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Unexpected

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Just enjoy Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ausnahmsweise gibt es auch mal ein paar Worte von mir vorweg :D
Allerdings ein bisschen eigennützig xD
Da viele von euch in den Kommentaren sich für das Pairing ausgesprochen haben und meinten, dass es Schade sei, dass es nicht viel von den beiden gibt, habe ich in Gemeinschaftsproduktion mit SayukiChoco einen Zirkel für das Pairing erstellt. Bzw. Sayuki hat ihn erstellt :D Nichts unterschlagen hier ^-^
Die Idee kam von uns beiden und in Null Komma nichts war sie Umgesetzt.
Für alle interessierten also hier ein Link zum Zirkel:

http://animexx.onlinewelten.com/zirkel/Nami_x_Law/

Wir freuen uns über neue Mitglieder :D

Wer von euch sich für RPG´s interessiert, darf hier auch mal gern reinschauen und mitmischen:

http://animexx.onlinewelten.com/rpg/?modus=beschreibung&rpg=441533

Das RPG ist im Zuge unseres Zirkels von einem unserer Mitglieder Doctor-Law erstellt worden :) Mitspieler sind gesucht :D

Nun genug der Werbung für uns xD
Haut rein und viel Spaß beim Lesen ^-^
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach langer Zeit melde ich mich zurück. Ich hoffe das ihr trotz des langen Wartens noch Lust habt weiter zu lesen!
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, nun erfahrt ihr ein wenig davon wie es um Nami steht, wie Law mit der Situation umgeht und wie das Treffen mit den Strohhüten verläuft...
Viel Vergnügen!
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Vorwort zu diesem Kapitel:
So, nach langer langer Zeit (tatsächlich war mir gar nicht bewusst, dass es schon drei Jahre sind - Verzeihung!), kann ich euch ein neues Kapitel präsentieren! Ich hoffe sehr, dass ihr auch trotz der langen Wartezeit noch immer Interesse an der Story habt und wünsche euch natürlich viel Freude mit dem neuen Kapitel! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und weiter geht es. Die beiden Mannschaften nähern sich Ivory Island, doch bis dahin gilt es noch etwas Zeit totzuschlagen. Eindeutig Zeit für einen Frustkampf und klärende Worte. :) Komplett anzeigen

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Prolog


 

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Wenn die junge Frau jetzt so darüber nachdachte, wusste sie nicht einmal genau, ab wann alles schief gelaufen war. Am Vortag waren sie hier angekommen und hatten sogar darauf verzichtet im Hafen zu ankern, wussten sie doch alle nur zu genau, dass die Marine an ihren Fersen haften würde, wie ein altes, zähes Kaugummi. Die ganze Mannschaft war darauf bedacht gewesen, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und sie hatten sich alle gut geschlagen. Sogar der für seine, nicht grade glorreichen, Ideen bekannte Käpt´n hatte es geschafft, keinen Radau zu veranstalten.
 

Am frühen Vormittag war der Logport endlich aufgeladen und nachdem sie, die Vorräte wieder aufgestockt und Material für Reparaturen gekauft und aufs Schiff gebracht hatten, wollten sie eigentlich schon wieder ablegen. Zu dumm nur, dass die spezielle Bestellung der Navigatorin sie weitere Stunden an die Insel fesselte. Die Aufgabe würde erst am späten Nachmittag erledigt sein und bis dahin würde die Mannschaft noch warten müssen.
 

Gewartet hatten sie auch, ganz geduldig hatten sie auf sozusagen ‚gepackten Koffern‘ gesessen, bis ihnen wieder einmal etwas dazwischen gekommen war. Warum nur konnte nicht einmal in ihrem Leben, alles nach Plan verlaufen? Weshalb musste ihnen, konsequent auf jeder Insel die sie bisher angelaufen hatten, irgendwas Unvorhergesehenes passieren?
 

Es war bereits nach Mittag, als die junge Frau eine Veränderung bemerkte. Wie genau sie das registrierte konnte sie keinem erklären. Es war einfach so, dass sie es wusste. Sie wusste, dass sich der Wind veränderte. Das was keiner der anderen auch nur wahrnahm, alarmierte die Navigatorin jedoch sofort. Eilig gab sie Kommandos und erklärte, was auf sie zu kam. Ein Hurrikan.
 

Er würde sich wahrscheinlich auf dem offenen Meer austoben, doch auch hier auf der Insel würde man seine Auswirkungen deutlich zu spüren bekommen. Sie müssten ablegen und das so bald wie möglich, um der Küste bis zum westlichen Ende der Insel zu folgen und von dort aus, würden sie Kurs auf die nächste Insel nehmen. Dadurch dürften sie dem Hurrikan entgehen und liefen nicht Gefahr, dass ihr Schiff an der Küste zerschmettern würde, denn darin bestand im Moment das hauptsächliche Problem. Wenn sie nicht rechtzeitig genug Abstand zwischen sich und die Felsküste der Insel bringen würden, wäre von der Sunny wohl bald nicht mehr, als ein paar lose Bretter übrig.
 

Nachdem sie einen Treffpunkt am westlichen Kap der Insel vereinbart hatten und auch sonst alle Instruktionen befolgt worden waren, machte sich die Orangehaarige auf den Weg, um ihre Bestellung abzuholen. Von dort aus würde sie direkt zum Treffpunkt laufen und sie würden nach ihren Berechnungen rechtzeitig von der Insel wegkommen.
 

Bis dahin könnte man die Geschehnisse noch schlichtweg als Laune der Natur abtun. Doch von da an wurde es nicht besser. Eher im Gegenteil.

Sie wusste noch, wie sie seufzend die Tür des Geschäftes hinter sich zu gezogen hatte. Obwohl der Mann noch nicht mit ihrem Auftrag fertig gewesen war, hatte es doch nicht allzu lang gedauert, bis sie das Objekt in den Händen hielt. Im Endeffekt war es früher fertig geworden, als sie gedacht hatte. Während sie den Straßen durch die große Stadt gefolgt war, hatte sie sich ihre langen Haare aus den Augen gestrichen und nachgedacht. Auch wenn der Zeitpunkt zur Beschaffung letztendlich etwas ungünstig gewählt war, so wusste die Navigatorin doch, dass es sich rentieren würde und je schneller sie es in ihrem Besitz hatten, desto besser.
 

Als die Orangehaarige die Stadt gerade hinter sich gelassen hatte, wurde sie mit einem ziemlich großen und vor allem auch ernst zu nehmendem Problem konfrontiert. Auf dem Weg, der von Hafen aus hoch zur Stadt führte, kamen mehrere Einheiten Marinesoldaten gelaufen. Die meisten achteten nicht auf die junge Frau, die sich nun bemühte nicht nervös auszusehen oder anderweitig aufzufallen. Doch wie immer, wenn alles etwas zu gut lief, ging wieder irgendwas furchtbar schief. In diesem Fall, war es der Admiral, der den normalen Einheiten in die Stadt folgte. Der gelbe Affe, schien sie nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen zu haben, doch sofort brüllte er harsche Befehle und schoss mit Lichtstrahlen auf die Navigatorin.
 

Tja. So kam es nun, dass die junge Frau hier auf dem Boden lag. Das weiche, grüne Gras unter ihr fühlte sich langsam aber sicher etwas matschig an. Das konnte wohl nur an dem Blut liegen, das aus ihren Verletzungen floss. Während der letzten Minuten hatte sie kaum wahrgenommen, was um sie herum geschehen war.
 

Mühsam versuchte sie sich mit ihren Armen vom Boden abzustützen, doch nachdem sie mehrmals wieder zusammen gesackt war, beschloss sie das Aufstehen besser sein zu lassen. Sie konnte sich schließlich nicht einmal auf die Knie stemmen, da konnte sie das Laufen wohl ganz vergessen. Anstelle von anderen Fortbewegungsformen, blieb ihr nur das kriechen. Die heftigen Schmerzen ignorierend, die sich in ihrem ganzen Körper ausbreiteten, streckte sie die Arme aus und versuchte sich nach vorn zu ziehen.
 

Scheiße. Sie musste sich doch eigentlich beeilen! Die anderen würden sich sicherlich auf die Suche nach ihr machen, wenn sie nicht rechtzeitig am Treffpunkt wäre und dann würde es ihnen nicht mehr gelingen rechtzeitig die Insel zu verlassen. Erneut bemühte sich die Orangehaarige ihren Körper weiter nach vorne zu bewegen. Weiße Punkte flackerten vor ihren Augen auf und ihr Schwindelgefühl verstärkte sich noch. Laut Keuchend und schnaufend lag sie im Gras. Ihr Gesicht und ihre Kleidung war von Blut und Dreck verklebt und sie hatte noch nicht einmal eine Ahnung wo ihr Gegner abgeblieben war.
 

Die Navigatorin hatte sich gewehrt so gut es ging, doch gegen einen Admiral der Marine standen ihre Chancen nicht allzu gut. Trotzdem hatte sie alles in ihrer Macht stehende getan um sich zu verteidigen. Die Soldaten waren leichte Opfer gewesen. Die junge Frau hatte sich nicht besonders anstrengen müssen, um die Männer außer Gefecht zu setzen, aber Admiral Kizaru war natürlich aus einem anderen Holz geschnitzt. Seine Teufelskräfte hatten es ihr sehr schwer gemacht, doch insgesamt hatte sie einige Treffer landen können. Sie bezweifelte jedoch stark, dass es ausgereicht hatte um ihn kampfunfähig zu machen.
 

Beinahe wie gerufen, ertönte das Geräusch von Schritten hinter der am Boden Liegenden und nur wenige Augenblicke später schoben sich weiße Schuhe und der Saum einer gelb gestreiften Hose in das Blickfeld der verletzten Frau. „Du hast hier ein ganz schönes Chaos angerichtet, meine Liebe. Du machst deinem Käpt´n wirklich alle Ehre, auch er ist ein Unruhestifter. Es ist schon lange her, dass ich so an meine Grenzen gestoßen bin, alle Achtung! Aber wie du siehst lebe ich noch und bin im Gegensatz zu dir auch noch in der Lage anzugreifen. Der Vorteil ist, dass es heißt „Dead or Alive“, es schert sich niemand darum in welchen Zustand ihr abgeliefert werdet. Das ist dein Ende, junge Dame.“
 

Erneut spürte sie Schmerzen in ihrem Körper explodieren und dieses Mal war sie froh über die rettende Dunkelheit der Ohnmacht, die sie umhüllte.
 

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„Lasst ihn einfach liegen. Hier laufen sicherlich noch mehr von der Marine rum, die werden sich schon um ihn kümmern. Viel wichtiger ist die Kleine hier.“
 

Die Stimmen um die junge Frau herum zupften an ihrem Bewusstsein und zogen sie aus den Tiefen der Ohnmacht wieder herauf. Augenblicklich spürte sie die Schmerzen erneut ihren Körper durchziehen. Sie zog scharf die Luft ein und versuchte die Augen zu öffnen.
 

„Na Miss. Bist ja schneller aufgewacht als ich gedacht hätte.“, ein Gesicht schob sich in das Blickfeld der Navigatorin - ein recht bekanntes Gesicht.
 

„Du guckst als wäre ich der Teufel persönlich. Dabei hab ich dich gerettet. Du darfst mir ruhig danken.“, sagte der Kapitän der Heartpiraten mit einem Lächeln auf den Lippen.
 

„Danke. Aber ich hätte das auch allein geschafft.“, entgegnete die Orangehaarige kühl, obwohl sie beide wussten, dass sie bis gerade ohnmächtig gewesen war.
 

„Natürlich.“, ein sehr sarkastischer Unterton schwang in der Antwort des Schwarzhaarigen mit, „du meinst wohl, wenn du nicht vorher verblutest.“ Seufzend erhob er sich wieder aus der Hocke und winkte einige seiner Crewmitglieder herbei.
 

„Seht zu das ihr ihr Druckverbände anlegt und sie dann schleunigst aufs Schiff bringt.“
 

„Das ist nett, meine Leute warten am…“, setzte die junge Frau an, doch der Chirurg des Todes unterbrach sie gleich wieder, „Ich meinte unser Schiff, nicht eures.“
 

„Aber die anderen warten auf mich, wir müssen so schnell wie möglich von der Insel verschwinden! Ich verzichte auf deine Hilfe, ich werde selbst zur Westküste gehen.“, sie stützte ihre Arme vom Boden ab und bemühte sich verzweifelt, sich hoch zu stemmen. Ihr kläglicher Versuch endete mit einem Blutstrom, der aus ihrer linken Schulter schoss. Die darauf folgende Übelkeit ließ sie wieder zu Boden sinken.
 

„Sagtest du nicht du willst zur Westküste gehen? Nur zu, ich schau dir gern auch beim nächsten Versuch aufzustehen zu. Wird sicher nicht mehr lange dauern bis du verblutest.“, kam es, durchaus gehässig von dem Schwarzhaarigen, der lässig an einem Baum lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt.
 

„Scheiße und wenn ich kriechen muss…“, zischte die Navigatorin und schaffte es tatsächlich sich einige Zentimeter vorwärts zu bewegen.
 

„Wenn du diesen Baum hier erreichst bis die Sonne untergeht wäre das ein Wunder, sagtest du nicht vorhin noch das du schnell zum Schiff müsstest?“
 

„Wolltest du nicht gerade eben noch Lob und Dank dafür, dass du mich gerettet hast? Dann solltest du mich vielleicht jetzt zu meinem Schiff bringen lassen, dann würde ich dir eventuell auch danken.“, erwiderte die Orangehaarige bissig und kroch daraufhin keuchend, noch einige Zentimeter weiter.
 

„Eigentlich finde ich es im Moment sehr viel erheiternder dir weiter zu zusehen.

Aber erzähl doch erst einmal, weshalb ihr euch so schnell von den Socken machen wollt und wieso du hier allein unterwegs bist. Wenn noch einer aus der Mannschaft dabei gewesen wäre, dann hättet ihr mit Kizaru sicherlich keine Probleme gehabt.“
 

„Du bist verdammt neugierig!“, gab die junge Frau zurück und versuchte erneut ein Stück weiter zu kriechen, aber sie wurde nur sehr blass und die Blutlache in der sie lag vergrößerte sich.
 

„Wenn du Hilfe brauchst…du musst nur meine Fragen beantworten, dann würde ich mich vielleicht dazu herablassen - obwohl du so ein Sturkopf bist.“, das Lächeln war inzwischen von dem Gesicht des Schwarzhaarigen verschwunden und obwohl er immer noch am Baum lehnte, wirkte es nun nicht mehr so lässig wie noch vor wenigen Minuten. Offensichtlich dachte er, sie würde ihm gleich wegsterben und wenn die Navigatorin ehrlich zu sich war, dann schien er damit durchaus Recht zu haben.
 

„Okay, ich erklär es dir. Es zieht ein Hurrikan auf, er wird sich zwar nicht in unmittelbarer Nähe zur Insel aufbauen, sondern auf dem offenen Meer, aber die Auswirkungen werden wir auch hier zu spüren bekommen. Fakt ist, bei einem Hurrikan dieser Größenordnung, werden alle Schiffe die hier ankern, gnadenlos an den Felsen zerschmettern.
 

Die Anderen aus der Mannschaft haben das Schiff bereit gemacht und sind zum westlichen Kap gesegelt, um mich dort wieder an Bord zu nehmen. Unser Logport ist aufgeladen wir werden Kurs auf die nächste Insel nehmen. Aber wenn ich mich nicht beeile, dann werden wir nicht schnell genug auf die offene See kommen.“, berichtete sie hastig, in der Hoffnung das er sie zum Schiff bringen würde.
 

Einen Moment lang herrschte Stille und die gesamte Mannschaft musterte die Orangehaarige, dann brachen alle in Lachen aus. Alle, bis auf den Kapitän. Der wirkte eher nachdenklich und betrachtete die Frau, die vor ihm am Boden lag mit unverhohlenem Interesse.
 

„Will nen Hurrikan vorhersagen können!“, rief einer der Piraten heiser, „Auf der Grandline!“. Erneut wurde die Crew von einem Lachanfall geschüttelt.
 

„Ihr müsst mir ja nicht glauben. Aber ich hoffe, eure Nussschale von einem Schiff, säuft mit euch allen darauf ab!“, anfangs hatte die Navigatorin noch ruhig gesprochen, doch dann konnte sie sich nicht mehr zusammenreißen. Hier lag sie, verletzt und blutend und die Einzigen die ihr helfen konnten und anscheinend auch irgendwie wollten, hatten nichts Besseres zu tun, als sie auszulachen. Ächzend mühte sie sich wieder einige Zentimeter vorwärts.
 

„Haltet die Klappe.“, dem Befehl ihres Käpt´n leisteten alle augenblicklich Folge.
 

„Ted?! Du gehst und suchst das Schiff und wenn du es gefunden hast, berichtest ihnen was passiert ist, sag ihnen, dass ich mich um das Mädel kümmern werde. Wir werden ihrem Schiff folgen, damit sie ihre Navigatorin wieder an Bord nehmen können, sobald es ihr besser geht.“
 

„Aber…“, setzte die am Boden Liegende an. Der Schwarzhaarige ging erneut vor ihr in die Hocke.
 

„Kein aber, Miss. Mein Name ist Trafalgar Law und der Plüschige hier ist Bepo.
 

Er wird dich zum Schiff bringen, unserem Schiff. Widerrede ist im Übrigen zwecklos.“, Law erhob sich wieder und gab Bepo ein Zeichen. Dieser kam näher, reichte seinem Käpt´n dessen Schwert und ging dann in die Hocke um vorsichtig seine Pfoten unter die junge Frau zu schieben.
 

Die Orangehaarige biss sich auf die Lippen, um nicht aufzuschreien. Alle Knochen in ihrem Körper schienen zerschunden und schmerzten unglaublich.
 

„Tschuldigung!“, kam es sofort von dem weißen Bären, als er ihr schmerzverzerrtes Gesicht sah. „Schon gut, ist ja nicht deine Schuld.“, sagte die junge Frau. Ohne ein weiteres Wort drehte Law sich um und schritt in Richtung Hafen davon. Bepo folgte ihm, ebenfalls schweigend.
 

Es war nicht weit bis zum Hafen, doch die junge Frau fragte sich, ob die Heartpiraten nicht ein bisschen verrückt waren. Wenn ihr Schiff im Hafen lag, dann würde die Marine es doch sofort umstellen oder, falls sie inzwischen dazu gelernt hatten, es gleich zerstören. „Warum habt ihr im Hafen geankert? Das ist doch viel zu gefährlich! Was ist wenn die Marine euer Schiff entdeckt und es bereits versenkt hat?“, wunderte sich die Navigatorin, die einen kurzen Blick auf das Hafenbecken geworfen und nicht ein einziges Piratenschiff gesehen hatte.
 

„Das kann nicht passieren.“, antwortete Bepo. „Sie müssten es erst finden und das können sie nicht. Selbst wenn sie es mal sehen, dann sind sie nie schnell genug und nicht darauf ausgelegt uns gefährlich werden zu können.“
 

Nachdenklich wandte die Orangehaarige ihren Kopf erneut zum Meer. Von dem Weg aus, der die Anhöhe herab führte, hatten sie einen guten Überblick über die gesamte Hafenanlage. Aufmerksam suchte sie alles nach einem Anzeichen für ein verstecktes Schiff ab. Sie glaubte nicht, dass es unsichtbar war. Obwohl es sicherlich eine Teufelsfrucht gab die einen Menschen zu so etwas befähigen konnte. Ihr Instinkt sagte ihr, dass es einfach nur versteckt war. Nur bot das freie und offene Hafenbecken keine Möglichkeit dazu. Es musste also entweder sehr simpel oder sehr brillant sein.
 

Nachdem sie ihren Blick wiederholt schweifen ließ, fiel ihr jedoch eine Kleinigkeit ins Auge. Nachdem Trafalgar Law seine Mannschaft über eine Miniteleschnecke benachrichtigt hatte, dass sie auf dem Weg waren und alles für eine Verletzte vorbereitet werden sollte, konnte sie es endlich sehen. Nach einem kurzen Blinzeln, war sie sich sicher, dass es wirklich das war, was sie dachte und sie musste zugeben, dass es sowohl simpel als auch brillant war. Was sich aus dem Wasser empor geschoben hatte, war das Sehrohr eines U-bootes.
 

Offensichtlich hatten die Piraten, auf den Anruf ihres Kapitäns hin, Ausschau gehalten. Nun, nachdem sie die drei Piraten auf dem Weg gesichtet hatten, tauchten sie ganz auf. Die Navigatorin war beeindruckt. Ein großes, gelbes U-boot durchbrach die Oberfläche und lag nun vor ihnen im Hafen. Wenn sie bedachte wie viel von dem Schiff noch unter Wasser liegen musste, war es sicherlich sehr geräumig darin. Sie schätzte, dass es wohl in etwa so viel Platz gab wie auf der Sunny, wenn man das Deck nicht dazu rechnete.
 

Schnurstracks ging der Chirurg des Todes auf das, so eben aufgetauchte Schiff zu. Als sie dort angelangt waren ließ er Bepo den Vortritt und blieb selbst auf dem Steg zurück. Die große verschließbare Luke des U-bootes schwang auf und ein riesiger Mann trat daraus hervor.
 

„Wir haben schon auf euch gewartet. Warum ward ihr so lange weg? Gab es Probleme?“, der Riese ließ den Blick zum Käpt´n schweifen, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf den weißen Bären vor sich richtete. Er musterte die junge Frau in dessen Armen kurz während er auf Antworten wartete.
 

„Der Käpt´n hat sich mit Kizaru angelegt. Die Anderen sind grade eben erst los, um die Einkäufe zu erledigen.“, gab der flauschige Pelzträger Auskunft.
 

„Seid ihr dem Admiral etwa in die Arme gelaufen oder hatte der Käpt´n nur mal wieder einen schlechten Tag und war auf Streit aus?“
 

„Weder noch, er wollte ihr helfen.“, um zu verdeutlichen, wen er meinte, hielt der Bär die Navigatorin noch ein Stück höher und seinem großen Gegenüber förmlich unter die Nase.
 

„Oh okay. Wir nehmen sie mit?“
 

„Ja der Käpt´n wollte nicht das sie zu ihrem Schiff zurück gebracht wird, er wollte sie selbst behandeln.“, antwortete Bepo und fuhr gleich darauf in betrübtem Ton fort, „Ich kenne ihren Namen leider nicht Miss, aber der Große heißt Jean Bart. Entschuldigung.“
 

Das Nuscheln des Bären war wirklich niedlich.

„Kein Problem Bepo. Mein Name ist Nami!“
 

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„Ich weiß wer du bist und ich muss mich bei dir und auch deinen Freunden bedanken, ihr habt dabei geholfen mir mein Leben wieder zurück zu gegeben.“, meinte Jean Bart und nahm Namis kleine Hand in seine riesen große.
 

„Ihr habt jetzt genug hier rumgestanden und getratscht.“, mischte sich nun Law ein, der gerade zu ihnen auf das Deck gekommen war, „Bepo bring sie runter in den Behandlungsraum, ihr tropft hier den ganzen Boden voll.“
 

„Aye, Käpt´n Law.“ Man konnte noch die Schritte des Bären hören während er im Inneren des U-bootes verschwand.
 

„Jean Bart, ich werde gleich auch rein gehen. Achte du bitte darauf wann die Anderen zurück kommen, ich habe ihnen gesagt sie sollen sich beeilen. Am Besten bereitest du schon alles dafür vor, dass wir abtauchen können sobald sie da sind.“, während er Anweisungen gab, ließ der Kapitän den Blick über den Weg schweifen. Noch war keines seiner Crewmitglieder zu sehen.
 

„Ach und ich denke, dass wir auf Ted nicht warten müssen.“, damit verschwand auch er im Schiff.
 

Ohne sich weiter zu wundern, befolgte Jean Bart die Befehle. Seit er hier auf dem Schiff war, hatte er gelernt, dass Law immer gute Gründe für alles hatte, was er tat. Von daher dachte er gar nicht erst darüber nach, weshalb Ted nicht kommen würde. Offensichtlich ging es ihm gut, denn ansonsten wäre Law nicht so ruhig gewesen.
 

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„Käpt´n Law!“
 

„Was ist denn Bepo? Ich wollte eigentlich noch eben…“
 

„Nami ist wieder ohnmächtig. Ich denke sie hat…“
 

„Zuviel Blut verloren ja. Mist, ich hatte gehofft ich hätte noch ein paar Minuten. Geh schon mal ein paar Konserven holen. Wir brauchen mindestens fünf Konserven Null negativ. Ich komme sofort nach.“, Law fuhr sich kurz mit der Hand über das Gesicht, während Bepo bereits los hastete um die benötigten Konserven zu holen.
 

Der Chirurg des Todes schnappte sich noch schnell eines der Bücher, die er gerade aus dem Regal gezogen hatte und machte sich dann auf in einen der Operationssäle. Die junge Frau auf der Liege war inzwischen leichenblass. Die Mullbinden, die er vor dem Transport auf ihren Wunden platziert hatte, waren bereits komplett vollgesogen mit Blut.
 

Glücklicherweise hatte sie nur zwei schwerere Wunden, der Rest waren alles nur leichte Kratzer und ein paar Verbrennungen. Kizarus Laserstrahlen hatten ihre linke Schulter durchbohrt und auch knapp über ihrer Hüfte Löcher hinterlassen. Die Wundränder waren auf der Hautoberfläche stark verbrannt, was jedoch immerhin verhinderte, dass es auch hier zu sehr blutete. Im Körperinnern hatte jedoch die Hitze der Strahlen nachgelassen und die Verletzungen bluteten hier stärker.
 

„Bepo, gut das du wieder da bist. Wir müssen sie aus den Klamotten holen. So kann ich nicht operieren.“, sagte Law und griff kurzerhand zu einer Verbandsschere. Der weiße Bär legte die Konserven zur Seite und machte sich daran seinem Käpt´n zu helfen.
 

Als die Navigatorin fertig vorbereitet und auch die Blutkonserven angeschlossen waren, macht sich der Arzt daran, die Narkose vorzubereiten. Die Behandlung der verbrannten Stellen würde länger dauern und er wollte es nicht riskieren, dass die Orangehaarige mitten in der Operation aufwachte.
 

Es dauerte lange, bis Law die Blutungen gestillt, Nerven, Blutbahnen und schlussendlich auch die Haut wieder zusammengenäht hatte. Die Verbrennungen behandelte er lediglich mit einem Silikonverband. Das sorgte dafür, dass die Haut heilen konnte, ohne an dem Verbandsmaterial haften zu bleiben.
 

Seufzend ließ sich der Schwarzhaarige auf einen Stuhl sinken. Zufrieden betrachtete er sein Werk. Die kleineren Wunden würden höchst wahrscheinlich keine Narben hinterlassen und selbst von den Löchern, die der Lichtstrahl des Admirals hinterlassen hatte, würden nur kleine Male zurückbleiben. Frauen legten auf so etwas Wert, dass wusste er und ihm selbst kam es darauf an seine Arbeit perfekt zu machen.
 

Law erhob sich noch einmal um eine dünne Decke zu holen. Er entfernte das OP-Tuch und legte stattdessen die Decke über die Orangehaarige. Sie müsste bald aus der Narkose erwachen und bis dahin wollte er sich die Zeit mit einem seiner Bücher vertreiben.
 

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Das erste was Nami spürte waren Schmerzen, zwar nur leicht, aber sie waren da. Sie hörte jemanden atmen und sie war zugedeckt. Was war passiert? Nachdem sie mehrere Minuten überlegt hatte, konnte sie sich wieder erinnern. Trafalgar Law hatte sie mit auf sein Schiff genommen. Das Schiff war ein U-boot und es hieß Death. Wie passend.
 

Langsam blinzelnd öffnete sie die Augen. Weißes, helles Licht schien in ihr Gesicht und langsam realisierte sie, dass sie immer noch auf dem OP Tisch lag. Mit suchendem Blick, sah sie sich in dem Raum um. An der linken Wand waren Regale und Schränke voll mit Medikamenten und sonstigem medizinischem Zubehör. Als sie ihren Kopf nach rechts wandte, bot sich ihr jedoch ein interessantes Bild: Der Schwarzhaarige Kapitän der Heartpiraten saß auf einem Stuhl, auf der Ablage vor ihm lag ein aufgeschlagenes Buch und auf diesem Buch lag sein Kopf.
 

Er schlief. Glücklicherweise ohne zu Schnarchen, denn ansonsten hätte die Navigatorin wohl ein Lachkrampf gepackt. Vorsichtig begann Nami damit sich aufzusetzen. Die Decke rutschte herunter und entblößte dabei ihren bandagierten Oberkörper. Zärtlich tastete sie diesen ab. Es tat kaum weh, wahrscheinlich würden die Schmerzen erst später kommen, wenn die Betäubung nachließ, aber anscheinend hatte der Arzt seine Sache gut gemacht.
 

Auch um ihre Hüfte war ein solcher Verband gewickelt worden. Nachdem sie sich genug begutachtet hatte, schwang sie behutsam ihre Füße von der Kante und wickelte die Decke enger um ihren Körper. Nicht weil sie nur noch mit ihrem Spitzenhöschen bekleidet war, sondern einfach weil sie erbärmlich fror. Mit leise tapsenden Schritten wollte sie sich erst mal auf machen, ihre Umgebung weiter zu erkunden, doch eine kalte Hand an ihrem Arm hielt sie plötzlich zurück.
 

„Na wo willst du denn hin?“, sagte Trafalgar Law, der von dem leisen Patschen ihrer Füße aufgewacht war und sich dann auch gleich still schweigend an die Verfolgung seiner Patientin gemacht hatte.
 

„Himmel, Arsch und Zwirn! Was fällt dir ein mich so zu erschrecken?“, da der Schwarzhaarige inzwischen ihren Arm wieder los gelassen hatte, griff sie sich mit dieser auch gleich an die Brust um ihr rasendes Herz etwas zu beruhigen.
 

„Himmel, Arsch und Zwirn? Eine einfache Erklärung hätte mir auch genügt. Oder vielleicht ein ‚Danke das du mich gerettet hast‘…“, antwortete der Schiffsarzt mit ruhiger Stimme. „Bedankt hätte ich mich schon noch, keine Sorge. Jetzt kannst allerdings froh sein, dass ich dir nicht an einer Herzattacke weggestorben bin.“, die junge Frau wandte sich nun um, damit sie ihren Gesprächspartner ansehen konnte.
 

„Du hast das doch gut weggesteckt, außerdem solltest du als Piratin doch wohl schlimmeres gewohnt sein.“, gab Law prompt zurück, „so und jetzt zackig wieder auf den OP-Tisch, ich muss erst Mal kontrollieren, ob du überhaupt schon wieder rumspazieren darfst.“
 

„Ich kletter da doch nicht wieder drauf, ich nehm eher deinen Stuhl.“, damit ließ sich die Orangehaarige auch schon auf eben jenen Stuhl sinken. Wortlos die Augen verdrehend griff der Arzt erneut nach dem Arm der jungen Frau, diesmal jedoch um den Puls zu messen. Schweigend sah er auf die Uhr, während er die Schläge zählte. Danach nahm er sich ein Stethoskop und eine Blutdruckmanschette und machte sich daran auch noch ihren Blutdruck zu messen.
 

„Die Werte sind erhöht.“
 

„Wundert dich das jetzt wirklich oder willst du mich verulken?“, meinte Nami leicht sarkastisch.
 

Darauf gab der Schwarzhaarige jetzt keine Antwort. Er wusste einfach nicht, womit er das verdient hatte. Seine eigene Mannschaft war stets voller Respekt, doch die Navigatorin der Strohhüte trieb ihn bereits nach wenigen Minuten förmlich zur Weißglut. Solche Umgangsformen war er einfach nicht mehr gewohnt, zumindest nicht auf seinem eigenen Schiff.
 

„Schon gut. Ist dir schwindelig oder tut dir bereits irgendwas weh?“, fragte Law, nachdem er noch für einen kurzen Augenblick die Lider geschlossen hatte. Worauf hatte er sich eigentlich eingelassen?
 

„Schwindelig ist mir nicht, es fängt an ein bisschen weh zu tun, aber ich kann das noch aushalten.“, beantwortete Nami die Fragen ihres Gastgebers.
 

„Okay, dann warten wir am besten bis du was Essen darfst, dann kann ich dir noch Schmerzmittel geben. Ich werde Bepo anweisen, dass er dir etwas zum anziehen bringt und dich dann in den Aufenthaltsraum begleitet.“, damit wandte sich Law zum gehen, in der Tür blieb er jedoch noch mal stehen, „Ich habe dir eine Schüssel mit frischem Wasser und ein Handtuch hingelegt. Dann kannst du die verbliebenen Überreste deines Kampfes noch beseitigen. Und während du das tust, bleib da sitzen, tu mir den Gefallen.“
 

Ohne eine Antwort abzuwarten - oder Widerworten eine Chance zu geben - verließ er den Operationssaal.
 

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Nami wartete in dem Operationssaal - sitzend; ausnahmsweise - bis Bepo kam und ihr Sachen zum Anziehen brachte. Der Bär kam gleich mit einer ganzen Kiste an, die bis oben hin voll war mit allerlei Klamotten. „Wo habt ihr die Sachen denn her?“, fragte die Orangehaarige, als sie die Kiste näher unter die Lupe genommen hatte. Es waren nur Frauensachen darin und bisher hatte sie noch nicht eine Frau in der Crew von Trafalgar Law gesehen.
 

„Die haben wir mal irgendwo her bekommen und seitdem nicht weggeworfen. Manchmal haben wir Frauen an Bord, die etwas davon brauchen, so wie dich.“, erwiderte der Bär.
 

Nami durchsuchte inzwischen die Truhe nach Sachen, die ihr passten und auch noch einigermaßen gut aussahen. Sie wollte sich trotz allem so wohl wie möglich fühlen, und dazu gehörten nun mal ordentliche Anziehsachen. Sie war eben eine typische Frau!
 

Nachdem die gesamte Kiste durchforstet war und die junge Frau einen Rock und ein passendes Top gefunden hatte, machte sie sich dem Eisbären folgend auf den Weg durch das U-boot. Sie musste sich doch ein wenig wundern, wie weitläufig das Schiff war. Und vor allem wie warm es in einigen Gängen war.
 

Die Navigatorin vermutete, dass es in den Abschnitten sehr warm war, die den Maschinenraum umgaben. In anderen Gängen war es hingegen angenehm kühl. Zumindest für Menschen. Bepo allerdings schien auch hier noch zu hecheln, was bei dem Pelz ja auch kein Wunder war.
 

Laute Stimmen, die alle durcheinander quatschten, ließen die junge Frau erahnen, dass sie den Aufenthaltsraum fast erreicht hatten. Als sie dann um die nächste Ecke gebogen waren, sah sie die Anderen auch schon. Die Tür stand Sperrangel weit offen und sie konnte Crewmitglieder sehen, die Einen, die gemeinsam Karten spielten, Andere waren dabei sich zu unterhalten.
 

Es erinnerte sie sehr an ihre eigene Mannschaft. Immer ließ sich eine Beschäftigung finden, Hauptsache war, dass man zusammen war und gemeinsam Spaß hatte. Nami folgte dem Eisbären in den Raum. Schlagartig verstummten alle Anwesenden und musterten die junge Frau neugierig.
 

„Leute ihr habt eindeutig genug gestarrt. Das ist unhöflich.“, Law saß auf einem Stuhl in der Ecke und hatte ein Buch in den Händen. Sobald er das Wort erhoben hatte, wandten alle ihre Blicke von der Navigatorin ab, jedoch schielten immer wieder welche aus den Augenwinkeln zu ihr herüber.
 

„Das ist Nami, sie ist die Navigatorin der Strohhüte und wird vorerst auf dem Schiff bleiben.“, erklärte der Käpt´n seiner Crew. „Bepo, Sachi, Penguin und Jean Bart, kommt mit in die Kommandozentrale.“, damit stand Law auf, ging auf die Orangehaarige zu und packte behutsam ihren Arm. Er führte sie mit sich, einen Raum weiter. Er bedeutete ihr auf einer Bank in der Ecke Platz zu nehmen. Auf dem Tisch davor lagen einige Seekarten ausgebreitet.
 

Als Bepo und die anderen drei eintraten, versammelten diese sich automatisch um den Tisch und sahen ihren Käpt´n abwartend an. „Also, ich habe einige Fragen, aber ich denke die wichtigste ist erst mal, wie wir den Strohhut finden sollen. Wie sollen wir dich bei ihnen wieder abgeben?“
 

„Na hör mal, du warst doch derjenige, der mich unbedingt auf seinem Schiff haben wollte. Da wirst du dir doch wohl Gedanken darüber gemacht haben, wie du mich wieder los wirst?“, meinte Nami empört. Sie hatte doch die ganze Zeit darauf bestanden auf die Sunny gebracht zu werden.
 

„Natürlich habe ich das. Aber ich dachte du als Navigatorin hast vielleicht noch ein Ass im Ärmel. Etwas was nicht so sehr vom Glück abhängt, wie zu raten, welchem der drei Lockportströme wir folgen sollen.“, Law wirkte ein wenig ungeduldig.
 

„Zufällig habe ich das auch. Aber dazu muss ich meine alten Klamotten haben. Ich bin Kizaru in die Arme gelaufen, weil ich eine Bibulkarte abgeholt habe. Das war es, vorauf wir noch warten mussten. Ich hatte sie in Auftrag gegeben, aber es dauert etwas bis die dann fertig sind. Die Karte führt zu Ruffy.“, meinte Nami und sah den Kapitän der Heartpiraten überlegen an.
 

Dieser schien in der Tat beeindruckt, denn er sagte einige Zeit nichts, dann schickte er jedoch Bepo los die alten Sachen der Navigatorin zu holen. „Okay, das wird uns sicherlich weiter bringen, als zu raten welchen Kurs sie nehmen werden. Kommen wir also zum nächsten Punkt. Wieso wusstest du von dem Hurrikan?“
 

„Wieso interessiert dich das überhaupt?“, stellte Nami die Gegenfrage.
 

