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Unexpected

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Sie konnte den Schwarzhaarigen noch immer sehen. Es dauerte noch bis er an der Straßenkreuzung ankam, die den Hügel hinauf und ins Inselinnere führen würde. Doch inzwischen waren die Gefühle in ihr dabei überzukochen. Nami wandte strikt den Blick ab und wandte sich um, um in der anderen Richtung davon zu gehen. Was er konnte, das konnte sie schon lange. Er wollte sie also wie Dreck behandeln? Sie hatte schon immer gewusst, dass ihr dieser Mann gefährlich werden konnte, schließlich war ein enormes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt und er war ebenfalls dafür bekannt, nicht gerade zimperlich zu sein.
 

Doch bisher hatte sie nicht mal im Traum daran gedacht, dass sich Trafalgar Law ihr gegenüber grob und rücksichtslos verhalten könnte. Jetzt wo sie darüber nachdachte, musste sie sich eingestehen, dass es wohl ein Fehler gewesen war, dies nicht vorher zu bedenken. Vielleicht lag es daran, dass er sie gerettet hatte und sie operiert hatte und sie immer gestreichelt und im Arm gehalten hatte, nachdem sie sich geliebt hatten. Im Grunde war es ihr vorgekommen, als würden sie eine Beziehung führen, dabei hatten sie sich nicht geliebt. Die Betonung lag hierbei auf hatten. Anscheinend war sie nicht mehr so selbstbeherrscht wie früher, wenn sie auf einmal Hals über Kopf ihr Herz an den Schwarzhaarigen Kapitän verschenkt hatte.
 

Dabei hatte er nicht ein einziges Mal irgendwelche Gefühle für sie ausgedrückt, außer dem Begehren, dass er für sie empfand. Allerdings hatte er mit dem Kuss durchaus einige Gefühle offenbart, die er wohl lieber für sich behalten hätte.
 

Zumindest konnte sich Nami nicht daran erinnern, dass sie ihn gebeten hatte geküsst zu werden oder ihn gar durch irgendeine Geste dazu aufgefordert hatte. Er hatte sie von sich aus geküsst. Und der deutliche Unterschied zu ihren sonstigen Küssen war das Fehlen von jeglichem anderen Körperkontakt. Wenn er sie als Beginn ihres Vorspiels bisher geküsst hatte, waren seine Hände immer überall gewesen. Schlimmer, als ein Riesenkraken.
 

Aber diese eine Kuss war einfach nur ein Kuss gewesen. Kein Auftakt zum Sex und kein Schüren ihrer Leidenschaft. Einfach eine zärtliche Geste, die Gefühle ausdrückte. Und es wurden nicht nur Gefühle ausgedrückt, sondern auch geweckte. Nami wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass sie mehr für Law empfand als Freude an ihren nächtlichen (oder auch täglichen) Aktivitäten, wenn er sie nicht aus heiterem Himmel mit einem solchen Kuss überfallen hätte.
 

Verzweifelt fuhr sich die junge Frau durch die langen Haare. Es war doch zum verrückt werden. Warum hatte er sich dann verhalten, als wäre sie eher seine Gefangene und weniger ein Gast auf seinem Schiff? Warum hatte er sie weggeschickt? Und warum hatte er sie dann trotz allem geküsst, wenn er sie doch nur als Last empfand?
 

Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Natürlich konnte sie sich durchaus vorstellen, was Law geritten hatte. Er hatte Angst. ER hatte SIE geküsst. ER hatte seine Gefühle für SIE realisiert. Und als sie sich dessen bewusst geworden war, und sie bemerkt hatte, dass er für sie nicht nur eine Affäre war, da hatte er Angst bekommen und auf die einzige mögliche Weise reagiert, mit der er auf Angst als Pirat reagierte. Angriff.
 

‚Ach verdammt‘, dachte Nami, während sie langsam zurück zum Schiff ging. Bepo lief neben ihr her und schwieg. Er wirkte verwirrt, doch die Orangehaarige wusste selbst nicht, wie sie ihr momentanes Gefühlschaos in den Griff kriegen sollte, da konnte sie sich nicht auch noch um die Verwirrung des Bären neben ihr kümmern.
 

Bepo hatte wohl ihren Blick gespürt und sah auf. Kurz betrachtete er sie, dann wollte er seinen Blick wieder abwenden, doch er blieb an ihrem Arm hängen. „Bist du in Ordnung? Das sieht nicht gut aus.“, sagte der weiße Bär.
 

