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Unexpected

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach langer Zeit melde ich mich zurück. Ich hoffe das ihr trotz des langen Wartens noch Lust habt weiter zu lesen!
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel! Komplett anzeigen

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Während sich Law mit seinen Männern beratschlagte und versuchte eine Lösung für seine emotionalen Probleme zu finden, hatten Nami und Shachi inzwischen die Teekanne geleert und beiseite gestellt. Jetzt war die Flasche Rum dran.

Die beiden saßen in Namis kleiner Kammer auf ihrem Bett. Sie hatten sich Kissen in den Rücken gestopft und lehnten an der Wand. Zugegeben das ganze wirkte schon ein wenig depressiv, da sie nur auf die gegenüberliegende Wand starren konnten. Außerdem war die Kabine nicht wirklich groß…
 

Nami nahm einen großen Schluck aus der Flasche und reichte sie dann an Shachi weiter. Bisher hatte sie noch nicht wirklich gesprochen, doch sie war froh, nicht alleine zu sein. Während sie das Brennen des Rums in ihrer Kehle genoss, überlegte sie, wie sie diese ganze absurde Situation in Worte fassen könnte.
 

„Ich bin so unglaublich dämlich.“, erschien ihr dann die geeignetste Gesprächseröffnung zu sein.
 

Shachi reichte ihr die Flasche wieder zurück. Anscheinend brauchte sie diese jetzt dringend.
 

„Warum?“, fragte Shachi vorsichtig. Er schien mit seiner behutsamen Art verdeutlichen zu wollen, dass sie ihm nichts erzählen musste, aber gern durfte.
 

„Überleg doch mal ich bin noch nicht einmal eine Woche bei euch und schon habe ich mich in den nächstbesten Typen verliebt!“, versuchte die Navigatorin ihre vorherige Aussage zu untermauern.
 

„Das heißt doch nicht, dass du dämlich bist.“
 

Bevor sie darauf eingehen konnte, nahm Nami erneut einen großen Schluck aus der Flasche:
 

„Doch das heißt es. Ich habe eigentlich schon früh gelernt niemandem groß meine Gefühle zu zeigen und erst recht nicht so leichtfertig anderen Leuten zu vertrauen. Meine Crew war bisher immer die Ausnahme und dafür musste Ruffy sich auch ganz schön ins Zeug legen. Und jetzt…“
 

„Aber es ist doch nichts Schlechtes daran sich anderen Leuten zu öffnen?!“, meinte Shachi verblüfft.
 

„Allerdings. Sieh dir das doch nur an. Ich liebe ihn. Und nicht nur, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben können, das schlimmste ist, ich habe ihn in mein Herz gelassen und er tritt es mit Füßen. Er liebt mich anscheinend nicht Shachi.“, auf diese Aussage der Orangehaarigen folgte ein großzügiger Schluck aus der Flasche.
 

„Das glaube ich nicht und du auch nicht wirklich! Schließlich hast du ihm doch vorhin in der Bar noch vorgeworfen, dass er seine Gefühle verleugnet!“, echauffierte sich der Mützenträger nun.
 

„Das stimmt schon, aber ich glaube nicht, dass es wirklich Liebe ist… Vielleicht mag er mich und ganz offensichtlich findet er mich attraktiv, aber das bedeutet noch lange keine Liebe. Falls wir also eine Chance hätten zusammen zu bleiben, trotz aller Umstände, so würde es doch nicht funktionieren. Sowas übersteht eine Beziehung nur mit Liebe.“, traurig blickte Nami zu Shachi.
 

„Nami, ich bin mir sicher, dass du dich in ihm täuscht. Ich weiß, nach dem was er grade eben gesagt hat, sollte ich ihn nicht auch noch verteidigen, aber ich kann nicht anders! Ich weiß, dass er dich liebt, das kannst du mir glauben. Aber ich weiß auch, dass er keinen anderen wirklich an sich ran lässt. Bepo ist die einzige Ausnahme. Natürlich sind wir eine Crew und wir vertrauen uns und wir sind sicherlich auch befreundet, aber trotzdem ist da immer noch ein letztes bisschen Abstand, das ihn von uns trennt.“, Shachi unterbrach seinen Ausbruch und griff nun nach der Flasche, die Nami immer noch in den Händen hielt.
 