„Weil man auf der Grand Line das Wetter nicht einfach so ‚vorhersagen‘ kann. Und während du in Narkose warst, hatten wir einige Turbulenzen. Der Hurrikan war genauso wie du es gesagt hattest. Er hat sich über der offenen See aufgebaut und sich auch dort ausgetobt, doch die Auswirkungen haben wir sogar unter Wasser zu spüren bekommen. Also, woher wusstest du das alles so genau?“, Law wirkte ein wenig bedrohlich, wie er sich nun zu ihr runter beugte.
 

„Ich bin eben eine gute Navigatorin, was soll ich dir sonst dazu sagen? Ich fühle es einfach.“, erklärte Nami ihre Wetterfühligkeit. Was dachte er denn? Das sie irgendeine komische Teufelskraft hätte? Und vor allem was wäre wenn? Wieso war er so scharf darauf das zu wissen?
 

Law wollte gerade ansetzen und noch etwas sagen, doch er wurde unterbrochen, als der weiße Bär mit den Sachen im Arm ins Zimmer kam. Entweder beachtete Bepo die angespannte Stimmung im Raum nicht, oder er ignorierte sie, auf jeden Fall legte er einfach die Sachen auf den Tisch.
 

Anscheinend wurde sich der Käpt´n nun seiner Eindringlichkeit bewusst, denn er trat zwei Schritte zurück und ließ Nami die Sachen durchsuchen. Die Navigatorin begann auch sofort damit, in jeder Tasche nachzusehen. Sie schüttelte die Sachen sogar aus, aber nichts…
 

„Sie ist weg.“
 

„Wie weg?“
 

„Ja weg eben. Keine Ahnung ich muss sie irgendwo verloren haben. Aber ich hatte sie noch, als Bepo mich zum Schiff getragen hat, da bin ich mir sicher. Ich habe extra nochmal kontrolliert ob ich sie habe.“
 

Fluchend wandte sich Law ab. Warum musste denn auch immer alles schief laufen? Bei der Wahl von drei möglichen Logportströmen, konnten sie ziemlich danebenliegen. Was wäre dann? Irgendwie musste er die Navigatorin doch wieder los werden. Wieso hatte er sie überhaupt mitgenommen? Das wusste er irgendwie selbst nicht mehr. Was für ein Teufel hatte ihn da nur geritten? Apropos, Navigatorin…
 

„Wie kommt es denn, dass deine Mannschaft auch ohne dich überhaupt vorwärts kommt? Kann es nicht sein, dass sie immer noch auf der Insel sind?“, Law versuchte den sprichwörtlichen Strohhalm zu greifen.
 

„Nein, ich habe einen zweiten Logport in meinem Schreibtisch deponiert und Robin kann auch navigieren, sie war früher viel alleine unterwegs. Sie ist vielleicht nicht so gut wie ich, was das Erkennen von Gefahren angeht, aber sie wird das schon hin bekommen.“, antwortete Nami, „nun also zurück zu unserem Problem. Wir müssen raten, welcher Nadel sie folgen werden.“
 

„Aber du kennst sie doch sicherlich gut genug um zu wissen, wohin sie segeln?“, mischte sich Jean Bart nun ein.
 

Nami schenkte ihm ein Lächeln. „Natürlich weiß ich das. Ruffy wird immer die gefährlichste Insel wählen. Chopper und Lysop hingegen die Ungefährlichste. Die Anderen schließen sich entweder an oder diskutieren das Pro und Contra, vor allem in einer Situation wie dieser. Sie werden sicherlich gut abwägen, welche Insel sie nehmen, da sie sich ja ebenfalls darüber im Klaren sein werden, dass wir ihnen nur mit Hilfe des Logports folgen können.“
 

„Was denkst du also, welche Entscheidung sie getroffen haben?“, fragte nun Penguin. Offenbar bemühten sie sich zu zeigen, dass auch sie sprechen konnten und nicht nur zur Dekoration anwesend waren.
 

Nachdenklich lehnte Nami sich zurück. Sie könnte es förmlich vor sich sehen, wie ihre Freunde sich auf dem Deck versammelt hatten und berieten, wie sie vorgehen würden. Sie wusste genau, wie sie sich entscheiden würden.
 

„Setzt Kurs auf die gefährlichste Insel.“
 

„Bist du dir da ganz sicher?“, meldete sich nun der Käpt´n wieder zu Wort.
 

„Ja. In dieser Situation werden sie sich alle auf die Berechenbarkeit von Ruffy verlassen. Ich könnte zwar auch genau sagen, welche Insel Lysop wählen würde, aber bisher hat Ruffy immer die endgültige Entscheidung getroffen und so wird es auch dieses Mal sein. Er wird die Insel wählen, bei der der Logport am meisten Ausschlägt.“
 

„Okay, Leute ihr habt es gehört, setzt den Kurs.“ Sofort eilten die Mitglieder der Heartpiraten durch die Gegend, sie zogen an Hebeln und drückten Knöpfe.
 

Interessiert betrachtete Nami die Vorgänge. Ein U-boot war ihr bisher noch nicht wirklich begegnet, zumindest nicht von dieser Größe. Das Erkundungsboot der Sunny war schließlich nur für kurze Aufenthalte ausgelegt und hatte gerade Platz für 3 Personen. Bevor sie jedoch dazu kam Fragen zu stellen und weiter zu beobachten, wurde sie erneut am Arm gepackt.
 

„Was..?“
 

„Komm mit mir.“, Law wirkte zwar nicht mehr so aufbrausend, aber Nami war sich nicht sicher, was er jetzt von ihr wollte.
 

„Bitte. Ich tu dir schon nichts.“
 

Immer noch verunsichert, stand sie jedoch auf und folgte ihm.
 

„Hier rein. Setz dich.“, Law dirigierte sie in einen Raum, der wohl sein eigenes Zimmer sein musste.
 

Die Wände waren vollgestellt mit Regalen, die entweder mit Büchern oder Arzneimitteln gefüllt waren. Ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen stand in der Mitte des Raumes und links an der Wand war ein Bett, das von zwei Schränken umstellt war. Über dem Bett war ein großes Bullauge. Im Moment konnte man jedoch nicht viel erkennen, da sie zu tief tauchten und das Licht nicht so weit durch das Wasser dringen konnte.
 

Wortlos setzte sich Nami auf das Bett, so wie Law es ihr, mit einem Wink seiner Hand, zu verstehen gegeben hatte. Er selbst ging zu den Regalen an der anderen Wand hinüber und nahm einige der Medikamente heraus. Sorgsam wählte er drei Tabletten aus und legte sie auf dem Tisch zurecht. Dann verschwand er durch eine andere Tür, die nun ein Badezimmer offenbarte.
 

Als der Schwarzhaarige den Raum wieder betrat, hatte er ein Glas Wasser in der Hand. Er reichte es an die Orangehaarige und holte ihr dann die Pillen vom Tisch.
 

„Nimm sie. Die eine ist ein Antibiotika, die andere ein Schmerzmittel und die dritte soll die Wundheilung beschleunigen. Ich sehe dir an, dass die Schmerzen stärker werden und dann kannst du auch gleich die anderen Medikamente nehmen.“
 

„Aber du sagtest doch, ich sollte erst etwas nehmen, wenn ich wieder Essen darf.“
 

„Du kannst gleich etwas essen. Aber du solltest die Tabletten jetzt schon nehmen. Will, unser Koch, bringt gleich eine Suppe.“, kaum hatte Law zu Ende gesprochen, da klopfte es auch schon an der Zimmertür.
 

„Herein.“
 

„Käpt´n ich bringe das Abendessen.“, sagte Will, als er in das Zimmer trat. Er hatte einen Topf mit einer Kelle, zwei Teller und Löffel dabei.
 

„Ist gut, stell es auf den Tisch. Danke Will.“
 

„Nichts zu danken.“, so schnell wie er gekommen war, war Will auch schon wieder weg.
 

Verwirrt sah Nami zu dem Schwarzhaarigen Käpt´n auf. Warum war er vorhin noch so aufbrausend und nun wieder so beherrscht? So hatte er sich doch sonst nicht benommen, die Male, in denen Nami ihm bisher begegnet war, hatte er immer sehr cool und lässig gewirkt. Sie wurde nicht schlau aus dem Mann.
 

Bevor Sie die Tabletten nahm, beäugte Sie diese jedoch aufmerksam. Normalerweise nahm sie nur die Tabletten die Chopper herstellte. Auch wenn Sie eine äußere Ähnlichkeit des Antibiotikums und des Schmerzmittels feststellen konnte, behabte es ihr nicht wirklich diese Mittel blind zu schlucken.
 

Law schien ihre Zweifel zu bemerken und begann zu erklären:
 

"Keine Sorge, ich würde mir nicht die Mühe machen dich im OP wieder aufzupäppeln, nur um dich dann zu vergiften. Das Schmerzmittel und Antibiotikum sind relativ herkömmliche Mittel, auch wenn ich Sie etwas in ihrer Dosierung und Zusammensetzung verfeinert habe. Die dritte Pille mit dem Mittel zur Beschleunigung der Wundheilung habe ich komplett selbst hergestellt. Es wird innerhalb weniger Stunden eine Heilung der Beschädigten Zellen bewirken, die man ansonsten nur mit Tagen oder sogar Wochen der Ruhe erreicht. Je nach schwere der Verletzung variiert die Wirksamkeit natürlich. Ich hoffe natürlich, dass du keine Allergien hast?"
 

Nami hatte Law bei seinen Worten genau beobachtet. Sie konnte nichts erkennen, was auf Unaufrichtigkeit hindeutete. Sie schüttelte auf seine Frage hin, verneinend den Kopf, bevor sie das Wasserglas an die Lippen setzte und trank. Die Pillen schluckte sie eine nach der anderen und hoffte, dass sie keinen Fehler begangen hatte.
 

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[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]


 

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Seufzend legte Law das Buch beiseite, in dem er gerade geblättert hatte. Er saß gemeinsam mit Bepo und einigen anderen von seinen Jungs im Aufenthaltsraum. Die Tasse Tee, die er sich zuvor gemacht hatte, war inzwischen sicherlich kalt. Und auch wenn er die ganze Zeit sorgsam die Seiten des Buches umgeblättert hatte, so hatte er doch kein einziges Wort gelesen.
 

Er war die ganze Zeit über tief in Gedanken gewesen. Er hatte nicht einmal mitbekommen, wie laut die Jungs waren, die am Tisch Karten spielten. Erst jetzt als er aufgab so zu tun, als wäre alles beim alten, bemerkte er, was für einen Radau sie veranstalteten.
 

Erneut seufzte er. Bepo, der sich ebenfalls nicht am Kartenspiel beteiligt hatte, sah bei dem Geräusch auf und musterte ihn. Sofort erkannte Law den besorgten und fragenden Ausdruck, in den dunklen Knopfaugen des Eisbären. Als wortlose Antwort zog der Schwarzhaarige die Schultern hoch.
 

Was hätte er auch sonst tun sollen? Er wusste selbst nicht was mit ihm los war. Ihm war nur zu deutlich bewusst, dass er mit keinem Mitglied seiner Crew über belanglose Dinge gesprochen hatte, seit Nami auf dem Schiff war. Normalerweise distanzierte er sich als Käpt´n zwar von seiner Crew, war aber trotzdem immer bei ihnen, mischte sich in ihre Gespräche ein, lauschte manchmal auch einfach nur und hatte trotzdem immer Spaß.
 

Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, seit er sich das letzte Mal wirklich mit seiner Mannschaft beschäftigt hatte, dabei war die Orangehaarige Navigatorin gerade mal zwei Tage an Bord. Aber aus irgendeinem Grund, kam es ihm vor als wäre sie bereits Wochen bei ihnen. Vielleicht kam das auch einfach daher, dass er beinahe jede Minute mit ihr gemeinsam verbracht hatte.
 

Nach ihrer letzten Liebelei hatte er Nami in sein Bett gelegt. Obwohl sie es nicht zugeben und eingestehen wollte, hatte er ihr doch angesehen, dass sie erschöpft war. Natürlich war eine Operation unter Vollnarkose nie einfach. Sie war immer eine große Belastung für den Körper und noch dazu hatte sie einen ziemlich harten Kampf hinter sich gehabt. Und dann noch der Sex…
 

Bereits nach wenigen Minuten war die Navigatorin in seinem Bett eingeschlummert. Nachdem er sie dann noch ein wenigen Beobachtet hatte, war Law zu dem Entschluss gekommen, dass sich etwas ändern musste. Das war offensichtlich. Deshalb hatte er sich hier in den Aufenthaltsraum begeben, um sich wieder daran zu erinnern, was das Wichtigste war. Wichtiger als jede Frau der Welt. Seine Jungs!
 

Wenn man ihre Liaison objektiv betrachtete, war es eh klar, dass sie keine Zukunft haben würde. Sie gehörten beide unterschiedlichen Mannschaften an und waren im Grunde genommen Rivalen. Schließlich wollte Trafalgar Law genauso sehr das One Piece finden, wie jeder andere der Rookies. Er wusste genau, dass Nami niemals ihre Freunde verlassen würde, um seiner Mannschaft beizutreten und genauso wenig würde er seine Freunde im Stich lassen.
 

Und wieso dachte er überhaupt über eine Zukunft mit ihr nach? Sie war genauso ein Mittel zum Zweck, wie alle seine anderen Liebschaften bisher auch. Oder etwa nicht? Nur weil er bereits zum zweiten Mal mit ihr geschlafen hatte und im Grunde die letzten beiden Tage nur mit ihr verbracht hatte, hieß das noch lange nicht, dass sie in irgendeiner Art anders war. Eine bedeutungslose Affäre, wie er sie auf jeder anderen Insel bisher auch gehabt hatte.
 

Er nahm die Mädchen ein paar Tage mit, entweder hielten sie sich so lange eh im Hafen auf oder aber er nahm sie mit zur nächsten Insel. Die Bezahlung dafür war jedes Mal sehr umwerfend. Sex wann immer er Lust dazu hatte.
 

Wenn er der Frauen dann überdrüssig wurde, ließ er es sie in der Regel nur allzu deutlich spüren. Dann beschäftigte sich seine Mannschaft mit ihnen, falls sie noch auf See waren. Wenn sie natürlich irgendwo vor Anker lagen, schmiss er sie eiskalt von Bord. Er war schließlich keine Wohlfahrt und was interessierten ihn die Weiber wenn sie ihn langweilten? Sie waren immerhin alt genug, sie konnten sich jawohl um sich selbst kümmern.
 

Anders würde es mit Nami auch nicht sein. Noch faszinierte sie ihn unerklärlicherweise. Er wusste nicht weshalb und er war es auch Leid sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Er wusste nur, dass sie sicherlich die hübscheste und auch schlauste Frau war, die er bisher in sein Bett gelockt hatte. Obwohl seine anderen Betthäschen natürlich keineswegs hässlich gewesen waren, konnte er doch ganz klar sagen, Nami war einfach nur eine Schönheit. Eine Sexbombe um genau zu sein.
 

Im Grunde konnte er sich nicht vorstellen, dass die Strohhüte keinerlei sexuelles Interesse an ihren beiden Frauen zeigten. Natürlich schien Ruffy sich mit sowas nicht zu beschäftigen, aber so ganz kaufte er ihm das auch nicht ab. Wenn man sich Nami und Robin so ansah und mit den anderen Piratinnen verglich, die ihm bisher über den Weg gelaufen waren, da spielten die zwei Strohhutmädels definitiv in der Oberliga…
 

Ein Stupsen an seiner Schulter ließ den Schwarzhaarigen auf sehen. Bepo hatte sich zu ihm gesetzt und betrachtete ihn wiederum fragend.
 

„Was ist los Bepo?“
 

„‘Tschuldigung.“
 

„Komm Bepo, raus mit der Sprache, was ist los?“
 

„Jean Bart war gerade hier und hat gesagt sie haben eine Insel gesehen.“
 

„Gut. Komm mit Bepo.“
 

Gemeinsam erhoben sie sich und machten sich auf in den Steuerraum. Hier waren bereits einige seiner Jungs versammelt. Als er eintrat, verstummten sie schlagartig. Irgendwie kam das Law komisch vor, doch er überging es einfach, indem er nach der Insel fragte. Beinahe überschlugen sich die Anwesenden ihm eine Antwort zu liefern. Doch das war nun alles unwichtig. Sie würden in einigen Stunden die Insel erreichen und da sie bereits eine große Stadt ausmachen konnte, standen ihre Chancen gut, dass sie einen Mechaniker fanden, der ihr Boot wieder auf Vordermann bringen würde.
 

„Gut! Kurs auf die Insel nehmen! Haben wir schon eine Logport Strömung die dort hin zeigt?“
 

„Ja, es ist eine der drei angezeigten Inseln, allerdings nicht die, zu der wir wollen.“
 

„Das ist im Moment egal, wir können erst wieder weiter, wenn das Schiff in Ordnung ist. Ich gehe mich noch ein wenig ausruhen, gebt mir eine halbe Stunde bevor wir die Insel erreichen Bescheid ja?“
 

„Aye!“
 

Damit wandte sich Law wieder um und trat hinaus in den Gang. Es verunsicherte ihn, dass sich die Jungs vorhin so komisch verhalten hatten. Worüber hatten sie sich unterhalten? Und weshalb waren sie so nervös gewesen als er den Raum betreten hatte?
 

Eigentlich war das Verhältnis zwischen ihnen allen ein sehr offenes. Jeder hatte das Recht zu sagen, wenn ihm etwas nicht passte und eigentlich nutzten auch alle dieses Recht. Das die Jungs allerdings hinter seinem Rücken über ihn tuschelten, das war bisher noch nie vor gekommen. Warum jetzt? Und worum war es ihnen gegangen?
 

Bepo folgte ihm auf leisen Sohlen, das wusste er, doch der Bär würde ihm dabei auch nicht helfen können. Auch wenn sein schneeweißer Gefährte sein bester Freund war, so merkte man doch immer wieder, dass er kein Mensch war. Die meisten Zusammenhänge der zwischenmenschlichen Interaktionen überstiegen seinen Horizont. Bepo war eben immer noch ein Eisbär - den interessierte sowas auch einfach nicht.
 

Da das U-boot aufgetaucht war, führten Laws Schritte ihn an Deck. Genüsslich reckte er sich und atmete die frische Luft ein. Die Sonne schien und der Boden war von ihren Strahlen bereits getrocknet worden. So ließ sich der Schwertkämpfer ohne Umschweife auf die Planken sinken und lehnte sich an die Rehling. Bepo ließ sich routiniert neben ihm niedersinken und schloss die Augen.
 

Der Bär war es gewohnt, dass sein Käpt´n sich hier nieder ließ um ein wenig die Sonne zu genießen. Schließlich verbrachten sie die meiste Zeit auf See, unterhalb der Wasseroberfläche, da musste man die wenigen Augenblicke strahlenden Sonnenscheins nutzen. Obwohl dem Bären in der Regel sehr schnell warm wurde, war es ihm lieber in der prallen Sonne auf dem Deck zu sitzen und eventuell in den Genuss einiger lauer Winde zu kommen, als im Boot gefangen zu sein bei der Hitze die dort meistens vorherrschte.
 

Im Allgemeinen fand der Eisbär es unkomfortabel in einem U-boot zu reisen, doch er betrachtete es als seine Pflicht Trafalgar Law zu beschützen und ihm zu helfen, sein Ziel zu erreichen. Deshalb würde er jedes Opfer bringen um bei ihm sein zu können.
 

Ein leises Schnarchen ließ Bepo eines seiner Augen öffnen. Der Schwarzhaarige schlief bereits nach wenigen Minuten. Wahrscheinlich hatte er wieder mal in der Nacht kaum Schlaf bekommen. Das Gute war, dass sich der flauschige Pelzträger nun vorsichtig näher an seinen Käpt´n lehnen konnte. Als sie noch Kinder gewesen waren, hatten sie immer aneinander gekuschelt geschlafen. Natürlich hatte sich das im Laufe der Jahre geändert, doch ab und an vermisste Bepo die alten Zeiten.
 

In Momenten wie diesem hingegen, war es ihm möglich die Sehnsucht danach zu stillen, indem er klammheimlich ein wenig näher zu seinem Freund rutschte und seinen Kopf auf dessen Schulter ablegte. So konnte auch er die Sonne und den leichten Wind wunderbar genießen. Der Bär schloss die Augen wieder und war auch bald in Tagträumen versunken.
 

Law lächelte nur leicht und kuschelte sich etwas dichter an den flauschig, weichen, weißen Pelz. Denn dort fühlte er sich immer wie zu Hause.
 

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Es waren nur wenige Stunden vergangen, als auch schon hektische Schritte und das quietschen der Tür ankündigten, dass die Schlafenszeit vorbei war. Ein wenig mürrisch öffnete Law die Augen und bemerkte auch sogleich, dass die Sonne inzwischen von einigen Wolken verdeckt war. Es war immer noch warm, doch so langsam wurde es schwül. Anscheinend stand ein Gewitter bevor.
 

„Käpt´n gut das du schon wach bist. Wir sind beinahe an der Insel, es wird noch etwa zwanzig Minuten dauern, bis wir anlegen können.“, teilte ihm sein Navigator mit.
 

„Okay, macht alles bereit, ich werde mit Bepo zusammen auf die Suche nach einem Mechaniker gehen. Ich möchte, dass ihr euch alle nicht allzu weit vom Schiff entfernt wenn ihr es verlasst. Wir wissen nicht, wie stark die Marine hier vertreten ist oder welche anderen Überraschungen diese Insel noch für uns bereit halten mag.“, gab Law als Anweisung zurück.
 

Sobald die Tür wieder ins Schloss gefallen war, machte sich Law daran den Bären wach zu rütteln. Das war gar nicht so einfach, denn Bepo hatte einen ziemlich tiefen Schlaf, doch Law hatte bereits jahrelange Erfahrung darin, den Bären zu wecken. Vorsichtig kitzelte er ihn am Ohr.
 

Sofort riss der Eisbär seine Augen auf und fixierte seinen Käpt´n. Jedem anderen der ihn auf diese Weise aus dem Schlaf gerissen hätte, würde nun einer seiner berüchtigten Kicks bevor stehen. Doch bei Laws Anblick grummelte der Bär nur und erhob sich.
 

„Bepo, hol mein Schwert, wir kommen bald auf der Insel an. Wir werden uns auf die Suche nach einem Mechaniker machen, der den Druckreaktor reparieren kann. Warte dann hier auf mich.“
 

Mit diesen Worten machte sich der Schwarzhaarige auf den Weg zu seiner Kajüte. Leise öffnete er die Tür und trat ein. Die junge Frau lag friedlich schlummernd in seinem Bett. Ihre langen orangefarbenen Haare lagen wirr um ihren Körper verteilt. Genauso leise wie er sie geöffnet hatte, schloss der Kapitän die Tür auch wieder, entschlossen seinen Gast nicht auf solch ruppige Art und Weise zu wecken.
 

Er ging durch das Zimmer und ließ sich, am Tisch, auf einen der Stühle sinken. Zufrieden betrachtete er die schlafende Frau. Ihre Genesung schritt gut voran, was ihn als Arzt zufrieden stellte. Sie schien wunderbar entspannt, was definitiv auch auf den Sex mit ihm zurück zu führen war, was ihn als Liebhaber zufrieden stellte. Doch darüber hinaus wusste er, dass es noch einen anderen Grund gab, weshalb ihn das Gefühl tiefster Zufriedenheit durchströmte. Es schien beinahe so, als ob er sie gern in seinem Bett schlafen sah. Als ob es ihn an eine gemeinsame Zukunft denken ließ.
 

Seufzend rieb er sich über die Augen. Es stand wahrlich nicht gut um ihn, wenn er solche Gedanken gegenüber einer Frau hegte, die eigentlich nicht mehr, als ein weiteres sexuelles Abenteuer in seinem Leben sein sollte.
 

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Eine sanfte Berührung an ihrer Stirn ließ Nami aus dem Schlaf erwachen. Sie räkelte sich noch einmal und schlug dann langsam die Augen auf. Durch die Bullaugen schien helles Sonnenlicht und sie brauchte einen Moment um sich an diese Helligkeit zu gewöhnen. Nachdem sie ein paar Mal geblinzelt hatte, sah sie sich um und entdeckte Law, der neben ihr auf dem Bett saß und sie mit einem verwirrten Ausdruck in den Augen betrachtete.
 

„Hey.“, ein breites Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Auch Law lächelte ihr jetzt entgegen.
 

„Wir haben ein Problem mit dem Antrieb des Schiffes, deshalb werden wir gleich an einer Insel anlegen. Es ist leider noch nicht unsere Zielinsel. Aber zuerst müssen wir dafür sorgen, dass wir wieder weiter fahren können. Willst du mit mir und Bepo mitkommen?“
 

„Natürlich!“, Nami ließ sich doch schließlich nie eine Gelegenheit entgehen, eine neue Insel zu erkunden, „Ich ziehe mich sofort an. Ist es denn so warm wie es aussieht?“
 

„Ja es ist ziemlich warm, inzwischen wird es jedoch etwas schwül ich denke es wird noch ein Gewitter geben.“, antwortete der Schwarzhaarige, während er ihr dabei zusah, wie sie sich aus dem Bett erhob und einige Anziehsachen aus der Kiste hervorkramte, die Bepo ihr nach der Operation gebracht hatte.
 

"Das mit dem Gewitter brauchst du mir allerdings nicht zu sagen. Ich kann es in den Knochen spüren, dass uns eines bevor steht.", kurz erhob sie sich und hielt in ihrer Suche inne, um die Augen zu schließen und den Kopf leicht schief zu legen, es wirkte als würde sie auf etwas lauschen, bevor sie entschlossen wieder das Wort ergriff, "es ist zwar bereits schwül geworden, allerdings scheint das eher von der Insel, beziehungsweise ihrer Lage an einer warmen Strömung zu liegen. Das Gewitter selbst trägt bisher nicht viel dazu bei. Es wird noch einige Zeit dauern und ich vermute, dass es die Insel selbst nicht betreffen wird. Vielleicht wird es etwas Regen geben. Mehr aber nicht."
 

Law zog nur kurz eine seiner Augenbrauen hoch. Er fragte nicht nochmal nach, woher sie das zu wissen schien. Sie hatte bereits erklärt, dass sie es einfach spüren konnte. Ihr Verhalten, das in sich Hineinfühlen, schien darauf hinzudeuten, dass es die Wahrheit war. Eine wirklich erstaunliche Fähigkeit, ohne den Einfluss von Teufelskräften. Das wäre am Anfang tatsächlich seine erste Vermutung gewesen. Doch es schien tatsächlich zu stimmen, was sie sagte.
 

Nami zog eine helle, kurze Hose hervor und dazu ein weit geschnittenes kurzärmliges Oberteil. Zu guter Letzt schlüpfte sie in ihre Sandalen und verschwand kurz im Bad. Als sie wieder herauskam, sah sie wacher aus und hatte ihre Haare anscheinend noch mal durchgekämmt. Sie sahen zumindest nicht mehr so zerwühlt aus, wie noch vor einigen Minuten.
 

„Okay ich bin soweit.“, sagte sie.
 

„Dann komm. Wir müssten gleich den Hafen erreicht haben. Bepo wartet an Deck auf uns.“, er bedeutete ihr, voraus zu gehen. Als sie das Zimmer verließ folgte er ihr und schloss die Tür hinter sich. In den engen Gängen des U-bootes war es nicht möglich nebeneinander her zu gehen und so folgte er ihr weiter. Sie wusste schließlich wohin sie gehen musste.
 

Als sie die Treppe hinauf stiegen, hatte Nami jedoch das ziemlich deutliche Gefühl beobachtet zu werden. Sie warf einen Blick über die Schulter und stellte fest, dass Laws Augen nur zu deutlich auf ihr eigenes Hinterteil gerichtet waren. Sie hatte beim Frühstück Recht gehabt! Er war ein Lüstling!
 

An Deck wartete bereits der Eisbär. Er lehnte an der Reling und sah der immer näher kommenden Insel entgegen. Er hielt das riesige Schwert seines Käpt´ns in den Händen. Als er ihre Schritte auf den Planken hörte, wandte er sich um.

„So, jetzt heißt es wohl warten was?!“, meinte Nami, die ebenfalls ihren Blick zu der Insel gerichtet hatte.
 

Das Schweigen der anderen Beiden, deutete sie als Zustimmung. Nachdenklich ließ sie alle ihren Blick über den leicht bewölkten Himmel schweifen. Es würde tatsächlich noch ein Gewitter geben, doch die Navigatorin war sich jetzt umso sicherer, dass es nicht die Insel betreffen würde. Es würde Regen geben, aber Blitze und Donner brauchten sie an Land nicht zu befürchten.
 

"Scheint so als hättest du wirklich Recht.", meinte Law nachdem er die dunklen Wolken in einiger Entfernung zur Insel begutachtet hatte, "Wirklich ein beeindruckendes Talent, das du da hast! Der Strohhut kann sich glücklich schätzen, jemanden mit so einer Fähigkeit zu haben"
 

Nach einigen weitern Minuten erreichte die Death den Landesteg im Hafen. Sofort setzte Law sich in Bewegung und Bepo folgte ihm, blieb jedoch immer einige Schritte hinter seinem Kapitän zurück. Nami jedoch schloss zu dem Schwarzhaarigen auf, als sie das Schiff verließen.
 

Neugierig, aber auch auf der Hut vor der Marine, ließ die junge Frau ihren Blick schweifen. Law schien ebenfalls nach der Marine Ausschau zu halten. Doch bisher deutete nichts darauf hin, dass hier Soldaten stationiert waren oder einen Zwischenstopp auf dem Weg zu einer anderen Insel eingelegt hatten. Kein Marineschiff war im Hafen zu sehen und auch nicht ein Uniformierter hielt sich in den hafennahen Straßen auf, die sie nun passierten.
 

Gelegentlich blieben sie stehen und sahen sich um, immer auf der Suche nach einer Werkstatt oder Werft. Bisher hatten sie anscheinend noch keine größere Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zumindest war noch keiner laut kreischend vor ihnen zurück gewichen und es hatte sich auch noch kein todesmutiger Kopfgeldjäger auf sie gestürzt.
 

Alles in allem, lief es also für die drei Piraten gar nicht so schlecht. Sie folgten den Straßen immer weiter ins Innere der Stadt. Leider waren sie bisher in Hafennähe noch nicht fündig geworden, doch sowohl Law als auch Bepo machten keinerlei Anstalten, sich bei den Einheimischen zu erkundigen.
 

Nami sah es schon kommen, dass sie bis tief in die Nacht hinein über diese Insel streifen würden, ohne auch nur eine winzige Ahnung, wo sich ein geeigneter Mechaniker auftreiben lassen würde. Sie verdrehte die Augen und ergriff kurzerhand die Initiative. Typisch Männer.
 

Sie ging auf eine ältere Frau zu, die einen kleinen Stand am Straßenrand hatte und verschiedene Käsesorten aus Ziegenmilch anbot. Anscheinend hatte die ältere Dame einige Ziegen und verdiente sich mit deren Hilfe, ihren Lebensunterhalt.
 

„Entschuldigen Sie bitte. Könnten Sie uns wohl sagen, wo wir einen Mechaniker finden können? Wir brauchen jemanden, der sich unser Schiff einmal ansehen und hoffentlich auch reparieren kann. Können Sie uns da weiter helfen?“, fragte die Orangehaarige höflich.
 

„Natürlich mein Kind! Wenn Sie einfach dieser Straße weiter den Hügel hinauf folgen, dann kommen sie zu einer Werkstatt. Es ist die einzige in dieser Stadt, die noch geöffnet hat. Die nächste würden sie erst in Middle finden. Es ist ein großes Gebäude auf der linken Seite. Eigentlich nicht zu verfehlen.“
 

„Ich danke Ihnen. Auf Wiedersehen!“, verabschiedete sich Nami und ging zurück zu den Anderen. Law und Bepo hatten auf der anderen Straßenseite gewartet.
 

„Ich weiß wo wir eine Werkstatt finden. Es soll die Einzige hier in der Gegend sein.“, teilte sie dem Arzt und dem Bären mit. Law hob eine Augenbraue. Ob er nun beeindruckt war, dass sie die benötigte Information so einfach bekommen hatte oder ob er von ihrem Vorgehen nicht viel hielt – Nami konnte einfach nicht sagen, was er in diesem Moment dachte. Also ging sie einfach weiter in die angegebene Richtung.
 

Der Schwarzhaarige Piratenkapitän schloss sofort zu ihr auf und Bepo folgte ihnen anscheinend auch wieder. Schweigend gingen sie die Straße entlang, die den Hügel hinauf führte. Schon bald konnten sie ein großes Gebäude sehen. Als sie dort angekommen waren, wurde ihnen durch ein Schild versichert, dass sie richtig waren, doch ein kleiner Zettel an der Tür wies darauf hin, dass die Werkstatt bis zum Nachmittag geschlossen war.
 

Abwartend betrachtete Bepo seinen Käpt´n. Auch Nami wartete nun auf eine Entscheidung des Chirurgen.
 

„Wollen wir in der Zeit etwas essen gehen?“, schlug dieser nun vor, nachdem er sich der fragenden Blicke bewusst geworden war, die auf ihm ruhten.
 

„Gern. So langsam bekomme ich einen Bärenhunger.“, meinte Nami, woraufhin Bepo einen Satz machte und eilig einige Schritte Abstand zu der jungen Frau suchte. Er wirkte beinahe verängstigt. Ein Lachen entschlüpfte Nami und auch Law konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
 

„Ich meinte nicht, dass ich einen Bären essen will Bepo!“, sagte Nami und bemühte sich ihr Lachen zurück zu halten. Schließlich schien der Pelzträger ernsthaft zu befürchten, sie könnte sich daran machen ihn zu essen.
 

„Entschuldigung.“, nuschelte der Eisbär nun und trat wieder einen Schritt näher zu ihnen. Gänzlich überzeugt schien er jedoch noch nicht.
 

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Nachdem sie ein wirklich fantastisches Essen, in einem kleinen Restaurant in Hafennähe genossen hatten, blieb ihnen immer noch einiges an Zeit. Laut des Hinweiszettels würde die Werkstatt erst um 15 Uhr wieder öffnen. Inzwischen war es zwar schon Eins, aber der Weg zurück zur Werkstatt würde gerade mal 20 Minuten in Anspruch nehmen. Damit blieben ihnen immer noch rund 1 ½ Stunden Zeit.
 

„Und was machen wir jetzt?“, fragte Nami als sie wieder auf die Straße vor dem Restaurant traten.
 

„Schlag doch etwas vor.“, meinte Law nur. Er schien sich keine Gedanken darüber machen zu wollen, wie sie die Zeit totschlagen konnten.
 

„Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich mich gern in einigen Läden umsehen. Ich habe drei Straßen weiter ein interessantes Büchergeschäft gesehen.“, gab Nami zurück.
 

„Na gut. Besser als nichts zu tun.“, sagte Law. Doch Nami war sich sicher, dass auch er Interesse an einer guten Buchhandlung hatte. Auch wenn er es anscheinend nicht so zeigen wollte. Bepo hingegen schien der Gedanke nicht zu behagen und die junge Frau konnte sich auch schon vorstellen voran das lag.
 

„Ich glaube, ich habe neben dem Laden eine Eisdiele gesehen. Vielleicht solltest du dort auf uns warten?!“, meinte die Orangehaarige, mit einem fragenden Blick zu Law. Sie war sich ziemlich sicher, dass dem Bären die zunehmend schwülere Luft und die Mittagssonne auf das Gemüt schlugen. Sie konnte das verstehen, schließlich ging es Chopper ja auch immer so, wenn es zu warm war.
 

Die leuchtenden Augen des Bären, bestätigten ihren Eindruck auch sofort. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Käpt´ns, der zur Genehmigung nur kurz nickte, als sein Freund so gleich versicherte, dass er den Vorschlag der Navigatorin für eine hervorragende Idee hielt.
 

„Dann also auf zur Eisdiele und dem Büchergeschäft.“, meinte Law schmunzelnd. Es freute ihn, dass Nami Rücksicht auf Bepo nahm und eine Lösung gefunden hatte, mit der auch der Eisbär zufrieden war.
 

Als sie bei der Eisdiele vorbei kamen, war Bepo auch schon so schnell verschwunden, wie man es einem Bären von dieser Größe nicht zutrauen würde. Er wurde zwar von einigen Besuchern agwöhnisch beäugt, allerdings legte sich das schnell wieder. Schließlich waren sie hier auf der Granline. Da gab es einiges verrücktes. Ein sprechender Eisbär war da noch das geringste Übel, vor allem wenn dieser sich höflich erkundigte, welche Eissorten zu haben waren. Nami und Law, beobachteten Bepo noch einen Augenblick und gingen allein weiter zu der Buchhandlung.
 

In verschnörkelten Lettern stand über der Tür: Alcanzar las estrellas. Eine kleine Treppe mit drei Stufen führte zu der Ladentür. Bereits als sie eintrat wusste Nami, dass sie wieder einmal einen guten Riecher gehabt hatte. Die Regale an den Wänden waren vollgestopft mit allerlei alten, in Leder gebundenen, Büchern. Keines dieser Bücher schien jünger als 20 Jahre. Genüsslich sog die junge Frau den Duft der Bücher ein. Es gab einfach nichts Besseres als das hier. Hier konnte sie stöbern und schmökern.
 

Auch wenn sie gern shoppen ging, so war das hier doch etwas völlig anderes. Beim Shoppen ging es darum möglichst viele gute Klamotten für wenig Geld abzustauben. Aber hier in diesem Laden, ging es um die Entspannung und Freude.
 

Trafalgar Law schien sich hier ebenfalls wohl zu fühlen. Er war bereits zu einem der Regale gegangen und studierte aufmerksam die Titel der angebotenen Werke. Nami gesellte sich zu ihm und jeder zog ein Exemplar hervor, das ihn ansprach.
 

