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Unexpected

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und weiter geht es. Die beiden Mannschaften nähern sich Ivory Island, doch bis dahin gilt es noch etwas Zeit totzuschlagen. Eindeutig Zeit für einen Frustkampf und klärende Worte. :) Komplett anzeigen

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Law fand den Strohhut wie erwartet, an Deck der Sunny, wo er auf dem großen Löwenkopf saß.
 

Wortlos reichte er Ruffy – quasi als Friedensangebot – das Fleisch. Er wusste, dass Ruffy auch auf ihn wütend war. Es ging ihm ja selbst nicht anders. Ein kurzes Nicken, welches die Akzeptanz des Friedens ausdrückte, war alles was Law bekam. Dann wurden auch schon, in beträchtlicher Geschwindigkeit die Fleischstücke inhaliert.
 

„Wie kam es dazu?“, fragte Ruffy irgendwann, nachdem er auch das letzte Stück Fleisch verschlungen hatte, Trafalgar Law war sich sogar sicher, dass er beim Essen nicht mal gekaut hatte.
 

„Was genau meinst du?“, war seine Gegenfrage. Er konnte sich vieles vorstellen, was der Gummimensch mit seiner Frage meinte. Wollte er mehr zu der Geschichte in der Bar wissen, zur Entführung oder zu ihm und Nami?
 

„Na dich und meine Navigatorin.“, bestätigte der Schwarzhaarige direkt Law´s Befürchtungen.
 

„Ich kann es dir gar nicht so genau sagen.“, setzte Law an zu erklären, wurde aber von Ruffy unterbrochen.

„Fang am besten am Anfang an. Du hast sie also verletzt gefunden?“
 

„Ja, sie war einer Truppe Soldaten und Kizaru begegnet. Als ich sie fand, war sie grade erst aus einer Ohnmacht erwacht. Die Soldaten waren allesamt erledigt, keine Ahnung wie sie das gemacht hat.“
 

„Sie kann mit ihrem Stab Gewitterwolken und Blitze erzeugen.“, erläuterte Ruffy.

Law sah verblüfft drein.
 

„Das erklärt natürlich auch, wie sie Kizaru verwunden konnte. Schließlich hatte ich den Eindruck, dass sie weder über Teufelskräfte, noch über Haki verfügt.“, meinte Law, für den sich nun endlich ein Rätsel aufklärte.
 

„Wie meinst du das?“, war es nun an Ruffy, verblüfft dreinzuschauen.
 

„Ich konnte Kizaru grade noch davon abhalten, Nami an Ort und Stelle zu töten. Doch ich beherrsche Haki und sie machte nie den Eindruck, dass sie diese Fähigkeit auch hat. Aber Kizaru war an dem Tag definitiv verletzt und ich wunderte mich immer, wie ihr das gelungen ist. Oder ob er vielleicht schon vorher in einen anderen Kampf verwickelt gewesen war. Immerhin sein Körper besteht aus Licht und bewegt sich noch dazu mit Lichtgeschwindigkeit. Es ist unmöglich ihm ohne Teufelskräfte oder Haki beizukommen. Zumindest habe ich das immer gedacht. Ich habe die ganze Zeit gedacht, ihr wäret vielleicht zusammen auf Kizaru getroffen und hättet alle gegen ihn gekämpft und wäret beim Kampf von Nami getrennt worden. Erst später wurde mir klar, dass ihr sowas nie zugelassen hättet. Aber ich habe Nami einfach bisher noch nicht danach gefragt, wie sie es geschafft hat.“
 

Nach einem skeptischen Blick von Ruffy fügte Law umgehen hinzu: „Ich wollte sie nicht noch misstrauischer machen. Ich habe sie sobald sie aufgewacht war dazu befragt, wie es ihr möglich gewesen ist den Sturm vorherzusagen, ohne die geringsten Anzeichen. Allein das war schon fast zu viel für sie. Das konnte ich ihr ansehen. Sie scheint nicht so leicht anderen Menschen zu vertrauen.“
 

Der Strohhut nickte lediglich zum Zeichen, dass er verstanden hatte und Law mit seiner Erzählung fortfahren sollte.