„Was ich dir jedoch sagen kann, als Außenstehender sozusagen ist folgendes: Ich habe noch nie gesehen, dass Trafalgar Law jemanden mit einem solchen Ausdruck in den Augen ansieht!“, führte er sein Argument zu Ende.
 

„Du meinst so böse? Dann scheinst du ihn nicht oft anzusehen…“, murmelte Nami.
 

„Nein, nicht das vorhin, nachdem das ganze schon eskaliert war. Ich meine davor. Den ganzen Abend über konnte er den Blick nicht von dir lassen. Das ist jetzt auch nicht auf sexuelle Art zu verstehen, er hat dich im Blick behalten, weil er sich um dich sorgt. Natürlich hat er auch ab und an ein anzügliches Grinsen aufgesetzt, aber die meiste Zeit war sein Blick einfach nur liebevoll und besorgt.“, schilderte der Braunhaarige seine Beobachtungen.
 

„Shachi…“, stöhnte die Orangehaarige frustriert und vergrub ihr Gesicht in einem der Kissen.
 

„Was?!“, fragte dieser perplex. Er wusste nicht was er jetzt falsch gemacht hatte.
 

„Warum kannst du mir nicht meine Illusionen lassen. Ihr hättet mich einfach bei meinen Leuten abgeliefert und ich hätte mich ein paar Wochen mit Liebeskummer rumgeschlagen… Aber so? Du schaffst es nur, dass ich mir wieder Hoffnungen machen, die in dem Augenblick wieder zerstört werden, wenn wir uns endgültig verabschieden müssen!“
 

„Oh, okay…“, der junge Mann verstand wo das Problem lag, „aber was ist wenn wir eine Lösung finden?“
 

„Aber wie soll das denn funktionieren? Betrachtet man das Ganze mal logisch, wäre die einzige Möglichkeit sich einen Treffpunkt zu suchen und per Post einen Termin zu verabreden. Aber wir sind auf der Grandline da kann so viel dazwischen kommen. Abgesehen davon bräuchte man einen Eternal Port oder eine Vivre Karte um sich zu finden.“
 

„Wo liegt das Problem? Beides kann man kaufen oder eben anfertigen lassen und dann muss man sich nur noch verabreden, das sollte doch kein Thema sein.“, meinte Shachi nun ruhiger. Immerhin versuchten sie nun wirklich eine Lösung zu finden, was wohl hieß, dass Nami noch nicht ganz aufgegeben hatte.
 

„Aber dann müsste ich immer meine ganze Mannschaft damit behelligen. Wir würden auch viel langsamer voran kommen, wenn wir immer wieder eine bestimmte Insel ansteuern müssten und von dort aus wieder zurück zum Ausgangspunkt um unsere Abenteuer fortzusetzen. Das wäre doch alles ein riesen Aufwand, das will ich ihnen gewiss nicht aufbürden.“, seufzte Nami. Sie konnte so viel nicht von ihren Freunden verlangen. Schließlich wollte ein jeder von ihnen seinen Traum verwirklichen und das würde sich nur um ihretwegen verzögern.
 

„So wie ich deine Freunde einschätze dürfte das kein Problem sein. Das würden sie sicherlich gern für dich tun!“, meinte Shachi völlig überzeugt.
 

Nami konnte ihm nicht widersprechen, aber sie wusste genau, sie könnte sie nie darum bitten. Bevor sie jedoch weiter darüber nachdenken konnte, schrie Shachi plötzlich freudig auf.
 

„Was ist?“, fragte Nami überrascht.
 

„Ich glaube ich habe heute auf der Insel einen Laden für Teleschnecken gesehen, was hältst du davon wenn wir morgen hin gehen und welche kaufen? Damit müsstet ihr nicht den lästigen Weg über die Post nehmen. Außerdem trau ich diesen Möwen nicht… Nachher geht da ein Brief verloren oder sowas.“, sinnierte der Braunhaarige.
 

„Okay… Glaubst du denn nicht, ich sollte versuchen das mit Law vorher zu klären?“, warf Nami überlegend ein.
 

„Hm. Ich denke er lässt sich besser überzeugen, wenn wir ihm gleich eine Lösung mit präsentieren. Er ist im Grunde ziemlich pragmatisch. Wenn ihm die Lösung plausibel und machbar erscheint, dann wird er sicherlich eher geneigt sein, die ganze Situation zwischen euch beiden zu überdenken.“, antwortete Shachi.
 