So ging es eine ganze Weile. Die beiden versanken förmlich in ihren Gedanken und in den Worten, die auf die Seiten gebannt waren. Sowohl Nami, als auch Law fanden einige Bücher, die sie mitnehmen wollten. Diese Bücher stapelten sich jetzt auf dem Verkaufstresen.
 

„Ich glaube wir sollten langsam zum Ende kommen. Es dürfte schon beinahe Zeit sein, wieder zur Werkstatt zu gehen.“, meinte Law und legte noch ein letztes Buch zu ihrem Stapel dazu.
 

„Okay, warte nur noch einen Moment, ich habe noch ein Buch, das ich mir ansehen will.“, sagte Nami mit einem Lächeln zu Law gewandt und ging auch gleich auf das entsprechende Regal zu. Sie streckte sich um das Buch zu greifen, doch obwohl sie nicht grade klein war, kam sie nicht dran. Auch auf Zehenspitzen reichte es nicht. Sie streifte lediglich den Buchrücken mit ihren Fingern.
 

Auf einmal nahm sie jedoch einen Körper ganz dicht an ihrem wahr. Eine Hand streckte sich an ihrer vorbei und umschloss das Buch, welches sie haben wollte. Als Law das Buch aus dem Regal zog, wurden sie beide mit einer gehörigen Portion Staub berieselt. Ein kurzer Husten und Niesanfall befiel sie beide, erst dann reichte Law ihr das Buch.
 

„Danke.“, sagte Nami und nahm den dicken Wälzer entgegen.
 

„Nichts zu danken.“, erwiderte Law und sah sie dabei wieder so komisch an, wie bereits auf dem Schiff. Nami wusste nicht, wie sie diesen Ausdruck deuten sollte. Etwas zaghaft, hob Law erneut seine Hand diesmal jedoch um eine Staubflocke aus den Haaren der jungen Frau zu entfernen. Wieder sah er sie an.
 

Ohne, dass sie damit gerechnet hätte, lagen auf einmal seine Lippen auf den ihren. Himmel, dieser Kuss war von einem ganz anderen Kaliber, als die, die sie bisher getauscht hatten. In diesem einen Kuss lag viel Sehnsucht. Eine Sehnsucht, die sich nicht auf die körperlichen Erfahrungen bezog, die sie bereits gemacht hatten. Es ging hierbei nicht um Sex und Leidenschaft. Es ging um…
 

Plötzlich, als wäre er von einer Tarantel gestochen worden, ließ der Kapitän der Heartpiraten von der Navigatorin ab. Er trat sofort einen Schritt zurück und musterte sie. Es schien als wäre er verwirrt von seinem eigenen Handeln. Nami wusste genau, was er in diesem Moment in ihrem Gesicht lesen konnte.
 

Verwirrung, Verwunderung und vor allem Erkenntnis. Sie wollte mehr, sie wollte, dass er sie nochmal küsste. Sie wollte, dass er nie aufhören würde sie zu küssen.
 

Ihre Lippen öffneten sich zu einem tonlosen ‚Oh‘. Sofort schlug sie sich die Hände vor den Mund. Was würde er nun von ihr denken? Sie konnte sich doch nicht wirklich in ihn verliebt sein? Sie kannten sich schließlich kaum, sie hatten keine Zukunft und noch nicht mal irgendwas gemeinsam erlebt, außer der vielen leidenschaftlichen Stunden, die bisher nicht mehr gewesen waren als eine kleine Affäre.
 

‚Scheiße‘, dachte Nami. Sie hatte den Blick abgewandt, aber es führte kein Weg daran vorbei, sie musste ihn wieder ansehen. Entschlossenheit durchströmte sie. Wenn er etwas gemerkt hatte, dann war es eben so, sie würde sich nicht anders verhalten als bisher. Sie hob ihr Kinn wieder an und blickte ihm entgegen.
 

Doch anscheinend war das ein Fehler. Was sich in diesem Moment in seinem Gesicht wiederspiegelte, hatte sie nicht sehen wollen. Ein Ausdruck reinster Abscheu, ersetzte den zuvor noch verwirrten Blick des Schwarzhaarigen, ohne das Nami sich einen genauen Reim darauf machen konnte.
 

„Law…“
 

„Raus hier.“
 

„Aber…?!“
 

„Raus!“, zischte der ‚Chirurg des Todes‘. Grob packte er sie am Arm und schob sie aus dem Laden.
 

„Du tust mir weh.“, sagte Nami nun lauter und wusste selbst nicht, ob sie in diesem Moment ihren Arm damit meinte oder ihr Herz.
 

„Du gehst mit Bepo zurück zum Schiff.“, sagte der Pirat nur, ohne seinen Griff zu lockern. Mit schnellen Schritten wandte er sich in Richtung der Eisdiele. Die junge Frau einfach mitziehend, steuerte er auf den Eisbären zu, der bereits an der Straße auf die wartete. Die Bücher auf der Ladentheke waren bereits vergessen.
 

„Lass mich los, Law!“, meinte Nami nun noch einmal mit mehr Nachdruck. Inzwischen waren sie fast bei Bepo angekommen.
 

„Bepo, du bringst sie zurück zum Schiff. Gib mir mein Schwert.“, sagte Law laut genug, damit der Bär ihn auch hören konnte, obwohl sie noch nicht ganz auf einer Höhe waren.
 

„Lass meinen Arm los!“
 

„Ich gehe allein zurück zu der Werkstatt.“, meinte der Schwarzhaarige und schien den Worten der Navigatorin nicht die geringste Aufmerksamkeit zu schenken. Diese war inzwischen jedoch wütend. Eigentlich war sie nicht nur wütend. Sie war stink sauer. Sie war verletzt und dazu kamen noch so einige andere Gefühle, die nun in ihr hochbrodelten.
 

Energisch riss sie sich nun von dem Schwertkämpfer los. Der brennende Schmerz der durch ihren Arm schoss, wurde einfach ignoriert. Zornfunkelnd blickte sie den Mann neben sich an. Dieser sah ihr nur mit verschlossener Miene entgegen.
 

„Du hast nicht das geringste Recht, mich so zu behandeln.“, spie die Orangehaarige hervor.
 

„Das interessiert mich absolut nicht.“, sagte Law und nahm Bepo das Schwert ab. Der Bär sah aus, als wusste er nicht, wie er sich verhalten sollte. Doch schließlich hatte er einen Befehl von seinem Kapitän bekommen.
 

„Komm.“, sagte der Pelzträger nur und berührte Nami leicht an der Schulter. Sie und Law starrten sich immer noch an.
 

Ohne weitere Worte, drehte sich Law um und marschierte in Richtung der Werkstatt.
 

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Sie konnte den Schwarzhaarigen noch immer sehen. Es dauerte noch bis er an der Straßenkreuzung ankam, die den Hügel hinauf und ins Inselinnere führen würde. Doch inzwischen waren die Gefühle in ihr dabei überzukochen. Nami wandte strikt den Blick ab und wandte sich um, um in der anderen Richtung davon zu gehen. Was er konnte, das konnte sie schon lange. Er wollte sie also wie Dreck behandeln? Sie hatte schon immer gewusst, dass ihr dieser Mann gefährlich werden konnte, schließlich war ein enormes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt und er war ebenfalls dafür bekannt, nicht gerade zimperlich zu sein.
 

Doch bisher hatte sie nicht mal im Traum daran gedacht, dass sich Trafalgar Law ihr gegenüber grob und rücksichtslos verhalten könnte. Jetzt wo sie darüber nachdachte, musste sie sich eingestehen, dass es wohl ein Fehler gewesen war, dies nicht vorher zu bedenken. Vielleicht lag es daran, dass er sie gerettet hatte und sie operiert hatte und sie immer gestreichelt und im Arm gehalten hatte, nachdem sie sich geliebt hatten. Im Grunde war es ihr vorgekommen, als würden sie eine Beziehung führen, dabei hatten sie sich nicht geliebt. Die Betonung lag hierbei auf hatten. Anscheinend war sie nicht mehr so selbstbeherrscht wie früher, wenn sie auf einmal Hals über Kopf ihr Herz an den Schwarzhaarigen Kapitän verschenkt hatte.
 

Dabei hatte er nicht ein einziges Mal irgendwelche Gefühle für sie ausgedrückt, außer dem Begehren, dass er für sie empfand. Allerdings hatte er mit dem Kuss durchaus einige Gefühle offenbart, die er wohl lieber für sich behalten hätte.
 

Zumindest konnte sich Nami nicht daran erinnern, dass sie ihn gebeten hatte geküsst zu werden oder ihn gar durch irgendeine Geste dazu aufgefordert hatte. Er hatte sie von sich aus geküsst. Und der deutliche Unterschied zu ihren sonstigen Küssen war das Fehlen von jeglichem anderen Körperkontakt. Wenn er sie als Beginn ihres Vorspiels bisher geküsst hatte, waren seine Hände immer überall gewesen. Schlimmer, als ein Riesenkraken.
 

Aber diese eine Kuss war einfach nur ein Kuss gewesen. Kein Auftakt zum Sex und kein Schüren ihrer Leidenschaft. Einfach eine zärtliche Geste, die Gefühle ausdrückte. Und es wurden nicht nur Gefühle ausgedrückt, sondern auch geweckte. Nami wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass sie mehr für Law empfand als Freude an ihren nächtlichen (oder auch täglichen) Aktivitäten, wenn er sie nicht aus heiterem Himmel mit einem solchen Kuss überfallen hätte.
 

Verzweifelt fuhr sich die junge Frau durch die langen Haare. Es war doch zum verrückt werden. Warum hatte er sich dann verhalten, als wäre sie eher seine Gefangene und weniger ein Gast auf seinem Schiff? Warum hatte er sie weggeschickt? Und warum hatte er sie dann trotz allem geküsst, wenn er sie doch nur als Last empfand?
 

Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Natürlich konnte sie sich durchaus vorstellen, was Law geritten hatte. Er hatte Angst. ER hatte SIE geküsst. ER hatte seine Gefühle für SIE realisiert. Und als sie sich dessen bewusst geworden war, und sie bemerkt hatte, dass er für sie nicht nur eine Affäre war, da hatte er Angst bekommen und auf die einzige mögliche Weise reagiert, mit der er auf Angst als Pirat reagierte. Angriff.
 

‚Ach verdammt‘, dachte Nami, während sie langsam zurück zum Schiff ging. Bepo lief neben ihr her und schwieg. Er wirkte verwirrt, doch die Orangehaarige wusste selbst nicht, wie sie ihr momentanes Gefühlschaos in den Griff kriegen sollte, da konnte sie sich nicht auch noch um die Verwirrung des Bären neben ihr kümmern.
 

Bepo hatte wohl ihren Blick gespürt und sah auf. Kurz betrachtete er sie, dann wollte er seinen Blick wieder abwenden, doch er blieb an ihrem Arm hängen. „Bist du in Ordnung? Das sieht nicht gut aus.“, sagte der weiße Bär.
 

Daraufhin blieb Nami stehen und betrachtete ihre Spiegelung in einem der Schaufenster. Sie musterte ganz genau das Bild, welches sie bot und erschrak ein wenig. Ihr Arm war bereits jetzt von zahlreichen Blutergüssen übersät, die bereits verschiedene Farbschattierungen annahmen. Einige waren schon dunkelblau, während andere noch als leichte rote Flecken wahrzunehmen waren. Einen Moment lang betrachtete sie noch ihren Arm und dann sickerte die Erkenntnis, dass Law sie derart grob angefasst hatte durch.
 

Wie auf Knopfdruck, begann es heftig zu Regnen. Es war schon den ganzen Tag über immer schwüler geworden und jetzt kam endlich die Abkühlung in Form von Regen. Immerhin verdeckten die Regentropfen, die Nami nun über das Gesicht liefen ihre Tränen. Die konnte sie auf einmal nicht mehr zurück halten.
 

Sie wusste nicht einmal weshalb genau sie nun weinte. Vielleicht war es einfach der Schock. Schließlich vertraute sie weiß Gott nicht jedem und sie auch wenn sie nicht jedem der ihr über den Weg lief, direkt ihr Herz schenkte, hatte sie bei Trafalgar Law nicht lange gebraucht um Vertrauen zu fassen. Irgendwie hätte sie es wissen müssen. Die Einzigen denen sie wirklich vertrauen konnte, waren ihre Freunde und ihre Familie, das hatte ihr der Schwarzhaarige wieder vor Augen geführt und vermutlich war es einfach besser so.
 

Sie hatten es sicher nicht mehr weit, bis zu der Insel, auf der sie Ruffy und die Anderen treffen würden und wenn alles gut lief, war das Schiff bereits morgen wieder zur Abfahrt bereit. Dann würde sie die Death und die Heartpiraten einfach hinter sich lassen können.
 

„Es ist alles in Ordnung. Komm weiter.“, antwortete Nami dem Eisbären und wandte sich wieder zum gehen. Je schneller sie wieder bei dem Schiff waren, desto besser. Energisch wischte sie sich über die Augen. Es war schwachsinnig, wegen solch einer Lappalie so aus der Fassung zu geraten. Sie hatte schon schlimmeres überstanden und auch wenn sie nicht dachte, dass sie diese Sache einfach so wegstecken würde, so war sie doch entschlossen, sich nicht unterkriegen zu lassen.
 

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Als Nami und Bepo wieder bei der Death angekommen waren, wurden sie von der Mannschaft verwirrt gemustert und nach dem Käpt´n gefragt. Die Navigatorin überließ es dem Eisbären, zu erklären wo Law hin war. Sie ging erst einmal in die Kajüte des Kapitäns. Sie sah sich im Raum nach den wenigen Dingen um, die ihr gehörten und legte sie mit in die Kiste mit Klamotten.
 

Danach machte sie sich auf die Suche nach einem der Jungs. Sie wurde bereits nach wenigen Schritten fündig. Penguin kam gerade aus dem Aufenthaltsraum und wäre beinahe in sie hinein gelaufen.
 

„Oh Penguin! Gut, dass ich dich treffe, ich hatte gehofft, dass du mir vielleicht sagen kannst, wo ich schlafen kann. Habt ihr sowas wie ein Gästezimmer?“, überfiel die Orangehaarige den verwunderten Penguin.
 

„Ja klar. Aber… Ich dachte das wäre nicht nötig, dass du in das Gästezimmer ziehst?!“
 

„Ja, schon klar, aber ich habe doch auch gerne ab und an ein bisschen Privatsphäre. Könntest du mich vielleicht gleich hinbringen?“, drängte Nami weiter.
 

„Natürlich. Komm mit.“, sagte der Mützenträger und schob sich an ihr vorbei, um voraus zu gehen.
 

Das Gästezimmer erwies sich als recht kleines, aber durchaus gemütliches Einzelzimmer. Es gab zwar kein eigenes Badezimmer, Nami würde das auf dem Flur benutzen müssen, wie der Rest der Crew, aber trotzdem war die Navigatorin der Strohhüte froh, dass sie in dieser Nacht nicht wieder bei Law würde schlafen müssen.
 

Selbstverständlich war ihr klar, dass ihr Verhalten durchaus als kindisch oder gar verängstigt aufgefasst werden konnte, doch sie wollte nicht, dass Law sich einbildete, zwischen ihnen würde noch etwas laufen, nachdem er sie so behandelt hatte. Schließlich war Nami eine hübsche, junge und selbstbewusste Frau, sie wusste, dass sie nicht auf jemanden wie Trafalgar Law angewiesen war. Wenn sie wollte, könnte sie hundert Männer haben, die sie auf Händen tragen und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen würden.
 

Nachdem Penguin und Nami ein wenig von dem Krams weggeräumt hatten, der sich ansammelte, wenn Räume auf einem Schiff nicht regelmäßig benutzt wurden, gingen sie gemeinsam zum Aufenthaltsraum, da es inzwischen bereits Zeit für das Abendessen war.
 

Die Orangehaarige genoss es, einmal mit den anderen Mitgliedern der Heartpiraten zu reden. Die Jungs waren wirklich witzig und unterhaltsam. Sachi erzählte ihr eine spannende Geschichte, von ihrer Zeit auf dem North Blue, als die Mannschaft noch kleiner gewesen war. Sie hatten genauso viele interessante Abenteuer erlebt, wie Nami selbst und nachdem Penguin eine weitere Geschichte beendet hatte,  bestanden alle Anwesenden darauf, dass Nami dran wäre mit dem Erzählen.

Noch als sie von der unglaublichen Rückreise berichtete, die sie von Skypia zurück aufs Blaumeer hatten unternehmen müssen, bemerkte sie eine Bewegung im Türrahmen.
 

Es war Law. Er winkte Sachi, Bepo und Penguin heran und verschwand mit ihnen im Gang. Sicherlich ging er mit ihnen in die Kommandozentrale um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen. Was hatte sich bei der Werkstatt ergeben?  War der Mechaniker überhaupt in der Lage ihnen zu helfen? Und vor allem wollte er Piraten überhaupt helfen?
 

Es gab viele Inseln, auf denen Schiffe mit dem Jolly Roger am Mast, verachtet und vertrieben wurden. Wenn es nicht möglich war, die Piraten davon abzuhalten die Insel zu betreten, dann war es dennoch Gang und Gebe, sie zu ignorieren. Natürlich wusste Nami selbst, wie grausam die Meisten der Piratenbanden waren und sie konnte die Inselbewohner allesamt gut verstehen, wenn sie Piraten nicht einen Meter weit trauten.
 

Doch trotzdem wusste sie, dass es auch einige Piraten gab, die nicht plünderten und brandschanzten. Sie selbst gehörten dazu und sie war sich sicher, dass auch Trafalgar Law niemals die wehrlose Bevölkerung schikanieren oder ausrauben würde. Das war  für ihn schließlich unter seiner Würde.
 

Obwohl es Nami durchaus interessierte, wie die Dinge nun standen, würde sie sicherlich nicht hinter diesem Mann herlaufen. Sie würde es später von den anderen sowieso erfahren, also nahm sie sich noch einen Krug Bier und gesellte sich zu dem Rest der Mannschaft, der sich inzwischen um einen Tisch versammelt hatte und bei einem Würfelspiel zusah.
 

Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis Jean Bart, der zuvor bereits im Kontrollraum gewesen war, Bepo, Penguin und Sachi in den Raum zurück kehrten. Sie ließen sich auch gar nicht lang bitten, sondern berichteten sofort, wie es weiter gehen würde.
 

„Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht.“, eröffnete Penguin.
 

„Die gute zuerst!“, rief einer der Männer.
 

„Das Schiff kann repariert werden. Der Mechaniker äußerte sich ziemlich zuversichtlich. Die Baupläne wurden weiter gegeben und er wird morgen kommen und sich alles ansehen.“, erklärte Jean Bart.
 

„Und was ist die schlechte Nachricht?“
 

„Nun, wir wissen nicht genau wie lange die Reparatur dauern wird. Auf jeden Fall länger als einen Tag.  Mit Sicherheit sogar noch länger.“, antwortete Sachi.
 

„Und was sollen wir so lange tun?“
 

„Der Käpt´n hat gesagt, wir dürfen uns hier auf der Insel vergnügen. Laut dem Mechaniker ist hier keine Marine stationiert.“, meldete sich nun auch Bepo zu Wort.
 

Jubel brach aus. Die Männer freuten sich darauf, endlich wieder Land unter den Füßen zu haben und das auch noch ohne die störende Anwesenheit der Marine genießen zu können.
 

 Nami hingegen kam das gar nicht gelegen. Sie wusste nicht was zwischen ihr und Law war, aber sie wusste, dass die mindestens zwei weitere Tage in seiner Gesellschaft, nicht unbedingt angenehm werden würden.
 

Wie gerufen erschien nun auch der Kapitän im Raum. Er war anscheinend zufrieden damit, dass es seiner Mannschaft so gut gefiel auf dieser Insel zu rasten.  Kurz stieß er mit einem seiner Jungs an und leerte dann zügig seinen Krug mit Bier. Sein Blick schweifte durch den Raum und natürlich erblickte er auch Nami, obwohl sie in der hintersten Ecke am Tisch saß.
 

„Komm mit.“, sagte er. Und obwohl sie ihn nicht gut verstehen konnte, bei all dem ausgelassenen Radau, den die Mannschaft veranstaltete, wusste sie doch, was er von ihr wollte.
 

Sie fügte sich ihrem Schicksal und stand auf. Es würde nichts bringen, wenn sie sich jetzt weigerte mit ihm zu kommen. Auch wenn er sie zuvor grob behandelt hatte, tat es ihm vielleicht leid und er wollte sich entschuldigen. Nami vertraute ihm noch immer und sie war sich sicher, dass sie nichts von ihm zu befürchten hatte. Ihre eigene Wut war inzwischen verraucht und auch die Traurigkeit wich nun, da er sie wieder ansah, wie in den letzten Tagen.
 

Schweigend ließen sie die Feiernden hinter sich und steuerten die Kapitänskajüte an. Nami wusste nicht genau was sie erwartet hatte, aber sicherlich nicht, dass der Schwarzhaarige ihr sofort die Klamotten vom Leib zerrte. Auch wenn er sich kurz der Aufgabe widmete, ihre Wunden an der Hüfte und Schulter neu zu verpflastern, wusste sie doch, dass es nicht alles war, was er von ihr wollte. Und wenn sie ehrlich war, wusste sie nicht, ob sie es überhaupt wollte.
 

Es waren zu viele Dinge ungesagt zwischen ihnen und auch wenn sie sich einig waren, keine Beziehung miteinander zu führen, war Nami nicht ganz wohl bei dem Gedanken, jetzt mit ihm zu schlafen.
 

„Law ich…“, versuchte die Navigatorin den Grundstein für ein Gespräch zu legen, wurde jedoch sofort von seinen Lippen, die sich auf ihren Mund legten unterbrochen. Offensichtlich hatte er andere Dinge im Kopf als zu reden.
 

Nami beschloss, dass sie ihre Beteiligung anscheinend energischer verweigern müsste, wenn sie wollte, dass er zuerst mit ihr redete. Allerdings wurde dieser Plan im Keim erstickt, als forschende Finger über ihren halb entkleideten Körper glitten und der Schwarzhaarige anfing, Dinge mit seinem Mund und seiner Zunge anzustellen, die ganz eindeutig besser waren, als zu reden.
 

Schicksalsergeben seufzte Nami. Sie konnte ihm nicht widerstehen, nachdem er inzwischen so gut wusste, welches ihre Schwachstellen waren.  Sie ließ sich auf das Bett zurückfallen und würde erst mal genießen, was er ihr bieten wollte, bevor sie ihn zu einer Unterhaltung zwang.
 

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„Los Bepo, jetzt erzähl doch endlich was in der Stadt los war.“, drängte Penguin den Eisbären.
 

Sachi und Jean Bart saßen neben den beiden und betrachteten den Bären ebenfalls erwartungsvoll. Es war kein Geheimnis, dass Law den Bären und die Navigatorin früher zurück geschickt hatte, als er selbst. Was jedoch die Aufmerksamkeit der drei Männer erregte war, dass Law zuvor noch darauf bestanden hatte, von den Beiden begleitet zu werden. Wieso schickte er sie dann also früher zurück?
 

„Nein ich denke das ist nicht gut.“, gab Bepo zurück und rückte ein Stück von Penguin ab.
 

„Du bist so langweilig Bepo.“, sagte Sachi nun und der Eisbär reagierte erwartungsgemäß indem er den Kopf hängen ließ und ‚Entschuldigung‘ vor sich hin nuschelte.
 

Penguin witterte seine Chance doch noch etwas aus dem Bären heraus zu bekommen und rutschte eifrig wieder dichter an ihn ran. Vorsichtig begann er Bepo hinter den Ohren zu kraulen und leise auf ihn einzureden.
 

„Bepo, du willst doch nicht langweilig sein? Eisbärfrauen halten das nämlich nicht grade für eine gute Eigenschaft und du willst doch bestimmt nicht, dass die Eisbärinnen die du in Zukunft vielleicht triffst, dir schon an der Nasenspitze ansehen, das du langweilig bist, oder?“
 

„Nein!“, rief Bepo und schielte augenblicklich auf seine Nasenspitze, als ob man bereits die Langweiligkeit darauf sehen könnte. „Ich erzähl euch doch lieber was war.“, sagte der Bär hektisch und überschlug sich beinahe bei den Schilderungen des Tages.
 

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Nami lag keuchend auf dem Rücken und war sich sicher, dass sie noch nie solch wilden Sex gehabt hatte. Nicht, dass sie etwas dagegen einzuwenden hatte, doch so manches Mal, hatte sie das Gefühl gehabt, dass es Wut war, die den Piratenkapitän anstachelte, sich noch schneller und heftiger zu bewegen. Sie war sich immer noch nicht sicher, was jetzt mit ihnen beiden war.

„Law, wegen heute Nachmittag, ich…“, versuchte es die Orangehaarige erneut mit einem Gespräch.

„Verschwinde.“, unterbrach er sie.
 

„Ich…Was?“, ungläubig stemmte sie sich von ihrer liegenden Position auf. Der Schwarzhaarige saß bereits an der Bettkante und stand nun energisch auf.
 

„Ich sagte, verschwinde!“, presste er hervor und schien auf einmal wieder so wütend wie zu dem Zeitpunkt, als er sie aus dem Laden gezerrt hatte.  „Ich will dich hier nicht mehr sehen. Bilde dir nicht ein, das du zu mehr hier bist, als zu meinem Vergnügen!“, schrie er jetzt und wies mit dem Finger auf seine Zimmertür.
 

 Ungläubig starrte Nami ihn an. Sie verharrte einen Moment reglos, dann schlüpfte sie in ihre Unterwäsche und sammelte kurz ihre restlichen Kleidungsstücke zusammen. Sie warf noch einen letzten, wütenden Blick auf den Piraten und stürmte aus dem Zimmer. Natürlich nicht, ohne gehörig mit der Tür zu knallen.
 

Sie war froh, dass sie mit Penguin gesprochen hatte, als sie wieder zurück gekommen war. So hatte sie jetzt zumindest einen Rückzugsort. Als sie in dem kleinen Zimmer angekommen war, warf sie ihre restlichen Klamotten auf das Bett. Immer noch nur mit ihrer Unterwäsche bekleidet, stand sie da und überlegte, was genau grade schief gelaufen war.
 

Hatte sie etwas getan oder gesagt, was ihn verärgert hatte? Nein, sie hatten sich geliebt, wie sonst auch, nichts hatte sie anders gemacht und trotzdem war er ihr von Minute zu Minute wütender erschienen. Was war bloß los mit ihm? Lag es wirklich daran, dass er sie für ihre Gefühle verachtete? War er der Meinung sie wäre jetzt eines dieser naiven Mädchen, die Männern hinterherliefen, obwohl diese sie nicht haben wollten?
 

Das konnte er wohl kaum von ihr denken. Schließlich hatte er sie zu sich gerufen. Er hatte sie ausgezogen, sie verarztet und sie dann verführt. Natürlich war sie mehr als geneigt, sich verführen zu lassen, aber daraus konnte er ihr doch wohl kaum einen Vorwurf machen?!
 

Als so langsam der Schock nachließ, machten sich alle möglichen Gefühle in Nami breit. Allen voran jedoch nicht mehr nur die Wut, sondern auch Scham und Zweifel. Er hatte sie behandelt, als wäre sie eine gewöhnliche Hure. Sie kam sich benutzt vor. Benutzt und ausgenutzt.
 

Die Navigatorin hatte 10 lange Jahre solche Gefühle gehabt. Sie hatte sie immer vor anderen verborgen, aber im Endeffekt, war sie von Arlong nur benutzt worden. Als Ruffy sie befreit hatte, Arlong besiegt und Nami wieder bei sich aufgenommen hatte, hatte sie sich geschworen, sich niemals wieder benutzen zu lassen.
 

Trauer machte sich in ihr breit, als ihr bewusst wurde, dass sie dieses Versprechen sich selbst gegenüber nicht eingehalten hatte. Sie hatte Law vertraut und sich von ihm bezirzen lassen und das hatte sie nun davon.
 

„Verdammt!“, schrie sie und erneut stieg die Wut in ihr hoch. Soweit würde sie es nicht noch einmal kommen lassen, dieser Kerl hatte nicht verdient, dass sie sich tatsächlich auch noch in ihn verliebt hatte. Sie würde ihre Gefühle für ihn tief in sich vergraben. Sie war gut darin unliebsame Gefühle und Gedanken auszublenden und sie würde es auch diesmal schaffen! 
 

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Nach einer Nacht, die weder ruhig, noch erholsam gewesen war, stand Nami auf. Sie wusste, dass es noch recht früh am Morgen war, aber da sie sich eh nur von einer Seite auf die andere gewälzt hatte, konnte sie genauso gut aufstehen und duschen gehen. Die Navigatorin zog sich kurz ihre Klamotten über und machte sich dann auf die Suche nach dem Badezimmer der Crew. Der Aussage der Jungs nach, musste es sich ein paar Türen weiter den Gang hinunter befinden.
 

Tatsächlich war auf einer der Türen an der gegenüber liegenden Seite der Schriftzug ‚Bad‘ angebracht. Vorsichtig drückte die Navigatorin die Klinke, schließlich wollte sie keinen der Anderen in Verlegenheit bringen, wenn sie einfach so ins Badezimmer stürmte, während noch jemand unter der Dusche stand. Die Klinke gab nach und vorsichtig spähte Nami in den Raum.
 

„Hallo? Ist hier jemand?“
 

Als keine Antwort kam, trat die junge Frau ganz ein und verriegelte die Tür hinter sich. Sie befand sich in einem kleinen Vorraum, der dem auf der Thousand Sunny gar nicht so unähnlich war. Man konnte sich hier frische Handtücher aus einem der Regale nehmen und es gab einen Spiegel, Waschbecken und mehrere Toilettenkabinen. Der Raum der sich daran anschloss, hatte mehrere offene Duschkabinen. Typisch Männer, nicht mal eine Badewanne gab es hier und es war auch noch Gruppenduschen angesagt.
 

Nami zuckte mit den Achseln. Solange sie hier drin war, würden die anderen eben warten müssen. Wenn sie gnädig war, würde sie sich auch beeilen. Wobei die Männer wohl eh noch schliefen, schließlich gab es nicht viel zu tun, wenn sie mehrere Tage an einer Insel vor Anker lagen.
 

Die junge Frau legte ihr Handtuch in Reichweite und stellte sich voller wohliger Erwartung unter die Dusche. Natürlich entfuhr ihr ein Quietschen, als eiskaltes Wasser aus dem Duschkopf schoss. Keuchend blieb sie stehen und drehte hastig an dem Temperaturregler. Dabei stand der bereits auf warm. Aber anscheinend musste das Wasser sich erst aufheizen. Nach einer Minute leiden unter dem kalten Wasser, war die Navigatorin immerhin wach. Und so langsam wurde das Wasser auch wärmer.
 

Frisch geduscht verließ sie das Badezimmer wieder und staunte nicht schlecht, dass doch bereits drei andere Mitglieder der Mannschaft vor der Tür gewartet hatten.
 

„Guten Morgen.“, grüßte sie fröhlich und ignorierte die fragenden Blicke.
 

Im Speisesaal war bereits ein Teil des Frühstücks fertig und Nami erbot sich, bei den letzten Handgriffen zu helfen, doch der Koch wimmelte sie freundlich ab. Er sagte ihr, dass sie sich ruhig schon setzen und essen könnte und brachte ihr auch gleich ein Glas frisch gepressten Orangensaft. Extra nur für sie.
 

„Oh, danke das ist sehr lieb.“, meinte Nami nur und sah dem Mann dabei zu, wie er sich schüchtern den Kopf rieb und etwas nuschelte, was sich stark nach ‚Nicht der Rede wert‘ anhörte. Dann wuselte er auch schon verlegen weiter.
 

Nach und nach trudelten immer mehr Mitglieder der Heartpiraten ein. Manche sahen noch mehr oder weniger munter aus, während andere definitiv nicht genug schlaf bekommen hatten. Oder vielleicht waren sie auch einfach noch nicht im Badezimmer gewesen.
 

Nami beobachtete halb belustigt und halb traurig, wie sie alle einen großen Bogen um ihren Tisch machten. Keiner wollte sich zu ihr setzen. Ob es nun daran lag, dass sie sie nicht kannten oder lieber nichts mit ihr zu tun haben wollten, dass konnte sie nicht beurteilen. Erst als Bepo und Jean Bart den Raum betraten und sich ihre Teller mit Essen beladen hatten, bekam Nami Gesellschaft.
 

„Guten Morgen.“, grüßte sie auch die beiden und versuchte sich ihre Erleichterung darüber, nicht mehr allein zu sein, nicht anmerken zu lassen.
 

Von Bepo erhielt sie ein Nicken als Antwort. Der Bär war sonst schon nicht der gesprächigste, aber an den vergangenen Tagen hatte er die ersten zwei Stunden des Tages auch nicht gesprochen, also ließ sich die Navigatorin davon nicht beunruhigen.
 

„Guten Morgen.“, gab Jean Bart zurück. Offenbar hatte er bemerkt, was die Orangehaarige vorhin noch beschäftigte, denn er sprach gleich weiter: „Mach dir wegen der Anderen keine Gedanken. Sie sind einfach nur zu schüchtern dich direkt anzusprechen. Schließlich hatten sie noch keine Gelegenheit dich näher kennen zu lernen.“
 

„Dann ist ja gut. Ich hatte schon Angst ich wäre jetzt eine Geächtete oder sowas.“
 

„Ach was. Im Zweifel sind immer noch Bepo und ich da. Und Sachi und Penguin werden es sich sicherlich auch nicht nehmen lassen, mit dir zu frühstücken.“, sagte der riesige Mann und wandte sich dann seiner Mahlzeit zu.
 

In der Tat gesellten sich nach einigen Minuten auch die beiden anderen Mitglieder der Hearts zu ihnen. Da Nami sich nur an einen kleinen Tisch gesetzt hatte, war dieser jetzt voll, denn schließlich nahmen Bepo und Jean Bart ein wenig mehr Platz ein, als normale Menschen. Es wirkte sogar ein wenig komisch, wie winzig normales Besteck in den Pranken dieses großen Mannes wirkte.
 

Mit einem Mal verstummten das andauernde Gemurmel und das Klirren von Besteck und Tellern. Als Nami aufsah, wusste sie auch sofort, weshalb. Law stand in der Tür und bedachte ihren kleinen Tisch in der Ecke mit einem komischen Blick. Es war schwer zu sagen, was ihm dabei durch den Kopf ging. Dann jedoch wandte sich der Kapitän ab und schlenderte hinüber zu dem Essen.
 

„Ohoh.“, äußerte sich nun Bepo zum ersten Mal an diesem Tag. Er zog ein wenig seine kleinen, flauschigen Ohren an und widmete seine Aufmerksamkeit dann allein auf seinen Teller.
 

Nami blickte Penguin fragend an, der nur mit dem Kopf schüttelte. Nachdem sie den Blick noch einmal an ihrem Tisch hatte schweifen lassen, war klar, dass sie von keinem die Antwort bekommen würde, was das alles zu bedeuten hatte.
 

Natürlich war ihr klar, dass Law sie gesehen hatte und das es ihm sicherlich nicht gefiel, dass sie hier hinten alle an einem Tisch hockten. Der Kapitän war es normalerweise gewohnt umgeben von seinen engsten Vertrauten zu speisen.
 

Vielleicht lag es also daran. Vielleicht passte es ihm auch nicht, dass sie Nami Gesellschaft leisteten. Konnte er wirklich so kleinlich sein? Wenn die Navigatorin so darüber nachdachte, brachte sie mit dem Namen Trafalgar Law vor allem eines in Verbindung: eine lockere Haltung. Er ließ sich nur schwer provozieren und behielt eigentlich immer einen kühlen Kopf. Das dieser Mann sich also nicht so wie immer verhielt, konnte nur einen Grund haben. Nami selbst.
 

Vielleicht war der Blick also nur allein für sie bestimmt gewesen. Auch wenn sie nicht wusste, womit sie ihn verdient hatte. Schließlich hatte er sie wie den letzten Dreck behandelt, ihrer Meinung nach, rechtfertigte sowas eher böse Blicke.
 

Da Nami die Stimmung am Tisch nicht länger aushielt, stand sie auf und brachte ihren Teller weg. Law war gerade fertig geworden mit seiner Frühstücksauswahl und konnte gern ihren Platz einnehmen. Es war ja nicht auszuhalten, wie die Jungs alle auf ihren Teller starrten und sich klein machten, ganz so als fürchteten sie, mit einem Schlag in den Nacken, gerügt zu werden.
 

Die junge Frau entschied sich, dass sie wohl die Chance nutzen sollte, während alle anderen noch aßen, ein wenig die Sonne zu genießen. Auf dem Deck angekommen streckte sie sich erst einmal ausgiebig und stand dann einfach eine Zeit lang mit ausgebreiteten Armen und geschlossenen Augen da. Die Luft war heute weniger schwül, als noch am Vortag und von daher war es wahrscheinlich, dass es heute trocken bleiben würde.
 

Nami schlug die Augen wieder auf und wandte sich der Stadt zu. Mit den Armen auf die Reling gestützt stand sie da und beobachtete ein wenig das Treiben im Hafen. Die Handelsschiffe wurden be- und entladen und einige Fischer bereiteten sich auf einen langen Tag auf See vor. Das Geräusch von Schritten auf dem Landesteg ließ Nami jedoch gespannt aufhorchen.
 

Sie beugte sich ein wenig weiter über die Reling und sah eine Frau, die genau auf die Death zu steuerte. Auch wenn Nami wusste, dass man nicht vorschnell urteilen sollte, mochte sie diese Frau schon aus Prinzip nicht. Sie konnte nicht genau sagen woran das lag. Na gut, die superknappe Hotpants und das Stück Stoff, was wohl sowas wie ein Top der wirklich kurzen Sorte darstellen sollte, trugen nicht dazu bei, dass diese Frau ihr sympathischer wurde.
 