„Jetzt, da ich weiß, dass sie mit Blitzen kämpfen kann… Es ergibt jetzt einen Sinn.“, als er Ruffys irritiertes Gesicht sah, wusste er, dass er es näher erklären musste, „Natürlich sind Blitze schnell genug Kizaru zu treffen - denn sie bewegen sich, ebenso wie er – mit Lichtgeschwindigkeit. Und da solche Energien einander sogar anziehen, könnte ich mir vorstellen, sie haben Kizaru sogar verfolgt.“
 

Law war inzwischen wirklich fasziniert davon, wie sich dieser Kampf wohl zugetragen haben musste. Das hätte er nur zu gern gesehen. Es war sich sicher, dass Kizaru reichlich irritiert und geschockt gewesen war, angesichts eines einfachen Mädchens, mit eher geringem Kopfgeld und ohne Teufelskräfte, konnte er mit sowas nicht gerechnet haben.

Ruffy hatte anscheinend zumindest das Wichtigste verstanden:
 

„Nami ist stark“, meinte er völlig überzeugt, „Sie ist vielleicht nicht körperlich stark, so wie Sanji, Zorro oder ich, aber sie weiß immer wie sie ihre Gegner trotzdem besiegen kann. Sie ist einer der klügsten Menschen die ich kenne und ihre Fähigkeiten als Navigatorin sind unübertroffen.
 

Eine Freundin von uns hat mal gesagt, es ist so, als wäre Nami dafür geboren worden. Schon mit zehn Jahren hat sie angefangen, völlig alleine zur See zu fahren und mir ist bisher noch niemand begegnet, der das Wetter besser deuten konnte. Bis ich sie traf, hatte sich außerdem bereits acht Jahre lang, als Diebin auf dem East Blue durchgeschlagen. Natürlich ist sie stark!“
 

Law war durchweg überrascht. Nicht nur, dass Nami die ja noch sehr jung war, anscheinend eine ziemlich wilde Kindheit und Jugend gehabt hatte, auch dass ihr Käpt´n so viel zu erzählen wusste, verblüffte ihn. Doch der schien tatsächlich verdeutlichen zu wollen, wie viel er von seiner Navigatorin hielt:
 

„Sie nutzt inzwischen ihren Kopf und ihre Fähigkeiten um damit zu kämpfen. Früher hatte sie nur einen normalen Stock, doch Lysop hat ihr den Klima-Takt-Stock gebaut und seitdem kann sie wirklich das Wetter kontrollieren!“, berichtete Ruffy mit einigem Stolz.
 

„Wie lange kennst du Nami schon?“, fragte Law nun. Es interessierte ihn mehr über Nami zu erfahren. Es war beinahe schon ein Drang. Der Drang sie kennen zu lernen, mehr über den Menschen den er liebte zu erfahren, solange es noch ging und die Zeit dazu war. Als ob er ihr damit näher sein könnte, wenn er mehr über sie erfuhr. Natürlich hätte er dies alles, lieber von ihr selbst gehört. Doch er wusste nach dieser kurzen Zeit mit ihr bereits, dass sie nicht gern von sich erzählte und eher von den anderen aus der Mannschaft sprach.
 

„Inzwischen sind es etwa vier Jahre glaube ich. Zwei Jahre, in denen wir getrennt waren und zwei weitere haben wir benötigt um vom East Blue aus, zum Sabaody Archipel zu gelangen. Nami und Zorro waren die ersten Mitglieder, die ich mir im East Blue gesucht habe. Es hat zwar etwas gedauert, bis Nami wirklich fest in unserer Mannschaft war…“, an dieser Stelle wurde Ruffy unterbrochen.
 

„Wieso ‚fest in der Mannschaft‘?“
 

„Als ich sie traf und sie fragte, ob sie meiner Crew beitreten will, hat sie sich erst noch geweigert, aber irgendwann war sie bereit Partner zu werden. Sie mochte keine Piraten sagte sie. Erst später wussten wir, dass es einen anderen Grund dafür gab. Sie war nämlich bereits Kommandantin der Arlongpiratenbande und Mitglied bei ihnen, seit sie zehn Jahre alt war.“
 

„Wie das? Was wollten die mit einer Zehnjährigen?“, irritiert und auch in Sorge, was er erfahren könnte, fragte sich Law, was Piraten aus dem East Blue mit einem Kind wollten.
 

