rührten wir uns nicht vom Fleck. Der Regen nahm langsam zu. Es würde wohl noch schlimmer werden. Wer wusste das schon. Nur irgendwie schien um Elias und mich die Zeit stillzustehen. Wir sahen uns stumm in die Augen.
 

Elias öffnete die Lippen um etwas zu sagen, doch er presste sie wieder aufeinander und sah mich, ohne ein Wort zu sagen, an.
 

„Elias, rede mit mir! Wer ist Ryan?“, fragte ich ihn eindringlich.
 

„Du hast uns belauscht.“, stellte Elias fest. Ich nickte daraufhin nur. Was sollte ich auch großartig sagen? Es entsprach ja der Wahrheit und ich war nun mal nicht der beste Lügner. Man sah es mir sofort an, wenn ich versuchte etwas zu verbergen.
 

Der Regen nahm langsam zu. Wollten wir die ganze Zeit hier herum stehen? Wollte Elias mir heute überhaupt noch einmal antworten?
 

Ich sah ihn abwartend an, aber es kam noch immer kein Wort von ihm. Schön, wenn er nicht reden wollte, bitte! Keiner zwang ihn dazu! So viel zu seinen Worten von eben, wir würden uns alles erzählen!
 

Ich setzte mich in Bewegung und wollte wütend an ihm vorbei gehen. Schaffte ich sogar um ein paar Zentimeter. Dann packte er mich am Ärmel. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihm ins Gesicht. Inzwischen hingen ihm die durchnässten Haare über die Augen.
 

„Ich erzähle es dir, wenn wir im Trockenem sind.“, meinte er. Ich nickte. Er ließ seine Hand über meinen Arm gleiten, bis hinunter zu meiner Hand. Er verschränkte unsere Finger miteinander und automatisch verfestigte ich meinen Griff. Für mich war es immer noch nichts besonderes Hand in Hand zu laufen. So etwas hatte ich früher ständig mit meinen Eltern und Elias gemacht. Ich sah darin keinen Unterschied. Elias schon. Nur wusste ich das zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
 

Er lief vor mir und zusammen rannten wir die Straße entlang, vorbei an den Einfamilienhäusern, den Vorgärten und viel zu teuren Autos. Mir fiel auf, dass Elias sich nie wirklich Gedanken um unsere Verhältnisse gemacht hatte. Immerhin waren meine Eltern schon fast reich, könnte man sagen. Seine Mutter hingegen hatte einen schlecht bezahlten Job. Er lebte in einfachen Verhältnissen und trotzdem waren wir unzertrennlich.
 

Ich ließ mich von Elias mitschleifen. Was blieb mir auch anderes übrig, wir wollten ja zum selben Ort. Wir würden das Haus ganz für uns haben. Meine Mutter müsste schon längst bei ihrer Freundin sein, der sie mal wieder einen Besuch abstatten wollte. Auch gut, dann würde sie keine Fragen stellen, wieso wir schon zurück gekommen sind. Und mein Vater versuchte mal wieder seine Autos an den Mann zu bringen.
 

Wir rannten die Einfahrt hoch und blieben fröstelnd vor der Haustür stehen. Ich fischte in meinen Jackentaschen nach dem Schlüssel, fand ihn und schloss auf. Im Flur entledigten wir uns schnell unserer Schuhe und Jacken und sofort schob Elias mich ins Bad.
 

Er ließ Wasser ein und zog mir gleich den Pullover über den Kopf. Ich stand etwas überrumpelt im Raum. Hatte er etwa vor zusammen zu baden? Meine Augen weiteten sich. Anscheinend ja, denn er zog sich schon im nächsten Moment die Klamotten vom Leib. Ein Stück nach dem Anderen landete auf dem Fliesenboden. Ich sah ihn nur sprachlos an. Seit wann zierte er sich nicht mehr so in meiner Gegenwart? Seit dem Vorfall in seinem Zimmer? Ich wusste es nicht. Ich fand es nur interessant, dass ich immer wieder neue Seiten an Elias entdecken konnte. Da ich nichts tat, ging Elias auf mich zu und öffnete meinen Hosenknopf und zog den Reißverschluss herunter. Die Hose samt Boxershorts zog er mir mit einem Ruck von der Hüfte und ich bekam augenblicklich einen hochroten Kopf.
 