Natürlich kleidete sich Nami auch gern freizügiger und diese Frau konnte es sich auch leisten, aber immerhin versuchte die Navigatorin dabei nicht… billig auszusehen. Eine Fähigkeit, die dieser Fremden wohl nicht gegeben war. Denn die Kombination von einem schief sitzenden, zerzausten Pferdeschwanz, diesen superknappen Klamotten und Motorradstiefeln, schien einfach nur zu schreien: Nimm mich, ich bin zu haben.
 

Trotz allem bemühte sich Nami ein freundliches Gesicht aufzusetzen und lächelte die Frau an, als sie auf dem Deck der Death angekommen war.
 

„Hallo. Wollen sie etwas Bestimmtes?“, fragte Nami die Brünette.
 

„Ja, ich will zum Käpt´n.“, erwiderte die Frau, während sie laut schmatzend auf einem Kaugummi kaute. Eine wirklich Nerv tötende Angewohnheit. Dazu kam, dass sie mit ihren Fingern die Spitze ihres Pferdeschwanzes aufwickelte und dabei ihren deutlich abwertenden Blick an Nami hoch und runter schweifen ließ.
 

„Was ham sie denn hier zu suchen?“, fragte die Braunhaarige nun Nami.
 

„Ich bin ein Gast auf diesem Schiff.“, gab Nami knapp zurück.
 

„Ah, okay.“ Erneut wurde Nami ein abfälliger Blick zu teil.
 

„Dann kommen sie mal mit, ich bring sie zum Käpt´n.“
 

Wie erwartet, war Law noch im Aufenthaltsraum und saß tatsächlich auf dem Platz den Nami freigegeben hatte. Auch jetzt verstummten mit einem Mal alle Gespräche. Diesmal lag es allerdings an der fremden Frau im Türrahmen. Es dauerte nur einen Moment und dann machte es bei jedem Mann im Raum – mit Ausnahme von Bepo natürlich – Klick und die Botschaft, die von der Brünetten ausging, ob sie nun beabsichtigt übermittelt wurde oder nicht, war angekommen. So mancher hatte jetzt ein erwartungsvolles Grinsen auf den Lippen.
 

Nami musste sich zusammenreißen, damit sie nicht laut damit herausplatzte, dass sie alle ihre Glubschaugen wieder einsetzen sollten. Sie räusperte sich und wandte sich an Law.
 

„Käpt´n diese Frau hat nach ihnen gesucht.“, sagte sie und bemühte sich nicht darüber nachzudenken, was diese Frau alles für Law zu ‚tun‘ gedachte.
 

„Ah ja. Gut das sie hier sind.“, sagte der Schwarzhaarige und erhob sich.
 

„Du brauchst mich nich zu siezn. Kannst mich einfach Candy nennen.“
 

Nami gelang es nicht, ihr Schnauben zu unterdrücken. Das war ja wirklich ein Name wie von einer Prostituierten. Wer war denn nur so grausam und nannte sein Kind Candy?
 

„Wasn mit dir los? Hast du n Problem?“, meinte Candy und ließ zum dritten Mal einen nicht grade höflichen Blick über Nami wandern.
 

Die Navigatorin hob abwehrend die Hände und verkniff sich ein Grinsen. Sie würde hier keinen Streit beginnen. Nachher würde Law sie noch auf dieser Insel sitzen lassen, weil sie sich auf seinem Schiff nicht benahm.
 

„Alles bestens Candy.“, sagte sie nur und schlenderte durch den Raum, um sich erneut auf ihrem Frühstücksplatz nieder zu lassen, da Law inzwischen bei der Braunhaarigen stand.
 

Auch Law warf Nami nun erneut einen bösen Blick zu, bevor er mit Candy zusammen den Gang hinunter verschwand.
 

Nami konnte nicht anders und musste einfach los prusten. Alle anderen am Tisch sahen sie komisch an, bis sie sich erklärte.
 

„Candy? Wie kann man nur Candy heißen?“, kicherte sie.
 

„Ich finde Candy ist ein hübscher Name.“, verteidigte Penguin die Brünette.
 

„Naja, ich fand sie sah ein bisschen aus wie eine…“, meldete sich nun Jean Bart zu Wort, schien jedoch nicht sicher, ob er seinen Satz beenden sollte.
 

„Wie eine Nutte.“, sagte Nami und nahm dem ehemaligen Piratenkapitän die Entscheidung ab.
 

„Na das ist vielleicht ein bisschen hart ausgedrückt.“, sagte Sachi und sein Blick verweilte immer noch auf der Tür, wo Candys Hintern mit einem ordentlichen Hüftschwung verschwunden war.
 

„Ich habe das Gefühl du bist ein bisschen voreingenommen, mein Lieber.“, meinte die Navigatorin und folgte Sachis Blick zur Tür, „Wie auch immer, weiß einer von euch, was sie hier will?“
 

„Sie muss die Mechanikerin sein.“, sagte Bepo.
 

„Wie bitte?“, Nami fiel förmlich aus allen Wolken, „Die soll genug Grips haben, um das U-boot wieder zum Laufen zu bringen?“
 

„Anscheinend hat sie das. Aber vielleicht kennt sie sich auch einfach nur mit schmutziger Arbeit aus.“, scherzte Jean Bart und Nami musste sofort wieder los prusten.
 

„Okay. Mir soll es recht sein, solange sie das U-boot wieder flott bekommt, sag ich nichts mehr gegen ihren Namen.“, sagte Nami, „Was habt ihr eigentlich heute so vor?“
 

„Oh, wir wollten uns mal in der Stadt umsehen, vielleicht ein paar Sachen kaufen und so. Und heute Abend wollen wir mit ein paar anderen Jungs in eine Bar. Willst du vielleicht mit kommen?“, meinte Sachi und schaffte es sogar seinen Blick von der Tür abzuwenden. Immerhin hatte er noch nicht gesabbert.
 

„Klar, heut Abend komme ich gern mit. Ich denke ich werde mir den Tag mit shopping vertreiben.“, antwortete Nami und es kam ihr auch gleich ein Gedanke, „Wo ist eigentlich das Geld, dass ich noch bei mir hatte, als ihr mich gefunden habt?“
 

„Oh das hab ich für dich aufbewahrt.“, sagte Bepo und er wirkte ein wenig Schuldbewusst, weil er ihr das Geld bisher noch nicht wieder gegeben hatte.
 

„Kein Problem Bepo.“, sagte Nami freundlich, dann wandte sie sich allerdings Penguin zu, „Du schuldest mir übrigens noch Zehntausend Berry.“
 

„Was? Wofür?“, doch sobald er die Frage ausgesprochen hatte, kroch ihm eine verdächtige Röte ins Gesicht. Es war ihm anscheinend wieder eingefallen, warum er ihr Geld schuldig war.
 

„Ich seh schon, ich brauche dir nicht mehr auf die Sprünge zu helfen.“, erwiderte Nami mit einem typischen Grinsen und strecke fordernd ihre Hand aus. Ohne Widerworte holte Penguin sein Portemonnaie hervor und gab Nami das Geld. Bepo versprach Nami ihr Geld aus der Kajüte zu holen und es ihr zu ihrem Zimmer zu bringen. Als das geklärt war, stand die junge Frau auf und verabschiedete sich von den Jungs.
 

Sie wollte sich jetzt noch die Kiste mit den Klamotten aus der Kapitänskajüte holen um sich umzuziehen und dann würde sie sich in der Stadt nach Boutiquen umsehen.
 

Zielstrebig ging sie zu Law Kajüte und klopfte an. Es kam keine Antwort, also öffnete sie vorsichtig die Tür. Es war nichts vom Käpt´n zu sehen und so trat sie ganz ein und steuerte auf die Truhe in der Ecke zu.
 

Dann jedoch erregte ein Geräusch aus dem Badezimmer ihre Aufmerksamkeit. Es hörte sich an wie ein Stöhnen. Hatte Law sich verletzt? War er krank? Behutsam trat Nami näher an die leicht geöffnete Tür und drückte sie noch ein wenig weiter auf.
 

Law war ganz offensichtlich nicht verletzt, er war nur grade dabei Candy ausgiebig auf dem Badezimmerboden zu vögeln. Wie hatte sie auch nur diesen naiven Gedanken fassen können? Verletzt...Von wegen.

Ohne ein weiteres Wort, drehte sich Nami um und ging. Sie ließ die Truhe, Truhe sein und stolzierte gradewegs zurück in den Aufenthaltsraum.
 

Bepo, der anscheinend schon bei Namis Zimmer gewesen war, kam kurz nach ihr in den Raum. Dankend nahm sie ihm das Geld ab. Sie sah, wie Jean Bart sie fragend musterte und bemerkte erst dann, dass sie am ganzen Leib zitterte. Nachdem sie einen Moment in sich hinein gehört hatte, stellte sie befriedigt fest, dass es vor Wut war. Das war gut. Zumindest war es besser, als wenn sie nun angefangen hätte Rotz und Wasser zu heulen.
 

„Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich jetzt in die Stadt gehe.“, sagte Nami und da Jean Bart sie immer noch mit hochgezogenen Augenbrauen ansah, fügte sie noch hinzu: „Candy ist übrigens doch eine Nutte.“
 

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Nami machte kehrt und verließ den Raum so schnell wieder, wie sie auch gekommen war. Für sie gab es im Moment nur eine einzige Lösung für ihr Gefühlschaos. Shopping! Natürlich würde das keines ihrer Probleme tatsächlich lösen, aber immerhin würde es sie ablenken, sie würde Spaß haben und sie würde die Leute in Grund und Boden fleischen.
 

Außerdem konnte es nicht schaden, wenn sie ein wenig unter andere Menschen kam. Es konnte schließlich nicht angehen, dass sie innerhalb nur weniger Tage so von Law eingenommen war. Da lief definitiv etwas nicht richtig bei ihr.
 

Es war doch auch Laws gutes Recht mit anderen Frauen zu schlafen. Sie waren nicht zusammen oder sowas, natürlich hatte Nami den Eindruck gewonnen, das mehr zwischen ihnen war, als bloßer Sex, doch da hatte sie sich ja offensichtlich getäuscht! Zumindest, was die Sichtweise des schwarzhaarigen Kapitäns betraf.
 

Wutschnaubend hängte Nami einen Kleiderbügel zurück auf seinen Ständer. Energisch griff sie nach dem nächsten Teil, welches sie interessierte. Was sie am meisten bei der ganzen Sache wurmte, war ihre eigene Blödheit. Sie kannten sich grade mal wenige Tage und selbst von Laws Crew waren so manche Andeutungen gekommen, dass er öfters mal Frauen aufgabelt, um sich mit ihnen zu amüsieren. Wieso hatte sie also nicht mit dem Zufrieden sein können, was sie von ihm bekam?

Immerhin hatte sie auch nichts anderes gewollt, als zwanglosen Sex. Sicherlich, war es unerwartet leidenschaftlich zwischen ihnen geworden, doch warum hatte sie sich gleich Hals über Kopf verlieben müssen?
 

Die Navigatorin packte einen Haufen Klamotten, der dazu auserkoren war, anprobiert zu werden und schleppte sie in eine der Umkleidekabinen. Nach den ersten paar Teilen, die sie angezogen hatte, verfiel sie jedoch wieder ins Grübeln. Es half doch alles leugnen nichts, sie war verletzt worden. Sie hatte mit dem Feuer gespielt und sich ziemlich heftig verbrannt. Vielleicht lag es daran, dass sie in Law eine Art Verbündeten gesehen hatte.
 

Schließlich war er während der großen Schlacht vor zwei Jahren, Ruffy zur Hilfe geeilt. Und jetzt hatte er auch ihr geholfen, obwohl das wohl eher dem Umstand geschuldet war, dass er sie ziemlich scharf fand und sich ihm ein wunderbarer Weg bot, sie in sein Bett zu kriegen, wenn er sie auflas und verarztete.
 

Tränen sammelten sich in Namis Augen, während sie sich in dem großen Spiegel, an der Wand der Umkleide betrachtete. Diesmal konnte sie nicht sagen, welches ihrer Gefühle die Oberhand hatte, sie war traurig und zugleich auch wütend, inzwischen allerdings auf sich selbst. Gleichzeitig fühlte sie sich enttäuscht, sowohl von sich selbst, als auch von Trafalgar Law.
 

Vielleicht hatte sie wirklich zu viel in seine Gutmütigkeit hinein interpretiert. Zu viele Gefühle, die nicht da waren. Dabei hatte er sie doch so liebevoll, aus heiterem Himmel geküsst! Zumindest hätte sie noch darauf gewettet, dass er ganz nett war, hilfsbereit war er wohl nur, wenn es ihm in den Kram passte. Aber anscheinend, hatte Law in ihr auch nicht mehr als ein hübsches Mädel gesehen.
 

Wie so oft. So oft hatte sie sich auf kleine Flirts und Affären eingelassen. Natürlich immer nur, wenn es grade passte und so, dass ihre Crew es nicht mitbekam oder darin verwickelt wurde. Doch es war immer das Gleiche gewesen, alle hatten in ihr nur die wunderschöne Frau gesehen, die sie natürlich auch war – aber nicht das kleinste Bisschen mehr. Bisher hatte es ihr auch nichts ausgemacht, denn schließlich hatte sie immer genug emotionalen Abstand zu den Männern halten können. Sie hatte kaum einen von ihnen ein zweites Mal gesehen. Mit Law hingegen hatte sie inzwischen mehrmals geschlafen und gesehen hatte sie ihn Tag und Nacht.
 

Frustriert betrachtete Nami sich im Spiegel. Natürlich war sie unglaublich hübsch. Sie konnte den Neid so mancher Frau durchaus verstehen. Sie hatte lange Beine, große Brüste, einen flachen Bauch und eine schmale Taille. Ihre Haut war leicht gebräunt von der Sonne und ihre inzwischen langen Haare flossen in sanften Wellen ihren Rücken hinab. Und für all das tat sie nicht einmal wirklich etwas. Doch ihr Aussehen half ihr auch nicht dabei, den einzigen Mann, in den sie sich anscheinend verliebte, bei sich zu halten. Sich jeden weiteren Gedanken in diese Richtung verbietend, fing sie endlich wieder an die Sachen weiter zu probieren, schließlich wollte sie sich eigentlich ablenken und nicht grübeln.
 

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Nach einer mehr als großen Shoppingrunde hatte Nami sich in einem Café eine Pause gegönnt. Bei einem Milchkaffee und einem Stück Erdbeerkuchen war sie gedanklich doch nochmal die Ereignisse des letzten Tages durchgegangen.
 

Natürlich musste sie sich selbst eingestehen, dass sich irgendwie seit dem Kuss in der Buchhandlung, Gefühle für den Schwarzhaarigen Kapitän der Heartpiraten in ihr breit gemacht hatten. Doch innerhalb kürzester Zeit war es diesem Mann bereits gelungen, darüber zu latschen und sie mit Füßen zu treten. Dass sich Law in diesem Moment vermutlich zu einer zweiten Runde Bettsport mit Candy – wie sehr sie diesen Namen doch verabscheute – aufraffte, war nicht einmal das Schlimmste für sie.
 

Obwohl sie unglaublich wütend war, konnte sie seine Reaktionen auch verstehen. Er war genauso von Gefühlen überrascht worden, wie sie selbst und er war anscheinend keineswegs bereit sie sich einzugestehen, deshalb suchte er sein Heil in der Flucht und stieß Nami von sich. Gleichzeitig versuchte er sich mit dieser Mechanikerin abzulenken und sich einzureden, dass alles beim Alten wäre und er immer noch ein Aufreißer sei.
 

Doch dass sie sein Verhalten verstehen konnte, hieß noch lange nicht, dass Nami bereit war, einfach darüber hinwegzusehen, wie bei einem Kind, das kurz einmal ungezogen war. Er war verdammt nochmal ein erwachsener Mann, er war Kapitän einer Piratenbande und war nicht in der Lage, mit dieser Situation vernünftig umzugehen?!
 

Doch die Navigatorin war sich nicht sicher, ob sie selbst so viel besser mit dem ganzen klar kam. Schließlich hatte sie ebenso die Flucht nach vorn angetreten, als sie sofort auf ein eigenes Zimmer bestanden hatte. Gewiss war sie verletzt gewesen, vor allem, weil er ihr gegenüber so grob gewesen war, doch wäre es nicht vielleicht bereits da besser gewesen, zu reden? Andererseits, hatte sie versucht ein Gespräch zu beginnen, was dazu führte, dass er sie zunächst verführte und dann rausschmiss.
 

Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Egal ob sie sich mit Law wieder versöhnte oder nicht, sie würden früher oder später getrennte Wege gehen, sie gehörten zu unterschiedlichen Banden und waren beide an diese gebunden. Es würde für sie niemals eine gemeinsame Zukunft geben, also wieso hatten sie sich dann überhaupt verliebt? Sicherlich wäre es am besten, wenn sie Law nicht mit irgendwelchen Verpflichtungen oder Ansprüchen kam, sie hatte im Grunde genommen sowieso keine, schließlich waren sie sich beide zu Beginn ihrer Liaison einig gewesen, dass sie erwachsen waren und wussten, was sie wollten.
 

Doch keiner von ihnen hatte ahnen können, dass sich ihre Wünsche so schnell verändern würden. Sie war erst wenige Tage bei den Heartpiraten, dass musste sie sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, denn ihr selbst kam es viel länger vor, was gewiss daran lag, dass sie emotional so eingebunden war. Nicht nur, dass sie auf einmal allein war, ohne ihre Freunde, sie sollte auch noch einfach so, einer anderen, eigentlich fremden Piratenbande vertrauen und dazu kam noch diese Gefühlssache mit ihr und Law, die eigentlich keine Gefühlssache sein sollte. Nami fühlte sich bereits vom darüber nachdenken geschlaucht, kein Wunder also, dass sie das Gefühl hatte, schon mindestens eine Woche auf der Death zu sein.
 

Sie wollte sich nicht weiter den Kopf zerbrechen. Entschlossen stand sie auf und setzte ihre Shoppingtour durch die Stadt fort, obwohl sie bereits unzählige Tüten um sich versammelt hatte.
 

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Es war bereits später Nachmittag, als Nami auf dem Deck der Death stand und unsicher den Eingang beäugte. Unsicher war sie sich jedoch nicht wegen Law, im Gegenteil, je länger sie beim shoppen darüber nachgedacht hatte, desto klarer war ihr geworden, dass sie sich einfach ganz normal verhalten sollte. Sie würde einfach versuchen an diesem Abend Spaß mit den Jungs zu haben, egal ob Law da sein würde oder nicht, sie würde sich davon nicht ablenken lassen.
 

Ihre Unsicherheit rührte eher daher, ob sie das riesige Bündel, welches sie hinter sich her schleifte durch die Tür und die engen Gänge des U-bootes bekommen würde. Sie war sich da nicht so ganz sicher und dabei waren das gar nicht alle Sachen, die sie an diesem Tag gekauft hatte. Unterwegs war sie nämlich bereits Penguin, Shachi und Bepo begegnet und hatte ihnen ihren bisherigen Einkauf aufs Auge gedrückt. Die Jungs hatten sich heldenhaft der Queste des Fräuleins angenommen. Sie hatten sich beinahe darum gerissen, wer nun mehr von den Tüten tragen könnte, außer Bepo, der hatte unbeteiligt daneben gestanden und nicht gewusst, wieso sie solch einen Trubel veranstalteten.
 

Bevor sie jetzt jedoch noch weiter hier vor der Tür rumstand, beschloss Nami einfach ihr Glück zu versuchen. Die Ausmaße des Bündels waren ehrlich gesagt etwas zu groß für die Tür, doch mit viel Geduld und einer Menge Quetschen schaffte sie es durch die Gänge und bis zu ihrem Zimmer. Dort angekommen verstaute sie erst einmal die ganzen Sachen, mehr schlecht als recht, in einem Kleiderschrank, der definitiv nicht für Frauen gemacht war, da nicht einmal die Hälfte der Klamotten hinein passte. Also musste auch hier etwas gestopft werden. Am Ende sah der Schrank aus, als würde er jeden Augenblick platzen, doch das war nichts neues für Nami, komischerweise sahen Kleiderschränke bei ihr immer so aus.
 

Lediglich ein Teil ihres Einkaufs lag noch auf dem Bett, es sollte ihr Outfit für den Abend sein. Ein schwarzes, kurzes Etuikleid, welches oben am Kragen mit transparentem, in Falten gelegtem Stoff abgesetzt und unterhalb des Pos etwas geschlitzt war, damit man sich besser darin bewegen konnte. Dazu würde sie nur schlichte, schwarze Schuhe und ihren Schmuck tragen.
 

Nachdem Nami noch einmal unter die kalte Dusche gehüpft war - nicht ohne ein Paar Jungs von der Mannschaft den Kopf zu verdrehen, als sie nur mit ihrem knappen Handtuch bekleidet über den Flur, zurück zu ihrem Zimmer, tapste - begann sie damit sich für den Abend fertig zu machen. Sie benutzte eigentlich nur selten Make-up und dergleichen, doch heute hatte sie mal Lust dazu. Sie redete sich während der ganzen Prozedur ein, dass dieser Wunsch nichts damit zu tun hatte, Law zu zeigen, was ihm entging wenn er sich auf Candy einließ.
 

Als sie fertig war, warf sie noch einen Blick in den Spiegel. Ihre Haare hatte sie leicht hochgesteckt, so dass sie ihr immer noch auf den Rücken fielen. Ihr Make-up hatte sie nur dezent gewählt, ein wenig Lidschatten betonte ihre Augen, ebenso wie ein wenig Kajal und Wimperntusche, dazu etwas Lippenstift in einem schimmernden Rosa. Insgesamt gefiel sie sich sehr gut, sie war gespannt, was die Jungs dazu sagen würden oder auch eher nicht in der Lage wären zu sagen.
 

Nami machte sich auf in den Speisesaal, um dort auf Bepo, Shachi, Penguin und Jean Bart zu warten. Sie hatten beschlossen, gemeinsam zu der Bar zu gehen, die sie für den heutigen Abend als Partyschauplatz auserkoren hatten.
 

Als sie im Speisesaal angekommen war, befand sich außer ihr noch keiner dort, also ließ sie sich in einer der Sitzecken nieder und sah sich gelangweilt um, als ihr Blick auf ein Buch fiel, welches zwei Tische weiter lag, stand sie auf und holte es sich, um irgendwie die Zeit zu vertreiben. Sie wusste nicht wie lange sie bereits gewartet hatte, doch als die Tür geöffnet wurde und sie von dem Buch aufsah, standen die Jungs vor ihr.
 

„Himmel…“
 

„Du…du…“, stotterte Penguin.
 

„Was denn?“, meinte Nami nur zuckersüß in ihrem besten Unschuldston und legte das Buch beiseite. Es gab nicht besseres um das Ego ein wenig zu stärken, als Männer die nicht einen Ton aus dem Mund bekamen, sobald sie einen erblickten.
 

„Ich denke die zwei wollen sagen, dass du einfach spitze aussiehst.“, erbarmte sich nun Jean Bart zu einer Antwort und hielt der Navigatorin die Hand hin, um ihr beim Aufstehen behilflich zu sein.
 

„Danke Jungs.“, sagte die Orangehaarige und ergriff die Hand um sich daran hoch zu ziehen.
 

Shachi und Penguin glühten im ganzen Gesicht, während sie immer wieder ihren Blick an Namis Körper auf und ab gleiten ließen. Die junge Frau wandte sich zu den beiden um und schnipste einmal kurz mit den Fingern vor ihrem Gesicht.
 

„Kommt schon, ich denke wir wollen los?! Ihr habt noch den ganzen Abend Zeit mich anzusehen, wenn euch danach ist, also lasst uns gehen.“
 

Nami drehte sich um und ging langsam auf den Ausgang zu, Jean Bart und Bepo folgten ihr sofort, Bepo verstand eh nicht ganz weshalb sich Shachi und Penguin so komisch benahmen. Gleichzeitig schüttelten die beiden zurück gebliebenen ihre Köpfe, in der Hoffnung ihre Gedanken wieder auf die wichtigen Dinge wie Laufen oder Atmen zu konzentrieren und machten sich auf den Weg, den anderen Dreien zu folgen.
 

Wie nicht anders zu erwarten, war die Bar in der sie den Abend verbringen wollten bereits proppenvoll. Laute Musik dröhnte aus der einen Ecke von einer Band die gerade spielte, vor ihnen war sogar noch ein wenig Platz zum tanzen, doch die meisten Leute drängten sich an der Bar aneinander oder quetschten sich an die bereits überfüllten Tische. In einer Ecke jedoch, genau gegenüber der Band und mit guter Sicht über den ganzen Raum, saßen schon die anderen Mitglieder der Heartpiraten. Dies schien auch die einzige Sitzgruppe zu sein, die nicht wegen Überfüllung geschlossen gehörte, alle hatten sich bequem hingelümmelt, allen voran natürlich Käpt´n Trafalgar Law, der cool wie immer mit übereinander geschlagenen Beinen und auf der Rücklehne abgestützten Armen dasaß und alles zu überblicken schien.
 

Er musste gesehen haben, dass sie mit Bepo und den anderen die Bar betreten hatte, doch Law zeigte keinerlei Reaktion, als sie sich der Nische näherten. Erst als sie vor dem Tisch standen betrachtete er sie und richtete das Wort an seine Mannschaft:
 

„Ich hatte euch früher erwartet, setzt euch.“, daraufhin wandte er sich an die Bedienung, „Hey wir brauchen hier Nachschub, bringen Sie uns mehr Bier, Miss.“
 

Irgendwie hatte Nami den Eindruck, dass der Kapitän bereits das eine oder andere Bier getrunken hatte bevor sie hier eintrafen und die Blicke seiner Crew ließen darauf schließen, dass es nicht sein übliches Verhalten war. Bepo machte nun Anstalten sich zu setzen, natürlich neben Law und auch die anderen suchten sich Plätze. Die Navigatorin der Strohhüte nahm an, dass es besser wäre etwas Abstand zu Law zu halten, deshalb ließ sie sich am Rand der Bank, neben Jean Bart nieder.
 

Bald kam das bestellte Bier, jemand holte Karten hervor und es wurden auch gleich ein paar Runden gespielt. Währenddessen unterhielt sich Nami mit ein paar der Jungs, die auf der anderen Seite des Tisches saßen und ebenfalls keine Lust hatten beim Kartenspiel mitzumachen. Es wurden einige Abenteuergeschichten ausgetauscht und schon bald stellte sich heraus, dass auch die Heartpiraten einiges erlebt hatten. So waren sie auch schon einmal auf einem Skyisland gelandet und hatten natürlich auch Inseln befahren, die Nami bisher noch nicht kannte. Gelegentlich erwähnten sie auch Namen, die ihr aus Büchern bekannt waren und sie konnte sich dann davon überzeugen, ob die Angaben in den Büchern noch aktuell waren.
 

Natürlich kam das Gespräch dann irgendwann auch auf Enis Lobby und die zwei Jahre Pause. Von Enis Lobby erzählte Nami natürlich gern, die Frage nach den vergangenen zwei Jahren beantwortete sie lediglich mit Training. Sie wusste selbst noch nicht alles darüber, was ihre Crewmitglieder erlebt hatten und würde ihnen auch als erstes alles von ihrem eigenen Training erzählen wollen, deshalb ließ sie sich zu dem Thema nicht weiter aus, obwohl ihre Gesprächspartner immer wieder bettelten. Nicht wirklich genervt, aber doch von der Unterhaltung etwas ermüdet, sah sie sich in der Bar um.
 

Es waren inzwischen etwas weniger Leute da, es hatten sogar ein paar angefangen zur Musik der Band zu tanzen. Eigentlich war es eine Kneipe, wie es sie auf jeder anderen Insel der Grandline auch gab. Sie lag nahe am Hafen, hatte ein etwas zwielichtiges Erscheinungsbild und zog Piraten förmlich an. Nami konnte sogar an der Wand hinter dem Tresen Steckbriefe ausmachen. Man schien hier durchaus auf ‚hohen Besuch‘ vorbereitet. Sie ließ den Blick weiter schweifen und blieb an einem jungen Mann hängen, der sie ziemlich offensichtlich anstarrte. Als er bemerkte, dass sie ihn auch ansah, wurde er kurz etwas rot, bevor er aufstand und merklich um Selbstsicherheit bemüht zu ihrem Tisch herüber kam.
 

„Hey, du siehst aus als könntest du etwas Gesellschaft vertragen, willst du vielleicht tanzen?!“, meinte er und sah Nami mit einem Lächeln an, welches wohl charmant sein sollte.
 

Eigentlich wäre Nami auch gar nicht abgeneigt, wenn er auch nur halb so gut aussehen würde, wie der Mann, der ein paar Plätze weiter einen neuen Bierkrug in einem Zug leerte und noch dazu ein fähiger Kämpfer und gesuchter Pirat war. Doch aus Höflichkeit wollte sie nicht ablehnen, es kostete schließlich einiges an Mumm zu einem Tisch voller Männer herüber zu kommen und die einzige Frau entführen zu wollen. Also reichte sie ihm wortlos ihre Hand und ließ sich von ihm aufhelfen.
 

Während er sie zu der freien Fläche vor der Band führte, betrachtete sie ihn genauer. Im Grunde sah er durchschnittlich gut aus. Er hatte braune Haare und Augen, ein freundliches Gesicht und war etwa so groß wie sie mit ihren Absatzschuhen. Er trug keinen Schmuck und auch keine sichtbare Waffe. Ansonsten war er mit einer dunklen, langen Jeans und einem geöffneten Hemd bekleidet. Allerdings offenbarte das Hemd nur blasse Haut und kaum trainierte Muskeln, da war die Navigatorin andere Anblicke gewöhnt und das nicht nur, weil sie zuletzt mit dem besagten sexy Kapitän der Heartpiraten angebandelt hatte, selbst auf ihrem eigenen Schiff bekam sie nur top trainierte Männer zu sehen. Vielleicht war sie einfach zu verwöhnt, aber er würde, wenn sie auf einem ihrer ‚Beutezüge‘ wäre, nicht einmal einen zweiten Blick von ihr bekommen, geschweige denn, dass sie mit ihm tanzen würde.
 

Aber erstens war dies keiner ihrer Beutezüge, zumindest bisher nicht und außerdem konnte sie Law grade dabei beobachten sehr offensichtlich mit der Kellnerin zu flirten, also wollte sie sich etwas Spaß gönnen.
 

Zugegeben die Musik war zwar gut, aber dafür konnte ihr Gegenüber nur sehr notdürftig tanzen, da bewunderte sie seinen Mut, sie aufzufordern gleich noch mehr. Nami bewegte sich einfach locker im Takt der Musik und verzichtete darauf, Körperkontakt zu dem jungen Mann aufzubauen, da hatte sie eher Angst, dass er sie mit einem seiner wild wedelnden Arme erschlug. Doch der Braunhaarige schien das anders zu sehen, er ging in diesem Moment auf Tuchfühlung. Sofort konnte Nami seine Hände an einer Stelle spüren, die sicherlich nicht mehr mit Rücken zu bezeichnen wäre, während sein restlicher Körper sich augenblicklich an sie presste.
 

Obwohl ihr diese Situation mehr als unangenehm war, wollte sie ihn nicht vor allen bloß stellen, also wartete sie höflich, bis das Lied zu Ende war und entschuldigte sich dann damit, dass sie sicherlich am Tisch erwartet wurde.
 

„Ach was Schnecke, die sind alle beschäftigt und vermissen dich nicht.“ Da Nami sich bereits zum gehen gewandt hatte, konnte sie noch einen Blick auf die Crew erhaschen, bevor er sie wieder zurück zog und sie starrten alle auf die Navigatorin, soviel also zu nicht vermissen.
 

„Danke für den Tanz, aber ich würde gern wieder zu den Jungs gehen.“, meinte die junge Frau noch einmal mit etwas Nachdruck in der Stimme, wenn er so weiter machte, würde sie ihre Höflichkeit über Bord werfen und ihm einen saftigen Stromschlag verpassen.
 

„Aber mit mir wirst du sicherlich mehr Spaß haben heute Abend!“, entgegnete der Mann energisch und griff wieder nach ihrem Handgelenk um sie zu sich zu ziehen. Der Ruck der durch ihren Arm ging war durchaus heftig und sie hatte das Gefühl, dass sich der Kerl so langsam aber sicher in etwas hinein steigerte.
 

„Danke, aber so langsam vergeht mir der Spaß! Lass mich gefälligst los!“, zischte die Navigatorin und ihre Hand zuckte bereits in Richtung ihres Klimataktstocks.
 

„Gibt es hier etwa ein Problem? Nein?! Dann ist ja gut, komm Nami.“, ertönte auf einmal die Stimme von Penguin links neben ihr. Zusätzlich fühlte sie, wie sich ein Arm um ihre Schulter legte und sie vorsichtig ein paar Schritte zurück bugsierte, weg von dem Braunhaarigen. Ein Blick zu ihrer Rechten bestätigte, dass es Shachi war, der neben sie getreten war.
 

Plötzlich, bevor sie auch nur dazu kamen irgendetwas zu tun, hatte der junge Mann allerdings schon ein Messer gezogen und Penguin damit angegriffen. Ein tiefer Schnitt zog sich über dessen Unterarm, den er gehoben hatte, um sein Gesicht zu schützen.
 

Sofort herrschte Spannung in dem Raum, die komplette Mannschaft war nur eine Sekunde später auf den Beinen. Allerdings war das gar nicht mehr nötig, denn Shachi hatte den Typen bereits mit einem beherzten Kick durch die Wand bugsiert. Panisch schreiend sprangen nun die anderen Gäste auf und stürmten verängstigt auf den Ausgang zu. Nachdem die Meute Zeter und Mordio schreiend aus der Bar geflüchtet war, hatte auch der Barkeeper nach einem Blick auf die Steckbriefe erkannt, welche Kaliber in seiner Kneipe versammelt waren und folglich verdrückte er sich schnellstens durch die Hintertür.
 

Es herrschte Stille in dem nun fast leeren Schankraum, die Band war nämlich genauso getürmt.
 

„Es tut mir Leid Penguin…“, meinte Nami nur und wollte sich grade die Wunde näher besehen als Law dazwischen ging. Unsanft schubste er sie beiseite und widmete sich in aller Ruhe der Verletzung seines Crewmitgliedes.
 

„Das muss auf jeden Fall genäht werden. Bepo begleite Penguin zum Schiff, aber zuerst…“ Law verstummte und kramte in seiner Hosentasche, als er schließlich eine Mullbinde hervorzog, machte er sich daran die Wunde zu verbinden.
 

„Durch den vielen Alkohol verlierst du mehr Blut als normal, ich mache lieber einen Druckverband. Ihr könnt schon mal vor gehen zum Schiff, ich muss hier noch was klären…“, bei den letzten Worten verfinsterte sich der Blick des Arztes und er sah Nami böse an. Auch die Jungs schienen zu bemerken in was für einer Stimmung sich ihr Kapitän befand.
 

„Käpt´n das ist doch nicht ihre Schuld.“, versuchte Shachi auch sogleich zu schlichten.
 

„Genau, außerdem ist das doch echt nicht wild. Du weißt ich war schon viel schlimmer dran.“, meinte nun auch Penguin.
 

„Das ist sehr wohl ihre Schuld!“, knurrte Law und wandte sich dann direkt an Nami, „das ist genau der Grund, warum ich keine Frauen in der Mannschaft habe, ihr macht immer Probleme. Deinetwegen ist ein Mitglied meiner Crew verletzt.“
 

„Das sehe ich Law, das tut mir auch Leid und ich verstehe, dass es das Problem nicht gegeben hätte, wäre ich nicht dabei gewesen, aber…“, doch weiter kam sie nicht.
 

„Kein aber, es ist wie es ist. Ich hätte dich gar nicht erst mitnehmen sollen.“
 

„…Aber, ich bin durchaus in der Lage allein mit solch einer Situation klar zu kommen!“, beendete Nami ungerührt ihren Satz, „Ich hab mich Jahre lang mit solchen Kerlen rumgeschlagen, das schaff ich schon. Natürlich bin ich euch zwei trotzdem dankbar…“, fuhr sie an Penguin und Shachi gewandt fort.
 

„Das ändert nichts daran, dass du mir im Weg bist.“, entgegnete Law kalt, „seit du auf dem Schiff bist, läuft nichts so wie sonst. Am liebsten würde ich dich einfach hier lassen, aber ich habe deinem Käpt´n schließlich versprochen dich heil wieder zurück zu bringen.“
 

„Lüg dir doch nicht in die eigene Tasche.“, erwiderte Nami nun wütend und verletzt. Was glaubte er eigentlich ihr hier für alles Mögliche den schwarzen Peter zuschieben zu können?!
 

„Wie bitte?!“
 

„Du hast mich schon verstanden Law! Dass du irgendwie ein Problem mit mir hast, seit der Sache in der Buchhandlung hab ich schon gemerkt, aber versuch nicht mir die Schuld daran zu geben, dass du verwirrt bist.“
 

„Wovon redest du denn bitte?!“
 

„Stell dich doch nicht dümmer als du bist, erst küsst du mich in der Buchhandlung aus heiterem Himmel und dann stößt du mich einfach weg und angelst dir ‚Candy‘“, schrie Nami inzwischen reichlich zornig, „da sieht doch ein Blinder, dass du einfach die Flucht nach Hinten ergreifst.“
 

„Ich glaube du interpretierst da zu viel hinein.“
 

„Ach tue ich das?“
 

„Definitiv, oder glaubst du jetzt ich hätte mich unsterblich in dich verliebt? So naiv kannst du doch nicht sein oder?!“, knurrte Law.
 

„Das will ich auch gar nicht behaupten, aber erklär mir mal warum du mich einfach so geküsst hast, wenn da keine Gefühle im Spiel sind? Vergiss nicht, dass DU es warst, der MICH geküsst hat!“
 

„Ich hab dich schließlich auch gefickt!“
 

Kurz zuckte Nami bei seinen harschen Worten zurück, doch gerade als sie zu einer erneuten Erwiderung ansetzen wollte, ertönte ein schüchternes Räuspern. Die versammelte Mannschaft der Heartpiraten stand noch immer vor dem Ausgang der Kneipe und alle sahen mehr oder weniger verschämt umher. Sogar Penguin welcher sich seinen verletzten Arm hielt, sah mit offenem Mund zu ihnen herüber.
 