„Seekarten.“, antwortete der Strohhut ernst, „Ihre Karten waren bereits damals so gut und genau, dass sie Nami dafür mitgenommen haben. Die Mannschaft bestand aus Fischmenschen und war von der Grandline aus auf Namis Heimatinsel gekommen. Sie haben die Seekarten dazu genutzt, die Strömungen um die Insel herum zu ihren Gunsten zu verändern. So konnten sie die Marine und andere Feinde vernichten, bevor diese überhaupt einen Fuß auf die Insel setzen konnten. Keiner auf der ganzen Insel konnte es mit den Fischmenschen aufnehmen, als sie dort einfielen.“
 

Jetzt verstand Law noch so einiges mehr. Er erinnerte sich an die Szene damals im Auktionshaus. Es war zwar zwei Jahre her, dennoch wusste er noch genau, was sich damals mit dem Oktopus und der Orangehaarigen Schönheit abgespielt hatte.
 

„Der Oktopus im Auktionshaus, war also einer von diesen Piraten?“, fragte Law zur Bestätigung seiner Vermutung nochmal nach.
 

Ruffy, der zwar häufig Gesprächen nicht allzu aufmerksam folgte, wusste in diesem Moment sofort wovon der Kapitän der Heartpiraten sprach.
 

„Ja, er gehörte dazu. Deshalb wollte er uns auch unbedingt helfen, als wir auf dem Sabaody Archipel ankamen. Er wollte es wieder gut machen, dass sie sie damals so gequält haben.“, bei diesen Worten, ballte der Strohhutträger die Fäuste, „Ich habe Okta schon lange vergeben. Ich bin auch kein nachtragender Mensch, aber ich weiß, dass es Nami sehr schwer gefallen ist, das alles hinter sich zu lassen.“
 

Law schwieg einen Moment. Er war sich nicht sicher, ob er sich die Geschichte von Ruffy erzählen lassen sollte. Wenn es so persönlich wurde, wäre es vielleicht besser, selbst mit Nami darüber zu sprechen, aber andererseits wollte er auch keine schlechten Erinnerungen heraufbeschwören, wenn er sie danach fragte. Die Bilder von Okta, der angeschossen am Boden lag und dennoch darum bemüht war, zu sagen, dass ihm alles so leid tat, schossen Law noch immer durch den Kopf.

Es musste schon einiges vorgefallen sein, dass solch eine Entschlossenheit erklärte. Wollte er es wirklich wissen?

Law entschied sich kurzerhand dafür. Selbst wenn er nun, das Schlimmste und Grausamste hören würde, was er sich vorstellen konnte – und das wäre eine ganze Menge – würde es nichts daran ändern, was Nami für ihn war. Dessen war er sich absolut sicher.
 

„Erzählst du mir, was du mit Quälen meinst?“, fragte er und setzte sich, am Fuß der Gallionsfigur, an die Reling. Ruffy seufzte kurz aber tief. Es war nicht klar, ob wegen der Aussicht noch länger erzählen zu müssen, oder wegen der Geschichte selbst.
 

„Die Arlongpiraten haben das Dorf und die gesamte Insel erpresst und tyrannisiert. Es ging um Schutzgeld. Wer nicht zahlen konnte, wurde getötet. Nami wuchs zusammen mit ihrer Schwester bei einer ehemaligen Marinesoldatin auf. Als der Hai auf die Insel kam, hatte sie nur genug Geld für sich selbst oder für ihre beiden Töchter. Sie zahlte für die Kinder und da sie die Piraten bereits vorher angegriffen hatte, haben die sie, vor den Augen der Mädchen erschossen.“, erläuterte Ruffy mit leiser Stimme.
 

Auch wenn er damals in Kokos von Namis Vergangenheit nichts hatte wissen wollen, so hatte er doch dort und auch im Laufe der Zeit, aus Gesprächen genug mitbekommen, um die Hintergründe zu kennen.
 

„Das ist hart. Besonders für ein Kind.“, meinte Law und sein Blick verdüsterte sich einen Moment, als ihn seine eigene Vergangenheit zu überwältigen drohte.
 

„Du sagtest vorhin sie wäre Diebin geworden, aber gleichzeitig soll sie Mitglied der Piraten gewesen sein, die ihre Mutter erschossen haben. Wie passt das zusammen?“
 

„Arlong hat Nami noch an dem gleichen Tag, an dem er ihre Mutter tötete, mitgenommen. Sie war so unvorsichtig, ihm zu sagen, dass es ihre Seekarten waren, die im Haus lagen. Obwohl der Dorfpolizist versuchte sie zu retten, konnte er es nicht verhindern, dass sie mitgenommen wurde. Er wurde innerhalb kürzester Zeit so schwer verwundet, dass er es beinahe nicht geschafft hätte. Keiner auf der ganzen Insel konnte ihr helfen, das hat Nami ebenfalls klar erkannt.
 