Elias hockte genau vor meiner Körpermitte und dummerweise fiel mir eine Szene aus dem Porno ein, den ich heimlich gesehen hatte. Nervös sah ich woanders hin. Elias schien nichts zu bemerken. Er war vollkommen mit meinen Socken beschäftigt.
 

Als genug Badewasser eingelassen und schön viel Schaum auf der Oberfläche zu sehen war, gab Elias mir einen Klaps auf den Hintern und verdeutlichte mir damit wohl, ich sollte rein hüpfen. Vorsichtig stieg ich in die Wanne. Ich hatte das Gefühl immer noch seine Hand zu spüren. Ich sollte dringend an etwas anderes denken!
 

Elias gesellte sich mir gegenüber in die Wanne und rutschte etwas näher an mich heran. Er legte seine Arme überkreuzt auf meinen Knien ab und sah mir geradewegs in die Augen. Ich starrte stumm zurück. Was hatte er vor?
 

„Ich war auf einer Party. Es war voller Leute und der Alkohol floss in Strömen. Wir haben uns volllaufen lassen. Lake und ich. Lake hatte irgendwann ein Mädchen an der Angel. Nach einer Weile sind sie dann irgendwann verschwunden.“, begann Elias.
 

Ich nickte nur. Wen interessierte schon Lake? Ich wollte wissen, was Elias mit diesem anderen Typen zu schaffen hatte!
 

„Ich hab Ryan auf dieser Party kennen gelernt. Wir sind ins Gespräch gekommen. Nicht richtig, wir waren ziemlich besoffen. Ich wusste zu dem Zeitpunkt schon, dass ich schwul bin und hatte mich auch schon vor meinen Freunden und meiner Mutter geoutet.“, erzählte Elias weiter. „Er schien ebenfalls auf Männer zu stehen, das konnte ich an seinen Blicken merken. So wie er mich die ganze Zeit betrachtet hatte.“
 

Ich beugte mich vor und legte meinen Kopf auf Elias Armen ab. Aufmerksam sah ich ihn an. Er zog eine Hand heraus und griff in meine Haare, zwirbelte sie und zog leicht daran.
 

„Was ist dann passiert?“, fragte ich ihn. Er sah mich an. Leicht verständnislos. Dann schien er es zu realisieren und sah mir ernst ins Gesicht.
 

„Wir hatten Sex.“
 

Mein Lächeln auf dem Gesicht fror augenblicklich ein. Ich zog mich etwas zurück und lehnte mich an den Badewannenrand. Er hatte also solche Sachen mit Ryan gemacht. Meine Mundwinkel zogen sich nach unten.
 

„Und dann?“, fragte ich und versuchte dabei unbekümmert zu wirken, was ich ganz und gar nicht war.
 

„Na ja, wir hatten uns danach öfter mal getroffen. Irgendwann waren wir in einer festen Beziehung. Wir hatten uns geliebt und waren ständig zusammen...“
 

Ich sah Elias an. Er schien irgendwelchen Erinnerungen nachzuhängen. Mein Magen zog sich zusammen. Ich wusste nur nicht warum. Ich schnippte mit den Fingern und holte ihn prompt in die Realität zurück.
 

„Da ist doch noch irgendwas, oder?“, fragte ich ihn und sah ihn unerbittlich an. Er holte tief Luft.
 

„Irgendwann ging es halt los, dass ihm Kleinigkeiten nicht passten. Er begann mich zu kontrollieren. Es passte ihm nicht, dass ich so oft mit Lake abhing. Er rief mich ständig auf dem Handy an, um zu erfahren wo ich wäre und wann ich zurück kommen würde. Ich dachte anfangs nur, er würde sich sorgen machen, aber er trieb es mit der Zeit immer weiter. Er verfolgte mich heimlich, oder versuchte mich im Haus zu halten. Er hat mich manchmal im Schlafzimmer eingesperrt.“, erklärte Elias.
 

Es fiel mir schwer zu zu hören. Mir war ganz schlecht. Elias tat mir so Leid, wieso musste er so etwas durchmachen?
 

„Irgendwann habe ich Lake mal erzählt, dass Ryan mich geschlagen hatte. Er dachte, ich hätte eine Affäre mit Lake.“
 

Sofort galt all meine Aufmerksamkeit Elias. Affäre. Darüber hatte er mit Lake im Kino gesprochen. Elias und Lake konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen. Ich wollte es auch gar nicht. Allein bei dem Gedanken bekam ich eine Gänsehaut.
 