Ein Blick auf den blutgetränkten Verband an Penguins Arm reichte aus, um in Nami das schlechte Gewissen zu wecken, sie sollte hier nicht mit Law rumstreiten, er hatte einen seiner Freunde, den er verarzten musste. Kurzentschlossen packte Nami den Schwarzhaarigen und erstickte sowohl ihre, als auch seine weiteren Worte, in einem leidenschaftlichen Kuss.
 

Die Crewmitglieder liefen schlagartig rot an und wussten nun erst recht nicht mehr, wohin sie ihre Blicke wenden sollten. Doch Nami nahm ihnen die Entscheidung ab, indem sie sich einfach wieder von Law löste, nachdem sie noch einen kurzen Blick in seine grauen Augen riskiert hatte. Für einen Sekundenbruchteil wurde sein Gesichtsausdruck wieder weicher, doch nur um sich gleich darauf erneut zu verfinstern. Bevor er jedoch noch irgendwas sagen konnte, stolzierte die Orangehaarige einfach an ihm und der Mannschaft vorbei zur Tür. Sie stoppte noch mal kurz und drehte sich um.
 

„Das darf ich dann ja wohl auch, schließlich hab ich dich genauso gefickt!“, rief sie Law zu und verließ dann mit einem breiten Lächeln im Gesicht die Bar.
 

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Seine Faust krachte auf den nächstgelegenen Tisch und zertrümmerte diesen. Law war sauer. Jedoch nicht, wie er es gerade alle glauben machen wollte auf die Orangehaarige Schönheit, die vor wenigen Sekunden die Bar verlassen hatte; er war sauer auf sich selbst, weil er erneut seine Schwäche für diese Frau vor Augen geführt bekommen hatte.
 

Den ganzen Abend über hatte er sie nicht aus den Augen gelassen. Das war allerdings auch kein Wunder, so hinreißend wie sie ausgesehen hatte. Er wusste ehrlich nicht, was schlimmer wäre: Sie den ganzen Abend in diesem engen und kurzen Kleid zu sehen, ohne zu wissen, wie sie nackt aussah, oder aber, das Bild von ihrer entblößten Haut vor Augen zu haben, sobald man sie betrachtete. Er fand, dass es durchaus an Folter grenzte, zu wissen, dass sie genauso perfekt ohne Kleider aussah, wie man es sich bei ihrem Anblick heute Abend ausgemalt hatte.
 

Der Schwarzhaarige hatte sich kaum zwei Sekunden auf ein Gespräch konzentrieren können, ohne dass seine Gedanken zu ihr abschweiften und ganz genau das war sein Problem. Er war nicht so. Er war kein liebeskranker Trottel, der alles andere vergaß, sobald er seine Angebetete erblickte. Wenn überhaupt, dann war er es, der den Frauen die Köpfe verdrehte und sie dann eiskalt abblitzen ließ. Nur wieso ging es ihm mit dieser verfluchten Navigatorin anders? Weshalb konnte er sie nicht genauso abhaken?
 

Er wusste genau, dass sie Recht hatte mit ihrer Behauptung, von seiner Seite seien Gefühle im Spiel. Nach seinem Intermezzo mit Candy hatte er festgestellt, dass er unzufrieden war und das nachdem er gerade erst durchaus zufriedenstellenden Sex gehabt hatte. Als er sich also näher damit beschäftigt hatte, war ihm bewusst geworden weshalb er sich nicht besser fühlte. Candy war nicht Nami. Candy war eine Frau, wie er schon Unzählige zuvor getroffen hatte: Durchaus hübsch anzusehen, aber leicht zu haben und definitiv nicht allzu sehr mit Intelligenz gesegnet. Außerdem bemühten diese Frauen sich immer so darum, ihm unter allen Umständen zu gefallen, sobald sie ihn gesehen hatten.
 

Nami war definitiv anders! Allein schon ihre Begegnung vor einigen Tagen, als er sie verletzt gefunden hatte, bewies wie anders sie war. Kaum aus der Ohnmacht erwacht, kabbelte sie sich schon mit ihm. Genauso gefiel ihm, dass sie von ihren Fähigkeiten vollkommen überzeugt war. Ehrlich gesagt konnte sie sich das auch durchaus leisten, schließlich hatten selbst sie, unter Wasser, die Auswirkungen des von ihr vorausgesagten Hurrikans spüren können.
 

Insgesamt war Nami einfach eine starke Persönlichkeit, die sich nicht so leicht einkriegen ließ und sich auch nicht verbog um anderen zu gefallen, sie war einfach immer sie selbst und so wie sie war, gefiel sie ihm ausgesprochen gut. Doch davon mal abgesehen, musste er sich bereits jetzt eingestehen, dass er sie vermisste. Er vermisste es, wie sie morgens neben ihm im Bett lag und er vermisste ihren süßen Geruch nach Sonne, Meer und Orangen.
 

Außerdem konnte er mit ihr an seiner Seite, sehr viel besser schlafen. Er hatte so gut geschlafen wie lange nicht mehr, als sie die Nacht bei ihm verbracht hatte. Aber trotz allem wusste er auch genauso, dass sie keine Chance auf eine gemeinsame Zukunft hatten, sie würde ihren Käpt´n nicht verlassen und er selbst würde seinen Traum mit Sicherheit nicht aufgeben. Wenn er sich auf sowas wie eine Beziehung mit ihr einlassen würde, müssten sie diese getrennt verbringen, also hatte das alles eh keinen Sinn.
 

Erneut schlug er mit der Faust auf einen der Tische ein. Verdammt! Sie hatte sich in sein Herz geschlichen und sobald er sie wieder bei ihrer Crew abgegeben hätte, würde er selbst vermutlich noch mürrischer und launischer sein als zuvor. Schon allein der Gedanke, dass ein anderer Mann sie berühren oder küssen könnte, trieb ihn in den Wahnsinn. Wie sollte er es denn schaffen, ohne sie die Grandline zu besegeln und zu wissen, dass sie ebenfalls irgendwo dort draußen war und ihn vielleicht schon vergessen hatte. Law konnte einfach nicht anders, wenn er etwas ins Herz geschlossen hatte, dann war er sehr besitzergreifend und hing auch sehr an dieser Person. Bepo hatte er sich auch von niemandem nehmen lassen und den Bären kannte er bereits seit seiner Kindheit.
 

Nach einigen weiteren Minuten des stillschweigenden Nachdenkens, in denen sich auch keiner von seinen Jungs irgendwie einmischte, war Law bewusst, dass er diese Frau nie wieder vergessen würde. Er könnte es vielleicht leugnen, könnte seine Gefühle für sie versuchen mit Hass und Gewalt zu begraben, doch niemals könnte er sie wirklich vergessen oder aufhören sie zu lieben. Das war alles, was er gebraucht hatte. Diese Erkenntnis genügte dem pragmatischen Piraten: er würde sie immer lieben! Sobald er es sich selbst eingestanden hatte, fühlte er sich besser und er wusste auch, er wäre ab sofort nicht mehr so sehr von seinen Gedanken abgelenkt.
 

Jetzt musste er das mit Nami nur noch wieder einrenken. Er wusste, dass es wahrscheinlich nicht einfach werden würde. Schließlich hatte sie das mit Candy anscheinend mitbekommen. Auf der anderen Seite, wie sollte er ihr zeigen, dass er sie mochte, ohne ihr gleichzeitig bei ihrem bald bevorstehenden Abschied das Herz zu brechen? Ganz zu schweigen von seinem eigenen! Wenn er sie noch näher an sich ran ließ, dann war es nur eine Frage der Zeit, bis sie beide völlig unglücklich über die Situation sein würden. Was sollte er also tun?
 

Doch bevor er das mit Nami angehen konnte, hatte er noch andere Aufgaben. Es waren insgesamt nur einige wenige Minuten vergangen, seit die Frau seines Herzens die Bar verlassen hatte und doch wurde es dringend Zeit, dass er sich endlich um Penguins Wunde kümmerte. Als er sein Crewmitglied nun wieder betrachtete, sah er bereits ziemlich blass aus und auch der Druckverband schimmerte bereits verdächtig rot.
 

„Okay, lasst uns zurück zum Schiff gehen, wir müssen Penguin zusammenflicken.“, meinte Law, bevor er sich über den Bartresen lehnte und sich eine Flasche Schnaps angelte, mit der er sich dann zur Tür wandte.
 

Das war für seine Mannschaft das Zeichen zum Aufbruch. Shachi verschwand als Erster, er rannte beinahe aus der Bar. Dann begleitete Bepo Penguin zur Tür hinaus und Law folgte ihnen. Der Rest der Crew sah zu, dass sie alles was sie brauchen konnten einsammelten, angefangen bei den Flaschen an der Bar, bis hin zu den Bierfässern im Lager. Erst dann folgten sie ihrem Kapitän zurück auf Schiff.
 

~~~
 

Auf dem Rückweg zur Death versuchte Nami sich zusammen zu reißen. Schließlich hatte sie sich vor genommen, sich von ihren Gefühlen für Law zu distanzieren. Doch wie so oft, konnte man Gefühle nicht einfach abstellen, sobald sie einem lästig waren, das hatte sie vor wenigen Minuten wieder einmal bestätigt bekommen. Diese wenigen Augenblicke der Interaktion zwischen ihr und dem schwarzhaarigen Kapitän hatten völlig ausgereicht um sie an den Rand eines Nervenzusammenbruchs zu führen. Zuerst wieder diese Grobheit, mit der er sie behandelt hatte. Er hatte sie einfach so beiseite gestoßen. Dann hatte er sie angeschrien und ihr vorgeworfen, dass sie die Crew in Gefahr brachte. Um schließlich vollständig auf ihrem Herzen herum zu trampeln, hatte er ihr auch noch ins Gesicht gesagt, dass er sie am liebsten einfach auf der Insel zurück lassen wolle, dass er sie am besten sogar gar nicht erst mitgenommen hätte…
 

Sie wusste schon immer, dass Law ein geschickter Kämpfer war, doch sie hatte nicht damit gerechnet, dass er auch durch Worte so gut zu verletzen wusste. Es war beinahe so, als hätte er ihr sein Schwert ins Herz gerammt und es dann noch einmal genüsslich herum gedreht. Diese Worte aus seinem Mund zu hören, das Bedauern darüber, dass er sie mitgenommen hatte und vor allem dieses Bereuen…
 

Doch trotz alle dem, hatte ihr Herz einen Satz gemacht, als sie ihre Lippen auf seine gepresst hatte. Sie konnte einfach nicht verstehen, seit wann sie so masochistisch veranlagt war. Sicherlich sollte sie sich einmal bei einem Psychodoktor vorstellen, sowas konnte einfach nicht normal sein. Sie hatte förmlich gespürt, wie sehr sich ihr Körper nach Law verzehrte. Als wenn er eine Droge wäre und sie auf Entzug. Nur dieser eine Kuss hatte alles in ihrem Körper kribbeln lassen. Es war als wenn ihr Kopf mit Watte gefüllt worden wäre und ihr Hirn hatte man irgendwo in eine Ecke geworfen.
 

Zum Glück hatte sie sich nach einigen Sekunden wieder zusammen reißen können. Wer weiß was sie sonst getan hätte? Vermutlich wäre sie in seinen Armen dahin geschmolzen und ihr Verstand hätte sich daraufhin vollständig verabschiedet. Aber immerhin hatte sie noch einen gelungenen Abgang hinlegen können. Auf ihr freches Mundwerk war zumindest verlass, ganz im Gegensatz zu ihrem verräterischen Körper.
 

Als sie den Hafen erreichte entwich ihr ein lauter Seufzer. Es würde ja hoffentlich nicht mehr lang dauern bis sie weiter reisen konnten, vielleicht noch der nächste und wenn es ganz schlecht lief auch noch der übernächste Tag, doch dann wäre die Death wieder reisefähig. Bald würde sie wieder auf der Sunny sein und sobald sie dann nicht mehr täglich in Versuchung geführt werden würde, kehrte gewiss auch ihre Vernunft zurück. Dann könnte sie dieses Kapitel abschließen und es als erledigt abhaken.
 

Während sie die Leiter zum Deck der Death erklomm, versuchte sie die kleine Stimme in ihrem Hinterkopf zu ignorieren, die ihr prophezeite, dass es noch lange nicht vorbei war. Bevor sie sich jedoch noch weitere Sorgen bezüglich ihrer geistigen Gesundheit machen konnte, hörte sie hastige Schritte hinter sich. Kampfbereit wirbelte sie herum und spähte auf den Steg hinab. In der Dunkelheit ließ sich nichts erkennen, doch sie konnte das vertraute Geräusch von Schuhen auf der Leiter hören. Ihren Klimataktstock hoch erhoben wartete sie ab. Es fühlte sich an, als würden Stunden vergehen, doch sie wusste, dass es in Wirklichkeit nur einige Sekunden waren, bis sich ein Schopf über die Brüstung schob und eine Person umständlich auf das Deck krabbelte.
 

Gerade noch rechtzeitig stoppte Nami ihren Angriff. Sie erkannte die türkis-rosa Mütze von Shachi in dem Moment, als dieser „Stopp“ rief und schützend die Arme hob. Für einen kurzen Augenblick sahen die beiden sich etwas bedröppelt an, dann senkte Nami jedoch ihren Klimataktstock und auch Shachi ließ seine Arme wieder sinken.
 

„Das war ganz schön knapp.“, meinte der junge Mann nun trocken.
 

„Das kannst du laut sagen, du kannst dich doch nicht einfach so anschleichen!“, meckerte die Navigatorin auch schon los.
 

„Ich hab mich überhaupt nicht angeschlichen, ich hab den ganzen Weg hierher deinen Namen gerufen, aber du hast mich gar nicht beachtet. Dabei war ich die ganze Zeit direkt hinter dir.“, war der Braunhaarige nicht bereit, das einfach so auf sich sitzen zu lassen.
 

„Oh, ähm…“, Nami wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Sicherlich war sie zu sehr in ihre Grübeleien vertieft gewesen, um ihn wahrzunehmen.
 

„Tut mir leid.“, nuschelte sie schließlich.
 

„Schon okay. Ich kann mir vorstellen, dass du mit deinen Gedanken woanders warst. Deshalb bin ich dir ja hinterher. Penguin meinte, dass du sicherlich jemanden zum Reden brauchen kannst.“
 

„Ich weiß nicht… Nicht das ich mit dir nicht reden will, es ist nur…“, Nami unterbrach sich und fing dann an, die Holzdielen zu ihren Füßen ausgiebig zu betrachten. Sie wusste nicht, wie sie mit jemandem darüber sprechen sollte.
 

„Du brauchst mir das nicht zu erklären, aber ich mache dir ein Angebot: Ich hole uns beiden eine Kanne Tee aus der Kombüse, währenddessen kannst du dich ja schon mal umziehen, wenn du willst. Dann komm ich zu dir und leiste dir Gesellschaft, egal ob du reden willst oder nicht.“, bot Shachi ihr an.
 

Nami überlegte einen Moment, es wäre sicher besser wenn sie jetzt nicht allein bleiben würde. Sie würde sich dann nur die ganze Zeit Gedanken um die Sache machen und sie war sich sicher, dass das ihrer geistigen Gesundheit nicht zuträglich wäre. Widerwillig sah sie Shachi an. Er blickte ihr offen entgegen und sie wusste, auch wenn sie den ganzen Rest des Abends nur schweigend verbringen würde, er würde bei ihr bleiben. Selbst wenn sie sein Angebot ablehnte würde er dies nicht persönlich nehmen und gewiss die ganze Zeit vor ihrer Tür herum scharwenzeln.
 

„Na gut. Ich geh mich umziehen und erwarte dich mit dem Tee.“, meinte Nami nun ein wenig resigniert. Shachis Miene hellte sich gleich auf, anscheinend freute er sich, dass sie seine Gesellschaft akzeptierte. Freudig betrat er die Treppe und sie folgte ihm, bis er an der Tür zur Kombüse abbog.
 

„Shachi?“, rief Nami ihm noch hinterher.
 

„Ja?“
 

„Ich glaub du solltest auch eine Flasche Rum holen.“, damit wandte sie sich ab und begab sich in das kleine Zimmer, welches sie in Beschlag genommen hatte.
 

~~~
 

„Käpt´n?“
 

„Was?“, murrte Law gereizt.
 

„Du bist doch nicht immer noch sauer oder?“, erkundigte sich Penguin vorsichtig.
 

„Warum fragst du?“, erwiderte der Schwarzhaarige, während er die Nadel in Penguins Fleisch stach und den Faden durchzog.
 

„Nun, du kneifst die ganze Zeit die Augenbrauen zusammen und dein Kiefer ist dauerhaft angespannt…“, den Rest seiner Beobachtungen ließ Penguin erst mal unerwähnt.
 

„Wenn du es weißt, weshalb fragst du dann noch?“
 

„Weil du ihr unrecht tust!“, entgegnete der junge Mann entschieden.
 

Gleich darauf bereute er seine Worte auch schon, da Law unnötig grob an dem Faden zog. Ob es Absicht war oder nicht, konnte Penguin nicht sagen aber das war auch egal, denn es offenbarte, dass der Käpt´n durchaus emotional involviert war.
 

„Und wie kommst du zu diesem glorreichen Schluss?“, der Tonfall des Arztes war noch kühler und distanzierter als er es zuvor schon gewesen war.
 

„Nun zunächst mal hatte sie recht, als sie meinte, dass wir nicht hätten einschreiten müssen. Sie ist durchaus in der Lage sich selbst zu verteidigen, bedenke schließlich, dass wir sie gefunden haben, nachdem sie sich einen Kampf mit Kizaru geliefert hat…“, hier wurde er von Law unterbrochen.
 

„Einen Kampf den sie eindeutig verloren hatte und beinahe auch mit dem Leben bezahlt hätte.“
 

„Du hast nachdem du mit der OP fertig warst, selbst gesagt, dass sie sich verdammt gut geschlagen hat. Schließlich war Kizaru schon ziemlich angeschlagen, als wir dazu kamen.“, entgegnete Penguin erneut. Auch diese Worte musste er gleich darauf bereuen, da Law wieder fester als notwendig an den Fäden zog. Schweigend arbeitete er weiter.
 

„Penguin hat Recht Käpt´n.“, mischte sich nun auch Jean Bart ein, der bisher mit Bepo zusammen schweigend auf der anderen Seite der OP-Liege gestanden hatte, „Sie konnte nichts dafür das die beiden ihr helfen wollten.“
 

„Fakt ist und bleibt aber, dass es nicht dazu gekommen wäre, wenn wir sie nicht bei uns hätten!“, knurrte der Schwarzhaarige verbissen und kappte den Faden, den er zum Nähen benutzt hatte. Am meisten wurmte ihn grade, dass seine Jungs ihn auf das Thema ansprachen. Es war ein Unterschied, ob man sowas mit sich selbst ausmachte oder ob sich andere mit einmischten und kluge Ratschläge erteilen wollten.
 

„Das ist aber nicht dein eigentliches Problem.“, meinte nun auch Bepo, der es als Einziger wagte, Law auf diese Weise heraus zu fordern.
 

„Und wie kommst du darauf?“, fragte Law, während er mit einem lauten Scheppern das Nähbesteck in eine Nierenschale warf.
 

Bepo reichte ihm erst einen Tupfer mit Jod und dann das Verbandszeug, bevor er sagte: „Weil du sie anders ansiehst, als die anderen.“
 

„Was? Welche anderen?“, entgegnete der Kapitän der Heartpiraten immer noch mürrisch und stellte sich stur.
 

„Na die anderen Mädchen Käpt´n. Die die dir sonst Gesellschaft leisten. Du ähm…“, offensichtlich wusste der Bär hier nicht weiter, denn seine Miene wurde immer verwirrter, „Entschuldigung.“
 

„Schon gut Bepo, ich übernehm wieder.“, sagte Penguin ruhig, „Bepo hat Recht. Und Nami hatte genauso Recht, als sie dir gesagt hat, dass du Gefühle für sie hast. Ich will dir nichts vorschreiben, aber du hast von uns allen immer Ehrlichkeit gefordert und nichts anderes tun wir jetzt, wir sagen dir die Wahrheit!“
 

Der Verband war fertig und Law begann schweigend damit die Utensilien die er benötigt hatte wegzuräumen. Seine Crewmitglieder warfen sich hinter seinem Rücken zögerliche Blicke zu. Es war gut, dass der Käpt´n bisher noch nicht zu schreien angefangen hatte, das hieß immerhin, dass er ihnen vielleicht nicht die Köpfe abreißen würde.
 

Ein resignierter Seufzer entwich dem Schwarzhaarigen und er fuhr sich mit einer Hand durch das weiche Haar. Er hatte sowas beinahe schon befürchtet. Bereits als er seine Jungs und die Navigatorin beim Frühstück beobachtet hatte, war ihm aufgefallen, dass sie alle sich ausgesprochen gut miteinander verstanden. Das hatte ihm nicht wirklich behagt. Ehrlich gesagt hatte er genau so etwas schon kommen sehen. Sie mischten sich in eine Angelegenheit ein, die sie eigentlich nichts anging und das nur, weil sie die junge Frau aus der Strohhutbande ins Herz geschlossen hatten. Andererseits konnte er ihnen keinen Vorwurf daraus machen, wo es ihm selbst doch genauso ging. Er wusste sehr genau, dass er in dieser Sache viel zu sehr emotional involviert war.
 

„Das weiß ich alles selbst. Schließlich zertrümmere ich nicht einfach so aus Spaß Tische in irgendwelchen Bars.“, meinte Law nun ebenfalls ruhiger und ließ sich wieder auf seinen Stuhl sinken, „Aber es hat einfach keine Zukunft, versteht ihr das? Wir werden beide als Konkurrenten um das One Piece irgendwann aufeinander treffen und vorher werden wir auf getrennten Schiffen die Grandline besegeln.“
 

„Aber es gibt doch sicher eine Möglichkeit…“, warf Penguin ein.
 

„Welche denn? Wenn man das ganze realistisch betrachtet, ist es zu Ende, bevor es überhaupt richtig begonnen hat.“, sagte Law nüchtern.
 

„Käpt´n, wir werden eine Lösung finden!“, versprach Bepo im Brustton der Überzeugung.
 

„Das kann ich nur hoffen…“, seufzte Law.

Während sich Law mit seinen Männern beratschlagte und versuchte eine Lösung für seine emotionalen Probleme zu finden, hatten Nami und Shachi inzwischen die Teekanne geleert und beiseite gestellt. Jetzt war die Flasche Rum dran.

Die beiden saßen in Namis kleiner Kammer auf ihrem Bett. Sie hatten sich Kissen in den Rücken gestopft und lehnten an der Wand. Zugegeben das ganze wirkte schon ein wenig depressiv, da sie nur auf die gegenüberliegende Wand starren konnten. Außerdem war die Kabine nicht wirklich groß…
 

Nami nahm einen großen Schluck aus der Flasche und reichte sie dann an Shachi weiter. Bisher hatte sie noch nicht wirklich gesprochen, doch sie war froh, nicht alleine zu sein. Während sie das Brennen des Rums in ihrer Kehle genoss, überlegte sie, wie sie diese ganze absurde Situation in Worte fassen könnte.
 

„Ich bin so unglaublich dämlich.“, erschien ihr dann die geeignetste Gesprächseröffnung zu sein.
 

Shachi reichte ihr die Flasche wieder zurück. Anscheinend brauchte sie diese jetzt dringend.
 

„Warum?“, fragte Shachi vorsichtig. Er schien mit seiner behutsamen Art verdeutlichen zu wollen, dass sie ihm nichts erzählen musste, aber gern durfte.
 

„Überleg doch mal ich bin noch nicht einmal eine Woche bei euch und schon habe ich mich in den nächstbesten Typen verliebt!“, versuchte die Navigatorin ihre vorherige Aussage zu untermauern.
 

„Das heißt doch nicht, dass du dämlich bist.“
 

Bevor sie darauf eingehen konnte, nahm Nami erneut einen großen Schluck aus der Flasche:
 

„Doch das heißt es. Ich habe eigentlich schon früh gelernt niemandem groß meine Gefühle zu zeigen und erst recht nicht so leichtfertig anderen Leuten zu vertrauen. Meine Crew war bisher immer die Ausnahme und dafür musste Ruffy sich auch ganz schön ins Zeug legen. Und jetzt…“
 

„Aber es ist doch nichts Schlechtes daran sich anderen Leuten zu öffnen?!“, meinte Shachi verblüfft.
 

„Allerdings. Sieh dir das doch nur an. Ich liebe ihn. Und nicht nur, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben können, das schlimmste ist, ich habe ihn in mein Herz gelassen und er tritt es mit Füßen. Er liebt mich anscheinend nicht Shachi.“, auf diese Aussage der Orangehaarigen folgte ein großzügiger Schluck aus der Flasche.
 

„Das glaube ich nicht und du auch nicht wirklich! Schließlich hast du ihm doch vorhin in der Bar noch vorgeworfen, dass er seine Gefühle verleugnet!“, echauffierte sich der Mützenträger nun.
 

„Das stimmt schon, aber ich glaube nicht, dass es wirklich Liebe ist… Vielleicht mag er mich und ganz offensichtlich findet er mich attraktiv, aber das bedeutet noch lange keine Liebe. Falls wir also eine Chance hätten zusammen zu bleiben, trotz aller Umstände, so würde es doch nicht funktionieren. Sowas übersteht eine Beziehung nur mit Liebe.“, traurig blickte Nami zu Shachi.
 

„Nami, ich bin mir sicher, dass du dich in ihm täuscht. Ich weiß, nach dem was er grade eben gesagt hat, sollte ich ihn nicht auch noch verteidigen, aber ich kann nicht anders! Ich weiß, dass er dich liebt, das kannst du mir glauben. Aber ich weiß auch, dass er keinen anderen wirklich an sich ran lässt. Bepo ist die einzige Ausnahme. Natürlich sind wir eine Crew und wir vertrauen uns und wir sind sicherlich auch befreundet, aber trotzdem ist da immer noch ein letztes bisschen Abstand, das ihn von uns trennt.“, Shachi unterbrach seinen Ausbruch und griff nun nach der Flasche, die Nami immer noch in den Händen hielt.
 

„Was ich dir jedoch sagen kann, als Außenstehender sozusagen ist folgendes: Ich habe noch nie gesehen, dass Trafalgar Law jemanden mit einem solchen Ausdruck in den Augen ansieht!“, führte er sein Argument zu Ende.
 

„Du meinst so böse? Dann scheinst du ihn nicht oft anzusehen…“, murmelte Nami.
 

„Nein, nicht das vorhin, nachdem das ganze schon eskaliert war. Ich meine davor. Den ganzen Abend über konnte er den Blick nicht von dir lassen. Das ist jetzt auch nicht auf sexuelle Art zu verstehen, er hat dich im Blick behalten, weil er sich um dich sorgt. Natürlich hat er auch ab und an ein anzügliches Grinsen aufgesetzt, aber die meiste Zeit war sein Blick einfach nur liebevoll und besorgt.“, schilderte der Braunhaarige seine Beobachtungen.
 

„Shachi…“, stöhnte die Orangehaarige frustriert und vergrub ihr Gesicht in einem der Kissen.
 

„Was?!“, fragte dieser perplex. Er wusste nicht was er jetzt falsch gemacht hatte.
 

„Warum kannst du mir nicht meine Illusionen lassen. Ihr hättet mich einfach bei meinen Leuten abgeliefert und ich hätte mich ein paar Wochen mit Liebeskummer rumgeschlagen… Aber so? Du schaffst es nur, dass ich mir wieder Hoffnungen machen, die in dem Augenblick wieder zerstört werden, wenn wir uns endgültig verabschieden müssen!“
 

„Oh, okay…“, der junge Mann verstand wo das Problem lag, „aber was ist wenn wir eine Lösung finden?“
 

„Aber wie soll das denn funktionieren? Betrachtet man das Ganze mal logisch, wäre die einzige Möglichkeit sich einen Treffpunkt zu suchen und per Post einen Termin zu verabreden. Aber wir sind auf der Grandline da kann so viel dazwischen kommen. Abgesehen davon bräuchte man einen Eternal Port oder eine Vivre Karte um sich zu finden.“
 

„Wo liegt das Problem? Beides kann man kaufen oder eben anfertigen lassen und dann muss man sich nur noch verabreden, das sollte doch kein Thema sein.“, meinte Shachi nun ruhiger. Immerhin versuchten sie nun wirklich eine Lösung zu finden, was wohl hieß, dass Nami noch nicht ganz aufgegeben hatte.
 

„Aber dann müsste ich immer meine ganze Mannschaft damit behelligen. Wir würden auch viel langsamer voran kommen, wenn wir immer wieder eine bestimmte Insel ansteuern müssten und von dort aus wieder zurück zum Ausgangspunkt um unsere Abenteuer fortzusetzen. Das wäre doch alles ein riesen Aufwand, das will ich ihnen gewiss nicht aufbürden.“, seufzte Nami. Sie konnte so viel nicht von ihren Freunden verlangen. Schließlich wollte ein jeder von ihnen seinen Traum verwirklichen und das würde sich nur um ihretwegen verzögern.
 

„So wie ich deine Freunde einschätze dürfte das kein Problem sein. Das würden sie sicherlich gern für dich tun!“, meinte Shachi völlig überzeugt.
 

Nami konnte ihm nicht widersprechen, aber sie wusste genau, sie könnte sie nie darum bitten. Bevor sie jedoch weiter darüber nachdenken konnte, schrie Shachi plötzlich freudig auf.
 

„Was ist?“, fragte Nami überrascht.
 

„Ich glaube ich habe heute auf der Insel einen Laden für Teleschnecken gesehen, was hältst du davon wenn wir morgen hin gehen und welche kaufen? Damit müsstet ihr nicht den lästigen Weg über die Post nehmen. Außerdem trau ich diesen Möwen nicht… Nachher geht da ein Brief verloren oder sowas.“, sinnierte der Braunhaarige.
 

„Okay… Glaubst du denn nicht, ich sollte versuchen das mit Law vorher zu klären?“, warf Nami überlegend ein.
 

„Hm. Ich denke er lässt sich besser überzeugen, wenn wir ihm gleich eine Lösung mit präsentieren. Er ist im Grunde ziemlich pragmatisch. Wenn ihm die Lösung plausibel und machbar erscheint, dann wird er sicherlich eher geneigt sein, die ganze Situation zwischen euch beiden zu überdenken.“, antwortete Shachi.
 

„Das stimmt. Okay Shachi, ich will nicht unhöflich sein aber…“, sie setzte die Flasche an und trank den letzten Schluck daraus, „der Rum ist leer und ich denke ich werde jetzt schlafen. Also wünsche ich dir eine gute Nacht.“
 

„Also gut, ich denke ich werde noch nach Penguin sehen.“, meinte Shachi und stand auf.
 

„Richte ihm bitte gute Besserung von mir aus.“
 

„Na klar. Schlaf gut, Nami.“
 

„Nacht, Shachi.“
 

~~~
 

Unterdessen waren Law, Bepo, Penguin und Jean Bart einen Schritt weiter. Auch ihnen war die Idee gekommen regelmäßige Treffen abzusprechen. Doch es blieb immer noch die Möglichkeit, dass Nami nun endgültig die Schnauze voll hatte und nichts mehr von Law wissen wollte.
 

Kurzerhand war auch dafür ein Plan ausgearbeitet worden und dieser wurde sogleich in die Tat umgesetzt.
 

„Käpt´n bist du dir wirklich sicher?“, fragte Bepo vorsichtig während er die präparierten Geräte in die Hand nahm.
 

„Ja. Mach schon.“, meinte Law, der anstelle von Penguin nun auf dem OP-Tisch lag.
 

„Aber das geht nie wieder weg.“, versuchte Bepo noch einmal ihn auf die Konsequenzen hin zu weisen. Jean Bart und Penguin standen an der Wand und besahen sich die Szene.
 

„Bepo, jetzt mach. Das ist ein Befehl.“, knurrte der Schwarzhaarige nun.
 

„Aye Käpt´n.“, murmelte der Bär verzweifelt und wollte gerade mit dem Werkzeug ansetzen, als die Tür sich öffnete und Shachi herein kam.
 

„Was habt ihr denn vor?“, kam es prompt von diesem und er besah sich etwas verwirrt das sich ihm bietende Bild.
 

Law auf dem Behandlungstisch, Bepo mit einer Tätowiernadel über ihn gebeugt und Jean Bart und Penguin, letzterer mit einem verbundenen Arm, an der Wand.
 

„Na wonach sieht es aus?“, gab Law endgültig genervt zurück. Wenn die nicht gleich anfangen würden, würde er es sich vielleicht doch noch überlegen. Da Bepo schon wieder zögerte, griff er sich kurzerhand die Tätowiermaschine und begann selbst die vorgezeichneten Formen auf seiner Haut nachzustechen.
 

„Wahhh, Käpt´n… was…ich hätte doch gleich angefangen!“, rief Bepo nur um gleich darauf traurig den Kopf hängen zu lassen. „Entschuldigung.“
 

„Kommt schon ich hab nicht ewig Zeit und das ist ein ziemlich großes Tattoo. Außerdem mal keine Panik Bepo, du weißt genau, dass ich mir die meisten meiner Tattoos selbst gestochen habe. Du musst allerdings die Schultern übernehmen, da komme ich nicht hin und sehe auch nicht genug.“, sagte Law relativ entspannt, während er weiter vor sich hin arbeitete.
 

„Und wozu die Tattoos, Käpt´n?“, fragte nun Shachi, der bisher noch keine Antwort auf seine ursprüngliche Frage bekommen hatte.
 

„Nun, die Herzen sind für Nami. Er will ihr damit zeigen, dass sie für immer bei ihm ist und dass sie das irgendwie schaffen werden.“, antwortete Penguin anstelle des Kapitäns.
 

Bevor bei dieser liebevollen Geste Rührung aufkommen konnte, wurden sie alle mit einem geknurrten: „Raus mit euch!“, aus dem Raum komplimentiert. Somit blieb nur Bepo bei Law, um ihm mit dem Tätowieren zu helfen.
 

Die anderen Drei standen noch einen Moment vor der Tür und tauschten bedeutungsvolle Blicke. Sie wussten, dass sie unter allen Umständen dabei helfen mussten, dass ihr Käpt´n und Nami zusammen fanden. Schließlich wollten sie sich gar nicht erst ausmalen, wie tief die Laune von Law sinken würde, falls er nicht das bekam was er wollte. Bei diesen Gedanken entfuhr allen dreien, ein von Herzen kommendes Seufzen. Nein, damit würden sie sicher nicht leben wollen.
 

Shachi durchbrach als erster die Stille und versuchte so, das Thema Nami und Law erst einmal zu verbannen: „Pen, ich soll dir von Nami gute Besserung ausrichten und ich wollte natürlich nach dir gucken, wie geht’s deinem Arm?“
 

„Schon okay, der Käpt´n hat es kurz genäht, ist nicht so schlimm gewesen. Er hat einfach einen zu großen Aufstand gemacht. Aber du warst sicherlich noch bei Nami, wie steht es denn um sie? Glaubst du Law hat noch eine Chance bei ihr, nach der Sache vorhin?“, gab Penguin zurück.
 

„Oh man, ja schon. Wir haben uns auch überlegt, wie die beiden Treffen verabreden könnten, sobald wir wieder getrennte Wege gehen. Mal sehen, wir wollten morgen nochmal in die Stadt und nach Teleschnecken gucken. Außerdem gibt’s sicherlich einen Laden der Eternal Ports verkauft. Das wäre eigentlich schon alles was die beiden brauchen.“, umriss Shachi kurz das Gespräch mit Nami.
 

„So einen Laden habe ich heute gesehen“, meinte Jean Bart der bisher geschwiegen hatte, „Er liegt zwei Straßen vom Hafen entfernt und hat alles Mögliche an Nautischem Zubehör.“
 

„Das ist ja klasse. Dann können wir morgen alles besorgen.“, freute sich Shachi, während sie sich alle langsam auf den Weg in den Aufenthaltsraum machten. Schließlich war es noch nicht so spät und sie hatten außerdem genug Alkohol aus der Bar mitgehen lassen, um einen Abend über die Runden zu kommen. Das musste man ausnutzen…
 

~~~
 

Am nächsten Morgen war Nami früh aufgestanden, sie hatte kurz überlegt und sich dann dafür entschieden ohne vorheriges Frühstück, gleich an Land zu gehen. Sie war sich nicht sicher, ob sie es jetzt schon wagen sollte Law wieder unter die Augen zu treten und hatte sich kurzerhand an ihrer zweitliebsten Eigenschaft orientiert: Feigheit. Somit hatte sie einen recht zerknautscht aussehenden Shachi aus seinem Bett geholt, damit er sie begleitete. In seinem Zimmer schliefen auch Penguin und Jean Bart die nach Namis morgendlichem Überfall ebenfalls wach waren. Also gingen sie zu viert von Bord.
 

„Ah da kommt Jean Bart.“, meinte Nami. Sie hatte mit Penguin und Shachi bereits auf dem Anleger gewartet. Der riesige Mann hatte noch kurz Bescheid sagen wollen, wo sie waren.
 

„Endlich.“
 

„Dann können wir ja los. Zuerst zu den Teleschnecken?“, fragte Shachi.
 

„Ja, gern.“, meinte Nami und folgte dem Mann mit der Türkisen Schirmmütze, als er sich an die Spitze der Truppe setzte. Es dauerte nicht lange, bis sie den Laden erreicht hatten.
 

Genauso schnell waren zwei kleine Teleschnecken gefunden und bezahlt. Die Schnecken waren so klein, dass man sie ohne Probleme in der Hosentaschen mit sich rumtragen konnte. Eine war in quietschigem Pink gefärbt die andere war Schwarz. Man brauchte kein Genie sein, um zu wissen, welche Teleschnecke Nami behalten würde, deshalb steckte sie ihre auch sogleich in die Tasche, der Jeans die sie heute trug.
 

