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Crimson Snow

Ivan x Gilbert
von

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Von sonderbaren Fremden und mutigen Franzosen

Wütend stapfte Gilbert durch den dicken Schnee. Auch wenn er nicht sehr warm angezogen war, so spürte er die Kälte gerade überhaupt nicht.

Wieso, verdammt nochmal, war er hier? Was sollte dieser ganze Unsinn, mit '5 Sternen', 'unsterblichen und sterblichen Königen' und 'Herzesschmerz'? Das ging ihn doch nichts an!

Der Albino würde das jetzt nie zugeben, doch am meisten nervte ihn gerade die Tatsache, dass er so eine bescheuerte Rolle im Gedicht bekommen hatte. Ludwig, diese kleine Heulsuse war der Tapfere, Roderich dieser Langweiler war der Edle, Vash mit seinen Aggressionsproblemen sollte also der Beschützer sein und Lili, die an allem Schuld war, war die Sanfte mit Mut und Verstand. Und er? Er war derjenige, der am Herzesschmerz eingehen sollte!
 

Ohne auf seine Umgebung zu achten, kämpfte sich Gilbert immer weiter durch den Schnee und war schon bald außer Sichtweite von dem kleinen Häuschen. Irgendwann kam er auf einen nicht ganz so verschneiten Waldweg und lief einfach weiter. Er konnte diese dumme Kuh, mit ihrem bescheuerten Gedicht jetzt nicht ertragen. Genauso wenig wie seinen ach so tapferen Bruder und den Rest der Bande. Gegen den Franzosen hatte er nichts, aber der hing ja lieber bei Herr Edelstein und der nicht am Herzesschmerz vergehenden Gruppe rum.

Seine Lippen färbten sich schon bläulich, doch Gilbert bemerkte es gar nicht.
 

~*~
 

"Der König heißt Ivan. Er zählt erst 20 Winter und ist dennoch schon seit vieren auf dem Thron, weil sein Vater, der ehemalige König, gesundheitliche Probleme hat." erzählte Francis gerade und Vash, Lili, Roderich und Ludwig hingen gebannt an seinen Lippen. "Die zweit wichtigste Person im Schloss ist Prinzessin Natalia. Sie ist wunderschön, doch man kann förmlich das Gras unter ihren Füßen wegfaulen sehen, wenn wir denn Gras hätten. Ihre Boshaftigkeit kennt keine Grenzen. Sie ist die kleine Schwester vom König und ihr gehört ein Teil des Schlosses. Ich hab einmal gehört es bereitet ihr besonderes Vergnügen Köpfe rollen zu lassen, dementsprechend hält sie alles in schwarz und rot. Die dumme Gans ruft mich immer, damit ich ihr sage wie schön sie doch sei. Narzistisches Miststück! Doch neben den beiden jüngeren Geschwistern ist da noch die älteste Schwester, Yekaterina. Ein wahrer Engel, doch sie hat leider nicht viel zu melden. Kommt ganz nach ihrer Mutter, die schon lange tot ist."
 

"Und was sollen wir jetzt machen?" fragte Ludwig. "Sollen wir da einmarschieren und den Thron an uns reißen?"

"Mon Dieu, nein! Irgendwo ist der wahre König von Ninsoare Lume. Und den müssen wir finden!"

"Und wo sollen wir den suchen? Oder habt ihr hier eine Informationsstelle für verlorene Könige?" fragte Vash zynisch.

Etwas verlegen kratzten sich Francis und Elizabeta am Hinterkopf. "Nun... da haben wir uns doch gar keine Gedanken drüber gemacht..." gab Elizabeta dann schließlich kleinlaut zu. Lili tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Lippen und dachte dabei laut: "Es war doch ein Gerücht, nicht? Man sollte ein Gerücht immer zum Verbreiter zurück verfolgen, wenn man etwas darüber wissen will." Laut klatschte Elizabeta in die Hände, was die anderen fünf zusammenfahren ließ.