„Lake ist ausgeflippt. Er hat Ryan zur Rede gestellt und ich weiß nicht mehr. Ryan hatte damals irgendetwas dummes gesagt. Lake hat die Kontrolle über sich verloren und ihn verprügelt. Irgendwie ging alles drunter und drüber, sogar die Polizei ist gekommen. Lake hat Ryan gedroht, sollte er mir noch einmal zu nahe kommen, würde er ihn umbringen. Und ich glaube es ihm sogar.“
 

Elias ließ seine Finger auf dem Wasser spazieren gehen. „Seitdem hält er sich fern von mir, aber ich weiß, dass er mich immer noch auf Schritt und Tritt verfolgt.“ Er sah zu mir auf und seine Augen weiteten sich.
 

„Sam, wieso weinst du?“
 

Ich sah ihn sprachlos an. Tat ich das? Ich hob meine Hand zu meinem Gesicht und betastete meine Wangen. Ich weinte wirklich. Ich hatte es überhaupt nicht bemerkt. Ich versuchte mich an einem Lächeln, aber es wollte mir einfach nicht gelingen.
 

„Es ist nur so, dass...du hast Hilfe gebraucht und ich war nicht da. Ich konnte dir nicht helfen.“, schluchzte ich. Ich ließ meine Hand ins Wasser platschen. „Wenn ich nicht den Unfall gehabt hätte, dann...“
 

„Sam, es hätte so oder so passieren können.“, meinte Elias mit einem liebevollem Lächeln. „Vielleicht passiert bald schon wieder irgendetwas. Das kann man vorher nicht wissen. Es ist passiert und daran lässt sich nun mal nichts mehr ändern. Mir geht es gut, ich sitze hier vor dir und wir sind zusammen. Jetzt! Und das zählt doch, meinst du nicht? Dieser eine Moment, den wir zusammen verbringen können!“
 

Elias drehte mich in der Wanne um, so gut es eben ging. Ich kam zwischen seinen Beinen zum sitzen und lehnte mich an seine Brust. Er umschlang mich mit seinen Armen und drückte mich näher an sich heran. Elias legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut und erschauderte leicht.
 

Es war mucksmäuschen still im Badezimmer. Wir sagten kein Wort mehr. Jeder hing seinen eigenen Gedanken hinterher. Ich wusste nicht, ob ich es ihm sagen sollte. Immerhin schien ich Ryan schon mal kennen gelernt zu haben. Mit grauen erinnerte ich mich an den einen Abend, als ich Elias verlassen hatte und dieser Kerl mit dem Messer auf mich losging.
 

Meine Gedanken wurden aber abrupt von etwas anderem abgelenkt. Elias Hände schienen sich langsam selbstständig zu machen. Sie strichen langsam und zärtlich über meine angezogenen Beine.
 

„Elias?“, fragte ich und drehte meinen Kopf zu ihm herum.
 

„Ich bin gerne mit dir zusammen.“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich nickte etwas planlos und wendete meinen Blick wieder zu seinen Händen.
 

„Was machst du da?“, fragte ich ihn mit klopfendem Herzen.
 

„Hm, ich weiß nicht. Was mache ich da? Sag du es mir.“, meinte er neckisch. Ich spürte seine Lippen auf meiner Schulter und zuckte leicht zusammen. Wie konnte er so schnell umschalten? Er hatte mir eben noch etwas schreckliches erzählt und jetzt machte er schon wieder diese komischen Sachen mit mir.
 

Ich versuchte mich zu entspannen und lehnte mich zurück an seine Brust. Meinen Kopf lehnte ich gegen seinen und sah tatenlos seinen frivolen Händen zu. Er glitt von meinem Knie über meinen Oberschenkel und streichelte mich dort einige Zeit. Ich entspannte mich, nachdem ich mich daran gewöhnt hatte. Was nicht lange anhielt, denn er wanderte ab in tiefere Regionen und ich keuchte erschrocken auf, als er meinen Penis packte.
 

Während er weiter meinen Hals anknabberte und ich mich wie ein Stück leckeres Fleisch fühlte, dass es aufzuessen galt, machte seine zweite Hand Bekanntschaft mit meinen Brustwarzen. Ich war mir nicht im Klaren, was die Dinger eigentlich für einen Zweck erfüllen sollten, denn Milch kam bei mir definitiv nicht raus.
 