Sie machten einen kurzen Zwischenstopp in einem Lokal, da inzwischen die Mägen der Männer laut rumorten. So gönnten sie sich erst einmal ein gemütliches Frühstück, bevor sie wieder runter in Richtung Hafen gingen. Diesmal führte sie Jean Bart an, da er den Laden für Nautikbedarf gesehen hatte. Nach einer kurzen Suche, hatten sie auch diesen gefunden.
 

„Oh man. Das ist ja ein Paradis.“, seufzte Nami, nachdem sie als letzte der Vier den Laden betreten hatte.
 

Als sie sich umsah, konnte sie überall Federn und Zeichenzubehör, Papier in verschiedenen Stärken und andere Utensilien zum Navigieren und Vermessen finden. Dies ließ wirklich ihr Navigatorenherz höher schlagen. Natürlich hatte sie auf der Thousand Sunny genug Werkzeuge und Zeichenutensilien, aber es war noch ungewiss, wann sie wieder auf der Sunny sein würde. Sie vermisste es sich einfach ein wenig zurück zu ziehen und vor sich hin zu zeichnen. Das hatte immer eine sehr beruhigende Wirkung auf die junge Frau. So manches Mal war diese Ruhe das Einzige, was sie davon abhielt die Kindsköpfe in ihrer Crew zu erwürgen.
 

Bevor sie sich jedoch in ihrer Schwärmerei verlieren konnte, folgte sie den Männern zum Tresen. Penguin hatte sich bereits nach Eternal Ports erkundigt und der Verkäufer war grade dabei ihnen seine bescheidene Auswahl vorzulegen.
 

„Ich habe leider nicht viel was ich ihnen anbieten kann.“, gab der ältere Mann mit einem seufzen zu verstehen, „Aber wenn sie mir die Frage gestatten, wofür benötigen sie den Eternal Port? Vielleicht kann ich ihnen helfen das Richtige zu finden.“
 

„Wir suchen eine Insel, die wir als Treffpunkt nutzen können. Also nicht zu groß, vielleicht nicht einmal bewohnt. Keine Marine.“, ratterte Penguin die Anforderungen runter.
 

„Hm. Keine Marine? Also sind sie wohl Piraten?!“, der Alte Mann bedachte sie alle mit einem Schmunzeln, als Shachi, Jean Bart und Penguin bereits skeptische Blicke tauschten, hob der Alte die Hände und sagte: „Keine Sorge die Herren. Ich will keinen Ärger, ich war nur interessiert.“
 

Sofort beruhigte sich die Stimmung wieder, die kurz in eine gefährliche Spannung umgeschlagen war.
 

„Hm. Wie wäre es denn hiermit? Eine kleine Winterinsel, liegt in der Nähe des Riversmountain, keine Marine, nur ein kleines Dorf auf der einen Seite der Insel, Höchstens 100 Einwohner.“, schlug der Verkäufer vor und präsentierte ihnen den entsprechenden Eternal Port.
 

„Nein eher nicht. Haben sie vielleicht etwas was in der Neuen Welt liegt?“, warf Nami ein. Wenn sie überlegte, wie lange sie unterwegs wären um diese Insel zu erreichen, ganz zu schweigen davon, dass sie irgendwie eine Abkürzung finden müssten, um wieder an den Riversmountain zu kommen. Andernfalls würden sie sich erst sehen, wenn sie die Grandline vollständig durchsegelt hätten und das konnte vielleicht noch Jahre dauern.
 

„Oh. Nun da habe ich leider nicht viel… Nun diese eine hier könnte eventuell das sein was sie suchen. Ikala. Sie liegt relativ mittig in der Neuen Welt, keine Marine, wiederum nur ein kleines Dorf auf einer Seite der Insel, der Rest ist mit Dschungel bewachsen, der von den Bewohnern weitgehend gemieden wird. Es handelt sich um eine Sommerinsel, deshalb auch der Urwald.“, beschrieb der Ladenbesitzer die Insel.
 

„Hm. Das hört sich gut an. Irgendetwas besonderes was zu der Insel zu sagen ist?“, hakte Shachi nach. Nicht das sie dort auf Riesen oder andere Ungeheuer trafen, auf der Grandline wusste man schließlich nie.
 

„Soweit ist mir nichts zu Ohren gekommen. Ich habe die meisten Eternal Ports einem Händler abgekauft, der hier vorbei gekommen ist, der jedoch selbst noch nie auf den Inseln war. Deshalb kann ich ihnen leider keine Garantie für die Angaben geben.“, meinte der Verkäufer entschuldigend.
 

„Das macht nichts.“, meinte Nami, die mit einem Buch in der Hand zurück an den Verkaufstresen kam. „Ich habe hier ein Buch gefunden, das über das Volk, welches die Insel bewohnt berichtet. Auf Ikala lebt ein Volk von Ureinwohnern den Ika. Sie leben eher naturverbunden und zurückgezogen von modernen Zivilisationen. Ich denke Ikala ist eine passende Insel für uns. Haben Sie auch noch einen zweiten Eternal Port dazu?“
 

„Glücklicherweise ja. Darf es sonst noch etwas sein, die Dame?“, der Verkäufer schien regelrecht entzückt von der Vorstellung, ihnen noch eine weitere Insel schmackhaft machen zu können.
 

„Ja ich nehme dieses Buch hier und dann kommen noch etwas Pergament, eine Feder sowie Tinte zum Zeichnen, ein kleiner Block, einige Werkzeuge zur Vermessung und… ja ich glaube das war dann alles.“, beendete Nami ihre Einkaufsliste.
 

Alle Männer starrten sie komisch an. Anscheinend hatte sie mit dem Einkauf ihre Vorstellungen bei weitem übertroffen. Der ältere Mann hinter dem Tresen fing sich als erster wieder.
 

„Natürlich die Dame, ich suche ihnen sofort alles zusammen.“, meinte er und wuselte auch sogleich davon.
 

„Nami, wozu die ganzen Sachen?“, fragte Penguin neugierig. Auch Shachi betrachtete sie, als sei er begierig auf eine Antwort. Jean Bart war der einzige der sich unbeteiligt zeigte und seinen Blick über die Regale schweifen ließ.
 

„Nun, ich brauche mal wieder etwas Ruhe und Frieden, ich dachte ihr geht gleich zurück zur Death und ich kann noch die Insel vermessen. Schließlich arbeite ich daran meine eigene Weltkarte zu zeichnen, da sollte ich mir solch eine Gelegenheit nicht entgehen lassen.“, gab die Navigatorin zurück.
 

„Und du willst das wirklich alleine machen?“, fragte nun doch Jean Bart nach. Anscheinend war ihm nicht wohl bei dem Gedanken sie allein über die Insel spazieren zu lassen.
 

„Ach kommt schon, Jungs, was soll denn passieren? Hier gibt es nicht einmal eine Marinebasis und ich habe weit und breit keine anderen Piraten gesehen. Außerdem bin ich bewaffnet und durchaus in der Lage mich gegen normale Leute zu verteidigen. Ich bin vielleicht nicht stark genug um irgendwelche Leute von Laws und Ruffys Kaliber umzuhauen, aber für die Normalsterblichen reicht es.“, empörte sich die junge Frau.
 

Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass sie allein eine Insel vermessen würde. Früher war sie grundsätzlich allein unterwegs gewesen. Zugegeben auf dem East Blue waren auch nicht solche Verrückten unterwegs wie auf der Grandline, aber immerhin hatte sie es auch bis hier her geschafft. Sie war ja nicht aus Zucker…
 

„Hm. Mir ist einfach nicht wohl bei dem Gedanken dich allein zu lassen.“, meinte Jean Bart zögerlich und Shachi und Penguin pflichteten ihm wild nickend bei.
 

„Es ist lieb das ihr euch sorgen macht und normalerweise bin ich auch ein ziemlicher Schisser, aber ich habe hier echt kein schlechtes Gefühl und wie gesagt ich brauche die Ruhe und die Routine, sonst drehe ich echt noch durch. Wenn ich bis zum Abend nicht zurück bin, dürft ihr mich auch suchen kommen, was meint ihr?“, bot sie als Kompromiss an.
 

„Oh je, wenn wir das Law erzählen macht er uns sicherlich nen Kopf kürzer.“, murmelte Shachi aufgebend, beharrte allerdings nicht darauf sie zu begleiten.
 

„Super, ich danke euch. Wie gesagt, bei der Größe dieser Insel, werde ich sicherlich nicht vor dem späten Nachmittag zurück sein. Also bitte verfallt vorher auch nicht in Panik.“, versuchte Nami sie noch ein wenig zu beschwichtigen, die würden ansonsten sicherlich schon nach einer Stunde wild suchend über die Insel rasen. Wobei diese Fürsorge sehr liebenswert, aber andererseits auch anstrengend war.
 

„Hier die Dame, ich habe Ihnen alles für die Vermessung in einen Rucksack gepackt.“, meinte der Verkäufer und reichte Nami einen kleinen braunen Rucksack. Auf ihren skeptischen Blick hin erwiderte er nur: „Ich mag vielleicht alt sein, aber meine Ohren funktionieren noch. Ich habe gehört, dass sie vor haben die Insel zu vermessen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß.“
 

„Das ist nett. Ich danke Ihnen. Das Buch und die Eternal Ports…“, ließ Nami die Frage ausklingen.
 

„Habe ich hier in einer extra Tasche.“, meinte der Verkäufer und reichte diese Tasche an Shachi.
 

„Wunderbar. Was schulde ich Ihnen?“, fragte Nami nun.
 

„Hm, die beiden Eternal Ports, das Buch und die Ausrüstung… Insgesamt macht das dann 39.499 Berry.“, nannte der Mann nach kurzem Rechnen den Betrag.
 

Da Nami nicht nur froh war, zwei passende Eternal Ports gefunden zu haben, sondern auch erfreut über die höfliche und zuvorkommende Art des alten Mannes war, beschloss sie diesmal nicht zu feilschen, ganz entgegen ihrer normalen Angewohnheiten. So überreichte sie ohne murren den gewünschten Betrag, der für die viele Ausrüstung auch durchaus angemessen war und verließ dann nach einigen Abschiedsworten, mit den Jungs den Laden.
 

„So, dann fange ich gleich an. Ich danke euch, dass ihr mich begleitet habt. Wir sehen uns dann später.“, meinte Nami und verabschiedete sich mit einem Winken von den drei Männern.
 

Denen blieb nichts anderes übrig, als zurück zum Schiff zu gehen und darauf zu hoffen, dass Law nicht allzu schnell nachfragen würde wo die Navigatorin war.
 

~~~
 

„Ich fasse es nicht, dass ihr sie wirklich alleine habt gehen lassen!“, schrie Law und selbst Jean Bart versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Der Kapitän der Heartpiraten war selten so wütend wie jetzt. Inzwischen war es Zeit für das Abendessen und Penguin, Shachi und Jean Bart hatten schon leichte Schweißausbrüche bekommen, weil die Orangehaarige Navigatorin noch nicht zurück war.
 

Natürlich hatte Law dann bemerkt, dass er Nami den ganzen Tag noch nicht gesehen hatte und fragte nach. Den Tag über hatte er sich ein wenig zurück gehalten, weil er sie nach dem Vorfall am Vorabend, nicht hatte bedrängen wollen. Die Reaktion seiner Crewmitglieder hatte Bände gesprochen. Rumdrucksen, kein Augenkontakt, ausweichende Antworten. Aber wie nicht anders zu erwarten, hatten sie nachdem sie einen Blick auf Law´s zornig Pochende Halsschlagader geworfen hatten, mit der Sprache raus gerückt. Jetzt ließen sie bereits seit geschlagenen 10 Minuten eine Schimpftriade über sich ergehen, wohl wissend, dass der Schwarzhaarige im Grunde recht hatte.
 

„So, trommelt die Leute zusammen, wir gehen sie suchen! Drei Mann bleiben auf dem Schiff und tauchen ab, sobald wir weg sind, wir nehmen die Teleschnecke mit um Kontakt zu halten!“, kommandierte der Chirurg des Todes und griff bereits nach seinem Schwert. Bepo folgte ihm auf den Fersen und gemeinsam bildeten sie den ersten Suchtrupp.
 

~~~
 

Law wusste nicht genau was er erwarten sollte. Er wollte sich das schlimmste nicht ausmalen, aber er konnte nichts dagegen tun, dass er sich riesige Sorgen machte. Denn im Grunde genommen hatte Nami recht, als sie den Jungs sagte, sie könnte auf sich aufpassen. Sie war zwar nicht unbedingt jedem großen Kaliber gewachsen, aber mit den meisten Schwierigkeiten könnte sie schon fertig werden. Außerdem war sie schlau, so leicht würde ihr nichts zustoßen. Dass die junge Frau jedoch bis jetzt noch immer nicht Aufgetaucht war, ließ sein Kopfkino verrücktspielen.
 

Sie hatten jetzt bereits die halbe Insel umrundet, Shachi, Penguin und Jean Bart waren mit einigen anderen auf der anderen Seite lang gegangen, bald würden sie also wieder aufeinander treffen. Eine dritte Gruppe sollte sich im Inselinneren umsehen. So langsam wurde Law jedoch immer unruhiger, sie hatten bis jetzt zwar einige Hinweise darauf gefunden, dass Nami diese Strecke entlang gegangen war, beispielsweise hatten sie einige frische Tintenkleckse von ihrer Feder gefunden, aber noch hatten sie die junge Frau nicht gefunden.
 

„Käpt´n ich glaube ich hab hier was!“, rief plötzlich einer der Männer, die ihn außer Bepo noch begleitet hatten.
 

Sofort war Law bei dem Mann, der etwas abseits der Küste im Gebüsch stand. Seine Teufelskräfte waren bei sowas sehr nützlich. Der Schwarzhaarige merkte wie ihm immer kälter wurde, was kein Wunder war, bei dem was er hier sah. Sein analytischer Verstand wusste, dass er unter Umständen grade einen Schock hatte.
 

Auf dem Boden lag ein Rucksack, daneben ein Block mit einigen Ziffern darauf und eine Feder im Gras. Doch das war es nicht, was Law beunruhigte, es waren die Blutflecken, die auf dem Papier und im Gras zu sehen waren.

Die Suche nach Nami war noch einige Zeit weiter gegangen, gerade Law wollte nicht wahrhaben, dass sie sich nicht mehr auf der Insel befand. Er hatte auf eigene Faust, mithilfe seiner Teufelskräfte noch weiter die Insel abgesucht. Er hatte sich über die gesamte Insel teleportiert, war sogar in den Kellern der Wohnhäuser gewesen und hatte eine verlassene Lagerhalle durchsucht, doch nirgends war ein Lebenszeichen von der Navigatorin zu finden gewesen.
 

Die Zeichenutensilien, die sie im Gebüsch gefunden hatten, sowie ihren Rucksack, trug Bepo nun zur Death. Law ging neben dem Bären her und hatte einen unheilvollen Blick aufgesetzt. Sobald sie die auf dem U-boot waren, suchte der Schwarzhaarige seine Kajüte auf. Keiner aus der Mannschaft wagte es, ihn anzusprechen. Sie wussten alle, dass ihr Käpt´n in dieser Verfassung äußert leicht reizbar war und ihre Vermutungen fanden sie auch gleich bestätigt, als sie einige laute Geräusche aus Richtung seines Zimmers wahrnehmen konnten. So wie es sich anhörte, schmiss Law mit allem was ihm in die Finger kam durch die Gegend.
 

Seufzend ließen sich Bepo, Penguin, Shachi und Jean Bart an einem der Tische im Aufenthaltsraum nieder. Sie konnten ihren Kapitän nur zu gut verstehen. Auch sie selbst waren verzweifelt und machten sich Vorwürfe. Wenn nur einer von ihnen darauf bestanden hätte, Nami zu begleiten. Sie hätten sich gewiss durchsetzen können, wenn sie ihr nur lang genug auf die Nerven gegangen wären. Doch natürlich hatten sie ihr alle ihren Willen gelassen und jetzt war sie weg…
 

Der Tumult, der aus Richtung der Zimmer gekommen war, hatte inzwischen nachgelassen, doch Law war bisher noch nicht wieder aufgetaucht, so übernahm Bepo als Vize die Aufgabe, einen Kurs festzulegen. Bevor sie zu der Suche nach Nami aufgebrochen waren, hatte der Käpt´n ihnen die Gute Nachricht überbracht, dass sie weiterfahren konnten. Das U-boot war wieder voll funktionsfähig, was ihnen in dieser Situation sehr zugute kam. Keiner wollte sich ausmalen, was mit Nami geschehen könnte, während sie hier gesessen hätten und auf das Ende der Reparatur hätten warten müssen.
 

„Okay Leute, ich schlage vor wir setzen Kurs auf die Insel, wo wir auf die Strohhüte treffen wollten. Ich denke uns bleibt nichts anderes übrig, als Ruffy und seine Mannschaft über Namis Verschwinden zu informieren und dieser Kurs ist die einzige Möglichkeit die wir haben, um zu den Strohhüten zu gelangen.“, sagte Bepo, der sich entschlossen erhoben hatte. Es würde sie immerhin nicht weiter bringen, wenn sie nur hier saßen und darauf warteten, dass etwas passierte.
 

„Also, auf geht’s, fertig machen zum Ablegen!“, kommandierte der Eisbär nun und prompt sprangen alle auf und beeilten sich, alles für die Abreise vorzubereiten. Shachi, Penguin, Bepo und Jean Bart blieben als einzige zurück. Die anderen Crewmitglieder kannten ihre Aufgaben und würden sie erledigen. Sie selbst mussten sich jedoch überlegen, was nun zu tun war.
 

„Oh ich hoffe so sehr, dass es Nami gut geht.“, sprach Shachi aus, was sie sich wohl alle wünschten.
 

„Wir werden sehen. Zunächst müssen wir die Strohhüte finden. Sie haben das Recht zu erfahren, was passiert ist und außerdem wissen wir nicht, wer für Namis verschwinden verantwortlich ist, falls es ein starker Gegner ist, wäre es sicherlich ratsam sich zusammen zu schließen.“, warf Penguin nun ein.
 

„Hey Leute. Kommt mal her ich hab hier was gefunden.“, ertönte plötzlich der Ruf eines anderen Mitglieds der Heartpiraten aus dem Gang. Sofort erhoben sich die Vier und sahen nach, was dort so wichtiges war. Keath, derjenige, der gerufen hatte, stand neben der Treppe, die vom Deck hinab in das Innere des U-bootes führte und starrte in die Ecke, in der sie einige Kisten mit haltbaren Lebensmitteln lagerten.
 

„Was ist denn?“, fragte Bepo und spähte in die Ecke.
 

„Oh, das ist krass.“, meinte nun auch Shachi.
 

„Was ist denn da?“, kam es neugierig von Jean Bart, der zwar der größte, aber auch der massigste von ihnen war und somit weiter zurück geblieben war. Er versuchte zwar etwas zu erkennen, aber in der recht kleinen Ecke standen einfach zu viele Leute.
 

Penguin bückte sich und hob etwas vom Boden hoch, um es gleich darauf Jean Bart zu zeigen.
 

„Das hier hat Keath gefunden.“
 

„Das ist doch…“, setzte Jean Bart an, wurde jedoch von Bepo unterbrochen:
 

„Ja, die Vivrekarte, die Nami verloren hat, als wir sie in den OP gebracht haben. Das bedeutet, sie führt uns direkt zum Strohhut!“
 

„Super. So können wir ihn schneller finden!“, freute sich Shachi und die andern stimmten mit ein.
 

„Ich werde gleich zum Käpt´n gehen.“, sagte Bepo und nahm Penguin die Vivrekarte ab, „Sagt den anderen schon mal Bescheid, dass sich der Kurs geändert hat. Ich komme gleich und bringe die Karte in den Navigationsraum.“
 

Dann ging der Bär entschlossen den Gang hinunter zum Zimmer ihres Kapitäns. Er hoffte sehr, dass diesen die gute Nachricht auch etwas aufmuntern würde. An der Tür angekommen, klopfte er einmal sacht, bevor er nach kurzem zögern – in dem kein Widerspruch von der anderen Seite der Tür kam – eintrat.
 

Das Zimmer des Käpt´n sah aus wie er es erwartet hatte. Alles was zuvor noch auf dem Schreibtisch gestanden hatte, war anscheinend mit einem Darüberwischen runter geworfen worden. Bücher lagen überall im Zimmer verteilt und auch einige Glassplitter lagen auf dem Boden verstreut.
 

Law saß auf dem Boden vor seinem Bett. Er hatte die Knie aufgestellt und seine Arme darauf abgestützt. Sein Kopf war in den Händen verborgen und es sah so aus, als hätte er sich ziemlich oft die Haare gerauft, so wirr wie diese abstanden. Sein Hut und sein Schwert lagen auf dem Bett hinter ihm, so als hätte er sie noch behutsam dort abgelegt, bevor er damit begonnen hatte, sein Zimmer zu verwüsten.
 

„Was ist Bepo?“
 

„Käpt´n ich habe hier was, was uns sicherlich helfen wird.“, meinte der Eisbär und trat zögerlich näher, die Vivrekarte in der erhobenen Hand.
 

Law sah kurz auf und schien zu begreifen um was es sich dabei handelte, zeigte jedoch keine Reaktion darauf.
 

„So können wir den Strohhut schneller finden, als wenn wir ihn auf irgendeiner Insel suchen müssen. Ich habe schon veranlasst, dass wir sofort ablegen und bringe gleich die Karte in den Steuerraum, damit wir Kurs setzen können.“, wie um Bepos Worte zu unterstreichen, ging ein Ruck durch das Schiff, ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Maschinen gestartet wurden und das U-boot jeden Moment ablegen würde.
 

„Mag sein, dass ich dann schneller vor den Strohhüten stehe, um ihnen zu erklären, wie zum Teufel es passieren konnte, dass mir ihre Navigatorin abhanden gekommen ist, aber hast du dir schon überlegt was wir dann machen sollen? Wir haben keinen Hinweis darauf, wer oder was sie entführt hat, wir wissen nicht, wo wir mit der Suche anfangen sollen und haben nicht mal eine Ahnung ob sie überhaupt noch am Leben ist…“, Law war mit jedem Wort lauter geworden. Seine ganze Verzweiflung spiegelte sich in seinem Wutausbruch wider.
 

„Käpt´n wir werden einen Weg finden und ich bin mir sicher, dass wir die Hoffnung noch nicht aufgeben sollten.“, gab Bepo ernst zurück. Er wusste, wie seinem Kapitän zumute war, doch er konnte nicht zulassen, dass dieser jetzt in Selbstmitleid versank.

„Du hast leicht reden Bepo…“, seufzte Law und fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare.
 

„Vergiss es, ich weiß, dass du sie liebst. Aber da bist du nicht der einzige, wir haben sie alle ins Herz geschlossen Käpt´n und sind in Sorge um sie. Also steh auf und übernehm das Kommando, so wie du es auch sonst tust, wenn die Situationen brenzlig werden. Dafür bist du der Kapitän dieser Bande!“, entgegnete der Eisbär energisch.
 

Law legte kurz den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Dann atmete er einmal tief durch, bevor er Bepo ansah und sich dann vom Boden erhob. Er klopfte dem Bären einmal auf die Schulter.
 