Einige Tage später, kehrte Nami dann in ihr Dorf zurück. Natürlich waren sowohl ihre Schwester, als auch die anderen Dorfbewohner froh, dass sie heil zurück war, doch das änderte sich, als Nami ihnen das Tattoo der Arlongpiraten auf ihrer linken Schulter und das Geld, dass sie für ihre „Arbeit“ erhalten hatte, präsentierte.
 

Erst Namis Schwester, bekam die Wahrheit aus ihr heraus. Sie hatte nicht nur mit zugesehen, wie mehrere Marineschiffe, die zur Rettung der Insel geschickt worden waren, auf den Grund des Meeres befördert worden waren. Sie hatte auch hautnah miterlebt, wie alle anderen Dörfer der Insel auf die gleiche Weise unterjocht wurden.
 

Doch Nami war immer schon schlau und mutig. Sie mit Arlong einen Deal gemacht, nachdem sie erkannte, dass ihm Geld das Wichtigste war. Sie musste Arlong 100 Millionen Berry bringen, dann würde er ihr Dorf freilassen. Bedingung war jedoch, dass sie für ihn als Navigatorin arbeitete. Da die Piraten die Insel nicht verließen, bedeutete es hauptsächlich Seekarten zu zeichnen. So kam es, dass sie mit zehn Jahren los zog, um möglichst schnell, möglichst viel Geld zu stehlen. Sie brauchte acht Jahre dafür, als wir sie trafen, hatte sie gerade die Summe zusammen. Inklusive unserer Beute.
 

Doch natürlich hatte Arlong schon lange ihr Potential und Talent erkannt und wollte sie nicht freigeben. Deshalb hat er mit einem korrupten Marinekapitän zusammen gearbeitet. Anstatt die Arlongpiraten zu vertreiben, kamen sie um das Geld zu beschlagnahmen. Der Hai hatte sie verraten und sie traute es keinem zu, es mit den Fischmenschen aufzunehmen. Es hat lange gebraucht, bis sie mich um Hilfe gebeten hat.“
 

Law war sprachlos. Er konnte sich natürlich vorstellen, was danach geschehen war. Der Strohhut war losgezogen um dem Fischmenschen die Hölle heiß zu machen. Und das offensichtlich mit Erfolg. Aber dennoch erstaunte es ihn immer wieder, wie wenig die Marine auf den Ozeanen präsent war. Wenn er bedachte, dass eine gesamte Insel, acht Jahre lang, von einer Piratenbande kontrolliert wurde…
 

Gewiss, hier auf der Grandline, besonders in der Neuen Welt, war dies Gang und Gäbe. Doch dabei ging es mehr darum, ein Territorium zu erkämpfen und zu halten, in den meisten Fällen, waren besetzte Inseln ein Teil des Gebiets, von einem der vier Kaiser. Aber eine solche, verhältnismäßig kleine und unbedeutende Mannschaft, es würde nur ein oder zwei höherrangige Mitglieder der Marine benötigen, um solch ein Problem zu lösen. Doch wie man hier sehen konnte, waren auch die vermeintlich Guten, nicht immer, auch wirklich gut.
 

„Das Tattoo, welches sie jetzt auf ihrer Schulter hat, ist nicht mehr das von Arlong.“, entgegnete Law nach einigem Nachdenken. Viele Kleinigkeiten, die ihm an ihr aufgefallen waren, ergaben im Licht der neuen Kenntnisse Sinn, „ich habe mich schon gefragt, warum sie es über eine Narbe hat stechen lassen.“
 

Das war ihm zum ersten Mal, nach der OP aufgefallen. Er hatte sie weiter untersucht, als er sicher war, dass er alle wichtigen Wunden versorgt hatte. Ebenso hatte sein geschulter Blick, das leicht erhobene Narbengewebe darunter sofort erkannt. Dann hatte er es wieder gesehen, als er sie in seinem Zimmer untersucht hatte, doch er wollte sie zu dem Zeitpunkt nicht danach fragen. Schließlich war er sich da noch sicher gewesen, dass er Nami, wie alle anderen Frauen zuvor, einfach wieder abschieben würde, sobald sein Interesse an ihr erloschen war.
 