„Das stimmt. Okay Shachi, ich will nicht unhöflich sein aber…“, sie setzte die Flasche an und trank den letzten Schluck daraus, „der Rum ist leer und ich denke ich werde jetzt schlafen. Also wünsche ich dir eine gute Nacht.“
 

„Also gut, ich denke ich werde noch nach Penguin sehen.“, meinte Shachi und stand auf.
 

„Richte ihm bitte gute Besserung von mir aus.“
 

„Na klar. Schlaf gut, Nami.“
 

„Nacht, Shachi.“
 

~~~
 

Unterdessen waren Law, Bepo, Penguin und Jean Bart einen Schritt weiter. Auch ihnen war die Idee gekommen regelmäßige Treffen abzusprechen. Doch es blieb immer noch die Möglichkeit, dass Nami nun endgültig die Schnauze voll hatte und nichts mehr von Law wissen wollte.
 

Kurzerhand war auch dafür ein Plan ausgearbeitet worden und dieser wurde sogleich in die Tat umgesetzt.
 

„Käpt´n bist du dir wirklich sicher?“, fragte Bepo vorsichtig während er die präparierten Geräte in die Hand nahm.
 

„Ja. Mach schon.“, meinte Law, der anstelle von Penguin nun auf dem OP-Tisch lag.
 

„Aber das geht nie wieder weg.“, versuchte Bepo noch einmal ihn auf die Konsequenzen hin zu weisen. Jean Bart und Penguin standen an der Wand und besahen sich die Szene.
 

„Bepo, jetzt mach. Das ist ein Befehl.“, knurrte der Schwarzhaarige nun.
 

„Aye Käpt´n.“, murmelte der Bär verzweifelt und wollte gerade mit dem Werkzeug ansetzen, als die Tür sich öffnete und Shachi herein kam.
 

„Was habt ihr denn vor?“, kam es prompt von diesem und er besah sich etwas verwirrt das sich ihm bietende Bild.
 

Law auf dem Behandlungstisch, Bepo mit einer Tätowiernadel über ihn gebeugt und Jean Bart und Penguin, letzterer mit einem verbundenen Arm, an der Wand.
 

„Na wonach sieht es aus?“, gab Law endgültig genervt zurück. Wenn die nicht gleich anfangen würden, würde er es sich vielleicht doch noch überlegen. Da Bepo schon wieder zögerte, griff er sich kurzerhand die Tätowiermaschine und begann selbst die vorgezeichneten Formen auf seiner Haut nachzustechen.
 

„Wahhh, Käpt´n… was…ich hätte doch gleich angefangen!“, rief Bepo nur um gleich darauf traurig den Kopf hängen zu lassen. „Entschuldigung.“
 

„Kommt schon ich hab nicht ewig Zeit und das ist ein ziemlich großes Tattoo. Außerdem mal keine Panik Bepo, du weißt genau, dass ich mir die meisten meiner Tattoos selbst gestochen habe. Du musst allerdings die Schultern übernehmen, da komme ich nicht hin und sehe auch nicht genug.“, sagte Law relativ entspannt, während er weiter vor sich hin arbeitete.
 

„Und wozu die Tattoos, Käpt´n?“, fragte nun Shachi, der bisher noch keine Antwort auf seine ursprüngliche Frage bekommen hatte.
 

„Nun, die Herzen sind für Nami. Er will ihr damit zeigen, dass sie für immer bei ihm ist und dass sie das irgendwie schaffen werden.“, antwortete Penguin anstelle des Kapitäns.
 

Bevor bei dieser liebevollen Geste Rührung aufkommen konnte, wurden sie alle mit einem geknurrten: „Raus mit euch!“, aus dem Raum komplimentiert. Somit blieb nur Bepo bei Law, um ihm mit dem Tätowieren zu helfen.
 

Die anderen Drei standen noch einen Moment vor der Tür und tauschten bedeutungsvolle Blicke. Sie wussten, dass sie unter allen Umständen dabei helfen mussten, dass ihr Käpt´n und Nami zusammen fanden. Schließlich wollten sie sich gar nicht erst ausmalen, wie tief die Laune von Law sinken würde, falls er nicht das bekam was er wollte. Bei diesen Gedanken entfuhr allen dreien, ein von Herzen kommendes Seufzen. Nein, damit würden sie sicher nicht leben wollen.
 

Shachi durchbrach als erster die Stille und versuchte so, das Thema Nami und Law erst einmal zu verbannen: „Pen, ich soll dir von Nami gute Besserung ausrichten und ich wollte natürlich nach dir gucken, wie geht’s deinem Arm?“
 

„Schon okay, der Käpt´n hat es kurz genäht, ist nicht so schlimm gewesen. Er hat einfach einen zu großen Aufstand gemacht. Aber du warst sicherlich noch bei Nami, wie steht es denn um sie? Glaubst du Law hat noch eine Chance bei ihr, nach der Sache vorhin?“, gab Penguin zurück.
 

„Oh man, ja schon. Wir haben uns auch überlegt, wie die beiden Treffen verabreden könnten, sobald wir wieder getrennte Wege gehen. Mal sehen, wir wollten morgen nochmal in die Stadt und nach Teleschnecken gucken. Außerdem gibt’s sicherlich einen Laden der Eternal Ports verkauft. Das wäre eigentlich schon alles was die beiden brauchen.“, umriss Shachi kurz das Gespräch mit Nami.
 

„So einen Laden habe ich heute gesehen“, meinte Jean Bart der bisher geschwiegen hatte, „Er liegt zwei Straßen vom Hafen entfernt und hat alles Mögliche an Nautischem Zubehör.“
 

„Das ist ja klasse. Dann können wir morgen alles besorgen.“, freute sich Shachi, während sie sich alle langsam auf den Weg in den Aufenthaltsraum machten. Schließlich war es noch nicht so spät und sie hatten außerdem genug Alkohol aus der Bar mitgehen lassen, um einen Abend über die Runden zu kommen. Das musste man ausnutzen…
 