"Aber natürlich! Wer weiß über fast jeden und fast alles bescheid? Der Schneider! Er ist sogar die einzigste Person, die lebendig wieder aus dem Schloss herausgekommen ist, als sie dorthin eingeladen wurde." Skeptisch sah Francis seine Freundin an. "Der Schneider? Ich weiß ja nicht... er ist immer sehr... exzentrisch..."

"Aber wenn er uns doch helfen kann!" wischte Elizabeta die Bedenken von Francis einfach beiseite und sprang freudig auf. "Lasst uns sofort aufbrechen!" Die anderen erhoben sich ebenfalls, bis auf Ludwig.

Er blickte du den anderen und fragte dann etwas verwirrt: "Wo ist eigentlich Gilbert?"
 

~*~
 

"W-Wo wollt ihr i-ihn denn be-begraben, me-mein König?" fragte Toris nervös. Er saß auf einem Schlitten und lenkte die pechschwarzen Pferde durch das all umfassende weiß. Hinter ihm saß sein König, der aufeinmal die Laune verspührt hatte, sein verstorbenes (und zerquetschtes) Häschen zu vergraben. Das tote Tier lag ihn einer schwarzen Holzschachtel, die der König fest umklammert hielt.

"Noch ein wenig weiter, Toris..." murmelte er und sah zu, wie er an den Bäumen des Waldes vorbeizog.
 

Nach einiger Zeit, befahl er Toris anzuhalten. "Hier ist es perfekt."
 

~*~
 

Gilbert wusste nicht, wie lange er schon herumgelaufen war, doch die Kälte hatte sich schlussendlich doch bemerkbar gemacht und er hatte angefangen unaufhörlich zu zittern. Seine Schuhe und Hosenbeine waren bereits nass und das kalte Schmelzwasser drang unbarmherzig durch den Stoff.

Verdammt! Er wusste noch nichteinmal wo er war. Alles sah gleich aus, die ganze gottverdammte Landschaft bestand aus kahlen Bäumen, Schnee und einem ab und an aufblitzenden Grün der Tannen. Die Hände aneinander reibend, versuchte sich der Albino warm zu halten. Okay, er musste einfach nur ruhig bleiben. Sein Bruder würde ihn bestimmt bald suchen gehen, am Besten er blieb jetzt einfach stehen und wartete darauf.
 

Nach drei Minuten bereute er aber die Idee, denn wenn er sich nicht bewegte wurde es noch kälter.

Gut, anderer Plan: Er würde jetzt einfach weiterlaufen und jemanden suchen, der ihm helfen konnte.

Warum suchten die Idioten ihn auch nicht? Warum hatten sie ihn denn nichteinmal aufgehalten, als er gegangen war? Er war ihnen wohl vollkommen egal!
 

Enttäuscht, wütend und frierend lief er weiter, bis er dann aber plötzlich langsamer wurde. Vor ihm stand eine Konstruktion, die eine Mischung aus Kutsche und Schlitten war. Das Fahrzeug war so weiß wie der Schnee und würde ohne die beiden rabenscharzen Pferde wohl in der schneebedeckten Landschaft untergehen. Am Hinterteil des Gefährts war eine Schneeflocke aus Diamant eingearbeitet. Gilbert war so, als hätte er sie irgendwo schon einmal gesehen...

Wachsam näherte er sich dem Kutschen-Schlitten-Teil und stellte dann fest, dass er leer war. Er wollte sich schon wieder abwenden und seinen Weg fortsetzten, als er ein leises Knirschen hinter sich hörte. Schritte bahnten sich durch den Schnee.

Langsam drehte sich der Albino um und blickte zu einer Gestalt, die einige Meter vor ihm stehen geblieben war.
 

~*~
 

Hektisch sprang Ludwig auf und riss die kleine Haustüre auf. "Gilbert! Hey Gilbert, wo bist du?" rief er hinaus, doch bekam keine Antwort. Der eiskalte Wind zwang ihn auch schon nach wenigen Augenblicken die Tür wieder zu schließen. Zu allem Überfluss hatte es auch noch angefangen zu schneien und so waren die Fußspuren seines älteren Bruders nicht mehr auszumachen.