„Die Narbe stammt von einem Messer. Sie hat damit solange auf das Zeichen, dass sie brandmarkte, eingestochen bis ich sie aufgehalten habe. Nachdem wir Arlong besiegt hatten, und die Wunde einigermaßen verheilt war, hat der Dorfarzt ihr das Tattoo gestochen. Es steht für ihre Heimat.“
 

„Hm“, war alles was Law dazu sagte. Er hatte von Ruffy wirklich viel über Namis Vergangenheit erfahren, doch darüber würde er wohl später in Ruhe nachdenken müssen. Jetzt wurde es Zeit Sanjis Rat zu befolgen.
 

„Du bist wirklich unverhältnismäßig gesprächig!“, stellte er fest und sah Ruffy dabei fest an, während er sich von den Planken des Decks erhob. „Das hätte ich nicht für möglich gehalten.“, fügte er, seine Verwunderung erklärend, hinzu.
 

Der Strohhutträger überlegte kurz, bevor er antwortete:
 

„Das bin ich sonst nicht. Stimmt wohl. Aber bisher war noch keiner aus meiner Mannschaft in so einer Situation.“

Nach einer kurzen Pause erklärte er: „ Ich meine verliebt, nicht entführt.“
 

„Und warum bist du dir so sicher, was ihre Gefühle angeht? Bisher habe nur ich das von mir behauptet. Sie konnte sich dazu doch noch gar nicht äußern.“, fragte der Arzt mit einem skeptischen Blick.
 

„Wenn es nicht so wäre, würdest du dich nicht so um sie bemühen. DU machst keine Sachen halbherzig Law. Wenn du aufrichtig sagst, dass du sie liebst, weiß ich, dass es ihr ebenso geht.“
 

Erneut herrschte ein tiefes Schweigen und die Stille wurde nur vom Rauschen des Meeres um sie herum durchbrochen.
 

„Der Grund – der einzige Grund – weshalb ich dir so viel über sie erzählt habe ist der, dass ich ihrer Familie versprochen habe auf sie zu achten und dafür zu sorgen, dass sie glücklich ist.“
 

„Verstanden!“, entgegnete Law ebenso ernst. Er konnte die unterschwellige Drohung durchaus wahr nehmen und ihm war klar, würde er das mit Nami vergeigen, wäre Ruffy als Erster zur Stelle um ihm ordentlich eine zu verpassen.
 

„Gut, dann lass uns jetzt endlich mit dem Kämpfen anfangen.“, meinte Ruffy nun entschlossen und noch während er dies sagte hatte er sich bereits, mithilfe seiner dehnbaren Gummiarme, mitten auf das große, grasbedeckte Deck der Sunny katapultiert.

Doch Law, der sich noch gut an die Teufelskraft des Strohhutträgers erinnerte, war ebenfalls bereits dort und brachte sich in Kampfposition. Er hatte sich mithilfe seines Rooms und eines Grashalmes fortbewegt.
 

„Kannst du immer noch so lustige Sachen mit anderen Leuten anstellen?“
 

Die Vorfreude auf den Kampf war Ruffy bei seinen Worten deutlich anzuhören und Law sah dies als Einladung, den Kampf zu beginnen. Somit erhob er sein Schwert und sagte: „Ja, doch inzwischen kann ich sogar noch einiges mehr tun.“

„Interessant, das will ich sehen!“, konnte Ruffy noch grade antworten, bevor er sich unter einem von Laws Schwertstreichen wegducken musste.
 

Ruffys Antwort in Form seiner Faust kam mit rasanter Geschwindigkeit auf den Kapitän der Heartpiraten zugeschossen, doch eine kleine Bewegung seiner Finger, ließ Law den Platz innerhalb des Rooms tauschen. Er stand direkt hinter Ruffy, hatte jedoch nicht damit gerechnet, erneut eine geballte Gummifaust auf sich zukommen zu sehen. Ein leichtes Zucken der Finger verhinderte gerade noch, dass er ein ordentliches Veilchen davon tragen würde. Statt seines Gesichts, traf die Faust des Strohhutes auf die Wand der Kombüse.
 