„Danke!“, meinte Law und verließ dann den Raum, gefolgt von Bepo um wieder seiner Funktion als Käpt´n nachzukommen.
 

~~~
 

Es dauerte weniger als einen Tag, bis sie am Horizont ein Schiff ausmachen konnten und dann nur wenige Stunden, bis sie dicht genug dran waren um sich sicher zu sein, dass es das Schiff der Strohhutpiraten war.
 

Nervös ging Law im Steuerraum auf und ab, in etwa einer halben Stunde würden sie der Strohhutbande gegenüber stehen. Der Schwarzhaarige war so unruhig wie schon lange nicht mehr, er war bekannt dafür, immer einen kühlen Kopf zu bewahren, aber bei dem Gedanken Ruffy und seiner Mannschaft gegenüber zu treten und ihnen zu sagen, dass Nami verschwunden war, schnürte sich ihm der Hals zu. Auch Penguin, Shachi und Jean Bart befanden sich mit ihm im Steuerraum und so wie er, waren auch sie nervös und aufgekratzt, schließlich gaben sie sich selbst die Schuld, für die Situation.
 

Als Bepo einige Minuten später herein kam, um ihnen zu sagen, dass sie sich fertig machen sollten, fand er die vier Männer alle sehr unruhig vor. Law tigerte noch immer durch den Raum, Jean Bart saß am Tisch und wippte nervös mit dem Knie, Penguin stand an der Wand und schaukelte auf den Fußballen auf und ab, während Shachi an seinen Fingern knibbelte. Mit einem leisen seufzen ließ der Bär die Tür ins Schloss fallen. Sofort waren alle Augen auf ihn gerichtet.
 

„Leute, ihr solltet euch jetzt fertig machen. Wir sind gleich da.“, meinte Bepo und reichte dem Käpt´n sein Schwert. Die anderen wuselten jetzt los, um sich bereit für das Treffen zu machen.
 

Nach weiteren zehn Minuten, stand die Mannschaft versammelt auf dem Deck der Death. Law stand mit seinen vier Beratern etwas abseits und sah hinüber zur Thousand Sunny. Auch die Strohhüte hatten sich bereits an Deck versammelt und gaben den Heartpiraten nun Zeichen, dass sie rüber kommen sollten. Mit einem letzten tiefen Seufzen aktivierte Law seine Teufelskräfte und tauschte sich und seine Jungs kurzerhand mit einigen Grashalmen auf der Sunny. Eines war sicher, das würde kein Spaziergang werden…
 

„Hey, wir hätten nicht gedacht, dass wir uns so schnell sehen würden.“, begrüßte Ruffy die Gäste auf seinem Schiff. Er schüttelte Law die Hand und tat dasselbe auch bei den anderen aus der Mannschaft, die Law mit rüber gebracht hatte.
 

„Ja, wir auch nicht“, meinte Law zurückhaltend, bevor er Ruffy mit ernstem Blick ansah, „wir müssen uns unterhalten, es ist wichtig.“
 

„Das können wir gleich tun, aber sag mir lieber erst wie es Nami geht? Ted hatte uns erzählt, was geschehen ist, dass sie verletzt war…“, meinte der Strohhutträger und sah sich suchend um.
 

„Genau darum geht es.“, gab der Chirurg des Todes zurück und war sehr versucht irgendwo anders hin zu sehen, nur nicht zu der bestürzten Crew.
 

„Konntest du ihr nicht helfen? Aber du hast doch sogar mich zusammengeflickt nach dem Kampf in Marineford, war sie so schwer verletzt?“, Unglaube stand dem jungen Mann ins Gesicht geschrieben.
 

„Vielleicht sollten wir uns erst einmal setzen.“, schlug nun Bepo vor, der seinem Käpt´n genau ansah, wie schwer ihm das Gespräch bereits jetzt fiel.
 

„Okay, dann lasst uns in die Küche gehen. Ich mach uns einen Tee und dann rückt ihr hoffentlich mal mit der Sprache raus.“, sagte nun Sanji und ging vor, um schon mal den Tee zu kochen.
 

Die Anderen folgten ihm und schon bald saßen alle in der Küche verteilt. Die Heartpiraten hatten sich am Tisch niedergelassen, Law saß am Kopfende und auf seiner rechten Seite hatten sich Bepo, Shachi, Penguin, und Jean Bart niedergelassen, Ted hatte auf Laws Befehl hin die Sunny verlassen und war zurück auf die Death gegangen, falls es hier Probleme geben würde, wollte er ihn lieber aus der Schussbahn wissen. Zu Laws linker Seite hatte Ruffy Platz genommen, daneben Zorro und Lysop. Robin und Franky hatten sich auf die Bank an der Wand gesetzt und Chopper, sowie Brook saßen mit dem Rücken zum Tresen an der Küchentheke. Sanji war der einzige der noch stand, da er dabei war den Tee zuzubereiten und auch ein paar Kekse auf einem Teller anrichtete.
 

Nachdem Law sich einen letzten Ruck gegeben hatte, erzählte er, was auf der letzten Insel geschehen war, wie Nami mit seinen Jungs auf der Insel unterwegs war und dann beschloss, alleine diese zu vermessen. Es fiel ihm schwer es auszusprechen, aber er dachte lieber gleich raus damit, als die anderen lange hin zu halten und so berichtete er nach kurzem Zögern, wie sie das Eiland absuchten und die Blutspuren fanden. Als er geendet hatte, herrschte für einen Moment schweigen in dem Raum. Nur damit gleich darauf ein Inferno an Schreien und Fragen losbrechen konnte. Doch was die anderen Crewmitglieder riefen, bekam der Chirurg des Todes gar nicht mit, sein Augenmerk lag auf dem Kapitän.
 

„Was hast du da gesagt?“, Ruffy war aufgesprungen und hatte Law am Kragen gepackt, „Ted hat uns deine Worte ausgerichtet und so viel ich da raus gehört habe, hast du versichert, dass du dich um sie kümmerst! Du hast versagt!“
 

Nun war auch Law sauer, glaubte der Gummibengel, dass er das nicht selbst wusste? Er griff nun seinerseits nach Ruffys Hemdkragen.
 

„Glaubst du das wüsste ich nicht? Ich weiß, dass ich nicht genug auf sie aufgepasst habe!“, knurrte Law zurück.
 

„Hm, verzeiht dass ich mich da einmische“, warf jetzt die Archäologin ein, „aber warum ist Nami überhaupt allein dort herum gelaufen?“
 

Mit einem leisen Seufzen ließ Law Ruffy los und sank zurück auf seinen Stuhl. An seiner Stelle übernahm jedoch Shachi, das Antworten:
 

„Es ist unsere Schuld, wir waren mit ihr dort und wollten sie begleiten, aber sie hat uns nicht gelassen, sie meinte sie bräuchte die Ruhe.“
 

„Wieso Ruhe?“, hackte die Schwarzhaarige Frau treffsicher nach.
 

„Ähm…“, Shachi blickte unwohl seinen Käpt´n an.
 

Law schloss ergebend die Augen und als er sie wieder öffnete ruhte jeder Blick auf ihm.
 

„Wir hatten einen Streit. Nami und ich.“, gestand er und machte sich innerlich bereit, das gleich noch mehr in seinem Privatleben rum gestochert werden würde.
 

„Worum ging es?“, fragte der blonde Koch nach, genau wie erwartet.
 

„Wir sind etwas aneinander geraten, weil wir uns bezüglich einer Sache nicht einig waren.“, versuchte Law möglichst zu umschreiben, weshalb er sich mit der Navigatorin in die Haare bekommen hatte.
 

„Das war nichts anderes als eine Definition von Streit, ich meinte aber eher warum ihr euch gestritten habt, was war das Thema?“, erwiderte Sanji während er sich eine Zigarette ansteckte.
 

„Es ging um meine Gefühle für sie.“, meinte Law leise, nach einigem Zögern und wünschte, er würde sich bei diesem Gespräch nicht ganz so unwohl fühlen.
 

„Gefühle?“, erklang es nun fragend von dem Cyborg.
 

„Ja, Gefühle. Wir sind uns näher gekommen, während sie auf unserem Schiff war.“
 

Ein leichtes Schnauben, welches im letzten Moment noch zu einem Husten getarnt wurde, erklang von Laws linker Seite. Bepo klopfte Penguin herzhaft auf den Rücken, was gleichzeitig die Tarnung aufrecht erhalten sollte und andererseits eine Rüge seines unpassenden Verhaltens darstellte.
 

„Was soll uns der Hustenanfall sagen, Law?“, meinte nun Ruffy, der anscheinend in gefährlicher Stimmung war, denn er war wieder aufgesprungen, bereit Law erneut an den Kragen zu gehen.
 

„Himmel Herrgott nochmal… Wir hatten Sex! Mehrmals!“, fluchte der Chirurg des Todes mit einem Hauch der Verzweiflung in der Stimme.
 

Die Reaktionen der Strohhüte kamen sofort und waren sehr unterschiedlich. Brook, Lysop und Chopper prusteten ihren Tee durch die Gegend. Sanji erlitt wohl sowas wie einen Herzanfall, während Franky und Robin sich schelmisch angrinsten. Zorro hatte sich mit einem breiten Lächeln im Gesicht in seinem Stuhl zurück gelehnt, nachdem er dem Koch kurz dabei zugesehen hatte, wie dieser sich über den Boden rollte, die Hand aufs Herz gepresst. Einzig Ruffy zeigte nicht wirklich eine Reaktion. Er musterte den vor ihm Sitzenden mit einem ernsten Blick und schien zu überlegen, was er von der Sache halten sollte.
 

„Und was empfindest du für sie?“, fragte dieser jetzt, er wirkte sehr ernst. Anscheinend war ihm die Antwort wichtig.
 

Um die Sache etwas abzukürzen und somit schneller zum wesentlichen kommen zu können – nämlich Nami zu suchen und zu retten – erhob sich Law und fing an zu erklären:
 

„Nach dem Streit, habe ich mir dieses Tattoo gestochen“, dabei zog er den Reißverschluss seines schwarzen Hoodies auf und offenbarte die noch leicht gerötete Haut auf seiner Brust und seinem Bauch, „es ist für sie. Das Herz symbolisiert meine Liebe für Nami.“
 

Law blickte dem Kapitän ernst entgegen und wagte es nicht seinen Blick abzuwenden. Er wusste genau, dass sich in diesem Moment entscheiden würde, ob sie von nun an Freunde oder Feinde sein würden. Ruffy sah ihm interessiert entgegen, musterte den vor ihm Stehenden eindringlich, als versuchte er herauszufinden, wie ernst es ihm wirklich mit der Navigatorin war.

‚Soll er nur‘, dachte sich Law und wagte es nicht einmal mehr zu blinzeln. Er würde alles tun um Nami zu retten und wenn er dafür sein Innerstes offenbaren musste, dann war das ein geringer Preis dafür, den er gerne zu zahlen bereit war.
 

„Okay. Ich glaube dir. Dann weißt du ja auch was wir jetzt tun werden?!“, meinte Ruffy nach einigen Minuten überlegenden Schweigens.
 

„Natürlich, wir werden zusammen nach ihr Suchen und sie retten.“
 

„Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, weshalb Nami überhaupt entführt wurde?“, mischte sich nun jedoch der Piratenjäger ein.
 

„Nun, unsere erste Vermutung war, dass sie an einen Kopfgeldjäger geraten ist, wenn nicht schlimmeres…“, erklärte Jean Bart die Schlussfolgerungen, zu denen sie auf ihrem Weg zu den Strohhüten gekommen waren.
 

„Schlimmeres?“, hakte nun Brook nach.
 

„Nun, wir befinden uns zwar in der Neuen Welt, sind jedoch nicht allzu weit vom Sabaody Archipel entfernt. Es wäre auch möglich, dass jemand sie geschnappt hat, ohne zu wissen, dass ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt ist. Jemand der sie einfach nur als lohnenden Fang gesehen hat, den man auf dem Schwarzmarkt oder direkt in Human Shops verkaufen könnte…“, verdeutlichte der ehemalige Piratenkapitän, der vor zwei Jahren noch selbst mit seinem Sklavenschicksal gekämpft hatte, bis Law ihn befreit und mitgenommen hatte.
 

„Das wäre in der Tat schlimm…“, mischte sich nun wieder der grünhaarige Schwertkämpfer ein.
 

„Ich glaube ihr vergesst alle einen wichtigen Aspekt“, kam es nun von Robin, die seit einiger Zeit konzentriert geschwiegen hatte, „Was ist, wenn jemand genau das hier geplant hat? Das wir uns zu einer Allianz zusammen schließen um Nami zu retten. Wenn derjenige, der sie entführt hat, genau wusste wer sie war und in welcher Beziehung sie zu Law steht, dann hätte er damit den perfekten Köder, um zwei Piraten mit sehr hohem Kopfgeld fangen zu können.“
 

„Vorausgesetzt er ist in der Lage es mit uns aufzunehmen…“, kam es ruhig von Sanji.
 

„Es ist doch egal, weshalb sie entführt wurde, wir müssen sie zurück holen!“, tat Ruffy eindrucksvoll seine Meinung kund, indem er mit einem Fuß auf den Tisch stieg und die rechte Faust kämpferisch geballt hatte.
 

„Nur brauchen wir zuerst einen Hinweis darauf, wo wir sie suchen müssen.“, meinte Law mit wenig Hoffnung in der Stimme.

Bevor einer der anderen jedoch etwas sagen konnte, wurden sie von einem Schrei unterbrochen:
 

„Käpt´n… Käpt´n!“
 

Da alle Mitglieder der Strohhüte in dem Raum versammelt waren, konnte es sich nur um ein Mitglied der Heartpiraten handeln. Dies wurde sogleich bestätigt, als ein aufgeregter Ted in die Küche gestürmt kam, in der Hand eine kleine schwarze Teleschnecke, die leise vor sich hin klingelte.
 

„Bölle… Bölle… Bölle…“
 

„Die Schnecke war auf der Death, sie hat einfach angefangen zu klingeln, ich dachte ich bringe sie dir Käpt´n vielleicht ist es wichtig…“, meinte Ted und stellte die Teleschnecke vorsichtig auf den Tisch.
 

„Das ist die Teleschnecke die wir mit Nami gekauft haben!“, rief Shachi nun aus und mit einem Mal waren sich alle der Ernsthaftigkeit der Situation bewusst. Nami hatte ihre Teleschnecke bei sich getragen, als sie entführt wurde und mit viel Glück, war sie diejenige, die nun anrief.
 

„Bölle… Bölle… Bölle…“
 

Da keiner Anstalten machte, den Hörer abzunehmen, entschied Law, dass es wohl seine Pflicht war. Langsam griff er nach dem Hörer und hielt ihn sich ans Ohr.
 

„Ja?“
 

„Law, bist du das?“, kam es leise von der anderen Seite der Leitung.
 

„Ja, ich bin es. Wo bist du Nami? Geht es dir gut?“, fragte er und die Erleichterung, dass es sich wirklich um die Orangehaarige handelte war ihm anzuhören. Damit alle anderen auch mithören konnten, legte er den Hörer auf den Tisch. Lysop, nahm kurz die Sprechmuschel und mit einigen Handgriffen, hatte er eine Vorrichtung installiert, die Namis Stimme verstärkte, so dass alle in der Küche sie hören konnten.
 

„Hört zu, ich habe nicht viel Zeit, ich weiß nicht wann er wieder kommt.“, erklang es von der Teleschnecke.
 

„Wer hat dich entführt?“, kam Law gleich zu dem wesentlichen.
 

„Ich weiß es nicht genau. Der Typ aus der Bar war bis gerade bei mir, aber er schneit nur ein Handlanger zu sein, denn er spricht die ganze Zeit über von einem Boss. Er war es wohl auch, der mich auf der Insel entführt hat. Ich war unvorsichtig, sie haben mich in die Falle gelockt. Am Strand war ein kleiner Junge, er hat geweint, doch als ich ihn ansprach ist er gradewegs auf das Gebüsch zu gerannt. Ich wusste gar nicht, was los war, so schnell wurde ich ausgeschaltet. Sie haben mir irgendwas über den Schädel gezogen und ich muss ohnmächtig geworden sein. Erwacht bin ich erst vor ein paar Stunden und seitdem war immer der Kerl bei mir.“, schilderte die Navigatorin was vorgefallen war.
 

„Okay, geht es dir ansonsten gut? Bist du verletzt? Haben sie dir… irgendwas getan?“, kam es zögerlich von dem Schwarzhaarigen. Ihm drehte sich der Magen um, bei dem Gedanken, was der jungen Frau alles passieren könnte.
 

„Bis auf die Wunde am Kopf fehlt mir nichts, die Ketten schmerzen und scheuern, aber ansonsten ist mir nichts passiert.“
 

„Gut. Hör zu, ich bin bei Ruffy und den Anderen. Wir haben deine Vivrekarte gefunden und konnten dadurch so schnell wie möglich Kontakt mit ihnen aufnehmen. Kannst du uns sagen wo du bist?“, erkundigte sich Law nun eindringlich. Sie brauchten unbedingt einen Hinweis darauf wo sie war, ansonsten könnten sie die verdammte Grandline absuchen und sie trotzdem nicht finden.
 

„Ich habe leider keine Ahnung, ich werde versuchen das raus zu bekommen und euch dann nochmal anrufen. Ich…“, hier unterbrach sich die Navigatorin, im Hintergrund konnte man das Geräusch von Schritten auf einer Steintreppe vernehmen, „Mist da kommt jemand. Seid leise!“
 

Nach einem kurzen Rascheln von Kleidung und dem leisen Klirren von Metallketten war nicht mehr viel zu hören. Wahrscheinlich hatte Nami die Teleschnecke in ihrer Kleidung versteckt, damit sie ihr nicht weggenommen wurde.
 

Aus dem Lautsprecher, den Lysop gebastelt hatte, waren nur noch schwach die Umgebungsgeräusche zu hören. Ein lautes Knarren ließ jedoch darauf schließen, dass die Tür zur Zelle der Navigatorin geöffnet wurde.
 

„Na meine Kleine? Hast du mich schon vermisst?“
 

„Wag es nicht. Nimm deine Finger von mir.“
 

„Warum so schüchtern? Das warst du in der Kneipe doch auch nicht?! Aber keine Sorge, der Boss will nicht, dass wir dir etwas antun. Du sollst doch schließlich unser Köder sein…“
 

„Wenn ihr glaubt, es mit Ruffy und Law aufnehmen zu können, dann seid ihr dümmer als gedacht!“
 

Von den Zuhörern in der Küche wagte keiner auch nur einen Laut von sich zu geben, sie wussten alle, dass es Nami verraten könnte und sie dadurch auch trotz der Beteuerung, dass ‚der Boss nicht wollte, dass ihr etwas passierte‘, Gefahr laufen würde, ernsthaft verletzt zu werden.
 

„Ja, das glauben wir. Immerhin haben wir schon einige große Fische gefangen. Und solche hohen Kopfgelder… ihr seid alle eine Menge wert! Gut, dass es keinen Unterschied macht, wie wir euch bei der Marine abliefern, denn ich werde auf jeden Fall noch meinen Spaß mit dir haben, kleines Kätzchen…“
 

„Ich sagte nimm die Finger weg…“
 

„Ach was, der Boss wird schon nichts dagegen haben, wenn ich ein bisschen mit dir…spiele… Komm her, du bist so ein heißer Feger… Ich wollte dich schon in der Bar… Oh ja, so ein hübsches Gesicht und so ein scharfer Körper…Was? Arhhh. Du Schlampe hast mich gebissen!“
 

‚Klatsch.‘
 

„Was haben wir denn da? Eine Teleschnecke? Dafür hast du gleich noch einen Schlag verdient, du Miststück!“
 

„Wag es ja nicht, Nami irgendwas zu tun!“, mischte sich nun Ruffy ein, nachdem alle geschockt mit zugehört hatten, wie die junge Frau bedrängt und geschlagen wurde.
 

„Wen haben wir denn da? Den Strohhut?“
 

„Ja, genau den und wenn du Nami auch nur ein Haar krümmst, wirst du es bereuen!“, schrie der Schwarzhaarige in den Hörer der Teleschnecke.
 

„Interessant, das werden wir noch sehen. Aber weißt du was Strohhut? Du kannst im Moment nichts dagegen tun! Los Schlampe, wie gefällt dir das? Sag es deinen Freunden!“
 

Es gab einige dumpfe Geräusche, einige Laute, die von den auf Stein schleifen Ketten herrührten und ein unterdrücktes Stöhnen von Nami.
 

„Du sollst schreien… Willst du etwa nicht? Ich werde dich schon dazu bringen!“
 

Inzwischen waren alle in der Küche auf den Beinen und lauschten geschockt den Tönen die von der Teleschnecke übertragen wurden. Doch Law hielt es jetzt nicht mehr aus. Er riss dem Strohhut den Hörer aus der Hand und sprach dann, erstaunlich ruhig, doch dafür umso kälter:
 

„Du wirst sterben, hast du das gehört?! Für das was du ihr antust, werde ich dich foltern, bis du um Gnade winselst. Ich bin Arzt, das solltest du nicht vergessen, ich kann dich so lange am Leben erhalten, bis ich genug davon habe dich zu quälen…“
 

„Ach halts Maul. Du und deine Bande von zweitklassigen Idioten, ihr hattet nur Glück in der Bar, dass ich nicht vorbereitet war. Aber ich weiß, wie ich deine Laune heben kann…“
 

Erst war nicht viel zu hören, das leise Klirren der Ketten, ein Dumpfes Geräusch und dann ein deutliches Knacken. Laut ertönte Namis Schrei in der Stille der Küche. Law wusste sofort, was das alles zu bedeuten hatte, irgendwas hatte der Scheißkerl ihr gebrochen. Nami fing sich recht schnell wieder. Vermutlich wollte sie ihre Freunde nicht zu sehr beunruhigen, denn es war nur noch ein angestrengtes Keuchen zu vernehmen, aber sie verbiss sich jeden weiteren Schrei, obwohl immer wieder dumpfe Geräusche zu hören waren, die bedeuteten, dass der Typ sie weiter misshandelte. Auf einmal erfüllte jedoch ein anderer Ton die Geräuschkulisse, die Tür wurde erneut knarrend geöffnet.
 

„Was hast du getan? Habe ich mich nicht deutlich ausgedrückt?“
 

„Boss?!...Ich… Sie hatte eine Teleschnecke dabei…ich wollte sie nur bestrafen…“
 

„Hey, du da, wo habt ihr Nami versteckt?“, rief Ruffy nun, während Law noch immer den Hörer hielt.
 

„Na, wen haben wir denn da?“
 

„Ich bin Monkey D. Ruffy! Ich werde der König der Piraten! Und jetzt sag mir, wo meine Navigatorin ist!“, ereiferte sich der Strohhutträger.
 

„Schon gut, schon gut Strohhut. Ich wollte sowieso Kontakt mit dir und dem Chirurgen des Todes aufnehmen, immerhin seid ihr Teil meines Plans!“
 

„Law ist auch hier, also kannst du gleich los legen, je schneller wir wissen, wo wir hin müssen, desto schneller haben wir dir den Arsch aufgerissen!“, schrie Ruffy laut.
 

„Dein Temperament scheint genauso wild zu sein, wie man hört. Interessant, dass ihr so schnell zusammen gefunden habt. Ich freue mich schon darauf, euch zu treffen, Strohhut! Deine Navigatorin und Laws Liebchen ist auf Ivory Island. Wir warten hier auf euch…“
 

„Tuuut…tuuuut…tuuut…“

„Law, gib mir die Teleschnecke!“, meldete sich nach minutenlangem Schweigen Nico Robin zu Wort.
 

„Wieso?“, knurrte der Schwarzhaarige.
 

Immer noch versuchte er zu realisieren, dass Nami irgendwo mit dem aufdringlichen Kerl und dessen ominösen Boss in einem Keller war.
 

Angekettet. Verletzt.
 

Dass sie sich nicht wehren konnte, egal was sie ihr auch antun würden…
 

„Weil du diese arme Schnecke zu Tode quetschst!“, km die ebenfalls gereizte Antwort von der Archäologin.
 

Widerwillig ließ er die arme Schnecke in die auffordernd geöffnete Hand fallen. Sorgsam barg Robin diese nun in ihren Händen und beobachtete, wie die bereits übergroß geschwollenen Stielaugen, langsam wieder ein normales Maß annahmen.
 

„Du solltest nicht vergessen, dass dies vielleicht die einzige Möglichkeit ist, nochmal mit Nami in Kontakt zu treten. Es kann schließlich immer sein, dass irgendetwas schief läuft. Sei es die Marine, die uns in die Quere kommt oder vielleicht auch ein Unwetter. Wir dürfen unsere einzige Chance weiter zu verhandeln nicht zerstören.“, mischte sich nun auch Sanji ein.
 

Dieser hatte sich anscheinend von seiner vorherigen Herzschmerzattacke wieder erholt, war aber immer noch etwas blass um die Nase herum. Das traf allerdings auf alle Anwesenden zu.
 

Law betrachtete alle der Reihe nach und konnte in ihren Gesichtern das gleiche Grauen sehen, welches sich auch beharrlich in seinem Hinterkopf eingenistet hatte. Bilder von Nami schlichen sich in sein Bewusstsein.
 

Blutverschmiert. Verletzt. Gequält.
 

Von Gesichtslosen Personen gefoltert bis an die Grenzen des Erträglichen.
 


 

Wobei…
 


 

„Nicht ganz Gesichtslos…“, murmelte Law.
 

Bepo der seinem Gedankengang anscheinend gefolgt war knurrte tief. „Dieser elende Kerl.“
 

Law wusste genau er würde seine Drohung wahr machen. Für alles was dieser Typ Nami antat würde er leiden. Sein Fehler war der gleiche, den bereits etliche Leute vor ihm gemacht hatten. Sie unterschätzten Law. Weil er nicht so massig und bullig wie einige andere war, oder weil er nicht, wie Eustass Kid, jede Insel an der er vorbei kam, grausam plünderte. Viele denen er begegnet war, waren sogar der Meinung gewesen, die Geschichten über die Grausamkeit des „Chirurgen des Todes“ wären nur die typischen Aufbauschungen. Ausgeschmückte Weitererzählungen von tatsächlichen Ereignissen. Pure Gerüchte. Doch das stimmte keineswegs. Alles was über ihn im Umlauf war, hatte er tatsächlich getan. Und dieses Mal, würde er sich gewiss nicht zurückhalten…
 

„Von welchem Kerl sprecht ihr denn? Der erste der bei Nami war, sagte etwas von einer Bar, seid ihr ihm begegnet?“, unterbrach Lysopp, die Gedankengänge von Law, die sich immer mehr Mord und Folter hingaben, in dem Bemühen, zu verstehen, was sie bei dem Telefonat alles erfahren hatten.
 

„Sie hat so einen Braunhaarigen Kerl in einer Bar getroffen. Wir waren den Abend alle da. Das war einen Tag, bevor sie verschwunden ist. Wir wissen also zumindest wie einer von ihnen aussieht. Er hatte Nami zum Tanzen aufgefordert und sie hat das Angebot angenommen. Zuerst war alles in Ordnung, doch dann wurde er immer aufdringlicher, was Nami sich natürlich nicht gefallen lassen wollte. Daraufhin ist das Ganze dann etwas eskaliert.“, erklärte nun Jean Bart, der erkannte, dass sein Käpt´n noch immer gedanklich damit beschäftigt war, den Kerl möglichst kreativ und langwierig zu ermorden. Sachi und Penguin waren anscheinend noch etwas überwältigt von dem Ausmaß, dass diese Sache angenommen hatte.
 

„Ich geh raus.“, kam es nun leise aber entschlossen von Ruffy, der sich ohne weitere Worte erhob und schnurstracks die Küche verließ. Bepo, Jean Bart, Penguin und Sachi sahen ihm hinterher wie vom Donner gerührt. Vielen hätten sie erwartet, doch nicht, dass der Käpt´n sich absonderte und einfach alle anderen sich selbst überließ.
 

Law biss indessen so fest die Zähne zusammen, dass ein leichtes Knacken von seinem Kiefer erklang. Er hätte nicht gedacht, dass Monkey D. Ruffy so leicht zu entmutigen war. Vorhin hatte er noch kämpferisch seine Navigatorin zurück gefordert und jetzt? Ging er einfach weg?
 

Keiner rührte sich, bis Zorro laut auf den Tisch schlug.
 

„Genug! Es hilft Nami nicht, wenn wir Zeit damit vergeuden uns um Sie zu sorgen, uns Vorwürfe zu machen und uns betrübt vorzustellen, was sie wohl alles grade durchmacht! Was ihr hilft ist folgendes: Kurs setzen und eine Strategie planen!“ fuhr der Grünhaarige sie alle an und stand auf.
 

„Zorro hat Recht!“, bestätigte nun auch Chopper, die Worte des Vizekapitäns.
 

„Okay, dann werde ich mich darum kümmern, zusammen mit eurem Navigator,“ sie warf einen kurzen Blick auf Bepo, der dabei die Hand erhoben hatte, um anzudeuten, dass dies seine Position war, „den Kurs zu bestimmen. Ich warte in unserem Kartenraum auf dich und werde schon mal sehen, was Nami zu unserem geplanten Kurs notiert hatte. Vielleicht finde ich ja einige Informationen über die Insel.“, erklärte die schwarzhaarige Archäologin. Sie stand auf und steckte dabei die Teleschnecke in die Tasche ihrer Hose. Sie verließ den Raum gemeinsam mit Zorro, der etwas vor sich hin grummelte, was stark nach trainieren klang.
 

Auch die anderen Mitglieder der Strohhutbande begannen jetzt wieder ihren üblichen Tätigkeiten nachzugehen, was bedeutete, dass Lysopp bereits irgendwas nicht näher definierbares, in der Hand hatte um daran zu basteln, während er in Richtung Tür ging und der Koch inzwischen Zutaten für die nächste Mahlzeit vorbereitete.
 

Der übrigen Mitglieder verließen nun ebenfalls nacheinander die Küche, sodass nur noch Sanji am Küchenthresen zurück blieb, um den Heartpiraten Gesellschaft zu leisten. Law spürte wie sich seine zornbebende Hand erneut verkrampfte. Vermutlich war es wirklich besser, dass Robin ihm die Teleschnecke abgenommen hatte.
 

Sanji, der die Anspannung von Law bemerkte und auch richtig darauf schloss, weshalb er sich so aufregte, versuchte ihn zu beschwichtigen:
 

„Nimm es Ihnen nicht übel, wir machen uns alle große Sorgen um Nami, aber wie gesagt, es hilft nichts wenn wir uns jetzt den Kopf zerbrechen und grübeln. Jeder von Ihnen wird sein Bestes tun, um sich auf den Kampf vorzubereiten. Auch wenn du es jetzt vielleicht nicht so erkennen kannst. Sie brauchen alle Ablenkung, von der Tatsache, dass ihr grade sonst was zustoßen könnte.“
 

„Du hast Recht, das kann man Ihnen wirklich nicht ansehen.“, grummelte Law, der jedoch erstaunt darüber war, dass der Blonde Koch, ihn so gut zu lesen wusste.
 

„Wenn ich dir einen Vorschlag machen darf Law, dann geh zu Ruffy. Ich bin sicher, er fühlt sich gerade ganz genau wie du. Für ihn gibt es nichts schlimmeres, als einem von seinen Freunden nicht helfen zu können, auch wenn das vorhin nicht so ausgesehen hat.
 

Und du hast ihn in Marineford kämpfen gesehen, denke ich. Dann weißt du, dass er Himmel und Hölle in Bewegung setzen wird um Nami zurück zu bekommen, egal was es ihn kostet.“
 

Die restlichen Mitglieder der Heartpiraten, betrachteten ihren Käpt´n neugierig. Sie waren verwundert, dass er sich bisher noch so gut zusammengerissen hatte. Normalerweise hätte er, so wütend wie er im Augenblick wirkte, bereits jeden der ihn Ansprach das Fürchten gelehrt – wie sie alle nur zu gut aus persönlicher Erfahrung wussten – doch irgendwie schienen die Worte des Kochs ihm zu helfen.
 

„Ich habe ihn damals tatsächlich gesehen. Wir haben die Übertragung auf dem Sabaody Archipel mit angesehen, zumindest solange, bis ich wusste wir müssen hin und den Strohhut da raus holen, weil er den Tag sonst nicht überleben würde.“, antwortete Law bereits etwas ruhiger.
 

Er versuchte sich an das Geschehen zu erinnern, denn in einem hatten die Strohhüte Recht, alles war besser als über Nami zu grübeln. Er sah Ruffy wieder vor sich, damals, bei dem Kampf der Whitebeardpiraten gegen das Marinehauptquartier. Er hatte bis dahin noch nie jemanden so verbissen um etwas kämpfen sehen, in dem Wissen, dass es jeden Augenblick vorbei und zu spät sein könnte.
 

Das hatte ihn beeindruckt.
 

Von dem schieren Mut, der puren Entschlossenheit und einer, nicht zu leugnenden Portion Dummheit einmal abgesehen, hatte ihn auch die unbändige Kraft beeindruckt. Dagegen hatte der Kampf beim Aktionshaus wahrlich lachhaft gewirkt. Wie ein Kind das mit Puppen spielte. Und dieser Kampf war zu dem Zeitpunkt, als der Strohhut in Marineford stand, nur wenige Tage her.
 

Natürlich hatte auch Whitebeard das Potential in Ruffy gesehen, genauso wie die Marineadmiräle. Was gewiss auch ein Grund dafür war, dass Akainu so verbissen versucht hatte, dem Rookie den Gar aus zu machen. Bevor er sich zu einer Kraft entwickelte, die sie irgendwann nicht mehr bezwingen könnten.
 

„Dafür sind wir dir alle sehr dankbar. Im Ernst, wir konnten damals nicht bei ihm sein und ihn unterstützen, andererseits wären wir ihm dort vermutlich auch nur im Weg gewesen. Wir waren alle noch nicht bereit uns solchen Gegnern zu stellen, egal wie viel Rückendeckung uns durch die anderen Mannschaften zur Verfügung gestanden hätte. Es war gut, dass Ruffy sich völlig darauf konzentrieren konnte Ace zu retten, ohne sich auch noch um uns alle Sorgen zu müssen. Aber dennoch, wünschen wir uns noch heute alle, wir hätten bei ihm sein können.“, seufzte Sanji, der bei Laws Worten kurz inne gehalten hatte, jetzt schnitt er weiter das Gemüse klein, ohne den Blick von Law abzuwenden.
 

„Ich weiß, dass es genau jetzt in Ruffy mindestens ebenso brodelt, wie in dir Law. Auch in mir brodelt es, aber wir müssen alle das tun, was jetzt nötig ist um möglichst schnell und gut vorbereitet nach Ivory Island zu kommen. Für mich bedeutet das, ich werde uns auf dem Weg dahin mit dem besten Essen versorgen, dass ich kochen kann. Damit wir alle in Topform sind. Deine und Ruffys Aufgabe wird ohne Zweifel darin bestehen, den Boss kalt zu machen, also solltest du zu Ruffy gehen und ihm vorschlagen miteinander zu trainieren. Da könnt ihr beide erstens eure aufgestaute Energie an jemandem loswerden, der das auch verkraftet und zweitens euch an eure Kampfstile und Fertigkeiten gewöhnen, denn ich bin sicher, das wird für den bevorstehenden Kampf nicht schaden.“
 

Kurz herrschte Stille in der Küche, in der alle Mitglieder der Heartpiraten die Worte des Kochs einen Moment sacken ließen.

Doch sie wussten sofort, dass er absolut Recht hatte.
 

Bepo meldete sich als Erstes zu Wort: „Recht hat er Käpt´n, es wird dir gewiss gut tun.“
 

Auch Sachi und Jean Bart stimmten mit einem Nicken zu, während Penguin sich erhob.
 

„Ich denke es lag auch eine Wahrheit für uns darin. Wir sollten uns ebenfalls vorbereiten. Trainieren, navigieren, kochen, alles was uns hilft auf diesen Kampf vorbereitet zu sein, ist nützlich!“, sagte er.
 

Law stieß einen leisen Seufzer aus. Es gefiel ihm gar nicht, wenn seine Jungs ihm sagten, was zu tun war. Doch auch er konnte die Wahrheit in den Worten erkennen. Er erhob sich, die Hände auf den Tisch gestützt. Sein Blick war auf seine, noch immer leicht geschwollenen Fingerknöchel gerichtet, von dem Abend in der Bar, als er den Tisch zertrümmert hatte. Natürlich würde es ihm gut tun, sich mit jemandem im Kampf auszutoben. Doch er wusste, dass er erst noch etwas Wichtigeres zu tun hatte.
 

„Gut, ich werde zum Strohhut gehen. Aber zuerst muss ich zu eurem Doktor. Shachi?“, Law richtete seinen fragenden Blick auf den Mann, der auch sofort verstand was von ihm gefordert wurde.
 

„Aye, Käpt´n wie viele soll ich holen?“, fragte dieser sofort diensteifrig.
 

„Ich denke 20 Konserven sollten genügen, Bepo und ich werden gleich noch Spenden, dann müssten wir für den Ernstfall gerüstet sein.“, war die Antwort des Schwarzhaarigen.
 

Sanji´s irritierten Blick ignorierend, wandte Law sich an Jean Bart.
 

„Du sorgst zusammen mit Penguin dafür, dass die anderen an Bord Bescheid wissen, was unser Plan ist und kümmert euch darum, dass die Death in der Nähe der Sunny fährt. Fürs Erste, bleiben wir aufgetaucht. Und dann will ich wissen, wie weit es bis Ivory Island ist und wo wir im Zweifel einen verfluchten Eternal Port dafür her bekommen.“, gab Law auch den anderen weiter Anweisungen.
 

„Bepo, du wirst zuerst Robin suchen und mit ihr den Kurs planen, danach kommst du zu mir und dem Elch, klar?“
 

„Aye!“
 

Auch Sachi und Penguin murmelten etwas zustimmendes, während Jean Bart ebenfalls mit einem „Aye Käpt´n!“ antwortete.
 

Dann waren auch sie verschwunden, was der Koch anscheinend als Anlass nahm, sein Messer auf Law zu richten und ihn böse anzusehen.
 

„Eins kann ich dir nur raten Law, behandle Nami anständig. Wenn mir oder den Anderen irgendwas Gegenteiliges zu Ohren kommt, bist du einen Kopf kürzer!“, sprach er ruhig. Law zog nur eine Augenbraue hoch. Das war ihm durchaus bewusst und er hatte vor sich künftig daran zu halten, auch wenn er das bisher vielleicht nicht immer getan hatte. Für ihn war klar, dass dieser Aussage keine Antwort folgen brauchte, somit ließ auch er die Küche hinter sich und machte sich auf die Suche nach dem kleinen Elch.
 

Er fand Chopper in einem komfortablen und bestens ausgestatteten Krankenzimmer. Der Arzt war bereits dabei einige Medikamente und Salben herzustellen. Er hatte einige Bücher ausgebreitet, nicht wenige davon mit Hand beschrieben, was Law bestätigte, dass auch der Schiffsarzt der Strohhüte einige eigene Rezepturen verwendete.
 

„Interessante Zusammensetzung. Wie bist du darauf gekommen?“, bemerkte Law, der eine Rezeptur für eine Salbe studierte, die aufgeschlagen auf dem Tisch lag.
 

„Ich habe in den zwei Jahren, die wir trainiert haben, einige neue Pflanzen entdeckt und erforscht. Ich konnte es sogar einrichten, dass mir die Bewohner der Insel, auf der ich gestrandet war, den Nachschub den ich benötige per Kuriermöwe zusenden.“, antwortete Chopper, ohne in seinem Tun innezuhalten, „allerdings habe ich auch einen großen Vorrat an Destillaten und getrockneten Kräutern mitgenommen.“
 

„Das ist praktisch.“, bemerkte Law, bevor er sein eigentliches Anliegen ansprach, „wenn du gleich kurz Zeit hast, hätte ich gern dass du mir Blut abnimmst.“
 

Chopper hielt nun doch kurz inne im Zermahlen der getrockneten Kräuter und Blicke dem Schwarzhaarigen fragend entgegen.
 

„Wie kommt es? Fühlst du dich krank? Oder brauchst du zu einer Diagnose eine zweite Meinung?“
 

„Nein, ich will, dass du mir so viel Blut wie möglich abnimmst. Ich denke etwa drei Konserven a´ 500ml sollten möglich sein. Und wenn Bepo hier ist, nimm auch ihm Blut ab. Ihm kannst du sogar sechs Konserven abnehmen, er ist wesentlich größer und hat einige Liter mehr Blut als wir Menschen. Zusammen mit den Blutkonserven die er von unserm Schiff rüber holt, sollten wir ganz gut auf größere Verletzungen vorbereitet sein. Zur Vorsicht, könnte jedes Mitglied deiner Mannschaft noch sein eigenes Blut spenden, ein bis zwei Konserven sollten für alle machbar sein. Ich zeige dir gern, wie ich sie für die Lagerung konserviere. Sie sollten dann allerdings in einem Kühlschrank oder Kühlraum gelagert werden.“
 

Der kleine Elch sah Law verwundert an, bevor er sich fing und ihm antwortete:
 

„Daran habe ich tatsächlich noch nie gedacht. So ernst, dass wir darauf angewiesen waren, war unsere Lage zum Glück noch nie. Nur bei Sanji auf der Fischmenscheninsel hatten wir damit leichte Probleme. Aber du hast Recht, sie können regelmäßig geringe Mengen Eigenblut spenden, dann wären wir immer abgesichert.“, sein Blick wurde wieder nachdenklich.
 

„Doch warum soll ich Bepo und dir so viel abnehmen?“
 

„Ich selbst habe die Blutgruppe Null negativ. Es eignet sich somit als Universalspender. Bepo hat natürlich eine Tierische Blutgruppe, aber sie ähnelt der menschlichen Null negativ fast gänzlich. Zur Spende für den Notfall ist es damit absolut geeignet und die kleinen Unterschiede sind in dem Fall nicht weiter relevant. Bisher gab es bei meinen Jungs noch nie Nebenwirkungen.“, erläuterte Law seine Absichten.
 

In diesem Moment kam der besagte Eisbär auch schon um die Ecke, in den Armen trug er eine große Styroporbox, in der die Konserven während des Transports gekühlt wurden. Anscheinend war er auf dem Weg zu ihnen Sachi begegnet. Die Box stellte er erstmal neben die Untersuchungsliege.
 

„Okay, dann fangen wir mal an.“, sagte Chopper sogleich und zog aus einigen Fächern, die benötigten Utensilien hervor.

„Sachi hat auch leere Konserven mitgebracht.“, meint Bepo und reichte dem Elch einen verschweißten Beutel mit mehreren sterilen Sets für Blutspenden.
 

Zufrieden nickte der kleine Elch, wobei seine Mütze ein wenig hin und her wackelte.
 

„Gut, die hätte ich nicht in so großer Anzahl gehabt. Ein oder zwei für den Notfall habe ich liegen, aber nicht mehr.“
 

Es bedurfte nur weniger weiterer Vorbereitungen, bis Law auf der Liege lag, mit der Nadel im Arm und immer wieder die Hand zur Faust ballte, um den Blutfluss zu beschleunigen. Er wusste genau, dass ihn die Spende von drei Konserven unter Umständen etwas schwindelig zurücklassen würde. Doch wenn er sich beim Koch danach direkt etwas zu Essen und zu trinken geben ließ, sollte es nicht lange dauern, bis es ihm wieder besser ging. Danach würde er sich um den Strohhut kümmern.
 

Nachdem auch die letzte Konserve gefüllt war, verschloss Chopper diese fachgerecht und entfernte behutsam die Nadel aus Law´s Armbeuge. Die Erklärungen, dass der Schwarzhaarige mit dem Wattebausch die Ader kurz zudrücken sollte, sparte er sich wohlweislich und reichte Law stattdessen, nach einiger Zeit einen Streifen Tape, um die Einstichstelle mit dem Wattetupfer zur Vorbeugung gegen Infektionen und erneutes Bluten zu verschließen.
 

Währenddessen hatte er bereits Bepo die Nadel gesetzt und auch der Bär ließ die Blutspende mit völliger Routine über sich ergehen. Nebenher erläuterte Law bereits seine übliche Vorgehensweise um die Konserven haltbar zu machen. Gut Kühlen war dabei der Hauptpunkt. Als Bepo ansetzte von dem geplanten Kurs zu berichten, unterbrach Law ihn:
 

„Warte damit, bis du mit dem Spenden fertig bist, du kannst es mir beim Essen erzählen.“
 

Nachdem Chopper keine Fragen mehr hatte und Law versicherte, dass er sich um die Lagerung und entsprechende Präparation der Blutkonserven kümmern würde, verließ der Kapitän der Heartpiraten das Untersuchungszimmer und machte sich auf den Weg in die Küche.
 

Trotz des leichten Schwindelgefühls, ging es ihm dennoch gut. Er spendete, gemeinsam mit Bepo, regelmäßig Blut um die Notfallkonserven immer in ausreichender Menge vorrätig zu haben.
 

In der Küche wurde er auch nicht enttäuscht. Sanji war bereits dabei einige der Speisen für das Essen auf Tellern und Platten anzurichten. Zuerst trank Law zwei Gläser Wasser und nahm sich gleich noch ein weiteres mit an den Tisch.
 

„Sanji, hast du vielleicht ein Stück Leber, das du mir zubereiten könntest? Eventuell auch mehr, Bepo könnte gewiss auch gleich was brauchen.“, fragte Law, nachdem er sich gesetzt hatte.
 