"Verdammt, wo ist er nur?" rief Ludwig verzweifelt aus. Sein Bruder war schon seit mindestens einer halben Stunde da draußen! Er musste bis auf die Knochen durchgefroren sein, wenn nicht sogar noch schlimmer.

Die anderen sahen sich nur ratlos an. Wenn sie ehrlich sein sollten, hatten sie Gilbert über die ganze Aufregung vergessen.

"Wir sollten ihn suchen gehen." sagte Elizabeta dann fest entschlossen. Zwar war dieser rotäugige Kerl ein verdammter Idiot, aber erstens würde er da draußen erfrieren und zweites brauchten sie ihn noch!

"Ich hole euch Mäntel, dann machen wir uns auf den Weg." meinte sie noch und verschwand in einem anderen Raum.
 

Kaum war die Braunhaarige verschwunden, da klopfte es an der Tür. Etwas überrascht sahen sich die fünf anderen an, doch dann breitete sich ein Lächeln auf Ludwigs Gesicht aus. "Das ist Gilbert!" Auch die anderen sprangen freudig auf, während der blonde Deutsche zur Haustür eilte und sie aufriss.

"Mensch, Gilbert du Idiot! Mach uns-" doch weiter kam er nicht, denn dort vor der Tür stand nicht sein großer Bruder, sondern zwei merkwürdige Typen. Sie hatten beide schwarze Uniformen an, bei dem einen war ein rotes Herz auf der Brust, bei dem anderen ein rotes Karo. Die Gesichter waren hinter einer dunkelroten Maske versteckt, auf denen ein schwarzes Pik zu sehen war.

Es war, als hätte jemand die Zeit angehalten, bis Francis auf einmal schrie: "Weg von der Tür!" und den perplexen Ludwig wegzog. Keine Sekunde zu früh wie sich herausstellte, denn dort wo bis gerade noch Ludwig gestanden hatte, bohrte sich ein Speer in den Boden. Lili schrie erschrocken auf und Vash stellte sich schützend vor sie.

Der Herz-Mann zog seinen Speer wieder aus dem Boden und sagte mit dunkler Stimme: "Francis Bonnefoy, die Prinzessin hat uns aufgetragen dich zu holen und dir dabei so viele Schmerzen wie möglich zu bereiten."

Währenddessen kam der Karo-Mann auf die fünf zu und Vash suchte hektisch den Raum nach einer Waffe ab.

Das sah nicht gut aus...!
 

~*~
 

Toris warf noch einen letzten Blick auf das vergrabene Häschen, ehe er zu seinem König aufschließen wollte. Überrascht hielt der Diener inne, als sein König wie erstarrt stehen geblieben war.

"M-Mein König, al-alles in Ordnung?" fragte er vorsichtig und dazu bereit sich wegzuducken. Sein Herr antwortete nicht, sondern sah wie gebannt auf einen Punkt. Toris folgte seinem Blick und entdeckte schließlich die Ursache: Ein junger Kerl stand dort an ihrem Schlitten und sah ebenfalls herüber.

War der lebensmüde? Es wusste doch jedes Kind, dass das ein Gefährt der Königsfamilie war und der Kopf auf dem Spiel stand, sollte man sich dem nähern! Und ehe sich Toris versah, bewegte sich sein König auf den verrückten jungen Mann zu. Der Braunhaarige folgte ihm auf dem Fuß und konnte nicht verhindern, dass seine Augen sich überrascht weiteten, als sie sich ihrem Schlitten näherten.

Der junge Kerl sah wirklich... exotisch aus. Er hatte noch nie zuvor jemand so faszinierendes gesehen. Die Haut war so rein und weiß, wie frisch gefallener Schnee, während die Haare in der selben Farbe erstrahlten und einen so weichen Eindruck machten. Aber das interessanteste waren die Augen. Ein Dichter würde sie wohl als zwei Bluttropfen im Schnee bezeichnen oder als flammende Rubine in einer Eiswüste. Kurz schelte sich Toris selbst. Er sollte wirklich aufhören die kitschigen Romane von Prinzessin Yekaterina zu lesen!