Daraufhin blieb Nami stehen und betrachtete ihre Spiegelung in einem der Schaufenster. Sie musterte ganz genau das Bild, welches sie bot und erschrak ein wenig. Ihr Arm war bereits jetzt von zahlreichen Blutergüssen übersät, die bereits verschiedene Farbschattierungen annahmen. Einige waren schon dunkelblau, während andere noch als leichte rote Flecken wahrzunehmen waren. Einen Moment lang betrachtete sie noch ihren Arm und dann sickerte die Erkenntnis, dass Law sie derart grob angefasst hatte durch.
 

Wie auf Knopfdruck, begann es heftig zu Regnen. Es war schon den ganzen Tag über immer schwüler geworden und jetzt kam endlich die Abkühlung in Form von Regen. Immerhin verdeckten die Regentropfen, die Nami nun über das Gesicht liefen ihre Tränen. Die konnte sie auf einmal nicht mehr zurück halten.
 

Sie wusste nicht einmal weshalb genau sie nun weinte. Vielleicht war es einfach der Schock. Schließlich vertraute sie weiß Gott nicht jedem und sie auch wenn sie nicht jedem der ihr über den Weg lief, direkt ihr Herz schenkte, hatte sie bei Trafalgar Law nicht lange gebraucht um Vertrauen zu fassen. Irgendwie hätte sie es wissen müssen. Die Einzigen denen sie wirklich vertrauen konnte, waren ihre Freunde und ihre Familie, das hatte ihr der Schwarzhaarige wieder vor Augen geführt und vermutlich war es einfach besser so.
 

Sie hatten es sicher nicht mehr weit, bis zu der Insel, auf der sie Ruffy und die Anderen treffen würden und wenn alles gut lief, war das Schiff bereits morgen wieder zur Abfahrt bereit. Dann würde sie die Death und die Heartpiraten einfach hinter sich lassen können.
 

„Es ist alles in Ordnung. Komm weiter.“, antwortete Nami dem Eisbären und wandte sich wieder zum gehen. Je schneller sie wieder bei dem Schiff waren, desto besser. Energisch wischte sie sich über die Augen. Es war schwachsinnig, wegen solch einer Lappalie so aus der Fassung zu geraten. Sie hatte schon schlimmeres überstanden und auch wenn sie nicht dachte, dass sie diese Sache einfach so wegstecken würde, so war sie doch entschlossen, sich nicht unterkriegen zu lassen.
 

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Als Nami und Bepo wieder bei der Death angekommen waren, wurden sie von der Mannschaft verwirrt gemustert und nach dem Käpt´n gefragt. Die Navigatorin überließ es dem Eisbären, zu erklären wo Law hin war. Sie ging erst einmal in die Kajüte des Kapitäns. Sie sah sich im Raum nach den wenigen Dingen um, die ihr gehörten und legte sie mit in die Kiste mit Klamotten.
 

Danach machte sie sich auf die Suche nach einem der Jungs. Sie wurde bereits nach wenigen Schritten fündig. Penguin kam gerade aus dem Aufenthaltsraum und wäre beinahe in sie hinein gelaufen.
 

„Oh Penguin! Gut, dass ich dich treffe, ich hatte gehofft, dass du mir vielleicht sagen kannst, wo ich schlafen kann. Habt ihr sowas wie ein Gästezimmer?“, überfiel die Orangehaarige den verwunderten Penguin.
 

„Ja klar. Aber… Ich dachte das wäre nicht nötig, dass du in das Gästezimmer ziehst?!“
 

„Ja, schon klar, aber ich habe doch auch gerne ab und an ein bisschen Privatsphäre. Könntest du mich vielleicht gleich hinbringen?“, drängte Nami weiter.
 

„Natürlich. Komm mit.“, sagte der Mützenträger und schob sich an ihr vorbei, um voraus zu gehen.
 

Das Gästezimmer erwies sich als recht kleines, aber durchaus gemütliches Einzelzimmer. Es gab zwar kein eigenes Badezimmer, Nami würde das auf dem Flur benutzen müssen, wie der Rest der Crew, aber trotzdem war die Navigatorin der Strohhüte froh, dass sie in dieser Nacht nicht wieder bei Law würde schlafen müssen.
 