~~~
 

Am nächsten Morgen war Nami früh aufgestanden, sie hatte kurz überlegt und sich dann dafür entschieden ohne vorheriges Frühstück, gleich an Land zu gehen. Sie war sich nicht sicher, ob sie es jetzt schon wagen sollte Law wieder unter die Augen zu treten und hatte sich kurzerhand an ihrer zweitliebsten Eigenschaft orientiert: Feigheit. Somit hatte sie einen recht zerknautscht aussehenden Shachi aus seinem Bett geholt, damit er sie begleitete. In seinem Zimmer schliefen auch Penguin und Jean Bart die nach Namis morgendlichem Überfall ebenfalls wach waren. Also gingen sie zu viert von Bord.
 

„Ah da kommt Jean Bart.“, meinte Nami. Sie hatte mit Penguin und Shachi bereits auf dem Anleger gewartet. Der riesige Mann hatte noch kurz Bescheid sagen wollen, wo sie waren.
 

„Endlich.“
 

„Dann können wir ja los. Zuerst zu den Teleschnecken?“, fragte Shachi.
 

„Ja, gern.“, meinte Nami und folgte dem Mann mit der Türkisen Schirmmütze, als er sich an die Spitze der Truppe setzte. Es dauerte nicht lange, bis sie den Laden erreicht hatten.
 

Genauso schnell waren zwei kleine Teleschnecken gefunden und bezahlt. Die Schnecken waren so klein, dass man sie ohne Probleme in der Hosentaschen mit sich rumtragen konnte. Eine war in quietschigem Pink gefärbt die andere war Schwarz. Man brauchte kein Genie sein, um zu wissen, welche Teleschnecke Nami behalten würde, deshalb steckte sie ihre auch sogleich in die Tasche, der Jeans die sie heute trug.
 

Sie machten einen kurzen Zwischenstopp in einem Lokal, da inzwischen die Mägen der Männer laut rumorten. So gönnten sie sich erst einmal ein gemütliches Frühstück, bevor sie wieder runter in Richtung Hafen gingen. Diesmal führte sie Jean Bart an, da er den Laden für Nautikbedarf gesehen hatte. Nach einer kurzen Suche, hatten sie auch diesen gefunden.
 

„Oh man. Das ist ja ein Paradis.“, seufzte Nami, nachdem sie als letzte der Vier den Laden betreten hatte.
 