„Klar, gib mir ein paar Minuten ich habe tatsächlich einige frische Zutaten auf der letzten Insel gekauft. Mehrere Wildschweine, frisch geschlachtet. Darf ich fragen, warum du speziell die Leber willst?“, erkundigte sich der Koch, bevor er begann in dem großen Kühlschrank zu wühlen.
 

„Bepo und ich haben eurem Doktor grade vorsichtshalber ein Paar Konserven Blut gespendet, damit wir was da haben, sollte jemand von uns ernsthaft verletzt werden.“, erklärte der Kapitän und sah auch gleich darauf das Verstehen in Sanjis Gesicht.

„Geht klar, ich mache euch noch einen Bohnensalat. Und das hier kannst du auch schon nehmen“, meinte der Blonde und stellte vor Law eine Schüssel mit frischem Haferbrei, „Ist aus Haferkleie gemacht, hat ebenfalls einen guten Eisenwert.“, war seine Erläuterung.
 

Während Law sich etwas Haferbrei nahm – Sanji reichte ihm eine Schale mit frischen, geschnittenen Früchten dazu – kam die Archäologin wieder in die Küche. Anscheinend war die Planung ihres weiteren Vorankommens abgeschlossen. Sie setzte sich neben den Kapitän der Heartpiraten und nahm sich etwas von den Früchten. Ohne, dass er etwas sagen musste, begann sie auch schon zu berichten.
 

„Wir haben in dem Rucksack den Nami bei sich trug, etwas gefunden. Einen Eternal Port nach Ivory Island. Scheint also ganz so, als hätten die von Anfang an vor gehabt uns oder euch zu kontaktieren und Nami dann als Köder zu benutzen. Wir sollten somit auf alles gefasst sein.“, hier unterbrach sie ihre Erzählungen um einen Schluck von dem Kaffee zu nehmen, den Sanji ihr gereicht hatte.
 

„Nun, zumindest können wir dann auf direkter Route dorthin segeln. Konntet ihr was über die Insel rausfinden?“, erkundigte sich Law.
 

„Tatsächlich scheint Ivory Island eine der drei nächsten Inseln zu sein. Im Augenblick folgen wir der Route der Kompassnadel mit eher mäßigem Ausschlag. Glücklicherweise hatte Nami bevor ihr sie aufgelesen habt, bereits alles was sie über die nächsten Inseln wusste im Navigationsraum bereit gelegt. Ich konnte ihren Notizen leider nicht viel entnehmen, es hatte den Anschein, dass sie die Daten auch nur aus einem Buch hatte.“
 

„Wieso denkst du das Robin?“, warf Sanji jetzt ein.
 

„Die typischen Grunddaten zur Insel waren am Anfang vermerkt. Soweit ich weiß, notiert sie sich diese nur zu den Inseln, die sie in Büchern gefunden hat. Bei allen zu denen sie nichts oder nur Randbemerkungen finden kann, lässt Sie die Werte frei, um sie einzutragen, sobald sie die Daten selbst erhoben hat.“, erklärte die Archäologin.
 

„Und wie lange brauchen wir voraussichtlich bis Ivory Island?“, kam Law auf den wichtigsten Punkt zu sprechen.

„Hm, das ist nicht so leicht zu sagen, laut Nami´s Seekarten etwa zwei oder drei Trage, meinte euer Navigator. Ich muss gestehen, ich selbst bin immer nur auf dem ersten Teil der Grandline unterwegs gewesen. Je weiter wir vorankommen, desto weniger kann ich mich auf meine Erfahrungen verlassen. Ich versuche immer, mir ein paar Dinge von Nami erklären zu lassen, damit ich im Zweifelsfalle das Navigieren übernehmen kann. Aber inzwischen sind Angaben wie die Dauer oder Strecke für mich nur noch recht wage zu beurteilen. Die verschiedenen Magnetströme und Witterungsbedingungen sind hier absolut unabwägbar geworden.“
 

„Kann ich verstehen.“, meinte Law, der das Ganze selbst zu genüge kannte. Er verließ sich dabei zum Großteil auf Bepo. Seine Fähigkeiten genügten wie die der Schwarzhaarigen, um von A nach B zu kommen, aber sicher konnte er sich dabei nur sein, wenn er die Route schon einmal bereist hatte.
 

„Aber immerhin sind Tage, besser als Wochen.“, kam der Einwurf von Sanji, bevor er eine Platte mit heißer, gebratener Leber vor Law platzierte.
 

Genau rechtzeitig dazu erschien auch der besagte Navigator in der Tür. Ein leichter Blutfleck in seinem Pelz zeugte noch von der Spende, doch ansonsten war auch er ordnungsgemäß mit einem Wattetupfer und Verbandstape versehen.
 

„Du bist Bepo, richtig? Setz dich ruhig, ich habe dir und deinem Käpt´n Leber und Bohnensalat gemacht. Damit euer Eisenhaushalt wieder in Schwung kommt.“, meinte Sanji und brachte gleich darauf Teller und Besteck zum Tisch.
 

Nach und nach trudelten immer mehr der Strohhüte zum Essen ein. Da jedoch auch nach einigen Minuten noch nicht alle anwesend waren, nahm der blonde Koch einen Topf und ein Suppenkelle in die Hand und begann damit diese vor der Küchentür – und somit für eigentlich alle auf dem Schiff hörbar - zusammen zu schlagen. Law betrachtete das Ganze in seinem Stuhl zurück gelehnt. Als alle Strohhutpiraten außer dem Käpt´n in der Küche versammelt waren, berichtete Robin auch den Anderen vom Kurs und der voraussichtlichen Dauer.
 

Der Kapitän der Heartpiraten seufzte leise. Seine nächste Aufgabe würde es sein, gemeinsam mit Ruffy einen Plan zurecht zu legen, doch dazu mussten sie erst einmal ihre Fähigkeiten näher kennen lernen. Auch wenn sie sich damals auf dem Sabaody Archipel einen kleinen Eindruck voneinander hatten verschaffen können, so wusste Law doch, dass das niemals ausreichte um die wahren Ausmaße einer Teufelskraft zu verstehen. Seine eigenen Fähigkeiten waren da keine Ausnahme.
 

Er bezweifelte jedoch stark, dass es mit Ruffy möglich war, sich verbal darüber auszutauschen. Nein. Im Gegenteil, hielt Law es für eher wahrscheinlich, dass er sich ordentlich mit ihm prügeln wollte. Da der Strohhut auch nicht beim Abendessen erschienen war, was wie Lysopp grade nicht müde wurde zu erwähnen, darauf hinwies, dass es ein schwerwiegendes Problem gab.
 

Der Kapitän der Heartpiraten konnte es sogar absolut nachvollziehen. Wenn es ihm so gehen würde und die Strohhüte eines seiner Crewmitglieder, einfach verloren hätten, würde er ihnen auch die Hölle heiß machen wollen.
 

Law trank noch sein Glas mit Wasser leer und wünschte er hätte diesen Kampf schon hinter sich und könnte sich ordentlich, mit einer schönen Flasche Rum betrinken. Danach war ihm grade am Ehesten. Doch der Schwarzhaarige war schlau genug, um sich aus diesem Wunschdenken zu befreien und sich auf den Weg zu machen, sich Ruffy zu stellen. Schließlich würde es ihn nicht weiter bringen, wenn er sich drückte und würde sogar im Gegenteil, Nami noch weiter gefährden.
 

„Wenn du zu Ruffy willst“, ertönte jetzt die Stimme von Zorro, kurz bevor Law die Tür erreichte, „der ist im Krähennest. Du solltest ihm als Friedensangebot noch ein wenig Fleisch mitnehmen. Das könnte die Chance steigern, dass er das Schiff nicht ganz auseinander nimmt, wenn er loslegt.“
 

Ohne viel Zeit damit zu verbringen, eine Erklärung zu fordern, griff Law sich eine Servierplatte die beinahe schon obszöne Ausmaße hatte und komplett mit verschiedenen Fleischsorten belegt war.

Law fand den Strohhut wie erwartet, an Deck der Sunny, wo er auf dem großen Löwenkopf saß.
 

Wortlos reichte er Ruffy – quasi als Friedensangebot – das Fleisch. Er wusste, dass Ruffy auch auf ihn wütend war. Es ging ihm ja selbst nicht anders. Ein kurzes Nicken, welches die Akzeptanz des Friedens ausdrückte, war alles was Law bekam. Dann wurden auch schon, in beträchtlicher Geschwindigkeit die Fleischstücke inhaliert.
 

„Wie kam es dazu?“, fragte Ruffy irgendwann, nachdem er auch das letzte Stück Fleisch verschlungen hatte, Trafalgar Law war sich sogar sicher, dass er beim Essen nicht mal gekaut hatte.
 

„Was genau meinst du?“, war seine Gegenfrage. Er konnte sich vieles vorstellen, was der Gummimensch mit seiner Frage meinte. Wollte er mehr zu der Geschichte in der Bar wissen, zur Entführung oder zu ihm und Nami?
 

„Na dich und meine Navigatorin.“, bestätigte der Schwarzhaarige direkt Law´s Befürchtungen.
 

„Ich kann es dir gar nicht so genau sagen.“, setzte Law an zu erklären, wurde aber von Ruffy unterbrochen.

„Fang am besten am Anfang an. Du hast sie also verletzt gefunden?“
 

„Ja, sie war einer Truppe Soldaten und Kizaru begegnet. Als ich sie fand, war sie grade erst aus einer Ohnmacht erwacht. Die Soldaten waren allesamt erledigt, keine Ahnung wie sie das gemacht hat.“
 

„Sie kann mit ihrem Stab Gewitterwolken und Blitze erzeugen.“, erläuterte Ruffy.

Law sah verblüfft drein.
 

„Das erklärt natürlich auch, wie sie Kizaru verwunden konnte. Schließlich hatte ich den Eindruck, dass sie weder über Teufelskräfte, noch über Haki verfügt.“, meinte Law, für den sich nun endlich ein Rätsel aufklärte.
 

„Wie meinst du das?“, war es nun an Ruffy, verblüfft dreinzuschauen.
 

„Ich konnte Kizaru grade noch davon abhalten, Nami an Ort und Stelle zu töten. Doch ich beherrsche Haki und sie machte nie den Eindruck, dass sie diese Fähigkeit auch hat. Aber Kizaru war an dem Tag definitiv verletzt und ich wunderte mich immer, wie ihr das gelungen ist. Oder ob er vielleicht schon vorher in einen anderen Kampf verwickelt gewesen war. Immerhin sein Körper besteht aus Licht und bewegt sich noch dazu mit Lichtgeschwindigkeit. Es ist unmöglich ihm ohne Teufelskräfte oder Haki beizukommen. Zumindest habe ich das immer gedacht. Ich habe die ganze Zeit gedacht, ihr wäret vielleicht zusammen auf Kizaru getroffen und hättet alle gegen ihn gekämpft und wäret beim Kampf von Nami getrennt worden. Erst später wurde mir klar, dass ihr sowas nie zugelassen hättet. Aber ich habe Nami einfach bisher noch nicht danach gefragt, wie sie es geschafft hat.“
 

Nach einem skeptischen Blick von Ruffy fügte Law umgehen hinzu: „Ich wollte sie nicht noch misstrauischer machen. Ich habe sie sobald sie aufgewacht war dazu befragt, wie es ihr möglich gewesen ist den Sturm vorherzusagen, ohne die geringsten Anzeichen. Allein das war schon fast zu viel für sie. Das konnte ich ihr ansehen. Sie scheint nicht so leicht anderen Menschen zu vertrauen.“
 

Der Strohhut nickte lediglich zum Zeichen, dass er verstanden hatte und Law mit seiner Erzählung fortfahren sollte.

„Jetzt, da ich weiß, dass sie mit Blitzen kämpfen kann… Es ergibt jetzt einen Sinn.“, als er Ruffys irritiertes Gesicht sah, wusste er, dass er es näher erklären musste, „Natürlich sind Blitze schnell genug Kizaru zu treffen - denn sie bewegen sich, ebenso wie er – mit Lichtgeschwindigkeit. Und da solche Energien einander sogar anziehen, könnte ich mir vorstellen, sie haben Kizaru sogar verfolgt.“
 

Law war inzwischen wirklich fasziniert davon, wie sich dieser Kampf wohl zugetragen haben musste. Das hätte er nur zu gern gesehen. Es war sich sicher, dass Kizaru reichlich irritiert und geschockt gewesen war, angesichts eines einfachen Mädchens, mit eher geringem Kopfgeld und ohne Teufelskräfte, konnte er mit sowas nicht gerechnet haben.

Ruffy hatte anscheinend zumindest das Wichtigste verstanden:
 

„Nami ist stark“, meinte er völlig überzeugt, „Sie ist vielleicht nicht körperlich stark, so wie Sanji, Zorro oder ich, aber sie weiß immer wie sie ihre Gegner trotzdem besiegen kann. Sie ist einer der klügsten Menschen die ich kenne und ihre Fähigkeiten als Navigatorin sind unübertroffen.
 

Eine Freundin von uns hat mal gesagt, es ist so, als wäre Nami dafür geboren worden. Schon mit zehn Jahren hat sie angefangen, völlig alleine zur See zu fahren und mir ist bisher noch niemand begegnet, der das Wetter besser deuten konnte. Bis ich sie traf, hatte sich außerdem bereits acht Jahre lang, als Diebin auf dem East Blue durchgeschlagen. Natürlich ist sie stark!“
 

Law war durchweg überrascht. Nicht nur, dass Nami die ja noch sehr jung war, anscheinend eine ziemlich wilde Kindheit und Jugend gehabt hatte, auch dass ihr Käpt´n so viel zu erzählen wusste, verblüffte ihn. Doch der schien tatsächlich verdeutlichen zu wollen, wie viel er von seiner Navigatorin hielt:
 

„Sie nutzt inzwischen ihren Kopf und ihre Fähigkeiten um damit zu kämpfen. Früher hatte sie nur einen normalen Stock, doch Lysop hat ihr den Klima-Takt-Stock gebaut und seitdem kann sie wirklich das Wetter kontrollieren!“, berichtete Ruffy mit einigem Stolz.
 

„Wie lange kennst du Nami schon?“, fragte Law nun. Es interessierte ihn mehr über Nami zu erfahren. Es war beinahe schon ein Drang. Der Drang sie kennen zu lernen, mehr über den Menschen den er liebte zu erfahren, solange es noch ging und die Zeit dazu war. Als ob er ihr damit näher sein könnte, wenn er mehr über sie erfuhr. Natürlich hätte er dies alles, lieber von ihr selbst gehört. Doch er wusste nach dieser kurzen Zeit mit ihr bereits, dass sie nicht gern von sich erzählte und eher von den anderen aus der Mannschaft sprach.
 

„Inzwischen sind es etwa vier Jahre glaube ich. Zwei Jahre, in denen wir getrennt waren und zwei weitere haben wir benötigt um vom East Blue aus, zum Sabaody Archipel zu gelangen. Nami und Zorro waren die ersten Mitglieder, die ich mir im East Blue gesucht habe. Es hat zwar etwas gedauert, bis Nami wirklich fest in unserer Mannschaft war…“, an dieser Stelle wurde Ruffy unterbrochen.
 

„Wieso ‚fest in der Mannschaft‘?“
 

„Als ich sie traf und sie fragte, ob sie meiner Crew beitreten will, hat sie sich erst noch geweigert, aber irgendwann war sie bereit Partner zu werden. Sie mochte keine Piraten sagte sie. Erst später wussten wir, dass es einen anderen Grund dafür gab. Sie war nämlich bereits Kommandantin der Arlongpiratenbande und Mitglied bei ihnen, seit sie zehn Jahre alt war.“
 

„Wie das? Was wollten die mit einer Zehnjährigen?“, irritiert und auch in Sorge, was er erfahren könnte, fragte sich Law, was Piraten aus dem East Blue mit einem Kind wollten.
 

„Seekarten.“, antwortete der Strohhut ernst, „Ihre Karten waren bereits damals so gut und genau, dass sie Nami dafür mitgenommen haben. Die Mannschaft bestand aus Fischmenschen und war von der Grandline aus auf Namis Heimatinsel gekommen. Sie haben die Seekarten dazu genutzt, die Strömungen um die Insel herum zu ihren Gunsten zu verändern. So konnten sie die Marine und andere Feinde vernichten, bevor diese überhaupt einen Fuß auf die Insel setzen konnten. Keiner auf der ganzen Insel konnte es mit den Fischmenschen aufnehmen, als sie dort einfielen.“
 

Jetzt verstand Law noch so einiges mehr. Er erinnerte sich an die Szene damals im Auktionshaus. Es war zwar zwei Jahre her, dennoch wusste er noch genau, was sich damals mit dem Oktopus und der Orangehaarigen Schönheit abgespielt hatte.
 

„Der Oktopus im Auktionshaus, war also einer von diesen Piraten?“, fragte Law zur Bestätigung seiner Vermutung nochmal nach.
 

Ruffy, der zwar häufig Gesprächen nicht allzu aufmerksam folgte, wusste in diesem Moment sofort wovon der Kapitän der Heartpiraten sprach.
 

„Ja, er gehörte dazu. Deshalb wollte er uns auch unbedingt helfen, als wir auf dem Sabaody Archipel ankamen. Er wollte es wieder gut machen, dass sie sie damals so gequält haben.“, bei diesen Worten, ballte der Strohhutträger die Fäuste, „Ich habe Okta schon lange vergeben. Ich bin auch kein nachtragender Mensch, aber ich weiß, dass es Nami sehr schwer gefallen ist, das alles hinter sich zu lassen.“
 

Law schwieg einen Moment. Er war sich nicht sicher, ob er sich die Geschichte von Ruffy erzählen lassen sollte. Wenn es so persönlich wurde, wäre es vielleicht besser, selbst mit Nami darüber zu sprechen, aber andererseits wollte er auch keine schlechten Erinnerungen heraufbeschwören, wenn er sie danach fragte. Die Bilder von Okta, der angeschossen am Boden lag und dennoch darum bemüht war, zu sagen, dass ihm alles so leid tat, schossen Law noch immer durch den Kopf.

Es musste schon einiges vorgefallen sein, dass solch eine Entschlossenheit erklärte. Wollte er es wirklich wissen?

Law entschied sich kurzerhand dafür. Selbst wenn er nun, das Schlimmste und Grausamste hören würde, was er sich vorstellen konnte – und das wäre eine ganze Menge – würde es nichts daran ändern, was Nami für ihn war. Dessen war er sich absolut sicher.
 

„Erzählst du mir, was du mit Quälen meinst?“, fragte er und setzte sich, am Fuß der Gallionsfigur, an die Reling. Ruffy seufzte kurz aber tief. Es war nicht klar, ob wegen der Aussicht noch länger erzählen zu müssen, oder wegen der Geschichte selbst.
 

„Die Arlongpiraten haben das Dorf und die gesamte Insel erpresst und tyrannisiert. Es ging um Schutzgeld. Wer nicht zahlen konnte, wurde getötet. Nami wuchs zusammen mit ihrer Schwester bei einer ehemaligen Marinesoldatin auf. Als der Hai auf die Insel kam, hatte sie nur genug Geld für sich selbst oder für ihre beiden Töchter. Sie zahlte für die Kinder und da sie die Piraten bereits vorher angegriffen hatte, haben die sie, vor den Augen der Mädchen erschossen.“, erläuterte Ruffy mit leiser Stimme.
 

Auch wenn er damals in Kokos von Namis Vergangenheit nichts hatte wissen wollen, so hatte er doch dort und auch im Laufe der Zeit, aus Gesprächen genug mitbekommen, um die Hintergründe zu kennen.
 

„Das ist hart. Besonders für ein Kind.“, meinte Law und sein Blick verdüsterte sich einen Moment, als ihn seine eigene Vergangenheit zu überwältigen drohte.
 

„Du sagtest vorhin sie wäre Diebin geworden, aber gleichzeitig soll sie Mitglied der Piraten gewesen sein, die ihre Mutter erschossen haben. Wie passt das zusammen?“
 

„Arlong hat Nami noch an dem gleichen Tag, an dem er ihre Mutter tötete, mitgenommen. Sie war so unvorsichtig, ihm zu sagen, dass es ihre Seekarten waren, die im Haus lagen. Obwohl der Dorfpolizist versuchte sie zu retten, konnte er es nicht verhindern, dass sie mitgenommen wurde. Er wurde innerhalb kürzester Zeit so schwer verwundet, dass er es beinahe nicht geschafft hätte. Keiner auf der ganzen Insel konnte ihr helfen, das hat Nami ebenfalls klar erkannt.
 

Einige Tage später, kehrte Nami dann in ihr Dorf zurück. Natürlich waren sowohl ihre Schwester, als auch die anderen Dorfbewohner froh, dass sie heil zurück war, doch das änderte sich, als Nami ihnen das Tattoo der Arlongpiraten auf ihrer linken Schulter und das Geld, dass sie für ihre „Arbeit“ erhalten hatte, präsentierte.
 

Erst Namis Schwester, bekam die Wahrheit aus ihr heraus. Sie hatte nicht nur mit zugesehen, wie mehrere Marineschiffe, die zur Rettung der Insel geschickt worden waren, auf den Grund des Meeres befördert worden waren. Sie hatte auch hautnah miterlebt, wie alle anderen Dörfer der Insel auf die gleiche Weise unterjocht wurden.
 

Doch Nami war immer schon schlau und mutig. Sie mit Arlong einen Deal gemacht, nachdem sie erkannte, dass ihm Geld das Wichtigste war. Sie musste Arlong 100 Millionen Berry bringen, dann würde er ihr Dorf freilassen. Bedingung war jedoch, dass sie für ihn als Navigatorin arbeitete. Da die Piraten die Insel nicht verließen, bedeutete es hauptsächlich Seekarten zu zeichnen. So kam es, dass sie mit zehn Jahren los zog, um möglichst schnell, möglichst viel Geld zu stehlen. Sie brauchte acht Jahre dafür, als wir sie trafen, hatte sie gerade die Summe zusammen. Inklusive unserer Beute.
 

Doch natürlich hatte Arlong schon lange ihr Potential und Talent erkannt und wollte sie nicht freigeben. Deshalb hat er mit einem korrupten Marinekapitän zusammen gearbeitet. Anstatt die Arlongpiraten zu vertreiben, kamen sie um das Geld zu beschlagnahmen. Der Hai hatte sie verraten und sie traute es keinem zu, es mit den Fischmenschen aufzunehmen. Es hat lange gebraucht, bis sie mich um Hilfe gebeten hat.“
 

Law war sprachlos. Er konnte sich natürlich vorstellen, was danach geschehen war. Der Strohhut war losgezogen um dem Fischmenschen die Hölle heiß zu machen. Und das offensichtlich mit Erfolg. Aber dennoch erstaunte es ihn immer wieder, wie wenig die Marine auf den Ozeanen präsent war. Wenn er bedachte, dass eine gesamte Insel, acht Jahre lang, von einer Piratenbande kontrolliert wurde…
 

Gewiss, hier auf der Grandline, besonders in der Neuen Welt, war dies Gang und Gäbe. Doch dabei ging es mehr darum, ein Territorium zu erkämpfen und zu halten, in den meisten Fällen, waren besetzte Inseln ein Teil des Gebiets, von einem der vier Kaiser. Aber eine solche, verhältnismäßig kleine und unbedeutende Mannschaft, es würde nur ein oder zwei höherrangige Mitglieder der Marine benötigen, um solch ein Problem zu lösen. Doch wie man hier sehen konnte, waren auch die vermeintlich Guten, nicht immer, auch wirklich gut.
 

„Das Tattoo, welches sie jetzt auf ihrer Schulter hat, ist nicht mehr das von Arlong.“, entgegnete Law nach einigem Nachdenken. Viele Kleinigkeiten, die ihm an ihr aufgefallen waren, ergaben im Licht der neuen Kenntnisse Sinn, „ich habe mich schon gefragt, warum sie es über eine Narbe hat stechen lassen.“
 

Das war ihm zum ersten Mal, nach der OP aufgefallen. Er hatte sie weiter untersucht, als er sicher war, dass er alle wichtigen Wunden versorgt hatte. Ebenso hatte sein geschulter Blick, das leicht erhobene Narbengewebe darunter sofort erkannt. Dann hatte er es wieder gesehen, als er sie in seinem Zimmer untersucht hatte, doch er wollte sie zu dem Zeitpunkt nicht danach fragen. Schließlich war er sich da noch sicher gewesen, dass er Nami, wie alle anderen Frauen zuvor, einfach wieder abschieben würde, sobald sein Interesse an ihr erloschen war.
 

„Die Narbe stammt von einem Messer. Sie hat damit solange auf das Zeichen, dass sie brandmarkte, eingestochen bis ich sie aufgehalten habe. Nachdem wir Arlong besiegt hatten, und die Wunde einigermaßen verheilt war, hat der Dorfarzt ihr das Tattoo gestochen. Es steht für ihre Heimat.“
 

„Hm“, war alles was Law dazu sagte. Er hatte von Ruffy wirklich viel über Namis Vergangenheit erfahren, doch darüber würde er wohl später in Ruhe nachdenken müssen. Jetzt wurde es Zeit Sanjis Rat zu befolgen.
 

„Du bist wirklich unverhältnismäßig gesprächig!“, stellte er fest und sah Ruffy dabei fest an, während er sich von den Planken des Decks erhob. „Das hätte ich nicht für möglich gehalten.“, fügte er, seine Verwunderung erklärend, hinzu.
 

Der Strohhutträger überlegte kurz, bevor er antwortete:
 

„Das bin ich sonst nicht. Stimmt wohl. Aber bisher war noch keiner aus meiner Mannschaft in so einer Situation.“

Nach einer kurzen Pause erklärte er: „ Ich meine verliebt, nicht entführt.“
 

„Und warum bist du dir so sicher, was ihre Gefühle angeht? Bisher habe nur ich das von mir behauptet. Sie konnte sich dazu doch noch gar nicht äußern.“, fragte der Arzt mit einem skeptischen Blick.
 

„Wenn es nicht so wäre, würdest du dich nicht so um sie bemühen. DU machst keine Sachen halbherzig Law. Wenn du aufrichtig sagst, dass du sie liebst, weiß ich, dass es ihr ebenso geht.“
 

Erneut herrschte ein tiefes Schweigen und die Stille wurde nur vom Rauschen des Meeres um sie herum durchbrochen.
 

„Der Grund – der einzige Grund – weshalb ich dir so viel über sie erzählt habe ist der, dass ich ihrer Familie versprochen habe auf sie zu achten und dafür zu sorgen, dass sie glücklich ist.“
 

„Verstanden!“, entgegnete Law ebenso ernst. Er konnte die unterschwellige Drohung durchaus wahr nehmen und ihm war klar, würde er das mit Nami vergeigen, wäre Ruffy als Erster zur Stelle um ihm ordentlich eine zu verpassen.
 

„Gut, dann lass uns jetzt endlich mit dem Kämpfen anfangen.“, meinte Ruffy nun entschlossen und noch während er dies sagte hatte er sich bereits, mithilfe seiner dehnbaren Gummiarme, mitten auf das große, grasbedeckte Deck der Sunny katapultiert.

Doch Law, der sich noch gut an die Teufelskraft des Strohhutträgers erinnerte, war ebenfalls bereits dort und brachte sich in Kampfposition. Er hatte sich mithilfe seines Rooms und eines Grashalmes fortbewegt.
 

„Kannst du immer noch so lustige Sachen mit anderen Leuten anstellen?“
 

Die Vorfreude auf den Kampf war Ruffy bei seinen Worten deutlich anzuhören und Law sah dies als Einladung, den Kampf zu beginnen. Somit erhob er sein Schwert und sagte: „Ja, doch inzwischen kann ich sogar noch einiges mehr tun.“

„Interessant, das will ich sehen!“, konnte Ruffy noch grade antworten, bevor er sich unter einem von Laws Schwertstreichen wegducken musste.
 

Ruffys Antwort in Form seiner Faust kam mit rasanter Geschwindigkeit auf den Kapitän der Heartpiraten zugeschossen, doch eine kleine Bewegung seiner Finger, ließ Law den Platz innerhalb des Rooms tauschen. Er stand direkt hinter Ruffy, hatte jedoch nicht damit gerechnet, erneut eine geballte Gummifaust auf sich zukommen zu sehen. Ein leichtes Zucken der Finger verhinderte gerade noch, dass er ein ordentliches Veilchen davon tragen würde. Statt seines Gesichts, traf die Faust des Strohhutes auf die Wand der Kombüse.
 

Es war einfacher gewesen, Abstand zwischen sich und den Strohhut zu bringen, indem er dessen Platz auf dem Schiff wechselte. Doch auch dies hatte Ruffy rechtzeitig bemerkt und konnte zumindest die Wucht des Schlages beträchtlich verringern. Ein Grinsen zupfte an Laws Mundwinkel. Das versprach wirklich ein interessanter Kampf zu werden und Ruffy war einer der wenigen ernsthaften Gegner, denen Law bisher begegnet war.

~~

Rückblickend betrachtet fand der Schwarzhaarige, dass Ruffy unglaubliche Fortschritte gemacht hatte. Der Kampf damals im Marine Fort hatte Law bereits schwer beeindruckt und geprägt, doch im Sparring hatte er gesehen, dass der Strohhut die Grenzen seiner Fähigkeiten extrem erweitert hatte. Diese zwei Jahre machten einen enormen Unterschied aus.

Allein Ruffys Haki hatte Law mehrfach in die Bredouille gebracht, von der unglaublichen Schnelligkeit mal ganz zu schweigen. Letztendlich jedoch blieb Ruffys Teufelskraft beschränkt und er hatte lediglich ihre Nutzbarkeit für seinen körperlichen Kampfstil erweitern können.
 

Ganz im Gegensatz zu Law selbst. Er hatte es in den vergangenen Jahren geschafft, weitere Anwendungsmöglichkeiten für seine Kräfte zu finden, es war somit wenig verwunderlich, dass er Ruffy besiegt hatte, indem er schlicht dessen Körper vertauscht hatte.
 

Das ahnungslose Opfer dafür war Chopper gewesen, der während ihres Kampfes das Deck betreten hatte. Kurz hatte Law überlegt, ob es ausreichen würde, Ruffys Herz aus dessen Körper zu lösen und ihn damit zu erpressen. Doch diese Überlegung hatte er wieder verworfen. Wenn er eines über den Strohhut wusste, dann war es, dass dieser trotzdem nicht aufgeben würde. Mit der Androhung des Todes konnte er ihm nicht beikommen, schließlich war dies auch nur als Trainingskampf gedacht um sich abzulenken. Und Schmerzen würden Ruffy ebenso wenig davon abhalten zu kämpfen. Die würde der Sturkopf einfach über sich ergehen lassen. Nein, der Körpertausch war die richtige Wahl gewesen, da er dem überwiegend körperlichen Kämpfer seine Körperwahrnehmung und die jahrelang trainierte und vertraute Teufelskraft hatte nehmen können. Eindeutig die bessere Taktik.
 

Nach einigen Minuten des verwirrten Herumschreiens, seitens der beiden vertauschten Gestalten, hatte Law, begleitet von einer kurzen Erklärung, den Rücktausch wieder eingeleitet. Halbwegs darauf gefasst, dass Ruffy direkt wieder zum Angriff über gehen würde, hatte er jedoch in keinster Weise damit gerechnet, dass sowohl der Strohhut, als auch der kleine Doktor, mit einem deutlich verklärtem Blick, darum betteln würden, dies auch mit den anderen Crewmitgliedern zu machen.
 

Da Law sehr wohl erkannt hatte, dass sein Kampf mit Ruffy ab da beendet war, hatte er müde ab gewunken. Die anderen aus der Crew würden es ihm gewiss nicht danken, wenn er sie hinterrücks, nur zur Unterhaltung ihres Kapitäns vertauschte.

Dennoch, wenn er den Kampf nochmal in aller Ruhe Revue passieren ließ, wusste er, dass er wirklich Schwierigkeiten hätte, Ruffy zu besiegen, wenn dieser aufs Ganze ging. Doch grade das war es, was Law an dem anderen Käpt´n so schätzte und was ihn diesem Abend ruhig in den Schlaf gleiten ließ, sobald er in seinem Bett lag. Denn so konnte er sich immerhin sicher sein, dass er Nami wieder sehen würde. Komme was wolle.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Erstmal zum reinschnuppern! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe es hat euch gefallen :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja also das ist da neue Kapitel, ich weiß es ist nicht allzu viel passiert, aber ich hoffe doch, dass ihr trotzdem zufrieden mit mir seid ^-^

Edit: Ein, zwei Sätze zur Erläuterung ergänzt.
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja hier ist also das neue Kapitelchen. Da ich nun doch so viel Gesabbel und Infos in dieses Kapitel gepackt habe, wird es erst im nächsten heiß her gehen :D Aber ich hoffe ihr freut auch trotzdem über dieses, zugegeben nicht gerade spannende Kapitel ^-^

Liebe Grüße & ein schönes Wochenende,
eure maron

Edit: Ich habe einige Zeilen ergänzt, die mir bezüglich der Logik noch aufgefallen sind. So z.B. die sehr beschleunigte Wundheilung im Verlauf der Story, die hier erst nur kurz erwähnt war.
Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich konnte mich also endlich dazu überwinden, ein neues Kapitel für euch zu schreiben. Wie ihr seht, hat mich die Motivation so gepackt das ich gar nicht wieder aufhören konnte. Ich war mit dem letzten Kapitel selbst nicht so sehr zu frieden und ich wollte es euch nicht antun, dass ihr noch länger auf Spannung warten müsst ^^ Von daher habe ich jetzt bis zu dieser Stelle weiter geschrieben :) Ich hoffe es gefällt euch, auch wenn Law sich jetzt nicht sehr freundlich verhält ^^ Aber das hatte ich einigen gegenüber ja bereits angekündigt :P

Ich muss im übrigen grade eine leichte Schleichwerbung einbauen: Wer schon den Werbespot für den neuen Internet Explorer gesehen hat, dem dürfte die Musik bereits bekannt sein :) Ich habe mich schlau gemacht von wem das Lied stammt, mit dem Endeffekt, dass ich mehrere Lieder von Alex Clare in Dauerschleife während des Schreibens gehört habe xD

Bei Interesse: http://www.youtube.com/watch?v=zYXjLbMZFmo

Bis zum nächsten Kapitel,
maron

Edit: Korrekturen bezüglich der Logik: ich habe einige Erläuterungen zu Namis Wetterfühligkeit eingefügt.
Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Also ich möchte hier zuerst mal anmerken, dass Candy absichtlich ein wenig Umgangssprachlich spricht, das sollen keine Rechtschreibfehler sein :D
Aber ich muss mich wirklich wundern, wie schnell ich diesen Charakter vor meinem inneren Augen sehen konnte ^-^ Schwupp und sie war fertig xD Naja sie ist ja auch nicht wirklich komplex :P
Ich muss sagen, dass ich es wirklich hasse, wenn Leute mit offenem Mund Kaugummi kauen und da Candy von mir aus eh schon unbeliebt ist, bekam sie auch gleich noch diese unliebsame Eigenschaft verpasst.

Heute ist es mir wirklich leicht gefallen zu schreiben und das Kapitel ging mir gut von der Hand :) Es brauchte nur ein, zwei kurze Denkpausen, während des Schreibens und dann wusste ich, wie ich die Handlung weiter bringe ^^
Hatte ich schon lange nicht mehr und es gefällt mir ganz gut, dass es so toll geklappt hat, da ich ansonsten ja eher ein wenig Schreibhemmungen hatte in letzter Zeit und mich regelrecht zwingen musste, euch das letzte Kapitel zu schreiben :/ Vielleicht mach ich gleich noch mit dem Nächsten weiter :D

Ich finde es übrigens schwierig Kapiteltitel auszudenken, also bitte verzeiht mir, wenn sie nicht ansprechend sind ^-^ Ich tu mich da immer schwer mit (Wenn ich es beim Hochladen nicht sowieso vergesse).

Das wars jetzt erstmal von mir,
bis bald ♥
Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja für alle, die noch auf weitere Kapitel gewartet haben, die Hoffnung stirbt wie ihr seht zuletzt. Ich muss sagen, ich hatte meine Schwierigkeiten mit diesem Kapitel und ich weiß auch noch nicht, ob es das jetzt war an Streit oder ob das nochmal weiter geht, aber immerhin kann ich euch sagen, dass ich schon am Schlusskapitel schreibe! Natürlich fehlen dazwischen noch so ein paar Kapitel, aber seid versichert, dass ich das ganze auf jeden Fall zu Ende bringen werde :)
Ich hoffe trotz der langen Wartezeit konntet ihr euch zum lesen aufraffen ;D
Liebste Grüße,
maron
Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, endlich nach langer, langer Zeit konnte ich mir mal wieder etwas Zeit dafür nehmen die Fanfic weiter zu bringen. Wie ich schon mal erwähnt hatte, ich habe auf jeden Fall vor sie zu beenden, vor allem da ich bereits klare Vorstellungen davon habe wie das ganze ausgehen soll. Ich habe sogar schon zwischenzeitlich an den Endkapiteln gearbeitet, also seid unbesorgt ihr bekommt das Ende auf jeden Fall hochgeladen!
Allerdings dauert es bis dahin noch ein oder zwei Kapitel, so genau weiß ich das noch nicht...

Bis zum nächsten Mal,
die besten Wünsche,
eure Maron Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und hat euch auch ein wenig auf die Folter gespannt ;) Tja, Nami ist entführt worden von Leuten, die sich mit Law & Ruffy auf einmal anlegen wollen, was für ein Plan dahinter steckt und ob es der Allianz gelingt sie zu retten... Da werden wir uns alle überraschen lassen müssen, mich eingeschlossen :D

Bis zum nächsten Mal,
maron
Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Immerhin habe ich nach einigen Korrekturen in der Story, (Erwähnungen in früheren Kapiteln, die eigentlich einen Sinn und Zweck hatten, haben diesen jetzt auch ergänzt bekommen, keine Sorge hat eigentlich nichts am Ablauf oder der Handlung geändert) auch eindeutig feststellen können, dass sich mein Schreibstil gebessert hat. Ich glaube inzwischen bin ich etwas ausführlicher in den Beschreibungen geworden und hangle mich nicht mehr von einem Handlungsabschnitt zum Nächsten, nur um dann möglichst schnell veröffentlichen zu können oO Komplett anzeigen

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sama-chan
2018-12-20T19:44:27+00:00 20.12.2018 20:44
Ich MUSS einfach noch einen Kommentar da lassen! Die Story ist sooooo klasse und ich muss unbedingt wissen, wie sie weiter geht! 😍 Bitte schreib weiter!!!
Antwort von:  maron288
28.12.2018 11:44
Auch hierfür nochmals vielen, vielen, lieben Dank 🥰
Von:  sama-chan
2018-10-30T09:53:51+00:00 30.10.2018 10:53
Was für eine tolle FF! Einmal angefangen, konnte ich sie nicht mehr aus der Hand legen! 😍 Bitte schreib schnell weiter! Ich möchte unbedingt wissen, wie es ausgeht!!
Antwort von:  maron288
28.12.2018 11:44
Hahaha :) oh man diese überschwängliche Freude ist unglaublich, ich danke dir wirklich vielmals für dein Intetrsse an meinen Storys und freue mich natürlich sehr darauf, dich mit neuen Kapiteln zu versorgen, ich verspreche da ist was in Arbeit, aber auf einen Zeitpunkt kann ich mich leider nie festlegen, will ich jedoch auch gar nicht so sehr. Ich schreibe meist dann wenn mir danach ist, Zeitdruck hilft mir. Ich dabei es als Entspannung zu sehen :)
Von:  RenaAlgernon
2018-05-20T21:09:31+00:00 20.05.2018 23:09
Oi wie schön...bitte spann mich nich auf die Folter und schreib weiter! ^^
Antwort von:  maron288
22.05.2018 18:32
Vielen Dank ich tue mein Bestes 😊
Von:  lovebob
2018-02-04T03:44:04+00:00 04.02.2018 04:44
Richtig guter kapi mach weiter so freue mich auf dem nächsten mal gucken was da so passiert
Du bist einer der besten story Schreiber den ich je kenne du bist super 😁😁😁😁😉😉😉😉👍👍👍👍
Antwort von:  maron288
04.05.2018 07:33
Oh man, das ist wirklich ein Lob, dass einen erröten lässt, ich danke dir :)
Wobei es in Punkto Zuverlässigkeit sicherlich bessere Schreiber gibt (Asche auf mein Haupt!), aber ich freue mich dass du über diesen Fehler hinwegsiehst und mich dennoch als besten Schreiber den du kennst bezeichnest ^^
Da wird das Lob noch wertvoller, wenn man dieses Manko bedenkt.
Von:  lovebob
2018-02-04T01:42:22+00:00 04.02.2018 02:42
Ich freue mich das es wieder weiter geht und guter kapi freue mich das die story weiter geht ich finde es einfach gut 😁😁😁😁😁😁 mach weiter so
Antwort von:  maron288
04.05.2018 07:30
Vielen Dank dafür :)
Ich war die letzten drei Monate leider mit dem Umbau unseres Hauses beschäftigt, aber jetzt kommt ja der Sommer da werde ich sicherlich die letzten Kapitel noch schreiben und bin dann tatsächlich endlich fertig :D
Von:  Sanda-San
2017-12-18T19:04:57+00:00 18.12.2017 20:04
Ich bin in das nächste Kapitel gefallen ^^
Da musste ich einfach weiter lesen. Was Trafalgar Law weiter im Schilde führt ^^
Es war weiter spannend....^^

Antwort von:  maron288
19.12.2017 23:41
Freut mich, dass du so fleißig weiter ließt und mir auch brav nen Kommentar da lässt :) Vielen Dank und weiterhin viel Spaß :)
Von:  Sanda-San
2017-12-16T20:58:29+00:00 16.12.2017 21:58
Oh, ich hab mal weiter gelesen :D
Da hat Law sich was vor genommen um Nami zu helfen.
Gut. Das die Operation erfolgreich war ^^
Antwort von:  maron288
17.12.2017 11:37
Vielen Dank :)
Aber wenn einer helfen kann, dann Law 😬
Von:  Saju
2017-12-12T03:40:38+00:00 12.12.2017 04:40
<3

Bisschen viel geplapper (ruffy redet so viel) find ich, aber ist nun mal in spannenden Geschichten so ;D
Hab eigentlich gehofft die kommen an und finden eine verletzte Nami vor oder so (und dann Kapitel ende xD)

Aber: super toll von dir, dass du trotz allem die Gesichter weiter schreibst, freue mich auf das nächste Kapitel <3
Antwort von:  maron288
12.12.2017 19:14
Vielen Dank erstmal für deinen Komentar :) Und klar wäre das natürlich spannender, aber so ein bisschen genieße ich es als Autor ja auch euch zappeln zu sehen :D Nein Spaß beiseite, ich fand es sollte schon noch etwas kommunikation geben, grade Law und Ruffy müssen denke ich sowas auch erstmal klären. Für Ruffy ist natürlich wichtig zu wissen, dass es Law ernst ist und umgekehrt, will dieser natürlich auch die Chance nutzen etwas mehr über Nami zu erfahren, sie sind ja noch nicht lange zusammen unterwegs gewesen, als sie entführt wurde und viel geredet wurde auch nicht :) Deshalb fand ich es wichtig, dass er ein bisschen Input bekommt und die Hintergründe kennt. Genauso wichtig fand ich, dass er weiß, wie lang die Strohhüte schon zusammen unterwegs sind und auch, dass es Ruffy war, der Nami gerettet hat.

Ähm lange Rede kurzer Sinn: Ich hoffe es war nicht zu langweilig, ich fand es wichtig das ein bisschen zu vertiefen, im nächsten Kapitel werden die aber ankommen ;)

Liebste Grüße,
maron
Antwort von:  Saju
13.12.2017 00:14
Langweilig war es definitiv nicht. Nur so völlig ungewohnt das Ruffy so viel reden kann :)

(Und ja Law und Nami hatten "wenig" zeit um miteinander zu reden... Wenn du weißt was ich meine...;) )
Antwort von:  maron288
13.12.2017 07:15
Ja das war auch genau das was ich damit meinte 😄😄😄
Reden war in den Momenten auch nicht so wichtig 🤔
Von: Chieri_Sono
2017-12-10T23:08:36+00:00 11.12.2017 00:08
Ach es geht weiter, ich freu mich ja so :D
Bin schon mega gespannt wie es weiter geht
Antwort von:  maron288
11.12.2017 10:04
Hey vielen Dank für deinen Kommi :)
Ja ich hoffe ich kann die letzten paar Kapitel noch flott schreiben und euch wie versprochen die Story beenden 😬
Von:  Saju
2017-11-25T00:52:19+00:00 25.11.2017 01:52
O M G <3

ich hab ehrlich gesagt nicht mehr damit gerechnet und mich damit abgefunden, dass diese wunderbare Geschichte offen bleibt. Ich freu mich gerade wie ein kleines Kind :D

Super Kapitel <3
Antwort von:  maron288
25.11.2017 12:06
Danke sehr :)
Das nächste ist auch schon halb fertig 😬


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