Selbstverständlich war ihr klar, dass ihr Verhalten durchaus als kindisch oder gar verängstigt aufgefasst werden konnte, doch sie wollte nicht, dass Law sich einbildete, zwischen ihnen würde noch etwas laufen, nachdem er sie so behandelt hatte. Schließlich war Nami eine hübsche, junge und selbstbewusste Frau, sie wusste, dass sie nicht auf jemanden wie Trafalgar Law angewiesen war. Wenn sie wollte, könnte sie hundert Männer haben, die sie auf Händen tragen und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen würden.
 

Nachdem Penguin und Nami ein wenig von dem Krams weggeräumt hatten, der sich ansammelte, wenn Räume auf einem Schiff nicht regelmäßig benutzt wurden, gingen sie gemeinsam zum Aufenthaltsraum, da es inzwischen bereits Zeit für das Abendessen war.
 

Die Orangehaarige genoss es, einmal mit den anderen Mitgliedern der Heartpiraten zu reden. Die Jungs waren wirklich witzig und unterhaltsam. Sachi erzählte ihr eine spannende Geschichte, von ihrer Zeit auf dem North Blue, als die Mannschaft noch kleiner gewesen war. Sie hatten genauso viele interessante Abenteuer erlebt, wie Nami selbst und nachdem Penguin eine weitere Geschichte beendet hatte,  bestanden alle Anwesenden darauf, dass Nami dran wäre mit dem Erzählen.

Noch als sie von der unglaublichen Rückreise berichtete, die sie von Skypia zurück aufs Blaumeer hatten unternehmen müssen, bemerkte sie eine Bewegung im Türrahmen.
 

Es war Law. Er winkte Sachi, Bepo und Penguin heran und verschwand mit ihnen im Gang. Sicherlich ging er mit ihnen in die Kommandozentrale um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen. Was hatte sich bei der Werkstatt ergeben?  War der Mechaniker überhaupt in der Lage ihnen zu helfen? Und vor allem wollte er Piraten überhaupt helfen?
 

Es gab viele Inseln, auf denen Schiffe mit dem Jolly Roger am Mast, verachtet und vertrieben wurden. Wenn es nicht möglich war, die Piraten davon abzuhalten die Insel zu betreten, dann war es dennoch Gang und Gebe, sie zu ignorieren. Natürlich wusste Nami selbst, wie grausam die Meisten der Piratenbanden waren und sie konnte die Inselbewohner allesamt gut verstehen, wenn sie Piraten nicht einen Meter weit trauten.
 

Doch trotzdem wusste sie, dass es auch einige Piraten gab, die nicht plünderten und brandschanzten. Sie selbst gehörten dazu und sie war sich sicher, dass auch Trafalgar Law niemals die wehrlose Bevölkerung schikanieren oder ausrauben würde. Das war  für ihn schließlich unter seiner Würde.
 

Obwohl es Nami durchaus interessierte, wie die Dinge nun standen, würde sie sicherlich nicht hinter diesem Mann herlaufen. Sie würde es später von den anderen sowieso erfahren, also nahm sie sich noch einen Krug Bier und gesellte sich zu dem Rest der Mannschaft, der sich inzwischen um einen Tisch versammelt hatte und bei einem Würfelspiel zusah.
 

Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis Jean Bart, der zuvor bereits im Kontrollraum gewesen war, Bepo, Penguin und Sachi in den Raum zurück kehrten. Sie ließen sich auch gar nicht lang bitten, sondern berichteten sofort, wie es weiter gehen würde.
 

„Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht.“, eröffnete Penguin.
 

„Die gute zuerst!“, rief einer der Männer.
 

„Das Schiff kann repariert werden. Der Mechaniker äußerte sich ziemlich zuversichtlich. Die Baupläne wurden weiter gegeben und er wird morgen kommen und sich alles ansehen.“, erklärte Jean Bart.
 

„Und was ist die schlechte Nachricht?“
 

„Nun, wir wissen nicht genau wie lange die Reparatur dauern wird. Auf jeden Fall länger als einen Tag.  Mit Sicherheit sogar noch länger.“, antwortete Sachi.
 

„Und was sollen wir so lange tun?“
 

„Der Käpt´n hat gesagt, wir dürfen uns hier auf der Insel vergnügen. Laut dem Mechaniker ist hier keine Marine stationiert.“, meldete sich nun auch Bepo zu Wort.
 

Jubel brach aus. Die Männer freuten sich darauf, endlich wieder Land unter den Füßen zu haben und das auch noch ohne die störende Anwesenheit der Marine genießen zu können.
 

 Nami hingegen kam das gar nicht gelegen. Sie wusste nicht was zwischen ihr und Law war, aber sie wusste, dass die mindestens zwei weitere Tage in seiner Gesellschaft, nicht unbedingt angenehm werden würden.
 