Als sie sich umsah, konnte sie überall Federn und Zeichenzubehör, Papier in verschiedenen Stärken und andere Utensilien zum Navigieren und Vermessen finden. Dies ließ wirklich ihr Navigatorenherz höher schlagen. Natürlich hatte sie auf der Thousand Sunny genug Werkzeuge und Zeichenutensilien, aber es war noch ungewiss, wann sie wieder auf der Sunny sein würde. Sie vermisste es sich einfach ein wenig zurück zu ziehen und vor sich hin zu zeichnen. Das hatte immer eine sehr beruhigende Wirkung auf die junge Frau. So manches Mal war diese Ruhe das Einzige, was sie davon abhielt die Kindsköpfe in ihrer Crew zu erwürgen.
 

Bevor sie sich jedoch in ihrer Schwärmerei verlieren konnte, folgte sie den Männern zum Tresen. Penguin hatte sich bereits nach Eternal Ports erkundigt und der Verkäufer war grade dabei ihnen seine bescheidene Auswahl vorzulegen.
 

„Ich habe leider nicht viel was ich ihnen anbieten kann.“, gab der ältere Mann mit einem seufzen zu verstehen, „Aber wenn sie mir die Frage gestatten, wofür benötigen sie den Eternal Port? Vielleicht kann ich ihnen helfen das Richtige zu finden.“
 

„Wir suchen eine Insel, die wir als Treffpunkt nutzen können. Also nicht zu groß, vielleicht nicht einmal bewohnt. Keine Marine.“, ratterte Penguin die Anforderungen runter.
 

„Hm. Keine Marine? Also sind sie wohl Piraten?!“, der Alte Mann bedachte sie alle mit einem Schmunzeln, als Shachi, Jean Bart und Penguin bereits skeptische Blicke tauschten, hob der Alte die Hände und sagte: „Keine Sorge die Herren. Ich will keinen Ärger, ich war nur interessiert.“
 

Sofort beruhigte sich die Stimmung wieder, die kurz in eine gefährliche Spannung umgeschlagen war.
 

„Hm. Wie wäre es denn hiermit? Eine kleine Winterinsel, liegt in der Nähe des Riversmountain, keine Marine, nur ein kleines Dorf auf der einen Seite der Insel, Höchstens 100 Einwohner.“, schlug der Verkäufer vor und präsentierte ihnen den entsprechenden Eternal Port.
 

„Nein eher nicht. Haben sie vielleicht etwas was in der Neuen Welt liegt?“, warf Nami ein. Wenn sie überlegte, wie lange sie unterwegs wären um diese Insel zu erreichen, ganz zu schweigen davon, dass sie irgendwie eine Abkürzung finden müssten, um wieder an den Riversmountain zu kommen. Andernfalls würden sie sich erst sehen, wenn sie die Grandline vollständig durchsegelt hätten und das konnte vielleicht noch Jahre dauern.
 

„Oh. Nun da habe ich leider nicht viel… Nun diese eine hier könnte eventuell das sein was sie suchen. Ikala. Sie liegt relativ mittig in der Neuen Welt, keine Marine, wiederum nur ein kleines Dorf auf einer Seite der Insel, der Rest ist mit Dschungel bewachsen, der von den Bewohnern weitgehend gemieden wird. Es handelt sich um eine Sommerinsel, deshalb auch der Urwald.“, beschrieb der Ladenbesitzer die Insel.
 

„Hm. Das hört sich gut an. Irgendetwas besonderes was zu der Insel zu sagen ist?“, hakte Shachi nach. Nicht das sie dort auf Riesen oder andere Ungeheuer trafen, auf der Grandline wusste man schließlich nie.
 

„Soweit ist mir nichts zu Ohren gekommen. Ich habe die meisten Eternal Ports einem Händler abgekauft, der hier vorbei gekommen ist, der jedoch selbst noch nie auf den Inseln war. Deshalb kann ich ihnen leider keine Garantie für die Angaben geben.“, meinte der Verkäufer entschuldigend.
 

„Das macht nichts.“, meinte Nami, die mit einem Buch in der Hand zurück an den Verkaufstresen kam. „Ich habe hier ein Buch gefunden, das über das Volk, welches die Insel bewohnt berichtet. Auf Ikala lebt ein Volk von Ureinwohnern den Ika. Sie leben eher naturverbunden und zurückgezogen von modernen Zivilisationen. Ich denke Ikala ist eine passende Insel für uns. Haben Sie auch noch einen zweiten Eternal Port dazu?“
 

„Glücklicherweise ja. Darf es sonst noch etwas sein, die Dame?“, der Verkäufer schien regelrecht entzückt von der Vorstellung, ihnen noch eine weitere Insel schmackhaft machen zu können.
 