Elias ließ kurz von meiner Brustwarze ab und griff nach meinem Kopf, um ihn zu sich zu ziehen. Er presste seine Lippen sanft auf meine. Leicht bewegte er sie gegen meine und als ich versuchte irgendwie ungelenk darauf einzugehen, öffnete er leicht seinen Mund.
 

Ich wusste gar nicht, wohin mit meinen Gedanken. Wie schaffte er das alles auf einmal zu machen? Ich war leicht unkoordiniert und ließ es einfach nur geschehen. Was anderes war mir in meinem momentanen Zustand auch nicht möglich.
 

Elias stupste meine Lippen mit seiner vorwitzigen Zunge an. Stur hielt ich meinen Mund geschlossen. Er grinste mich frech an. Er verfestigte seinen Griff um mein Glied etwas und ich keuchte erneut auf. Diesen Moment nutzte er, um mich in einen Zungenkuss zu verwickeln. Sein Griff wurde wieder schwächer und stattdessen begann er seine Hand rhythmisch zu bewegen.
 

Elias zog mich ein Stück nach hinten, so dass ich schon so gut wie auf ihm lag. Zu keinem Moment ließ er von mir ab und brachte mich zu meinem Höhepunkt. Er umarmte mich mit beiden Armen und ich hielt mich an ihnen fest, während wir uns weiter küssten. Ich konnte gar nicht genug davon bekommen.
 

Erst als unsere Haut schon anfing eklig faltig zu werden, stiegen wir aus der Wanne. Ich trocknete mich ab und zog mir meinen Bademantel über. Elias schnappte sich den von meinem Vater.
 

Zusammen tapsten wir in mein Zimmer und Elias zog mich sofort in mein Bett. Ich krabbelte zu ihm und legte mich vor ihm aufs Bett. Er umschlang mich sofort mit seinem Arm, nachdem er uns zugedeckt hatte. Elias küsste meinen Nacken und ich seufzte wohlig.
 

Ich betrachtete den Regen draußen. Es plätscherte und hämmerte unerbittlich gegen die Fensterscheiben. Irgendwie wirkte es beruhigend auf mich. Ich wurde mit der Zeit müder, was wohl auch an Elias Streicheleinheiten lag. Mir fielen immer wieder die Augen zu, bis ich irgendwann einschlief.
 


 

◆ ◆ ◆
 

Als ich aufwachte, gähnte ich erst mal herzhaft. Ich lag ausgebreitet im Bett und als ich mit der Hand neben mir das Bett befühlte, war es zwar noch warm, aber von Elias war keine Spur. Ich blinzelte und öffnete meine Augen. Er war wirklich nicht da. Wo steckte der Junge schon wieder? Ich hörte ein Rumpeln und klirren in der Küche.
 

Ich grinste und drehte meinen Kopf um. Mein Grinsen erstarb sofort, als ich Lakes Gesicht vor mir erblickte. Er hockte vor meinem Bett und betrachtete mich. Ich sah ihn genervt an, machte es ihm Spaß, mich dauernd so zu überfallen? Ich fuhr mir mit den Händen übers Gesicht.
 

„Was willst du hier?“, fragte ich ihn angesäuert.
 

„Hast du schon mal raus gesehen? Es ist später Nachmittag. Was habt ihr getrieben, dass du den halben Tag verpennst? Obwohl, ich muss sagen, die Aussicht hier sagt schon so einiges aus. Muss ja echt heftig gewesen sein.“, meinte Lake grinsend.
 

Ich verstand nicht, was er meinte und sah ihn nur verständnislos an. Er zeigte lediglich mit dem Finger auf meinen Körper. Ich sah an mir herunter. Der Bademantel hatte sich gelöst und so präsentierte ich Lake gerade meinen nackten Körper. Ich lief rot an und zog sofort den Bademantel hastig zu.
 

„Sei nicht so zimperlich. Ich steh nicht auf Kerle, auch wenn du eine Sünde wert wärst.“, meinte Lake und leckte sich über die Lippen. Ich sah ihn nur entsetzt an. Er stand auf und sah mich an.
 

„Du kannst gerne mal zu mir kommen und dich verwöhnen lassen, wenn du die Nase voll von Elias hast.“, meinte er frech. Er verließ das Zimmer und ich konnte einfach nicht widerstehen, also warf ich ihm mit voller Wucht mein Kopfkissen hinterher., traf ihn nur leider nicht.
 