Es war einfacher gewesen, Abstand zwischen sich und den Strohhut zu bringen, indem er dessen Platz auf dem Schiff wechselte. Doch auch dies hatte Ruffy rechtzeitig bemerkt und konnte zumindest die Wucht des Schlages beträchtlich verringern. Ein Grinsen zupfte an Laws Mundwinkel. Das versprach wirklich ein interessanter Kampf zu werden und Ruffy war einer der wenigen ernsthaften Gegner, denen Law bisher begegnet war.

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Rückblickend betrachtet fand der Schwarzhaarige, dass Ruffy unglaubliche Fortschritte gemacht hatte. Der Kampf damals im Marine Fort hatte Law bereits schwer beeindruckt und geprägt, doch im Sparring hatte er gesehen, dass der Strohhut die Grenzen seiner Fähigkeiten extrem erweitert hatte. Diese zwei Jahre machten einen enormen Unterschied aus.

Allein Ruffys Haki hatte Law mehrfach in die Bredouille gebracht, von der unglaublichen Schnelligkeit mal ganz zu schweigen. Letztendlich jedoch blieb Ruffys Teufelskraft beschränkt und er hatte lediglich ihre Nutzbarkeit für seinen körperlichen Kampfstil erweitern können.
 

Ganz im Gegensatz zu Law selbst. Er hatte es in den vergangenen Jahren geschafft, weitere Anwendungsmöglichkeiten für seine Kräfte zu finden, es war somit wenig verwunderlich, dass er Ruffy besiegt hatte, indem er schlicht dessen Körper vertauscht hatte.
 

Das ahnungslose Opfer dafür war Chopper gewesen, der während ihres Kampfes das Deck betreten hatte. Kurz hatte Law überlegt, ob es ausreichen würde, Ruffys Herz aus dessen Körper zu lösen und ihn damit zu erpressen. Doch diese Überlegung hatte er wieder verworfen. Wenn er eines über den Strohhut wusste, dann war es, dass dieser trotzdem nicht aufgeben würde. Mit der Androhung des Todes konnte er ihm nicht beikommen, schließlich war dies auch nur als Trainingskampf gedacht um sich abzulenken. Und Schmerzen würden Ruffy ebenso wenig davon abhalten zu kämpfen. Die würde der Sturkopf einfach über sich ergehen lassen. Nein, der Körpertausch war die richtige Wahl gewesen, da er dem überwiegend körperlichen Kämpfer seine Körperwahrnehmung und die jahrelang trainierte und vertraute Teufelskraft hatte nehmen können. Eindeutig die bessere Taktik.
 

Nach einigen Minuten des verwirrten Herumschreiens, seitens der beiden vertauschten Gestalten, hatte Law, begleitet von einer kurzen Erklärung, den Rücktausch wieder eingeleitet. Halbwegs darauf gefasst, dass Ruffy direkt wieder zum Angriff über gehen würde, hatte er jedoch in keinster Weise damit gerechnet, dass sowohl der Strohhut, als auch der kleine Doktor, mit einem deutlich verklärtem Blick, darum betteln würden, dies auch mit den anderen Crewmitgliedern zu machen.
 

Da Law sehr wohl erkannt hatte, dass sein Kampf mit Ruffy ab da beendet war, hatte er müde ab gewunken. Die anderen aus der Crew würden es ihm gewiss nicht danken, wenn er sie hinterrücks, nur zur Unterhaltung ihres Kapitäns vertauschte.