„Ja ich nehme dieses Buch hier und dann kommen noch etwas Pergament, eine Feder sowie Tinte zum Zeichnen, ein kleiner Block, einige Werkzeuge zur Vermessung und… ja ich glaube das war dann alles.“, beendete Nami ihre Einkaufsliste.
 

Alle Männer starrten sie komisch an. Anscheinend hatte sie mit dem Einkauf ihre Vorstellungen bei weitem übertroffen. Der ältere Mann hinter dem Tresen fing sich als erster wieder.
 

„Natürlich die Dame, ich suche ihnen sofort alles zusammen.“, meinte er und wuselte auch sogleich davon.
 

„Nami, wozu die ganzen Sachen?“, fragte Penguin neugierig. Auch Shachi betrachtete sie, als sei er begierig auf eine Antwort. Jean Bart war der einzige der sich unbeteiligt zeigte und seinen Blick über die Regale schweifen ließ.
 

„Nun, ich brauche mal wieder etwas Ruhe und Frieden, ich dachte ihr geht gleich zurück zur Death und ich kann noch die Insel vermessen. Schließlich arbeite ich daran meine eigene Weltkarte zu zeichnen, da sollte ich mir solch eine Gelegenheit nicht entgehen lassen.“, gab die Navigatorin zurück.
 

„Und du willst das wirklich alleine machen?“, fragte nun doch Jean Bart nach. Anscheinend war ihm nicht wohl bei dem Gedanken sie allein über die Insel spazieren zu lassen.
 

„Ach kommt schon, Jungs, was soll denn passieren? Hier gibt es nicht einmal eine Marinebasis und ich habe weit und breit keine anderen Piraten gesehen. Außerdem bin ich bewaffnet und durchaus in der Lage mich gegen normale Leute zu verteidigen. Ich bin vielleicht nicht stark genug um irgendwelche Leute von Laws und Ruffys Kaliber umzuhauen, aber für die Normalsterblichen reicht es.“, empörte sich die junge Frau.
 

Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass sie allein eine Insel vermessen würde. Früher war sie grundsätzlich allein unterwegs gewesen. Zugegeben auf dem East Blue waren auch nicht solche Verrückten unterwegs wie auf der Grandline, aber immerhin hatte sie es auch bis hier her geschafft. Sie war ja nicht aus Zucker…
 

„Hm. Mir ist einfach nicht wohl bei dem Gedanken dich allein zu lassen.“, meinte Jean Bart zögerlich und Shachi und Penguin pflichteten ihm wild nickend bei.
 

„Es ist lieb das ihr euch sorgen macht und normalerweise bin ich auch ein ziemlicher Schisser, aber ich habe hier echt kein schlechtes Gefühl und wie gesagt ich brauche die Ruhe und die Routine, sonst drehe ich echt noch durch. Wenn ich bis zum Abend nicht zurück bin, dürft ihr mich auch suchen kommen, was meint ihr?“, bot sie als Kompromiss an.
 

„Oh je, wenn wir das Law erzählen macht er uns sicherlich nen Kopf kürzer.“, murmelte Shachi aufgebend, beharrte allerdings nicht darauf sie zu begleiten.
 

„Super, ich danke euch. Wie gesagt, bei der Größe dieser Insel, werde ich sicherlich nicht vor dem späten Nachmittag zurück sein. Also bitte verfallt vorher auch nicht in Panik.“, versuchte Nami sie noch ein wenig zu beschwichtigen, die würden ansonsten sicherlich schon nach einer Stunde wild suchend über die Insel rasen. Wobei diese Fürsorge sehr liebenswert, aber andererseits auch anstrengend war.
 

„Hier die Dame, ich habe Ihnen alles für die Vermessung in einen Rucksack gepackt.“, meinte der Verkäufer und reichte Nami einen kleinen braunen Rucksack. Auf ihren skeptischen Blick hin erwiderte er nur: „Ich mag vielleicht alt sein, aber meine Ohren funktionieren noch. Ich habe gehört, dass sie vor haben die Insel zu vermessen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß.“
 

„Das ist nett. Ich danke Ihnen. Das Buch und die Eternal Ports…“, ließ Nami die Frage ausklingen.
 