Wie gerufen erschien nun auch der Kapitän im Raum. Er war anscheinend zufrieden damit, dass es seiner Mannschaft so gut gefiel auf dieser Insel zu rasten.  Kurz stieß er mit einem seiner Jungs an und leerte dann zügig seinen Krug mit Bier. Sein Blick schweifte durch den Raum und natürlich erblickte er auch Nami, obwohl sie in der hintersten Ecke am Tisch saß.
 

„Komm mit.“, sagte er. Und obwohl sie ihn nicht gut verstehen konnte, bei all dem ausgelassenen Radau, den die Mannschaft veranstaltete, wusste sie doch, was er von ihr wollte.
 

Sie fügte sich ihrem Schicksal und stand auf. Es würde nichts bringen, wenn sie sich jetzt weigerte mit ihm zu kommen. Auch wenn er sie zuvor grob behandelt hatte, tat es ihm vielleicht leid und er wollte sich entschuldigen. Nami vertraute ihm noch immer und sie war sich sicher, dass sie nichts von ihm zu befürchten hatte. Ihre eigene Wut war inzwischen verraucht und auch die Traurigkeit wich nun, da er sie wieder ansah, wie in den letzten Tagen.
 

Schweigend ließen sie die Feiernden hinter sich und steuerten die Kapitänskajüte an. Nami wusste nicht genau was sie erwartet hatte, aber sicherlich nicht, dass der Schwarzhaarige ihr sofort die Klamotten vom Leib zerrte. Auch wenn er sich kurz der Aufgabe widmete, ihre Wunden an der Hüfte und Schulter neu zu verpflastern, wusste sie doch, dass es nicht alles war, was er von ihr wollte. Und wenn sie ehrlich war, wusste sie nicht, ob sie es überhaupt wollte.
 

Es waren zu viele Dinge ungesagt zwischen ihnen und auch wenn sie sich einig waren, keine Beziehung miteinander zu führen, war Nami nicht ganz wohl bei dem Gedanken, jetzt mit ihm zu schlafen.
 

„Law ich…“, versuchte die Navigatorin den Grundstein für ein Gespräch zu legen, wurde jedoch sofort von seinen Lippen, die sich auf ihren Mund legten unterbrochen. Offensichtlich hatte er andere Dinge im Kopf als zu reden.
 

Nami beschloss, dass sie ihre Beteiligung anscheinend energischer verweigern müsste, wenn sie wollte, dass er zuerst mit ihr redete. Allerdings wurde dieser Plan im Keim erstickt, als forschende Finger über ihren halb entkleideten Körper glitten und der Schwarzhaarige anfing, Dinge mit seinem Mund und seiner Zunge anzustellen, die ganz eindeutig besser waren, als zu reden.
 

Schicksalsergeben seufzte Nami. Sie konnte ihm nicht widerstehen, nachdem er inzwischen so gut wusste, welches ihre Schwachstellen waren.  Sie ließ sich auf das Bett zurückfallen und würde erst mal genießen, was er ihr bieten wollte, bevor sie ihn zu einer Unterhaltung zwang.
 

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„Los Bepo, jetzt erzähl doch endlich was in der Stadt los war.“, drängte Penguin den Eisbären.
 

Sachi und Jean Bart saßen neben den beiden und betrachteten den Bären ebenfalls erwartungsvoll. Es war kein Geheimnis, dass Law den Bären und die Navigatorin früher zurück geschickt hatte, als er selbst. Was jedoch die Aufmerksamkeit der drei Männer erregte war, dass Law zuvor noch darauf bestanden hatte, von den Beiden begleitet zu werden. Wieso schickte er sie dann also früher zurück?
 

„Nein ich denke das ist nicht gut.“, gab Bepo zurück und rückte ein Stück von Penguin ab.
 

„Du bist so langweilig Bepo.“, sagte Sachi nun und der Eisbär reagierte erwartungsgemäß indem er den Kopf hängen ließ und ‚Entschuldigung‘ vor sich hin nuschelte.
 

Penguin witterte seine Chance doch noch etwas aus dem Bären heraus zu bekommen und rutschte eifrig wieder dichter an ihn ran. Vorsichtig begann er Bepo hinter den Ohren zu kraulen und leise auf ihn einzureden.
 