Mit einem kurzen Blick zu seinem König, sah er wie dieser nachdenklich seinen Kopf neigte und schließlich vor dem fremden jungen Mann zum stehen kam.
 


 

Gilbert verengte leicht die Augen, als sich die Gestalt in Bewegung setzte. Neben ihr war plötzlich eine zweite Person aufgetaucht und der Albino konnte sie beim näherkommen genauer mustern. Der Kleinere von beiden hatte längeres braunes Haar und leuchtend grüne Augen. Er sah etwas verschüchtert aus und lief auch ihm gebührenden Abstand zu dem anderen. Der Braunhaarige trug eine einfache schwarze Uniform, mit einem schwarzen Mantel und einer Schneeflocke auf der Brust. Die gleiche Schneeflocke wie auf dem fragwürdigen Fahrzeug und die ihm so bekannt vorkam...

Sein Blick wanderte zu dem anderen und ohne es zu wollen, rauschte ihm eine Gänsehaut den Rücken hinunter. Das lag bestimmt nur an der Kälte! Nicht daran, dass der andere Mann einfach riesig war und ihn mit durchdringenden, amethysfarbenen Augen fixierte. Hatte er die nicht schon einmal gesehen...?

Der große Kerl trug einen weißen Mantel mit Pelzbesatz am Kragen, eine schwarze Hose und schwarze Stiefel.

Schlicht, aber irgendwie versprühte er doch eine nicht einzuordnende Autorität. Sein Haar war von einem hellen Blond und die Haut war fast schon so blass wie seine. Unbewusst und nervös leckte sich Gilbert über die Lippen, als der Mann vor ihm zum stehen kam. Beim genaueren hinsehen, war er vielleicht so alt wie er selbst.

Nachdenklich legte der Blonde seinen Kopf schief und der Kleinere neben ihm, sah ihn dabei nervös an.
 

"Ist dir nicht kalt?" durchbrach dann die Stimme des Größeren die Stille und der Braunhaarige daneben zuckte erschrocken zusammen.

Gilbert blinzelte ein-,zweimal ehe er den Kerl ansah, als hätte er gerade nach dem Weg nach Timbuktu gefragt. "Ob mir kalt ist?! Ja natürlich ist mir kalt! Super kombiniert, Sherlock Holmes! Meinst du ich steh zum Spaß mit diesen Klamotten hier rum?" fuhr er den Fremden gereizt an. Seine ganze Wut und Frustration lag in diesen Worten und natürlich auch sein üblicher Sarkasmus, den er bei so einer dämlichen Frage verwendet hätte.
 

Toris Gesichtszüge entglitten, sobald der fremde Jüngling seinen Mund aufgemacht hatte.

War der denn geistesgestört, lebensmüde und masochistisch zur selben Zeit?! Er hatte noch niemals jemanden so mit dem König reden hören! Das würde ein blutiges Ende nehmen!

Verängstigt sah der Diener zu seinem König und stellte entsetzt fest, dass dieser lächelte. Wenn der König lächelte, dann war es zu spät. Man konnte nicht erwarten dieses unschuldige und doch so grausame Kinderlächeln zu sehen und dann ungeschoren davonkommen!

"Du hast keine Ahnung wer ich bin, oder?" erwiderte sein König schlussendlich in einem merkwürdigen Tonfall und dem selben, schrecklichen Lächeln.
 

"Weißt du denn wer ich bin?" konterte Gilbert schnippisch und sah zu dem Kerl auf. So eine blöde Frage! Woher sollte er denn bitte wissen, wer er war, wenn er noch nichteinmal aus dieser Welt kam!

Der Blonde blinzelte kurz, während der Braunhaarieg so aussah, als würde er gleich an einer Herzattacke sterben.

Dann kicherte der merkwürdige Riese plötzlich und erwiderte: "Ich weiß in der Tat nicht wer du bist..."