„Habe ich hier in einer extra Tasche.“, meinte der Verkäufer und reichte diese Tasche an Shachi.
 

„Wunderbar. Was schulde ich Ihnen?“, fragte Nami nun.
 

„Hm, die beiden Eternal Ports, das Buch und die Ausrüstung… Insgesamt macht das dann 39.499 Berry.“, nannte der Mann nach kurzem Rechnen den Betrag.
 

Da Nami nicht nur froh war, zwei passende Eternal Ports gefunden zu haben, sondern auch erfreut über die höfliche und zuvorkommende Art des alten Mannes war, beschloss sie diesmal nicht zu feilschen, ganz entgegen ihrer normalen Angewohnheiten. So überreichte sie ohne murren den gewünschten Betrag, der für die viele Ausrüstung auch durchaus angemessen war und verließ dann nach einigen Abschiedsworten, mit den Jungs den Laden.
 

„So, dann fange ich gleich an. Ich danke euch, dass ihr mich begleitet habt. Wir sehen uns dann später.“, meinte Nami und verabschiedete sich mit einem Winken von den drei Männern.
 

Denen blieb nichts anderes übrig, als zurück zum Schiff zu gehen und darauf zu hoffen, dass Law nicht allzu schnell nachfragen würde wo die Navigatorin war.
 

~~~
 

„Ich fasse es nicht, dass ihr sie wirklich alleine habt gehen lassen!“, schrie Law und selbst Jean Bart versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Der Kapitän der Heartpiraten war selten so wütend wie jetzt. Inzwischen war es Zeit für das Abendessen und Penguin, Shachi und Jean Bart hatten schon leichte Schweißausbrüche bekommen, weil die Orangehaarige Navigatorin noch nicht zurück war.
 

Natürlich hatte Law dann bemerkt, dass er Nami den ganzen Tag noch nicht gesehen hatte und fragte nach. Den Tag über hatte er sich ein wenig zurück gehalten, weil er sie nach dem Vorfall am Vorabend, nicht hatte bedrängen wollen. Die Reaktion seiner Crewmitglieder hatte Bände gesprochen. Rumdrucksen, kein Augenkontakt, ausweichende Antworten. Aber wie nicht anders zu erwarten, hatten sie nachdem sie einen Blick auf Law´s zornig Pochende Halsschlagader geworfen hatten, mit der Sprache raus gerückt. Jetzt ließen sie bereits seit geschlagenen 10 Minuten eine Schimpftriade über sich ergehen, wohl wissend, dass der Schwarzhaarige im Grunde recht hatte.
 

„So, trommelt die Leute zusammen, wir gehen sie suchen! Drei Mann bleiben auf dem Schiff und tauchen ab, sobald wir weg sind, wir nehmen die Teleschnecke mit um Kontakt zu halten!“, kommandierte der Chirurg des Todes und griff bereits nach seinem Schwert. Bepo folgte ihm auf den Fersen und gemeinsam bildeten sie den ersten Suchtrupp.
 

~~~
 

Law wusste nicht genau was er erwarten sollte. Er wollte sich das schlimmste nicht ausmalen, aber er konnte nichts dagegen tun, dass er sich riesige Sorgen machte. Denn im Grunde genommen hatte Nami recht, als sie den Jungs sagte, sie könnte auf sich aufpassen. Sie war zwar nicht unbedingt jedem großen Kaliber gewachsen, aber mit den meisten Schwierigkeiten könnte sie schon fertig werden. Außerdem war sie schlau, so leicht würde ihr nichts zustoßen. Dass die junge Frau jedoch bis jetzt noch immer nicht Aufgetaucht war, ließ sein Kopfkino verrücktspielen.
 

Sie hatten jetzt bereits die halbe Insel umrundet, Shachi, Penguin und Jean Bart waren mit einigen anderen auf der anderen Seite lang gegangen, bald würden sie also wieder aufeinander treffen. Eine dritte Gruppe sollte sich im Inselinneren umsehen. So langsam wurde Law jedoch immer unruhiger, sie hatten bis jetzt zwar einige Hinweise darauf gefunden, dass Nami diese Strecke entlang gegangen war, beispielsweise hatten sie einige frische Tintenkleckse von ihrer Feder gefunden, aber noch hatten sie die junge Frau nicht gefunden.
 