„Bepo, du willst doch nicht langweilig sein? Eisbärfrauen halten das nämlich nicht grade für eine gute Eigenschaft und du willst doch bestimmt nicht, dass die Eisbärinnen die du in Zukunft vielleicht triffst, dir schon an der Nasenspitze ansehen, das du langweilig bist, oder?“
 

„Nein!“, rief Bepo und schielte augenblicklich auf seine Nasenspitze, als ob man bereits die Langweiligkeit darauf sehen könnte. „Ich erzähl euch doch lieber was war.“, sagte der Bär hektisch und überschlug sich beinahe bei den Schilderungen des Tages.
 

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Nami lag keuchend auf dem Rücken und war sich sicher, dass sie noch nie solch wilden Sex gehabt hatte. Nicht, dass sie etwas dagegen einzuwenden hatte, doch so manches Mal, hatte sie das Gefühl gehabt, dass es Wut war, die den Piratenkapitän anstachelte, sich noch schneller und heftiger zu bewegen. Sie war sich immer noch nicht sicher, was jetzt mit ihnen beiden war.

„Law, wegen heute Nachmittag, ich…“, versuchte es die Orangehaarige erneut mit einem Gespräch.

„Verschwinde.“, unterbrach er sie.
 

„Ich…Was?“, ungläubig stemmte sie sich von ihrer liegenden Position auf. Der Schwarzhaarige saß bereits an der Bettkante und stand nun energisch auf.
 

„Ich sagte, verschwinde!“, presste er hervor und schien auf einmal wieder so wütend wie zu dem Zeitpunkt, als er sie aus dem Laden gezerrt hatte.  „Ich will dich hier nicht mehr sehen. Bilde dir nicht ein, das du zu mehr hier bist, als zu meinem Vergnügen!“, schrie er jetzt und wies mit dem Finger auf seine Zimmertür.
 

 Ungläubig starrte Nami ihn an. Sie verharrte einen Moment reglos, dann schlüpfte sie in ihre Unterwäsche und sammelte kurz ihre restlichen Kleidungsstücke zusammen. Sie warf noch einen letzten, wütenden Blick auf den Piraten und stürmte aus dem Zimmer. Natürlich nicht, ohne gehörig mit der Tür zu knallen.
 

Sie war froh, dass sie mit Penguin gesprochen hatte, als sie wieder zurück gekommen war. So hatte sie jetzt zumindest einen Rückzugsort. Als sie in dem kleinen Zimmer angekommen war, warf sie ihre restlichen Klamotten auf das Bett. Immer noch nur mit ihrer Unterwäsche bekleidet, stand sie da und überlegte, was genau grade schief gelaufen war.
 

Hatte sie etwas getan oder gesagt, was ihn verärgert hatte? Nein, sie hatten sich geliebt, wie sonst auch, nichts hatte sie anders gemacht und trotzdem war er ihr von Minute zu Minute wütender erschienen. Was war bloß los mit ihm? Lag es wirklich daran, dass er sie für ihre Gefühle verachtete? War er der Meinung sie wäre jetzt eines dieser naiven Mädchen, die Männern hinterherliefen, obwohl diese sie nicht haben wollten?
 

Das konnte er wohl kaum von ihr denken. Schließlich hatte er sie zu sich gerufen. Er hatte sie ausgezogen, sie verarztet und sie dann verführt. Natürlich war sie mehr als geneigt, sich verführen zu lassen, aber daraus konnte er ihr doch wohl kaum einen Vorwurf machen?!
 

Als so langsam der Schock nachließ, machten sich alle möglichen Gefühle in Nami breit. Allen voran jedoch nicht mehr nur die Wut, sondern auch Scham und Zweifel. Er hatte sie behandelt, als wäre sie eine gewöhnliche Hure. Sie kam sich benutzt vor. Benutzt und ausgenutzt.
 

Die Navigatorin hatte 10 lange Jahre solche Gefühle gehabt. Sie hatte sie immer vor anderen verborgen, aber im Endeffekt, war sie von Arlong nur benutzt worden. Als Ruffy sie befreit hatte, Arlong besiegt und Nami wieder bei sich aufgenommen hatte, hatte sie sich geschworen, sich niemals wieder benutzen zu lassen.
 

Trauer machte sich in ihr breit, als ihr bewusst wurde, dass sie dieses Versprechen sich selbst gegenüber nicht eingehalten hatte. Sie hatte Law vertraut und sich von ihm bezirzen lassen und das hatte sie nun davon.
 