Genervt verdrehte Gilbert seine Augen. Ja woher sollte er es auch wissen! Der Kerl ging ihm auf die Nerven, was vielleicht auch daran lag, dass er sich gerade nur halb so großartig vorkam, wie er eigentlich war, denn sein Körper wollte nicht aufhören zu zittern und seine Hände nahmen eine blässlich-blaue Farbe an. Das war gar nicht gut!
 

Gerade als Gilbert seine Hände wieder aneinander reiben wollte, kam der blonde Mann näher, streckte eine Hand, die eingehüllt in einen schwarzen Lederhandschuh war, aus und strich ihm kurz über die Wangen. Sofort wich der Albino zurück und fauchte: "Geht's noch?! Noch nie was von privater Distanz gehört, oder was?!"

Wieder wurde er nur angelächelt, doch dann klatschte der Sonderling in seine Hände und sagte: "Ich habe eine Idee! Wir könnten dich mitnehemen und du könntest dich bei mir aufwärmen. Denn wenn du noch länger hier stehen bleibst, dann wirst du vermutlich erfrieren." Er sagte das, als wäre es das normalste und uninteressanteste auf der Welt.

Etwas verwirrt stellte Gilbert fest, dass der Braunhaarige ihn mit aufgerissenen Augen anstarrte und kaum merklich den Kopf schüttelte. Was sollte denn das? Doch dann fiel sein Blick auf die schön gepolsterten Sitze in dem Kutschen-Schlitten-Teil und er fand die Idee aufeinmal ganz verlockend. Er spürte seine Füße ohnehin nicht mehr und seine ach so tolle Familie und ihre neuen Freunde suchten ja ohnehin nicht nach ihm. Die sollten sich ruhig ein paar Sorgen machen!

Mit bebenden Lippen sagte er deshalb: "Na-Na schön. Schlimmer k-kanns oh-ohnehin ni-nicht werden..."

Der Blonde lächelte ihn nur wieder an und sagte: "Mein Name ist Ivan."

"G-Gilbert." erwiderte der Albino und ließ sich dann neben ihn in die weichen Polster fallen. Ihm war immer noch furchtbar kalt...

"Beeilen wir uns, Toris." befahl Ivan dem Braunhaarigen und dieser trieb die schwarzen Pferde an.
 

~*~
 

Francis, Vash, Roderich, Ludwig und Lili hatten sich mittlerweile in das hinterse Eck der Wohnstube geflüchtet.

"Merde... das sind Prinzessin Natalias Wächter..." murmele Francis und versuchte sich mehr oder weniger schützend vor die anderen zu stellen. "W-Was wollen d-die von dir?" schluchzte Lili leise von hinten. "Ich hab die reizende Prinzessin wohl damit verärgert, dass ich ihren nervigen Rufen nicht Folge geleistet habe..." antwortete Francis und warf nach den beiden Wächtern ein Tablett, dass auf einem kleinen Tischchen stand. Natürlich brachte es nicht viel, doch dann ging alles plötzlich ganz schnell.

Der Karo-Wächter schnellte nach vorne, packte Ludwig, der sich aber gekonnt aus dem Griff drehen konnte, was aber eine Lücke in ihrer Formation hinterließ und der Herz-Wächter dazu nutzte um sich Lili zu schnappen. Diese schrie erschrocken auf und Vash Augen weiteten sich, ehe sie sich vor Wut verengten. Er griff nach dem Schürhaken, neben dem Kamin und stürmte auf den Herz-Wächter zu. Er holte aus und traf ihn an der Schulter. Zu spät bemerkte er den Karo-Wächter hinter sich. Als er schon den Speer auf sich zurasen sah, ertönte ein dumpfer Laut und der Karo-Mann ging zu Boden.

Hinter ihm kam eine wütende Elizabeta zum Vorschein, eine der sieben Pfannen vom Kamin in der Hand. Es war die letzte aus Eisen.