„Du Arsch!“, brüllte ich wütend. Ich setzte mich endgültig auf, wach war ich ja sowieso. Ich zog mir den Bademantel aus und suchte im Kleiderschrank nach Klamotten. Irgendwie schien heute Tag des Arschlochs zu sein, denn als ich mir einen Berg Klamotten raus suchte, stand auf einmal Calvin im Türrahmen. Abschätzend sah er mich an.
 

„Kannst du dir nicht was überziehen?“, meinte er schnippisch. „Was war denn überhaupt los, dass du und Elias einfach weggegangen seid?“
 

„Geht dich nichts an.“, brummte ich nur. Ich zog mir eine Boxershorts über und sah Calvin kurz an. „Sonst noch was?“
 

Er schüttelte nur den Kopf. „Elias macht Mittagessen. Aber es ist eine totale Katastrophe! Der Kerl kann nicht kochen. Er hat zwei linke Hände und helfen lassen will er sich nicht.“, meckerte er.
 

Ich kicherte. Ich fand es eigentlich ganz lustig. Wenn ich da so an meine Backversuche dachte. Dann dürfte die Küche ja schön chaotisch und dreckig aussehen.
 

Fertig angezogen schlitterte ich über den Boden im Flur und Calvin folgte mir in die Küche. Elias stand vor dem Herd und spielte mit den Hitzereglern herum. Ich schlitterte weiter und prallte gegen ihn. Von hinten umarmte ich ihn und sah an Elias vorbei auf den Herd.
 

„Was gibt’s?“, fragte ich ihn neugierig.
 

„Fischpfanne mit Reis. Natürlich auf brasilianisch.“, meinte er lächelnd. „Zumindest soll es das werden. Irgendwie schaut es komisch aus, oder?“
 

Ich sah nur auf die Töpfe vor mich. „Hm, keine Ahnung. Soll ich Hanna fragen, ob sie für uns kocht?“, fragte ich.
 

„Hanna?“, kam es aus drei überraschten Gesichtern.
 

„Wow, hast du doch noch ein Mädchen gefunden?“, fragte Lake mich grinsend. Er saß am Küchentisch und blätterte in der heutigen Zeitung.
 

„Unsere Nachbarin. Sie kann ganz gut kochen.“, meinte ich. Elias Blick bemerkte ich sehr wohl, ich konnte ihn nur nicht wirklich deuten. „Außerdem sind wir nicht zusammen.“, fügte ich noch hastig hinzu.
 

„Klar, du stehst ja auch auf Schwänze.“, meinte Lake nur und widmete sich seiner Zeitung.
 

„Was soll das denn heißen?!“, keifte ich wütend. Ich war heute wirklich drauf und dran auf ihn loszugehen. Ich hatte mich früher schon des öfteren mit Jungen geprügelt, da würde es mir bei Lake nicht weiter schwer fallen.
 

„Lake, halt den Rand!“, meinte Elias ungewöhnlich ruhig. „Sam kann sich treffen mit wem er will.“
 

Ich sah Elias dankbar an. Aber er wirkte irgendwie etwas unglücklich auf mich. Er knabberte auf seiner Unterlippe und ich fragte mich, was mit ihm los war.
 

„Alles okay?“, fragte ich ihn. Er nickte lediglich, sagte aber kein Wort. Ich wusste nicht, was ihn schon wieder bedrückte. Also schmiegte ich mich an ihn und sah Elias beim Kochen zu.
 

Die Stille die sich zwischen uns allen ausbreitete, wirkte erdrückend. Ich wollte etwas sagen, aber mir fiel nichts ein, was passend schien. Ich wollte mich nicht schon wieder mit den Jungs streiten. Ich warf einen Blick aus dem Fenster. Es regnete noch immer ununterbrochen.
 

„Wie geht’s Abby?“, fragte Elias mich nach einer Weile. Ich sah ihn überrascht an, ich war völlig in Gedanken versunken.
 

„Ganz gut. Sie scheint ziemlichen Spaß in Deutschland zu haben. Jedenfalls scheint sie mehr Party zu machen, als zu lernen.“, meinte ich mit einem leichten grinsen.
 