„Verdammt!“, schrie sie und erneut stieg die Wut in ihr hoch. Soweit würde sie es nicht noch einmal kommen lassen, dieser Kerl hatte nicht verdient, dass sie sich tatsächlich auch noch in ihn verliebt hatte. Sie würde ihre Gefühle für ihn tief in sich vergraben. Sie war gut darin unliebsame Gefühle und Gedanken auszublenden und sie würde es auch diesmal schaffen! 
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sanda-San
2017-07-23T20:27:31+00:00 23.07.2017 22:27
Ich bis hier ein Stück weiter gelesen und entzückt von der Geschichte.
Law hat es nicht besonders leicht mit der Navigatoren. Verwirrende Gefühle liegen in der Luft^^
Antwort von:  maron288
13.11.2017 11:58
Ja definitiv und es kommt noch mehr ☺️ Vielen Dank dass du dir immer die Zeit für einen Kommentar nimmst :)
Von:  CherryBlossom93
2012-06-02T18:56:25+00:00 02.06.2012 20:56
echt krass
arme nami :<
hoffentlich wird law dafür bezahlen
freu mich auf das nächste kapitel
Von:  widdergirl
2012-06-02T11:08:20+00:00 02.06.2012 13:08
das war ein großartiges kapitel.
Nami tut einem wirklich leid.
ich freue mich schon wie es weiter geht.
lg. widdergirl
Von:  fahnm
2012-06-01T19:25:35+00:00 01.06.2012 21:25
Arme Nami.
Hoffentlich geht es gut aus.
Von: abgemeldet
2012-06-01T10:40:15+00:00 01.06.2012 12:40
Irgendwie tut mir Law beinahe mehr Leid als Nami. xD Der kommt mit seiner Gefühlswelt ja überhaupt nicht zurecht, der Arme. Bin ja mal gespannt, wie lange er diese "Maske" noch aufrecht erhalten kann, bis er Nami einfach komplett verfällt und sich seinem Schicksal hingibt. ;D

Übrigens sehr schön geschrieben, das Kapitel und ja, es hat tatsächlich beim Lesen wehgetan... man hat richtig mit Nami mitgefühlt :( Das tut schon sehr weh, so behandelt zu werden. Aber ich bin sehr froh, dass du Nami so unabhängig machst. Sie hat sich schon ihr eigenes Zimmer gebunkert und haut einfach nur noch wutentbrannt ab mit knallender Tür ;D Das ist Nami, so muss das. Besser, als wenn sie anfängt, vor seinen Augen zu weinen. Aber du kennst Nami ja selbst gut genug.

Bin sehr gespannt, wie Nami von nun an reagieren wird... Kanns kaum abwarten, wies weitergeht! :)
Von:  Hina09
2012-06-01T09:28:01+00:00 01.06.2012 11:28
Oh Gott arme Nami :(
Das ist echt fies von Law!
Also wenn ich Nami wäre, würde ich keine Sekunde mehr auf dem Schiff verbringen, sondern abhauen und schauen wie ich alleine zurechtkomme :D
Ich bin schon gespannt wie es weiter geht.

Lg Hina09
Von:  Aurelia934
2012-05-31T22:09:38+00:00 01.06.2012 00:09
*schock*
Ich bin ja eigetlich ein rießen fan von den beiden
aber was Law mit Nami macht ist grausam(arme Nami)könnte glat heulen.
Jedenfalls freu mich auf dein nächstes Kapitel;D
Von:  HeliaD
2012-05-31T17:07:31+00:00 31.05.2012 19:07
Woah!
Da möchte man Law doch wirklich ein wenig verhauen! (wenn er nicht so toll wäre) Erst der Auftritt im Kapitel davor und dann behandelt er Nami wie seine persönliche Hure.
Tz, da kann jemand wohl nicht mit seinen Gefühlen umgehen!
Und die arme Nami... ist zu verliebt, als dass sie ihn hätte abweisen können.. Aber das ändert sich wahrscheinlich nach der Nummer, oder? Immerhin ist unsere Nami doch stark und selbstbewusst ;D
Wieder mal ein super tolles Kapitel (Auch wenn mich Laws grobes Verhalten aufgeregt hat! xD)
gaaanz toll gemacht :D Freu mich drauf wies weitergeht. Scheint ja jetzt ne frostige Angelegenheit zu werden.
Von:  sakugirl
2012-05-31T15:34:17+00:00 31.05.2012 17:34
arme Nami :(
Ich würd glaub heulen und beten schnell wieder zu Ruffy gebracht zu werden >.<
Super Kapi und ich hoffe es geht bald weiter
*Nami pat*


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