"Verdammte Scheiße!" rief sie und stürmte auf den anderen Kerl zu, der Lili augenblicklich losließ und auf die wild gewordene Elizabeta stieß. Die Braunhaarige fing das Mädchen auf, doch sie hatten keine Zeit sich zu erholen, denn da ertönten plötzlich mehrere Schritte und plötzlich standen da ganz viele Karos, Herzen und neu dazu gekommen waren Piks und Kreuze.

Die Kreuz- und Pik-Wächter trugen tiefrote Uniformen mit schwarzen Abzeichen darauf, genau wie die Masken statt rot, schwarz waren.

"Da kommen wir nie raus!" rief Ludwig aufgebracht. Roderich hatte mittlerweile angefangen seine Brille abzunehemn und zu putzen, ein Zeichen daür, dass er nachdachte.
 

"Vergesst es amis..." sagte Francis dann plötzlich und wandte sich lächelnd an seine Freunde. Er kramte in seiner Wamstasche und zog dann schließlich den kleinen Handspiegel heraus.

"Elizabeta, Lili, ihr wisst wie es funktioniert. Geht direkt zum Schneider, da müsst ihr anfangen."

"Was redest d-" fing Elizabeta an, wurde aber unterbrochen, als der silberne Handspiegel auf sie zuflog.

"Nun macht schon!" rief Francis und drehte sich dann zu den Wächtern der Prinzessin. Wäre die Situation nicht so verdammt ernst, müsste er lachen, weil es wirklich albern aussah, wie dort mindestens 20 Männer versuchten sich in die kleine Wohnstube zu zwängen. Kein Wunder hatte sie noch keiner ernsthaft angegriffen.
 

Elizabeta schluckte schwer und wandte sich an die anderen vier: "I-Ihr habt ihn gehört. Also los..."

"Bist du dir si-" hakte Ludwig nach, doch die junge Frau fiel ihm ins Wort: "Ja verdammt! Wir werden ihn da später rausholen!" Ludwig und die anderen nickten betreten, während Lili leise schluchzte.

Elizabeta klappte den Spiegel auf und murmelte: "Von Stoff und Seide, bis hin zum Pony auf der Weide. Feliks Łukasiewicz ist das Ziel."

Ein Bild von einer altmodischen Straße mit Geschäften erschien in dem Spiegel.
 

"Wir holen dich zurück, Francis! Ich verspreche es!" rief Elizabeta ihm noch zu, bevor sie als Letzte verschwand.

Sofort eilte der Franzose zu dem Handspiegel und trat darauf. So konnte ihnen voerst keiner folgen. Mit entschlossener Miene stellte er sich den Wächtern entgegen.

Er würde ohne Zweifel mitgeschleppt werden, aber einfach würde er es ihnen nicht machen!
 

~*~
 

Lächelnd sah Ivan auf den fremden Jungen, der ihm da vorhin in die Arme gelaufen war.

Er hatte so furchtbar gezittert, da hatte Ivan ihm seinen Mantel gegeben, was Toris fast noch mehr verstört hatte, als wenn sein König wieder irgendwelche Gräueltaten plante.

Jetzt war dieser sonderbare Gilbert eingeschlafen, ein Zeichen dafür, dass er stark unterkühlt sein musste.
 

Als Ivan den Albino gesehen hatte, war ihm sofort ein Bild durch den Kopf gezuckt. Weißes Haar, flammend rote Augen: Sein Häschen!

Immer noch lächelnd strich er Gilbert über die Wange und flüsterte leise: "Was für ein schönes, neues Spielzeug~"



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Levi
2012-01-24T18:49:59+00:00 24.01.2012 19:49
Hach die erste Begegnung und Toris ist vorgeschädigt für immer.
Aber ich fand den Vergleich von Gilbert und Ivans Hasen total niedlich. ^^

 Levi
Von:  KoshkaTheCat
2012-01-24T17:42:04+00:00 24.01.2012 18:42
Das Kapitel war wirklich spannend!
Ich kanns kaum abwarten das nöchste lesen zu können *A*
(Hat mir übrigens den Abend gerettet XD)


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