„Käpt´n ich glaube ich hab hier was!“, rief plötzlich einer der Männer, die ihn außer Bepo noch begleitet hatten.
 

Sofort war Law bei dem Mann, der etwas abseits der Küste im Gebüsch stand. Seine Teufelskräfte waren bei sowas sehr nützlich. Der Schwarzhaarige merkte wie ihm immer kälter wurde, was kein Wunder war, bei dem was er hier sah. Sein analytischer Verstand wusste, dass er unter Umständen grade einen Schock hatte.
 

Auf dem Boden lag ein Rucksack, daneben ein Block mit einigen Ziffern darauf und eine Feder im Gras. Doch das war es nicht, was Law beunruhigte, es waren die Blutflecken, die auf dem Papier und im Gras zu sehen waren.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, endlich nach langer, langer Zeit konnte ich mir mal wieder etwas Zeit dafür nehmen die Fanfic weiter zu bringen. Wie ich schon mal erwähnt hatte, ich habe auf jeden Fall vor sie zu beenden, vor allem da ich bereits klare Vorstellungen davon habe wie das ganze ausgehen soll. Ich habe sogar schon zwischenzeitlich an den Endkapiteln gearbeitet, also seid unbesorgt ihr bekommt das Ende auf jeden Fall hochgeladen!
Allerdings dauert es bis dahin noch ein oder zwei Kapitel, so genau weiß ich das noch nicht...

Bis zum nächsten Mal,
die besten Wünsche,
eure Maron Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  onepiecefan21701
2014-10-28T08:35:12+00:00 28.10.2014 09:35
Tolles Kapitel und wie Law ihr zeigen will, dass er sie mag find' ich einfach nur süß. Außerdem interessiert es mich brennend was jetzt mit Nami passiert ist und ob es ihr überhaupt gut geht. Naja ich verlasse mich mal darauf, dass ich die Antworten bekomme, wenn du weiter schreibst und das hoffentlich bald.

LG onepiecefan21701
Antwort von:  maron288
28.10.2014 16:32
Ich danke dir für deinen lieben Kommentar, ich hoffe ich bin jetzt schneller mit dem Updaten, das nächste Kapitel habe ich auch schon im Kopf, ich muss es nur noch zu Papier bringen ;D
Von: abgemeldet
2014-10-22T06:32:13+00:00 22.10.2014 08:32
Ich hab mich total gefreut, dass es endlich weiter geht.
Die beiden sind wirklich absolut süß :3
Ich hoffe es geht Nami gut, sonst kann sich jemand auf was gefasst machen *Angst vor Law hab*
Ich freu mich jedenfalls schon total wie es weiter geht ;)
Antwort von:  maron288
22.10.2014 09:22
Vielen Dank für den lieben Kommentar, ob es Nami gut geht.... Tja kann ich leider nicht verraten :D ich muss ja meinen cliffhanger ausnutzen ;)
Von:  DeahtAngel
2014-10-21T19:20:02+00:00 21.10.2014 21:20
Auch ich habe mich sehr gefreut, dass es endlich wieder weiter geht.
Ich finde Law verhalten echt niedlich! Für Nami tätowiert er sich ein großes Herz auf die Brust! Wunderschön *-*
Antwort von:  maron288
21.10.2014 22:31
Freut mich zu sehen, dass trotz der langen Pause immer noch Interesse besteht :) Vielen Dank für das positive Feedback :D
Von:  Guardian
2014-10-21T19:09:03+00:00 21.10.2014 21:09
Ohhh endlich geht es weiter <3
Ich habe so gefeiert, als ich sah, daß es ein Kapitel lesen durfte und es ist wirklich toll. Ich kann Nami und Law totalversteh. Die zwei bringen einander nur Chaos. Es ist doch einfach liebe >:) das ist herrlich. Schreib ja schnell weiter ;)
Antwort von:  maron288
22.10.2014 07:33
Auch dir großen Dank, für den Kommentar. Es ist einfach so super, dass nach einem Jahr pause, trotzdem noch so viel Interesse und Freude an der Story besteht! ;D


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