Dennoch, wenn er den Kampf nochmal in aller Ruhe Revue passieren ließ, wusste er, dass er wirklich Schwierigkeiten hätte, Ruffy zu besiegen, wenn dieser aufs Ganze ging. Doch grade das war es, was Law an dem anderen Käpt´n so schätzte und was ihn diesem Abend ruhig in den Schlaf gleiten ließ, sobald er in seinem Bett lag. Denn so konnte er sich immerhin sicher sein, dass er Nami wieder sehen würde. Komme was wolle.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sama-chan
2018-12-20T19:44:27+00:00 20.12.2018 20:44
Ich MUSS einfach noch einen Kommentar da lassen! Die Story ist sooooo klasse und ich muss unbedingt wissen, wie sie weiter geht! 😍 Bitte schreib weiter!!!
Antwort von:  maron288
28.12.2018 11:44
Auch hierfür nochmals vielen, vielen, lieben Dank 🥰
Von:  sama-chan
2018-10-30T09:53:51+00:00 30.10.2018 10:53
Was für eine tolle FF! Einmal angefangen, konnte ich sie nicht mehr aus der Hand legen! 😍 Bitte schreib schnell weiter! Ich möchte unbedingt wissen, wie es ausgeht!!
Antwort von:  maron288
28.12.2018 11:44
Hahaha :) oh man diese überschwängliche Freude ist unglaublich, ich danke dir wirklich vielmals für dein Intetrsse an meinen Storys und freue mich natürlich sehr darauf, dich mit neuen Kapiteln zu versorgen, ich verspreche da ist was in Arbeit, aber auf einen Zeitpunkt kann ich mich leider nie festlegen, will ich jedoch auch gar nicht so sehr. Ich schreibe meist dann wenn mir danach ist, Zeitdruck hilft mir. Ich dabei es als Entspannung zu sehen :)
Von:  lovebob
2018-02-04T03:44:04+00:00 04.02.2018 04:44
Richtig guter kapi mach weiter so freue mich auf dem nächsten mal gucken was da so passiert
Du bist einer der besten story Schreiber den ich je kenne du bist super 😁😁😁😁😉😉😉😉👍👍👍👍
Antwort von:  maron288
04.05.2018 07:33
Oh man, das ist wirklich ein Lob, dass einen erröten lässt, ich danke dir :)
Wobei es in Punkto Zuverlässigkeit sicherlich bessere Schreiber gibt (Asche auf mein Haupt!), aber ich freue mich dass du über diesen Fehler hinwegsiehst und mich dennoch als besten Schreiber den du kennst bezeichnest ^^
Da wird das Lob noch wertvoller, wenn man dieses Manko bedenkt.
Von:  Saju
2017-12-12T03:40:38+00:00 12.12.2017 04:40
<3

Bisschen viel geplapper (ruffy redet so viel) find ich, aber ist nun mal in spannenden Geschichten so ;D
Hab eigentlich gehofft die kommen an und finden eine verletzte Nami vor oder so (und dann Kapitel ende xD)

Aber: super toll von dir, dass du trotz allem die Gesichter weiter schreibst, freue mich auf das nächste Kapitel <3
Antwort von:  maron288
12.12.2017 19:14
Vielen Dank erstmal für deinen Komentar :) Und klar wäre das natürlich spannender, aber so ein bisschen genieße ich es als Autor ja auch euch zappeln zu sehen :D Nein Spaß beiseite, ich fand es sollte schon noch etwas kommunikation geben, grade Law und Ruffy müssen denke ich sowas auch erstmal klären. Für Ruffy ist natürlich wichtig zu wissen, dass es Law ernst ist und umgekehrt, will dieser natürlich auch die Chance nutzen etwas mehr über Nami zu erfahren, sie sind ja noch nicht lange zusammen unterwegs gewesen, als sie entführt wurde und viel geredet wurde auch nicht :) Deshalb fand ich es wichtig, dass er ein bisschen Input bekommt und die Hintergründe kennt. Genauso wichtig fand ich, dass er weiß, wie lang die Strohhüte schon zusammen unterwegs sind und auch, dass es Ruffy war, der Nami gerettet hat.

Ähm lange Rede kurzer Sinn: Ich hoffe es war nicht zu langweilig, ich fand es wichtig das ein bisschen zu vertiefen, im nächsten Kapitel werden die aber ankommen ;)

Liebste Grüße,
maron
Antwort von:  Saju
13.12.2017 00:14
Langweilig war es definitiv nicht. Nur so völlig ungewohnt das Ruffy so viel reden kann :)

(Und ja Law und Nami hatten "wenig" zeit um miteinander zu reden... Wenn du weißt was ich meine...;) )
Antwort von:  maron288
13.12.2017 07:15
Ja das war auch genau das was ich damit meinte 😄😄😄
Reden war in den Momenten auch nicht so wichtig 🤔
Von: Chieri_Sono
2017-12-10T23:08:36+00:00 11.12.2017 00:08
Ach es geht weiter, ich freu mich ja so :D
Bin schon mega gespannt wie es weiter geht
Antwort von:  maron288
11.12.2017 10:04
Hey vielen Dank für deinen Kommi :)
Ja ich hoffe ich kann die letzten paar Kapitel noch flott schreiben und euch wie versprochen die Story beenden 😬


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