„Na ja, sie ist weit weg von zu hause, da kann sie endlich mal die Sau raus lassen, ohne Ärger zu kriegen. Kriegt ja keiner mit. Es sei denn sie steht irgendwann mit einem Baby vor der Tür. Dann gibt’s wohl ziemlichen Krach.“, meinte er lachend. Ich musste unweigerlich mitlachen. Meine Schwester konnte ich mir irgendwie nicht als Mutter vorstellen. Wie das wohl wäre? Irgendwann würde sie sicher Kinder kriegen, aber ob sie eine gute Mutter abgeben würde?
 

„Solange sie nicht von dir schwanger wird.“, neckte ich Elias.
 

„Ich? Honey, ich bin schwul. Deine Schwester ist zwar hübsch, aber ich finde ihren Bruder viel anziehender.“, meinte er.
 

„Jason?!“, fragte ich verblüfft. Elias sah mich unwirsch an. „Doch nicht diese Schaufensterpuppe! Ich meine dich!“, erklärte er genervt.
 

Verlegen sah ich zur Seite. Ich hatte ganz vergessen, dass Elias und Jason nicht wirklich gut miteinander auskamen. Ich wusste zwar nicht warum, aber das schien bei beiden auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Ich hörte ein Kichern hinter mir und bemerkte, dass wir ja nicht allein waren. Das hatte ich irgendwie vergessen.
 

„Was ist?“, murrte ich Lake verlegen an.
 

„Nichts, nichts.“, meinte der jedoch nur. Missmutig sah ich zu ihm. Er legte die Zeitung beiseite und stützte sich am Tisch ab. „Es ist nur so amüsant, wie naiv du noch bist.“
 

Ich streckte ihm die Zunge heraus und wandte meinen Blick von ihm ab. Dafür konnte ich doch nichts, dass ich noch nicht so viel wusste.
 

„Dafür weiß ich wie Jungs Sex haben.“, erklärte ich maulig. Plötzliche Stille kehrte ein. Elias lief rot an und Lake prustete vor Lachen. „Elias, du Pedo, hast du deinen Schwanz nicht bei dir behalten können?! Na, wenigstens hast du ihn dir jetzt klar gemacht.“
 

„Nenn' mich nicht so!“, meinte Elias mit hochrotem Kopf. Er drehte sich zu Lake um und wollte gerade etwas sagen, als ich ihn unterbrach.
 

„Elias hat nichts gemacht. Ich habs aufm Computer gesehen.“, meinte ich ungerührt und zeigte auf das Arbeitszimmer meiner Eltern. Alle drei Jungs sahen mich einen Moment sprachlos an. Dann stürmten sie wie auf Kommando ins Arbeitszimmer.
 

Was war denn nun los?
 

„Der Kleine hat 'nen Porno gesehen!“, schrie Lake lachend und kriegte sich gar nicht mehr ein.
 

Hatte ich irgendwas verpasst? Ich tapste den Jungs hinterher, die sich vor dem Computer breit gemacht hatten und nach dem Video suchten, dass ich mir angesehen hatte. Lake öffnete den Link, schaltete die Boxen und das Video an. Ich blieb verlegen im Türrahmen stehen. Plötzlich war der Raum von stöhnen und keuchen erfüllt. Irgendwie war mir das jetzt doch etwas unangenehm. Die beiden Kerle im Film rammelten was das Zeug hielt und außer mir richteten sich nun sechs Augenpaare mehr oder weniger ungläubig auf den Rechner.
 

„Na, wenigstens ist er jetzt aufgeklärt.“, meinte Lake seelenruhig. Ich stellte fest, dass er für einen hetero keine Probleme mit Schwulen hatte. Fand ich ja schon irgendwie beachtlich. Er war ja auch mit Elias befreundet, dann musste er es ja auch tolerieren. Aber so richtig abgeneigt, schien er auch nicht zu sein.
 

„Was machst du da?!“, fragte ich panisch, als Lake plötzlich auf dem Computer herum klickte. Ich konnte nicht ganz ausmachen, was genau er da tat. So gut kannte ich mich mit der Technik auch nicht aus.
 

„Alles löschen. Damit deine Eltern nicht eines Tages feststellen müssen, dass ihr Sohn schwul ist. Haha, oder deine Mutter sich nicht denkt, ihr Mann könnte plötzlich auf Männer stehen.“, lachte Lake und fuhr anschließend den Computer herunter. Okay, das verstand ich. Könnte ziemlich peinlich werden.
 

Elias sah mich schon wieder mit einem komischen Blick an. Ich wich ihm aus und ging zurück in die Küche. Er folgte mir, während Lake und Calvin sich vor den Fernseher im Wohnzimmer pflanzten. Sie schienen es nicht weiter schlimm zu finden, dass ich mir einen Porno angesehen hatte.
 

„Wieso hast du dir das Video angesehen?“, fragte Elias mich. Ich wagte kaum, ihn anzusehen.
 

„Ich war neugierig.“, murmelte ich verlegen. „Ist das schlimm?“
 

„Nein, ist es nicht. Ich hätte nur nicht gedacht, dass du das bringen würdest.“, meinte er kichernd. „Ich dachte vorhin schon, du meintest unser erstes Abenteuer in der Badewanne, wo ich dir zeigen musste, wie Jungs es miteinander machen.“, erklärte er und stellte sich neben mich an den Herd.
 

„Tja, das kann man wohl weg kippen.“, stellte er enttäuscht fest. Ich sah ihn an. „Wollen wir etwas bestellen?“, fragte ich ihn.
 

„Ja, gute Idee.“ Er warf einen Blick ins Wohnzimmer, aber die beiden Jungs waren völlig beschäftigt mit ihrem Film. „Also, wenn du irgendwelche Fragen hast oder mehr wissen möchtest...kannst du mich gerne fragen.“
 

Ich sah ihn einen Moment lang an. „Okay.“
 

Ich sah, wie er mir näher kam und sich zu mir herunter beugte. Ich schloss meine Augen. Elias küsste mich und ich krallte mich gleich in sein Hemd. Elias lehnte sich gegen den Küchenschrank und zog mich an sich heran. Er ließ seine Zunge in meinen Mund gleiten und ich erwiderte zaghaft.
 

„Ähem! Ich weiß ja, dass ihr 12 Jahre nachholen müsst, aber wir haben Kohldampf!“, brüllte Lake zu uns in die Küche.
 

Elias lächelte gegen meine Lippen. „Die können auch noch eine Weile warten.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cend
2012-03-25T15:42:09+00:00 25.03.2012 17:42
So erst einmal entschuldige das ich in letzter Zeit nicht so zum Lesen komme, aber du hast mir ja schon verziehen *g*
Ich merke auch wenn ich so unregelmässig lese das es dann nicht mehr so verständlich ist, bzw ich die hälfte schon wieder vergessen habe lol XD
Wenn du alle on hast, werd ich wohl nochmal die komplette Geschichte lesen müssen^^

haha Sam ist ja mal der Knaller, Perverser Junge lol XD
Naja kann mich jedes mal nur wiederholen, wieder einmal schönes und spannendes Kapi, bzw diesmal Kapi's weil ich ja beide gelesen hab^^
Freu mich schon auf Fortsetzung.

Hdl <3
Von:  JamieLinder
2012-03-22T19:56:45+00:00 22.03.2012 20:56
WARUM SAGT MIR KEINER,
DASS ICH NOCH KEIN KOMMI HINTERLASSEN HABE?! :O
(obwohl es mir vorkommt, als hätt' ich schon eines gemacht.XD)

Ich verliebe mich immer mehr in deine FF. <3
Und in Elias und Sam. *-*
Aber ich glaube Sam hat es mir am Meisten angetan.xD
Wie kann man nur so niedlich naiv sein ?! xD
Wie er es raus posaunt hat, dass er nen Porno geschaut hat und die Reaktion der Anderen darauf, ZU KÖSTLICH! XD
Ich lag lachend auf dem Boden und konnte nicht mehr. XD
Zur abkühlung musste ich auch erstmal duschen gehen.. xD

Die Kapitel werden wirklich immer besser. <3
Ich freu mich immer wie ein kleines Kind, wenn ich sehen, dass ein neues Kapitel hochgeladen wurde. <3
*schon gespannt auf neues Kapi is*
*knuddel*
Von:  Inan
2012-03-15T16:25:47+00:00 15.03.2012 17:25
Alter, Sam ist der Hammer, jedes Mal wieder xD
Lake scheint sich mit ihm jetzt auch irgendwie arrangiert zu haben, wenn er eben gerade da ist und Elias war ehrlich und überhaupt, alles toll und so :D
Schade nur, dass Ryan damit vorraussichtlich nicht so ganz zufrieden sein wird, sollte er noch öfter auftauchen D:
Wieder super Kapitel^^


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